Der Vergewaltiger am ZFF

Die Groupies huldigen ihr Genie. Mir kommt bei so viel Heuchelei das grosse Kotzen.
Für ihn gelten bei den Zürcher Kulturfuzzis andere ethische Massstäbe.

Für ihn gelten bei den Zürcher Kulturfuzzis andere ethische Massstäbe. Bild: Keystone

Wenn ihr Nachbar ein verurteilter Kinderschänder wär, was würden Sie tun? Naja, hätte er seine Schuld an der Gesellschaft abgetragen, gesühnt, würden Sie ihn wahrscheinlich ignorieren.  Aber würden Sie ihn an Ihre Party einladen, weil er so gute Kuchen bäckt? Würden Sie ihn auf der Einladung speziell als «einer der besten Kuchenbäcker» ankündigen und Workshops mit ihm verantsalten? Wohl eher nicht.

Das Zurich Film Festival macht mit Roman Polanski genau das. Und die Groupies liegen ihm zu Füssen. Es ist, als ob die Veranstalter sich nicht beherrschen könnten, wenns drum geht, sich an Polanski zu reiben, um auch noch etwas vom Hollywood-Glamour abzukriegen. 2009 wurde er in der Schweiz verhaftet, weil er sich eben NICHT der rechtlichen Verantwortung gestellt hatte. Weil er kein Unrechtsbewusstsein entwickelt und sich der Strafe entzogen hatte. Der Strafe für die anale Vergewaltigung (aus Verhütungsgründen!) einer 13-Jährigen.

«Aber das ist schon ewig her!», werden einige der Filmgroupies anführen, die vor ein paar Jahren mit einem «Free Polanski»-Button vor dem ZFF rumhingen. Ja, das wäre relevant, wenn sich der Mann seiner Verurteilung und seiner Haft gestellt hätte. Aber nicht nur, dass er dem Opfer die Schuld zuwies oder sich ohne das geringste Unrechtsbewusstsein herausreden wollte («Ich wusste nicht, dass sie 13 war!»), er entzog sich durch Flucht der Strafe. Also, nein, es ist nicht vorbei und vergessen.

«Das Opfer hat ihm vergeben!» kommt dann als nächstes. Natürlich muss ein Opfer, dessen Leben er vernichtet hat, irgendwie mit dem Trauma umgehen. Das sagt uns etwas über die innere Grösse des Opfers. Das sagt uns nichts, aber auch gar nichts über den Mann, dem die Kulturfuzzis am ZFF in den Hintern kriechen. Er hat nichts geleistet. Filme machen zählt in diesem Fall nicht. Wirklich. Er ist ein verurteilter Kinderschänder, uneinsichtig, feige.

Aber weil er einige Filme machte, weil er ein Star war, weil er in der Hollywood-Szene ein grosses Tier ist, spricht niemand darüber, weder die Filmjournis, noch die Schweizer Filmszene. Das Thema ist ein Tabu. Es wird einfach ignoriert. Man ist unangenehm berührt, wenn jemand es anspricht.

Viel lieber steht man am grünen Teppich mit schweissigen Händen und einem Schub in der Libido, weil dieser grosse Künstler, diese tragische Figur, so nahe ist, weil er einem vielleicht die Hand schüttelt (die man dann nie mehr wäscht). Mir kommt bei so viel Heuchelei das grosse Kotzen. In den letzten Jahren wurde viel über Eliten gesprochen. Und hier haben wir genau das. Jemand, für den andere ethische Massstäbe gelten sollen, weil er ein Promi ist. Das ist widerlich.

Ok, geht, huldigt dem Genie.

Wenn dann vielleicht irgendwann eure Tochter, Schwester, Nichte, Schülerin oder Enkelin von einem 40-Jährigen anal vergwaltigt wird, sag ich euch: «Aber er backt so grossartige Kuchen! Er ist ein Genie.»

80 Kommentare zu «Der Vergewaltiger am ZFF»

  • Réda El Arbi sagt:

    Liebe Leser,

    ich schliesse hier die Kommentarfunktion,w eil ich es nicht mehr ertrage, dass es Menschen gibt, die nach einer Rechtfertigung für die Vergewaltigung einer 13-Jährigen suchen.

    Ich habe einige Kommentare gelöscht, in denen darauf hingewiesen wurde, das 13-Jährige ganz schöne Flittchen sein können. Ich hab auch noch widerlichere Kommentare oder reine Angriffe auf mich gelöscht.

