«Trump welcome!» in Zürich

Was haben Trump und Zürich gemeinsam? Und warum wäre es gut, wenn er für eine Weile hier leben würde? Wir wissens.
Eine Woche Zürich und Trump wäre geheilt.

Eine Woche Zürich und Trump wäre geheilt.

Man wirft dem unbeliebten US-Präsidenten ja einige Sachen vor, welche die Restschweiz auch den Zürchern ankreidet: Fehlende Bescheidenheit, Arroganz, Grosskotzigkeit und grosses Ego.

Und das ist nicht fair.

Trump kann sich in Sachen Ego und Arroganz niemals mit uns Zürchern messen. Da ist er Amateur und wir sind Profiliga. Nur schon sein Kampagnen-Slogan «Make America Great Again» ist erbärmlich. Was ist denn das für eine unsichere, beschämende Aussage? Kein Zürcher käme je auf die Idee, Zürich «wieder gross» machen zu wollen. Wir wissen, dass Zürich bereits das Grösste ist, was der Planet zu bieten hat. Noch grösser, noch besser, und es wäre unfair gegenüber dem Rest der Welt. Und wir wollens ja nicht übertreiben.

Auch Donalds Faktenallergie und seine Lügerei sind nicht Ausdruck von grossem Selbstwertgefühl. Wir Zürcher müssen Fakten nicht leugnen, da alle empirischen Erfassungen beweisen, dass Zürich die allerbeste Stadt auf der ganzen Welt ist. Und wir haben auch kein Problem damit, wenn jemand das nicht so sieht. Die sind einfach in ihrer persönlichen Entwicklung noch nicht soweit, um es zu erkennen. Da haben wir Mitgefühl. Wir müssen auch keine Lügenmedien fürchten, da alle relevanten Medienhäuser in Zürich angesiedelt sind und ihren Teil zu unserer Grösse beitragen.

Und natürlich brauchen wir keinen «grössten Atomknopf» oder «mehr Atomraketen». Sollte Zürich nuklear angegriffen und vernichtet werden, würde ein Zurückschlagen sowieso keinen Sinn machen. Die Aggressoren wären gestraft genug, wenn sie in einer Welt ohne Zürich leben müssten. Ein schneller Flammentod wäre da nur eine unverdiente Gnade. Und für konventionelle Feinde haben wir Roger&Roger. Die schicken wir vorbei, damit sie unsere Gegner zu Tode quatschen.

Trumps rassistisches und fremdenfeindliches Auftreten enstammt ebenfalls seinem Minderwertigkeitskomplex und nicht einem Überlegenheitsgefühl. Der US-Präsident (!) denkt wirklich, dass zu viele Zuwanderer sein Land und seine weisse, arrogante Wählerschaft gefährden könnten. Was für ein Weichei. Kein bisschen Vertrauen in die eigene Kultur. Wir Zürcher sind weltoffen aus Überzeugung. WIR wissen, dass Zürich stark genug ist. Egal wer kommt, er ist nach zwei Jahren assimilierter Zürcher oder er geht wieder. Ist es zu stark, bist du zu schwach.

Aber nicht nur Trump, der Präsident, kann uns nicht das Wasser reichen. Auch Trump, der Geschäftsmann, wäre hier verloren. Du hast Trump-Towers? Sorry, wir haben Dolder und Baur au Lac. Dagegen sehen Trumps Hotels aus wie zweitklassige Absteigen mit Goldarmaturen. Und ehrlich, wer baut schon so übergrosse, phallische Dinger? Jeder Psychologe wittert da Minderwertigkeitsgefühl und Kompensation. Was das Geld angeht, fangen wir gar nicht erst an. Ich sag nur Paradeplatz. Trumps Vermögen hätte in den wöchentlichen Bilanzschwankungen der Kantonalbank Platz. Und die gehört uns.

Ich denke, es wäre gesund für Donald Trump, mal eine Woche in Zürich zu verbringen. Es würde seine Wahrnehmung von echter Grösse wieder in vernünftige Relationen setzen und er käme aus lauter Verzweiflung vielleicht endlich an den Punkt, an dem er professionelle psychologische Hilfe annehmen würde.

In diesem Sinne: «Trump welcome!»

15 Kommentare zu ««Trump welcome!» in Zürich»

  • Thomas Hartl sagt:

    «Ich denke, es wäre gesund für Donald Trump, mal eine Woche in Zürich zu verbringen.» – Stimmt, vor allem wenn man ihn in einem Schlafsack auf dem Koch-Areal einquartieren würde.

