Die gelbe Pest verbreitet sich

Sind nur Vorwand, um Daten zu sammeln: Die Bikes von oBike.

Sind nur Vorwand, um Daten zu sammeln: Die Bikes von oBike.

Ich könnte Kaugummi-Automaten auf öffentlichem Grund in der Stadt verteilen und ich bekäme wohl richtig grossen Ärger, wenn ich keine Bewilligung dafür hätte. Ich kann mich noch erinnern, was für ein Gschiss es damals gab, als die verschiedenen Verlage begannen, ihre Boxen für die Gratiszeitungen aufzustellen.

Trotzdem vermüllt der asiatische «Velovermieter» oBike den öffentlichen Raum mit seinen Mietautomaten.  Die grottenhässlichen Bikes sind nichts anderes als Verkaufsautomaten. Dass die Zahlung per App erfolgt und dass die Automaten nicht am Boden festgeschraubt sind, ist nebensächlich. Und inzwischen metastasiert die gelbe Pest in die Vororte und in die kleineren Städte.

oBike benutzt öffentlichen Grund in der Stadt und im ganzen Kanton, um gewerbsmässig Fahrzeuge zu vermieten. Die Stadt und die betroffenen Gemeinden stellen Infrastruktur aus Steuergeldern zur Verfügung und das Unternehmen macht daraus Geld. Wenn ich einen mobilen Glacestand oder ein Crepe-Mobile, einen Foodtruck oder sonst ein kommerzielles Angebot auf Stadtgrund stelle, dauert es meist kaum fünf Minuten, bis ein Polizist der Abteilung Wirtschaft dasteht und eine Genehmigung sehen will.

Der international tätige  Anbieter der plumpen Drahtesel hat in einem kleinen Kaff ausserhalb Genfs seinen Schweizer Firmensitz. Dort würde er wohl Steuern zahlen, wenn das Geschäft mit dem Veloverleih Gewinn abwerfen würde. Das tuts sicher noch nicht. Das ist aber wohl auch nicht der Hauptzweck der Velos. Das Geschäftsmodell ist das Sammeln von Daten.

Immer überwacht dank oBike.

Immer überwacht dank oBike.

10 000 Mal wurde die App im Grossraum Zürich nach Angaben des Unternehmens bereits heruntergeladen. Die meisten werden die App nicht benutzen. Aber das ist völlig egal. Die App verlangt Zugriff auf Bewegungsdaten AUCH WENN MAN DIE APP GERADE NICHT BENUTZT. Wenn man sich mit Facebook anmeldet, kommen die Freundesliste und die Einsicht in die da gemachten Onlinebewegungen dazu.

Aus den in der App nicht ersichtlichen Datenschutzrichtlinien auf der Homepage von oBike:

«  1. oBike sammelt und speichert die Informationen, die Sie in der oBike App eingegeben haben, oder die Informationen, die Sie uns in anderen Quellen zur Verfügung gestellt haben. Wir werden auch Ihre persönlichen oder gruppenbezogenen Informationen von kooperierenden Unternehmen, Geschäftspartnern und anderen unabhängigen Drittquellen sammeln. »

Das Unternehmen verfügt also bereits über Bewegungsprofile von 10 000 Schweizern. Die Daten können an Dritte weitergegeben werden, also zum Beispiel an die Muttergesellschaft in Singapur. Diese Dritten dürfen dann mit den Daten machen, was immer sie wollen. Die Schweizer Gesetzgebung greift da nicht mehr.

Datenhandel steht aber nicht im Handelsregistereintrag der oBike Schweiz AG.

Nachdem wir den Sklavenbetrieb UberPOP losgeworden sind, haben wir einen neuen Player, der die der Realität hinterherhinkende Gesetzgebung ausnutzt. Die Stadt hätte es in der Hand, da den Riegel zu schieben. Die Regulierungen, die für Marroni-Stände und andere Geschäfte auf öffentlichem Grund so hart sind, sollten auch auf den Datenkraken oBike angewandt werden.

