Die Zürcher Trumps

Flüchtlinge bei Ankunft in Como.

Flüchtlinge bei Ankunft in Como.

Flüchtlingsstatus «F» bedeutet so viel wie «F*** you». Wenigstens im Verständnis der Bürgerlichen des Kanton Zürichs. Statt des Sozialhilfesatzes soll Flüchtlingen mit dem Status F im Kanton Zürich künftig nur noch Nothilfe gezahlt werden.

Erinnern wir uns: Flüchtlinge dieses Status sind vorläufig Aufgenommene. Menschen, die keine direkte persönliche Bedrohung nachweisen konnten, um Asyl zu bekommen, bei denen sich aber alle einig sind, dass eine Rückführung in ihr Heimatland humanitär unzumutbar ist. Solche, die nirgends mehr Rechte oder eine Heimat haben.

Den Volksentscheid von 2011, in dem das Zürcher Volk den Flüchtlingen mit Status F mit grosser Mehrheit Sozialhilfe zusprach, haben die Bürgerlichen jetzt ausser Kraft gesetzt – leise und durch die Hintertür. Mit der Sozialhilfe hatten diese Menschen bisher ein Leben in minimaler Würde. Mit der Nothilfe von max. 10 Franken am Tag werden sie zukünftig am Schweinetrog unserer Gesellschaft durchgefüttert. Sie kriegen gerade genug fürs nackte Überleben. Integration oder würdiges Dasein wurde gestrichen.

Der Grad an Zivilisation einer Gesellschaft wird daran gemessen, wie man mit den Schwächsten umgeht. Jetzt hat eine parlamentarische Initiative der SVP (grundsätzlich fremdenfeindlich) mit Unterstützung der FDP (Nur die Starken überleben), der CVP (Christlich? My a**.) und der GLP (Jeder macht, was er gerade will.) entschieden, dass man den Allerschwächsten unserer Gesellschaft noch etwas Geld wegnehmen kann. Um zu sparen. Und um ihnen klar zu machen, dass man solche Menschen hier eigentlich nicht will. Arme Vertriebene sind Pfui Bäh im Kanton Zürich.

Jeder Junkie, der 5 Minuten am Bahnhof um einen Stutz bettelt, hat mehr Geld zur Verfügung.  In einer der reichsten Gesellschaften, in denen ein Kaffee bereits fünf Franken kostet, Menschen mit 10 Franken am Leben zu erhalten, ist unwürdig. Nicht für die Menschen, die das Geld bekommen, sondern für die Menschen, die fett an ihren Schreibtischen entscheiden, dass dies genug sei.

Wir brauchen keine trumpsche Mauern gegen Flüchtlinge. Wir haben diese Mauern bereits in unseren Köpfen und unseren Herzen. Im Kanton Zürich schikanieren wir (mit freundlicher Unterstützung von Mario Fehr) diese Menschen einfach, weil wir denken, sie flüchten dann weiter. Diese Aktionen haben nur einen einzigen Grund – sie sagen diesen Menschen: «Verp*** Euch!»

Nach den Wahlen im Wallis und den Umfragen in ganz Europa sollte eigentlich klar sein, dass solche Ausgrenzungen sich politisch nicht auszahlen. Nicht mal, wenn wir davon ausgehen, dass Politiker sich in erster Linie selbst die Nächsten sind, machen solche Entscheide Sinn: Die eigene Karriere kann dadurch durchaus Schaden nehmen. Wir wollen keine Trump-Ausgrenzungspolitik für die Ärmsten. Wir machen bei Notleidenden keine Unterschiede, ob sie weiss, braun, gelb oder schwarz sind. Uns interessiert nicht, woher sie kommen. Sie sind hier. Sie wegzuscheuchen wie Hunde, die uns beim Festmahl stören, ist widerlich.

Wir wählen keine Politiker oder Parteien, die den Menschen, die bereits am Boden liegen, mit dem Stiefel im Nacken noch das Gesicht in den Dreck treten.

Das ist unschweizerisch und unzivilisiert.

