«Papi, ich machte Pipi»

Wieso gibt es keine originellen Toiletten in den Schwimmbädern? In den Kinos schaffen sie es doch auch.

Ausflug ins Alpamare: Beni Frenkel war mit seinen Kindern über die Feiertage unterwegs. Bild: Keystone

Über die Ferientage ging ich mit den Kindern in drei Schwimmbäder: Alpamare, Hallenbad Kilchberg, Schwimmbad Fohrbach (Zollikon).

Da die Jüngste immer noch nicht schwimmen kann, musste ich mit ihr ins Kinderbecken gehen. Mir war sehr langweilig. Ich schaute ein bisschen den anderen Müttern nach und verglich sie mit meiner Frau.

Dann versuchte ich, der Kleinen Schwimmen beizubringen. Ich bin kein guter Schwimmlehrer. Erst in der 5. Klasse schaffte ich eine Hallenbadlänge. Neben mir gab eine hübsche Russin einem Jungen Privatunterricht: «Swim, close, now, good, very good, stronger, faster!» Der Junge tauchte immer wieder unter, worauf ihn die Frau an ihren dicken Busen presste und den Kleinen nochmals anbrüllte: «Stronger, faster, now, good!»

Ich blickte auf meine Kleine herab. Sie trug ein Minnie-Maus-Badekleidchen, Einhorn-Schwimmflügeli und wollte jetzt und sofort eine Glace. «Erst musst du eine Hallenbadlänge schwimmen können», spornte ich sie an. Das half nicht. Nun brüllte ich sie an: «Swim, close, now, good, faster!»

Doch die Tochter guckte mich nur erlöst an und beichtete: «Papi, ich habe gerade Pipi gemacht.» Eigentlich hätte ich sie zurechtweisen müssen. Die Wahrheit ist aber, dass ich das Gleiche machte. Und zwar im Alpamare, in Kilchberg und in Zollikon. Ich schäme mich überhaupt nicht.

Denn verantwortlich für diese Misere sind die Betreiber der Schwimmbäder.

Die meisten Toiletten befinden sich im Nirgendwo; sie stinken und sind super glitschig. Darum sieht man dort auch fast nie Leute. Wahrscheinlich machen es alle unter der Dusche, im Sprudelbad, auf der Rutschbahn, auf dem 3-Meter-Sprungbrett.

Ich finde es unverantwortlich, wie wenig Liebe in den Toiletten steckt. Wasser wäre ja vorhanden. Warum gibt es keine originellen Toiletten in den Schwimmbädern? Ich hätte viele Ideen.

Andere Institutionen sind da viel weiter. Etwa die Kino-Toiletten in der Sihlcity. Auch hier überlegen sich die Besucher in der Pause: Soll ich mich aus dem weichen Kinositz losreissen und auf Toilette gehen? Ich persönlich gehe immer, da im WC überall Flachbildschirme angebracht sind. Und da laufen manchmal bessere Filme als auf der Leinwand.

10 Kommentare zu ««Papi, ich machte Pipi»»

  • Christina sagt:

    Tja, lieber Beni Frenkel – mir scheint, dass Ihre Leserinnen und Leser nicht merken, worum es Ihnen überhaupt geht…
    Machen Sie weiter so: Mir gefallen Ihre Satire-Beitrage (meistens) gut!

  • Ivan sagt:

    Das Beni-Ferkel lügt uns doch alle an. Reine Provokation. Mit der Zeit vielleicht auch etwas billig. Gelacht hab ich trotzdem, sogar ausführlich.

  • annetta tamburini sagt:

    Bereits einem „Windelpants-Kleinkind“ kann man sagen, dass es sich für Pipi genug früh melden soll, und dass man dann zusammen auf Toilette geht und nicht in den See oder das Becken bislet. Ich gehe mit dem Enkel noch bevor wir ins Wasser gehen kurz auf Toilette, auch wenns dort auf dem Boden nass ist. Das ist nass wegen den nassen Füssen und nicht weil dort alle auf den Boden Pipi machen. Selber gehe ich auch oft mit den Zoggeli auf Toilette, weil ich die Bodennässe auch nicht so toll finde. Also ich sehe da überhaupt keine Ausrede, weshalb man ins Wasser bislen sollte. Das läuft dann so nach dem Motto: die sollen nur genug Chemie ins Wasser werden, damit ich schön meine Ausscheidungen im Wasser erledigen kann. Und dann wird über zuviel Chemie im Wasser gejammert.

  • Zollikon sagt:

    Haha… beim Namen des Autors las ich erst Beni „Ferkel“!

  • bravo sagt:

    Ich weiss eigentlich nicht weshalb ich diesen Artikel überhaupt gelesen habe……dennoch, egal wie glitschig und hässlich die Toiletten sind, ist es für einen Erwachsenen (ist der Author dieses infantilen Artikel das?) doch mehr als erbärmlich, in ein Becken zu pinkeln wo andere Leute und Kinder drin baden, bloss weil er keine Lust hat, sich in einem 70-er Jahre Klo zu versäubern.

  • Evita sagt:

    Geht mir auch so 😉

  • Bademeister sagt:

    Zwar ist mein letzter Besuch schon einige Zeit her. Aber so weit ich mich richtig erinnere, gibt’s im Fohrbach gleich neben dem Kinderbecken und in der Nähe der Rutschbahn grosszügige Toiletten für die Kleinen und Grossen. Die Ablenkung durch das andere Geschlecht war wohl gemeinerweise etwas zu gross.

  • Erich Buser sagt:

    Uääh gruusig!! Herr Frenkel, Sie sind ein „Säuli“ und sollten Hausverbot kriegen. Und wahrscheinlich sind Sie auch derjenige, der im Kino nie die Schüssel trifft, weil Sie ja den Film schauen müssen. Ab heute betrete ich auf jeden Fall keines der erwähnten Hallenbäder mehr.

  • Phil sagt:

    Mein lieber Herr Frenkel,
    schreiben Sie hier wirklich, dass Sie überall ins Becken pissen – und das auch in Ordnung ist weil die Toiletten stinken?
    Nett ausgedrückt: Sie sind ein Ferkel – und alle anderen die das tun auch. Ihrer Tochter dürfen Sie das auch so sagen.

  • Mauro Longo sagt:

    Mit Verlaub;
    Ein „gruusige“ sind Sie also schon.
    Ich,jg.68,meine Kids so erzogen;
    Im See ok,im Hallenbad ein No-Go. Sorry,ist aber eine Frage der Erziehung. Da taucht ein Kind 1m neben Ihnen,und zmitzt durch Ihre Urin-Wolke?Meistens hat es im Duschbereich ein WC ( Hallenbad Meilen,Männedorf..),da kann man locker hinein,auch Barfuss. Ist man fertig,schnell duschen und weiter gehts. Meinen Kinder schon früh beigebracht,zu sagen wenn sie Pipi machen müssen,oder alle 20 oder 30 Minuten halt fragen. Was wollen Sie denn? Im Ernst, aber das ist nur bequemlichkeit und echt unter jeder Sau.

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