Die Vernichtung der Kleinen

Diesmal triffts einen kleinen türkischen Laden im Kreis 5.  Der Immobilienriese Wincasa will die Existenz dieser Menschen zerstören, weil der Laden nicht in ihr Portfolio des Quartiers passt. In einem ähnlich gelagerten Fall streitet die Immobilienfirma vor Obergericht.

Das Muster ist immer dasselbe: Eine Immofirma tritt mit ihren geldgeschnürten Kampfstiefeln in die Weichteile der Stadt und bluten tun dann die Kleinen. Die Lebensraumfresser drucken Broschüren mit hübschen Projektskizzen und schwafeln von «Aufwertung» und «Lebensqualität», meinen aber «Raumnutzungsoptimierung», «Profitmaximierung», «Dividende» und «Wachstum».

«Zürichs Bevölkerung wird immer reicher» las ich letzthin in einer Zeitung. Das ist Bullshit. Zürichs Bevölkerung wird schleichend gegen reichere Bewohner ausgetauscht. Leute wie die Lädelibesitzer stehen vor dem wirtschaftlichen Aus. Sie werden nicht reicher. Und die Mieten in der Innenstadt machen die Mieter nicht reicher, sie vertreiben sie, um Platz für besser betuchte Zuzüger zu machen. Die einzigen, die wirklich reicher werden, sind die Immobilienfirmen.

In den 80ern waren es Spekulanten, die ihr Schíndluder mit der Stadt trieben, jetzt braucht man nicht mal mehr zu spekulieren. Man «wertet auf», und die Stadtverantwortlichen klopfen einem auf die Schulter und halten Reden bei Eröffnungen von «optimiertem» – oder eher kastriertem – Lebensraum. Man macht aus viel Geld noch mehr Geld und gibt einen Dreck auf die Menschen, die da leben.

Will man sich erkundigen, sieht man, wie feige die Unternehmen sind. Man kriegt Geschwafel von Mediensprechern, deren Worte nicht mal ein Copy/Paste aus dem Mail in diesen Post wert sind. Die eigentlichen Entscheidungträger sind die grauen Männer, ohne Gesicht, ohne zu ihrer Verantwortung stehen zu müssen. Sie leben sicher nicht in den Quartieren, die sie zerstören.

Gerne würde ich so einen Entscheidungsträger mal fragen, warum er die Stadt und das Leben der Leute so gering achtet. Wieso ihm der Gewinn wichtiger sein kann als die Schicksale der Menschen. So von Angesicht zu Angesicht. Aber die Leute sind leider zu feige. Sie sind nicht aufzufinden, versteckt in Struktur und Hierarchie ihrer gesichtslosen Unternehmen, zu feige, den Lädelibesitzern ins Gesicht zu sagen, dass ihnen deren Existenz am A**** vorbeigeht.

Grundsätzlich: Die Stadt gehört nicht den Leuten, die die Häuser besitzen, sie gehört uns allen. Wir bestimmen gemeinsam, was «Aufwertung» bedeutet, was «Lebensqualität» ausmacht.

Wie gesagt, wenns etwas bringen würde, wär ich vielleicht auch wieder auf der Strasse. Aber das bringt nichts. Es wäre eine Geste, um der eigenen Hilflosigkeit etwas schalen Heroismus zu verleihen. Was man aber machen kann, ist, bei den Unternehmen nachfragen, auf ihrer Facebookseite, per Telefon, per Mail, mehrmals täglich. Man kann nach dem Verantwortlichen verlangen und immer, immer wieder fragen:

«Warum macht ihr das Leben dieser Leute kaputt?»

Vielleicht erreicht man ja mal jemanden, der es öffentlich erklärt.

Ein Mückenschwarm kann so lange nerven, bis der Picknicker den Platz aufgibt.

136 Kommentare zu «Die Vernichtung der Kleinen»

  • Chris sagt:

    Wincasa, das ist die Firma, die mich um über 1100 Franken erleichtern wollte, für 1 Quadratmeter Parkett. Nach Abgabe der Mietsache erst alles über Monate hin verschlampt und schliesslich auch nach mehrmaliger Aufforderung absolut nicht in der Lage, eine korrekte Endabrechnung zu erstellen. Dann auch noch die Frechheit besitzen, ohne Abrechnung irgendwelche Phantasiebeträge mit der Kaution verrechnen zu wollen. Eine Mickey-Mouse Firma sondergleichen! Immobilienbesitzer, haltet euch fern von diesen Amateurgangstern.

  • Wolfgang Fassbender sagt:

    Man kann Verständnis aufbringen für die Argumente der Anti-Gentrifzierer. Sollte es auch! Aber für Gewalt kann und darf man kein Verständnis aufbringen. Randalierer sind nicht besser als die, gegen die sie randalieren.

  • Sportpapi sagt:

    Lädelisterben ist ja grundsätzlich nichts Neues. Ebensowenig wie der Protest dagegen. Nur müssen diese Läden auch wirtschaftlich überleben. Und hier funktioniert das offenbar nicht mehr, weil die aktuell dem Markt entsprechende Miete nicht mehr bezahlt werden kann. Nun können die Kunden helfen, indem sie vielleicht auch ihre Grosseinkäufe im Lädeli machen, indem sie sonstige Zuschüsse gewähren. Oder die Politik könnte etwas tun. Aber es ist doch nicht am Immobilienbesitzer, auf eigene Kosten Quartierförderung zu betreiben.

    • Réda El Arbi sagt:

      Es geht nicht um die Miete. Der Laden kann gut mit dem Umsatz leben und auch die Miete bezahlen. Sie sollen aber im Portfolio der Wincasa nicht mit Migros oder Coop konkurrieren. Sie sollen ihr Sortiemnt ändern, damit sie den anderen Mietern mit höherer Rendite für den Vermieter nicht in die Quere kommen.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Mir scheint, auch das ist letztlich eine Frage des Geldes. Wie viel mehr soll wohl der Nachmieter bezahlen?

    • Iza sagt:

      Doch die Immobilienbesitzer tragen eine grosse Verantwortung und wenn sie sie nicht tragen, soll ihnen die Verantwortung entzogen werden!!