Wir persönlich haben es in der Hand, unsere Daten nicht diesem Unternehmen in den Rachen zu werfen. Und uns zu weigern, deren Gewinn auf Kosten der Allgemeinheit zu finanzieren.

53 Kommentare zu «Die gelbe Pest verbreitet sich»

  • urs brand sagt:

    Besonder witzig ist bei O-Bike zu sehen, dass auch hier der Schweiz-Zuschlag wirkt. Kostet in Holland 1 Std. o-Bike 1€, sind es in Deutschland 2€ und in der Schweiz kostet die Stunden Fr. 3,–. Der € wird somit zum Kurs von 1,5 oder gar 3 umgerechnet. Hat wohl damit zu tun, dass die Schweiz gebirgiger ist und die Räder einer höheren Abnutzung unterliegen.
    Gespannt bin ich mal wo die O-Biker ihre Räder überall zusammen suchen müssen, wenn diese nicht in Kürze ganz von der Bildfläche verschwinden.

  • Adam Smith sagt:

    «Die Regulierungen, die für Marroni-Stände und andere Geschäfte auf öffentlichem Grund so hart sind, sollten auch auf den Datenkraken oBike angewandt werden.»

    Wäre es nicht sinnvoller, die offensichtlich zu harten Regulierungen für alle abzubauen? Frage für einen liberalen Freund…

  • Andreas Buttner sagt:

    Ob man nun für oder gegen einen solchen Verleih ist, sei ja mal dahingestellt. Grundsätzlich sollte aber alles erlaubt sein, was andere nicht übermässig stört. Stört der Veloverleih? Aus sachlichen Gründen wohl kaum. Wenig plausibel finde ich die Argumentation bzgl. Datensammeln. Da gibt es nun wirklich einfachere Möglichkeiten. Ein Blick in die Einstellungen des iphone zeigt zB, dass auch die Tagi-App fleissig Bewegungsdaten sammelt. Schlichtweg falsch ist der Vergleich mit dem Kaugummi-Automat. Das Abstellen von Velos ist nämlich bestimmungsgemässer Gebrauch, wohl auch allgemeinverträglich und somit nicht bewilligungspflichtig – im Gegensatz zum Kaugummi.

  • Sebs sagt:

    Warum der Staat seinen Bürgern keine Velos bereitstellt, und somit solche Geschäftsmodelle überflüssig macht, das fragt sich der S-Klasse fahrende Kolumnist wohl nicht.

  • Dani Schmid sagt:

    „sind nur Vorwand, um Daten zu sammeln“ – come on – das glaubst du entweder selbst nicht, oder hast keine Ahnung von Digitalisierung (sorry!).

    Lass dir gesagt sein – es gibt wesentlich günstigere und effektivere Methoden, breitere Daten von mehr Leuten zu sammeln als dafür Velos zu kaufen, zu branden, auf dem Globus zu verteilen und dazu noch ein komplexes Abrechnungs- und Trackingsystem zu entwickeln. Beispielsweise News-Apps, Kalorienzähler, Schritt-Zähler usw.

  • Olivia Brunner sagt:

    Gratuliere. Auch noch ein Kommentarunterdrücker. Wird ja immer besser. Gross von Steuergeldern und KMU quasseln, aber von Wirtschaft gar nichts verstehen. 96% der Stadtzürcher sind Netto-Bezüger von Staatsleistungen. Steueraufkommen: über 40% juristische Personen, vom Rest zahlt ein 1% an Superreichen etwa 90%. Aber das passt nicht ins Bild oder man ist zu faul, die Rechnung der Stadt zu studieren. Dann einfach mal einen tendenziösen Artikel gegen böse Gelbe schreiben. Das nenne ich aber Jörnalism at its best.

    • Réda El Arbi sagt:

      Nun ja, nein. Die von Ihnen angegebenen Zahlen sind reiner Bullshit. Sie können die Steuerstatistik der Stadt kurz anschauen und dann nochmals kommentieren.

