
In der Düsternis des Tabellenkellers wären aber Routine, Cleverness, Kaltblütigkeit gefragt: Trainer Sforza mit einem seiner Teenager.
27 Meistertitel, 18 Cup-Siege. Die Grasshoppers sind im Schweizer Fussball das Mass aller Dinge – im historischen Kontext. Die Gegenwart sieht anders aus: 10 Spiele/8 Punkte/11 Tore. 10. (und letzter) Platz. Zahlen, die das schlimmste befürchten lassen – sogar den freien Fall in die Challenge League.
Das 222. Zürcher Stadtderby bestätigte dieses Bild weitgehend. Während 70 Minuten war der Rekordmeister faktisch nicht auf dem Platz. Und weil das FCZ-Personal sein Pensum mit der Leidenschaft eines Staatsangestellten am Montagmorgen abspulte, entwickelte sich ein Spiel, das ungefähr so prickelnd war wie das vom Letzigrund-Catering ausgeschenkte alkoholfreie Bier.
Am Schluss jubelte der FCZ über den fünften Saisonsieg – den zweiten gegen den Stadtrivalen. GC-Trainer Ciriaco Sforza machte gute Miene zum bösen Spiel und lobte sein Team für die Reaktion in der Schlussphase: «In den letzten 20 Minuten habe ich gesehen, wohin ich mit dieser Mannschaft kommen kann.»
Zuvor hatte Sforza das gemacht, was er seit seinem Amtsantritt vor rund 16 Monaten angesichts der prekären Personallage fast immer macht – einen Teenager nach dem anderen eingewechselt: Freuler (18), Adili (16), Riedle (19). In der Startaufstellung standen mit Zuber (19), Abrashi (20), Toko (20), Emeghara (21) und Cvetinovic (22) fünf weitere Zauberlehrlinge.
Das Bekenntnis der Grasshoppers zur Jugend ist sympathisch und wirtschaftlich vernünftig. Wenn aber schon gegen den arg verunsicherten FCZ die sportliche Rechnung nicht mehr aufgeht, müssten die Alarmglocken heulen. Die GC-Jünglinge haben das Talent und das spielerische Potenzial für eine schöne Karriere. Doch in der Düsternis des Tabellenkellers zählen andere Werte: Routine, Cleverness, Kaltblütigkeit.
Gefordert ist die Klubführung um CEO und VR-Präsident Urs Linsi. Der Ex-Banker besitzt den Leistungsausweis eines knallharten Sanierers. Bei der Fifa hatte er als Generalsekretär den Finanzhaushalt erfolgreich geordnet. Auch bei den Grasshoppers schuf er in einer scheinbar aussichtslosen Situation erstaunlich schnell ein neues pekuniäres Fundament – beruhend auf dem Verkauf der grössten Talente (Seferovic, BenKhalifa).
Nun steht Linsi aber vor der grössten Herausforderung. Anders als bei der Geldvermehrungsmaschinerie Fifa, die allein aus den TV-Rechten Milliarden generiert, hängt der wirtschaftliche Gewinn im Klubfussball vor allem vom sportlichen Erfolg ab. Bei diesem Spagat sind Kompromisse zugunsten der fussballerischen Substanz unabdingbar. Ist Linsi dazu nicht bereit, kann der GC-Sinkflug zum spektakulären Absturz führen – und ligaweit grössten Schaden anrichten. Denn sind wir ehrlich: Auf einen starken Grasshopper-Club kann der Schweizer Fussball nicht verzichten. Auch nicht Basel oder der FCZ.
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Mir ist schleierhaft, wie man einen solchen Klub vor die Hunde gehen lassen kann. Warum fliesst plötzlich das Geld von der Goldküste nicht mehr? Und warum hat man einem Gaydoul den Einstieg verwehrt? Was geht da ab? Hey, das ist GC!
wie hier – so weit ich weiss – auch schon erwähnt wurde, wollte gaydoul nicht einsteigen, sondern die gc-fussballsektion komplett übernehmen, mit allen rechten damit zu tun was immer er will. und das hat das zentalkomitee zum glück nicht zugelassen.
…dann hiesse GC heute Red Bull Hoppers oder so ähnlich. und das wäre noch schlimmer als ein oder zwei jahre challenge league. das wäre verrat an GC.
Der CH-Fussball kann, wie man sieht, sehr wohl auf ein starkes GC verzichten und die Welt dreht sich doch. Who cares ?
stimmt eigentlich. warum gehen wir eigentlich ins stadion, warum schauen wir eigentlich fussball. die welt dreht sich ja trotzdem, interessieren tuts auch niemand. eigentlich ist alles who cares, oder urs?