  • Sandra sagt:

    Die Linken verdrängen immer wieder das elementarste Naturgesetz: Fressen oder gefressen werden. War schon immer so, wird auch auf ewig so bleiben. Das Leben ist kein Ponyhof, wo sich alle gern haben und man einander achtet, sorry. Es herrscht, auch wenn wir nicht gerne daran denken, immer das Gesetz des Stärkeren. Warum? Weil Wincasa es kann und es ihre natürliche Aufgabe ist. Es ist nicht kompliziert. Und da kann man rütteln, poltern, bloggen und Steine werfen. Ändern wird das nicht in einer Million Jahren etwas. Finden Sie sich endlich damit ab und machen Sie stattdessen mal etwas produktives.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ah, Sozialdarwinismus, darauf habe ich gewartet. Natürlich haben wir keine Zivilisation. Nach dieser Logik müsste ich einfach jemandem auf die Fresse hauen und ihm dann seinen Besitz wegnehmen.

      Nein, wir sind keine primitiven Barbaren. Wir haben uns in einem Rechtsstaat organisiert und schauen, dass eben nicht das grösste Arschloch allen anderen das Pausenbrot klaut.

      • paul real sagt:

        Oder aber: Die zweitgrössten Arschlöcher (Kapital) haben die grössten Arschlöcher (Feudalherren) gestürzt um uns zu einem Rechtsstaat zu organisieren, damit sie ungestört (von den grössten Arschlöchern wie auch uns) die Pausenbrote (Mehrwert) klauen können. Das war 1848..

        • Réda El Arbi sagt:

          Nope. 1848 haben sie den in ihrer Zeit wohl ausgewogendsten Staat erschaffen, den es zu dieser Zeit gab. Die Probleme, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen, haben sich in dieser Form erst später entwickelt. Die Erben der freiheitlichen Bürger von damals haben sich leider in egomane Raubritter verwandelt und wehren sich mit Händen und Füssen gegen alles, was ihre Gier in Zaum halten würde.

      • Sandra sagt:

        Nein, nach dieser Logik dürfen Sie in unserem Rechtsstaat eben nicht einem eins in die Fresse hauen. Ich erklär’s mal ganz einfach: Der Rechtsstaat definiert die Spielregeln. Und ja, in jedem Spiel muss es Verlierer geben. Das ist eine ganz simple, aber unumstössliche Wahrheit. Niemand verliert gerne. Aber so läuft’s halt. Sich über dieses Prinzip zu beklagen ist dasselbe, wie wenn man sich über das Wetter aufregt. Zwecklos.

        Aber ich frage mal anders. Macht die Wincasa nicht konstant mehr Gewinn, werden zwangsläufig früher oder später Arbeitsplätze gestrichen. Jobverlust bedeutet für viele Leute Existenzvernichtung. Ist Ihnen dies lieber?

        • Réda El Arbi sagt:

          Naja, klar darf ich nach den Spielregeln den Goliaths, die mehr Macht und mehr Geld haben, eins in die Fresse geben. verbal zum Beispiel. ich darf die Verantwortlichen, die Unmenschlichen und die Empathiebefreiten ans Tageslicht zerren. Vasella hat wie ein geschlagener Hund das Land verlassen und ist jetzt still und heimlich zurückgeschlichen.

          Bei WIncasa wird das nicht der letzte Fall sein, politisch ist ja Badran schon dran. Und niemand will Geld in eine Firma investieren, deren Name dauernd negativ in den Medien auftaucht. Ich spiele das Spiel, nur sind meine Spielsteine nicht Geld und Macht, sondern Öffentlichkeit und Demokratie. 🙂

          • Sandra sagt:

            Ich mag Ihnen den Gedanken gönnen, wenn er Ihnen beim Schlafen hilft.

            Aber bitte beantworten Sie meine Frage: Setzt die Wincasa die Priorität NICHT auf die Erhöhung des Profits, kommt es zwangsweise über kurz oder lang zu Reduktionen im Personal. Ist Ihnen das lieber?
            (Ich schätze mal ja. Denn diese Arbeitslosen sind gesichtslos und lassen sich medial nicht so leicht zwecks Selbstprofilierung ausschlachten, wie der Fall des Quartierlädelis…)

            • Réda El Arbi sagt:

              Nein, lesen Sie doch mal kurz ein oder zwei Bücher über Wirtschaft. Es gibt nämlich einen Unetrschied zwischen Gewinn und Gewinnmaximierung. Ihre neoliberalen Mitdenker versuchen permanent diese beiden Begriffe zu verwischen. Das eine ist ein gesundes Ziel, nämlich kostendeckend und mit einem gemeinschaftsverträglichen Gewinn zu wirthscaften. Das andere ist asoziale Heuschrecknewirtschaft und erfordert beständigen GewinnZUWACHS auf Kosten der Allgemeinheit.

              Versuchen Sie hier nicht mit Halbwissen Sachen zu vermischen, die wissenschaftlich längst definiert sind

          • Sportpapi sagt:

            In den Wirtschaftsbüchern steht, dass Gewinnmaximierung oder besser – optimierung nicht das Ziel einer Firma sein soll? Sondern nur ein „gemeinschaftsverträglicher“ Gewinn, vermutlich demokratisch legitimiert? Und wenn dieser dann überschritten wird, gibt es wohl eine Rückzahlung an die Kunden?
            Ich möchte daran erinnern, wer welche Rolle hat. Quartierpläne, Aufwertungen etc. sind nicht Aufgabe einzelner Firmen. Sie können höchstens beteiligt werden, in dem man ihnen einen Nutzen aufzeigt.

          • thierry emanuel sagt:

            Kommentarlos auf diese Fakten?

          • Hitz sagt:

            Sind die Mitarbeiter der Wincasa und deren Führungspersonal keine Mitglieder der Allgemeinheit? Das sind doch alles nur die üblichen Allgemeinplätze, die nicht wirklich aus Büchern über Wirtschaft entnommen sind, sondern aus der linken Begriffs-Mottenkiste. Natürlich will jedes Unternehmen seinen Gewinn maximieren. Die Frage ist eher, wie dieser nachher verwendet wird. Aber Gewinnoptimierung und -Maximierung ist so ziemlich das Destillat eines jeden Buches über Wirtschaft.

            • Réda El Arbi sagt:

              Seit wann haben die Angestellten etwas von den Millionengewinnen der Immofirmen? Das GEld geht an multinationale Investoren.

          • Hitz sagt:

            Die Angestellten der grossen Immofirmen, die ich kenne, haben durchaus beachtliche Löhne. Das mit den Investoren mag einen gewissen Wahrheitsgehalt haben, ist im Gesamten aber auch nur ein Allgemeinplatz, der wegen Unterkomplexität verboten werden sollte.

