«Randständige» ohne Lobby

Ob sich die SBB «Ich muss leider draussen bleiben»-Schilder überlegt?

Ob sich die SBB «Ich muss leider draussen bleiben»-Schilder überlegt?

«Der Dreck muss weg, unser Profit leidet darunter» – in Worten der SBB kommt die Aussage natürlich etwas zahmer. Sie wollen die «Randständigen wegweisen», um ihre Bahnhofsgastronomie aufzuwerten, wie sie vor ein paar Tagen angekündigt haben.

Sie wollen die Plätze vor den Bahnhöfen von Personen freimachen, die nicht dem geleckten Bild ihres Gentrifizierungswahns entsprechen, um da dann noch mehr Restaurants und Konsumtempel einrichten. Genau das, was die Städte dringend benötigen. Und erlaubt ist natürlich, was die SBB als «normal» definiert.

«Aus den Augen mit diesem minderwertigen Pack. Die schwächen die Konsumlaune unserer Kundschaft», ist die menschenverachtende Haltung hinter dieser Absicht.

Wir sind uns ja gewohnt, dass der eine oder andere kantonale Sicherheitsdirektor die Bewegungsfreiheit von Menschen ohne zugrundeliegende Straftat einschränkt. Aber meist schieben die Verantwortlichen da noch Sicherheitsbedenken vor. Die SBB will nun aber klar Menschen vertreiben, die bereits am Rande stehen, um ihren Umsatz zu steigern. Profit über alles.

Sie können das offenbar auf dem Weg der Hausordnung. Hm, als ich das letzte Mal nachgesehen habe, waren Bahnhöfe und Bahnhofplätze noch öffentlicher Raum. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, standen die verfassungsmässigen Rechte wie Bewegungsfreiheit und Versammlungsfreiheit noch über einer Hausordnung.

«Die Hausordnung wurde von einem Richter abgenommen», informierte mich ein Bekannter bei der SBB. Natürlich. Und weil Randständige» keine Anwälte und keine Lobby haben, hat sich das auch niemals jemand genauer angesehen. Wussten Sie, dass man sich im Hauptbahnhof nicht auf dem Boden setzen darf? Es gibt noch vieles, dass in diesen Hausregeln festgelegt wurde, was einem die Haare zu Berge stehen lässt. Aber mehr dazu ein andermal.

Dann wär da noch die Frage, was «Randständige» eigentlich sind. Das ist nämlich keine gesetzlich definierte Grösse. In ihrem Statement spricht die SBB von «alkoholisierten Personen».

Ou Shiite! Die Street Parade muss abgesagt werden! Keine Sonderzüge! Die Street Parade-Penner sind nicht nur besoffen, die sind so randständig, die können sich nicht mal anständige Kleider leisten!

Fussball-Sonderzüge? Special-Reiseangebote an Spiele? Fertig. Gruppen von Alkoholisierten, die dabei auch noch laut grölen, geht gar nicht. Randständig! Asozial!

Zürich kann eigentlich den Bahnhof jeden Abend nach 19.00 Uhr schliessen, wenn Alkoholkonsum eine Wegweisung rechtfertigt. Am Wochenende schon ab 16 Uhr.

Natürlich nicht. Diese «alkoholisierten Personen» konsumieren genug, um sich das Recht für den Aufenthalt erkauft zu haben.

Man sagt mir ja eine Buddha-Natur nach, gelassen, friedlich, verständnisvoll und ausgeglichen. Diesmal aber bin ich wirklich sauer. Ich meine wirklich, wirklich sauer. Nicht nur, dass ich weiss, wie es ist, wenn man am Ende ist und der einzige soziale Kontakt, den man aushält, der Austausch mit anderen «Randständigen» am Bahnhof ist. Ich denke auch, dass man bei asozialem Verhalten irgendwo einen Strich ziehen muss. Und damit meine ich nicht die Randständigen.

