«50 ist das neue 50»

Ich werde älter. Und ehrlich, es ist gut so.
Falten am Hals und grau auf dem Kopf.

Falten am Hals und grau auf dem Kopf.

«Du bist so alt wie du dich fühlst!» oder «Du hältst dich aber gut für dein Alter!», musste ich mir in den letzten Tagen anhören. Das ist  ganz offensichtlich Bullshit, der mich über eine Tatsache hinweg  trösten soll, die ich nicht als negativ empfinde. Diese Art Trost sagt eigentlich nur eines: «Du bist alt und das ist Sch*****!»

Ich bin genau so alt, wie ich bin. Auf den Tag genau. Ich wurde heute 48 und das ist mein Alter, egal, was der urbane Jugendlichkeitswahn in Zürich davon hält.

Ich gehe auf die 50 zu. Ich muss Produktbeschreibungen nahe an die Nase halten und das Kleingedruckte unter meiner Brille hindurch lesen. Eine Erkältung  dauert rund zwei Tage länger, und wenn ich mir einen Zwack im Rücken hole, brauche ich drei Mal so lange wie vor zwanzig Jahren, um mich davon zu erholen. Ich bin nicht mehr so fit wie mit 30, Disziplin muss bei der Arbeit die fehlende Ausdauer ersetzen. Meine Haare sind mehr grau als braun und mein Bauch ist nicht mehr straff. Jänu.

Deshalb fang ich jetzt nicht an, für Marathon oder Triathlon trainieren. Oder die Zürcher Szene-Version: Ich stopf mich nicht mit Koks und Viagra voll, um weiterhin Wochenenden durchzufeiern, als ob ich noch 25 wär. Ich kauf mir keine Cremchen, um Falten wegzuschmieren, ich wickle keine Seidenfoulards um meinen Hals, um die Runzeln zu verdecken. Ich werde älter und man kann das sehen.

Und ehrlich, es ist gut so. Dafür werde ich nicht mehr hysterisch, wenn mal was schief läuft. Die persönlichen Dramen in meinem Leben nehmen ab, weil ich über genug Erfahrung verfüge, um zu wissen, dass ich das meiste überleben werde. Und wenn nicht, kann ich mich auch nicht mehr beschweren.

Meine Lebensqualität war nie so hoch wie jetzt. Das hat vielleicht damit zu tun, dass Jugendlichkeit nicht der kategorische Imperativ in meinem Leben ist. Nicht, weil ich so weise bin, sondern weil ich einfach weiss, dass man die Zeit nicht bescheissen kann.

Ich bin bald im letzten Drittel meines Lebens und bin näher am Tod als an der Geburt. Wahrscheinlich bleibt mir sogar weniger Zeit als von meinem 20 Geburtstag bis heute. Das ist weder gut noch schlecht. Ich werde älter und werde irgendwann sterben. Das schleckt keine Geiss weg. Das ist einfach so. Und ich werde keine Zeit mit dem Versuch verschwenden, die Zeit zurückzudrehen oder darüber zu heulen.

«50 ist das neue 30!», kommt dann. Wieder ein Trost, den ich nicht brauche. Mit 30 war ich ein ziemlicher Vollidiot, der sich unbedingt beweisen musste. Heute bin ich ein ziemlich verantwortungsbewusster, empathischer Mensch, der sich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist und auch mal über sich lachen kann. DAS würde ich niemals gegen glatte Haut und mein altes Sixpack eintauschen wollen.

Witzig ist, dass diese rückwärtsgerichtete Jugendmanie eigentlich das klarste Anzeichen für das Altern ist. In der Jugend blickt man noch vorn, hat Visionen der Zukunft, Ziele, die man erreichen will. Man stellt sich vor, wo man in 10, 20 oder 30 Jahren steht und setzt alles daran, das auch zu erreichen. Erst wenn man älter wird, versucht man die Zeit aufzuhalten, versucht sich «auf dem Höhepunkt» der Leistung zu zementieren.

Wenn ich mir etwas aus meiner Jugend erhalten will, dann ist es diese Art, in die Zukunft zu schauen. Da gibts immer das nächste Projekt, das nächste Ziel, das ich erreichen, die nächste Herausforderung, die ich meistern will. Und wenn ich die letzten Meter dahin in Rollstuhl mit Rheumadecke oder an Krücken zurücklegen muss, ich werde dabei grinsen.