62 Kommentare zu «Die Zürcher Trumps»

  • Hans sagt:

    Eigentlich sollte diese Schindluderei mit den „Vorläufig Aufgenommenen“ sowieso endlich gestoppt werden.
    Diese Leute sind nicht asylberechtigt und haben somit in der Schweiz auch nichts verloren.
    Besser nur tatsächlich Asylberechtigte in sozial und wirtschaftlich verträglicher Anzahl aufnehmen und diese dafür best- und raschestmöglich integrieren.
    Dafür müsste man aber das heutige Asylsystem wo die Leute nach dem Zufallsprinzip eintrudeln gänzlich umkrempeln:
    – Aufnahme nur noch via Botschaftsasyl oder aus UNHCR-Lagern nach abgeschlossenem Asylverfahren
    – Im Gegenzug können an der Landesgrenze keine Asylgesuche mehr gestellt werden
    Wäre sicherer, fairer und menschlicher als heute.

    • Réda El Arbi sagt:

      Gell, Sie haben keine Ahnung, wovon Sie sprechen?

      Für Asyl muss der Bewerber eine persönliche Bedrohung nachweisen können, zB aufgrund seiner Etnie, seiner Religion oder politischen Ausrichtung.

      Die Familien, die gerade im Bombenhagel sterben und die Flüchtlingslager füllen sind alles Kriegsvertriebene und können gar keinen Asylstatus bekommen. Sie können nur vorläufig aufgenommen werden.

  • ruf sagt:

    Wenn es bei uns im eigenen Haus nicht klappt, fragt man hierzulande doch nicht einfach in einer anderen Stadt oder anderem Ort um Unterstützung, Wir müssen uns an unseren eigenen Haaren aus dem Dreck ziehen. Viele Ausländer könnten die Zähne zusammenbeissen, wenn sie nur wollten.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, ich schick Sie mal in diese Situation, da können Sie dann schauen, wie „Zähne zusammenbeissen“ hiflt, wenn ihre Familie abgeschlachtet wird. Oder wenn Sie gefoltert werden.

  • Florian Müller sagt:

    Danke. Klartext. Ist nötig. Parteiprogramme auf den Punkt gebracht: „SVP (fremdenfeindlich), FDP (Nur die Starken überleben), CVP (Christlich? My a**.), GLP (Jeder macht, was er gerade will.)“ Wir sehen uns bei den Wahlen …
    Trump macht mittlerweile weiter und unterstützt eine Krankenversicherung, die Arme, Alte und Kranke belastet und ausgrenzt, Junge, Gesunde und Reiche belohnt. Im Namen des freien Marktes, der Freiheit zum uneingeschränkten Profit. Mit Steuerfreiheit für CEOs von Krankenkasse bei mehr als 500’000 $ jährlich. Bei diesem Zynismus sind unsere Bürgerlichen Waisenknaben, sie können dazulernen. Aber auch in den USA, die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

  • Amina Boumedien sagt:

    Auf den Punkt gebracht!

  • Heinz sagt:

    Die Weiterentwicklung hätte nämlich eine Stabilisation mit anschliessender Verteuerung der Rohstoffe zur Folge und die Margen, der im Westen steuerzahlenden Unternehmen, schmälern.
    Wir sollten auch berücksichtigen, dass die Unruhen in Libyen, Irak und der gesamte „arabische Frühling“, ein Resultat des Westens ist. Die Länder wurden systematisch destabilisiert.
    Es gäbe dazu noch viele weitere Punkte…(nicht das Thema)
    Daher ist es doch nur verständlich, dass Leute flüchten, sei es aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen. Wir sind daher in der Pflicht den Leuten zu helfen. Denn die Situation wird sich nicht von alleine verbessern.

  • Heinz sagt:

    Wir sollten bedenken das Gesellschaften aus dem Westen ihren Wohlstand auch aus den Ressourcen all derer Länder schöpft.
    Die Rohstoffe die wir den Ländern zu unfairen Preisen abnehmen und in unserer Industrie dann sehr teuer weiterverkaufen.
    Wir lassen Kinderarbeit zu, verschliessen die Augen oder legitimieren es indem die gewonnenen Rohstoffe über dubiose Firmen bezogen werden. Wir sammeln uns alles zusammen, vergehen uns den Rohstoffen und profitieren von der Instabilität, die in den verschiedenen Ländern herrscht.
    Die Wirtschaftliche und Politische Situation in diesen Ländern verschlechtert sich und der Westen tut sich schwer daran, den Ländern dabei zu helfen sich…

  • Jakob Märki sagt:

    Réda El Arbi schreibt: Uns interessiert nicht, woher sie kommen. Sie sind hier. Sie wegzuscheuchen wie Hunde, die uns beim Festmahl stören, ist widerlich.

