Kiffen? Mehr Repression!

Man kann sogar Bilder von Kiffern veröffentlichen, ohne dass sich wer dran stört!
Wieder mal haben sich ein paar Hanffreunde zu einer Initiative aufgerafft, die den Cannabiskonsum in der Schweiz (auch) politisch legalisieren soll.
Natürlich haben sie keine Chance, wie auch schon in den bisherigen Abstimmungen zum Thema nicht.
Es gibt einfach keine Notwendigkeit, solange jeder ungestört seinen Joint auf dem Balkon rauchen kann. Es gibt keine Not, wenn man den ganzen Sommer an jedem Fluss- und Seeufer oder in jedem Park kiffen kann und die Polizei nicht mal mit den Schultern zuckt. Und sollte wirklich mal ein übereifriger Beamter eine Busse verteilen, ist das gleich teuer, wie wenn man vergessen hat, ein Zugbillet zu lösen. Jänu.
Politische Bewegungen entstehen aus Not und werden unter Druck geschmiedet. Also, um eine Hanfabstimmung zu gewinnen, muss erst die Repression etwas zunehmen.
Zuerst müssten die Schüler, die mittags am See kiffen, für 24 Stunden in Haft genommen und von den Eltern aus dem «Hotel Suff» abgeholt werden. Dann müssten die Arbeitnehmer dazu verpflichtet werden, regelmässige Cannabis-Kontrollen im Urin durchzuführen. Schuldige würden dann mitten am Tag von der Security am Schreibtisch abgeholt und mit ihren Sachen auf die Strasse geworfen. Wo sie natürlich von der vorher informierten Polizei in Gewahrsam genommen werden würden.
Auch schärfere Kontrollen im privaten Umfeld müssten greifen. Jedes Grosi, auf dessen Balkon ein Hanfsamen aus dem winterlich verteilten Vogelfutter spriesst, sollte ins Loch geworfen werden. Dazu grössere Belohnungen für Denunzianten, die ihre Nachbarn wegen des Geruchs im Treppenhaus anschwärzen.
Und föhnfrisierte Banker, deren Haar nach Hanfschampoo riecht, müssten vom Paradeplatz weg in ein nachhaltiges Verhör geführt werden. Wer Hanfsocken oder T-Shirts trägt, sollte grundsätzlich in allen Restaurants der Stadt Lokalverbot haben. Rayonverweise für Rastalockenträger und ein generelles Verbot von Cannabis-T-Shirts oder der vorsätzlichen, gemeinsamen Verwendung der Farben Grün/Gelb/Rot dürften ein Restliches tun.
Dann – aber nur dann! – würde der Schweizer sich für die Legalisierung des Cannabis in der Schweiz stark machen. Bis dahin kifft er einfach seinen Joint und denkt, der Rest ginge ihn nichts an. Erst in der gemeinsamen Not regt sich der politische Funke.
Also, liebe Cannabis- Befürworter, haltet euch an die alte Guerilla-Taktik: Zuerst muss es schlimmer werden, bevor es besser wird. Unterstützt die Repression, um die nötigen Massen für euer Anliegen rekrutieren zu können!
Kiffer für mehr Repression, vereinigt euch!
13 Kommentare zu «Kiffen? Mehr Repression!»
vielleicht sollte man die legalisierung gar nicht anstreben, denn das führt doch nur dazu, dass es dann sowas wie monsantogras gibt. während unser regionales kleingaunertum ja keine bösen mafiösen auswüchse hat und man vielleicht sogar noch schafft irgendwann mal aufgrund der nachfrage biogras zu produzieren
Ja und dann fahren sie doch mal Auto wenn sie im Verlauf der vorherigen Woche eins geraucht haben. Vonwegen „zu wenig Repression“…
kiffen als medizinisch verordnete therapie macht sinn bei div. krankheiten. es ist erwiesen, dass thc positive eigenschaften auf krebs hat. die pharma-branche findet diesen fakt weniger äh-berauschend…
Mir ist das ganze Betäubungsmittelgesetz ein Schleier. Wieso darf der Staat mir vorschreiben welche Substanzen ich mir zuführe, mich aber als mündigen, verantworlichen Bürger zu bezeichnen? Das überschreitet jedesmal meine Vorstellungskraft! Das gequirlte Hirn-Kacke. Zum Glück hab ich genug Garten, dass nie ein Polizist reinschaut, sonst würde ich die BUSSE echt BIS VORS BUNDESGERICHT schleifen!