    Schönen Abend

  • Bent Dirk sagt:

    Ich nehme einmal an, der Text gehört zur Kategorie „Wie man Emotionen erzeugt“. Und Klicks generiert.

    • Réda El Arbi sagt:

      Nein, der Text gehört zu der Sorte „Habt ihr eigentlich den A**** offen? Wo ist euer ethischer Kompass hin?“

  • Beatrice sagt:

    Eine Mensch, der demütigende Handlungen vollbringt,
    soll nicht noch geehrt werden! Weshalb demütigt er? Wr will sich besser fühlen. Weshalb will er geehrt werden? Er will sich besser fühlen. Beides ein Zeichen eines sehr schwachen Selbstbewusstseins. Wir sollten mit dem Besuch des ZFF und mit dem Sponsorimg nicht solche schwachen Persönlichkeiten stützen. Sie sollten eingesperrt bleiben und sich mit sich selbst beschäftigen müssen.

  • Werner Paul sagt:

    Vielen Dank Herr El Arbi.

    Hier gabs auch schon mal ein Artikel im 2011:

    Die Scheinheiligkeit der Kulturszene
    Die Solidarität mit dem vor zwei Jahren verhafteten Roman Polanski ist bizarr.

    http://www.derbund.ch/kultur/diverses/Die-Scheinheiligkeit-der-Kulturszene-/story/30351313?dossier_id=653

  • Elias Stolz sagt:

    Guter Artikel – bis auf den letzten Abschnitt. Den hätte man sich echt sparen können.

  • HonkyTonky sagt:

    Das ZFF macht aus Verzweiflung auch alles, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Trotzdem ist und bleibt es ein lächerliches Festival, das niemanden interessiert.

  • Kurt Stäubli sagt:

    Damals in der betreffenden Arenasendung bemerkte ein bekannter Regisseur zur Verteidigung Polanskis, so 13-Jährige
    könnten auch ganz schön provozieren. Was würde so einer wohl sagen wenn sein 13-Jähriger Göttibub von einem
    Päderasten alkoholisiert und anal penetriert würde mit der Begründung der Kleine hätte so sexy mit dem Fudi gewackelt?

  • Ueli Furrer sagt:

    Das ZFF Polanski feiert, ein affront gegenüber missbrauchten Kindern und deren Angehörigen.
    Die Wahrheit auf den Punkt getroffen Réda El Arbi!
    Ueli F

  • Jürgen Obst sagt:

    Das es überhaupt so einen Artikel gibt ist schon mehr als nur beschämend und dann noch so haltlos ohne Beweise oder Quellen anzuführen ist gerade zu unverantwortlich.Darüber sollte der Tagesanzeiger als Medium welches sich als Neutral bezeichnet nachdenken.
    Ich verlange das der gute Autor doch bitte seine Quellen angeben muss und wenn das nicht vorhanden ist ist es eine Verleumdung und sollte strafrechtlich verfolgt werden.

    • Réda El Arbi sagt:

      Mir reicht das Gerichtsurteil, das geständnis von Polanski und die laufende Verhandlung, ob und wie Polanski den Rest seiner Strafe absitzen muss.

  • Rolf Sutterer sagt:

    Hollywood-Größe?
    Roman Polanski war 40 Jahre nicht mehr dort. Was hat der noch mit Hollywood zu tun? Polanski ist eine Größe des französischen Films, nicht des US-amerikanischen.

  • Blatti sagt:

    Vielen Dank an den Autor für diesen pointierten Artikel (auch für Geiz ist geil, der mir noch in guter Erinnerung ist). Finde es motivierend, wenn es noch Leute gibt, die Tatsachen nicht einfach nach belieben verdrehen, damit sie bequem in ihre Ansichten passen.

  • Balthasar Glättli sagt:

    Redas Stadtblog hat in mir die Erinnerung geweckt an einen damaligen Kommentar, 2009, im P.S. zur damaligen Verhaftung und Ausschaffungshaft Polanskis und der für mich unverständlichen KünstlerInnen-Solidarität:

    Hier was ich damals schrieb:
    https://www.balthasar-glaettli.ch/2009/09/30/groschenroman/

  • dr house sagt:

    Das ZFF ist doch genauso „Möchtegern“ wie ganz Zürich „möchtegern“ ist und es passt zum „Geist“ dieser Stadt, dass man so jemandem huldigt, anstatt ihn mit einem gehörigen Tritt in den Arsch ins Pfefferland zu katapultieren.