          • Sportpapi sagt:

            Ich verstehe das nicht. Ich finde es gut, dass Schweizer Boden nicht an Ausländer verkauft werden soll. Aber was hat das mit dem aktuellen Thema zu tun? Da verlängert ein Immobilienbesitzer den Mietvertrag nicht oder nur unter nicht akzeptierbaren Einschränkungen, vermutlich, weil er mit dem Nachmieter mehr verdienen kann. Weshalb sollte eine Schweizer Firma, oder sogar eine Privatperson, anders handeln? Und wenn, weshalb sollte das anders bewertet werden?
            Noch einmal: Möchte die Gesellschaft bezüglich Ladenmix etc. mitsprechen, braucht sie einen Heben. Sie muss dem Besitzer als Ersatz für entgehende Einnahmen etwas bieten.

            • Réda El Arbi sagt:

              Das wäre vielleicht so, wenn man ein Gebäude oder zwei besitzt. Besitzt man ganze Strassenzüge, wiegt das Interesse der Bevölkerung nun mal höher als die des Eigentümers. Und ja, man geht rechtlich gegen die Wincasa vor.

              Aber wir gehen auch öffentlich gegen die Wincasa vor. Irgendwann ist der Imageverlust teurer als die Rendite bei diesem kleinen Geschäft. Und wir machen es so lange, bis sich jeder Investor überlegt, ob er mit der schlechten Presse in Verbindung gebracht werden will. Das ist ein ziviles Korrektiv.

          • Sportpapi sagt:

            „Besitzt man ganze Strassenzüge, wiegt das Interesse der Bevölkerung nun mal höher als die des Eigentümers“ Ach ja? Wie das? Dann käme allenfalls das Instrument des Gestaltungsplans zum Tragen: Mehr Ausnützung, dafür mehr Mitsprache. Aber sonst?
            Rechtliches Vorgehen ist ok. Aber was, wenn alles Rechtens ist? Was zu erwarten ist, oder?
            Das mit dem zivilen Korrektiv ist so eine zweischneidige Sache. Die Erfahrung zeigt, dass hier ziemlich Willkür herrscht, in welchen Fällen sich nun die Öffentlichkeit engagiert, und wo nicht. Eine Nachricht für ein nationales Medium ist es meiner Meinung nach eher nicht.
            Aber bitte, schauen wir mal, ob dies Wirkung zeigt.

            • Réda El Arbi sagt:

              Rechtlich ist die Wincasa schon vor Obergericht. Und natürlich gibts noch uns, also die Stadtbewohner, die sich in jeder erdenklichen legalen Form dagegen wehren. Mit Blogs und Petitionen zum Beispiel. Mit Aktionen zivilen Unheorsams, mit Ironie, mit SHitstorms. Bis niemand mehr irgendwas mit Wincasa zu tun haben will.

              Ausserdem setzen sich einige Politiker auf auf gesetzgeberischer Ebene mit dem Problem auseinander: https://www.mieterverband.ch/mv/politik-positionen/news/2016/das-globale-finanzkapital-stoppen.html

              Oder man setzt sich hin und lässt die gierigen Grosskonzerne bestimmen, wie wir in unserer Stadt leben. Und findet das richtig so.

          • Sportpapi sagt:

            Sie sind vor Obergericht, weil das Bezirksgericht für Wincasa entschieden hat, oder? Ansonsten gäbe es wirklich eine Massnahme, die etwas bewirken könnte. Kauft doch das Haus! Aber dass fremde mit ihrem Geld eure Wünsche erfüllen sollen, das kann man sich erhoffen, aber doch nicht verlangen.

            • Réda El Arbi sagt:

              Soweit ich weiss, sind sie vor Obergericht, weil das Bezirksgericht sich gegen Wincasa entschieden hat.

              Und eben, wenn man ein Haus besitzt, ist das Privatsache. Wenn man einen Teil de Stadt besitzt, wirds zur öffentlichen Angelegenheit.

          • Hitz sagt:

            Jacqueline Badran als Referenz ist ebenfalls nur ein Versatzstück aus der linken Mottenkiste.
            Und noch was, was mir auffällt: Wenn ich mit Linken darüber diskutiere, dass mir weltweite Personenfreizügigkeit und endlose Einwanderung nicht gefallen, sagen sie mir seit einiger Zeit: Hey, Du kannst solche Entwicklungen nicht stoppen, das ist Globalisierung!
            Wenn aber internationale Konzerne bei uns mit Immobilien Gewinn machen, dann ist Globalisierung plötzlich wieder böse und pfui! Die armen Türkenlädeli!
            Ich meine: Wer weiss? Vielleicht hat ja auch ein herziges Türkenbänkli ein Bisschen Geld mit diesem Deal gemacht?

          • Sportpapi sagt:

            Jedes Haus ist ein Teil der Stadt. Und hier geht es um ein einzelnes Lädeli, nicht um ein ganzes Quartier.

            • Réda El Arbi sagt:

              Ist ja kein Einzelfall. Aber man kann sich nur im Einzelfall wehren.

              Was das „Teil der Stadt“ angeht. C’mon, Sie wissen, dass sie hier nur billige Rhetorik betreiben.

          • Sportpapi sagt:

            Billige Rhetorik. Dabei habe ich nur deinen Ball aufgenommen. Ansonsten habe ich einige Argumente gebracht, die nur mit billiger Rhetorik gekontert wurde.

            • Réda El Arbi sagt:

              Nun ja, wo genau ist das Argument, dass belegt, das sich ein Unternehmen, dass ganze Häuserzeilen und halbe Stadtviertel besitzt, über die Bedürfnisse und Interessen der Bewohner hinwegsetzen darf? Vor allem, wenn die Allgemeinheit die Infrastruktur bezahlt hat, die eigentlich den Wert der Immobilie definiert? Ansonsten könnten die Wincasa ja den gleichen Scheiss irgendwo in den Bergen bauen und ginge niemandem auf den Sack.

          • Sportpapi sagt:

            Es gibt ein einziges Argument: Der Besitzer kann im Rahmen der Gesetze bzw. der Bau und Zonenordnung mit seiner Liegenschaft tun und lassen, was er will. Es gibt kein einziges Argument, weshalb irgendeine Öffentlichkeit, die kein Geld investiert, finanziell nicht beteiligt ist, mitbestimmen soll, ob da nun ein Türken-Lädeli, ein Schnellimbiss, eine Kleiderkette oder irgendein Büro eingerichtet wird. Dafür bräuchte es einen Hebel, einen Nutzen für den Besitzer. Oder aber er reagiert positiv auf eine Petition. Zumal nicht mal klar ist, was denn diese Öffentlichkeit, die Gesellschaft sich wirklich wünschen würde. Vielleicht hätten die ja lieber eine Käsehütte statt einem Türkenladen?