  • Marc sagt:

    Eigentlich begrüsse ich es, dass es nun eine weitere Möglichkeit gibt, einfach an ein Mietvelo heranzukommen. Ich persönlich brauch zwar keins, weil ich selber ein Velo habe, aber als Tourist in anderen Städten finde ich das ijeweils mmer sehr praktisch. ABER diese Bikes sorgen wirklich für Augenkrebs und sind nun auf einen Schlag in der ganzen Stadt verstreut. Ich fände es besser wenn es wie in anderen Städten Bikestationen gäbe, damit die Bikes nacher nicht einfach überall rumliegen. Hab gestern Abend schon zwei oBikes im Gebüsch liegen sehen. Jede Wette, dass in ein paar Monaten an jeder Ecke ein kaputtes oBike rumliegt.

  • Olivia Brunner sagt:

    Etwas Rassimsus „gelbe Pest“ aus Asien angereichert mit Unkenntnis von digitalen Geschäftsmodellen. Was greift wohl Google Maps, Cumulus, SBB, Facebook etc. von uns ab? – Noch viel mehr Informationen. Daten sind das neue Gold. Ich persönlich bin froh, dass es nun endlich Leihvelos gibt, wie in einer richtigen Stadt. Die Verwaltung quasselt seit Jahren davon (und hat noch viel hässlichere getestet). Und nein, Mitvelos sind keine Verkaufsautomaten, dieser Vergleich ist vielleicht lustig, aber er hinkt mehr als Luzifer nach dem Skiurlaub. Mein Vorschlag, schaltet das Internet im Kreis 4 und Stein am Rhein ab, dann können die Hippster ungestört ihre Bärte ölen…

    • Réda El Arbi sagt:

      Leihvelos gibts schon seit über einem Jahrzehnt in der Stadt. Von der Stadt. Sorry.

      • Olivia Brunner sagt:

        An zwei Standorten zu Bürozeiten Velos abgeben, nenne ich nicht Veloverleih. Ein Veloverleih erlaubt mir an diversen Orten in einer Stadt ein Velo zu nehmen und an einem anderen Ort abzustellen. Zürich konkurriert einzig mit den traditionellen Velovermietern (Velogeschäften) sonst gar nichts. Zudem tut die Stadt alles dafür, dass das Angebot unattraktiv und unbekannt bleibt.

        • Bruno Pfeuti sagt:

          Die Leute von Zürich rollt machen einen ganz tollen Knochenjob, Olivia, und halten eine kleine aber feine Flotte von sommers 300 Rädern im Schuss, die von Touristen, Schulklassen und Familien rege nachgefragt werden. Diese City-Bikes sind auch heute noch zehnmal mehr bewegt zu sehen als oBikes und verstellen nicht einfach den öffentlichen Raum. Velogeschäfte vermieten bei uns keine Velos. Es spricht nichts dagegen, dass zusätzlich Free Floating-Systeme die Stadt erobern und am besten macht das bis jetzt Smide c/o Mobiliar mit einer soeben auf 250 luxuriöse eBikes aufgestockten Flotte.

  • Johann Kugler sagt:

    Finde den Artikel gut Réda, gratuliere. Da passen mir die Sonnenschirme für Fr. 40’000 schon besser. Wenigstens haben die dem Steuerzahler nichts gekostet, im Gegensatz zu Deinen „Pestbikes“ aus dem gelben Singapur. Mitkassiert hat ja bei den Sonnenschirmen auch niemand, gell. Honni soit qui mal y pense.

    • Réda El Arbi sagt:

      Die Sonnenschirme wurden zurückgenommen. Hat also effektiv nichts gekostet. Auch wenn die Idee grundsätzlich schwachsinnig war und einfach schlechte Planung kaschieren sollte.

  • michael sagt:

    Ich höre da ein bisschen viel «mimimi» in diesem Text. Ich habe das Ding nicht getestet, aber möchte doch noch meinen Senf dazu geben:

    1) Dass jeder Foodtruck eine Bewilligung bräuchte und die das mit ihren Velos einfach umgehen finde ich nicht cool.
    2) Beim Zugriff auf den Standort kann man auch einfach nein wählen. Und ab iOS 11 gibt es für jede App die Möglichkeit, den Standortzugriff nur zu erlauben, wenn man die App nutzt. Also nichts mehr mit Bewegungsprofil, ohne die App zu nutzen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Man kann die App nicht nutzen, wenn man den Datenzugriff einschränkt. Sie funktioniert dann einfach nicht.