  • Lala sagt:

    Chaplin war pädophil.
    Elvis war pädophil.

    Irgendwie stört das ab einem gewissen berühmtheitsgrad niemanden mehr.

  • Jürg Ammann sagt:

    Danke für diesen Artikel! Ich dachte schon, ich sei allein mit meiner (gleichlautenden) Meinung.

  • Paolo Martinoni sagt:

    Blicke ich auf mein langes Leben zurück, vor allem auf die Kindheits- und Jugendjahre in erzkatholischen Kreisen, muss ich Folgendes folgern: Die, die (laut tadelnd und mahnend) mit erhobenem Zeigefinger herumlaufen – davon hat es nach wie vor zu viele: Hüte dich vor ihnen, wenn dir dein Leben wert ist. Denn meist sind es Wölfe im Schafspelz. Jedenfalls nichts Vorbildliches.
    Polanski hat etwas Verwerfliches verübt vor vielen Jahren – keine Frage. Er hat aber auch Grossartiges geleistet als Künstler. Und ich finde es gut, sehr gut sogar, dass dies – sein Werk – gewürdigt wird.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ich leiste grossartiges. Darf ich jetzt Kinder vertewaltigen? /ironie off

      • Maria sagt:

        Du leistest nichts grossartiges … nur mal so zum Festhalten!
        Man weiss übrigens nicht im Detail, was da zwischen Polanski und dem Mädchen vorgefallen ist.

        • Réda El Arbi sagt:

          Nun man hat Polanskis Geständnis und die Gerichtsunterlagen und das Urteil von damals. Mir reicht das eigentlich.

      • Jürgen Obst sagt:

        Sorry aber sind sie dabei gewesen. woher nehmen sie eigentlich ihr wissen. Und noch obendrein, wenn ein 13 und eine 14 jährige das machen was ist es dann Kindersex oder was bitte. Sorry aber erstens ist es in Amerika passiert wo gelogen und betrogen wird. Und ausserdem wie alt war er damals und was ist es für eine Zeit gewesen.
        So und nun will ich wirklich wissen woher sie eigentlich ihr wissen haben. Sind sie anwesend gewesen oder haben sie ihr wissen aus den Printmedien.

        • Réda El Arbi sagt:

          Mir reicht das Gerichtsurteil, das geständnis von Polanski und die laufende Verhandlung, ob und wie Polanski den Rest seiner Strafe absitzen muss.

    • Mina Peter sagt:

      Seltsame Argumentationsweise, @ Martinoni.

      Das zeigt mir einmal mehr, wie Vergewaltigungen – auch an 13-Jährigen – noch von vielen (Männern) als „Kavaliersdelikt“ angesehen werden. Es ist ja noch nicht lange her, da war es in der Ehe legal.

  • Paolo Martinoni sagt:

    Polanski hat Schlimmes verübt – keine Frage. Schlimmer noch als seine Untat ist aber meines Erachtens der Eifer, mit dem seine Gegner ihn und sein Leben vernichten möchten. Um Welten schlimmer, finde ich. Wie dem auch sei: Polanski ist kein Kinderschänder. Er hat eine Pubertierende missbraucht, kein Kind. Der Unterschied ist nichts Nebensächliches. Polanski legt ferner viel mehr Grossherzigkeit und Menschlichkeit an den Tag als seine Widersacher, gäbe es auch für ihn – bedenkt man seine Biographie – Anlass zu Rachegelüsten. Und ferner finde ich es gut, dass man seine grossartigen künstlerischen Leistungen nach wie vor gebührend würdigt: Denn Polanski ist auch, ja er ist vor allem das.

    • Réda El Arbi sagt:

      Eine 13-Jährige unter Drogen setzen und anal vergewaltigen ….

      Und jetzt lesen Sie Ihren eigenen Kommentae nochmals.

      • François sagt:

        Réda, dies ist nun schon der zweite Rechtschreibfehler in einer Ihrer Antworten. Mir ist, als reagierten sie in einer grossen Wut. Was ist Ihre Geschichte, was ist Ihnen widerfahren, das in Ihnen diese Wut (Ohnmacht) auslöst?

        • Réda El Arbi sagt:

          Nein, ich schreibe auf dem Handy in den Ferien. und die Wut kommt daher, dass ich junge Mädchen kenne, denen dies widerfahren ist. Reicht das?

      • Alter Ego sagt:

        mir kommt hier das kotzen…
        zuviel angriffe auf leute die du nicht kennst & einen fall hervorholen von dem du keine ahnung hast.