            • Réda El Arbi sagt:

              Tut mir leid. Der Wert der Immobilie beruht zum grossen Teil auf der Investionben der Gemeinschaft: Verkehrsanbindung, soziales Umfeld, Schulen, etc.

              Und so wie ichs verstehe sollten wir in deinen AUgen einfach die Fresse halten, wenn sich ein multinationales Unternehmen einen Dreck um die Stadt und nur um den eigenen Profit kümmert.

              Wir sollen kuschen, die Fresse halten? Schau, die Leute haben niemals so viel Macht wie der Multi, aber mit der Öffentlichkeit machen sie einiges wett.

              Du stehtst zu Zeit da und beschützt den 17-Jährigen, fiesen Bully, während wir versuchen. dem 8-jährigen Mädchen Gehör zu verschaffen.

              Aber egal, für dich geht halt Profit über Gemeinwah. Was in meinen Augen eines der Gründe für den Scheisszustand unserer Welt ist.

          • Sportpapi sagt:

            Pff. „Du stehst zu Zeit da und beschützt den 17-Jährigen, fiesen Bully, während wir versuchen. dem 8-jährigen Mädchen Gehör zu verschaffen.“ Das ist jetzt etwa gleich weit hergeholt, wie wenn ich behaupten würde, du würdest hier einen Mob lancieren.
            Fakt ist, dass der Eigentümer im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen mit seinem Eigentum tun kann, was er will. Also lassen wir die Gerichte entscheiden. Wobei dieser Ausgang angesichts des auslaufenden Vertrages eigentlich auf der Hand liegt.
            Noch einmal: Alternativ könnte man viel Geld in die Hand nehmen und das Gebäude kaufen. Aber du möchtest wohl lieber Mitsprache, ohne selber dich dafür finanziell engagieren zu müssen.

          • Sportpapi sagt:

            „Aber egal, für dich geht halt Profit über Gemeinwohl. Was in meinen Augen eines der Gründe für den Scheisszustand unserer Welt ist.“ Ich wusste ja gar nicht, dass ich so viel Macht habe…
            Für mich gehört zum Gemeinwohl auch, dass man miteinander Regeln vereinbart, die gelten sollen. Und dass man sich innerhalb dieser Regeln frei bewegen kann. Ausserdem ist keineswegs klar, dass du bestimmen kannst, was dem Gemeinwohl dient. Andere Leute hätten da vielleicht noch andere Ideen. Aber auch dann kann man nur Voraussetzungen schaffen oder (Steuer-)Geld investieren, wenn man sich demokratisch einigt.

        • Hitz sagt:

          Wie sollte ich mit 700 Zeichen ein ganzseitiges Interview zerpflücken? Aber dass Badrans Aussagen eine Mischung aus Tatsachen, reinen Behauptungen und ideologisch gefärbter Rhetorik ist, müsste auch Ihnen als Journi auffallen.
          Ausserdem wollte ich noch anmerken, dass ich die Idee, der Wincasa mit einem Stadtblog-Artikel ans Bein zu pinkeln, irgendwie witzig finde. Ich meine, die meisten Züri-Hipster, werden jetzt sicher das nächste Mal, wenn sie Latte-Macchiato-schlürfend die Wohnungsinserate in der Stadt durchsehen, extra keine Wohnung der Wincasa berücksichtigen. Weil ja niemand seine Wohnung nach Lage und Preis aussucht, sondern wegen der Verwaltung.

          • Réda El Arbi sagt:

            Sie unterschätzen anhaltende Shitstorms. Vor allem, wenn die Namen der Entscheidungsträger leaken. Hat schon bei Unternehmen wie Mammuth und Sunrise funktioniert. Und natürlich werde ich die Gerichtsfälle permanent thematisieren. Und der Stadtblog ist eigentlich nur ein Nebenkanal. Wirkung erzeuge ich eher auf Social Media.

          • Sportpapi sagt:

            Oh, was für eine Macht in den Händen eines einfachen Journalisten. Da kommt es letztlich auch gar nicht so sehr darauf an, ob man nun im Recht ist, Hauptsache der Shitstorm wirkt.
            Ich nehme an, die Gerichtsfälle werden auch thematisiert, wenn sie zu falschen Gunsten ausgehen? (so viel ich weiss, hat das Bezirksgericht für wincasa entschieden. Aber ich habe nicht wirklich recherchiert, verdiene ja nicht mein Geld damit).
            Dass die Leute das lange kümmert, glaube ich eher nicht. Was wiederum auch schade ist.

      • Fredy sagt:

        Gemäss Ihrer Aussage würden die Investoren rechtswiedrig handeln, eben gegen den Rechtsstaat.
        Wenn da so ist (wäre) müssen Sie nur eine Klage anstreben und das Recht wieder herstellen. Falls dies aber nicht gelingt handelen die Investoren wohl doch rechtens. So geht Rechtsstaat, alles andere wäre eben Rechtswillkür.

        • Réda El Arbi sagt:

          Ist bereits vor Gericht, wird auch politisch angegangen. Das heisst, per Gesetz regeln, dass nicht Firmen ganze Stadtteile besitzen und beherrschen.

    • loulou55 sagt:

      „Es herrscht, auch wenn wir nicht gerne daran denken, immer das Gesetz des Stärkeren. Warum? Weil Wincasa es kann und es ihre natürliche Aufgabe ist. Es ist nicht kompliziert.“
      Ist das wirklich Ihr Ernst…???
      Wenn Sie morgen von einem 40-Tönner plattgefahren werden, oder vergewaltigt und abgestochen werden braucht man die Polizei gar nicht erst anzurufen. Der Andere war der Stärkere und hatte Sie offenbar auch nicht lieb, da nicht auf dem Ponyhof grossgeworden.
      Ja, das ist wirklich nicht kompliziert Sandra….!

      • Sandra sagt:

        Sie vergleichen Äpfel mit Birnen auf eine reisserische, unobjektive Art.

        Nochmals für die ganz langsamen unter uns: Unser Staat stellt Spielregeln auf. Die Wincasa hält sich daran und spielt einfach besser, als der Quartierladen. Verlieren muss irgendeiner. Das darf man traurig finden und man darf rumpoltern deswegen. Es ändert aber nichts.