Am Tag an dem das unsägliche GCN endlich Konkurs geht gönne ich mir eine ganz gute Flasche….
Bei mir ist diese ganz gute Flasche auf den Zeitpunkt der Rückkehr in den neu erstellten Hardturm aufgehoben, mit welchem eine neue positive Entwicklung von GC möglich und das unsägliche Exil beendet wird. Unabhängig wie lange das noch dauert, ich wette heute schon, ich leere meine Flasche zuerst!
Dem Kommentar von Thomas Renggli ist nichts hinzuzufügen.
GC ist schon lange kein reicher Klub mehr, namentlich nicht, wenn man mit dem Ausland vergleicht. Daher ist der Spieler Nachwuchs von grosser Bedeutung. Wenn man dann derart hoch begabte Spieler wie Ben Khalifa abgibt, braucht man sich nicht wundern, wenn man im Keller landet. Jener Spieler schmort auf irgend einer Bundesliga-Bank und geht womöglich auch noch der Schweizer-Nati verloren, weil ihn niemand mehr beachtet. Gedient ist dabei überhaupt niemandem, ausser dass GC durch Transfers wie diesen dem Bankrott entkommen ist. Man mag zwar diesem internationalen Grossgeld-Zirkus kritisch gegenüber stehen. Doch wenn man schon mitmacht – und wer kann sich dem schon entziehen? – so ist es ein Armutszeugnis für die reiche Schweiz, dass keiner der zahlreichen milliardenschweren Konzerne – die vom niedrigen Steuersatz in der Schweiz profitieren – bereit ist, das Taschengeld aufzubringen, um wenigstens den eigenen Nachwuchs im Lande behalten und darüber hinaus auch mal einen guten Ausländer engagieren zu können, während bettelarme Nationen wie Spanien, Italien und Frankreich die Nase zuvorderst haben. Dies betrifft übrigens nicht nur auf GC zu, sondern mehr oder weniger auch auf die andern Schweizer Klubs. Sobald einmal ein Spieler gut ist, wird er ins Ausland verkauft. Doch Lamentieren hilft kurzfristig nichts, drum der Vorschlag an GC: Wenn er im Ausland nicht spielt, so holt Ben Khalifa zurück und leiht ihn meinetwegen aus!
Da hat wohl Herr Renggli vergessen, dass mittlerweile 10 Spieler verletzt sind… Notabene wichtige Spieler wie Cabanas usw… Da leider das finanzielle Polster nicht da ist, kann der GCZ auch nicht jede Position doppelt besetzen, wie das ein YB oder FCB machen kann… Und nur keine Angst: Unser GCZ wird niemals absteigen.
gar nichts muss geändert werden. die gc-jungs haben in basel den super-fcb an die wand gespielt. im derby gegen das gemischt tunesisch-millionärs-ballett am schluss schwer gepowert. (wobei der jüngste 16 war und der älteste nicht viel darüber). aber gebt gc endlich ein stadion. im schnarch durchzugstempel der millionäre ist’s scheisse zum zuschauen. wir haben wenige fans (wir sind nicht im trend). da kann man nicht auf die hälfte verzichten (die haben sich nämlich geschworen, nie bei den kultigen ein “heimspiel” zu besuchen.
zu ben kahlifa. den wollten wir ja unbedingt loswerden. blödsinn. er wollte (bessert gesagt, er wurde schlecht beraten).
Offenbar hat der sehr starke Frühling 2010, wo GC über die Verhältnisse gespielt hat, die Realitäten weitgehend verdrängen lassen. Man glaubte wohl, Sforza – der eine äusserst bemerkenswerte Leistung bei GC bisher vollbrachte – bringe es weiterhin locker hin, mit einem Teenagerteam die Super League zu stürmen und man brauche auf die notwendige Erfahrung nicht zu setzen. Vielleicht ist auf absehbare Zeit wieder mehr möglich, wenn die talentiertesten Spieler nicht gleich wieder verscherbelt werden und dadurch bald jede Saison eine völlig neue, noch jüngere Mannschaft zusammen gestellt wird, die wieder frisch aufgebaut werden muss. Dazu muss aber primär der Ligaerhalt erreicht werden. Mein GC-Herz blutet seit 7 Jahren wenn ich die wirtschaftliche und sportliche Entwicklung des Vereins anschaue.