Also, Leute, hört auf, euch, mich oder euer Umfeld für etwas zu trösten, das in Tat und Wahrheit einfach der Lauf des Lebens ist. Wir werden älter, wir sterben. So what? Bis dahin gibts noch einiges zu tun und zu erleben.

99 Kommentare zu ««50 ist das neue 50»»

  • Barbara sagt:

    Ich bin ein wenig schockiert und ratlos ab diesen Kommentaren. Der Artikel gefällt mir, ich sehe das genauso wie der Autor: unspektakulär.
    Ich bin durch Zufall auf diese Kolumne gestossen. Frueher war fuer mich der Tagi täglich Brot, aber da wohnte ich auch noch in seiner Nähe. Jetzt lebe ich im Gegenteil von Züri. Sogar im Gegenteil von der Schweiz.
    Wenn man das Leben im allgemeinen ein wenig genauer betrachtet fällt einem auf, dass es nirgends einen Anfang oder ein Ende gibt. Der scheinbare Tod ist immer nur eine Transformation. Das kann man an allen lebendigen Phaenomenen studieren und daraus Rueckschluesse auf das Menschenleben ziehen.
    Wenn mich die Leute fragen: Was ist denn der…

  • Sandra sagt:

    Du sprichst mir aus dem Herzen! Mit der Einstellung wie auch mit den Beobachtungen zu längeren Rekonvaleszenzen bei Zipperlein und Gebrechen. Und ja: Es ist so und es ist gut so, wie es ist!

  • Ralf Schrader sagt:

    Ist der Titel «50 ist das neue 50» ein Fehler?

  • Pedrinho sagt:

    Alt werden ist doch einfa sch…Aber zum Glück bin ich Christ und starte später nochmals durch..

    • Luzia sagt:

      Genau. So darf es sein. Wir können nur eines verpassen in diesem Leben und das ist Jesus. 🙂 Ob dieser Kommentar nun veröffentlicht wird?

      • Réda El Arbi sagt:

        Ja, dieser Kommentar wird veröffentlicht. Normalerweise lass ich keine Missionierung in meinen Blogs zu. Weder von Islamisten noch von Freikirchlern oder Scientologen. In meinen Augen alles das Gleiche. Aber dieser geht grad noch.

  • quarantino sagt:

    entspann dich besserwisser, jeder auf seine weise

  • mcpinkpoet sagt:

    Lieber Réda, der Text gefällt mir, spricht mich an. Und ich find’s schon fast bewunderungswürdig, wie Sie sich der Diskussion stellen. Dazu hätte ich den Nerv nicht.
    Ansonsten…aus meiner Sicht der richtige Weg. Anpassen muss man eh stets ein wenig, weil die Erfahrungen ja nie aufhören. Und es wäre schade, wenn man vor lauter Weisheit die aktuelle Zeit nicht mehr einfliessen liesse in sein Sein…

  • ines sagt:

    so ist es und nicht anders! danke, dass du das mal ausgesprochen hast, bravo!

  • tststs sagt:

    „Wir werden älter, wir sterben. So what?“
    So what? SO? WHAT?
    Was los isch?
    Das ist daminonemal ein Seich. Wer das Glück, ein gesegnetes Leben (wie ich) zu führen und das Pech hat, gleichzeitig Atheist zu sein (wie ich), der findet das üüüüberhaupt nicht lustig, dass es so schnell zu Ende geht! Ich spreche hier nicht von unendlichem Leben, aber es bitzeli meh Ziit wünschte ich mir schon hie und da, resp. dieses Leben zu verlassen gurkt mich ziemlich an…

    Ich weiss, ich weiss, der Ratgeber rät zu Akzeptanz…

    • tststs sagt:

      Bitte nicht missverstehen, auch ich finde im Tod Trost und es kommt vllt auch einmal für mich die Zeit, in der ich des Lebens müde bin; aber im Moment – wenn ich wirklich ehrlich mit mir selber bin und eben nicht dieses Der-Tod-gehört-dazu-und-ich-akzeptiere-es-Sprüchli runterbete – tue ich mich mit dem Gedanken an ein endgültiges Vorbei schwer…

    • Réda El Arbi sagt:

      Ich rate nicht zur Akzeptanz. Es ist einfach so, dass es weder das Leben noch den Tod gross interessiert, was Sie dazu denken. 🙂

    • tina sagt:

      das problem mit der sterblichkeit ist doch weniger dass man selber stirbt (hoffentlich schmerzlos), sondern dass die anderen sterben. wen man verliert.
      wenn ich so bedenke, dass ich ca ein drittel meiner lebenszeit erstmal kind war, ein weiteres drittel machte ich so was ich wollte und das war weder besonders schlau noch viel, und das 3. drittel habe ich kinder gross gezogen, dann finde ich, ist das eine uuuuh lange zeit. ich bin aber gesund und inzwischen weiss ich wies so geht mit dem leben, und darum freue ich mich jetzt erstmal auf die nächsten ca 16jahre, und vielleicht sogar doppelt soviel oder 3mal so viel und ich glaube, dann hat mans aber echt langsam gesehen hier, nicht?