Die SBB gehören uns. Und wollen wir das? Was sind wir denn für eine Gesellschaft, die den Anblick von zehn oder zwölf schrägen Typen nicht mehr erträgt? Der Grad an Zivilisation einer Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Nicht daran, wie viel geile Hipsterspunten ein Bahnhof vorzuweisen hat. Nicht daran, wie ungestört man möglichst 24 Stunden lang konsumieren kann.

Wie gesagt, die SBB gehören uns. Und vielleicht fühlt sich der eine oder andere Bundesparlamentarier ja so unangenehm berührt, dass er eine Anfrage an den Bundesrat stellt.

Ich bleib auf jedenfall dran. Ja, sorry SBB, offenbar haben die Randständigen doch noch sowas wie eine Lobby gefunden. Und wenn ich noch saufen würde, würde ich das jetzt aus Protest nur noch in Bahnhöfen machen. Und den Sprit von draussen mitbringen.

69 Kommentare zu ««Randständige» ohne Lobby»

  • Josef Marti sagt:

    In einer Leistungs- und Trickle down Gesellschaft werden wir dazu erzogen und konditioniert nach oben zu buckeln und nach unten zu treten, deshalb sind die zuunterst extra dazu da dass möglichst viele auf sie eintreten können, sonst wird das ständige Buckeln auf die Dauer unerträglich.

  • Paul Real sagt:

    200 Meter vom Bahnhof bekommt man in Zürich den Kaffee schon 1.50.- günstiger, wurde da nicht schon genug aufgewertet?

  • Roli Meier sagt:

    ‚Randständige‘ (welch hässliches Wort) gehören selbstverständlich zum Bahnhof. Mir machen gewisse ‚Anständige‘ mehr Angst als die -manchmal zwar lauten- aber immer friedlichen Clochards

  • Dorian sagt:

    Und wie setzt sich Superheld Réda El Arbi für diese Randständigen ein, ausser mit ein paar Wörtern Im Internet?

  • sugus sagt:

    Sag mal, Réda El Arbi, hast Du eine Kristallkugel? Wenn ja, welche Marke, wo gklaut? Möchte auch gerne so eine.

    • Réda El Arbi sagt:

      Wozu? Ich kann lesen. Das reicht meist, um die in den Worten enthaltenen Gedanken zu erkennen.

      Ist einfach, sollten Sie auch mal versuchen.

  • Ruedi sagt:

    An alle ständig Randständigen, der Treffpunkt ist ab sofort nicht mehr bei den SBB Bahnhöfen.

    Neuer Treffpunkt ist ab sofort beim Tages Anzeiger-Haus.

    Im Büro vom Rheda wurde eine Drogen Snackbar eingerichtet, Freibier gibt es frisch vom Fass.

    Urinieren kotzen gröhlen streiten euch schlagen ist im Eingangsbereich zum Tages-Anzeiger nicht nur erlaubt sondern erwünscht.

    Auch in den anderen sozialistischen Medienhäusern seid ihr jederzeit willkommen wir freuen uns auf euren täglichen Besuch.

    Mit freundlichen Grüßen eure randständigen Lobby

    • Réda El Arbi sagt:

      Sie waren schon eine Weile nicht mehr am Wochenende im Kreis 4?

      Was den Test angeht: Vielleicht sollten Sie selbsr mal eine Sichterkrankung durchmachen. Oder kommt ihr bitterer Zynismus schon vom Alkohol?

    • high-net-worth individual sagt:

      Meine Wenigkeit würde Sie im Réduit einsperren, „Ruedi“, Sie rentieren nicht.

      • Ruedi sagt:

        Welcher Test? – Nicht rentieren? – Einsperren? – Ich versteh nur Bahnhof.

        Chreis Chaib, stimmt war ich eine Ewigkeit nicht mehr, was gibt es da denn so schönes, was man nicht verpassen sollte?

        Sucht-Kranke sollten sich nur auf der Reise zum Arzt oder in die Entzugs-Therapie auf Bahnhöfen aufhalten, oder auf sonstigen Reisen. Bahnhöfe und deren Infrastruktur sind nämlich für Reisende gebaut worden.