    Das ist ganz meine Meinung! Manchmal schäme ich Schweizer zu sein – Die Schweiz so reich und gleichzeitig so peinlich kleinlich.

  • Daniel Castro sagt:

    Ihr Journalisten seit zu 99% alle gleich. Als ob ihr die Weisheit mit dem fetten Löffel gegessen hättet. Kümmert euch doch auch um die Leute, denen es hier schlecht geht. Ich denke z.B. an die Ü50, die keine Arbeit mehr finden oder an die Kinderarmut in der Schweiz. Habe noch keinen Artikel darüber gelesen. Aber es verkauft sich halt besser, vor allem wenn die Leserschaft links ist, das man über Asylbewerber spricht. Und was soll dieses bashing auf andere Parteien. Wollen wir uns mal über die SP unterhalten, die Partei der Arbeiter? Wie soll man einen Politiker Ernst nehmen, der ca. 150’000 für nichts machen verdient…zum sitzen. Und so was nennt sich Journalist. Sie sind nur ein Witz.

    • Réda El Arbi sagt:

      Mach ich auch. Aber wer hat Ihnen beigebracht, die Schächsten gegen die Schwächeren auszuspielen?

      • Buford T. Justice sagt:

        Herr El Arbi, die Schwächsten können nicht nach Europa migrieren. Der absolut überwiegende Teil der Menschen die kommen sind junge kräftige Männer aus Ländern, die nicht im Krieg sind.

          • Buford T. Justice sagt:

            Wo ist Krieg in Marokko? Wo ist Krieg in Algerien? Wo ist Krieg in Tunesien? Wo ist Krieg in Eritreea? Armut hat nichts mit Recht auf Asyl zu tun. Aber auch gar nichts. Wenn Sie die Kosten für die Asylschmarotzer nehmen und in Afrika Familienplanung und Schulen damit finanzieren, dann haben Sie meinen Respekt. Verstehen Sie nicht, die Migranten nehmen das Geld, das für die wirklich bedürftigen Menschen in Not da sein sollte.

            • Réda El Arbi sagt:

              Vielleicht sollten Sie sich mal mit Asylrecht auseinandersetzen. Es gibt Asyl. Dafür muss man nachweisen, dass man persönlich, namentlich verfolgt wird oder gefährdet ist. Dann gibts den Flüchtlingsstatus: Vorläufig aufgenommen. Dazu muss klar sein, dass im Heimatland die SItuation zu gefährlich ist, auch wenn man keine persönliche direkte Verfolgung nachweisen kann.

              Die abgewiesenen Flüchtlinge, die nicht rückgeschafft werden können, gehören dieser Gruppe an. Sie können aus politischen oder humanitären Gründen nicht rückgeschafft werden.

              Und ehrlich, soabld sie an irgendeiner Ecken merken, dass ihnen oder unserem Staat Geld fehlt, nehm ich Sie ernst. Bis dahin kümmere ich mich lieber um Menschen, die schwächer sind als ich.

    • Billy Bob sagt:

      Herr Castro kocht gern Süpplein mit Halbwissen. Falls sie zu den Ü50 ern gehören (der zornige Ton deutet darauf hin), stecken sie Ihren Frust ruhig beiseite. Sie möchten ganz sicher nicht mit den Menschen tauschen die um ihr Leben flüchten müssen. Was nämlich noch unterträglicher ist, als nur mit 10 Stutz überleben zu müssen, ist die Tatsache, dass man an keinem Ort dieser Welt (ausser in einer einsamen Wüste) wirklich willkommen ist. Noch ein Tipp: Sie könnten die Energie, die sie nutzen um ihren Zorn auf andere loszuwerden, die versuchen auf etwas aufmerksam zumachen, ebenfalls in die Tasten greifen und über Ü50 er, Kinderarmut und andere Ungerechtigkeiten zu schreiben. Touché

  • Frank sagt:

    Die Lösung wäre doch, diesen Nicht-Flüchtigen zu einem würdevolleren Aufenthalt in einem kulturell ihnen näher stehendes Drittland zu ermöglichen. So wäre die allfällige Integration viel einfacher, und die Prognosen für ein würdevolles Leben mit Arbeit viel günstiger.