        • Réda El Arbi sagt:

          Oh, doch, es ändert schon was. Erst ändert sich die öffentliche MEinung (durch die Medien) und dann ändern sich die Gesetze, wie man bei der Lex Koller so schön sieht. Oder bei der Abzocker-initiative. Und es ist noch lange nicht vorbei, das Spiel-

          Natürlich kann man vor mächtigen Kapitalfirmen kuschen und ihre Macht erregend finden. Das macht sie für die Allgemeinheit keinen Dreck besser.

        • anwalt sagt:

          Die wincasa spielt nicht nach den spielregeln: sie versucht ein konkurrenzverbot vertraglich zu installieren, wo man sogar ueberlegen koennte, wie das mit dem gesetz gegen den unlauteren wettbewerb aussieht oder, seit wann abgeschlossene vertraege einseitig geaendert werden koennen und sollen. Ja, ich glaube auch, da steckt ein schon platzierter nachmieter dahinter..

    • Clara Goodwin sagt:

      Ah ja. Das Gesetz des Stärkeren. Frage ist doch: Wollen wir das? Wollen wir in Städten bzw. einer Welt leben, in der das Gesetz des Stärkeren (in diesem Fall = Reicheren) regiert?
      Nein danke. Denn der Stärkere (in diesem Fall der Reichere) ist nicht immer der Bessere. Es gibt noch andere Werte, bessere, wichtigere Werte.

      • Sandra sagt:

        Falsch. Die Frage ist eben NICHT, ob wir das wollen. Denn Naturgesetze stehen nicht zur Debatte. Die Gravitation kümmert sich nicht darum, ob Sie sie toll finden oder nicht. Sie ist einfach. Das selbe gilt für das Gesetz des Stärkeren.

        • Réda El Arbi sagt:

          Sie scheinen den Unterschied zwischen Barbarei und Zivilisation wirklich nicht zu verstehen. Und nein, das Gesetz des Stärkeren ist kein Naturgesetz. Es ist ein sozialer Imperativ, den man mit der Bildung von egmeinschaften entgegenwirkt. Gesetze, Grundrechte, eigentlich unsere ganze Menschheitsgeschichte widerspricht Ihnen.

          Ansonsten würde man sie totschlagen oder in der Kälte aussetzen, wenn sie alt werden.

          • Sandra sagt:

            Zivilisation ist eine Illusion. Eine schöne Fassade, welche uns schöner Leben lässt. Die Grundprinzipien bleiben unverändert. Ist wie Physik. Wir reden uns ein, dass die Welt fair sei. Das alle gleich sind. Ist aber, wenn man sich getraut genau hinzuschauen, ganz und gar nicht so. Irgend jemand ist Gewinner und irgend jemand ist Verlierer. Denken Sie mal darüber nach, ganz besonders, wenn Sie ein Geschichtsbuch öffnen.

            Ja. Exakt das wird man tun, wenn ich mal alt bin. Nur wird es für leichtgläubige Menschen von aussen ganz anders aussehen: Man wird mich nämlich für viel Geld in ein Heim zum Sterben schicken und es „würdevoll“ nennen.

    • Tim Birke sagt:

      Liebe Sandra

      Es ist lustig Deinen Text zu lesen. Es ist ein lustiger Text und ich bitte Dich immer wieder Herr Arbis Blog zu besuchen, damit ich meinen Kommentar zu solch klaren Ankündigungen machen darf.

      Das mit der Natur ist so eine Sache, da diese stets im Wandel ist. Das einzig wirklich Beständige ist der Wandel:

      vor 66 Mio. Jahren:
      Das Aussterben der Dinosaurier

      1789
      Die französische Revolution

      1941
      Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg

      Der Mensch hat sich über die Natur erhoben. Wir nennen es Kultur.

      • Marco sagt:

        Der Mensch hat sich über die Natur erhoben? Erhoben? Wie ist smdas zu verstehen? Im Jahrhundert, in dem wir geboren wurden, fanden die grössten Massaker der Geschichte statt. Und Sie denken wirklich, knapp ein halbes Jahrhundert danach, dass man sagen darf, dass der Mensch sich über die Natur erhoben hat?

        Darüber, dass sich alles wandelt, bin ich mit Ihnen einverstanden. Dass es sich, wie Sie suggerieren, um eine stetige Wandlung ins Positive handelt, daraus zweifle ich sehr stark.

    • thierry emanuel sagt:

      Päng, der sass mitten auf die fresse.

      • Robert Holzwarth sagt:

        Ich arbeitete einmal für TA-Media als El-Arbi, Birke und Emanuel noch nicht auf der Welt waren, Drogen nahmen oder irgendjemandem die Fresse polierten und Steine warfen (scheinen ja sehr lösungsorientiert). Aus dieser Zeit habe ich noch einige Aktien (als MA-Beteiligung beim Börsengang, ich bin ein Dreckskapitalist). Diese werde ich an der GV dem Herrn Supino zurückgeben (er verdient 6 – 10 Mio. inkl. Dividenden und schiebt redaktionelle Hohlköpfe als Feigenblätter vor) Super PR-Strategie.

    • Kaninchen frisst Fuchs sagt:

      Tolle Neandertaler-light-Variante, die Sie zum Besten geben. Erstaunlich, dass Sie nicht noch von Schicksal sprechen. Aber gewiss, Sie haben recht, vermutlich wurde die Relativitätstheorie durch einen gezielten Faustschlag entwickelt.

    • Thomas sagt:

      Fressen und gefressen werden ist ok, aber wenn die Autonomen fressen wollen, werden sie als Kriminelle und Randalierer bezeichnet während die Immobilenhaie bewundert werden. Nur wer Geld hat, hat was zu sagen und das ist definitiv kein Naturgesetz.

  • Flo sagt:

    Warum macht ihr das Leben dieser Leute kaputt?»
    Antwort könnte lauten; was interessieren uns die Menschen? Uns interessiert der Gewinn – so einfach ist das.
    Ich weiss, ich bin eine ewig gestrige, weine oft den vergangenen Zeiten nach; aber als WINCASA noch Winterthur Leben war, war sie eine Liegenschaftenverwaltung mit Herz und Kopf.
    So steht es ja auch im Firmennamen WIN=Gewinn CASA= mit Häusern/Wohnungen!
    Und ich glaube nicht das damals das ganze mit Verlust rechnen musste.
    In der Mitgliederzeitschift vom Mieterverband kommt der Name WINCASA immer wieder vor – meist in eher unrühmlichem Zusammenhang.
    Leider ist dem Ganzen auch kein Ende zu setzen weil zu stark finanziell…

  • Peter Müller sagt:

    Wer spricht von Vielfalt in den Kreisen 4 und 5? Es sind ja hauptsächlich Ethno-Läden, türkisch, sri-lankisch und andere zu finden sowie unzählige Coiiffeurs und Nagel-Sutdios…
    Was fehlt sind Metzgerein, Bäckereien, Käseläden, usw.