      • David sagt:

        Aber man kann den Zugriff aktivieren, wenn man ein oBike ausleihen will und sonst deaktivieren…ich mache das so.

      • DaniSchmid sagt:

        Du kannst aber das Locationsharing abschalten, wenn du das Bike nicht nutzt. Dass sie wissen müssen, wo sich die Fahrer (und somit ihre Bikes) gerade befinden sollte dir auch einleuchten, Reda.

  • Alois Keller sagt:

    Offensichtlich bereitet Ihnen die Herkunft der Firma, welche die „oBikes“ verteilt, mehr Mühe als die „oBikes“ selber. Das kann ich verstehen. Bisher waren alle Touristen, die ich mit „oBikes“ getroffen habe, begeistert. Ein guter Rat an Sie: Fragen Sie doch einmal einen Touristen aus Japan oder Südkorea, weshalb er ein „oBike“ nimmt und keines der städtischen „Züri rollt“-Velos. Ja, de facto ist Züri rollt, ein Teil der Asyl Organisation Zürich, städtisch. Und was die Datensammelwut angeht: Da sind die Swisscom, welche meine Adresse an die Billag weiterleit und das BÜPF. Beide nicht gelb. A propos „gelbe Pest“: Das war wohl ein freudscher Verschreiber. Sie meinen damit ja nur…

    • Réda El Arbi sagt:

      Nope. Mir gehts allgemein um internationale Unternehmen, die gebührenfrei unsere Infratsruktur nutzen und dabei KMUs konkurrieren.

      Ich bin zufrieden, wenn die pro Mietkilometer und pro Datensatz eine Gebühr an die jeweilige Gemeinde abführen.

  • Fabian sagt:

    Ich glaube einfach nicht, dass oBike das länger macht als eine Saison. Spätestens nach dem salzigen Winter sind die oBikes und die Firma belly up. Wer entsorgt die 1001 verlassenen Velos dann? Die Stadt? Mit unserem Steuergeld? Man sollte von oBike ein Depot als vorgezogene Entsorgungsgebühr verlangen.

    • geezer sagt:

      es würde mich überhaupt nicht erstaunen, wenn wir steuerzahler dann die entsorgung bezahlen ‚dürften‘. schliesslich ist so ein veloverleih ja eine (scheinbar) ‚grüne idee‘; und so etwas muss die stadt zürich natürlich ohne wenn und aber unterstützen. wenn’s dann in die hose geht, sind alle bürger schön sozial und bezahlen brav den ganzen murks aus dem steuerkässeli….:-)

  • Benjamin Zibble sagt:

    Mein Wunsch an den Staat. Strafbar soll sein wenn jemand die Daten des Adressbuchs ohne bei den betroffenen Eigentümern eine Bewilligung einzuholen.,Ich weiss total überhaupt nicht wer alles schon meine persönlichen Adress- und andere Daten an diese kriminellen Datenkraken im Internet weitergegeben haben. Das gleiche könnte man gesetzlich auch tun indem man die Betriebssystemeigentümer von Android, Apple, Microsoft zwingt lokale immerhin demokratisch ausgearbeitete Datenschutzbestimmungen zu respektieren. Nur hier ist bei Bedarf Rechtsstaatlichkeit, Transparenz, Protokolle vorhanden. Die Idee mit dem angeblichen Gratis zieht doch alle hier wunderbar liberal über den Tisch

  • susanne g. seiler sagt:

    Was ist mit Züri rollt? Die gab es doch bis vor kurzem noch. Beim Gratisvelo für tagsüber waren die Touris Werbeträger, jetzt sind die Benutzer der gelben Bikes, die tatsächlich wie Pilze aus dem Boden schiessen also Datenträger.
    Ich glaube nicht, dass die O-Bikes nur von Touristen benutzt werden bei der Dichte rund um die Bäcki. Ich glaube auch nicht, dass man viel gegen das Datensamneln unternehmen kann, es ist zu verbreitet. Wo eingeschritten werden muss, ist auf der SPAM-Ebene, der Datenautobahn der e-Werbung.
    Gelbe Pest find ich übrigens auch etwas grobschlächtig. Was ist gelb und steht rum? hätte es auch getan.