    Überhaupt, es ist rassistisch zu behaupten, dass ärmere Länder wo die Leute dünklere Haut haben denen nicht zumutbar ist. Stoppt diesen Rassismus!

    • Réda El Arbi sagt:

      Ich vesteh nicht ganz. Sollenb wir sie in die Ferien nach Mallorca schicken? Das ist näher an Afrika.

      Aber im Ernst. Sie sind hier. Sie sind nicht das Problem von Drittländern, sie sind in unserer Verantwortung.

      • Frank sagt:

        50 afrikanische Länder schmissen die Europäer aus, weil es nicht zumutbar war, mit Europäern zusammenzuleben. Zwischen Libyen und Südafrika lässt sich sicher etwas finden.

        Aber im Ernst. Sie sind da, und in unserer Verantwortung, bis sie nicht mehr da sind.

        • Florian Müller sagt:

          Sorry, aber Ihre Gedanken wurden in der Geschichte schon mal umgesetzt. Sie haben sicher gelesen, in der Zwischenkriegszeit wurden die Juden in Deutschland unerwünscht.
          1. Lösung: Weg nach Afrika, doch dazu brauchte es Kolonien. Der Rest ist bekannt, die Wüstenkriege von Rommel.
          2. Lösung: Aussiedeln im Osten, doch dazu musste „Lebensraum“ geschaffen werden. Das ging auch nicht so gut, der Iwan hat sein Land mit Klauen und Zähnen verteidigt.
          3. Lösung: Man hatte die Juden schon in Ghettos eingesperrt, jetzt musst man sie nur noch zum Verschwinden bringen. Und angefangen hatte das Ganze damit, dass man eine Ethnie, Religion oder was auch immer, das da war, nicht mehr da haben wollte.

  • Pona Haslecker sagt:

    Reden Sie nur von sich selber…weil ich mache sehr wohl Unterschiede woher sie kommen und an was für Religion sie glauben, weil ich und die meisten Leute die ich kenne wollen keine Intolerante Muslime bei uns haben…und nein ich bin kein Rassist und ich bin normalerweise sehr Tolerant aber bei den Muslimen hört bei mir die Toleranz auf…und daran sind die Muslime selber schuld…Jahrelang nur fordern und fordern und das einzige was die Muslime mitbringen ist Intoleranz…Nein Danke

    • Réda El Arbi sagt:

      Kennen Sie einen intoleranten Muslim? Nur einen einzigen? Ich schon. Die wurden hier geboren, konvertierten vom Christentum zum Islam und hören jetzt Predigern aus Saudi Arabien zu. Dem Saudi Arabien, dem wir Waffen verkaufen. Dort gilt übrigens die Scharia und Menschen werden geköpft. Die sind dem IS nahe, während die Flüchtlinge vor den Schlächtern flüchten.

      Also, checken Sie mal ihr Weltbild. Die Welt ist nämlich etwas komplizierter.

      • Yannik Holenstein sagt:

        Korrekt. Wir sind an allem Elend der Welt schuld. Niemand ist für sich selbst verantwortlich. Trump ist böse. Ihr Weltbild ist ja so unglaublich differenziert.

        • Réda El Arbi sagt:

          Sie sehen die Schuld am Krieg bei den Flüchtlingen? *Tief seufz* Dann kann ich Ihnen auch nicht mehr helfen.

          • Fred sagt:

            Kriege folgen keiner Naturgesetzlichkeit. Man müsste also die Kriege stoppen, die auf unser Konto gehen in den meisten Fällen. Das ist das erste. Und dann muss man natürlich Menschen in Not aufnehmen und helfen, da gibt es nichts zu diskutieren. Was mir an dieser Diskussion fehlt, ist der erste Teil, viele Linke kritisieren die von uns verursachten Kriege nicht, die Produktionsbedingungen dieser Kriege in vielfältiger Form, sie sind nicht fähig, dahinter zu schauen. Das ist zu wenig. Man muss beides tun, über Kriege aufklären und sie beenden, und Menschen in Not (bspw. vor Krieg flüchtende) aufnehmen/helfen. Aber eben beides.

            • Réda El Arbi sagt:

              Ja, aber bis wir die Menschheit davon abgebracht haben, sich gegenseitig umzubringen, haben wir immer noch das nähere Flüchtlingsproblem.

          • Buford T. Justice sagt:

            diese hilflosen Kontra-Argumente amüsieren mich, Herr El Arbi.