      • Peter sagt:

        Genau – aber ich fand es nicht so schlimm, im zweiten Drittel Dinge von fragwürdigem Wert gemacht zu haben. Nur so lernt man, was in der Folgezeit zu vermeiden ist.
        Aber jetzt, mit 60+ ist für mich die schwindene Fittness zwar auch ein Problem, aber mit zunehmenden Alter ist es beileibe nicht so lustig, wie es uns vorgemacht wird. Mein Problem ist eher, das andere Menschen, die ich mag die ich liebe vor mir gehen. Und das problem nimmt ständig zu.
        So verstehe ich meinen Vater der 85 wurde immer mehr als er kurz vor seinem Tod sagte, niemand mehr da…

  • Dani sagt:

    In Naters steht das Gebeinshaus. Dort sind massenweise Totenschädel aufgebart und es steht in alter Schrift: „Heute ich, morgen du.“ Wir können soviel unternehmen wie wir wollen, wir können die Haut so straff halten wie unser Geld hergibt und so viele Nachkommen in die Welt setzen wie es eben nur geht, aber das Altern und der Tod ist unausweichlich: Wir sind vergänglich. Gegen „Fit halten“ ist auch nichts einzuwenden, aber sich daran an den jüngeren Menschen zu messen ist immer falsch, weil im direkten Vergleich wenn es dann auch um Regeneration geht, zieht man dann eben doch den Kürzeren, auch wenn man den Sprint gewonnen hat.

  • Dilek Demirel sagt:

    Der Text bringt es auf den Punkt und ist erst noch amüsant, die Leute kommen doch je länger je mehr zu diesem entspannten Blick auf ihr eigenes Alter. Alles andere ist vergeudete Lebensenergie. Herrn Redas Artikel zu lesen ist immer gut investierte Zeit!

  • Andrea sagt:

    Sie sehen unglaublich gut aus. Herzliche Gratulation zum Zenit. Auf weitere 50 Jahre.

  • Trudi sagt:

    Ich finde Ihren Text so erfrischend, denke wie Sie und freue mich, dass auch noch jemand anders diese Grundhaltung hat. Für mich ist ein Mensch jung und lebendig solange er sich für die Menschen interessiert, sich weiterbildet und auch die nötige Portion Humor hat, nicht alles immer so todernst sein muss.

  • Pat Plüss sagt:

    Bald 50 und macht in der ersten Zeile als Journalist immer noch unverzeihliche Schreibfehler: hältst! es heisst hältst!

    Aber sonst? Nun ja, sehr persönliche Einschätzung der eigenen Befindlichkeit. Nicht wirklich übertragbar. Ich habe schon eine 5 am Rücken, aber solange ich bergauf Velokurier stehen lasse, muss meine körperliche Verfassung eher der eines gut trainierten Mittdreissigers entsprechen. Im Kopf hingegen und da geb ich dem Autor gerne Recht, macht sich langsam Altersweisheit, -gelassenheit und -milde breit. Schadet nicht. Man(n) muss ich und anderen nichts mehr beweisen. Aber zu geniessen, was einem bevorsteht.

    • Réda El Arbi sagt:

      Danke für den Hinweis auf den Tippfehler. Wird korrigiert.
      Aber solange man noch den Ehrgeiz verspürt, den Velokurier bergauf stehen zu lassen, und man die körperliche Verfassung nicht am eigenen Befinden, sondern am Altersvergleich zu Mittdreissigern misst, ist das eigene Alter wohl noch eine Bedrohung. Sorry.