GC ist eigentlich heldenhaft unterwegs, macht in der Juniorenförderung vieles richtig. Und schlussendlich aus der Not eine Tugend. Nur sind in der ASL nicht nur Talent und Wille erforderlich, es braucht zwischendurch auch mal eine Prise Schlitzohrigkeit und Routine, um Spiele zu gewinnen. Immer 150% zu geben genügt eben leider nicht und drum findet man sich am Schluss der Tabelle wieder. Zeit ist ein wichtiger (und teurer) Faktor, der im professionellen Fussball eine andere Dimension hat. Heute top, morgen flop. GC muss wieder Perspektiven haben, ansonsten auch in Zukunft die besten Junioren den Verein wechseln, nicht nur des Geldes wegen, sondern wegen dauerhaft ausbleibendem Erfolg. Es ist eine Schande, dass man den GC so vor die Hunde gehen lässt. Hopp GC!
Gestern im Derby fehlten verletztungsbedingt folgende Spieler:
– Smiljanic
– Cabanas
– Calla
– Colina
– Rennella
– Silas
– D’Angelo
– Hajrovic
– Voser
Wenn der GC auf so viele wichtige Spieler verzichten muss, ist einfach kein Blumentopf zu gewinnen. Die Fähigkeiten sind grundsätzlich da, das hat man schon im Spiel gegen den FCB gesehen und auch gestern in der Schlussviertelstunde. Was fehlt, ist die Abgebrühtheit, die Cleverness, die Erfahrung eben. Dass der GC gute Spieler verkaufen muss, gilt es zu akzeptieren, die Super League ist eine Ausbildungsliga und der GC ist ein Ausbildungsclub in der Super League.
Die Herausforderungen liegen vor allem neben dem Platz. Der GC braucht Sponsoren, die jedes Jahr fünf bis zehn Millionen einschiessen können. Erst dann gewinnt man etwas Spielraum und kann langsam wieder an alte Erfolge anknüpfen.
Sehr geehrter Herr Pelocorto
Sie haben Recht. Gleichzeitig möchte ich aber darauf hinweisen, dass beim FCZ mit Chikhaoui, Teixeira, Barmettler, Stahel und Schönbächler ebenfalls fünf (Stamm-)Spieler verletzt fehlten. Ausserdem musste Zouaghi kurz nach der Pause angeschlagen vom Platz. Ob Sie das als Verlust betrachten oder nicht, überlasse ich Ihnen. So lapidar es auch tönen mag: Ausfälle gehören zum Geschäft. Kommt dazu, dass bei Spielern wie Smiljanic oder Cabanas die Verletzungsanfälligkeit altersbedingt kaum abnehmen wird. Was mich aber noch viel nachdenklicher stimmt: Urs Linsi sagt mit penetranter Regelmässigkeit, dass GC ein Ausbildungsklub ist. Wie bitte? GC ein Ausbildungsklub? Und künftig vielleicht sogar das Farmteam des FC Basel?
Mit freundlichen Grüssen.
Thomas Renggli
barmettler und stahel sind nicht in der stammelt beim fcz, schönbächler gehört auch nicht zwingend in die stamm-elf. ist also schon noch ein unterschied.
– das mit linsi würde ich nicht überbewerten, vorallem habe ich das nicht PENETRANT gehört. was soll er denn sonst sagen, champions-league-anwärter? ihr journis seht manchmal schon nur schwarz oder weiss. fanionsteam vom fcb, dieser vergleich hinkt wahnsinnig fest resp. ist polemik.
Sehr geehrter Herr Renggli
Ihre Analyse ist wohl zutreffend. Doch die Diskussion um verletzte Spieler findet ohnehin nur an der Oberfläche der Problematik statt. Fakt ist, dass in der Schweiz ein erfolgreicher Klub kaum ohne finanzielles Defizit geführt werden kann. Zu dünn ist die Zuschauerbasis, zu gering sind die Marktkapazitäten für TV Gelder und Merchandising. Und zu risikoreich ist die Annahme oder die Hoffnung, alle 1, 2 Jahre in der Champions League zu spielen. Der GC braucht wie die anderen Vereine finanzstarke Gönner, die bereit sind à fond perdu Geld in den Verein fliessen zu lassen. Doch solange der GC im Letzigrund spielen muss werden sich keine Leute finden lassen, die dazu bereit sind. Deshalb liegt für mich das Hauptaugenmerk auf dem neuen Stadion. Ist dieses dereinst erstellt, hat der GC wieder eine Identität, die hoffentlich einige reiche Zeitgenossen dazu animieren wird, ihr Geld für den Verein, im Gegenzug für etwas Ruhm und Publizität auszugeben.
Gruss
J.V.