          • Fred sagt:

            Beides, Herr El Arbi, habe ich geschrieben. Ihren Standpunkt verstehe ich zwar, er ist mir aber zu fatalistisch. Ich meine, wenn man heute gegen die Nato demonstriert beispielsweise in Deutschland oder anderswo, ist es durchaus möglich, als „Verschwörungstheoretiker“ oder sonst irgend so etwas beleidigendes beschimpft zu werden. Kriege müssen in unserer Gesellschaft legitimiert werden, deswegen muss man bspw. Legitimationsstrukturen und solches offenlegen. Aber eben, dann wird einem irgendwas unterstellt. Beides, eben.

      • Hans Meier sagt:

        Wollen Sie damit suggerieren, dass die radikalen/intoleranten Moslems in der Schweiz hauptsächlich Konvertiten seien, nur weil sie ein paar dieser Spinner-Sorte kennen? Und selbst wenn, es ändert nichts daran, dass sich offenbar Extremisten aller Couleur von dieser Religion angezogen fühlen. Ist aber vielleicht auch Zufall, dass ausgerechnet der Gröfaz ein Fan von ihr war. „Die Welt ist nämlich etwas komplizierter.“ – Einverstanden! Also in etwas so kompliziert: „Flüchtlingsstatus «F» bedeutet so viel wie «F*** you».“ oder so kompliziert: „Christlich? My a**.“ Oder: „Arme Vertriebene sind Pfui Bäh im Kanton Zürich.“? Tolle Abhandlung des „komplizierten Themas“, my f** a**!

    • Billy Bob sagt:

      „ich bin normalerweise sehr tolerant, aaaaaber….“ Danke. Ciao…alles gesagt.

  • Esther Huwyler sagt:

    Es wäre Menschen ohne Herz wie nach seinen Kommentaren zu urteilen Herr Franz Pfister einer ist, durchaus zu vergönnen einmal ihr sattes Leben gegen eines dieser Flüchtlinge tauschen zu müssen

    • Franz Pfister sagt:

      Wüsste nicht, dass wir uns kennen. Suchen Sie sich also eine andere Projektionsfläche für Ihren Hass und herablassende Vorverurteilung.
      Oder noch besser: Lernen Sie nicht nur lesen sondern auch verstehen.

    • Franz Pfister sagt:

      Reda..
      Wir führen weiter unten einen erwachsenen Austausch bei welchem ich in keine Forderungen ablehne und bloss Details geklärt sehen will und du lässt diesen beleidigenden Troll ohne Argumente zu?
      Moderation ist anders, so siehst du mich nicht wieder.

  • Claus Koch sagt:

    «Vorläufig Aufgenommene» haben die Möglichkeit, zu arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Ein würdiges Leben heisst doch eben genau, nicht von Almosen abhängig zu sein, sondern möglichst auf den eigenen Beinen zu stehen.

    Aber auch wenn sie nicht arbeiten können oder wollen, sind die 10 Franken Nothilfe als Sackgeld zu verstehen, denn Unterkunft, Essen, Kleidung, medizinische Versorgung usw. werden nach wie vor vom Steuerzahler übernommen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, und wer stellt einen abgewiesenen Flüchtling ein? In der Theorie mag das greifen, die Relaität sieht anders aus.

      Aber nur so: Mit einem Sozialhilfebudgtet kann sich jemand integrieren, kann sein Leben selbst organisieren und sich einen Job suchen. Mit Nothilfe wird nur schon Arbeitssuche erschwert.

      Sie plädieren gerade dafür, diese Leute noch unselbstständiger zu machen, um ihre Selbstständigkeit zu fördern.

      Es sind übrigens mein Familien aus Bürgerkriegsgebieten wie Syrien, die unter dieser Massnahme leiden. Frauen mit ein oder zwei Kindern, die sich wie bitte einen Job suchen sollen?

      • Claus Koch sagt:

        Wer die beschwerliche Flucht in die Schweiz geschafft hat, wird es wohl auch noch schaffen, eine einfache Beschäftigung zu finden, auch wenn es nur darum geht, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken und die Würde wiederzuerlangen. Das sollten wir unterstützen.

        Mich stört diese fast neokolonialistische Sicht auf Flüchtlinge als unselbständige, abhängige Wesen, die ständig bemuttert werden müssen. Ein Job, der Umgang mit Kollegen und das Erlernen der Sprache in der Praxis sind immer noch viel wirkungsvoller als hundert Integrationskurse.