      • tina sagt:

        man kann es doch einfach noch geil finden, dass man immer noch so fit ist verglichen mit jüngeren. einfach nur das. ohne so psychokram wie sich bedroht fühlen

      • tststs sagt:

        Jetzt finde ich aber, da verwechseln Sie ein paar Dinge.
        „30 ist das neue 50“ ist rein körperlich/biologisch gesehen nicht sooo falsch (geschuldet den medizinischen und hygienischen Fortschritten). Wenn sich nun ein 50er mit einem 30er misst, so sagt das lediglich etwas über die Fitness aus (man könnte ja genauso mit dem Finger auf dem schlappen 30er zeigen).
        Der Text meint aber wohl eher, dass sich 50er wie 30er benehmen. Aber auch da muss ich fragen: Ist das wirklich ein Problem? Ist es nicht auch eine Frage von „Gender“? Also – analog zu den Geschlechtern – im Sinne von: es gibt ein biologisches Alter und ein gemachtes/soziales Alter. Und nur weil die Gesellschaft ein…

        • tststs sagt:

          …bestimmtes Bild davon hat, wie man in einem gewissen Alter zu sein (oder eben nicht zu sein) hat, müssen wir uns dem beugen?

          Selbstverständlich sollten Erfahrungen zu einer Entwicklung der Persönlichkeit führen, aber weshalb sollte ein 50er nicht in die Disco…äh pardon… in den Club und der 20er an ein Jassturnier? Wieso muss ich irgendwann Hoodie gegen Strickjäggli eintauschen?

      • Pat Plüss sagt:

        Da ist leider kein Ehrgeiz dabei. Wer sich jahrzehntelang velofahrend fortbewegt und sich mässig schädigt (massvoll rauchen, mässig saufen, mediterran essen, dazu gute Konstitution haben – ist nicht jedem gegeben, ich weiss) bleibt halt länger fit. das ist keine Altersfrage. Und, nein: ich fühl mich durchs Älterwerden keineswegs bedroht, ganz im Gegenteil, und das beobachte ich auch an meinen Altersgenossen: es macht sich wohltuende Gelassenheit breit. Man fühlt sich nicht mehr gedrängt jedem Trend nachzuhecheln, jeden Film gesehen zu haben, die Charts auswendig zu kennen, Freinächte durchzustehen, (es sei denn, man ist eine Nachteule,wie ich, die um halb Eins Kommentare verfasst).u.v.a.m .

      • adam gretener sagt:

        Velokurier abhängen? Wo denn genau Réda, auf der Rolltreppe wenn er gerade seinen Schuhbändel bindet? 😉

        • Réda El Arbi sagt:

          Ich doch nicht. Ich bezahle Velokuriere dafür, dass sie Schweiss für mich vergiessen. Immer, wenn ich mich unfit fühle, schicke ich zwölf Backsteine per Kurier durch die Stadt.

    • Chrigel Sutter sagt:

      Ich habe die 5 auch und mir ist wohl dabei. Aber ich muss niemanden bergauf abhängen. Ich denke, Coolness, Schönheit und Leistung gehören den Jungen. Wenn man in unserem Alter keine anderen Werte entwickelt hat, ist das dann ist man auf dünnem Eis. P.S. fahre auch sehr viel Velo, lasse mich aber ohne Probleme überholen.

  • Gerhard sagt:

    „Ich bin genau so alt, wie ich bin.“ Worauf beziehen Sie diese Aussage? Auf Ihre Psyche, oder die Biologie ihres Körpers? Einige Leute sind mit 18 bereits alt in ihrem Kopf, andere dagegen mit 80 noch jung. Und was die Biologie des Körpers betrifft: Die Organe des Menschen altern unterschiedlich schnell. Ein 60-Jähriger kann das Hautbild eines 45-Jährigen haben, aber die Herzkranzarterien eines 80-Jährigen. So einfach ist es nicht mit dem „Ich bin genau so alt wie ich bin.“

    • Réda El Arbi sagt:

      Doch. Physikalisch zählt nur die gemessene Zeit. Alter definiert weder die Gesundheit noch die Psyche, sondern die Zeit, die man als Anhäufung sich gegenseitig am Leben erhaltender Zellen verbringt.

      Wenn Sie also nicht in relativistischer Geschwindigkeit mit einem Zeitdilatationseffekt unterwegs sind, zeigt Uhr und Kalender an, wie alt Sie sind.

      • Esther Weinberg sagt:

        Das wäre dann eher mathmematisch als physikalisch, Herr Arbi. Der Begriff Zeit ist in der Physik noch ein zu erforschendes Mysterium.
        Halten Sie sich doch besser an das von Ihnen so kritisierte städtischen Zeitgefühl. Davon haben Sie definitiv mehr Ahnung.