Wieso sollte der Schweizer Fussball nicht auf GC verzichten können? Dieser Club war schon immer nur ein Konstrukt, das von einem Haufen von Geldsäcken am Leben gehalten wurde. Ein gesunde Basis, sprich eine Fangemeinde, hatten doch die Hoppers nie. Oder kann sich jemand daran erinnern, wo diese 27 Meistertitel gefeiert wurden? Gab es jemals Diskussionen auf welchem Zürcher Platz die Party abgehen würde? Hey, da empfingen wohl ein paar Dutzend Fans die Mannschaft vor dem Hardturm und johlten etwas herum. Nö, auf GC kann der Schweizer Fussball getrost verzichten. Die Basler würde es auch freuen, denn die sind doch auch neidisch, dass sie kein Stadt-Derby haben. Das wäre dann auch der einzige Nachteil: Das Stadtzürcher-Derby ginge dann flöten. Dafür wäre dieser unsägliche Name weg: Grasshoppers. Wer mag denn schon Heuschrecken?!
michel, geh du deinen super coolen zürcher platz suchen für deine modefan-party.
michel, die letzte meisterfeier von gc war 2003. dort war die meisterfeier beim ratshaus. viele leute, freibier. die titel vorher rissen tatsächliche wenige vom hocker, partymässig. zu dieser zeit waren in der südkurve rund 50-120 leute. aber vielleicht warst du zu dieser zeit auch noch minderjährig.
Tschau Hanspeter Zwicker. Da liegst Du wohl grundfalsch. Bin mit grosser Wahrscheinlichkeit viel älter als Du. Gehörte wohl gar zu den 50-120 Leuten in der Südkurve und habe die 20 Jahre meist live miterlebt, als der FCZ kein Heimspiel gegen die Hoppers gewinnen konnte. Tatsache bleibt: “Vor den vielen Leuten mit Freibier in der Hand im Jahre 2003 rissen die vorhergerigen Meistertitel niemanden vom Hocker”. Hey, klar hat der FCZ in den letzten Jahren viele Modefans hinzugewonnen. Aber schau Dir heute die Südkurve an! Nicht nur die Choreos zeugen von einer guten Fankultur. Dies hat GC offenbar nicht einmal mit 27 Meistertiteln geschafft. Und deshalb wäre das Verschwinden des Clubs für die allermeisten Leute keineswegs tragisch.
Sehr geehrter Herr Michel
Tja, ich schau mir tatsächlich die Südkurve an. Eine mit elektronischen Hilfsmittel, mit finazieller Hilfe aufgeputsche Menge, die immer wieder gerne SCHLAGzeilen macht. Die Choreo’s sind aber wirklich gelungen, Kompliment.
Der selbsternannte “Arbeiter” Club, der die Clubfarben dem GCZ “abgekupfert” hat in den 1920er Jahren, der selbsternannte “einzige” Stadtclub, obwohl 10 Jahre nach dem GCZ gegründet wurde (und dies nicht mal auf Stadtgebiet), der Club der Buezer, präsidiert von einem Millionär (oder Milliardär?)
Wenn die TA Media über den FCZ gleich kritisch berichten würde wie über den GCZ, dann wäre es ein guter, ausgewogener Journalismus.
Dass der ehemalige Nobelclub GCZ heute eine nachhaltige Clubpolitik betreibt, auf junge, hungrige Spieler setzt (es gibt im Moment keine andere Möglichkeit) ist meiner Meinung nach das einzige richtige. Oder waren Sie am Sonntag zufrieden mit den spielerischen Leistung des FCZ? Hat der GCZ nicht den Millionären vom FCZ gezeigt, was leidenschaft bedeutet in Fussball (zugegeben nur die letzten 20 Minuten)?
Lieber Hanspeter
Es lohnt sich nicht auf die Provokationen von Minderjährigen einzugehen, die 2006 das erste Mal in einem Stadion waren. Ich war in den 90ern bei FCZ-Milan im Letzigrund (ein Freundschaftsspiel). Wir waren gut 15000 Milan Fans. Vom FCZ waren ca. 200 Leute dort. Auf der Osttribüne….
Der Hardturm war bei unzähligen Spielen gut gefüllt. Unsere Auswärtsgemeinde zählt locker zu den grössten der Schweiz.
Aus diesen Leuten spricht nur Neid auf unsere Geschichte und Ignoranz. Das sollte uns nicht kümmern.
Gruss
Lieber Jürg. Du kannst oben nachlesen, dass Du falsch vermutest. Ich verfolge den Schweizer Fussball womöglich noch einiges länger als Du. Aber Du hast Recht: Neid spielt beim GC-Thema sicherlich auch mit. Und auch Frust: 20 Jahre kein Heimspiel gegen den Erzrivalen zu gewinnen war verdammt hart. Aber rufen wir uns den Ausgangspunkt dieser Diskussion in Erinnerung: T. Renggli proklamiert, dass der Schweizer Fussball – also auch der FCB und der FCZ – GC braucht. Und da bin ich eben dezidiert anderer Meinung. Braucht der Schweizer Fussball den FCZ? Ebenso nicht. Aber da wären weit mehr Leute davon betroffen.
