«Tod den Schliessfächern!»

«Viva la Revolucion!»
«Wir suchen uns ein Ziel aus, mit dem wir ein für alle Mal klarstellen, dass wir genug vom faschistischen Unterdrückerstaat haben und uns dem Unrecht militant entgegenstellen. Es muss sowohl symbolisch sein, wie auch klar schuldig an den Ungerechtigkeiten der kapitalistischen Aggression!», deklariert ein Genosse des Revolutionären Irgendwas Zürich am WG-Tisch mit ernstem Blick in die Runde.
«Genau! Wie wärs mit einem SBB-Schliessfach?», meinte eine anwesende Revolutionärin.
Allgemeines Fäusterecken rund um den Tisch als Zeichen des Einverständnisses.
«Nieder mit dem Symbol der Unterdrückung! Keine kapitalistischen Kurzzeittresore für elitäre Pendler!», skandiert der Jüngste der Genossen.
Begeistertes Fäusterecken.
Sie mussten dann noch genau ausmachen, welches der Schliessfächer am meisten Schuld auf sich geladen hatte. «Wir können schliesslich keine zivilen Schliessfächer angreifen. Wir führen einen Kampf, wir massakrieren nicht irgendwelche unschuldigen Blechboxen», unterstrich der Pares inter Pares den Geist des Widerstandes.
Den Rest des Tages verbrachten die Revolutionäre mit dem Ausweiden von Frauenfürzen, um an den schwierig zu beschaffenden Sprengstoff zu kommen.
Am Morgen des 1. Mai.
Nach dem Anschlag trafen sich die Genossen wieder am WG-Tisch. «Ein voller Erfolg, Ziel ausgesschaltet, die Medien berichten darüber, das Volk ist aufgebracht, der Staat geschwächt. Es kann nur noch Tage dauern, bis sich die Schweizer der Revolution anschliessen! Saubere Arbeit, Genossen!»
Begeistertes Fäusterecken.
«Ab heute nennen wir uns nicht mehr `Revoltuinärer Irgendwas Zürich‘, ab heute haben wir uns den Namen `Kommando 30. April`verdient! Unser nächstes Ziel ist der Überwachungsapparat des Staates. Die faschistischen Handlanger der Post wissen von jedem Brief ganz genau, woher er kommt und wohin er geht. Dem muss ein Ende gesetzt werden! Wir greifen einen Briefkasten an!»
Kopfnicken und ernsthafte Blicke.
«Commandante Kevin, nimm Genossin Annegret und organisier uns im Franz Carl Weber neuen Sprengstoff. Und bring auf dem Rückweg zwei Happy Meals mit. Der Revolutionär lebt schliesslich nicht vom Pulverdampf alleine!»
17 Kommentare zu ««Tod den Schliessfächern!»»
Ok, der Text war jetzt amüsant zu lesen.
Solange diese Loser nur ein Schliessfach sprengen, kann man’s ja auch noch lustig finden. Wenn aber Menschen zu schaden kommen, ist es dann aber nicht mehr sonderlich witzig. Und leider sind die Linksradikalen nicht nur Hohlköpfe, sondern eben auch gewaltbereit.
Leider sind auch die Rechtsradikalen nicht nur Hohlköpfe, sondern eben auch gewaltbereit.
ClBr: Und, war das jetzt das Thema? Setzt Dich wieder oder geh‘ spielen.
Vielleicht wäre es besser, wenn man unsere Gesellschaft aufklären würde, wie unser Geldsystem funktioniert. Dann würde sich vielleicht eher etwas ändern, und dazu bräuchte man weder Gewalt noch Ideologie.
Ist doch so, dass immer nur die Leute die Abschaffung des Geldes fordern, die keines haben undoder nicht damit umgehen koennen.
http://aufbau.org/index.php/arbeitskampf-5/2214-provokation-explosion-in-schliessfach Sind anderer Meinung
Ich glaub ehrlich gesagt auch nicht, dass es der Revolutionäre Aufbau war. Aber ich glaube, dass es Leute aus dem Umfeld des Schwarzen Blocks waren. Von der Art her eher die Revolutionäre Jugend Zürich.
Ganz sicher war es nicht die BuPo oder sonst ein Polizei/Geheimdienst.
Antwort auf die Frage, wer absolut keine Ahnung der radikalen Linken hat und sich trotzdem immer wieder aus kleinbürgerlichem Geltungsdrang hinaus als Experte hinstellen will, mit vier Buchstaben.
