Das «Mansplaining»-Paradox

Man soll Menschen nicht nach Rasse, Herkunft, sexueller Identität oder Geschlecht pauschal beurteilen. Nur, gilt das auch für den Mann?
Seine Herablassung hat nichts mit seinen Genitalien zu tun. Nur mit seinem Verhalten.

Seine Herablassung hat nichts mit seinen Genitalien zu tun. Nur mit seinem Verhalten.

«Du bist ein arroganter Vollidiot», muss ich mir dann und wann anhören. Fair enough, da die unfreundliche Beschreibung in einigen Fällen wirklich auf mich als Person zutrifft. Mit diesem Angriff muss ich leben, wenn ich mich so verhalte.

In letzter Zeit wird in meiner linksgrünen Zürcher Blase aber oft der Begriff «Mansplaining» benutzt. Dieser in den letzten Jahren konstruierte Begriff setzt sich aus «Man» – also Mann –  und «Explaining» – erklären – zusammen. Er soll beschreiben, wie Männer herablassend mit Frauen umgehen.

Es ist eines dieser Konstrukte, die als Munition im Geschlechterkampf dienen und eigentlich das Gegenteil von dem erreichen, was es erreichen soll. Dieser Begriff stellt keine Emanzipation dar, er wertet nach Geschlecht ab.

Gerade Leute, die sich lautstark und zu Recht dagegen einsetzen, Menschen anhand ihrer Rasse, Herkunft oder ihres Geschlechts pauschalisiert abzuurteilen, haben hier kein Problem damit, einen negativen Begriff über das Geschlecht zu definieren.

Ich bin also manchmal ein arroganter A****. Nur hat das nichts mit meinen Genitalien, mit meinem Satz an Chromosomen oder mit meinen Hormonen zu tun. Es ist ganz allein meinem Verhalten geschuldet. Der Unterschied? Mein Geschlecht hab ich mir nicht gewählt. Mein Verhalten liegt aber in meiner Verantwortung. Und wenn ich beurteilt werde, dann gefälligst nach Dingen, die ich verantworte, nicht nach Dingen, die ich nicht wählen kann.

Wenn ich herablassend bin, heisst das nicht, dass andere Männer das ebenfalls sind. Wenn ein anderer Mann sich daneben benimmt, heisst das nicht, dass dies exemplarisch für diesen Chromosomensatz ist. Niemand mit gesundem Menschenverstand käme auf die Idee, ein Wort wie «Blacksplaining» oder «Asiansplaining» oder «Womansplaining» zu konstruieren. Nur beim Mann siehts etwas anders aus.

Der Begriff steht für mich sinnbildlich dafür, was im Kampf um Emanzipation in meinen Augen gerade schief läuft. Auf der einen Seite entwirft man Begriff*Innen, um die Geschlechter möglichst gleich zu machen, auf der anderen Seite tut man alles, um die Welt nach Genitalien in Opfer und Täter aufzuteilen. Das ist nicht zielführend.

Denn erstens sind Männer und Frauen nicht gleich. Nicht mal einzelne Individuen sind gleich. Wir sind aber alle GLEICHWERTIG. Und weil wir nicht gleich sind – nicht alle Männer, nicht alle Frauen, nicht alle Schwarzen, nicht alle Weissen, nicht alle Menschen – haben wir das Recht, aufgrund unseres Handelns und nicht aufgrund unserer Rasse, unserer Herkunft, unserer sexuellen Orientierung oder unseres Geschlechts beurteilt zu werden.

«Du bist ein privilegierter, alter, weisser Sack. Heul nicht», kommt mir da entgegen. Ich heul nicht. Ich kann ganz gut mit solchen verallgemeinernden Abwertungen leben. Kenn ich ja auf Grund meines Namens und meiner Herkunft. Mein Ego ist gross genug, um davon nicht verletzt zu werden.