Sie haben natürlich recht. Der Schweizer Fussball kann auf jeden Klub verzichten. Es ging schliesslich jahrelang auch ohne FCB (80er, 90er), FCZ (Ende 80er), YB (90er), Luzern oder St. Gallen (beide Klubs stiegen in den letzten 30 Jahren mehrmals ab) in der obersten Liga. Auch heute geht es ohne Servette (zweitgrösster Trophäenschrank der Schweiz) oder Lausanne (9x Schweizer Meister). Man gewöhnt sich an alles. Zur Fanbasis ist vielleicht zu sagen, dass dies nicht unbedingt ein GC- sondern ein Zürcher Problem ist. Schliesslich gibt es ja noch jenen Klub, der alle zehn Minuten behauptet, die ganze Stadt hinter sich zu haben und trotz 3 Meistertiteln in den letzten 5 Jahren mit Müh und Not auf einen Zuschauerschnitt von 10’000 – in seinem traditionellen Heimstadion notabene – kommt.
Lieber Michel
Richtig, es gab und gibt oft Spiele des GCZ vor traurig leeren Rängen. Allerdings bezweifle ich Deine Einschätzung des Supports für den GCZ. Der GCZ hat und hatte immer schon viele Anhänger aus der ganzen Schweiz (deshalb auch die grosse Anhängerschaft bei Auswärtsspielen). Und ja, wir sind verwöhnte Fans. Wenn die grossen Namen im Team fehlen und die Erfolge ausbleiben (und für uns sind nun halt mal Titel Erfolge und nicht bloss Derbysiege), dann bleiben auch die Zuschauer weg. Davon mag man halten, was man will. Ich persönlich finde es schade. Du kennst das auch. Schau Dich nur mal in der Südkurve um. Der Schluss, der GCZ hätte keine Anhänger ist jedoch falsch. Die CL Spiele in den 90ern waren innert Minuten ausverkauft, 2003 kamen gegen Wil über 10’000. Zu den Choreos: Im Hardturm gab es praktisch immer Choreos und es würde mich nicht überraschen, wenn in einem neuen Stadion diese Kultur wiederaufleben würde. Aber im Exil? Eben. Und den Rest der FCZ ‘Fankultur’, na ja, darauf kann ich gut verzichten. Schlussendlich kann man auf jeden Fussballverein verzichten. Aber die Spannung der Derbys und der Spiele gegen den FCB möchte ich nicht missen. Und so gehts auch den FCZ Anhängern, die ich kenne.
Okay mag sein, dass ich das unterschätze mit dem GC-Anhang. Gewinner ziehen Mitläufer an und da GC lange immer vorne mitspielte müssen auch Fans angezogen worden sein. Zur Südkurve: Der FCZ darbt ja schon eine Weile vor sich hin und die Kurve ist immer noch voll besetzt. Wir sind nicht so verwöhnte Fans (okay unter Favre wurden wir verwöhnt, aber die Zeit vorher ist noch nicht vergessen) und wir haben das Leiden noch nicht verlernt. Ihr habt es erst lernen müssen und müsst noch daran arbeiten. Und mit Verlaub: Bei jeder Mannschaft sind CL-Spiele innert Kürze ausverkauft. War jeweils auch eingeladen in den 90er-Jahren bei den GC-Auftritten. Da gingen viele tickets an die Spezies des Donnerstags-Clubs und die hockten dann eben meist in der Finanzindustrie und diese luden dann ihre Kunden ein. Dies hatte zur Folge, dass der Anteil an Krawatten-Trägern auf der Tribüne sehr hoch war, ganz im Gegensatz zum Fussball-Sachverstand.
@Michel, es ist immer einfach Sprüche zu klopfen wenn man selber besser dasteht. Aber ich erinnere dich gerne nochmals an die Zeit als der FCZ so erfolgreich war wie GC im Moment und erinnere dich auch nochmals wie voll deine so gelobte Südkurve damals war. Da ist die GC Kurve doch sehr gut gefüllt im Vergleich (und dies als letzter im Moment). Wenn du schöne Choreos magst müsstest du halt die Auswärtsspiele des GCZ besuchen, im Letzigrund lief noch nie was. Es ist nicht unser Stadion und viele meiden es.
