Frauenquote im Club

Ist das Geschlechterverhältnis nicht ausgeglichen, kann die Party schnell langweilig werden.
Die sozialen Medien geben dem Volksgemüt ein Gesicht und das guckt oft empört, dann wieder erzürnt und bisweilen steht ihm vor Entsetzen der Mund weit offen. Hat man früher den Unmut über des Lebens Unfairness in einen Leserbrief abgefüllt oder ihm mit einer leidenschaftlichen Rede am Stammtisch Ausdruck verliehen, so widmet man ihm heute einen Status auf Facebook und lässt sich diesen von seinen Freunden liken. Doch manchmal, bei wahrhaft skandalösen Ungerechtigkeiten und wenn die ganze Welt davon erfahren soll, braucht man ein grösseres Ventil um Dampf abzulassen. Dann ruft man die Zeitung an.
So auch die 23jährige 20minuten-Leserin J.K., die solch unfassbarem Leid Gewahr wurde, sodass sie sich nicht mehr anders zu helfen wusste. Hier ihre Geschichte: «Mich hat vor dem Zürcher Club Plaza ein verzweifelter Mann angesprochen – er habe für den Abschluss der Offiziersschule extra eine Lounge reserviert, um dies mit seinen Kollegen zu feiern. Weil die Gruppe aus rund zehn Typen ohne Frau bestand, wurde ihr der Einlass verwehrt. Ich und meine zwei Freundinnen hatten Mitleid mit ihnen und sind mit den Jungs zum Türsteher. Doch auch das reichte nicht: Der Security beharrte auf einer Frauenquote von 50 Prozent und liess deshalb nur einen Teil der Gruppe in den Club. Ich finde das unfair».
J.K.s Klagelied stiess nicht auf taube Ohren: Nach 122 Leserkommentaren musste die Onlineredaktion des 20minuten die Kommentarfunktion wegen „der hohen Zahl eingehender Meinungsbeiträge zum aktuellen Thema“ schliessen. Am meisten Zustimmung (sagenhafte 696 Likes) fand ein Kommentar mit dem Titel «Feministen am Werk»: «Der Herr Angst (Mitglied Geschäftsleitung Plaza) hat wohl Angst und die Feministin vergleicht Äpfel mit Birnen. Anstatt dass man schaut, dass Frauen gleich viel verdienen wie Männer, sorgt man nun einfach dafür, dass Männer andere Nachteile im Leben als Frauen bekommen. Super Sache! Ausserdem: Wieso muss die Tanzfläche attraktiv wirken? Geht es in Clubs nur noch darum andere aufzureissen? Klingt für mich auch sehr sexistisch. Und wegen einigen Raufbolden die sich nicht zu benehmen wissen, alle Männer in die gleiche Schublade zu stecken, geht auch überhaupt nicht!».
Mal abgesehen davon, dass das Plaza leider nicht viel dazu beitragen kann, dass Frauen gleich viel verdienen wie Männer: Bei dieser 50%-Regelung geht es nicht um Raufbolde, sondern um ein möglichst ausgeglichenes Geschlechterverhältnis – ein dauerhaft zu hoher Männeranteil bedeutet für jeden Clubmacher auf lange Sicht das Aus, Betreiber von Schwulenclubs natürlich ausgenommen. Zudem: Eine Tanzfläche muss selbstverständlich attraktiv wirken.
Je länger man der Stampede der Entrüsteten unter dem 20minuten-Artikel zusah, umso klarer manifestierten sich zwei Fragen: Wann sind wir zu den peinlichen Wohlstands-Luschen geworden, die wegen Lounge-Reservationen(!) ein solches Tamtam veranstalten und wann ist es legitim geworden, sowas Unbedeutendes wie das hier auf eine Stufe mit geschlechterspezifischer Benachteiligung im Berufsleben zu hieven?
Alex Flach ist Kolumnist beim «Tages-Anzeiger» und Club-Promoter. Er arbeitet unter anderem für die Clubs Supermarket, Hive, Hinterhof, Nordstern Basel, Rondel Bern, Hiltl Club und Zukunft.
