Bier für Reiche

Sieben Franken für ein bier von Heineken. Lassen sie sich nicht von der Etikette täuschen.

Im Laden für ein Drittel des Preises: Bier vom Biermulti Heineken.

Das Bier am Züri-Fäscht wird um knapp einen Drittel teurer. Selbst wenn ich Bier trinken würde, niemals würde ich sieben Franken für einen halben Liter ausgeben. Nicht, weil ich es mir nicht leisten kann, sondern weil es eine verdammte Frechheit ist, am grössten Volksfest der Stadt so einen Preis zu verlangen.

Wenn das Ganze in einem Club stattfinden würde, für eine bestimmte Klientel, die sich aussuchen kann, ob sie im Club feiert oder nicht, hätte ich nichts gegen einen solchen Bierpreis für importiertes Industriebier von Carlsberg und Heineken – also von genau den Unternehmen, die nach und nach alle Schweizer Biermarken aufkaufen. (Es ist übrigens auch nicht so, dass sich die Anbieter aussuchen könnten, was für ein Bier sie verkaufen wollen. Die beiden Monopolisten beherrschen den Markt am Züri-Fäscht).

Aber das Züri-Fäscht ist kein Club. Es ist ein Ereignis, für das unsere Stadt an Private vermietet wird. Wenigsten können die Biermonopolisten den Zürchern nicht wie an den Public Viewings der EM 2008 den Zutritt mit mitgebrachten Getränken auf öffentlichem Grund verbieten.

Das Züri-Fäscht ist eine flächendeckendes Ereignis im öffentlichen Raum. Aber offenbar nicht für alle Zürcher.  Mit dem Gegenwert von zwei Züri-Fäscht-Bieren kann eine alleinerziehende Mutter ohne weiteres ein Zmittag und ein Znacht für sich und ihre zwei Kinder finanzieren, mit Dessert. Ein Rentner mit Minimalrente kann sich damit die Verpflegung für einen Wandertag für in den Rucksack poschten. Ein Lehrling könnte sich  vom Gegenwert in Gras zwei Joints drehen, die ihn durch den Abend fliegen liessen. Die werden sich sicher kein Bier in dieser Preisklasse in einem Plastikbecher im Stehen leisten.

Natürlich können sich viele Zürcher sieben Franken für einen Becher Bier leisten. Vielleicht denkt sogar die Hälfte der Zürcher nicht mal eine Sekunde darüber nach, sondern bezahlt einfach. Aber die andere Hälfte zuckt sicher zusammen, oder überlegt es sich zweimal, obs für ein Bier reicht. Und natürlich geht man lieber heim, als sich vor den Kollegen zu blamieren, weil man sich kein zweites Getränk leisten kann. Ich kenn das, denn ich gehörte nicht immer zu den Privilegierten.

Offenbar soll die Stadt mehr und mehr ein Raum werden, in dem sich Menschen, die nicht zum oberen Mittelstand oder zu den Reichen gehören, besser nicht mehr zeigen sollten. So meinte Anna Schindler, Direktorin Zürcher Stadtentwicklung, kürzlich in einem Tagi-Kommentar: «Gut die Hälfte aller Personen wohnt in Haushalten, die eine Miete von über 2500 Franken bezahlen könnten, wenn sie dafür ein Viertel ihres Einkommens ausgeben würden.» Für sie war das eine Entschuldigung für die Mietpreise der Stadt. Dabei zeigt es nur, auf wen die Stadtentwicklung ausgerichtet ist. Da passen sieben Franken für ein Bier ja auch ganz gut rein. Die anderen 50 Prozent der Stadtbevölkerung, die keine 10 000 Franken im Monat verdienen, sollen gefälligst woanders feiern. Darunter sind wohl auch die Angestellten, die den Feiernden das Bier verkaufen. Die verdienen sicher auch keine 10 000 Franken im Monat.

Natürlich werden viele Junge sich beim Detailhändler mit Alkohol eindecken, natürlich werden sie eher Vodka als Bier kaufen (Preis/Promilleleistung) und natürlich wird es so mehr Glasscherben, mehr Komasäufer und mehr Querelen geben. Aber das kennt man ja von der Unterschicht, nicht?