Q.e.d.
Naja, ein bisschen schwaches QED, wenn man bedenkt, dass ich für meine radikalen linken Aktionen im Gefängnis war. Aber jänu.
PS: Am einfachsten erkennt man Radikale aller Richtungen an ihrer absoluten Unfähigkeit, Ironie zu erkennen. Und natürlich überhaupt keine Selbstironie aufbringen können. q.e.d. 😉
Ach Reda, dein immergleiches „ich war da schon, ich hab das schon gemacht, jetzt bin ich aber viel gschiider imfall“ kannst du auf der Erscheinungsebene in so kunstvolle Textprodukte stecken wie du willst. Die Grundlage bleibt bildungsbürgerliche Affirmation des bestehenden mit pseudokämpferischem Gestus hin ins sozialliberale Nichts!
Und bei haltlosen Diffamierungen hört der Spass nunmal auf, da kannst du mit noch so lustige Hufeisen um dich schmeissen!
Ach Lars, ich hab nun wirklich schon militante Aktionen ausgeführt, als du noch nicht mal auf der Welt warst. Ich hab damals den gleichen ideologisch verblendeten Brunz verbreitet wie du, und ich hab auch gedacht, angelesene Theorie sei in Praxis umzusetzen.
Inzwischen hab ich 20 Jahre mehr Lebenserfahrung, war wirklich im Krieg, hab meine Heroinsucht überwunden und weiss ein bisschen mehr aus eigener Erfahrung und nicht aus Diskussionen, die du dir als selbsternannter Sozialist im bildungsbürgerlichen Umfeld hast leisten können.
Ich mache jede Wette, die Mädchen werden schwach, wenn du so schöne, klare, logische Sätze über deine politischen Überzeugungen von dir gibst. Aber ehrlich, mit Zusammenleben, Gemeinschaft, Verantwortung über deine Peergroup hinaus hat das nichts zu tun. Es ist intellektuelle Onanie. Und in 15 Jahren wirst du über deine Arroganz in der Einschätzung der Welt schmunzeln müssen. *Kopftätschel*
…ist es zynisch zu sagen, dass so etwas wie der Revolutionäre Aufbau nur dort existieren kann, wo es wegen kapitalistischer Wohlstandsverwahrlosung genügend gelangweilte Jugendliche gibt?
nein, zynisch ist das nicht. in der schweiz hängt das sicher eng mit der wohlstandsverwahrlosung zusammen. hinzu kommt der mangelnde respekt vor dem besitz (und der leistung) anderer, plus – zumindest sicherlich in einigen fällen – der fakt, dass man selbst bis jetzt wenig bis nichts im eigenen leben erreicht hat; und nein, das muss nicht materiell sein. kurz gesagt: ein frustrierter haufen ohne wirkliche argumente…..
Vielleicht war es Ueli Maurers Sohn … der raucht doch Hanf und ist ein Raser (war zu lesen in den Zeitungen).
Spass beiseite. Ein Wunder, dass nicht jede Schweizer Zeitung dieses SBB-Schliessfach zuforderst an der Frontseite publiziert mit der Aufschrift „das 3te Reich kommt“.
Ich bin glücklich, dass wir in Zürich dieses Jahr fast keine Krawalle hatten. Wobei ich gut verstehen kann, dass man von Köppel und Co. (und vor allem diesen agressiven Onlinekommentaren) und Hetze einfach genug haben kann. Den ich habe genug von Köppel, Mörgeli und Blochers Thesen !
In den 60’s hat man mit Love, Peace and Happiness protestiert. Flowerpower, das wünsche ich Zürich 😀 LG
„Nieder die Zäune – hoch die Fäuste“ by RJZ (Ritalingetränkte-Jömmerli-Zunft)
?
„Nieder den Anstand – hoch die Deppen“ !
hahaha! RJZ richtig interpretiert! was habe ich gelacht. ich finde die parolen dieser ewiggestrigen schlichtweg der hammer. keine satirezeitschrift könnte das besser..:-)
mein tipp: alle möchtegern-revolutionäre aus diesen lächerlichen gruppierungen auf einen dampfer und ab nach venezuela, um die revolution und die unzähligen vorteile des kommunismus endlich mal so richtig zu ‚leben’…….
🙂
Bei der Unterführung Sihl City stand (gesprayt) vor ca. 36 Jahren wenigstens noch *Tod den Bonzen* und nicht den Schliessfächern. Was für ein ideologischer Abstieg. *LOL*