Dieser Bericht, um den es ja geht, ist ziemlich reisserisch. Klar hatte der FCZ auch den einen oder anderen Verletzten, aber ich gehe mal davon aus dass das Budget auch um über 50% höher ist. Da kann man sich ein breiteres Kader leisten. Was diese Junge Mannschaft gezeigt hat war nicht schlecht und der FCZ hat den Sieg richtiggehen erzittert (wenn man oben ist hat man halt auch mal das nötige Glück und das hatte der FCZ nicht zum ersten mal, auch in Thun warens eigentlich 2 Punkte zuviel…)
Der GCZ ist auf dem richtigen Weg, wir haben junge hungrige Spieler die mit viel Herz für den GCZ spielen und aus diesem Grund sind im GC Umfeld auch keine Pfiffe oder Stimmen die den Trainer weg wünschen zu hören. Die Liga ist dieses Jahr sehr eng beieinander ausser Luzern spielt keine Mannschaft konstant gut und da liegt noch viel drinn.
Übrigens heisst der Verien Grasshopper Club Zürich und der Verein ist ebenso Stadtverwurzelt wie der FCZ. Da ändert auch die FCZ Propaganda nichts daran (genau so hat der FCZ tausende von Fans ausserhalb der Stadt…)
An Sulser: Nun, der eine Club heisst Grasshoppers und der andere FC Zürich. Zürich ist der Name der Stadt und somit ist der FCZ der Stadtclub. Ganz einfach. Hier ist die Basis, hier wird trainiert. Niederhasli gehört nicht zum Stadtgebiet, oder?
wie man sieht wird leidenschaftlich debattiert. und so soll es sein, rivalitäten müssen bleiben.
denkst du real madrid oder manchester united trainieren im stadtzentrum? jeder grosse club hat sein trainingszentrum weit ausserhalb der stadt. übrigens nach deinem rezept spreche ich hier nur noch vom fc sihlcity und nicht mehr vom fcz.
Ich habe GC in dieser Saison bisher erst einmal live gesehen. Das war beim Heimspiel gegen Luzern, das schlussendlich 3:0 verloren ging. Das Resultat täuscht jedoch gewaltig über die Kräfteverhältnisse, die dort geherrscht haben. GC hat Luzern v.a. in der ersten Halbzeit an die Wand gespielt! Meiner Meinung nach ist die jetzige Mannschaft keineswegs schwächer als in der Rückrunde und ich traue ihr durchaus wieder eine Leistungssteigerung zu, die viele überraschen wird! Neben den Verletzungen gibt es jedoch ggü der Vorsaison zwei eklatante Probleme:
1. Die beiden Torhüter sind um Welten schlechter als Sommer letzte Saison. Dass ich einmal froh sein würde, dass ein Benito (anstelle von König) das Tor meiner favorisierten Mannschaft hütet, hätte ich mir nie erträumen lassen.
2. Die Mannschaft schiesst keine Tore. Gegen einen Emeghara war früher sogar Demba Touré ein kaltblütiger Stürmer…
Angesichts der meist knappen Resultate, stünde GC heute mit Sicherheit nicht am Schwanz der Tabelle, hätten sie einen treffsicheren Stürmer und einen zumindest guten Torhüter!
FCZ-Fan Renggli hat plötzlich Erbarmen mit GC?? Was für ein Heuchler…
Der TA-Media-Journi-Kuchen hat ja in den letzten 10 Jahren (zugegebernermassen mit dem Zutun der diversen infantilen GC-Führungscrews der letzten Jahre) ja massgeblichen Anteil daran, dass die Traditionsmarke GC total heruntergewirtschaftet ist und sich noch eine bessere U21-Mannschaft leisten kann. Als GC-Fan wäre ich natürlich sehr betrübt, sollte GC absteigen oder gar Konkurs anmelden müssen (was ich leider immer noch für realistisch halte). Aber etwas Positives hätte es: Renggli, Wettstein und Co. würden spätestens dann merken, dass dies für den CH und Zürcher Fussball (und somit auch für die Zürcher Fussball-Journis) nicht nur positiv ist…z.B. auch darum, weil gewisse Herren ja fast um Ihren Job fürchten müssten, da sie ausser GC-Bashing bzw. GC ins Lächerliche ziehen nicht viel mehr beherrschen.