Die Veranstalter bringen natürlich wirtschaftliche Gründe für den Preisaufschlag an: Da der ZVV die Nachtzuschläge dieses Jahr nicht wegfallen lässt, müssen die Veranstalter diese Abgaben bezahlen. Aber ich bezweifle, dass dies einen Aufschlag um einen Drittel rechtfertigt. Rechnen wir doch mal nach: 400 000 Liter Bier wurden beim letzten Züri-Fäscht getrunken. Das sind 800 000 Becher. Mal 1.50 Franken Zuschlag sind das 1.2 Millionen Franken Mehreinnahmen.

Nun würde mich interessieren, wie viel der ZVV von den Veranstaltern für die Nachtzuschläge verlangt. Und vielleicht noch, warum sie überhaupt etwas verlangen.

66 Kommentare zu «Bier für Reiche»

  • Toerpe Zwerg sagt:

    Die Gearschten sind sowieso die meisten Standbetreiber, welche, wenn sie Glück haben, ab Sonntagnachmittag Geld verdienen. Aber nur bei schönem Wetter. Egal. Ich gehe trotzdem hin. Seit an der SP keine Freiluftparties mehr stattfinden, ist das Zürifäscht die bessere SP. Wobei, das war es schon immer. Oli Stumm auf dem Rosenhof. Legendär. Ah ja. 7Stutz sind völlig daneben. Weil weniger gesoffen wird deswegen ja nicht, einfach anders.

  • Tim Birke sagt:

    Wir sind eine Hochpreisinsel und die Preise richten sich danach was die Masse zu zahlen vermag.

    Auch bei Zigaretten sind es 9.00 CHF pro Packung.

    Da hilft nur eins, aufhören mit dem rauchen und trinken und / oder in ein anderes Land ziehen. Aber ich finde es schön, dass es einem auffällt und man darüber schreibt.

    Zum Glück trinke ich kein Bier.

    Bei Früchten sind die Preise aber sehr angenehm, ich habe stets ein Lächeln auf den Lippen, wenn ich mir Max Havelaar Bananen kaufe und ich zahle gerne ein paar Rappen mehr dafür. Auch die Gemüsepreise sind einladend.

    Aber es is schon so, dass wir hier in der Stadt Zürich wie eine Weihnachtsganz ausgenommen werden.

  • Jessica sagt:

    Ja, da nehm ich doch mein Camelbak, füll diesen mit Getränk auf, leg diesen für ein paar Stunden in den Tiefkühler und danach ist dies mein ständiger Begleiter. Bei der Streetparade hatte ich unschlagbare 5h ein eisgekühltes Getränk auf dem Rücken. 🙂 7.- für eine Bierdose, welches ich im Coop für 2.- bekomme, ist schon arg übertrieben. 5.- hätten gereicht!

    • Hans sagt:

      sorry, Sie bekommen kein Bierdose, sondern einen Plastikbecher !! Also Offenausschank; nochmals eine viel tiefere Preisklasse.

  • Und wann setzt Du Dich gegen die geplanten, ebenso hohen Parkgebühren auf öffentlichem Grund ein, die sich auch nur der 10’000+ Club leisten kann? Und das nicht nur einmal alle drei Jahre, sondern Tag für Tag. Sorry, fast vergessen, ein solches Plädoyer ginge ideologisch natürlich gar nicht, dazu müsste man dem kleingeistigen Kreis 4/5-Veloweg-Horizont entfliehen. Heisst dann aber auch, dass „die anderen“ (bspw. die mit den Kindersitzen im Occasion-Touran) in der Pampa einkaufen und ins Kino gehen müssen. Während in ZH unbezahlbare Boutiquen und unverdauliche Subventionskultur grassieren. Die Reichen freuts.

    • marsel sagt:

      Wer sich in der Stadt eine Wohnung UND ein Auto leisten kann hat offenbar Geld und kann auch für die Parkiergebühren mehr bezahlen. Wenn es knapp ist halt ein günstigeres Auto kaufen.