Was ich aber nicht verstehe, ist, dass eben gerade die Menschen, die sich für Gleichwertigkeit einsetzen, ihre eigenen Grundprinzipien über Bord werfen, wenn es ihnen in ihrem ideologischen Kampf gerade passt. Das ist nicht nur paradox und kontraproduktiv, das ist bigott.

Also, anstatt den Fokus auf die Dinge zu legen, die uns trennen, könnte man/frau sich ja mal auf die Dinge konzentrieren, die uns als gleichwertige Menschen verbinden. Das hiesse, man würde FÜR etwas kämpfen, nicht gegen etwas. Das ist viel befriedigender.

Dieser Text ist übrigens nicht «Mansplaining», er ist nur an manchen Stellen etwas herablassend. Gegenüber allen Geschlechtern.

PS: Alle Antifeministen, die jetzt gerade kommentieren oder applaudieren wollen: Tuts nicht. Ihr seid erbärmlich und habt den Grundsatz der Gleichwertigkeit nicht begriffen.

39 Kommentare zu «Das «Mansplaining»-Paradox»

  • Dodimi sagt:

    Wir leben in einer Zeit der Wortkonstrukte, ohne genau zu wissen von wem diese konstruiert wurden/werden. Und wann und wo immer ich diese im Zusammenhang lese, dienen sie einem Einzelnen oder einer Gruppe als Rechtfertigung und Unterstreichung eigener Thesen. Diese wiederum beschäftigen sich meistens damit andere oder Andersdenkende in den Senkel zu stellen und enden oft in einer unterschwelligen oder offensichtlichen Diskriminierung.

  • Agnès Laube sagt:

    PS: Ich sehe übrigens einen direkten Zusammenhang zwischen falsch verstandenem Feminismus und der Lieb- und Sexlosigkeit in vielen (langjährigen) Beziehungen. Es ist doch nicht empanzipiert, wenn Frauen sich selbst etwas vom Schönsten im Leben weg nehmen, um ihre Männer zu ‚bestrafen‘. Wenn sie das Gefühl haben, in ‚bed with the enemy‘ zu sein, sollten sie so konsequent sein und ihre Typen verlassen, statt rumzujammern. Das wirkt! – Aber ich hege noch einen schlimmeren Verdacht: vielen Frauen ist es gerade recht, im Namen der Gleichberechtigung Sex zu verweigern, denn sie haben selber gar nie gelernt, was sie mögen, geil finden und ja: auch sich einfach mal vertrauensvol. hinzugeben.

  • Agnès Laube sagt:

    Ich bin nur wenig älter als Réda und habe die ganzen Gender/Feminismus-Debatten mitgekriegt und – weil ich nicht auf Büsi mache, wie viele Frauen – immer wieder schwierige Situationen im Arbeitsleben erlebt mit Männern. Aber auch privat. Da ich Männer liebe, gute Typen kenne – ebenso wie Frauen – bin ich zum selben Schluss gekommen, wie Réda. Es geht darum, wie man sich im Alltag verhält, sich als Menschen begegnet. Nichts gegen politische Debatten und Engagement, aber: wenn mir ein linker Partner was von Feminismus vorschwafelt, mir aber das Abwaschen überlässt, ist das blöd. Viele Männer sind einfach nicht emanzipiert, haben sich von alten, patriarchalen Schemen noch nicht gelöst. Ebenso wie viele Frauen. Da muss sich jeder an der eigenen Nase nehmen.

  • Céline sagt:

    Der Artikel hat gewissen Teilen recht, „mansplaining“ als Begriff wird momentan invasiv verwendet, gleichzeitig bin ich aber in einigen Teilen aber nicht einverstanden. „Niemand mit gesundem Menschenverstand käme auf die Idee, ein Wort wie «Blacksplaining» oder «Asiansplaining» oder «Womansplaining» zu konstruieren. Nur beim Mann siehts etwas anders aus.“ das stimmt so nicht, es gibt auch den Begriff „whitesplaining“. nur mal so. Zudem beschreibt „mansplaining ein gesellschaftliches Phänomen, welches oft auftritt, da wir nun mal in einer patriarchal geprägten Gesellschaft leben, das hat viel mit Machtstrukturen zu tun. Dann wird auch noch das Gendern ins Lächerliche gezogen. Und niemand will damit Geschlechter gleichmachen, es geht darum, alle anzusprechen, so schwer ist das nicht.