        Was ist der Unterschied zwischen Sucht-Krank und Krankheit?

        Ist es nicht so, das man den Weg in die Drogen-Sucht freiwillig, leichtsinnig mutwillig geht? – Im Gegensatz dazu bekommt man eine echte Krankheit im herkömmlichen Sinne nicht freiwillig.

        • Réda El Arbi sagt:

          Ich lass das mal so stehen. Die Leser dürfen sich selbst ihre Gedanken dazu machen.

        • geezer sagt:

          @Ruedi: kennst du persönlich überhaupt einen (ex-)suchtkranken? hast du schon mal berichte über sie und ihren werdegang gelesen oder mit ihnen gesprochen? sehr viele kommen beispielsweise aus zerrütteten familien, heimen oder wurden als kind misbraucht etc. sie sind also schon mal mit denkbar schlechten karten ins leben gestartet. andere sind vielleicht aus bodenloser naivität etc. da reingerutscht. es ist nicht so simpel, wie du dir das vorstellen möchtest. du kannst einfach nur froh sein, wenn bei dir alles rund lief. die süchtigen sind mit ihrer sucht echt genügend ‚bestraft‘.

          • Ruedi sagt:

            Schulzeit beendet man glaubte Erwachsen zu sein, sich so verhalten zu müssen. Ich kenne viele, aber keinen der wegen Problemen angefangen hat Drogen zu probieren/konsumieren, sondern aus Spaß, Neugier, auch Gruppendruck, erste Zigi, Bier, Joint, usw. oft auch ein Spiel, wer verträgt mehr.

            Fast alle unterliegen dem Irrglauben sie hätten denn Drogenkonsum unter Kontrolle, mit Sprüchen wie: Habe es voll im Griff, ich nehme das nur am Wochenende. Bei keinem Menschen läuft alles rund, Leben ist mehr oder weniger ein Überlebens-Kampf.

            Selbstdisziplin? Eigenverantwortung? Jeden sozialisieren mit Opferstatus? Die Rechnung geht nicht auf.

            Alles was man übertreibt, kehrt sich um in Leid.

            • Réda El Arbi sagt:

              Schön, dass Sie das Magazin „Psychologie für den Hausgebrauch“ von 1955 gelesen haben.

          • Paul Real sagt:

            Ruedi du schreibst an einem Donnerstag um 04.00 Kommentare auf Tagi, was bist denn du für ein randständiger Internet-Süchtiger du?

  • Myriam sagt:

    Die Randständigen tun mir leid. An meiner Tramhaltestelle hat es einen ältern Herrn, der mir jeweils eine Zigi abluchst. Ich glaube, er braucht den Austausch mit den andern, die dort rumhängen. Wenn man diese wegweist nimmt man ihnen einen Treffpunkt…

    • Lichtblau sagt:

      Von mir bekommen die Bettler öfters mal 5 Stutz „für d’Notschliiffi“. So auch der wahrscheinlich nicht mal alte Mann am HB, den ich schon seit vielen Jahren sehe und den das Leben auf der Gasse gekrümmt hat wie ein Bäumchen im Wind. Ich erkenne ihn nur noch an der Stimme und der Freundlichkeit. Was mir auffällt: In letzter Zeit sind auch junge Leute dabei, die sogar spätabends nüchtern scheinen und noch nicht wirklich „randständig“ wirken. Was sie zwischen zwei Trams erzählen, scheint aber „echt“. Die Zeiten werden offenbar härter.

      • Dorian sagt:

        Ja, das Geld wird bestimmt für die Notschlafstelle gebraucht.