      • Anna Meier sagt:

        @marsel: Es gibt einige Schichtarbeiter im untersten Lohnsegment die zwingend ein Auto besitzen müssen, da sie um eine Uhrzeit Schluss machen (z.B. 1 oder 2 Uhr nachts während der Woche) wo kein einziger ÖV mehr fährt…. Da man dann für diese Jobs auch noch sehr flexibel sein muss, muss man praktisch in der Stadt oder mindestens sehr nahe Agglo wohnen… Ich spreche hier z.B. von Jobs im Fastfood Bereich, sonstige Gastronomie, Reinigunspersonal etc. Für all diese Leute muss ihr arroganter Kommentar gerade wirklich die Faust ins Gesicht sein!

        • Hans sagt:

          Mit Verlaub, Frau Meier, niemand braucht zwingend ein Auto. Es ist eine Frage des Komforts. Um von A nach B zu kommen tut es in der Stadt, wenn es denn wirklich keinen ÖV gibt, ein Fahrrad für die Sportlicheren oder ein motorisiertes Zweirad (z. B. Vespa). Und das sage ich als ehemaliger Schichtarbeiter, der mit weniger als 1500 Franken/Monat lebt (freilich nicht in der Stadt Zürich, von da bin ich wirtschaftsgeflüchtet). Wenn man die untersten Einkommen entlasten will, dann sicher nicht bei Parkgebühren. Dann wären Negativsteuern angebracht und ausgebaute Prämienverbilligung. So hilft man unteren Einkommen finanziell. Bei sinkenden Parkgebühren profitieren eindeutig vor allem Reicheren.

  • Konrad Stokar sagt:

    Wenn am Züri-Fäscht ZWEI Monopolisten Bier verkaufen können, ist etwas ganz grundsätzlich schief gelaufen. Ganz egal, was das Bier kostet.

  • markus sagt:

    Die Besucher werden sich beim Discounter mit der günstigen Version des gleichen Bieres eindecken und damit hat dann der Monopolist Carlsberg/Feldschlösschen/Hürlimann auf ganzer Linie gewonnen. Und den vermeintlich cleveren Discountshopper überkommt das Gefühl gegen das „System“ gewonnen zu haben. Irgendwie schon wieder belustigend. Gewonnen hat in jedem Falle der Monopolist.

    • geezer sagt:

      das muss nicht zwangsläufig so sein! in den meisten discountern in der stadt bekommt der bewusste biertrinker z. b. quöllfrisch, schützengarten oder falken. alles brauereien, welche a) das bessere bier brauen als die monopolisten und b) noch wirklich unabhängig sind. richtiges ch-bier halt. und wer noch lokaler (sprich städtischer) einkaufen will, kauft z. b. turbinenbräu, paul oder amboss. es ist alles da (und das in sehr guter qualität). man kann den monopolisten also durchaus ‚as bei schiffe‘, wenn man wirklich möchte.

  • irene feldmann sagt:

    Das erste bier gratis den rest fuer diesen preis, waere vielleicht nicht rentabel aber festwuerdig fuer die besucher…..zuerich!!!

  • Kleist sagt:

    Man muss kein Bier am Fest kaufen, sondern kann es oder sonst ein Getränk vom Discounter mitnehmen, und schon ist das Problem gelöst, auch dann, wenn man es sich leisten kann. Gespart ist gespart. Es ist an solchen Festen ohnehin alles überteuert. Es ist wie mit dem Café, das man anstatt im REstaurant auch nachher im Büro trinken kann, schon wieder vier Franken gespart.

    • Sportpapi sagt:

      Und schon wieder mitverursacht, dass alles so teuer ist…
      Das kommt mit vor wie die Leute, die im Fachgeschäft sich beraten lassen, und dann beim Discounter kaufen. Weil das Fachgeschäft doch so teuer ist (warum wohl).

  • Sascha sagt:

    Sehr fragwuerdiger Preis wenn man bedenk das man importiertes (verzolltes und rantransportiertes) Bier fuer weniger wie einen Franken kaufen kann.

  • Sportpapi sagt:

    Ausserdem habe ich gerade auf der Felsenegg für eine Flasche Bier noch mehr bezahlt. Und mich gewundert.

    • guru sagt:

      …wahrscheinlich aus einen glas, mit Bedienung. checksch?