        • Réda El Arbi sagt:

          Nun ja, vorerst halte ich mich an die Wissenschaft und die von ihr bestimmten Parameter. Bis wir mehr über die Zeit wissen. Right? Und nein, Zeit ist kein seit Einstein kein mathematisches Ereignis sondern ein physikalisches. Ohne Masse und Geschwindigkeit gibts nämlich keine messbare Zeit. Soweit wir bisher wissen.
          Alles andere ist Esoterik.

          • tststs sagt:

            Aaaaber selbst naturwissenschaftlich gesehen ist der Körper nicht gleich alt. Einige Teile (Zellen etc.) sind seit der Geburt da, andere wurden im Laufe der Zeit immer wieder neu gebildet…
            Sorry…bitzeli Tüopflischi**** zum Feierabend 😉

          • tina sagt:

            stimmt aber tststs. wer weiss, welche ersatzteile man in 20 jahren einbauen kann 🙂

  • Hans Müller sagt:

    Ist irgendwie die geriatrische Woche beim Stadtblog? Trotzdem, solche Artikel sind mir allemal lieber als die moralisch-erhabenen Artikel zu allerlei politischen Themen, die sich zur Empörung eignen. Also, bitte mehr davon und weniger von den anderen.

  • Thomas Herren sagt:

    Als Portrait-Fotograf mache ich in der Bildbearbeitung die Haut etwas weicher, weil man dem Model aus einer Konvention heraus eher schmeicheln als die Zeichen des Alter(n)s betonen will. Sie gehen mit Ihrem Foto überdeutlich in die andere Richtung ☺Aber Charakter strahlt das Bild schon aus, und das ist sicher eine Stärke des Alters.

  • Beat sagt:

    Alles Gute. So schlimm kann es mit den Falten noch nicht sein wenn du dein Foto so stark bearbeiten musst, dass selbst ein 16-jähriger faltig aussehen würde.

  • Marc Winter sagt:

    Ich weiss nicht: Immer diese Abgeklärtheit dem Altern gegenüber. Bin auch knapp 50. Ich liebe das Leben. Ich würde gerne 120-150 Jahre alt werden. ich habe Kinder – die Aussicht, sie in 30 Jahren (wenns hoch kommt!) nie mehr zu sehen, macht mich fertig. Darf man doch auch mal sagen, ohne grad als „Berufsjugendlicher“ oder „Szeni“ abgetan zu werden.

    • Réda El Arbi sagt:

      Sagen darf man das. Ändert nichts daran, dass man es nicht ändern kann. Und die Zeit, in der man das sagt, könnte man auch mit seinen Kindern verbringen.

    • Letti W. sagt:

      120-150? Ich empfehle Ihnen mal einen Besuch bei 90-100 jährigen in Altersheimen…
      Dankbarkeit für jedes Jahr das man leben durfte, Loslassen und sich selbst nicht zu wichtig nehmen, erleichtert den Gedanken an den Tod.

  • Roland K. Moser sagt:

    Also lieber Autor, Ich mache es so:

    Was ich nicht ändern kann, akzeptiere ich und rege mich nicht darüber auf.

    Was ich einfach ändern kann, ändere ich, wenn es nötig ist.

    Und aus meiner Sicht das Wichtigste: Lassen Sie nie irgendwelche Gefühle an sich ran, dass sie etwas verpasst haben, dass sie jetzt alt sind und bald sterben müssen, aber es jetzt doch eigentlich erst schön wird, dass sie noch viel nach zu holen haben usw. usw. Verscheuchen sie diese Gefühle, sobald sie nur ein wenig in ihrer Nähe auftauchen. Und halten Sie sich von Möchte-Gerne-Philosophen, Religionskranken, Bar-Gästen, usw. fern, welche ihnen verkaufen wollen, dass die obigen Gefühle zum älter werden dazu…

  • Gerber André sagt:

    Sehr abgeklärt geschrieben; gratuliere!

  • Dany Nur sagt:

    Alf mabrouk, ustez Reda El Arbi

  • oberländerin sagt:

    Charlie Brown: „Some day, we will all die, Snoopy!“
    Snoopy: „True, but on all other days, we will not.“
    ’nough said.

  • @rudifa sagt:

    Das Leben ähnelt mir ein wenig einer alpinen Skitour: bergauf steil und anstrengend, Weitblick von der Spitze,
    bergab sanft gleitend. Mindestens ist es so beim schönen Wetter. Aber Unwetter muss man auch mal ausdauern,
    und die Gletscherspalten sorgfältig umfahren.
    Herrliche Abfahrt, Herr el Arbi!