        • Réda El Arbi sagt:

          Naja, mir reichen das Gerichtsurteil, das Geständnis und die Aussagen von polanskis Anwalt. Also, was?

    • Martin Frey sagt:

      „Wie dem auch sei: Polanski ist kein Kinderschänder. Er hat eine Pubertierende missbraucht, kein Kind.“
      An der Stelle beginnt bereits üblicherweise das Schönreden von pädosexuellen Uebergriffen, bei der Semantik. Wie wenn es eine Rolle spielen würde, ob das Opfer 6, 8 oder 13 Jahre alt war. Und ob Sie dem nun Hebephilie sagen wollen, oder krampfhaft einen anderen euphemistischen Begriff suchen möchten. Es ist und bleibt Kinderschändung, Herr Martinoni.

      • Bent Dirk sagt:

        Es macht einen Unterschied. Der ist nicht krampfhaft, sondern biologisch. Falls Sie den Unterschied nicht sehen: Geh google!

    • Jennifer sagt:

      O.K. ein Kinderschänder ist er nicht, aber finden Sie es jetzt echt weniger schlimm, wenn eine Pubertierende so missbraucht wird?! Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Klar, ist Polanski ein beachtlicher Filmemacher und hat auch persönlich furchtbar viel durchgemacht. Das ist einfach so. Und Polanski hat seine sehr dunklen Seiten. Die sind auch er.
      Ich mag es nicht, wenn ein Mann darüber befindet, wann eine Vergewaltigung richtig schlimm ist und wann nicht. Mit 13 ist es also schon fast harmlos, Ihrer Meinung nach. Im Übrigen habe ich Polanski gegönnt, dass sein Opfer von der wilden Drogenparty ihm verziehen hat. Die Frau hat Mann und Kinder. Nicht alle verarbeiten ein Sextrauma so gut .

  • Mina Peter sagt:

    GENAU MEINE GEDANKEN: PFUI ZFF

  • Mina Peter sagt:

    Danke für den sehr treffenden Text. Genau meine Gedanken. Das ZFF boykottiere ich deshalb – nicht, dass das jemanden interessiert. Aber dazu habe ich mit so einer uneinsichtigen Festivalleitung keine Lust.

  • Bernhard Piller sagt:

    Und wieviel sexuelle Erfahrung hatte das „Kind“ ? Und war es eine Vergewaltigung? Wenn der Mann 14 gewesen wäre, hätte niemand etwas gesagt.

    • Réda El Arbi sagt:

      Der Mann war 40. Mit 13 steht man unter Schutz, weil man als Kind seine Handlungen nicht voll abschätzen kann. Wer das missbraucht ist ein Verbrecher.

    • maia sagt:

      Im ernst jetzt? Heisst das, wenn jemand bereits sexuelle Erfahrung hat, dar sie vergewaltigt werden?

    • Tom sagt:

      Lies deine Zeilen nochmals, lösche sie und schäm dich für deinen Post!

  • Michael Andermatt sagt:

    Zu hinterfragen ist vor allem auch die Art und Weise, wie hier in den Kommentarspalten miteinander umgegangen wird.
    Andere über ihren Standpunkt zu kritisieren, um dann gleich selbst mit dem Vorschlaghammer eins drüber zu ziehen, finde ich persönlich nicht die zu bevorzugende Methode mit der Meinung anderer umzugehen.
    Scheint in der heutigen Zeit aber salonfähig zu sein – Stichwort «Trump».

  • David Putnam sagt:

    Interesant wäre es, noch mehr zu recherchieren, wie weit das pädophile Netzwerk in Hollywood heute noch existiert.

    Das Opfer wurde dem „Genie“ Polanski ja über (mafiöse) Beziehungen verschafft.

    Der Kindstar & Whistleblower Corey Feldman, behauptet das einige Filmproduzenten um den Regisseur Rob Reiner auch Pädophile waren (und seinen Schauspielerkollegn Corey Haim in den Tod trieben). Du kannst ihn doch gerade dazu interviewen. Er kommt auch dieses Jahr zum ZFF, um seinen Tribute-Award einzukassiern.

    Investigativer Journalismus vom Feinsten!