    • Réda El Arbi sagt:

      Aber genau das meine ich: Man kann keine Täterdefinition nach Hautfarbe, Herkunft oder Geschlecht machen. Nicht alle Weissen sind Rassisten, nicht alle Ausländer Kriminelle und nicht alle Männer Schweine.

      Diese Art des Wordings benutzt genau die Mechanismen, die man eigentlich angreifen will.

      Was das Gendern angeht: Wenn das mehr als Kosmetik wär, müsste der englischsprachige Raum Gleichberechtigung bereits erreicht haben. Und damit meine ich nicht Heuchelei a la USA.

  • tststs sagt:

    Also vorab: mansplaining meint in erster Linie, wenn IRGENDJEMAND (Geschlecht, Hautfarbe, Religion etc egal) irgendeine andere Person herablassend/bevormundend behandelt; besonders auffällig in der Form, wenn der Bevormundete es eigentlich sogar besser weiss/kann. Da dies (früher) typischerweise eher von Männer gegenüber Frauen geschah, nannte man es MANsplaining; kann und wird aber von Männlein und Weiblein betrieben.
    Und hier kann man tatsächlich zum Rundumschlag ausholen: der (unsensible) Umgang mit Sprache und seine (unbewussten) Effekte auf unser Denken.
    Hier hätte man zahlreiche weitere Beispiele aufführen können.

    • tststs sagt:

      Leider finde ich aber, schreiben Sie sich, werter Hr. El Arbi, etwas in Rage und kreieren Ihren eigenen Generalverdacht: Wer den – wie gesagt mehr als unglücklich gewählten – Begriff verwendet, stellt die Männer unter Generalverdacht.

      • tststs sagt:

        Wie wärs, wenn Sie einen besseren Begriff schaffen?

        (Ich meine das Ernst. Bei Ihrer Reichweite müsste mit ein bisschen viraler Unterstützung der Begriff – zumindest im deutschsprachigen Raum – durchaus eine Chance haben! Ich mein… der Begriff mansplaining gibt’s ja auch noch nicht sooo lang…)

        • Réda El Arbi sagt:

          Ich weiss, was ursprünglich mit dem Begriff gemeint war. Auch das war eine ziemlich üble Wortwahl.

          Aber die akademische Definition ist inzwischen Makulatur, da der Begriff im Alltag in 99.9 Prozent dann eingesetzt wird, wenn ein Mann den Mund öffnet und einer Frau widerspricht. Egal, ob er nun über mehr Erfahrung, mehr Wissen verfügt oder nicht. Es ist eine verbale Keule.

          Oder besser, es ist ein verbales Schwert. Eins ohne Griff. Jedesmal, wenn man (frau) danach greift, schneidet man sich zugleich in die eigenen Prinzipien.

          • Dreifachpapi sagt:

            @ tsts . Warum versuchen Sie so krampfhaft das Wort Mansplaining umzudeuten? Es richtet sich nicht gegen IRGENDJEMAND, es richtet sich gegen das männliche Geschlecht und wird gegenwärtig genau so verwendet. El Arbi hat einen wunden, bigotten Punkt der geschlechterdebatte getroffen. Punkt.

          • tststs sagt:

            @Dreifachpapi: Ich deute gar nichts um. So weit ich weiss, liegt die Deutungshoheit der engl. Sprache beim Oxford Dictionary…

            Ich kann mich nur wiederholen: Ja, der Begriff ist nicht glücklich gewählt; aber der Begriff kann weissgott nichts dafür, wenn er falsch/eingeschränkt genutzt wird.