        „Sorry, darf ich dich mal was fragen?“
        (Ich verlangsame meine Schritte, halte aber ungern an weil die Person unberechenbar wirkt)
        „Hey, bleib stehen. Hey, es ist so, mein Hamster ist gestorben und die Erde ist eine Scheibe und morgen regnets und und…“
        „Ja, komm zum Punkt, ich muss weiter“
        „Häsch mer en Stutz?“
        (Ich rolle die Augen)

        Warum können die nicht kurz und bündig fragen „Sorry, häsch mer en Stutz?“. Und nein, ich unterstütz deren Drogensucht nicht mit einem Stutz. Manchmal möchte ich denen eine Visitenkarte der Sozialhilfe in die Hand drücken mit der Antwort „Die Sozialhilfe hat dir mehr Geld als…

  • Greg Manser sagt:

    Mir geht diese sterile Bahnhofsatmosphäre schon lange auf den Wecker. Am schlimmsten ist es, nachts durch diese leeren Hallen zu gehen, wo hinter genormten Fassaden in Reih und Glied die Einheitlichkeit des modernen Shoppings klafft. Ebenso in Einkaufszentren: Charakterlosigkeit, Langweile, null Individualität. Da wäre es mir lieber, wenn ein paar „Randständige“ die Szene bevölkern würden. Es hat eben etwas Reales, Authentisches.

    • Dorian sagt:

      In den Bahnhöfen die ich kenne, ist es tagsüber sehr lebendig. Nachts bin ich dort lieber alleine und möchte nicht auf prügelnde, zugekokste Männerbanden treffen. Auch Randständige wollen sich dort sicher nicht solchen Männern exponieren, auf diese Realität wollen die sicher verzichten.

  • Hannes Wanner sagt:

    Randständige wegweisen, weshalb? Die welche am Ende der Rolltreppe jeweils stehen bleiben wären mir deutlich lieber.

    • Ralf Schrader sagt:

      Man tut den Betroffenen keinen Gefallen, wenn man sich Phantasienamen wie ‚randständig‘ für sie aussucht. Es sind Penner und jeder weiss, was damit gemeint ist und die Betroffenen fühlen sich nicht verletzt.

      Entscheidend ist der eine Satz, der weiter unten steht: Eine Gesellschaft ist so stark, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Als Arzt halte ich Alkoholismus nicht für eine Krankheit. Aber wenn die Schweiz als Gründungsmitglied der WHO den ICD quasi zum Gesetz macht, kann nicht das Bundesgericht urteilen, Alkoholismus wäre kein Anlass für eine IV- Rente. Diese Bigotterie, formal Dinge anzuerkennen, die man aber praktisch negiert, das ist beschämend.

      • Réda El Arbi sagt:

        Naja, ich halte ihre Meinung zu Sucht im Verhãltnis zu den Meinungen von Fachpersonen, Betroffenen und Wissenschaftlern (Neurobiologie) für ungeheuer irrelevant.

        Und je nachdem, wie man etwas nennt, wertet man es.

        Oder schreiben Sie ihre Praxis mit „Kurpfuscher“ oder „Scharlatan“ an?

        • sugus sagt:

          Warum sollte er, wenn er keiner ist? Wenn er einer ist, ist er schnell weg vom Fenster. Also ist Deine Frage, Réda El Arbi, irrelelvant und unwichtig.

      • Peter Lustig sagt:

        Schön sind sie nicht mein Arzt. Einen der lieber Penner als Randständiger sagt, hat eigentlich gar niemand als Arzt verdient..

  • Hans Kohler sagt:

    Ich glaube kaum, dass es sich hier um das „Ansehen-müssen“ von Randständigen dreht.
    Es ist eher das Verhalten von einzelnen Randständigen (oder Abderen), welches ein Problem darstellt.
    Ich für meinen Teil finde es weniger prickelnd, wenn ich am Bahnhof um Streitende oder Grölende herumkurven muss, und von Leuten mit wilden Geschichten um Geld angebettelt werde, und bei einer Absage auch noch mit einer Beschimpfung rechnen muss.
    Es ist, wie in einer Bilanz: Es gibt es für jedes Verhalten auch entsprechende Konsequenzen. Wenn Randständige sich also weiterhin wie Randständige aufführen wollen, dann sollen sie auch die Konsequenzen dazu tragen. Auch wenn sie von der SBB stammen sollten.