70 Kommentare zu «Frauenquote im Club»
Ich bin zu alt für Clubs und kann deshalb auch nicht Diskrimnierungsopfer werden. Ich finde aber schon, dass sich das Problem der Diskriminierung im öffentlichen Recht, im Mietrecht und im Arbeitsrecht stellt. Ein Club ist, wie schon die Herleitung des Wortes zeigt, keine allgemein zugängliche Einrichtung und lebt von der selektiven Zusammensetzung der Besucher. . Wenn ein Clubbetreiber findet, bei einer etwas ausgeglichenere Geschlechterquote laufe der Club besser, ist das seine Sache. Sein Ziel ist es gut zu verdienen, das Ziel des Clubbesuchers, sich gut zu amüsieren. Dass man sich über eine Rückweisung aber ärgert und den Club nachher meidet, ist klar, das ist das Risiko des Besitzers.
Wo haben denn Frauen mit gewichtigeren Problemen zu kämpfen als Männer? Die Platte hat einen Sprung – in Tat und Wahrheit ist es bereits in der Verfassung (Wehrpflicht) andersrum.
Ach, ich mache dann halt einfach einen Bogen um die ganzen Clubs, die eine strikte Türpolitik haben. Eigentlich mag ich Kauz, Gonzo oder auch Zukunft gar nicht so schlecht, aber wenn ich da einfach an der Tür hängen bleibe, weil ich ein Kerl bin oder selbst mit Damenbegleitung eine halbe Stunde anstehe, während die vier Chicks vom Ende der Schlange gleich an den Anfang der Schlange bugsiert werden, dann geh‘ ich da halt nicht mehr hin. Dafür mag ich mich dann für die Läden auch nicht mehr einsetzen, wenn sie unter Druck geraten. Die besten Clubs sind für mich die, bei denen sich das Problem gar nicht erst stellt – und davon gibt’s noch einige wenige in der Stadt.
Vielleicht hätte es dem Herrn Loungereservierer genützt wenn er die Hompage vom Plaza richtig durch lesen hätte. (Ja klingt klugscheisserisch aber hey, er hätte gewusst was die Bedingungen sind).
„Bei allen Loungereservationen bestehen wir auf einen Frauenanteil von mindestens 50%! Reine Männergruppen oder Gruppen mit zu hohem Männeranteil können im Plaza leider keine Lounges reservieren.“
Aber sie konnten nun mal reservieren…
Wie immer bei Geschlechterfragen hilft es, sich das umgekehrte Szenario vorzustellen. Ich würde schäumen vor Wut, wenn ich in einem Club eine Lounge reservieren würde und dann nicht reinkäme, weil wir zehn Frauen die Männerquote von 50% nicht erfüllen.
Finde ich mega, dass Du dich versuchst hier in die Befindlichkeiten der Männer hineinzufühlen. Wenn ich damit konfrontiert würde, würde ich wohl das hier denken; „f… it. was soll’s… gehe ich halt ein Haus weiter“. Nicht zuletzt weil ich der Meinung bin, dass es mir als Mann nicht zusteht mich über geschlechterspezifische Diskriminierung aufzuregen, da die Frauen diesbezüglich mit viel gewichtigeren Problemen zu kämpfen haben.
Danke für die Blumen, lieber Alex.
Natürlich gibt es grössere Missstände und zahlreiche Situationen, in denen Frauen das Nachsehen gegenüber Männern haben. Dennoch tut mir der Kerl hier leid. Er wollte unbedingt im Plaza feiern, sonst hätte er kaum eine Lounge reserviert. Und die Begründung! Die Gruppe führte sich nicht unmöglich auf (zumindest steht das nirgends), sondern war einzig und allein nicht gemischt.
Meiner Meinung nach dürfen sich Männlein und Weiblein über geschlechterspezifische Diskriminierung in alle Richtungen aufregen. Vielleicht wird so irgendwann auch den Letzten klar, dass wir alle im gleichen Boot sitzen.