      • Sportpapi sagt:

        Nö, aus der Flasche. Nicht einmal gezapft. Aber darum geht es ja gar nicht. Sondern um die Preissteigerungen der letzten Jahre, die nicht mit der Entwicklung der Einkaufspreise übereinstimmt.

      • tststs sagt:

        Auch den Pappbecher gibt es nicht gratis (Stichwort: Amortisation) und Selbstbedinung gibt es am Zürifäscht wie gesagt nur in Coop und Denner…

  • Sportpapi sagt:

    Ich finde das auch zu teuer. Allerdings bin ich nicht sicher, ob die Versorgung mit Billigbier beim Discounter hier Ursache oder Wirkung (vermutlich beides) ist. Als Veranstalter ist das jedenfalls schon lange ein grosses Ärgernis, wie zunehmend mehr Leute am Ereignis teilnehmen, aber finanziell nicht ihren Beitrag leisten (z.B. mit Konsum an den entsprechenden Ständen). Hier kommt aber vermutlich dazu, dass die Auflagen der Stadt und die Weiterverrechnungen immer mehr werden, und dies tatsächlich auch irgendwo kompensiert werden muss. Andere Veranstaltungen – z.B. Freestyle – finden ja gar nicht mehr statt, da nicht finanzierbar.

    • Réda El Arbi sagt:

      Das hat wohl damit zu tun, dass die Städter es langsam satt haben, die Grossereignisse mit Geld und Nerven mitzufinanzieren. So werden die Realkosten auf die Besucher 8von öffentlichem Grund) abgewälzt. Ich persönlich finde solche Riesenereignisse wie die Street Parade gehören nicht in urbanen Lebensraum.

      • Sportpapi sagt:

        Wenn die Street Parade nicht in den urbanen Lebensraum gehört, was dann. Ihr wollt doch dort wohnen, weil so viel läuft ständig…

      • Fridolin Stenz sagt:

        Auf diese beiden Blogs (einen vorher (Streetparade ist nichts für echte Zürcher sondern Fasnacht für Landeier) und einen nacher (Agglo-Grüsel haben überall hingepinkelt)) freue ich mich jetzt schon!

      • tststs sagt:

        „Ich persönlich finde solche Riesenereignisse wie die Street Parade gehören nicht in urbanen Lebensraum“
        Wo denn sonst?
        Und gelle, dort, wo dies meisten Feste in Zürich stattfinden, wohnen die wenigsten Einwohner!

  • Peter Meier sagt:

    Mir wäre der Preis fast wurst, wenn es etwas Rechtes dafür gäbe. Von Kotzbräu werde ich mich aber sicher nicht abzocken lassen.

  • asdf sagt:

    Wahrlich ein „fieses“ Volks-Fest, welches nicht mehr dem Spass der Bevölkerung sondern der Bereicherung Weniger dient. Diesem Treiben müsste als „Volksangehöriger“ eigentlich ein Ende gesetzt werden. Wie wäre es mit einem Flashmob: Jeder nimmt einen Rucksack voller (echtem) einheimischem Bier mit und teilts dann aus? Ich nehme dafür pro Dose keine Einnahmen entgegen, nur freiwillige „Spenden“…

  • kusi sagt:

    Anna Schindler ist ein neoliberales Ärgernis.

  • Jorge sagt:

    Hey Réda,

    Wir sind zwar nicht oft derselben Meinung, aber ab und an soll es in der Hölle ja auch schneien. 🙂

    Falls du deshalb Lust und ein weisses T-Shirt hast, können wir gerne zusammen hingehen, nachdem wir „Wieviel für ein Bier? Haha, ihr Idioten“ mit schwarzem Filzer draufgeschrieben haben.

    Dann stellen wir uns vor jeden Verkaufsstand, trinken ein 50Rp. Bier und halten den Leuten unsere Shirts in’s Gesicht.

    Na? Naaa? Naaaaaa?

    PS: Bier geht auf mich!
    PPS: da wir den aktuellen Preis nicht draufschreiben, kann das Shirt auch für spätere Zürifeste (oder Sechsilüten, o.ä) genutzt werden

    • tststs sagt:

      Ich nehme an, Sie zeigen dann auch mit dem Finger auf jeden erkennbaren Stadtbewohner: „Haha du Lööli, finanzierst mit deinen Steuern ein Fest für die Agglo…“

      PS: Ihre Momente der Schadenfreude gehen u.a. auf mich
      PPS: der Zeigfinder darf gerne auch an späteren Festen in Züri ausgepackt werden.