    • k blitz sagt:

      „weniger prickelnd um randständige kurven zu müssen“… genau hier liegt der ansatz, die nicht-akzeptanz von als störend empfundene menschen. dieses aber-sehen-will-ich-die-nicht verhalten macht nicht nur den artikelschreiber wütend sondern mich ebenfalls. lernen sie damit umzugehen dass die welt nicht nur aus glattgebügelt schönen reichen menschen besteht die rosenwasser furzen und betrunken (zugekokst) wie nüchtern alle happy-happy daher kommen. ich zb muss auch mit dem nicht-prickelnden gefühl leben neben leuten wie ihnen im zug zu sitzen, im supermarkt an der kasse zu stehen oder sie als kunde zu bedienen. wenn sie prickelnd wollen trinken sie champagner, ein bier oder mineralwasser

    • sugus sagt:

      Völlig richtig, Hans Kohler, empfinde das Gleiche.

    • tststs sagt:

      Meine Güte, in der Nähe welches Bananenstaatbahnhofs wohnen Sie denn?
      In ZH ist man mehr damit beschäftigt, Touris auszuweichen; Gegröle und Gekotze wird aus dem Kreis 4 (resp. aus der Agglo) zugeliefert.

      Und ganz ehrlich, wie kann man sich nur darüber beschweren, dass man um Geld angehauen wird! Man führe sich dies mal vor Augen: Man verfügt über etwas, das andere nicht haben. Man muss es auch nicht teilen. Aber anstatt stolz auf das eigene Erreichte zu sein (und zu teilen) oder zumindest sich über den eigene Besitz zu freuen (und nicht zu teilen), anstatt zu erkennen, wie viel besser es einem selber geht als dem Penner, regt man sich über eben diesen auf!

  • tststs sagt:

    „Wussten Sie, dass man sich im Hauptbahnhof nicht auf dem Boden setzen darf?“ Übrigens auch nicht auf die Treppen. Konnte es nicht glauben, als ich aufgefordert wurde, aufzustehen…

    „Sie wollen die «Randständigen wegweisen», um ihre Bahnhofsgastronomie aufzuwerten“ IHRE Bahnhofsgastronomie?
    Ich weiss nicht, wie die Situation an anderen Bahnhöfen ist, aber am HB ZH wäre die SBB ganz sicher nur Steigbügelhalter für 1 (!) Gastrounternehmen…

    • geezer sagt:

      tja….das grosse C ist am HB omnipräsent. die planen wohl bald einen ‚unfriendly takeover‘ der gesamten SBB…:-)

    • Urs sagt:

      Bei den Treppen ist es eigentlich ganz einfach. Das sind Fluchtwege, auf denen sollte und darf man nie sitzen.

      • tststs sagt:

        Da haben Sie natürlich recht, nur ist es so, das besagte Treppe sehr breit ist und während meiner 5minütigen Nicht-Sitz-Pause genau 2 Menschen diese Treppe benutzt hat… Jetzt werden Sie sagen, aber es hätte genau in dieser Zeit etwas passieren können… da haben Sie natürlich auch recht.
        Auch der Securitas, der mich aufforderte, betonte, dass er dies in meinem Fall (keine Randständige, keine Jugendliche) nur täte, weil er es müsse… er fände es auch Verhältnisblödsinn…

        Und wohverstanden, stehende hätte ich den ganzen Tag auf der Treppe verbringen dürfen!

        • sugus sagt:

          tststs, Sie müssen nicht alles immer verstehen, einfach machen, ist doch unwichtig für Sie. Oder hängt das Leben davon ab, dass Sie es nicht verstehen?

          • tststs sagt:

            1. Doch, ich möchte tatsächlich so viel wie möglich verstehen! Ich will wissen, wie und warum die Dinge funktionieren. Natürlich wird mir das niemals für alles gelingen.
            2. Und jetzt zum Kern: Was verstehe ich nicht? Dass Treppe Fluchtwege sind und deshalb prinzipiell freigehalten werden müssen? Dass ich der Aufforderung eines Sicherheitsbeamten nachkommen soll/muss? Dass ich mir nicht selber zutrauen darf abzuschätzen, ob ich jetzt das Risiko eingehe und trotzdem auf die Treppe sitze?!?
            Oder erteilen Sie mir gerade eine Lektion, die ich partout nicht verstehe?
            😉

  • Georg sagt:

    Ich würde lieber die „geschleckten“ Bankangestellten und die griesgrämigen Boutiquenverkäuferinnen wegweisen. Und die Raucher, kommt mir grad in den Sinn. Von Rauchern werde ich deutlich häufiger belästigt als von „Randständigen“.