Amen 😉
Im selben Boot sitzen wir schon alleine aus biologischen Gründen nicht und werden wir auch nie. 🙂 Deshalb sollte die ganze Gleichstellungsdiskussion punktuell geführt werden, finde ich. Und da gibt es nun wirklich erstmal Dringenderes aus der Welt zu schaffen als eine Benachteiligung der Männer bei Loungereservationen…. Du gehst ja auch nicht erst mit dem kleinen Wischer die Ecken ausputzen BEVOR du den Stall ausgemistet hast…. aber eben; ich finde Dein Mitgefühl für den verhinderten Loungereservierer spricht echt für Dich. Selbst wenn er als Mann der Erste ist, der von einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis im Club profitiert.
Was ich mich bei der Diskussion immer Frage ist, wie hat dann das Abart über ein Jahrzehnt funktioniert?
Ich war da über 10 Jahre mehr oder weniger regelmässiger Gast und des Öfteren auch mit reinen Männergruppen unterwegs.
Trotzdem war drinnen die Stimmung meist bestens, auch mit (oder gerade wegen?) eindeutigem Männerüberhang.
Evtl. liegt es ganz einfach an der Musik bzw. dem Klientel?
Naja, die Clubs die du hier jeweils erwähnst haben mir, auf Grund der Musik, eh nie zugesagt. Schade gibt’s mittlerweile kaum noch andere…
Ich kenne Oli Zemp vom Abart recht gut. Einer der Gründe warum es das Abart nicht mehr gibt ist genau der Umstand, dass es nicht mehr funktioniert hat. Siehe auch Kinski; Rock-DJing ist einfach nicht mehr gefragt, schon gar nicht in der Grössenordung eines Clubs wie dem Abart. Das ist immens schade, aber das ist eine Tatsache mit der die Clubs arbeiten müssen.
Du weist Klagen über Diskriminierung immer wieder ab mit dem Hinweis, dass Frauen andernorts noch sehr viel mehr diskriminiert werden. Mal abgesehen davon, dass man darüber wohl ebenso heftig diskutieren könnte, zumal es Gesetze gibt, die das verbieten: Sagst du den Frauen, die darüber berichten, dann auch, sie sollen nicht so jammern?
Muss ich echt darauf hinweisen? Genügt da nicht ein Blick auf den Frauenanteil in Führungspositionen bei Schweizer Firmen, respektive dessen Ausdünnung je höher man die Leiter klettert? Das ist ja eben der Punkt; wie soll ich einem Geschlecht sagen es soll nicht jammern, wenn es sich gerechtfertigterweise über geschlechterspezifische Benachteiligung im Berufsleben beklagt… Wir aber diskutieren hier seit Tagen wegen LOUNGE RESERVATIONEN. Da wir uns eh längst wiederholen; wenn Du einen Stall ausmistest fängst Du auch nicht mit dem Reinigen der Ecke mit der kleinen Zahnbürste an…
„Genügt da nicht ein Blick auf den Frauenanteil in Führungspositionen bei Schweizer Firmen“ Ah. Du meinst also, wenn in einem Club ohne Türsteher mehr Männer als Frauen sind, dann ist das zwingend auf Diskriminierung zurückzuführen? Und das hat sicher nichts mit anderen Faktoren, wie etwas Interesse, zu tun?
Nicht dass hier nun der richtige Ort wäre für eine solche Diskussion. Aber was du da bringst, ist einfach eine grosse Wolke, und keineswegs eine Rechtfertigung für das, was die Clubs tatsächlich tun – dort ist die Diskriminierung nämlich offensichtlich und unbestritten.