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    na ja. endgültiges fazit meinereiner. man muss den alterungsprozess mit humor nehmen. die (ehr)furcht kommt von selbst.

  • Andrea sagt:

    Ich bin zwar noch nicht mal vierzig (weiblich), aber Dein Text ist supertoll. Wenn ich schreiben könnte, könnte er von mir sein ;-). Ich liebe Deine Inhalte. weiter so…

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    erlauben sie mir eine kurze zwischenbewertung der statements zur „third-period-crisis“ bekämpfung:
    – der autor findet sich damit ab indem er sie verdrängt,
    – mägi redet sie schön,
    – herr niederer und thomas versuchen daraus eine tugend abzuleiten,
    – karin hat resigniert,
    – herr moser treibt sport bis zur erschöpfung-, heisst er kompensiert im übermass.
    und ich trinke.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      ah ja. ich habe kollegen in meinem alter die spielen golf und/oder fahren porsche. beides aber eher verbissen, weil die kreuzschmerzen nagen…

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        ich kenne einen, der schon mal in der tiefgarage nächtigen musste, weil er nicht mehr aus dem bodenflitzer rauskam. 🙂

        • Roland K. Moser sagt:

          Ich musste schon mit den Auto nach Hause fahren, weil ich nicht mehr laufen konnte.

        • Lorenz Trachsel sagt:

          So what? Spricht eher für ihn, weil er sich noch wagt, in einen Bodenflitzer zu steigen und sich dem Gespött der Besserwisser auszusetzen, als für Sie, der sich lächerlich macht über die Missgeschicke des Lebens..

    • Roland K. Moser sagt:

      Ich habe keine third-period-crisis.
      ich lebe das Altern, lasse aber nicht alle Gefühle an mich ran 🙂

      • Sam Fuller sagt:

        @Roland K. Moser
        seit Jahren lese ich all ihre Kommentare in den diversen Blogs und bin mit ihren Statementents hier nicht einverstanden. Wer sich dauernd, so wie sie online proflieren muss, der kompensiert und verschmiert grantiert.

        Teile eher Philipp K. Rittermann Diagnose: Da bleibt wenig schlussendlich von uns wenig übrig. Ja: Betrinken, ja: Scheitern, ja: Zweifeln, ja: am Leben ertrinken. Oder mit Réda El Arbi‘ s Haltung.

        Oder mit dem grossartigen Orignial und Humorist René Schweizer aus Basel: „der Tod ist ein Schafseckel“

        • Roland K. Moser sagt:

          Pofiiliere ich mich, wenn ich meine Meinung kundtue?

          Wieso schreiben Sie es nur mir?

          Wenn Sie meinen, ich würde verschmieren und kompensieren, können wir uns treffen und darüber reden. ich würde mich freuen, wenn sie mich davon überzeugen, wo ich verschmiere und kompensiere. ich muss auch nicht anonym auftreten wie Sie, ich habe dafür gesorgt, dass man mich problemlos im Internet findet, mit Adresse und Tel. Nr. Ausser einem Franz Müller oder Meier o.ä. aus Luzern, der sich bei mir schriftlich wegen seiner Entgleisung entschuldigt hat, habe ich noch keine Fan-Post erhalten.

          Leiden Sie doch, wenn Sie älter werden – Ich tue es nicht – Ich lasse nicht alle Scheissgefühle an mich ran.

          • Réda El Arbi sagt:

            Nun ja, da ist ziemlich viel Bitterkeit drin, für das, dass sie „nicht alle Scheissgefühle“ an sich ranlassen.

            Der Trick ist, die Scheisgefühle an sich ranzulassen und auszuhalten. Es gibt sowieso keine Alternative. Gefühle kontrolliert man nicht, die sind schnell und unkontrollierbar. Man kann sie höchstens verdrängen. Und das ist in höchstem Masse ungesund.

          • Roland K. Moser sagt:

            Das sehe ich ganz anders 🙂
            Und Bitterkeit ist keine dahinter 🙂
            Aber danke der Nachfrage.

          • Roland K. Moser sagt:

            „…Gefühle kontrolliert man nicht, die sind schnell und unkontrollierbar. Man kann sie höchstens verdrängen. Und das ist in höchstem Masse ungesund…“
            Ich kontrolliere Fremdgefühle, welche an mich herankommen. Ganz sicher.
            Bei den eigenen Gefühlen ist es anders. Damit geht man um.
            Nciht alle Gefühle sind eigene Gefühle.

