Mehr Videokameras auf Toiletten jüdischer Altersheime!

Beni Frenkel fordert Sicherheitsmassnahmen für die jüdische Einrichtungen.

Das Häppchenbuffet beim israelitischen Gemeindebund. Bild: Beni Frenkel

Vorletzte Woche war ich an einem Anlass des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG). Es sprachen: der Bundesrat Ignazio Cassis, Regierungsrätin Carmen Walker Späh, ein Rabbi und Corine Mauch, unsere Stadtpräsidentin. Damit der Anlass nicht zu früh endete, sprachen noch vier andere Redner.

Die grossen Themen waren die anscheinend prekäre Sicherheitslage der Juden in der Schweiz und wann endlich Geld von der Stadt Zürich dafür fliesst. Grosser Applaus brandete auf, als Mauch versprach, Geld für die Sicherheitskosten der Zürcher Juden frei zu stellen. Dazwischen sang ein Synagogenchor auf Hebräisch: «Wie schön sind deine Zelte.»

In den Reden wurde immer wieder auf den Antisemitismusbericht 2018 verwiesen.  Die traurige Nachricht: Letztes Jahr kam es zu 47 antisemitischen Vorfällen, wenn man die Online-Beschimpfungen nicht einbezieht. Ich habe den Bericht gelesen und mich geschaudert – 47 antisemitische Vorfälle!

Zu den «gravierendsten Vorfällen», so der SIG, zählt eine Begebenheit im Juli 2018:  Da fand man in einem jüdischen Altersheim in Zürich zwei Hakenkreuze auf den Wänden der Toilette. Als ebenfalls gravierend stuft der SIG eine Kinderzeichnung («Heil Hittler») ein, die ein Vermieter an einer Wand entdeckte.

Mit den richtigen Massnahmen können solche Vorfälle verhindert werden, das ist meine tiefste Überzeugung. Ich denke da an Videokameras in Toiletten jüdischer Altersheime und periodischen Kontrollen in Mietwohnungen.

Wie man es richtig machen kann, zeigte der Anlass. Im Saal wimmelte es von Sicherheitsleuten. Während der Vorträge liefen sie hektisch herum und sprachen in ihre kleinen Knopflochmikrofone. Ich sass zuhinterst im Saal. Im Nachhinein gesehen, ein sehr ungünstiger Platz. Wenn ein finsterer Attentäter den Saal gestürmt hätte, wäre ich sein erstes Opfer gewesen.

Ed McMullen würde wahrscheinlich noch leben, er sass zuvorderst. McMullen ist der US-Botschafter für die Schweiz und Liechtenstein. Er könnte aber auch der Boschafter von McDonald’s sein, so dick ist nämlich seine Exzellenz.

McMullen sah ich nach den vielen Reden noch einmal. Es wurden Häppchen serviert und der Botschafter pflügte sich mit seinen zwei Bodyguards durch die Menge. Hoffentlich ist einer von ihnen ein geheimer Ernährungsberater. 

6 Kommentare zu «Mehr Videokameras auf Toiletten jüdischer Altersheime!»

  • Jürg Ammann sagt:

    Also, ich finde diesen Text leidlich seicht und den Spott über den übergewichtigen Botschafter unangebracht. Was wissen wir denn, warum er übergewichtig ist bzw. was sich dahinter versteckt! Würden wir über einen Wiediker Juden, der in sommerlicher Hitze mit einem Streimel herumläuft, etwas Spöttisches schreiben, wäre uns eine böse Reaktion sicher!

  • Jael sagt:

    Beni Frenkel schreibt weder witzig, noch gnadenlos oder provokativ.
    Ich finde es nur blöd und verstehe nicht, was er uns sagen möchte. Nie. Ich bin ratlos und es ist mir peinlich.
    Gerne würde ich einen anderen Blog lesen.
    Einen witzigen, gnadenlosen oder provokativen.

  • Victor Beunner sagt:

    Am meisten Sicherheit bietet Integration und nicht die selbstgewählte Abgrenzung! Freiwillige Abgrenzung soll nicht von den Steuerzahlerinnen finanziert werden müssen!

  • Axel sagt:

    „little Zürich“ ist weder gnadenlos noch provokativ und schon garnicht witzig,
    sondern einfach nur der unbeholfene Versuch, mit der Aneinanderreihung
    höhnischer Bemerkungen (viele Reden um den Anlass in die Länge zu ziehen/
    Kameras auf Toiletten/der Botschafter von McDonalds usw.) mit Gewalt lustig
    zu sein um somit Aufmerksamkeit zu erlangen.

  • Tina sagt:

    Kontext würde helfen.
    Ihnen zum verstehen des Themas.
    Lesenden zum verstehen Ihrer Abwehrhaltung. Unschön und unnötig finde ich die Verharmlosung beim Versuch, lustig zu sein.
    Gut gingen Sie hin. Schade haben Sie nur beobachtet und nichts gefragt, um Ihre Meinung zu bilden.

  • Karl-Heinz sagt:

    Ich fordere mehr Sicherheitseinrichtungen für ALLE Bürger. Keine Diskriminierung bitte. Keine Extrawürste für niemand, Gleichbehandlung für alle.

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