‚Zuerst muss es schlimmer werden, bevor es besser wird.‘
Der klügste Satz aller Zeiten aus Deinem Mund. Ohne philosophische Vorbildung. Da mache ich doch einen tiefen Hofknicks.
leider hat es schon etwas…die Schweizer haben beim Cannabis immer noch unnötige Panik, sie hätten besser etwas mehr panik vor dem neo-liberalismus und dem Raub unsere Pensionskassengelder und dass die AVH vielleicht mal keine Einnahmen mehr hat. Wobei Cannabis zum Retter der AHV werden könnte..
Jetzt erklär mir mal ganz kurz WER und WIE unsere PKs geklaut werden. Keine Schlagworte, sondern eine Erklärung.
doppelmoral seit jahrzehnten. alk wird verharmlost, canabis verteufelt. da wir in einer diktatur der mehrheit leben, wird sich daran nie was ändern.
Echt?! Wer verharmlost denn den Alkohol? Doppelmoralische Verharmlosung ist doch ein aktives Handeln. Und ich mag mich am besten nicht erinnern, dass jemand ernsthaft die Folgen von übermässigen oder gar zwanghaften Konsum als nicht gesundheitsschädigend verteidigt. Sie?
Auch bin ich nicht ganz mit Ihrem Schluss einverstanden. Eigentlich übernimmt die Schweiz sehr vieles, wenn auch sehr langsam, was von Ami-Land kommt. Und dort hat sich im Bezug auf Cannabiskonsum grad ganz viel geändert. Auch dass die 24h-Schnapslädeli nun ebenfalls Rauchhanf mit niedrigen/nichtberauschenden THC-Gehalt legal verkaufen, wird hier mit beitragen.
Also in zürich ist mir ein solch “ nicht mal mit der schulter zuckender“ Polizist leider noch nie begegnet. Im Gegenteil. Vielleicht in Basel aber bei uns haben sich die kontrollen seit einführung des Bussenverfahrens weiter verschärft. Dies zeigt auch die stetig wachsende zahl an ausgestellten Bussen/Verzeigungen. Der Bevölkerung ist schlichtweg nicht bewusst was für ein immenser finanzieller sowie personeller aufwand betrieben wird um selbst kleinsplantagen zur selbstvesorgung aufzuspüren. Wöchentlich gibt es hausdurchsuchungen wobei die sichergestellte Menge selten eine Medienmitteilung wert ist. Selbst Balkone und Dächer werden mittels feldstecher auf entwaige Hanfpflanzen ispiziert.
Danke Reda, endlich sagt es mal Jemand!
Aber ich finde, wir müssen noch viel weiter gehen. Wir brauchen eine Staatssicherheitsbehörde, die sich ausschliesslich um Cannabis-Kriminelle kümmert. In jedem Haushalt sollte ein Gerät installiert werden, welches unsere Gedanken lesen kann und diese Stasi einschaltet, wenn man nur schon ans Kiffen denkt. Reggae, die ganzen drogenverherrlichenden Filme sowie der Verkauf von Süssigkeiten und Snacks nach 21 Uhr gehören verboten. Bei psychoaktiven Pilzen bin ich dafür, die Todesstrafe wieder einzuführen.
‚In jedem Haushalt sollte ein Gerät installiert werden, welches unsere Gedanken lesen kann und diese Stasi einschaltet, wenn man nur …‘
Haben wir doch schon, heisst Smartphone.
Wieviele Joints wurden bei diesem Text wohl geraucht, Reda? Mir gefällt der Text jedenfalls.