Aus diesem Grund kann ich über den wie immer sehr unterhaltsam geschriebenen Text nur müde lächeln…
Es grüsst
MB
Sehr geehrter Herr Renggli
Da die TA Media (Tages Anzeiger, 20 Min., Radio 24, Tele Züri)als Sponser des FC Zürich auftritt, verwundert es mich nicht so sehr, dass diese zu jedem Zeitpunkt dem GCZ ans Schienbein “ginggen”. Dass Sie, als FCZ Fan seit mehrern Jahren, dies nun mit regelmässigen Abständen es gleich tun, verwundert mich doch eher (als Journalist)
Falls Sie das Spiel gestern Live gesehen haben, mussten Sie feststellen, dass der FCZ zwar die 3 Punkte geholt hat. Hat der FCZ aber den GCZ so “an die Wand gespielt” wie im Frühjahr der GCZ den FCZ? Nein, der FCZ musste gestern froh sein, die 3 Punkte gegen eine verstärkte U21 Mannschaft des GCZ über die Zeit zu bringen.
Zum GCZ: Es herrscht seit 7 Jahre Tristesse…trotzdem ist die Mannschaft meistens unter den ersten 4 klassiert, andere Mannschaften durften in der Nati B weiter Fussball spielen in der gleichen Situation.
Noch kurz: Dass ehemals verhasste am GCZ zelebriert heute der FCZ par exellence: Kommerz soweit das Auge reicht, eine zusammengekaufte Mannschaft, die die Leidenschaft vermissen lässt, Eintrittspreise, die einem selbsternannten Arbeiterclub nicht gerecht werden usw.
Btw:Armer Rodriguez…sitzt auf der Bank und darf zuschauen, was der Millionär Magnin da so abliefert.
Liebe Tagi-Sportjournalisten
Könnt Ihr euch nicht mit Fakten beschäftigen, statt die gezeigten Leistungen zu verdrehen und nur die fehlenden Punkte bei GC zu bemängeln. Natürlich, die aktuelle Lage ist schlecht, aber immerhin zeigt die Mannschaft noch Wille und Leidenschaft, das sind die besten Ansätze, damit Sie sich aus dieser Lage wieder befreien können. Bitte bleibt künftig bei den Fakten und seit auch gegenüber dem FCZ kritisch wo es angezeigt ist, das ist Fairness, welchen ich als Tagi-Leser von der Zeitung erwarte.
Lieber Herr Bosshart
Leider erwarten Sie da zu viel vom Tagi…
GC ist zu wenig cool / urban / szenig / links / trendy als dass der TA-Media-Kuchen fair über diesen Club berichten könnte…zudem vernebelt die heisse Liebe zum “Arbeiter-” und “Stadtclub” (was für eine Wortkreation) eine objektive Berichterstattung über GC! Aber das Weltbild dieser Leute ist sehr einfach: GC ist der Bonzenclub, der FCZ der arme unterstüztungsdedürftige Arbeiterclub. Egal wie die Fakten aussehen…und egal ob der Chefredaktor und der Sportchef vom Tagi GC-Fans sind….
Sozialromantik pur. Hasta la victoria siempre (s. heutiger Gastkommentar von Ariel Magnus).
– ist der text von ariel magnus ernst gemeint? na dann gute nacht. seit wann werden schüleraufsätze veröffentlicht????
Lieber Herr Renggli
GC stand die letzten Jahre immer wieder vor dem finanziellen Abgrund. Natürlich erinnert sich jeder Fan dieser Mannschaft gerne zurück an die unvergessenen Champions-League Auftritte zuhause gegen Auxerre und Glasgow Rangers. Doch wie bei vielen Clubs in kleineren Ligen ist die CL Segen und Fluch zu gleich. Die Bäume schienen dazumal für GC in den Himmel zu wachsen. Luftschlösser wurden gebaut, aus denen ein paar Jahre später schmerzliche Ruinen wurden. Die Krisen durchlebte GC mit fehlender Kontinuität und permanentem Geldmangel aber auch nach wie vor illusorischen Budgets. Du kannst nicht mehr ausgeben als Du hast. Die aktuelle Strategie, welche GC aktuell fährt, mag vielleicht dem Image eines Rekordmeister und Rekord-Cupsiegers nicht so passend anstehen, aber immerhin ist diese seit Jahren wieder einmal an die realen Verhältnisse angepasst worden. GC will Kontinuität, GC setzt auf die Juniorenförderung und GC setzt vernünftige Ziele. Der beste Beweis dafür ist, dass der Club am Tabellenende steht und trotzdem nicht hektische Trainerdiskussionen geführt werden. Für mich ein gutes Zeichen. Dass GC auf dem letzten Platz steht natürlich nicht, aber der Kader ist nun mal sehr schmal und wenn gerade – wie aktuell – die etablierten Spieler ausfallen, ist es schwierig in der Superleague zu bestehen. Und trotzdem wird GC nicht an die Wand gespielt sondern verliert zumeist nur knapp und/oder holt sogar Punkte. Dass die Stadt Zürich nach all den Planungsphasen nach wie vor kein vernünftiges Fussball-Stadion bauen konnte, ist nicht die Schuld von GC und darum werden wohl, so lange GC in einem fussball-untauglichen Stadion spielen muss, die Einnahmen nicht plötzlich wieder in den Himmel schiessen. Ein vernünftiger und kontinuierlicher Aufbau zurück an die Spitze ist angesagt. GC braucht wieder Vertrauen und Stabilität und das letzte Jahr ist tatsächlich ein erster und richtiger Schritt in diese Richtung. Insofern teile ich Ihre Auffassung nicht, dass GC gerettet werden muss. GC hat endlich angefangen sich selber zu retten und dies ist gut so.