  • Paul Huber sagt:

    Sehr guter Artikel. Polanski ist widerlich. Hier noch einen Ausschnitt aus dem Einvernahmeprotokoll des Kind-Opfers. Da wird’s einem kotzübel:

    https://www.blick.ch/news/ausland/polanski-affaere-das-protokoll-der-horrornacht-id32573.html

    • Maria sagt:

      Klasse Quelle … Blick wäre vermutlich die letzte Quelle, die ich nennen würde, man sollte nicht alles glauben, was in den Medien steht

    • Kurt Berger sagt:

      Da stimme ich voll zu.
      Wenn ich die pro Polanski Verteidigungstexte lese, frage ich mich, warum sie ihn so vehement und radikal in Schutz nehmen und sein widerliches Verhalten verteidigen.
      Widerlich bei Polanski ist auch, dass er sich nie für seine Taten entschuldigte und keine Schuldeinsicht hat. Das ist Grund genug, ihn nicht zu ehren.

  • Gerhard Engler sagt:

    Unser Rechtssystem geht davon aus, dass auch schwerste Straftaten verjähren. Wenn jemand einen Mord begeht, dann kann er 30 Jahre danach nicht mehr dafür bestraft werden. Für sexuelle Straftaten an Minderjährigen gilt zwar inzwischen etwas anderes, aber das ist ein SVP-Fremdkörper in unserem Rechtssystem (wenn jemand eine Minderjährige vergewaltigt und dabei ermordet, dann kann er 30 Jahre später nur noch für die Vergewaltigung aber nicht für den Mord bestraft werden, seltsam). Offenbar ist Hr. El Arbi der Ansicht, dass ein Straftäter neben der staatlichen Strafverfolgung auch noch von der Gesellschaft zur Rechenschaft gezogen werden soll. Das ist in unserem Rechtssystem nicht so vorgesehen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Nein, ist ja erlaubt, ihn zum Stargast zu machen.

      Nur darf ich auch sagen, was ich davon halte.

      • Gerhard Engler sagt:

        Ich habe Ihren Kommentra so verstanden, dass Sie es unmoralisch finden, dass man ihn zum Stargast macht. Ich habe versucht, Ihnen zu erklären, warum dies in unserem Rechtssystem zulässig ist. Mein Eindruck ist, dass Sie ein Rechtssystem bevorzugen, wo es keine Verjährung gibt (was teilweise im US-Rechtssystem der Fall ist). Ich möchte aber unser System behalten und es stört mich, wenn anderslautende Volksinitiativen zustandekommen.

        • Réda El Arbi sagt:

          Nein, man darf ihn zum Stargast machen. Ich darf diesen Leuten sagen, dass ich sie Heuchler finde und kotzen muss. So einfach.

          • Thomas Schnyder sagt:

            verstehe die ZFF aus denselben gründen auch nicht und bezweifle zudem, dass seine Filme wirklich so genial sein sollen. Wahrscheinlich wird man sich in 50 Jahren nur noch an diese niederträchtige Vergewaltigung erinnern.

        • Neira Coralic sagt:

          Herr Engler, es geht hier nicht um die verjährte Strafe, sondern um einen Mann, der, nebst dem, dass er die Tat begangen hat, sich nicht nur der Verantwortung entzogen hat, sondern die Schuld auch noch dem Opfer zuschiebt. Er zeigt bis heute null Einsicht.

    • Urs Hess sagt:

      Ob jemand seine Schuld “begleichen“ kann, indem er eine Strafe absitzt, könnte man diskutieren. Dies ist aber heute der Ansatz. Herr P. Hat seine Strafe aber nie angetreten, er hat sich den Arm des Gesetzes entzogen. Verjährt es dann dennoch? Hätte er gesessen und einen Fehler zugegeben, könnte (nicht sollte) man beide Augen zudrücken.
      So nicht.
      Und: wie genial kann das Werk eines krankhaften Menschen wirklich sein? Ich mache auch da ein grosses Fragezeichen.

  • geezer sagt:

    ich finde das ZFF herzig….so herzig provinziell….höchstwahrscheinlich wissen 3/4 der eingeladenen stars (also die grossen von ennet dem teich) nicht einmal, in welcher stadt sie gerade sind…:-)

    zum thema: ich kenne den Polanski-fall nur oberflächlich; aber im zweifelsfall (und zweifel sind hier sicherlich angebracht) gäbe es sicher alternativen. und wenn sich die hiesigen filmjournis und die ’szene‘ so ganz dem thema entziehen, bestätigen diese einmal mehr, auf welchem niveau sie sich bewegen.