    • chris sagt:

      Züri Rollt ist viel zu kompliziert(Fromular händisch ausfüllen, Depot hinterlegen usw.) und an viel zu wenigen Orten in der Stadt ausleihbar bzw. zurückzugeben. Die oBike App ist praktisch und das technische Konzept dahinter ist wirklich durchdacht und funktioniert. Und man ist viel mobiler.

      • Bruno Pfeuti sagt:

        Stimmt, Chris, und wenn oBike es schafft, ihr Angebot einzuschweizern (angekündigte Velos mit Gängen, ködern mit Gratiszeit etc.) werden sie durchaus ein kleines Marktsegment erobern. Für Schulklassen, Familien und andere Gruppen wird es aber nach wie vor einen stationären Ausleih brauchen und wir sollten uns davor hüten, das eine gegen das andere auszuspielen. Wenn selbst die NZZ heute auf zwei vollen Seiten frohlockt, dass Zürich auf gutem Weg zur Velostadt ist, sollte das Herz von uns Zweiradfreunden wirklich höher schlagen.

  • David sagt:

    Dieser einseitige Artikel zeigt das „Bünzlitum“ der Schweiz. Ich bewundere ein Startup aus Singapur, welches nur 5 Monaten nach der Gründung schafft, was die Stadt seit Jahren plant und irgendwann im Mai 2018 pilotieren will. Die Kombi aus smide und oBike ist perfekt: oBike für kurze Distanzen und smide wenns schnell gehen muss oder für längere Fahrten. Steve Jobs meinte mal (um die damals dürftige iPhone Kamera zu verteidigen): „Die beste Kamera ist diejendige, die du bei dir hast“. Dasselbe gilt fürs Velo: oBikes und smides sind immer in der Nähe – heute habe ich 2x oBike und 1x smide genutzt – „Züri rollt“ habe ich nie benutzt und mein 1500.- Velo nutze ich nur 4-5x pro Jahr.

    • Benjamin Zibble sagt:

      Haben Sie dabei irgendwelche Rechte ausser Rad zu fahren? Transparenz, Einsicht, Mitsprache, Mitwirkung, Teilhabe… höchst wahrscheinlich nichts davon, nicht mal eine Stimme. Dabei gibt man unkontrolliert persönliche Daten völlig gratis ab, zieht womöglich noch andere im Adressbuch mit hinein, gibt dem Unternehmen mit dem Depot noch einen Gratiskredit… Rendite dafür dürfte bei 8% liegen.

  • Nationless sagt:

    Linksgrüne prangern populistisch den Verkauf, Verschandelung des öffentlichen Grunds an, vor allem wenn es um Handel oder MIV geht. Was ist denn öffentlichen Grund? Das ist Stadtraum in Form von Strassen für Verkehrsfläche und nebenbei Plätzen, Promenaden und Pärke, welche mir trotz grösstmöglicher Aufwertung nie eine hohe Aufenthaltsqualität geben kann, da es zu übernutzt und als Reibungsfläche anzusehen ist. Daher stört es mich als autofreier Stadtbewohner nicht, wenn dieser Raum vollumfänglich mit Autos statt spielende Kinder oder Jugendliche, Subversive, Alkis belegt wird. Da sind mir Autos oder Händler allerweil viel lieber.

  • Jasmin Chernobly sagt:

    Endlich mal jemand der mitdenkt. Big Data kommt und nimmt euch eure Identität. Lass dich nicht verarschen, diese hässlichen scheissgöpel lässt du besser stehen, denn nicht nur werden deine Daten geklaut, sondern alle 5 Meter musst du anhalten um zu kotzen weil das Velo so hässlich ist.