        Randbemerkung: Alleinstehende Frauen mit ein oder zwei Kindern aus den Bürgerkriegsgebieten in Syrien gibt es unter den vorläufig Aufgenommenen keine.

        • Réda El Arbi sagt:

          Ja, also ich schicke Sie nach Kambodscha, ohne Sprachkenntnisse, ohne Netzwerk und ohne anerkannte Ausbildung. Dann schauen wir mal, wie gut Sie sich schlagen.

          Natürlich müssen diese Menschen so schnell wie möglich autonom leben können. Dazu brauchts aber Integration. Der Kanton hat gerade Millionen an der Integration eingespart, die Gemeinden werden dieses Geld nicht aufbringen können.

          Wenn man will, dass diese Menschen selbstständig werden, muss man ihnen ein Übungsfeld geben. Die Selbstorganisation des Alltags mittels Sozialgeld wäre eine erste Stufe.

        • Hans Berner sagt:

          «Wer die beschwerliche Flucht in die Schweiz geschafft hat, wird es wohl auch noch schaffen, eine einfache Beschäftigung zu finden, auch wenn es nur darum geht, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken und die Würde wiederzuerlangen. Das sollten wir unterstützen.» Einverstanden. Gleiche Argumentation bitte auch für Ü50: Wer die beschwerliche Arbeit geschafft hat, die Schweiz gross zu machen, wird es wohl auch noch schaffen, für sich persönlich einen neuen Job zu finden, oder bis zur Pensionierung den Gürtel enger zu schnallen.

      • Nedi Ursula sagt:

        Herr Reda Arbi, danke für Ihre sachlichen Erklärungen. Ich würde sagen die Welt ist aus den Fugen geraten und sie wird es weiter hin tun.
        Es gibt aber auch gute Gedanken von CH Bürgern, welche berücksichtigt werden müssen. Wissen Sie dass es im Jahr 1998 einen islamischen Kongress gab in Kairo, welcher zum Ziel führte, durch Immigration die europäischen Staaten zu islamisieren, nach einer Aussage Roger Lidbi s. Die kriegerischen Auseinandersetzungen lassen die Zivilbevölkerung kaum etwas ahnen von dieser enormen, tragischen Absicht.
        Wie soll die Schweiz mit 1000 Flüchtlingen zurecht kommen? Wie soll eine gerechte Arbeitsaufteilung stattfinden zwischen Einheimischen und Flüchtlingen?

    • Ainu sagt:

      Flüchtlinge mit Status F dürfen eben gerade NICHT arbeiten.

  • Franz Pfister sagt:

    Poltern ohne Lösung aufzeigen ist doch die SVP/JuSo Argumentation, dachte du kannst mit beiden nicht viel anfangen?

    • Réda El Arbi sagt:

      Lösung? Man hätte den Status Quo, den die Stimmbevölkerung entschieden hat, einfach lassen können. Oder muss man jetzt Lösungen ohne das Stimmvolk suchen? An denen vorbei? Hintern deren Rücken?

      • Franz Pfister sagt:

        Der Status Quo, abwarten und weiterwursteln, bzw. alle für immer in die Soz-Hilfe zu zwingen ist doch keine Lösung!

        Leider muss ich es der Diskussionskultur wegen wohl anmerken:
        Ja, abwarten und weiterwursteln, bzw. alle für immer in die Nothilfe zu zwingen ist auch keine Lösung!

        • Réda El Arbi sagt:

          Also, den Menschen die Würde zu lassen ist weiterwursteln? Ethik ist die Grundlage von Politik, nicht Buchhaltung. Schon gar nicht, wenn wir gleichzeitig Steuergeschenke an die Reichsten machen. Oder sehen Sie das anders?

          • Franz Pfister sagt:

            In die Soz zu zwingen soll würdevoll sein?
            Ethik SOLLTE die Grundlage der Politik sein, ist sie aber nicht. Nirgends auf der Welt. Sie ist höchstens eine mal mehr mal weniger beachtete Leitplanke der Politik. Das ist das Problem, nicht der buchhalterische Umgang mit Ressourcen.

