Die Afterpartys

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Am 13. August darf das Organisationskomitee der Street-Parade um seinen Präsidenten Joel Meier die bereits 25. Ausgabe seines Umzuges feiern. Exakt ebenso lange währt die Tradition der Afterpartys nach der Street-Parade, die bisweilen bis in den Montagmorgen hinein dauern. Einer der ältesten und bekanntesten dieser Raves, die Energy im Hallenstadion, findet seit 2013 nicht mehr statt und auch in diesem Jahr wird die veranstaltende Glamourama GmbH um Arnold Meyer von einer Durchführung absehen.

Meyer beteiligt sich stattdessen an der Organisation der Electric City auf dem Maag Areal, die seine Energy als grösste Afterparty abgelöst hat. Dennoch werden an der Electric City deutlich kleinere Brötchen gebacken als bis vor drei Jahren an der Energy: Mit bekannten ausländischen Headlinern wie Chris Liebing, Kollektiv Turmstrasse und Len Faki und Schweizer Talenten wie DJ Definition ist das Line Up zwar grundsolide besetzt, jedoch fehlt die grosse Überraschung, ein Name mit Wow-Effekt. Einen solchen findet man hingegen im Kaufleuten: Dort wird Carl Cox, der ehemals bestverdienende DJ der Welt, nach seinem Set an der Street-Parade-Strecke ein weiteres Mal auflegen. Dies dürfte vor allem die erfahrenen Raver freuen, die sich an das letzte Kaufleuten-Gastspiel des britischen Meisters in den 90er Jahren erinnern mögen.

Weitaus häufiger nach einer Street-Parade anzutreffen ist der Der Dritte Raum. Der deutsche Live-Act wird in diesem Jahr im Blok Club musizieren, zusammen mit Schweizern wie beispielsweise Nici Faerber oder Manon. Ansonsten bieten die Clubs mehrheitlich ein Programm, das (wenn überhaupt) nur bezüglich Anzahl der DJs von ihrem üblichen abweicht: Im Hive spielen unter anderem Einmusik, André Hommen und Pele & Shawnecy, in der Zukunft Adriatique, Jimi Jules und Kalabrese, im Stall 6 gibt’s Drum’n’Bass vom Zürcher Label Divercity zu hören, im Plaza spielen Richard Judge, Deepend und Lovra breitentauglichen Deep House, in Friedas Büxe sind André Butano und der Bar 25-Plattenlabelbetreiber Danny Faber zugange und im Lexy Barem. Der bekannteste Name prangt im Line Up des Supermarkets: An der dortigen Cityfox werden die DJs vom Innervisions-Chef Dixon angeführt und der stand in den meisten global wichtigen und subkulturell orientierten DJ-Rankings der letzten paar Jahre ganz zuoberst.

Wer es auch nach der Street-Parade musikalisch unorthodox mag, der kann sich vertrauensvoll an die Macher der Lethargy um den DJ und Veranstalter Petar P. Bell halten: Am mehrtägigen Festival in der Roten Fabrik spielen beispielsweise die Westschweizer Electronica-Pioniere The Young Gods und auch Acid Tribe feat. Acid Pauli wird dort zu hören sein (beide jeweils am Abend vor der Street-Parade). Alternativ dazu ist auch der Gang in die Amboss Rampe zu empfehlen: Der Kasheme-Macher Nick Mazrekaj hat dort ein anspruchsvolles Feinschmecker-Line Up mit Artisten wie Masomenos, San Proper & D., Adil Hiani und Margaret Dygas zusammengestellt. Wer hingegen auch an der 25. Street-Parade einen Bogen um House und Techno machen möchte, der hält sich ans Gonzo: Dort spielen Nasty Naas und Jay Boogie 80s, 90s, Funk und Pop.

Alex-Flach2-150x150 (1)Alex Flach ist Kolumnist beim «Tages-Anzeiger» und Club-Promoter. Er arbeitet unter anderem für die Clubs Supermarket, Hive, Hinterhof, Nordstern Basel, Rondel Bern, Hiltl Club und Zukunft.

13 Kommentare zu «Die Afterpartys»

  • TRANCE - SEKTOR 11 Zürich sagt:

    Wie ist das möglich, dass sie vergessen über „Oxa Parade Festival“ zu kommunizieren ?
    Das populäre und renovierte Club Oxa heisst neu Sektor 11 befindet sich in Zürich-Oerlikon, ist bestens von Zürich HB
    mit SBB ( 2.Haltestelle) erreichbar und bietet jedes Jahr nach der Streetparade ab 22.00 Uhr mit nur Fr. 35,95 super
    12 Stunden Nonstop Trance-Party.