            Dasselbe Phänomen kann übrigens auch in der ganzen Gendertheorie-Debatte beobachtet werden. Die Leute schmeissen mit dem Begriff um sich, haben aber meist keine Ahnung, was er genau bedeutet.
            In diesem Sinne hat der Autor sehr wohl einen Nerv getroffen, aber anstatt auf diesem weiter rumzureiten (und weitere Beispiele zu nennen), nimmt er in der Diskussion einen Abzweiger…

          • tststs sagt:

            „Oder besser, es ist ein verbales Schwert. Eins ohne Griff. Jedesmal, wenn man (frau) danach greift, schneidet man sich zugleich in die eigenen Prinzipien.“
            Jup, in diesen Fällen schneidet man sich ins Fleisch, Begriffe zu verwenden, deren Bedeutung man nicht kennt/missversteht.

            • Réda El Arbi sagt:

              Sorry, die akademische Definition ist Makulatur, wenn der Begriff im Alltag zu 99.9 Prozent anders verwendet wird. Ich mache den Sprachgebrauch nicht, ich zeige ihn nur auf.

  • Roman Günter sagt:

    Viele dieser Begriffe und Bewegungen haben vermutlich mehr mit Aufmerksamkeit zu tun, im Besonderen mit einem entsprechenden Defizit. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, wenn diesbezüglich mit allen Mitteln gekämpft wird. In erster Linie sollten erwachsene Menschen gelernt haben, soziales Verhalten zu beurteilen und entsprechend selbstverantwortlich zu handeln, d.h. gute Kontakte pflegen und schlechte Kontakte meiden. Gesellschaftliche Gruppenregeln müssen da zwangsläufig scheitern, wenn individuelle Befindlichkeiten in allen Schattierungen gesetzlich geschützt werden sollen. Kriminelles Verhalten kann man zur Anzeige bringen und das sollte man eigentlich auch konsequent tun, damit erhält auch der Gesetzgeber eine statistische Basis, etwas dagegen zu tun.

  • Esther Weinberg sagt:

    Ach Reda, was für ein trauriger Text von dir. Songs wie „This is a mans world“ und vielen Lebens-Bereichen, die Frauen noch vor wenigen Jahrzehnten untersagt oder verwehrt waren- in vielen Teilen der Welt noch heute sind – zum Trotz, sprichst du von einer Gleichwertigkeit, nicht Gleichheit, die wir alle anstreben, ob Mann oder Frau, aber noch meilenweit davon entfernt sind. Ausser du glaubst tatsächlich, du und dein Blick auf die Welt sei ungetrübt von einer Jahrtausende alten Kultur, die man klar als patriarchalisch bezeichnen muss.
    Das wäre dann ziemlich einfältig und fernab jeglicher Objektivität.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, Männer können sich nicht über gesellschftliche Prägung hinausentwickeln. Liegt an ihren Genitalien.

      • Ould Yali sagt:

        Da kokketierst Du mit dem Argument, das Du den Frauen beim Benutzen des Begriffs Mansplaining vorwirfst. Da geht es jetzt einmal ausnahmsweise nicht um einen Penis, so leid es mir tut. Da geht es um die vorherrschende Vormachtstellung des Mannes, oft instinktiv und unreflektiert ausgelebt……Wenn wir uns alle über die gesellschaftliche Prägung hinausentwickeln und nicht auf unser Geschlecht reduzieren lassen können wir Berge versetzen und eine gesellschaftlichen Quantensprung auslösen. Frauen sind gleichberechtigt in entscheidenden Führungsgremien und Wissensvermittlung tätig

        • Réda El Arbi sagt:

          Sorry, die akademische Definition ist Makulatur, wenn der Begriff im Alltag zu 99.9 Prozent anders verwendet wird. Ich mache den Sprachgebrauch nicht, ich zeige ihn nur auf.