Wie was? Club ohne Türsteher? Was hat das mit meinem Zitat am Anfang zu tun? 🙂 Und vor allem… wird es Dir nicht langsam auch etwas öde Dich wegen Benachteiligung bei Loungereservationen so zu ereifern? Ist schon ein bisschen schade um die ganze Energie, nicht? Ich bin selbst kein Einlasser und auch kein Clubchef und irgendwann muss ja einer nachgeben; ja… vielleicht hast Du recht. Vielleicht ist es tatsächlich ein harscher Fall von Diskriminierung, dass nur aus Männern bestehende Gruppen eine Clublounge reservieren können. Ja… vielleicht ist das tatsächlich ein Skandal, dass sie mit Frauen in der Lounge sitzen MÜSSEN und nicht nur mit anderen Schnäuzen DÜRFEN.
Ah.. jetzt verstehe ich den Vergleich… versuchst Du den Frauen gerade zu unterstellen, dass sie einfach nicht führen und managen WOLLEN? Begibst du dich da nicht auf etwas sehr dünnes Eis?
Ich weiss nicht wie hoch der Frauenanteil an Universitäten ist. Ich denke aber nicht, dass all diese Frauen vier Jahre studieren um sich nachher in den unteren Chargen zu tummeln… jedenfalls ist der Frauenanteil an Unis viel, viel höher als in Führungspositionen bei Schweizer Firmen.
@Alex Flach: Nein, ich glaube nicht, dass ich mich da auf dünnes Eis begebe. Aber mit glauben kommst du da nicht weiter, da wären schon mal etwas Fakten gefordert, wenn du schon eine (gesetzeswidrige!) Diskriminierung behauptest.
Ja, schau dir mal den Frauenanteil der Unis an. Und dann noch die gewählten Studienrichtungen. Oder frag dich, weshalb immer wieder Chefpositionen in teilzeit gefordert werden, wo doch heute teilweise 70h und mehr gearbeitet wird? Oder schau mal in die Politik, wie viele Frauen sich nur schon lokal für eine Gemeinderatswahl (Exekutive) bewerben? Viele finden halt dann diesen Wettbewerb nicht so toll…
Naja, das Thema hat halt schon was, eine „grössere Männergruppe“ fängt bei gewissen Zürcher Türstehern bei 4 Männern an, das heisst dann mal mit den Jungs unterwegs = Der Ausgang wird auf einige Bars eingeschränkt. Soll man sich da nicht aufgrund des Geschlechts diskriminiert fühlen?
Aber da wir das ja alle bereits wissen, scheint die oben erwähnte Situation vor allem auf der Naivität und Unerfahrenheit des Lounge Reservierers(<20?) zurückzuführen zu sein.
Sehr geehrter Herr Flach,
Ich gehe ja grundsätzlich mit ihnen einig hier. Aber wegen 122 Kommentaren auf einer Plattform, die von ca. 2 Millionen Usern pro Tag in der Deutschschweiz aufgerufen wird einen „skandalösen“ Zustand aufzubauschen gehört nicht zur feinen Art. Zumal dieses „nicht in den Club gelassen wegen xy und dann überreagiert auf Social oder wasauchimmer Media“-Gedöns gefühlt das Thema jedes zweiten Beitrags von Ihrer Seite ist. Das ödet mich an. Wenn man im Plaza eine Lounge mietet und sich an die Regeln hält, sollte das doch keine Probleme geben. Vor Jahren hatte eine Kollegin eine „Lounge“ in der Kanzlei gemietet. Ich hatte (trotz Ausweispflicht) keinen Ausweis dabei…
Hallihallo Herr Morgenstern. Es wären wohl einige mehr gewesen wenn das 20minuten nicht die Kommentarfunktion wegen „zu vieler eingehender Kommentare“ ausgeschaltet hätte. Und ganz kalt scheint Sie das Thema ja doch nicht zu lassen, sonst hätten Sie sich nicht die Zeit genommen diesen Kommentar hier zu verfassen… Trotzdem ist „jeder zweite“ dann doch etwas übertrieben. Aber andererseits ist es halt schon so, dass Männlein/Weiblein ein wichtiges Dauertraktandum ist im Nightlife… der letzte Teil wundert mich aber etwas; kann man in der Kanzlei tatsächlich Lounges mieten?