  • Ben sagt:

    Ich habe das Gefühl dass ich der einzige Zürcher bin in diesem Forum (Stadtzürcher) denn einem Stadtzürcher würde es niemals in den Sinn kommen sich auf eine solche Art zu äussern . Der Grund ist wir haben es nicht nötig über solche Themen zu reden , ich meine die „richtigen Zürcher“ , es sind die Immigranten die aus dem Rest der Schweiz kommen und meinen sie müssten sich als die Elite hier aufführen mit der Auffassung sie gehören auch zu uns , dass aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus welcher natürlich aus dem Fakt resultiert dass wenn es Zürich nicht gäbe die Schweiz gar nicht existenzfähig wäre .
    Grüsse aus Downtown Switzerland Zürich

  • irene feldmann sagt:

    And make america great again….? Wann war amerika denn eigendlich einmal grossartig???? Trumpflein ist nicht faehig ueber den teppichrand zu sehen, deshalb schweizer…bleibt ruhig und entspannt….

  • Bärnere sagt:

    Hahahahahaaaa das ist die absolute Steigerung von Narzissmus

  • Rolf Raess sagt:

    Toller Artikel, der aber unsere Geschichte verschleiert… Denn wir – nicht nur die Zürcher – haben Faschisten schon immer willkommen geheissen. Ich denke da an den Ehrendoktor der Universität Lausanne für Mussolini oder an die Niederlassungsbewilligung für einen Prediger aus dem grossen Kanton, als es dort noch einen strupierten Kaiser gab. Oder die Fröntler die fast gratis im Zürcher Kongresshaus tagen durften, während Sportvereine, selbst nach 1945, grosse Mühe hatten. Dass bei unserem „Geheimdienst“ immer alles Geheime unbekannt ist, zeigt sich an den Beispielen von Lenin im Odeon oder vom „Hauswart“ in der USA-Botschaft in Bern, wo Allen Dulles doch der US-Spionagechef für Europa war, im 2. Weltkrieg… etc. – Oh – heilige Schweizer Einfalt.

  • Benno L. Tobler sagt:

    „Swiss First or Swiss Flirt?“: That’s the real question.

  • Maria Friedrich sagt:

    Bravo Bravo Bravo für diesen sehr humorvolle und überlegenen Artikel!

  • Tarnold Meier sagt:

    er ist nach zwei Jahren assimilierter Zürcher oder er geht wieder….naja ausser die Ostschweizer. Die döred da.

  • Rolf us em 5i sagt:

    Keine Sorge, um die orangene Perücke können wir uns selber kümmern, beziehungsweise sie in die Bündner Berge abschieben. So selbstsicher sind wir Züri-Schnurris doch tatsächlich, dass wir dies ganz ohne Sukkurs von Bodenseekleinstädtern hinkriegen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Naja, offenbar nicht. Sonst hättest du es nicht als Angriff auf den Stadtego genommen, dass ich aus der Provinz kommentiere 🙂 Übrigens ist ein Zürcher überall auf der Welt Zürcher. Nicht nur im Kreis 5. Wer sein Ego an ein ehemaliges, jetzt gentrifiziertes Szenequartier hängt, hat schon die erste Prüfung nicht bestanden 😉

      • Rolf us em 5i sagt:

        Das Zürcher Stadtego ist per definitionem nicht angreifbar. Wer dies nicht versteht, ist und bleibt ein Landei.

        • Réda El Arbi sagt:

          Naja, Landei, dann hast viel zu pikiert auf meinen Blogpost reagiert, um Stadtzürcher zu sein. Jänu. Es gibt eben solche, die leben im Kreis 5, werden aber das provinzielle Denken nicht los. Ein Zeichen davon: Ernst gemeinter Lokalpatriotismus. Ist ungefähr so sexy wie der Hurra-Patriotismus der SVP. Natürlich kann man sein Zuhause lieben. Wenn man aber meint, es mache einem zu einem geileren Siech, weil man an einem bestimmten Ort wohnt, spricht das eher von Minderwertîgkeitsgefühl. PS: FZC-Flagge in der Wohnung aufgehängt?

          • Tobi sagt:

            noch immer nicht verdaut dass niemand aus der sk sich von dir instrumentalisieren lassen wollte? scheint tief zu sitzen.

            • Réda El Arbi sagt:

              Ach gähn 🙂 Denkst du, ich hab erwartet, dass jemand den Mut aufbringt, mit dem Gesicht zu seinen Aussagen zu stehen? 🙂 Niemals. Nur aus der anonymen Menge heraus mutig … Die Aufforderung diente nur dem Zweck, diese Feigheit aufzuzeigen.

  • Susanne G. Seiler sagt:

    ha ha ha ha ha ha ha ha ha! humor ist wenn man trotzdem und so…

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