Im Minimum das Maximum

Die sportlichen Besucher kraxeln, wir futtern Burger. Besuch im Restaurant im Minimum Boulder.

Besonderes Ambiente: Das Restaurant im Minimum Boulder bietet Einblick in die Kletterhalle. (Bild: roc)

Einen Hupf hinter dem Koch-Areal in Altstetten findet man das Minimum Boulder. Dort sagt man sich Du, auch wenn der Schopf schon ergraut ist. Die Stimmung ist ungezwungen, das Lokal gemütlich, ein bisschen alternativ. Der Kellner nähert sich in federndem Gang, ist jung, sympathisch und trägt eine Wollmütze über den langen Haaren. Ihn scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Später erfahren wir, dass auch er in der grossen Boulderhalle nebenan trainiert. Dank Glasscheiben sehen wir dort vorwiegend junge Leute Wände hochklettern. Ein paar behände, andere haben mehr Mühe, es den Urahnen gleichzutun.

Bouldern heisst diese Trendsportart. Sie soll Kraft, Beweglichkeit und Koordination fördern. Wie wir erfahren, sind die knapp über vier Meter hohen Kletterblöcke auch für blutige Anfänger geeignet. Uns schwant Ungemach, aber der nette Kellner beruhigt sofort. Man klettert über dicken Matten. Da könne man seine Grenzen gefahrlos ausloten. Oder fast: Der junge Mann am Nebentisch hat ein Bein hoch gelagert, und eine Eispackung kühlt sein Knie.

Die Musik ist eine Spur zu raverlastig, wir befürchten, die Speisen im Unzunz-unz-Beat kauen zu müssen. Das Angebot ist biologisch, saisonal und hausgemacht. Saftige Burger sind ebenso zu haben wie verschiedene vegetarische und vegane Kreationen. Dazu zwei täglich wechselnde Menüs. Wir ordern eine Powerbowl mit Kürbisdressing, Gemüse, Avocado, Bulgur, Quinoa, Hüttenkäse und warmen Pouletstreifen (26 Fr.). Zum kalten Teller empfiehlt der Kellner einen Gingertee mit Honig (5 Fr.). Die gut gefüllte Schüssel strahlt Power aus und mundet vorzüglich.

Ob der vielen Kletterer nebenan verspürt das Gegenüber Lust auf den Minimum-Burger mit BBQ-Sauce, Speck, Spiegelei, Alpkäse und Kartoffelspalten. Der Burger erinnert ihn an einen einst beliebten Grill im Zürcher Oberdorf. Seine einzige Kritik gilt den Kartoffelspalten, die hätten seiner Meinung nach noch ein bisschen mehr Ofenhitze vertragen.

«Seid ihr glücklich?», fragt der Kellner beim Abräumen, «oder kann ich noch etwas zu eurem Glück beitragen?» Ja, kann er. Ein Stück Zitronenkuchen noch (5.50 Fr.), und unser Glück ist perfekt.

Restaurant-Bar Minimum Boulder
Flüelastrasse 31
8047 Zürich
Website

Ein Kommentar zu «Im Minimum das Maximum»

  • Pfüdi sagt:

    „Kartoffelspalten“? Kann man die nicht einfach „Country Fries“ oder „Farmer Fries“ nennen, wie sie jedermann kennt?

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