    • Réda El Arbi sagt:

      Die meisten „Randständigen“ rauchen …

      • Georg sagt:

        Das ist die Sache mit dem grölenden Schwarzen vor meinem Haus: Ich will nicht, dass der still ist, weil er schwarz ist, sondern weil sein Grölen lästig ist.

        • Réda El Arbi sagt:

          Der rassistische Teil ist der, indem sie seine Hautfarbe erwähnen müssen. Das würden Sie bei einem Weissen nicht tun. Right?

          • Lia sagt:

            er erwähnt die Hautfarbe ja gerade deshalb, um darauf hinzuweisen, dass oft nicht die Hautfarbe oder das Sozialverhalten das Problem darstellen, sondern das Verhalten, Herr El Arbi.

            • Réda El Arbi sagt:

              Wirklich? Das zugrundeliegende Denken sagt was anderes. Der Satz hätte so gelautet: „Bei Grölenden stört mich der Lärm, nicht die Art der Person.“

              Dass die Hautfarbe überhaupt Thema ist, ist das Problem. Wie gesagt, er hätte seinen Satz nie mit „ein Weisser“ formuliert. Weil das nicht erwähnenswert ist.

          • Werner sagt:

            Herr El Arbi, in Ihrer Antwort von 12:34 schreiben Sie vom „zugrundeliegenden Denken von Georg“ – ich hätte nie gedacht, dass Ihr Blick so scharf ist, dass er genau sieht, was in den Köpfen von Menschen vorgeht, chapeau!

            • Réda El Arbi sagt:

              Ich staune auch immer wieder, wie man von Worten auf formulierte Geistesinhalte schliessen kann. Reine Magie!

          • Werner sagt:

            Herr El Arbi zum zweiten und letzten – an Magie habe ich natürlich auch gedacht…

          • sugus sagt:

            Das ist die Sache mit dem grölenden Weissen vor meinem Haus: Ich will nicht, dass der still ist, weil er weiss ist, sondern weil sein Grölen lästig ist.

            Besser so?

            • Réda El Arbi sagt:

              Eigentlich nicht. Solange Sie Menschen nach Haufarben unterscheiden, sind Sie noch immer in diesem Denken gefangen.

          • Mike Schmidt sagt:

            Sagen Sie mal El Arbi: Warum müssen Sie jeden 2. Kommentar kommentieren und alles negieren? Nicht zulassen, dass andere Leute eine andere Meinung haben als Sie? Was ist daran so schlimm? Warum müssen sie sich so exponieren? Geht es Ihnen nachher besser?

            • Réda El Arbi sagt:

              Die Diskussion mit den Lesern auf Augenhöhe gehört zum Konzept des Blogs. Natürlich könnt ich auch einfach die Leute und ihre Meinungen ignorieren.

              Aber grundsätzlich nehme ich Leser ernst und antworte, streite und nehm mir die Zeit, um ein sichtbares Gegenüber zu sein.

        • Martin sagt:

          Und in typisch schweizerischer Manier beobachtet man, mokiert sich, redet mit Dritten darüber, erklärt sich in anonymen Foren etc. Nur das einzig Naheliegende und Wirksame funktioniert nicht: Gehen Sie hin, sprechen Sie ihn an, mindestens ein paar Brocken Englisch werden Sie und er ja wohl können, und machen ihm klar, daß Sie sein Gröhlen nicht mögen und er das bitte woanders machen soll bzw. gar nicht. Muß man ja alles nicht unfreundlich machen. Und hören Sie im Interesse Ihrer Nerven am besten auf, Listen zu führen, was und wen Sie alles nicht leiden können.