Pascal, Ihrem Beitrag ist kaum mehr etwas hinzuzufügen. GC muss einzig von Leuten gerettet werden, die es zu “seinem eigenen Wohl” in die CHL schreiben wollen. GC durchläuft seit dem Titel 2003 die grösste Krise der letzten 30 Jahre und war ausser einmal Siebter und einmal Sechster nie schlechter als Vierter. Was sollen wir bitteschön in der 2. Liga?
Vielleicht würde es GC auch gut tun mit den Jungen mal einige Saisons in der CHL zu spielen und dann gestärkt mit eigenem Stadion wieder aufzusteigen. Siehe FCZ, YB, Basel etc. und hoffentlich auch Lausanne und oder Servette. Am Zuschauerdurchschnitt würde sicher nicht viel ändern.
Apropos neues Stadion: Hier liegt definitiv der Schlüssel zur Rettung von GC. Im Letzigrund werden weder die Zuschauerzahlen steigen noch je neue Investoren aufspringen. Das Gleiche gilt allerdings auch für den FCZ. In der Verantwortung steht die Stadt. Ich bin mir aber alles andere als sicher, ob sie diese wahrnehmen kann (oder will). Das neuste Projekt (mit lediglich 16‘000 Plätzen) ist eine Beleidigung an jeden Fussballfan. Länderspiele wären in Zürich höchstens gegen Liechtenstein oder San Marino möglich. Und falls je wieder eine Zürcher Mannschaft die Champions League erreichen würde, wäre man gleichweit wie vorher – im Letzigrund.
Was soll das ganze Gestreite hier? Kindergarten. Ich bin seit über 25 Jahren GC Fan und Saisonkartenbesitzer, habe die schönen Champions League Abende genossen, die Cupsiege und Meisterschaften. Und wenn es sein muss geh ich auch hoch in die Buchleren, um GC meine Treu zu beweisen, kein Problem.
Was mich aber rasend macht, ist die Tatsache, dass GC den Hardturm hergegeben hat. Blauäugig und naiv! Seine Heimat gibt man doch nicht auf, niemals. Nun sind wir heimatlos in einem Stadion das den Namen nicht verdient, in einer Stadt die bevölkert ist von Mode- und Eventfans (ZSC Lions, FCZ) und müssen fassungslos zuschauen wie es sportlich bergab geht. Ich wäre 1997 lieber mit dem ZSC abgestiegen, um mir den Kommerz und den Nullstimmungstempel ersparen zu können. Und so verhält es sich jetzt auch. Besser ein paar Jahre Nati B als sich immer vor den Modebuben rechtfertigen zu müssen. Hopp GC!
Liebe Fussballfreunde
Wir alle wissen gc ist rekordmeister usw.(ja ich bin gc-fan). ja wie es alle sagen hat gc geldsorgen. aber der fc basel hat doch so eine nette dame (frau oehri heisst sie glaube ich) jedes defizit gekonnt mit den pharma-millionen stopft. was heisst der fc basel wäre auch pleite wie gc.der fcz wurde doch vor der meistersaison von herr hotz “gesponsert” und damit den fcz für investoren interessant gemacht. also auch in den fcz wurden millionen reingebutter bis der filipescu (noch zum teil von einem spanischem club bezahlt) und schoss das tor. und was können wir daraus schliessen?. WIR SCHWEIZER SIND GRÖSSENWAHNSINNIG. unsere axpo super leauge hat ja ein riesiges niveau. und noch zur kritik an den tagi-journalisten. lasst sie doch fcz-fans sein aber sie bringen wenigstens etwas über den notstand von gc.
und was mich am meisten ärget ist das zürich einfach keine sportstadien will. das letzi schön und gut. Hallenstadion? ein event-tempel mehr nicht. es ist doch an der zeit für eine duplex-arena fussball mit fcz und gcz und eihockey zsc und kloten…. das sind vier nationale “spitzenteams” in einem stadion.
und sorry für meinen text es musste einfach sein.
und sportliche grüsse