  • Pascal sagt:

    Wo ist das Problem? Laut Statistik ist jeder 4 Zürcher ein Millionär. Zürich gehört zu einer der reichsten Städte der Welt. 7 Fr. pro Bierdose ist da noch im Verhältnis zur Kaufkraft der Zürcher Bevölkerung extrem günstig. Nennt sich nun einmal freie Marktwirtschaft.Schon mein Papa hat mir gesagt: Wer es in Zürich nicht zum Wohlstand und Reichtum bringt dem kann nicht mehr geholfen werden. Ausgezeichnete Ausbildung absolvieren = sehr hohes Gehalt pro Monat und dann sind diese 7 Fr. ein Klacks. Sehe absolut kein Problem in der Preispolitik.

    • Réda El Arbi sagt:

      Laut Statistik hat auch jeder Schweizer 500 000 Stutz auf dem Bankkonto ….

      • Olivia Brunner sagt:

        Statistiken sind Glücksache. Schauen sie mal bei der SNB bei den Bankeinlagen nach. Aber Hauptsache etwas „pseudo-linkes“ gepostet. Und wenn Sie glauben, man könne mit Hypotheken Bier kaufen, glauben sie weiter…

    • armer Biermilionär sagt:

      Bleibt noch die Frage, ob die Millionäre zusammen mit dem Volk Bier im Pappbecher trinken wollen. Wobei ich könnte mir vorstellen, dass die solches ab und zu gelüstet. Sie gehen ja auch ins Museum und mit den Kindern in den Zoo.

  • Marcel Liechti sagt:

    Als Bewohner der Innenstadt verlasse ich Zürich am Zürifest und mache dafür eine Städtereise. Die Bässe der Musikanlagen lassen das Inventar meiner Wohnung drei Tage lang erzittern. Darum kümmert mich der Bierpreis wenig. Aber 7 Franken für eine Dose ist wirklich masslos übertrieben an einer Veranstaltung, die ein Volksfest sein soll. 4.50 wären mehr als genug, 5 noch OK. Aber noch schlimmer sind die Preise an den Essensständen. 18 Franken für einen Plastikteller mit Reis und irgend einem verkochten, knapp durchschnittlichen asiatischen Gericht. Das Bier ist auch teuer aber immerhin enigermassen trinkbar.

    • Diego sagt:

      Ist ja nichts neues, dass die ganzen Sauglattismus-Anlässe wie Züri Fäscht, Street Parade oder Sylvester Feuerwerk, vorallem von Auswärtigen frequentiert werden.
      Von daher hält sich mein Mitleid mit den Abgezockten auch in engen Grenzen.

  • tststs sagt:

    Hmmm, ich sehe das nicht so tragisch… Wie erwähnt ist man ja keinesfalls zum Konsum verpflichtet. Vllt nimmt man es lockerer, wenn man es als „Beitrag“ an das Zürifest sieht. So wie eine Plakte am Fasnachtsumzug…

    Ich gehe noch einen Schritt weiter: Diese zusätzlichen 1.2 Mio müssten sonst von den Steuerzahlern übernommen werden. Seien wir doch dankbar, dass ein paar Bonzen 7 Stutz für ein wenig Plörre liegenlassen 😉

    • tststs sagt:

      Plakette…

    • Marcel Liechti sagt:

      Jemand der sich ein Bier für 7 Franken leisten kann, ist ein Bonze? Eine Dose Bier ist nicht gerade ein Bentley oder eine Villa am See oder eine diamantbestückte Rolex aus Platin. Vielleicht sollten sie sich einen anderen Begriff überlegen, wie z.B. Leute mit genügend disponiblem Einkommen.

      • tststs sagt:

        Ein 7-Franken-Bier-trinker ist kein Bonze.
        Plörre ist kein Bier.
        Das gelbe Ding am Satzende ist kein normaler Punkt.