  • Stefan Egger sagt:

    Das Thema ist also tabu? Niemand darf darüber sprechen. Nur Sie haben den Mut, sich gegen die verschwörerischen Eliten zu stellen und einfach mal Klartext zu schreiben. Über die Ohnmacht und Wut der anständig denkenden Menschen und über das „Kotzen“ natürlich. Fehlt eigentlich nur noch der Begriff „Lügenpresse“.

    • Réda El Arbi sagt:

      Stilkritik? Irgendwas zum Inhalt? Nein?

      • - stahel sagt:

        Ich habe selber erlebt, wie sich die allernächsten Verwandten und fast alle Freunde nach einer Missbrauchsgeschichte alle auf die Seite des feinen Herrn gestellt haben und gar nichts wissen wollten zur Sache.
        Es geht um die Rechte und Würde von Hilflosen und Schwachen. Es scheint eben eine Solidarität gegenüber den Etablierten, den Eliten, den Herren oder wie man es benennen will, zu geben. Und die Verdrängungsmechanismen sind durchwegs enorm. Das sollte ändern. Zu den Taten zu stehen und Wiedergutmachung wäre angesagt.

  • Stefan Keller sagt:

    Mir geht das moralische Gegeifer des Reda EL Arbi auf den Keks.
    Der Mann hat extreme Scheisse gebaut, ohne jede Frage. Wie genau was zu was geführt hat, wissen weder der Autor hier noch sonst einer ausser den Involvierten. Permanente Reiseunfreiheit seit Dekaden ist eine ziemlich happige Strafe. Die sich damals abzeichnende Strafverhandlung war rechtsstaatlich fragwürdig.
    Und zuguterletzt darf und soll man durchaus zwischen Werk und Privat unterscheiden dürfen. Klaus Kinski war ein widerlicher Ar… und ein guter Künstler. Solls ja geben.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ok, nicht das Gesetz bestimmt die Strafe?

      • Stefan Keller sagt:

        Nicht immer, wie man sieht.
        Sehen Sie, selbst als Mörder kommt man bei uns, in der Regel, wieder unter die Leute. Und Mord ist für das Opfer wirklich final.
        In den USA ist das nicht der Fall, da wird deutlich rigider geahndet. Vor allem wenn Sie die „falsche“ Hautfarbe tragen.
        Der Fall Polanski ist eher kompliziert und ein fairer Prozess heute und wohl auch damals, eher unwahrscheinlich.

        Und dann gibts noch sein Werk, welches einfach wirklich gut ist.
        Die Einladung ist natürlich auch ein kleiner Coup für das ZFF, weil diese zusammengekaufte Veranstaltung dann wieder ein bisschen Aufregung provoziert. Mit Ihrer (und meiner) Hilfe.

        • Réda El Arbi sagt:

          Unter die Leute ider Stargast ist ein Unterschied. Wirklich.

          • Stefan Keller sagt:

            Würden Sie alle Bilder von Caravaggio aus Ausstellungen verbannen, weil er ein Mörder war?

            • Réda El Arbi sagt:

              Nein, aber ich würde ihn nicht an meine Party einladen. Und ich würde ihm wohl kein Geld geben, um weiter zu malen.

              PS: Ich male. Darf ich jetzt auch Kinder vergewaltigen?

    • Ralf Schrader sagt:

      Dabei sollten wir grundsätzlich bleiben: Eine Person, welche als Professional die Bühne der Öffentlichkeit betritt und in dieser Rolle akzeptiert wird, egal ob Politiker oder Künstler, hat nichts Privates. Politiker und Künstler müssen keinen Charakter haben, egal welchen. Sie müssen nur ihren Beruf machen. Ansonsten gilt das formale Recht.

  • Reto Burgener sagt:

    Ich finde diesen Artikel äusserst primitiv. Es ist für mich reine Hasspropaganda und reine Kultivierung von Hass. Schwarz-weisser geht’s nicht mehr. Der Artikel lässt alles ausser Acht Verstehen einer anderen Zeit, einer anderen Sichtweise auf Freiheit und Moralvorstellungen, dubiosen Umständen und einem Verlauf, der so nicht beschrieben würde, wenn man jemanden aufforderte, zu schildern, was er/sie unter einer Vergewaltigung eines Kindes versteht. Wie kann so etwas ernsthaft abgedruckt werden in einer renommierten Zeitung? Und noch etwas: Polanski war als Kind in einem KZ. Ganz normale Jugend? Dieser eklige Moraldrill ist eine Vergewaltigung der geistigen Freiheit.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja. Vergewaltigen vom Kindern als „geistige Freuheit“. Wo hat man Sie denn rausgelassen?