Jup, also zumindest früher war das so…
Man könnte ja aus dem Fakt, wie heiss das diskutiert wird, einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass sich offenbar viele über das Gebaren der Clubs ärgern. Und die sind nicht alle nur irgendwie weinerlich.
Man kann mir gerne vorwerfen, dass ich generell pro Nachtleben bin. Stimmt ja auch. Aber immerhin bin ich wenigstens gewillt in Erwägung zu ziehen, dass die andere Seite nicht einfach nur scheisse ist… Dein prinzipielles kontra Nachtleben würde etwas einleuchtender, wenn Du akzeptieren würdest, dass es auch Grautöne gibt. 🙂
Alex, ich bin doch nicht kontra Nachleben. Ich geniesse und genoss den Teil davon, der mir gut zusagt. Aber ich kann aus verschiedenen Gründen mit Clubs wenig anfangen, und die Einlasspolitik finde ich völlig daneben. Am meisten ärgert mich aber, wenn man dieses Verfahren dann noch schönredet und Leute, die sich beklagen, als unmännliche Jammeris hinstellt. Für mich ist klar: Hätte ich Lust, in einen Club zu gehen, und würde dort an der Tür abgewiesen, würde ich dieses Lokal nicht mehr besuchen.
Genauso offensichtlich ist es, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt. Und dass die Clubs damit gut leben können. Dass sie aber so auch Goodwill in der Öffentlichkeit verspielen, ist klar.
Das ist genau so blöd wie zu behaupten, dass alle Jugendlichen die sich im Fitnessstudio abquälen so erschreckend voller Anabolika und doch so leer sind wie die beiden hier; http://www.blick.ch/people-tv/tv/tv-checker/srf-dok-ueber-das-staerkste-paar-der-schweiz-haben-sie-zwischen-zwei-portionen-poulet-auch-sex-id4535528.html …das Nachtleben hat auch superschöne Seiten.
Was du mir mit dem Beispiel zeigen möchtest, ist mir völlig unklar. Wir diskutieren über das Selektionieren von Clubs. Etwas, das du befürwortest und verteidigst.
Sollte ich mich einmal für mehr Doping im Sport einsetzen, oder die Dopingnutzer verteidigen, darfst du mir gerne auch an den Karren fahren.
Schau mal Deine Kommentare an…. ich finde keinen der sich FÜR das Nachtleben ausspricht… mal abgesehen von dem eben. Ich wollte damit ausdrücken, dass es für die Jugend (und nicht nur für die…) immer möglich ist falsche Wege zu gehen, dass sie dafür keine Clubs benötigen – das geht sogar im Sport. Ich dachte anhand Deiner bisherigen Kommentare, dass Du das Nachtleben auschliesslich schwarz siehst. Demfall falsch gedacht.
Alex, ich habe mich immer sehr präzis zu einem einzigen Thema geäussert. Aber wie es oben auch heisst: Wenn man so viele Leute vor den Kopf stösst, fehlt halt dann vielleicht die Unterstützung, wenn man sie benötigt. Oder anders gesagt: Mir ist es ziemlich egal, wie es diesen Clubs geht. Aber für meine Stammlokale würde ich mich jederzeit und mit Herzblut einsetzen (aber da gilt meine Reservation jeweils ja auch, obwohl es noch kein Vertrag ist…).
…es ist übrigens auch nicht so, dass die 2 Millionen Leser alle Club-affin sind. Wenn ich mich nicht irre war die Geschichte nur in der Zürcher Ausgabe drin, die 2 Millionen + beziehen sich aber auf die ganze CH, inkl. Romandie und Tessin. Und da sind auch Rentner und Kinder dabei und alle, alle die nix mit Ausgang am Hut haben. Für ein Nightlifegeschichte ist die schon ziemlich abgegangen….
Wer hat, dem wird gegeben
Nun, wer „nach Abschluss der Offiziersschule“ keine bessere Idee hat, als in einem Zürcher „Club“ eine „Lounge“ zu reservieren, hat nichts Besseres verdient als eine überaus beschämende Abweisung und Hohngelächter und noch was dazu. Zum Soldaten degradieren könnte man solche Leute auch noch… Eine Lounge in einem Club! Himmel!