        • Roland K. Moser sagt:

          Betrinken? Habe ich gemacht, vernebelt nur alles. Kiffen und Pilze: habe ich gemacht, vernebelt nur alles. Zum Thema Alkohol habe ich Ihnen noch eine Geschichte, Sie können mich anrufen.

          Scheitern? Wegen dem Neid der anderen bin ich gescheitert. Ich wurde gescheitert.

          Zweifeln? Woran wollen Sie zweifeln? Nein danke.

          Am Leben ertrinken? Ich bin nicht krepiert, obwohl das meine Erziehungsberechtigten Personen in meiner Kindheit und Jugend versucht haben. Irgendwann als etwa 6 oder 7-jähriger hat sich der von seiner Grossmutter regelmässig gefolterte Roli gesagt, dass er nicht krepiert, und dass er sich rächen wird.

          Wollen Sie meine Geschichte? Dann treffen wir uns.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Roland K. Moser: „…hat sich der von seiner Grossmutter regelmässig gefolterte Roli …“

            Jöh! Herzig!

            Sie verwenden Ihre Vergangenheit als Rechtfertigung für nachweislich jahrelanges Verbreiten von rechtsnationalem Gedankengutes, für welches Sie in div. online Foren gesperrt wurden.

            Geh zum Arzt, kleiner Nazibub!

        • Roland K. Moser sagt:

          Sie sind genau einer dieser Jammerlappen, der alle niederen Gefühle an sich ranlässt und dann auf alle möglichen Arten auf die Umgebung „losgeht“ und versucht, die Umgebung auch mit ins schwarze Loch runter zu ziehen.

          • tina sagt:

            ich verstehe nicht, was an gefühlen schlecht sein soll. also natürlich ist es nicht efreulich, negative gefühle zu empfinden, aber es ist nunmal nicht immer alles zartrosa mit glimmer (bewahre). dann kann man das doch so richtig übel finden und jammern und es schmerzt, und dann macht man weiter irgendwie. krampfhaft nichtfühlen finde ich recht schräg als tipp

          • Sam Fuller sagt:

            @Roland K. Moser
            Sie schreiben tagtäglich duzende von Beiträgen in diversen Foren und überall fallen sie mit perfiden und abschätzigen Kommentaren gegenüber anderen auf. Sie hetzen gegen Menschengruppen und zeigen sich verächtlich gegenüber Andersdenkende. Solche Menschen machen mir Angst und es gibt zu viel von ihnen. Nicht einmal das älter werden hilft und aussterben werden solche Menschen eh nie.

  • geezer sagt:

    cool, sehe ich genau so! es gibt nichts schlimmeres und ekelerregenderes als ‚jungoperierte‘ damen und herren. wie die auf die idee kommen, sie sähen so besser (resp. jugendlicher) aus, ist mir echt ein rätsel. mich erinnern sie eher an ein gruselkabinett…:-) ich bin mir meiner streblichkeit inzwischen viel bewusster als auch schon (das kommt wohl automatisch, wenn man mal die vier am rücken hat), aber das ist doch eigentlich auch ganz ok so.

    • tina sagt:

      kürzlich sah ich versehentlich ein konzert von debbie harry. eigentlich mochte ich ihre musik gar nie, aber sie ist so gallionsfigur irgendwie (frag mich nicht). jedenfalls hat sie eine haut, darauf kann man neidisch werden. dann kam ich ins grübeln und schlug nach. die lady ist ZWEIUNDSIEBZIG! und sie war sooooo locker und lustig und hatte den groove. dann hat es mich wirklcih interessiert und ich googelte, ob sie sich generalüberholen lassen hat. sie findet tatsächlich, plastische chirurgie sei eine wunderbare errungenschaft und sie werde sich noch so lange liften lassen, bis sie die haut hinter dem schädel zusammentackern muss 🙂 sie war umwerfend!!!

      • geezer sagt:

        die Debbie hat eben auch den stutz, sich von den besten der besten zusammentackern zu lassen..:-) bei den allermeisten ’schönoperierten‘, welche du und ich tagtäglich auf der strasse sehen, ist das jedoch nicht so. da spielt das budget dann schon eine wesentliche rolle. die resultate sind dementsprechend….