    • Réda El Arbi sagt:

      Da gibts ganz viele urschweizer Läden. Aber wenn man da nicht einkauft, entgeht einem das vielleicht. Machen Sie mal den Kreislauf 4/5 mit. http://www.kreislauf4und5.ch/de/index.html

    • Flo sagt:

      Was fehlt sind Metzgereien, Bäckereien, Käseläden, usw – dazu bräuchte es aber auch Vermieter die gewillt sind einem solchen Geschäft eine Chance zu geben.

    • Michael Ogi sagt:

      Metzgereien, Bäckereien, Käseläden usw. Also erstens war ich da schon einkaufen in Kreis 4 und 5 und zweitens gelten diese Läden für mich weniger einem pluralistischen Stadtbild, ist es doch in der Schweiz (gottseidank) fast unmöglich, ein paar Minuten durch eine Stadt, ein Dorf oder schon nur einen Bahnhof zu gehen, ohne einen dieser Läden anzutreffen, vielleicht eben ausgenommen der Nobelquartiere in Zürich…

  • Ivan Casale sagt:

    Ist es Rechtens was Wincasa macht (hier meine ich das Gesetz)? Wenn ja, warum sollen sie das nicht tun dürfen? In der Enge verschwanden in den letzten 15/18 Jahren fast alle kleine Läden, Metzger. Die Mieten haben sich in dieser Zeit verdoppelt oder mehr. Das wurde nie so spezifisch und mehrfach durch die Medien gejagt.

    Als ich den Artikel im Tagi las, erinnerte ich mich hauptsächlich an die Pestizidgeschichte im KTipp (vor ca 3 Jahren), nun ist daraus offensichtlich ein super Bioladen geworden (was mir wiederum komplett entgangen ist). Für mich bedeuten die derzeitige Zuwendungen der Medien eigentlich nur, dass die Besitzerfamilie gut vernetzt ist. Was soll’s.

    • Maiko Laugun sagt:

      Das Lädeli-Sterben in der Enge – gilt auch für andere Quartiere – begann schon in den 70er Jahren, nicht zuletzt deshalb weil die linke Genossenschaft Migros immer mehr Filialen eröffneten. Schuld sind aber auch die Konsumenten selbst, weil das Einkaufen bei einem grossen Händler mehr bietet. Es sind also nicht nur die Immobilienfirmen schuld. Gruss von einem alten Engener.

      • Réda El Arbi sagt:

        Sorry, das ist in diesem Fall einfach gelogen. Der Laden hat genug Kunden, kann ohne Probleme überleben. Was wir aus den 70ern nämlich gelernt haben ist, dass wir die kleinen Läden schätzen. Viele kaufen ihre Bücher wieder beim Kleinsthändler, ihr Gemüse beim Türken und ihr BRot beim Beck.

        • Sportpapi sagt:

          Wenn der Laden ohne Probleme überleben kann, sollte auch eine marktübliche Miete drinn liegen, oder?

          • Réda El Arbi sagt:

            Es geht ja nicht um die Miete. Der Laden darf als Laden nicht mehr wirtschaften, weil der Mietzweck nicht dem Portfolio der Wincasa entspricht.

        • Maiko Laugun sagt:

          Lieber Réda, bevor es mich beruflich Jahre nach Saudi Arabien und später und privat bis und mit heute nach China verschlagen hat, habe ich 45 Jahre in der Enge gelebt und kannte die Bäcker, Metzger, Millchmänner und die Nischenhändler etc. persönlich. Die gingen wegen den Grosshändlern und der Bequemlichkeit der Kunden ein und nicht wegen den Vermietern. Hier in China gehen auch täglich immer mehr Läden ein, weil alle online bestellen und sich alles nach Hause liefern lassen. Das ist die Realität. Das Portfolio der Immobilienhändler wird auch durch unsere Pensionskassen bestimmt. Das sollte man nicht vergessen.

          • Réda El Arbi sagt:

            Jep, aber seit dem Ende der Neuniziger kaufen die Leute wieder bei den Tante-Emma-Läden ein.

            Und wer genau an den hohen Mieten, gerade bei Wincasa verdient, sind nicht unsere Pensionskassen: https://www.mieterverband.ch/mv/politik-positionen/news/2016/das-globale-finanzkapital-stoppen.html

          • Maiko Laugun sagt:

            Ein Gemüsehändler arbeitet nicht zum Wohle seiner Kunden. Er arbeitet, um seinen Lebenserhalt zu finanzieren oder um im Idealfalle sogar reich zu werden. Er arbeitet nach den gleichen Grundsätzen wie die Immobilienhändler. Immobilien sind nichts anderes als Gemüse – einfach ein paar Nummern grösser. Die Frage ist, ob und wie stark das reguliert werden soll.

            Danke für den Link.

            • Réda El Arbi sagt:

              Sobald der Gemüsehändler mit seinem Gemüse andere Existenzen vernichtet, die Stadt umgestaltet und zweistellige Millionengewinne macht, mit denen er dann weitere Existenzen vernichtet und leerstehenden Luxuswohnraum schafft (der nochimmer Gewinn abwirft, auch wenn kein Schwein da lebt), stimme ich Ihnen zu.

          • Sportpapi sagt:

            Badran hat völlig recht, wenn sie eine strikte Einhaltung der Lex Koller fordert. Aber sie ist leider in unserem bürgerlichen Parlament damit aufgelaufen.
            Hingegen ist klar, dass ein Besitzer an den Meistbietenden verkaufen oder vermieten darf. Die Immobilienfirmen kommen ja beispielsweise nicht zum Zug, weil sie am meisten Geld haben, sondern weil die Verkäufer dem Meistbietenden verkaufen.
            Wenn die Gesellschaft hier eingreifen möchte, dass muss sie halt Geld in die Hand nehmen. Gratis gibt es das (meist) nicht.

          • Sportpapi sagt:

            Badran hat übrigens auch recht, wenn sie fordert, dass man Immobiliengewinne, die durch Aufwertung des öffentlichen Raums mit Steuergeldern (oder Umzonungen, etc.) entstanden sind, zumindest teilweise abschöpfen sollte.