Ein Club der auf Ausgewogenheit achten muss, ist aus Prinzip ein Scheiss-Club. Geht mal nach Berlin in die ganzen alternativen Clubs wie die Griessmühle usw. Da sind manchmal sogar mehr Frauen als Männer anwesend! Wie kommt’s? Vielleicht weil hier der Club eben vermittelt, hier geht’s um die Musik und ums Spass haben und nicht ums Frauen aufreissen.
Es sind vor allem immer diese überteuerten Clubs, in denen es immer einen Männerüberschuss gibt. Entweder kommen die Frauen nicht, weil sie das Machogehabe in solchen Clubs nicht ertragen oder sie verdienen zu wenig um sich etwas in dem Club leisten zu können.
wie äh…immer, habe ich die lösung. es braucht in züri besenbeizen. in besenbeizen geht es immer friedlich zu und her. auch gender ist kein thema. beide geschlechter tragen die schönen edelweiss-shirts. die bretter der tanzfläche knarren lieblich, und die handörgeler legen sich ins zeug. super stimmung. immer. und dann ist da noch die bauernhof-olympiade, wo die degenerierten städter dann lernen, dass die milch nicht aus dem tetra-pack kommt. und für die club-atmosphäre habe ich immer ein paar disco-kugeln in der hinterhand. und wann dann alle schön „puschlig“ sind, kann sich der eine oder andere „heuballen-gangbang“ spontan entwickeln. yea-baby-yeah!
Tanzfläche attraktiv gestalten? Es geht bei der Frauenquote eigentlich mehr darum, dass man Leute reinlässt, die ein bisschen weniger aggro sind und die Aggressiven zurückhalten. Und da gibt es nichts Besseres als Auswahlkriterium „sexuelle Geschlecht“. Unter allen Umständen ist zu vermeiden, dass die Polizei wegen einer Schlägerei vorfahren muss.
…einige Frauen können auch ziemlich gut Ärger machen. Ein Club mit lauter Schnauuzbärten… Wer besucht sowas auf Dauer?
Woher kommt denn eigentlich dieser Untervertretung der Frauen, die doch sicherlich nicht weniger gerne tanzen als die Männer? Warum schaffen es die Clubs nicht, für beide Geschlechter gleich attraktiv zu sein?
War schon immer so. Wäre spannend herauszufinden warum das so ist. In anderen Ländern ist es ja bisweilen gar umgekehrt. Aber ein Clubproblem ist es nicht; wie viele Frauen kennst Du, die an Stammtischen sitzen oder die an Grümpelturnieren rumhängen? Auch die Dorffeste sind in der Regel testosteronlastige Angelegenheiten.
ich weiss es – ich weiss es! weil bei uns die frauen angst um ihre frisuren haben, zu wenig spontan sind und irgendwie „stier“.
Beim Alkohol trinken mag das (noch?) so sein, aber beim Tanzen?
Ich hatte einst geschäftlichen Besuch aus der Ukraine und bin mit denen um die Häuser gezogen. Dann hab ich mal gefragt, was sie so von den Frauen halten, die hier so herumstreifen. Das Fazit der IT-Nerds: „Hier laufen alle Frauen wie Männer rum, mit Kapuzenpulli & Turnschuhen. Also Sexy sind Zürich Frauen nicht.“
Etwas später mit Holländern unterwegs. Selbe Frage. Antwort:“ So etwas verklemmtes wie zürcher Frauen haben wir noch nie gesehen“.
Also ich kenne ja nichts anderes als die Züri Girls…aber recht haben die irgendwie schon. Weiblich, Sexy und entspannt, das sind zürcher Frauen nicht…zumindest nicht im Ausgang…Zuhause in den vier Wänden schaut’s wieder anders aus..