        • tina sagt:

          ich habe keine ahnung ob sie stutz hat :). aber irgendwie würde sie unoperiert vermutlich seltsam schräg wirken, mit ihrem drive, den sie hat. ich meine, dass ein faltiges äusseres gar nicht zu ihrem typ passt. das sah ich auch noch nie so bisher. allerdings: hast du kinder? als meine in der primarschule waren, war es gar keine frage, dass alle krummen zähne begradigt zu werden haben. es hat gar niemand angetönt, ob das nun notwendig ist oder reine kosmetik. und das kostete unsummen! wo ist der unterschied zum liften?

  • Roland K. Moser sagt:

    Der erste vernunftige Text, den ich vom roten Medien-Terroristen lese.

    Allerdings finde ich die Rede-Wendung „Man ist nur so alt, wie man sich fühlt“ nicht schlecht, weil ich sie nur auf die Psyche und nicht auf die Physis beziehe.

  • Karin sagt:

    Und Sie haben als Mann noch die Luxus-Version des Alterns…. just saying.

  • Thomas sagt:

    Sehr schön geschrieben.

    Ich habe vor vielen Jahren ein Zitat gelesen, was meine persönliche Einstellung zum Altern nachhaltig verändert hat, weiss aber nicht mehr wo oder von wem.

    In ungefähr ging es so, oder ähnlich: „Das Altern ist ein Luxus, der vielen verwehrt bleibt.“

    Wir jedoch haben das grosse und unbeschreibliche Glück, altern zu dürfen und im Zuge dessen sogar noch so viele Erlebnisse geschenkt zu kriegen.

  • mägi sagt:

    Schönheit steht nicht ins Gesicht geschrieben. Sie ist vielmehr ein Licht im Herzen. (Khalil Gibran)

    • Hanspeter Niederer sagt:

      Damit hat sich der alternde gute Khalil wohl einfach selbst getröstet, denn Schönheit steht eben doch ins Gesicht geschrieben. Einzig betreffend deren Wahrnehmung ist man trotzdem auf die Mitmenschen angewiesen. Und ja – hinter einem schönen Gesicht kann schwer enttäuschende Langeweile zuhause sein. Und dies sogar mit höherer Wahrscheinlichkeit als bei weniger schönen Mitmenschen.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    nüchtern gesehen aber ziemlich wahr. mental gesehen, bin ich froh keine 30 mehr zu sein. und die gesundheit macht alles in allem auch mit. das einzig lästige sind die täglichen kleinen gebrechen, die der körper früher verziehen hat und sich aber heute manifestieren. damit muss man leben. da sich mit dem alter aber auch die prioritätensetzung verlagert, wird das leben eher reicher.
    herr el arbi. wir sind ja in etwa im selben alter. und ich bin froh, dass ich – verglichen mit dem foto – noch nicht ganz so alt ausschaue wie sie. 🙂

    • Réda El Arbi sagt:

      Ich sag nur „Innere Werte!“. Und Sie sind so alt wie Sie sich fühlen! Ich schwör! Und für Ihr Alter haben Sie sich doch ganz gut gehalten! chrchrchr

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        🙂 innere werte sind zur beruhigung des (eigenen) gewissens da. ansonsten helfen sie wenig. meine wenigkeit, z.b., verfügt über charakter. DER ist entscheidend. trotzdem. die physische alterung ist – und da hilft alles schönreden nichts – scheisse.

        • Philipp M. Rittermann sagt:

          und daher. dem beständigen zerfall ist nur mit einem gewissen fatalismus zu begegnen. (und ausreichend alkohol).

          • Hanspeter Niederer sagt:

            Wer das Altern als Reifung sieht, braucht auch keinen Alkohol, um sich zu betäuben. Oder wird eine Himbeere depressiv oder panisch, wenn sie langsam rot wird? Höchstens wenn der Wurm drin steckt 😉

          • Philipp M. Rittermann sagt:

            mental verarbeitet, herr niederer. alkohol konserviert. das kann bei körperlichen alterserscheinungen nicht schaden.

      • Max sagt:

        Obwohl eigentlich noch nicht alt, hatte ich vor einiger Zeit ein grösseres Geldproblem. Zu meinem grössten Glück hatte mein Schöpfer mich in reichhaltigstem Sinne mit „inneren Werten“ ausgestattet. Ich verkaufte also meine „inneren Werte“ und seither ist es so, dass ich zwar steinreich bin, aber keine „inneren Werte“ mehr habe.

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