      • kaRin ella sagt:

        Herr B. Wie können sie sagen der Artikel sei primitiv. Für sie ist es offensichtlich Kultivierung von Hass. Ich finde es den Hass, wenn ein Mann sich an einer 13 jährigen vergeht. Haben sie eine Ahnung wieviele Opfer es aus dieser Zeit gibt, die schwiegen und Schweigen mussten. Was es für diese Opfer bedeutete haben sie keinen Schimmer. Heute wird transparenter mit dieser Thematik umgegangen. Das hilft jedem neuen Opfer in der heutigen Zeit. Dass jemand in der Öffentlichkeit -neben all dem Pseudo*blingbling* des ZFF darauf aufmerksam macht ist wichtig! Vielleicht müssten sie eher ihren eigenen Umgang mit der Thematik überdenken, statt diejenigen anzuklagen, die ihrem nicht gleich tun.

      • JD Huber sagt:

        Der feine Herr Burgener verteidigt seit Jahren schon pädophile Neigungen im Netz. siehe auch http://peter.zihlmann.com/wp-content/uploads/2016/05/comingout.pdf

        Es drängen sich da Fragen zu seiner eigenen Vita auf…..

        • Bent Dirk sagt:

          Voila, da fängt es an: Wer für die Vernunft eintritt, wird selbst verdächtig. Das haben wir in der Geschichte der Menschheit jetzt wirklich oft genug gesehen.

      • Kurt Kellerhals sagt:

        Wow, Herr El Arbi. Was ist denn Ihnen über die Leber gekrochen? Sie würden Polanski ja am liebsten auch das Filmemachen verbieten und gar seine Filme auf den Index setzen, den Verleih und den Verkauf seiner Streifen verbieten, so wütend wie Sie sind. Denn: Auch die Arbeiten eines Vergewaltigers sind zu ächten, gell. Sie haben natürlich intime Kenntnisse, kennen den Fall bis ins letzte Detail und kennen sich auch in der Juristerei bestens aus. Nachdem die Angelegenheit in der Vergangenheit immer und immer wieder breitgetreten wurde, kommen nun auch Sie noch mit dem unbändigen Drang, allen mitzuteilen, wann Ihnen das Kotzen kommt. Nicht interessant. Soll jeder für sich ausmachen.

      • Mathias Waldesbuehl sagt:

        Herr Burgener, eine Vergewaltigung, insbesondere von Jugendlichen oder Kindern ist schwarz und weiss, da gibts nichts dazwischen, für genau niemanden. Weder andere Zeiten noch Moralvorstellungen oder eigene Erlebnisse rechtfertigen so eine Tat. Einem solchen Täter (das ist nachgewiesen) den grünen Tepppich auszubreiten, das ist eklig !!

    • Ina sagt:

      Wirklich, Herr Burgener? “ Polanski war als Kind in einem KZ“ entschuldigt das sein Verhalten? Eher noch weniger. Er sollte wissen, wie es ist, der Freiheit beraubt und dem Willen einer mächtigeren Person unterworfen zu werden.
      Man mag über den Autor denken wie man will – im Kern hat er recht. Polanski sollte nicht gehuldigt werden.

    • Mina Peter sagt:

      Oje, Herr Burgener. da scheinen Sie wirklich etwas nicht ganz kapiert zu haben. Ich hoffe, Sie wissen über unser Rechtssystem Bescheid. Ansonsten muss ich ernsthafte Befürchtungen haben…

  • Martin Frey sagt:

    Tausend Prozent einer Meinung, Herr El Arbi. Wobei mir bereits vor Jahren der Würgreiz hochkochte, als Polanski das erste Mal ein Thema am ZFF war, und die Empörungssolidarität mit Polanski anschwoll, als man von Staates wegen wagte, nur schon mit dem Gedanken an eine Festnahme und Auslieferung zu spielen.
    Die Szene ist bigott, nicht nur der Kulturhyänen, sondern auch das ganze Umfeld, in dem es eingebettet ist. Polanski hat zweifelsohne kulturell seine Leistungen gebracht. Aber deswegen steht er genauso wenig über dem Gesetz wie jeder andere. Dass dies derart viele Leute in Züri, gerade auch der linksliberalen, kulturellen ‚Elite‘, anders sehen, spricht Bände.