      • Marga sagt:

        Aha, der Herr Arbi mit der, wie sagt er?, Buddha-Natur… Sie sind, mit Verlaub, streitsüchtig und ein Wadenbeisser… Im Fach Textanalyse wären Sie mit dieser Leistung durchgefallen. Das „Schwarzer“ hätte auch heissen können „Schwuler“ oder „Kleinwüchsiger“ oder „Sennenkuttenträger“ oder „Rothaariger“ oder „Normalo“. Aber der Herr mit der Buddha-Natur muss natürlich gleich böse Absichten unterstellen. Bekommen Sie Extraprämie vom Herrn Verlagsleiter für solche Clicks generierende Aussagen? Ich wünsche Ihnen einen frohen Tag!

        • Réda El Arbi sagt:

          Der Punkt ist, dass ich eben keine bösartige Absicht unterstelle.

          Was schlimmer ist. Von allen vom ihnen aufgezählten Begriffen wurde „Schwarzer“ gewählt.

          Und Sie dürfen gerne versuchen, mich in Sprachlogik zu belehren. Ich werd mir dafür Zeit nehmen, wenn ich nicht gerade Kommunkiationspsychologie unterrichte.

          • sugus sagt:

            Kommunkiationspsychologie? Der Brüller des Tages……..Wenn ich dann noch lese „unterrichten“ ist es der Brüller des …..Tagi! Mein Gott, eine verrückte Welt.

            • Réda El Arbi sagt:

              Vielleicht sollten Sie erst googeln, bevor Sie kommentieren. Dann würden Sie wissen, womit ich mein Geld verdiene. Ich bin freier Blogger beim Tagi. Sonst arbeite ich woanders 😉

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    also solange die penner in der stadt bleiben ist alles i.o.

    • geezer sagt:

      werter Rittermann: genau. alles i.o. oder hast du schon mal eine europäische stadt ohne penner gesehen?

  • Urs sagt:

    Randständige gehören zur Gesellschaft. Alkoholsucht ist eine Krankheit und der Bahnhof sollte keine Zone für eine exklusive Kundschaft sein, sondern ein Zentrum der Begegnung, wo man sich auch ohne zu Konsumieren aufhalten kann.
    Aber…
    Der Bahnhof sollte von Reisenden und Kunden betreten werden können, ohne dass man durch Pfützen von Ausscheidungen und Müllhaufen waten muss. Man sollte in den Bahnhof gehen können, ohne dass man angepöbelt wird.
    Es gibt die Randständigen, welche in einer Ecke stehen, morgens um 7 Uhr Frizzantino und Tell Bier reinzischen. Ok.
    Es gibt aber auch solche die Leute anpöbeln, herumgrölen/streiten und in die Ecke pissen. Not ok.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, und die kann man verwarnen und wegweisen. Hier gehts aber nicht um diese Fälle, sondern um ein gesamtschweizerisches Konzept, um die Plätze für Gastronomie aufzuwerten. Basel, Bern, Genf, Zürich.

      • Urs sagt:

        Ich kann nicht für Tsüri sprechen, Réda. Ich habe dieses Konsum- und Sündenbabel vor 20 Jahren hinter mir gelassen 😉
        Aber in Bern ist es kein „Konzept“, sondern eben konzeptloses Hin und Her von Stadt und SBB.
        Im Artikel (leider hinter der Paywall) im Bund steht eben auch, dass es nicht (nur) um die Randständigen geht, sondern v.a. auch um die Konsumjugend, welche rauchend und saufend im Bahnhofeingang stehen. Je später die Nacht bzw. je früher der Morgen (am WE) natürlich immer lauter und aggressiver («Jufli-Pulver»).
        Dass sich da die Betreiber der Beiz gleich nebenan nicht so wohl fühlen, ist klar.
        Das Angebot mit dem Bier gilt immer noch!

    • sugus sagt:

      Urs, ist eine Sucht eine Krankheit??