    • Benjamin Zibble sagt:

      Es geht wie immer nur darum mit geringstem Aufwand soviel Kohle aus jedem einzelnen und der Gesellschaft rauszuholen wie nur möglich und so wenig Steuern, Löhne und Sozialleistungen wie möglich zu zahlen.
      Einsatz ist eine heute eine App und ein billigst Fahrrad wie sie zu tausenden im Ausverkauf angeboten werden. Den Rest, also Mobiltelefon, persönliche Daten, Netzwerkkosten, Bewegungsdaten bezahlt jeder selber…
      Andere Versuchen es ebenfalls, einfach mal eine App schreiben und die Werbung dafür vorschiessen.

  • Daisy sagt:

    Ehm ‚gelbe Pest‘, asiatischer Vermieter, Invasion dieser gelben Velos, hust Gefahr…. unterschwellig rassistisch, bitzeli, ja?
    (Finde das Unternehmen auch nicht gut)

    Danke Tagi und danke Reda für einen weiteren nachdenklich stimmenden Artikel *ironisch*

    • Réda El Arbi sagt:

      Ach gähn. Der Bezug ist klar zu den Velos. Wenn du in deinem Kopf eine rassistische Verbindung zu Singapur machst, dann ist das nun wirklich dein Problem.

      • Bruno Pfeuti sagt:

        Der Titel ist tatsächlich schreierisch (aber das wurde ja im heutigen Tagi bereits im Leserforum abgehandelt am Beispiel des mit schlechten Manieren vorangehenden Chefredaktors) bis daneben, weil suggeriert wird, dass im Osten schlimmere Datenkraken am Werk sind denn im Westen. Dann sind die Bikes nicht hässlich, sondern nicht alltagstauglich, ohne Gänge. Und weil das Geschäftsmodell mit dem Depot nicht einladend ist, heisst das noch lange nicht, dass es in erster Linie um das Sammeln von Daten geht. Dieses Gerücht aus DIE ZEIT halte ich nicht für besonders plausibel. Du stellst ja auch nicht Marroni-Stände auf, wenn es darum geht, Hypotheken zu verkaufen.

        • Réda El Arbi sagt:

          Ja, es hindert dich ja auch niemand, deine Bewegungsdaten und dein Facebook-Netzwerk an die oBikes zu geben. Was den Titel anbelangt: Du hast draufgeklickt.

  • Stella sagt:

    Überall sehe parkierte Fahrräder, habe aber noch niemand damit fahren sehn…?

  • geezer sagt:

    persönlich könnte ich auch sehr gut auf diese hässlichen göppel verzichten, die schon bald in jedem hinterhof zu sehen sind. ich kann mir nicht vorstellen, dass die asiatenbude diesen stunt hier in zürich lange durchstehen wird. zudem nimmt mich echt wunder, wer in der stadt (ausser touristen natürlich) solch ein gefährt überhaupt mietet. da kommt ein eigener göppel schnell mal billiger; vom damit verbundenen datenübermittlungs-brunz ganz zu schweigen.

    warum die stadt diese ‚aktion‘ tatenlos akzeptiert wenngleich sei jeden anderen bocksmist bis ins kleinste (überflüssigste) detail reglementieren und überwachen lässt, ist auch mir ein grosses rätsel. veloideologen wahrscheinlich.

  • Nick sagt:

    Vor kurzem erst las ich einen Artikel in dem der Autor es als moralische (!) Pflicht(!!) darstellt, seine Daten (ich glaube, es ging irgendwie um Gesundheit und Fitness) den Unternehmen zur Verfügung zu stellen, schließlich seien Daten heute der Rohstoff der Industrie, so wie früher etwa Erz. Leider habe ich die Quelle nicht mehr , aber es war wohl auf Tagi oder NZZ. Wenn das wirklich moralische Pflicht sein sollte bin ich eben amoralisch und pflichtvergessen. Und stolz darauf.

  • C.B. sagt:

    Ich finde obike macht schon ein paar Fehler aber dieser Artikel hier ist doch ziemlich einseitig negativ.

    Wenn die Autos durch Zuerich fahren und mich mit Laerm und Schwermetallen zudecken zahlt mir dafuer auch niemand Wiedergutmachung.