            • Réda El Arbi sagt:

              Der buchhalterische Umgang mit Ressourcen ist dann ein Problem, wenn er ohne Ethik betrieben wird. Und wenn man bei den Schwächsten spart, ist das unethisch.

              Aber zum Einwurf: Ja, es ist würdiger als sie in die Nothilfe zu zwingen.

          • Franz Pfister sagt:

            Die Lösung lautet also, alle die in die Schweiz kommen solange mit Soz abzuspeisen bis niemand mehr Ressourcen als der andere hat (totale Umverteilung, Sozialismus) bis es ethisch korrekt ist nichts mehr zu geben?
            Zugegeben, das ist erbärmlich plakativ formuliert aber darauf läuft der Status Quo hinaus.
            Die Lösung ist vermutlich eher in der Überwindung des perversen Neokapitalismus zu finden.

            • Réda El Arbi sagt:

              Nun, nein. Der Status F ist nicht „alle, die in die Schweiz kommen“. Das ist mieseste SVP-Propaganda. Der Status F steht denjenigen zu, die kein persönliches Asyl erhalten, weil sie weder als Volksgruppe noch als Person explizit verfolgt werden. Dazu gehören alle, die aus einem Kriegsgebiet fliehen, weil das Leben da tödlich ist. Alle syrischen Familien zum Beispiel.

              Und ja, diese Menschen sollen aufgenommen werden und ein menschenwürdiges Dasein bekommen. Keine noch so grosse Demütigung wird sie dazu bringen, in den Bombenhagel oder zu den Schlächtern des IS nach Aleppo oder Homs zurückzukehren.

              Und ja, wir müssen die Folgen des globalisierten Raubrittertums bekämpfen. Aber das heisst nicht, dass wir bis dahin Menschen in Not wie Dreck behandeln dürfen.

          • Franz Pfister sagt:

            Soweit bin ich derselben Meinung. Nun nähern wir uns langsam des Pudels Kern:
            Wann wird „das Boot ist voll“ ethisch korrekt?
            Und sag jetzt bitte nicht nie, irgendwann ist sich jeder selbst der Nächste.
            Ohne Anpassung der „freien“ Marktwirtschaft hin zu einem weltweit menschenwürdigen System werden wir uns noch ewig um Symptome (Folgen des globalisierten Raubrittertums) streiten.
            Nicht die Folgen sondern die Ursachen sind anzugehen!

            • Réda El Arbi sagt:

              Sagen wir mal, an dem Punkt, an dem wir effektiv Einschränkungen in unserer Lebensqualität erfahren. Aber vorher müssten noch die Steuergeschenke an die Reichsten weg.

          • Franz Pfister sagt:

            Übrigens ist ein Dasein bei dem die ersten drei Stufen von Maslov befriedigt sind keineswegs menschenunwürdig!

        • Yannik Holenstein sagt:

          Ein Leben in Abhängigkeit von Sozialleistungen als menschenwürdig darzustellen grenzt an Menschenverachtung.

          Die beste Integration ist die Integration ins Arbeitsleben und das Gefühl, gebraucht zu werden. Mit einer komfortablen sozialen Hängematte fehlt die Motivation, sich darum zu bemühen.

          • Réda El Arbi sagt:

            Haben Sie schon mal von Sozialhilfe gelebt? Nicht. Aber Sie denken, dass sei eine „konfortable Hängematte“? Sie sollten es vielleicht einmal probieren.

          • Yannik Holenstein sagt:

            Eben, sagte ich doch: Ein Leben in Abhängigkeit von Sozialleistungen ist nicht menschenwürdig. Statt beim Fehlen vor Gegenargumenten auf den Mann zu spielen, sollten Sie vielleicht zuerst lesen, was geschrieben steht. Ihre Gesprächstaktik ist so durchschaubar.

            • Réda El Arbi sagt:

              Sorry, ichvwar wütend und habs überlesen. Aber was tun wir, bis alle einen Job haben? Auch die Analphabeten?

      • geezer sagt:

        die asylpolitik sowie die entwicklungshilfe der schweiz haben m. e. versagt; im grossen und ganzen haben die konzepte der letzten jahrzehnte nie richtig gegriffen. es ist ein wohl nie endendes trauerspiel.

      • Hans Berner sagt:

        Diejenigen, die immer den Verrat am Volk laut herausschreien, sind genau dieselben, die sich um einen Volksentscheid foutieren, wenn’s ihnen gerade so passt.

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