    • Reto Burgener sagt:

      Es spricht Bände, Herr Frey, dass Sie andere Sichtweisen und Standpunkte nicht mehr ertragen. Sie sind im Besitz der absoluten Wahrheit, und das andere Pack bringt Sie zum Kotzen. Wollen wir mal ein wenig die Parallelen der Denkstrukturen untersuchen zwischen Ihnen und Fanatikern des IS? Im Namen der Moral sind Sie offenbar bereit, andere Menschen herabzurwürdigen. Es sind tatsächlich Anhänger von IS, Faschismus & Co., welche unter dem Vorwand von Moral andere Menschen als Ungeziefer bezeichnen. Und Ungeziefer beseitigt man ja bekanntlich, oder? Passen Sie lieber auf, in welche Abgründe Sie im Namen der Moral abdriften.

      • Martin Frey sagt:

        Jetzt holen Sie aber den Zweihänder heraus, Herr Burgener. Diese Ihre moralintriefende Empörung gepaart mit absurden Vergleichen (Achtung: Godwin’s Law, Sie sind nahe dran) ist meist ein Zeichen dafür, dass man einen Nerv trifft. Und dass die Argumente ausgehen.
        Der Straftatbestand im Fall Polanski ist unbestritten, weder seitens des Opfers noch des Täters. Er hat sich einfach der Justiz mittels Flucht ins Ausland entzogen. Dass sind die Fakten. Vielleicht können Sie Herr Burgener, sich zur Abwechslung mal damit auseinandersetzen, als nur die Keule dem Andersdenkenden um die Ohren zu schwarten.

      • Anna sagt:

        Nein, Herr Burgener, in diesem Fall gebe ich Martin Frey zum grössten Teil Recht. Ich persönlich ertrage das populistische „böse Linke“ der Rechten – und „böse Rechten“ der Linke – kaum mehr. Es gibt nicht „die Rechte“, „die Linke“, auf beiden Seiten gibt es extremistische Gruppierungen, und ihr unsägliches Tun und Sagen definiert dann das politische Spektrum? Stimmt doch nicht! Ein Glück ist das Spektrum in der Schweiz noch nicht schwarz-weiss, sondern meaändriert die Mehrheit der Schweizer irgendwo zwischen den Polen! – Ihr Vergleich mit dem IS ist an den Haaren herbeigezogen! Herr Freys Verallgemeinerung, dass Zürichs „linksliberalen, kulturellen ‘Elite’“ gleich denkt,…

        • Martin Frey sagt:

          @Anna
          Meine zugegebenermassen etwas pauschale Aussage, dass Teile von Zürichs (NICHT ALLE, TEILE) “linksliberalen, kulturellen ‘Elite’” gleich denkt, ist im Prinzip der Ball den ich vom Autor aufgenommen habe. Sie mögen mir das nachsehen, aber es ist wohl unbestreitbar, dass der grösste Teil der ‚Kulturfuzzis am ZFF‘ (Zitat Autor), der entweder gnädig zum Thema schweigt oder Polanski Beifall klatscht, diesem Milieu zuzuordnen ist.
          Wenn es ein anderes Milieu wäre, würde ich es genauso verurteilen.

          • Réda El Arbi sagt:

            Der Autor ist übrigens linksgrün und hat einen Abschluss der Hochschule der Künste.

          • Martin Frey sagt:

            Ich weiss, Herr El Arbi. 🙂 Umso mehr schätze ich Ihre persönlichen, trotzdem oft unideologischen, mutigen Artikel, mit denen Sie nicht selten auch ins Wespennest stechen. Wie auch hier. Klare Kante wo es einfach mal nötig ist, ohne falsche Rücksicht auf Befindlichkeiten. Ein nicht so häufiger, in meinen Augen sehr positiver Zug.

      • Beat sagt:

        Wird es denn in Frage gestellt, dass Polanski das Mädchen vergewaltigt hat oder ist dies ein Fakt?
        Ich war immer der Ansicht, dass dies ein Fakt ist und es deshalb nicht eine Frage der Sichtweise sein darf, ob Polanski für diese Tat bestraft werden sollte. Dass man ihm stattdessen den roten Teppich ausgerollt zeigt wie mit zwei verschiedenen Ellen gemessen wird. Sie Herr Burgener scheinen auch mit zwei Ellen zu messen und möchten ihre Ansicht verteidigen, in dem sie die IS, Fascho & Co Keule schwingen. Sehr armseelig, unangebracht und extrem umkreativ
        1/10 Punkte in der IMDB Bewertung für sie.

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