  • Patrick Häusler sagt:

    So denken eben die Bünzlischweizer!! Gute Geschäftsidee gut für den Turismus und den CO2 Verbrauch,…

  • Christian Duerig sagt:

    Die ETH hat einen Lehrstuhl für Verkehrsoptimierung. Weshalb meldet sich dieser Professor nicht zu Wort ? Weshalb wird das Handelsregister nicht aktualisiert ?
    Ich weiss. „Mit Markenartikeln, Patentschutz, … kann mehr Geld abgeschöpft werden. Die Bürger zahlen die Zeche und müssen die Pest überstehen.“
    Was macht der Hyperloop-Flop ? Wollt ihr den Kugelmoter …. oder das aufblasbare Segel … oder …. auf Vordermann(frau) bringen ?
    Es gibt noch Schrotthändler und Lumpensammler in der Schweiz.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      ….weil die herren eth-professoren sich ihre fördergelder nicht verspielen wollen…..

  • Willi sagt:

    Pest ist Pest, man kann sie nur durch Quarantäne ausrotten. Hier gilt einfach nicht benutzen

  • James Belusi sagt:

    Tolle Velos. Gutes System jetzt versuchts halt mal ein Anderer nachdem wie selber damit gescheitert sind.

  • Stefan Kunz sagt:

    Bei aller teils berechtigter Kritik am Geschäftsmodell ist der Titel unpassend, wenn nicht daneben. „Gelbe Pest“. Zürich hat es probiert, aber nicht geschafft ein funktionierendes Leihvelosystem aufzubauen, wie wir es in vielen Städten Europas und anderswo sehen. Blamabel. Gründe, um unternehmerische, gewinnorientierte Initiativen anzuprangern, sind schnell gefunden. Aber eben. Die Datenkrakerei ist heute usus. Würde die Stadt ein Verleihsystem betreiben, würden auch Daten gesammelt, und ev. durch Drittfirmen auswerten lassen.

    • Réda El Arbi sagt:

      „Aller teils berechtigten Kritik“ und dann ist alle Kritik eigentlich blöd? 🙂 Neuer Versuch? Und weil die Stadt etwas noch nicht umgesetzt hat, ist es zulässig, dass andere auf Kosten des Steuerzahlers Gewinne machen?

      PS: Die Daten, die die Stadt sammelt, bleiben im Land. Der Umgang damit wird strengstens kontrolliert. Aber natürlich kann man einem Unternehmen in Singapur genauso trauen wie der gewählten, demokratischen Vertretung der Gemeinschaft, in der wir leben. Oder?

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        „die daten, die die stadt sammelt, bleiben im land.“ nein. tun sie nicht. gerade beim tourismus gibt es unzählige schnittstellen ins ausland. je vernetzter der mensch ist, desto weniger kontrollen sind möglich. falscher ansatz. demokratie widerspiegelt im besten fall die gesellschaftsFORM, aber (leider) nicht deren verhalten. das lernt man u.a. in der politik. nochmals. um hier griffig was zu ändern, zählt die (persönliche) konsequenz jedes einzelnen. und. je moderner wir werden, desto mehr leidet die dito. aus bequemlichkeit. der pranger ist nicht angebracht. (zumal unser br. schneider ammann ALLES dafür tut…., dass das freihandelsabkommen mit china nicht von datenschützern gestört…

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    ja. aber das ist nichts neues. es ist die krux unserer digitalen gesellschaft. e-commerce ist das wachsende geschäftsfeld in der modernen gesellschaft. das geht von banken, versicherungen, detailhandel bis hin zu den sozialen plattformen querbeet. wir zahlen einen hohen preis für die globalisierung. auch hier. es obliegt jedem selber, möglichst wenig seiner persönlichen daten preis zu geben. WIR bestimmen das konsumverhalten – nicht der anbieter. und wir sind hier halt schlichtweg nicht konsequent. daher sind entrüstungen über etwelche „datensammler“ nicht wirklich angebracht. eigenverantwortung ist gefragt, auch hier.

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