Es kommt wohl drauf an, ob man das Nightlife als gesamtheitliches Gratis-Bordell sieht wie Deine Kumpels oder als Umfeld, in dem die Frauen dasselbe Recht auf legere Kleidung haben wie wir Männer. 🙂
Früher, bei den grossen Raves (alte Energy, die Raves in Burgdorf BE, SONIC, Futurescope, uvm) hatte es keine Frauenquoten. Schade sind diese – geilen Technozeiten – schon lange vorbei.
Die Geschlechterregelung ist schon ok.
Zumal es sich sehr wohl in der Stimmung bemerkbar macht, wenn massiver Testosteronüberschuss herrscht. Dazu braucht es nichtmal eine grössere Männergruppe die sich zu immer plumperen Anmachen anstachelt…
Und es ist nicht so, dass man als weiblicher Gast bevorzugt behandelt wird -abgesehen vom etwas vereinfachten Einlass. Mein Bier und der Eintritt kosten genauso viel und ich warte sowohl an der Kasse wie auch an der Bar genauso lang darauf. Da ist also nichts mit ‚anlocken‘. Meine Clubwahl wird vom Lineup und der Grundstimmung des Ladens beeinflusst, womit wir wieder am Anfang wären. 😉
„Mein Bier und der Eintritt kosten genauso viel und ich warte sowohl an der Kasse wie auch an der Bar genauso lang darauf.“
Nicht dein ernst oder? Es gibt genügend Events wo den Frauen einen reduzierten Preis für den Einlass gewährt wird. Ich glaube man nennt es Ladysnight. Günstigere Drinks oder Willkommensgüpli habe ich auch schon gesehen.
Wie schnell man jedoch von einem Barkeeper beachtet wird hängt dann wohl von der Professionalität dessen ab.
Ladiesnight? Willkommenscüpli? Von welchen Clubs reden wir hier? 🙂 Welcomedrinks sind gemäss eidg. Alkoholverwaltung strikte verboten. Ausser sie enthalten keine gebrannten Wasser und das wird in der Promotion klargestellt.
Oder vielleicht kennst du ja solche Beispiele noch. Männer ab 21, Frauen ab 18. Glaube war in der Kanzlei.
Keine Ahnung ob es das noch gibt.
Also im Mascotte gab’s früher immer ein Willkommens-Cüpli für Frauen und auch in anderen Clubs habe ich das schon gesehen. (in den Provinclubs natürlich sowieso, aber nicht nur) Weiss jetzt also nicht warum du so reagierst als gäb’s das nicht Alex!?? Verbilligter oder gratis Eintritt sowieso, dann werden sie noch gratis geschminkt oder gestylt und was weiss ich noch alles.. hab wirklich schon alles gesehen nur um mehr Frauen anzulocken. Was ich natürlich aber auch verstehe, da es tatsächlich angenehmer ist in einem Club mit einer hohen Frauenquote. Und viele Frauen bringen viele männliche Gäste und das bringt viel Geld. Und darum gehts den Veranstaltern schlussendlich.
Hou!!! Ich habe nicht gesagt dass es das nicht gibt… 🙂 Aber ich verkehre wohl in den falschen Clubs um nachhaltig beurteilen zu können, dass es das nocht gibt. Ich dachte das sei ein wenig passé….
Die Masche ist ja offensichtlich. Es werden junge Frauen angelockt, mit denen man dann einem finanzkräftigen männlichen Publikum einen schönen Abend bieten kann, was offenbar für die Clubbesitzer rentabel ist. Ich käme mir als Mann wie Frau in der Konstellation seltsam vor, als wären Jahre der Emanzipation hier unbemerkt geblieben. Aber bitte, jedem das Seine.
Also wenn er reserviert hat, was wohl kaum Gratis/Bedingungslos ging, und dann nicht reingelassen wurde, ist das ganz einfach eine Sauerei.