  • Natalie Kuster sagt:

    Wer Alkohol nötig hat, sollte sein Leben überdenken und sich mal beraten lassen…..

    • geezer sagt:

      der mensch trinkt alkohol, seit er weiss, wie man diesen produziert. daran ändert auch der nicht sonderlich aussagekräftige kommentar einer Natalie Kuster (abstinenzlerin und womöglich auch noch gleich trend-veganerin?) zum glück nichts. proscht!..:-)

    • KMS a PR sagt:

      bei frauen mit solchen statements muss man(n) trinken. 🙂

    • Lichtblau sagt:

      Natalie „Fun Police“ Kuster! Von Ihnen hab ich ja schon ewig nichts mehr gelesen. Das muss gefeiert werden – auch ein Bierchen?

      • Ruedi sagt:

        Beim Alkohol konsumieren gibt es einen eminenten Unterschied. Der eine ist: Trinken oder Saufen. Der andere ist: Rausch-Säufer oder Genuss-Trinker.

        Wenn man zum Essen ein gutes Glas Rotwein geniesst, oder ein kühles Prickendes Bier zischt, oder nach dem Essen zur Verdauung, einen guten Schluck hochprozentiges Gebranntes Zauberwasser – ist man ein Genuss-Trinker.

        Alkohol in geringen Mengen ist Medizin. Es gilt auch hier die Regel: Alles was man übertreibt – kehrt sich um in Leid.

  • L'Horloger Biennois sagt:

    Als coole Alternative zum Zürifäscht: in Biel findet gleichzeitig die Braderie statt, das grösste Sommerfest des Seelandes. Ein Ausflug in diese bilingue Region kann durchaus neue Impulse geben! Und von den Preisen her sicher angenehmer als Zürich.

  • Hans sagt:

    7 oder auch 10 Franken für ein Bier in einem gepflegten Lokal oder einer schicken Bar zahle ich ohne mit der Wimper zu zucken. Aber an einem Volksfest? Gaaht’s no?!?
    Bin voll und ganz mit dem Autor einverstanden. Auch das Monopolistengehabe der Grossbrauer widert mich an.
    Wahrscheinlich werde ich dieses Jahr das Zürifäscht links liegen lassen und stattdessen das Wochenende in einem netten Hotel im Tessin oder im Engadin verbringen.

    • Bruno Menzi sagt:

      Wer das Geld hat, hat die (Qual der) Wahl…offenbar ein typisches Stadtzürcher-Problem ;o)

    • severin rohner sagt:

      Oh wie toll, Hotel im Tessin oder Engadin, wo alleine schon eine Übernachtung so viel wie min. 40 Zürifestbier kostet.

  • Kampftrinker sagt:

    Die Konsequenz ist klar: Der Coop auf der Bahnhofbrücke wird wieder Bieraktionen von 50 Rappen pro Halbliterdose feilbieten und die Kids aus der Agglo fahren mit 10er Pack Flaschenbier ein.
    Am Montag dann das grosse Heulen über den Abfallberg und rapide angestiegene Schnittverletzungen…

  • Richard Marti sagt:

    Vielleicht ist der Hintergrund ja ganz ein anderer: Beim letzten Züri-Fäscht hatte es ja viel zu wenig Toiletten (ToiToi) und es wurde überall notdürftig herum uriniert. Vielleicht meint man mit den für Heineken-/Carlsberg-Pfütze hohen Preis dank weniger Input auch weniger Output zu produzieren. We es dem auch sei:Die Tankstellen beim Tiefenbrunnen/Wollishofen und die Denner/Coops im Seefeld/Stadelhofen werden von den hohen Preisen sicherlich profitieren und sich mit genügend Alkoholvorräten eindecken.

    PS: Wenigstens hat sich auch noch jemand an der Aussage von Frau Anna Schindler immerhin Direktorin Zürcher Stadtentwicklung gestossen! Sie vermag bestimmt das Züri-Fäscht-Bier!

  • Stefan Egger sagt:

    Dieses Fest findet doch auf öffentlichem Boden statt. Wenn es keine Eingangskontrollen gibt, kann man doch seine eigene Getränke für einen Spottpreis mitbringen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, mit dem Ergebnis, dass es mehr Glasscherben, mehr Müll und mehr Vodka-Konsumenten haben wird. Aber darum gehts nicht: Feste auf öffentlichem Grund, die sich nur ein Teil der da ansässigen Steuerzahler leisten kann, find ich irgendwie schräg.

