This socks!

Ob Fetisch, Spleen oder Tick lassen wir dahingestellt, das ist letztlich bloss ein Begriff, also eine Frage der Interpretation. Fakt aber ist, dass der hier vorgestellte Fetisch-Spleen- oder-Tick ein reines (oder sagen wir aus Rechtsschutzgründen: ein nicht allzu schmutziges) Frauending ist. Welches – und das macht es für uns interessant – in dieser Stadt offenbar gross im Kommen ist.
Darauf lässt zumindest die aus Lesern dieser Gebrauchsanleitung gebildete Klagemauer schliessen. Von einem dieser Kerls stammt übrigens auch der Titel «This socks!», was kein Vertipper ist, sondern auf originelle Weise andeutet, dass die Problemzone für einmal markant unter der Gürtellinie liegt – es geht, haargenau!, um Socken (abgeleitet vom lateinischen Wort «soccus», was den Schlupfschuh bezeichnete, den Komödiendarsteller im alten Rom auf der Bühne trugen).
Und dabei um die verblüffende männliche Behauptung, dass Zürcher Mittdreissigerinnen in der sogenannten Beuteschemaphase nicht mehr zuerst die Bauchregion (wo übrigens das «Sixpack» gegenüber dem «Dad Bod» weiter an Terrain eingebüsst hat – was witzigerweise vor allem Sixpack-Trinker freuen dürfte), das Gemächt oder den Hintern, sondern eben tatsächlich die Strümpfe abchecken würden… die Gewieftesten, munkelt man, könnten diesen Wäschestücken bereits ähnlich viele Infos entlocken, wie der chinesische Medizinmann bei der Diagnostik der Ohrmuschel.
Unheimlich. Noch unheimlicher jedoch ist, wie perfid die Zürcher Frau bei der Triebbefriedung (Englisch: sock lust) vorgeht. Ein Beispiel: Scheinbar tollpatschig lässt sie das Kafilöffeli oder Zuckersäckli fallen, worauf sie dezent errötend lächelt (was jeden einigermassen normalen Typ aus der Façon bringt), sich runterbückt und so tut, als müsste sie den Löffel oder Zucker suchen – wobei sie da unter dem Tisch nichts anderes tut, als die Socke des Vis-à-vis exakt zu analysieren – notfalls auch, indem sie das Hosenbein hochhebt und dies mit einem «Uiii, tschuldigung!»-Kreischli als weitere süsse Tolpatschigkeit verkauft.
Ja, gegen die gottgegebenen Waffen der Frau ist kein Kraut gewachsen, kein Schild gut genug. Was in seltenen Fällen helfen kann, ist die subtile Prävention. Hier das Wichtigste dazu:
1. Schwarze Socken sind (selbstredend aus Sicht der Frauen) längst nicht mehr Sinnbild für unbeirrbare, klassische Coolness; sie charakterisieren heutzutage vielmehr das, wofür einst der graue Zweireiher stand: saturiert schnarchende Langweile.
2. Bunt ja, aber kein aeschbachersches Grell-Pastell! Und: Originelle Muster sind okay, doch strictly abstract! (also keine Ferrari, keine Banksy-Moral, kein «Che» oder Gandhi!
3. En vogue sind a) Socken mit Löchern (solange sie nicht von Motten stammen, sondern, wie bei den Jeans, artifiziell erzeugt sind) und b) Berliner Arbeitersocken… die das Handicap haben, dass man sie wegen des engen Schnitts nicht schnell vom Fuss bringt; Quickie-tauglich sind sie also nicht.
4. Anders als zu Grossvaters Zeiten sind Stinksocken inzwischen sehr tabu. Da man sie von Auge kaum erkennt, verlangen Frauen beim Hausbesuch die Schuhentfernung. Be prepared! (Das Fuss-Deo gehört fix in den Rucksack.)
2 Kommentare zu «This socks!»
this sucks!
Hm, Berliner Arbeitersocken. Wie muss man sich die den vorstellen? Grau und engmaschig gestrickt? Irgendwie sind Socken allgemein nicht so der Burner. Im Sommer würde ich davon abraten. Und im Winter Schuhe empfehlen, bei denen man das Gesocks nicht sieht.