      • Urs sagt:

        Ja, mindestens bei Alkohol oder Drogen. Da gibt es entsprechende Diagnosen in den Lehrbüchern.
        Auch wenn wir das Wort «Sucht» häufig inflationär benutzen.

  • geezer sagt:

    in der tat: die sbb und die immobilienspekulanten trennen eigentlich nur noch die offzielle jobbeschreibung. die ersteren haben eigentlich die aufgabe dafür zu schauen, das alle isebäähdli im land rund laufen. ganz offensichtlich steht ihnen der sinn aber nach mehr. es ist echt bedenklich, unter welchen vorwänden man jetzt ein paar alkis loswerden will. ausser dass diese tagsüber ein bis zwei bänkli besetzen und manchmal etwas laut miteinander werden, tun sie echt niemandem etwas zu leide. aber eben: lieber noch eine weitere internationale coffee-kette; lieber noch ein weiterer ‚retailer‘, damit der oberen führungsriege die kohle so richtig in den hintern gestossen werden kann.

    • Urs sagt:

      Es muss den SBB nach mehr stehen, als nur, dass die Bähnli rund laufen.
      Während der Strassenverkehr tendenziell günstiger wird, wird die Bahn immer teurer. Dass man da via Immobilien zusätzlich Geld verdienen will, ist also reine Überlebenstaktik. Und das betrifft nicht nur die «obere Führungsriege», sondern alle Angestellten der SBB.

      • geezer sagt:

        seit wann muss sich ein staatssubventionierter betrieb deswegen sorgen machen? die sollen sich auf ihre kernkompetenzen konzentrieren. genau wie die post das auch sollte. solche staatlichen gemischtwarenläden machen m. e. keinen sinn.

        • Urs sagt:

          Keine Ahnung, aber eine grosse Schnauze! Immer noch in der Klassenkampfrethorik steckengeblieben?
          Die SBB oder die Post haben klare Leistungsaufträge. Genau dafür gibt es Kohle, für alles andere müssen sie sich selbst Geld beschaffen.
          Ich könnte jetzt noch weitere Zeilen schreiben, habe aber den Verdacht, dass ich gegen eine Betonwand anrenne. Die Wikipedia und weitere Online-Artikel geben genügend her.

          • geezer sagt:

            mei, der Urs kann sich aber echauffieren….hast du ev. ein VR-mandat bei einem der bei beiden giganten inne? bezüglich klassenkampfrethorik: man braucht kein linker zu sein, um um das geschäftsgebahren gewisser akteure zu hinterfragen.

          • Urs sagt:

            Geezer, ich sag es ja, man kann durchaus Kritik anbringen am Gehaben von Firmen.
            Aber die SBB gehört zu 100% dem Bund. Ausser den Löhnen (die man selbstverständlich hinterfragen darf), fliesst kein Geld in die Taschen Privater. Die SBB hat einen Leistungsauftrag und ausserhalb der «bestellten» Leistungen muss sie (Auftrag Bund) selber gucken, dass genug Geld hereinkommt. Wenn das nicht passiert, müssen irgendwo Leistungen abgebaut werden.
            Wenn die SBB einfach so tut, als wäre es noch 1902, dann wird sie in näherer Zukunft überrannt.
            Und ja, manchmal echauffiere ich mich. Weil ich dieses Unternehmen sehr gut kenne, es mich praktisch mein Leben lang begleitete.

          • tststs sagt:

            „…fliesst kein Geld in die Taschen Privater.“
            Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht.
            Wenn die Bahnhöfe aufgewertet sind, kommen dann mehr Bahnpassagiere? Oder doch mehr Gastrokunden? Es geht doch eher um zweiteres. (Ausser natürlich, die SBB erhöht deswegen die Miete der Läden)
            Und bitte nicht falsch verstehen: Das Anliegen der Gastro ist nicht total aus der Luft gegriffen, aber dann soll sich z.B. in ZH doch bitte „C“ um die Beseitigung der Randständigen kümmern und nicht die SBB vorschieben…

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.