    • Alex sagt:

      „Vergessen“ ist das falsche Wort… 🙂 die Liste hat ja kein Anspruch auf Vollständigkeit- fehlen auch noch andere Partys.

      • Alex sagt:

        Man sollte das Oxa endlich in Frieden ruhen lassen… Wie soll aus dem Sektor je was eigenes und eigenständiges werden, wenn dort immer wieder mal eine OXA remember über die Bühne geht. OXA… Es war schön und ich habe da früher auch einige Sonntagmorgen verbracht… Aber es ist vorbei

        • TRANCE - SEKTOR 11 Zürich sagt:

          1. Teil
          Sie irren sich. In 21. Jahrhundert wird es nie und niemals mit tanzen und Musik zu geniessen aufhören !
          Elektronische Musikfestival-/ Grossparty-/ wie Filmschaffende werden in vielen Ländern auf dem ganzen Welt gefördert.

          TRANCE („Remember“, „Old-school“, sind weltbekannte Style-ikon-begriffe, wie auch Hardstyle, Hardcore, Dubstep, Pop,und und und etc.) die beliebt bleiben – ob das Ihnen Alex passt oder nicht. Ihre Berichten aus Ihrem betont negativen pessimistischen Einsicht irritieren viele Leser und hindern die Einnahmen….Kommt die Diktatur-Richtung von Ihrem Vorgesetzten oder ist es Ihre persönliche, die einfach nur passiv geduldet wird ?

          • Alex Flach sagt:

            Lesen ist Glückssache, was? Habe ich irgendwo was gegen Trance, Hardstyle, Dubstep, Pop oder gegen irgendein anderes Genre gesagt? Was ich gesagt habe ist, dass es das Oxa (den Club und nur den Club) schon länger nicht mehr gibt. Und Nachtleben und Clubmusik leben davon, dass sie ständig weiterentwickelt werden. Deshalb bin ich der Auffassung, dass der Sektor auch als Sektor Partys machen sollte und sich nicht ständig auf Vergangenes berufen, wenn sich gerade die Gelegenheit ergibt, da es (meiner Auffassung nach) sonst nicht gelingen wird, dem Sektor einen eigenen Namen im Zürcher Nachtleben zu schaffen. Ich habe keine Vorgesetzten, übrigens.

          • Alex Flach sagt:

            Wir wollen mal beim Thema bleiben, okay? Und spricht Dich doch künftig erst mit Nicola Schiavone ab, bevor Du im Namen seines Clubs solchen Nonsense in die Welt hinausbläst.

  • KMS a PR sagt:

    ja aber das ist doch alles butzibau!. für die (wenigen) zürcher, welche gerne richtige musik mögen – sei das hier empfohlen – http://www.stubeteamsee.ch/210-0-Festival-2016.html

  • Ma Nuel sagt:

    Ein recht objektiv gehaltener Text. Trotz der persönlichen Verbindungen. Super! Aber irgendwie fehlt mir bei dieser Auflistung die VA. von Abflug✈️/Berlin im Volkshaus mit ansprechendem Line up.

    • Alex Flach sagt:

      Nach dem fürchterlichen, fürchterlichen VIP-Treatment an der Street Parade-Abflug Berlin (2014) auf dem Kaserne Areal habe ich mich ehrlich gesagt gesträubt den Anlass zu empfehlen. Ich bin mir aber sicher sie haben aus ihren Fehlern gelernt und ich kann sie an der nächsten Ausgabe dann wieder bedenkenlos empfehlen.

      • Ma Nuel sagt:

        Ok da ist was dran! So wie ich es verstanden habe verzichten Sie dieses Jahr auf VIP-Tickets?! Nun denn ich werde es mir mal anschauen, da ich mich riesig auf Claptone freue.

        Grüsse und viel Spass an der Streetparade 😉

        • Alex Flach sagt:

          Ich hoffe also sehr, dass sie auf VIPing verzichten… ist in diesem musikalischen Bereich ja nun wirklich nicht Usanz und nicht mal gern gesehen… 🙂

  • Christian Weber sagt:

    Zu sagen sei noch, dass laut Lethargy-Homepage weder the Young Gods noch Acid Pauli „nach der Streetparade“ spielen, sondern davor, am Freitag.

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