    • Roman Günter sagt:

      „This is a man’s world“ ist ein Song und als solcher zur Werbung im darwinistischen Sinn konzipiert. Er eignet sich denkbar schlecht, gesellschaftliche Schranken zu erklären. Für echte gesellschaftliche Ungleichbehandlung gibt es genügend historische Beispiele, z.B. Südstaaten oder Südafrika. Die Gleichwertigkeit ist bei uns durchaus gegeben, das heisst aber nicht, dass man Sie überall mitspielen lassen will oder muss – das kennt man schon aus dem Kindergarten. Möglicherweise müssen mehr Frauen lernen, Werbung in eigener Sache zu betreiben, dann wird’s auch mit dem Mitspielen klappen.

  • Sportpapi sagt:

    Wer sind eigentlich diese Antifeministen? Wie wird man das? Und kann eine Frau auch Mitglied dieser Gruppe werden?

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Also ein „Verein“, der sich schon vor Jahren aufgelöst hat? Und der ist warum relevant?
        Ernsthaft jetzt: Es ist so eine Unsitte, alle, die sich auch mal gegen feministische Positionen stellen, entweder als „ewiggestrig“ oder als „Antifeministen“ zu bezeichnen. Statt sich mit den vielfach durchaus berechtigten Anliegen zu befassen.
        Das ist etwas billig.

        • Réda El Arbi sagt:

          Sorry, wenn du nach meinem Post denkst, man könne sich nicht gegen ideologische Schrägfahrten im feminismus stellen, ohne Antifeminist zu sein, weiss ich auch nicht.

          Komisch wirds erst dann, wenn man Sätze mit „Ich bin ja keine Antifeminist, aber …“ beginnen muss.

          • Sportpapi sagt:

            Ich habe noch nie gelesen, dass jemand einen Satz so beginnt.
            Und ja, man kann sich gegen feministische Ideologie äussern, ohne Antifeminist zu sein. Was nicht schwierig ist, weil es praktisch keine Antifeministen gibt.
            Aber es kann dann halt passieren, dass man als einer bezeichnet wird. Ist ja auch so eine moderne Keule.
            Insofern war der Hinweis einfach unnötig und gibt einer sehr kleinen Gruppe unnötig Gewicht.

            • Réda El Arbi sagt:

              Naja, vielleicht im Alltag. Als Blogger zieht man die frauenhassenden, verängstigten Spinner mit jedem Post sn.

    • Claude Fontana sagt:

      Klar kann sie. Sie muss nur Bier saufen, und beim rülpsen und furzen nicht verlegen wegschauen, sondern auf den Nachbar zeigen.

  • FS sagt:

    Allerdings hast auch Du gerade selbst eine Gruppe gebildet, die Du dann herabsetzt. Alle Antifeministen! Ich glaube, dies entspricht auch wieder diesem, durch Dich kritisierten Prinzip. Eine Gruppe bilden und dann diese Gruppe in globo verachten. Der gewaltsame Akt dabei ist dann die Zuteilung. Sobald jemand in diese Gruppe zugeteilt wird, dann kann man in dann für alle Aktionen anderer Gruppenmitglieder verantwortlich machen. Ich würde es angenehmer empfinden, wenn man generell ein wenig weniger über andere urteilen würde.

    • Réda El Arbi sagt:

      Öhm. Man wird nicht als Antifeminist geboren. man entscheidet sich dazu. Und ich beurteile die Menschen anhand ihrer Handlungen und Entscheidungen. Sorry. Noch ein Versuch?