      • Hans sagt:

        Nix gegen Wodka. Ist bei gleicher Alkoholmenge viel besser verträglich als Bier.

      • Ralf Schrader sagt:

        Feste auf öffentlichen Grund wurden jahrhundertelang veranstaltet, um den Austausch von Körperflüssigkeiten zu fördern. Seit dem allerorts beklagten Übergang zum Neoliberalismus, der Terminalphase des Kapitalismus, besteht das Ziel allen Handels ausschliesslich in der gerichteten Bewegung von Geld, von arm nach reich und von unten nach oben. Statt Körper- fliest dazu besser alkoholhaltige Flüssigkeit. Denn ohne Alkohol und andere psychoaktive Substanzen ist dieses ansonsten sinnentleerte Ziel kaum zu ertragen.

        Auch da schliessen sich notwendige Kreise, Betrinken und Verarmen auf eine Schluck. Was will man mehr.

      • Roman sagt:

        “ Feste auf öffentlichem Grund, die sich nur ein Teil der da ansässigen Steuerzahler leisten kann, find ich irgendwie schräg.“
        aha? Kann man nicht auch ans Züri-Fest ohne Bier zu trinken? Den Zusammenhang zwischen Bierpreis und sich einen Anlass nicht leisten können verstehe ich ehrlich gesagt nicht…

        • Petsch sagt:

          Es gibt zunehmend Menschen die eh nur zum Gaffen kommen, sich über die Preise aufregen und eh nix konsumieren.
          Die sollen Zuhause bleiben, da können Sie die Bratwurst vom Lidl und Aldi für 2 Franken und das Importbierr für 50 Rappen konsumieren! Im Gasto und Marktfahrerbereich wird man nicht reich!
          Habe selber erlebt in einem Weihnachtsmarkt vor Ort: Da gibt es Leute die sind Stundenlang vor einem Glühwein und besetzen die Tasche. Ohne Umsatz = keine solche Events.

          • Sportpapi sagt:

            Sehe ich auch so, Petsch. Weder die Marktfahrer, noch die Veranstalter werden reich mit solchen Anlässen.

          • tststs sagt:

            „Ohne Umsatz = keine solche Events“

            So ist es! Ich bin im OK eines kleine Public-Viewing-Events (Fussball-EM und WM). Und wir sind darauf angewiesen, dass die Leute bei uns konsumieren. Abgesehen von Sponsoren ist dies nämlich unsere einzige Einnahmequelle.

            Diskussionswürdig ist IMHO lediglich:
            – Wieso Markenbeschränkung?
            – Wieso nur Halbliter?
            – Wieso keine Vereinbarung/Beteiligung der Discounter am Zürifest (oder liege ich da falsch)?

  • geezer sagt:

    tja, wir nähern uns defnitiv norwegen, was die preise anbelangt (nur ist deren mehrwertsteuer noch um einiges heftiger).

    zudem finde ich es auch lausig, dass die einheimischen brauereien zwar mehr liefern könnten, jedoch nur eine verhältnismässig kleine anzahl ausschankmöglichkeiten erhalten. es scheint, dass die monopolisten sehr effizient zusammenarbeiten. wer unbedingt ans zürifäscht gehen und sich gerne ein paar bierli reinpfeiffen möchte, dem sei geraten, sich vorher beim discounter einzudecken, die dosen/fläschli schön vorzukühlen und damit wenigstens dieser preistreiberei ein ganz klein wenig ans bein zu pinkeln. egal, ob man es sich leisten kann, oder nicht.

  • Ralf Schrader sagt:

    Es handelt sich zweifellos um die kluge Einheit von Präventions-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik. Weniger Alkoholkonsum, weniger Becherabfall und dennoch steigende Umsätze für die darbenden Bierbrauer. Na dann prost (natürlich mit dem Öko- Flachmann).

    Mal ehrlich, wer Bier oder Kaffee aus Pappbechern trinkt, hat die Preise dafür auch verdient.

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