            • Réda El Arbi sagt:

              Nein, sie dürften bei gleicher Miete drinbleiben, wenn sie das Angebot (Lebensmittel) ändern würden. Nur sind eben Lebensmittel die Existenz der Familie. Kann man bei den Links im Text nachlesen.

          • Sportpapi sagt:

            Ich habe genau gelesen. Du auch? „Denner erklärt auf Anfrage, eine Konkurrenzklausel, die andere Lebensmittelhändler im gleichen Gebäude verbieten würde, stehe nicht in seinem Vertrag. Quartierkenner vermuten, dass Wincasa Denner und Migros lediglich ins Spiel brachte, um den türkischen Laden loszuwerden.“

      • Tomas Müller sagt:

        @Maiko Laugun: Was habe ich grad gelesen? „weil die linke Genossenschaft Migros…. “ Also langsam hauts mir den Nuggi raus, wenn alles links der SVP mit LINKS tituliert wird. Bitte mal die Augen aufmachen in der Migros drin!!!! Ich fass es einfach nicht!

  • Reudel sagt:

    Die Wirtschaft vertritt immer nur Partikularinteressen, nämlich diese, der Gewinnmaximierung. Deswegen ist es ja sinnvoll, dass die Stadt und Genossenschaften genug Wohnraum in der Stadt er- und vorallem behalten. Es ist leider die Aufgabe des Staates, die Gentrifizierung zu stoppen.

    • Maiko Laugun sagt:

      „Es ist leider die Aufgabe des Staates, die Gentrifizierung zu stoppen.“

      Nein, es ist Aufgabe des Staates ein ausgeglichenes Budget zu erwirtschaften, damit langfristig möglichst viele profitieren.

      • Réda El Arbi sagt:

        Nein, es ist Aufagbe des Staates, das Zusammenleben zu organisieren. Dafür bezahlen wir Steuern. Die Organisation des Zusammenlebens bestimmt die Höhe der Steuern.

        Was Sie beschreiben, ist die Funktion eines Unternehmens. Aber zum glück ist der Staat kein Unternehmen. Ausser für geldfixierte Neoliberale.

    • Flo sagt:

      Es ist leider die Aufgabe des Staates, die Gentrifizierung zu stoppen. – was aber wenn er das nicht will?

      • Réda El Arbi sagt:

        Dann sind wir gefragt. Denn der Staat ist eigentlich nur ein Ausdruck unseres zivilien Zusammenlebens. Und wir können Druck machen. Über die demokratischen Prozesse.

  • Werner Krüsi sagt:

    Mich nervt die Gentrifizierung ebenfalls gewaltig. Die Seele, das, was das Leben in der Stadt lebenswert macht, wird zunehmend zerstört.
    Trotzdem bringt es meiner Meinung nach nichts, auf Unternehmen wie Wincasa loszugehen – ein Unternehmen dient einzig dem Interesse seiner Besitzer/Aktionäre, und das ist nunmal die Gewinnsteigerung. Der Fehler liegt bei der Politik, die verpasst hat, die permanente „Aufwertung“ der Stadt zu regulieren. In dem Sinne: schreiben Sie besser den verantwortlichen Politikern, per Mail, auf Ihrer Facebookseite, mehrmals täglich. Denn diese Leute können es sich im Gegensatz zu den beteiligten Unternehmen nicht leisten, sich früher oder später öffentlich zu…

  • Diego sagt:

    Wer Personenfreizügigkeit sagt, muss auch Gentrifizierung sagen, Réda 🙂
    Da springt dann halt auch mal so ein lovely Türkenlädeli über die Klinge…

  • Maiko Laugun sagt:

    «Warum macht ihr das Leben dieser Leute kaputt?»
    Da geht nichts kaputt. Solche Lädeli werden meist von einer Grossfamilie betrieben. Ein jeder hilft ein bisschen mit – hier ein Onkel und dort ein Cousin – und die ganze Familie lebt (und teilt sich das Geld) von den Steuergeldern der Immobilien-Firmen und Schulden werden mittels Privatkonkurs abgeschrieben. Als Randbemerkung: Es gibt viele kleine Lädeli mit Schweizern, welche ausschliesslich zur Steueroptimierung und bewusst Verlust orientiert betrieben werden.

  • Leonard Bühler sagt:

    Finde man sollte in der City den Kommunismus einführen. Oder zumindest eine Regierung wie z.Bsp. in Venezuela (paradiesische Zustände). Dann hätten die Journis aber nix mehr zu motzen, wäre auch schade.

    • Réda El Arbi sagt:

      Argumente und so sind nicht so Ihre Stärke, gelledsi? Jänu.

      • Tim Birke sagt:

        Leonhard, ich habe schon aus Euren Reihen gehört, dass man WEF Demonstranten (welche es nicht mehr gibt) einfach mit dem Panzer überfahren soll.

        Ich stehe für den gesunden Kapitalismus. Gesund heisst, dass alle davon profitieren sollen. Reiche sorgen sich für die Armen usw.

        Das Leben wäre ein Paradies.

        Das wir als Gesellschaft Millionen von Jahren brauchen um das zu begreifen sehe ich ein. Aber ein paar haben es bereits verstanden und handeln danach. Das Leben dieses Denkens erhört die Lebensqualität und Lebensfreude bis ins hohe Alter. Ich verspreche es Ihnen.

      • Uwe Kroll sagt:

        Die Lügenpresse ist von verkappten Kommunisten unterwandert, ein uralter Hut.

        • Walter Grundbacher sagt:

          Der Herr Birke ist für den Kapitalismus, wenn er auf der Bezüger-Seite ist. Als her mit den Krankenkassenverbilligungen, Genossenschaftswohnung und Stipendien. Irgendwoher wird das Geld ja kommen. Es gibt aber keinen Boden für Baurecht aus dem Nichts etc. Herr Bühler hat nichts von Panzern und überfahren gesagt. Das ist eine Unterstellung ihrerseits. Das mit dem Kommunismus ist Ironie. Da braucht es bei gewissen Leuten auch Millionen von Jahren, bis das begriffen wird.

          • Tim Birke sagt:

            Stipendien finde ich gut, damit sich nicht nur Erben bilden dürfen. Genosschenschaftswohnungen für Arme finde ich fair und gerecht. Krankenkassenverbilligungen für die, welche nicht mit dem goldenen Löffel geboren sind schützenswert.

            Aber ich habe etwas gegen Rücksichtlosigkeit und Dekadenz.