  • Benjamin A. sagt:

    Auch wenn es sich bei der betroffenen Person um jemanden der grösseren, stärkeren oder dominanten Gruppe handelt, ist und bleibt ein Vorurteil ein Vorurteil. Es ist unfair dem Individuum gegenüber. Ähnlich ist es mit „positivem“ Rassismus, auch da hat man das Grundproblem von Rassismus oder Vorurteilen nicht begriffen.
    Um einen neuen Aspekt in die Diskussion zu bringen: Warum beobachten wir dann dann Mansplaining? Was haben zB. Eltern (wie auch Gesellschaft, Lehrer, Medien) und deren Vermittlung von Rollenbildern damit zu tun?

    Jedenfalls gefällt mir der Blogeintrag bezüglich Stil wie auch Inhalt.
    Zudem bin ich froh, dass meine Partnerin hin und wieder womansplained, da lerne ich meistens was. Daher fordere ich mehr Womansplaining zur Behebung des Missstandes!

  • Martin Frey sagt:

    Ich bin kein Feminist, und auch kein Antifeminist. Darf ich Ihnen trotzdem applaudieren, Herr El Arbi? 🙂 Wieder mal ein sehr gelungener Artikel, in dem Sie wieder dorthin gehen wo es potentiell weh tut. Und mit dem Sie sich nicht nur Freunde machen.

  • geezer sagt:

    bigotterie ist ein markenzeichen all dieser verbrämten und ideologischen gender-nasen. ich habe mir mein leben diesbezüglich nett eingerichtet: meine frau ist intelligent genug, um sich eine eigene meinung zu bilden und lässt sich von diesen halbdurchdachten feminismusparolen nicht beeindrucken. und ich lasse diese ‚themen‘ in meinem leben schon seit längerem einfach links liegen. frauen als persönlichkeiten habe ich sowieso seit jeher ernst genommen. dazu brauche ich keine gender-diskussionen mit irgendwelchen ideologinnen, die irgendwie mit ihrem leben nicht zurechtzukommen scheinen. und so geht’s mir bestens! mein tipp an alle herren: pfeifft auf diese diskussionen und geht wieder mal mit eurem besten kollegen (oder mit eurer perle) ein bier trinken!…:-)

    • andere Tina sagt:

      @geezer: Also dafür, dass Sie Feminismus „links liegen“ lassen, schreiben Sie aber ganz schön viel darüber, und das obwohl es im Artikel nicht um Feminismus geht. Und dieses „Meine Frau ist intelligent genug“ kommt sehr seltsam rüber. Sie deuten nämlich an, dass Ihre Frau gerade mal so gescheit ist, dass sie sich eine Meinung bilden kann. Ich vermute mal, es ist nicht das, was Sie meinen.

      • geezer sagt:

        richtig beobachtet. bin halt kein sprachkünstler, aber fühle mich trotzdem auch als mann schlau ‚genug‘, um mir eine meinung zu bilden. ist wohl eher umgangssprachlich zu verstehen. ich hätte auch besser ‚geschlechterkampf‘ schreiben sollen. was aber an meiner haltung zum thema keinen deut ändert…:-)

  • Susanne G. Seiler sagt:

    Trifft leider für 95% aller Männer zu, daher eben doch Mansplaining! Aber schlimmer is Manspreading, da kann frau sich viel schlechter wehren!

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, und Ausländer sind kriminell und Frauen schwach.

    • geezer sagt:

      genau! ich finde womancleavage auch so schlimm. da kann ich mich nicht wehren. aber du hast natürlich schon recht: manflatulence, manswear und maneverything müssen unbedingt bekämpft werden!

    • Roman Günter sagt:

      „Manspreading“ betrifft sowohl Frauen als Männer, die meisten haben aber Angst, etwas „Bünzlig“ zu wirken, wenn man andere Menschen auf ihr Fehlverhalten hinweist. Anstatt „#MeToo“ wäre ein Aufruf zu mehr unmittelbarer sozialer Selbstbehauptung zielführender. Möglicherweise würden wir dann generell wieder etwas mehr miteinander kommunizieren. Versuchen Sie’s, Frau Seiler, es funktioniert erstaunlich gut und oft.

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