Kinder am Rassisten-Pranger

Missbraucht Kinder für seine politischen Gelüste: Andreas Glarner
Immer, wenn man denkt, der Mann könne nicht noch tiefer sinken, kommt SVP-Glarner und tanzt locker lächelnd den unterirdischen Niveau-Limbo. Dieses Mal könnte er sich aber verrechnet haben: Er missbrauchte Kinder, um seine Hassbotschaften gegen andere Ethnien zu verbreiten.
Gestern veröffentlichte er eine vollständige Namensliste – Vor- und Nachnamen – einer Schulklasse aus Dübendorf auf seiner Facebookseite, um diese Kinder aufgrund ihrer Namen (italienisch, arabisch, indisch, bündnerisch) abzuwerten. Einzig mit einem Mädchen namens «Hannah» hatte er Mitleid, da diese in einer solch minderwertigen Umgebung wohl auf Cervelats verzichten müsse.
Normalerweise sehe ich Andreas Glarner als ein Problem der Aargauer, wie das atomar belastete Gelände von Beznau. Aber diesmal hat Andi einen Fehler gemacht. Das Schulhaus, das er attackiert, liegt in Dübendorf. Und ratet mal, wer da seinen arabischen Namen vor 40 Jahren auf der Liste stehen hatte? Jep. Der Nafri-Autor El Arbi. Daneben Kinder aus Ungarn, der Türkei, Italien, damals noch Jugoslawien. Und wir assen Cervelats, den ganzen Tag. Den Angriff auf meine Grundschule nehm ich deswegen etwas persönlich.
Glarner hat inzwischen den Post gelöscht, da einige Kommentatoren klar machten, dass er sich mit dem Veröffentlichen der Liste strafbar machte. Wohl haben auch einige seiner Parteifreunde gedacht, er habe damit eine Linie unterschritten.
Ich bin nicht so ein Fan von Strafanzeigen. Ich denke, man sollte den Mann sozial ächten. Nicht etwa wir linksgrünen Gutmenschen, sondern die Leute in der SVP, die selbst finden, dass man einfach keine Kinder als politische Instrumente missbrauchen sollte, und dass der Schutz der Kinder über die persönliche Profilierung dieses Narzissten geht.
Ich kenne einige solcher anständiger SVPler. Es wird noch mehr geben.
Aber falls doch irgendwer rechtliche Schritte einleiten will, oder falls sich eine Behörde darum kümmern will: Den ungepixelten Screenshot gibts beim Autor unter reda@elarbi.ch
7 Kommentare zu «Kinder am Rassisten-Pranger»
Glarner ist ein Idiot, immerhin zeigt seine Dummheit immer wieder sein wahres Gesicht.
Warum der Autor den Fall nur erwähnenswert findet weil es um eine Schule im Kanton Zürich geht an die er selber ging finde ich aber auch etwas seltsam.
ich als svp’ler gehe hier mit dem autor einig. beim „cervelat-gate“ wurde aus einer mücke einen elefanten gemacht. hätte sich glarner erst bei der schulbehörde erkundigt anstelle gleich alle medien und die sozialen netzwerke zu bemühen, wäre ein etwas ungeschicktes verhalten derjenigen hängengeblieben. und wohl nur das.
die svp muss dafür besorgt sein, dass sie die wahren probleme in der politik angeht. mit nutzen für den bürger.
Glarner will Aufmerksamkeit. Ich habe übrigens gelesen, dass Cervelats sehr ungesund sind https://www.nachhaltigleben.ch/food/cervelat-zu-viele-keime-1696 obwohl ich unser Land sehr liebe esse ich Cervelat nur dann, wenn ich muss.
Kulinarisch ist „das Ausland“ interessanter. Generell gibt es „im Ausland“ ganz viele interessante Dinge.
Die ganze Menschenverachtung, der gesamte Fremdenhass und vor allem die gänzliche Abwesenheit von jeglichem Respekt, Stil und Anstand sind komprimiert in dieser Liste. Das erschüttert einen zwar und ist an Niederträchtigkeit kaum zu überbieten – aber vielleicht öffnet es dem einen oder anderen wenigstens die Augen und hilft ihm oder ihr, bei den nächsten Wahlen sich gut zu überlegen, ob solche Werte wirklich eine Daseinsberechtigung in unserem Parlament haben.
Ein älterer Mann, der gerade Schulwebsites absurft auf der Suche nach Namen von Kindern? DAS sollte einem vielleicht eher Sorgen machen! Und dies als Politiker. Als SVP-Mitglied.
Ich finde, die Medien sollten mal etwas schlauer werden und ihn durch Nichtbeachtung ächten.
Wer persönlich mit ihm zusammengearbeitet hat, hat das Gefühl, im Internet sei er eine andere Person. Persönlich ist er auch zu politischen Gegnern freundlich und geht stets gut vorbereitet an Sitzungen.
Wenn man nicht davon ausgeht, dass er an einer gespaltenen Persönlichkeit leidet, hat er einfach nur verstanden, wie die Empörungsmechanik der Medien funktioniert. Kombiniert mit seinem fehlenden Schamgefühl ist das wie man sieht sehr effektiv.
Wahrscheinlich denkt er sich „muss wieder mal in der Zeitung kommen“ und schreibt dann auf Facebook einen Beitrag. Und es funktioniert bestens… Keine Marketingkosten und die Botschaft an jedem Stammtisch platziert.
Das ist jetzt einfach unterirdisch geschmacklos. Wünsche ihm rechtliche Konsequenzen, auf andere Art lernt der Mann das nie. Erschreckend, dass dieser Mann Parlamentarier ist. Ein Aergernis folgt auf das Andere Andreas Glarner. Ein so respektloser Mensch passt nicht zu uns, im Ernst.