Ojemine, das erinnert an ein Ereignis in Deutschland: Ein Teil der (männlichen) Mitglieder wurde nicht in einen Club gelassen, worauf einer der Verwehrten gefragt hatte: „Warum?“ worauf der Türsteher: „Ihr seid zu hässlich.“ 😉
Wenn man sich bezüglich Musik- und Tanzstil übrigens etwas flexibler bzw. breiter einstellt (z.B. auch mal Lateinamerikanisch anstatt nur Progressive), dann sind die Türen immer offen.
ups, eigengoal herr Flach! der kunde reserviert also für sich und seine freunde extra eine lounge (wohl noch mit mindestkonsumationsvorschriften?) und wird dann von clubseite her als lusche angeschaut? gross lafern aber dann mit gesuchten argumenten nicht liefern? da liegt doch genau der tote hund begraben. etwas mehr kundenfreundlichkeit hat noch nie geschadet.
Bin ich jetzt auch zuständig für Loungereservationen?
Aber sie müssten eigentlich klar kommunizieren, dass eine Loungereservation nicht garantierten Einlass bedeutet, ja.
das wäre doch schon mal ein anfang……
Aber grundsätzlich gilt auch hier; kaufabsicht ist kein Vertrag.
Also eine Reservation ist gar nichts wert? Aber stimmt, worüber regen sich denn die Wirte jeweils so auf…
Gar nichts nicht. Aber wenn ein 13 jähriger online ein Auto bestellt wird ihm der garagist das auch nicht aushändigen. Selbst wenn er das Geld dabei hat. Die Bedingungen beider Parteien müssen erst erfüllt sein
Gutes Beispiel. Ich warte auf den Garagisten, der Frauen das Auto nur aushändigt, wenn zumindest als Beifahrer ein Mann dabei ist. Ist nicht diskriminierend, einfach sicherer…
Das war ein Beispiel dafür dass eine kaufabsicht noch nicht das Zustandekommen eines Vertrages bedeutet. Für nix sonst.
*wann ist es legitim geworden, sowas Unbedeutendes wie das hier auf eine Stufe mit geschlechterspezifischer Benachteiligung im Berufsleben zu hieven?“
Naja, so unbedeutend kann es ja nicht sein, es kommt hier ja auch alle paar Wochen wieder. Und nur weil es Schlimmeres gibt als das, so bleibt es doch eine Diskriminierung, die viele ärgert. Und dass dies immer mit dem Geschäftsmodell/-erfolg erklärt wird, macht es natürlich nicht besser.
Das hier ist auch eine Nightlifekolumne und damit per se nicht weltbewegend…
Appenzell war auch ein vernachlässigbar kleiner Kanton. Dennoch musste er schliesslich seine Diskriminierung beenden…
Und dann fangen wir (hihi…) bei Loungereservationen an? 🙂
Nein. Wir fangen überall zeitgleich an. Ist ja eine Grundhaltung. Aber ich weiss schon, das „Nachtleben“ ist ganz privat, quasi ein rechtsfreier Raum, da braucht es keine Regeln.
Mir wäre es ja auch egal, wenn man sich doch nur noch immer so herausreden würde. Wie viele andere habe ich mir das nie angetan, sondern bin dahin, wo ich willkommen war. Deshalb finde ich übrigens auch den Begriff „Nachtleben“ nicht angezeigt, solange es doch nur eine verschwindend kleine Gruppe der Nachtschwärmer umfasst.
Wie verschwindend klein kann die Gruppe sein bei alleine 600+ betrieben mit nachtbewilligung in Zürich. 🙂 ich finde es stets lässig mit dir als Kontra zu diskutieren. Aber hier… Ernsthaft?
Dazu gehören vermutlich aber auch die Restaurants, Bars, Bierhallen und Pubs, in denen ich als Mann jederzeit willkomen bin.
Restaurants bin ich mir nicht sicher…. Bars auf jeden Fall. Es ist manchmal lustig wie je nach Thema die clubbende Community in Zürich von riesigen Horden auf einen minimen Anteil schrumpft und wieder zurück. Bei der Langstrasse-Lärmdiskussion sind es monströse Herden, jetzt wieder ein paar Verstreute. Ist das nicht erstaunlich? Fast wie Zauberei.
Bei der Lärmdiskussion hast du doch auch schon darauf hingewiesen, dass die Clubs separat zu behandeln wären.