  • Daniel Stanislaus Martel sagt:

    Das Traurige an den Linksautonomen ist, dass sie gerade nicht die kalten Immobilienfassaden beschädigen, sondern den Gewerbetreibenden die Existenz ruinieren. Schon vergessen, was vor einem Jahr in Zürich ablief, als Cafés und kleine Läden verwüstet wurden?
    Komisch bloss, dass die „Chaoten“ nie auf die Machtträger losgehen…

  • Urban Zuercher sagt:

    Aus aktuellem Anlass, heute hat die Swiss Prime Site SPS ihren Jahresbericht vorgelegt:
    „Erfolgreiches Geschäftsjahr für Swiss Prime Site
    Swiss Prime Site erzielte im Geschäftsjahr 2015 ihr bisher bestes Ergebnis seit ihrer Gründung. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 19.6% auf CHF 553.4 Mio. (Vorjahr CHF 462.8 Mio.). Der Gewinn wurde um 23.9% auf CHF 355.1 Mio. gesteigert (Vorjahr CHF 286.7 Mio.). […]
    Der Ertrag aus Immobiliendienstleistungen von Wincasa erhöhte sich um 9.0% auf CHF 109.5 Mio. (Vorjahr CHF 100.5 Mio.). Wincasa konnte erfolgreich neue Mandate für ihre integralen Immobiliendienstleistungen gewinnen und die schweizweite Präsenz…

    • Urban Zuercher sagt:

      Ach, und hier noch weitere Infos zum Lachen von der Homepage der SwissPrimeSite…. „Stakeholder im Zentrum des Handelns“
      „Generell sucht Swiss Prime Site einen engen Austausch mit allen Mietern. Besonders im Bereich der kommerziellen Liegenschaften wird während des Mieterausbaus die Erzielung gegenseitiger Vorteile angestrebt.“

      https://www.swiss-prime-site.ch/de/nachhaltigkeit#dna=.dna_56e8120e13cb4-0

    • Urban Zuercher sagt:

      So, danach hör ich auf, nur noch dies:
      „Um das neue integrale Geschäftsmodell von Wincasa auf dem Markt bekannt zu machen und das Unternehmen als innovativen und modernen Marktführer zu positionieren, wurden seit 2014 verschiedene Massnahmen zum Markenausbau umgesetzt. Neben einem Redesign des Logos, des Internetauftritts sowie der Filialen und Centerstandorte setzt Wincasa verstärkt auf Medienarbeit und Public Relations. Zudem publiziert Wincasa Fachbeiträge und Analysen zu regionalen und gesamtschweizerischen Immobilientrends. Der Erfolg dieser Massnahmen zeigte sich bereits 2015 deutlich in einer gesteigerten Anzahl von Presse-Clippings und einer Zunahme der Medienanfragen.“ Hahaha…

    • Tim Birke sagt:

      Gewinnmaximierung 🙂

      Wenn ich bedenke, dass dieses ganze Theater nur für irgendwelche reichen Erbsprösslinge veranstaltet wird, welche von der Menschheit in Berginternaten abgeschottet werden.

      Max Havelaar finde ich als Beispiel eine gute Organisation, weshalb nicht mehr auf solche glorreiche Ideen kommen, vor allem die welche sehr viel haben.

      Genung philosophiert 🙂 ich finde der türkische Laden soll bleiben. Einfach darum, weil er zur KULTUR von Zürich gehört.

    • Olivia Brunner sagt:

      Der Autor und seien revolutionären Mitleser wissen aber schon, was oben auf dieser Seite steht. Der Konzern, und vor allem die Mehrheitsaktionäre, haben gerade einen dreistelligen Millionengewinn eingefahren. Tritt der wilde El Arbi dem Chef jedesmal ans Bein, wenn dieser vorbeigeht „pöser Kapitalist“. Ich vermute eher, dieses Online-Gefäss in der fünften Ableitung geht vergessen und bringt aber immer noch ein paar Clicks, die man der Werbewirtschaft unterjubeln kann.

      • Réda El Arbi sagt:

        Schau auf meinen Twitteraccount.

        PS: Ich bin sozusagen das Quartierlädeli in der Medienwelt. Ich hab Narrenfreiheit und darf zum Beispiel sagen, dass ich die Gewinnmaximierung auf der einen und den Spardruck in den Redaktionen auf der anderen Seite Scheisse finde.

        • Olivia Brunner sagt:

          Was ist denn Twitter. Braucht das der Revolutionär?

          • Réda El Arbi sagt:

            Nope, nur mein öffentlicher Kommentar zu den Tamedia-Zahlen. Lange vor deinem Post.

            Aber hauptsache, man hat mich angegriffen, gell.

      • Réda El Arbi sagt:

        PS: Ich bin kein extremer Antikapitalist, ich find nur Machtmissbrauch zur Gewinnoptimierung schlecht.

        • Philipp M. Rittermann sagt:

          „gewinnoptimierung“ ist ein heil und eine geissel zugleich. u.a. durch die globalisierung gibt es aber zunehmend verlierer als gewinner. die vielgepriesene „nachhaltigkeit“ bedingt ein abwägen zwischen marge und konsolidierung. was ich damit sagen will. die heutige überwiegende managerkultur will meist lieber „den spatz in der hand, als die taube auf dem dach“. das „entweder-oder“ ist das problem. vernünftige unternehmer sind in der lage, hier kompromisse zu finden. rein kapital-gesteuerte mänätscher hingegen, erfüllen einen auftrag. teuer bezahlt, aber bedingungslos. es ist also weniger ein „machtmissbrauch“ als ein zeitgeist-legitimiertes handeln. man kann nicht alles haben.

        • Tim Birke sagt:

          Frau Brunner, entspannen sie sich. Trinken Sie ein Glas Sekt mit Ihren Freunden. Auf uns die Weltverbesserer. Jemand muss es ja machen 🙂 sonst wäre es doch einseitig. Gönnen Sie ein paar Clicks denen, welche nicht blind folgen und alles kaufen, was angeboten wird.

          • Olivia Brunner sagt:

            Sie glauben das im Ernst, sie seien die Weltverbesserer. Na ja, jeder darf mit Scheuklappen durchs Leben gehen. Und Alkohol braucht ich keinen, weder zur Entspannung noch zur Bewusstseinserweiterung. Das überlasse ich gerne den Weltverbesserern. Nimmt mich aber noch Wunder, wo es fairen, biologischen Sekt aus der nicht-Gewinn-orientierten-Kooperative gibt.

            • Réda El Arbi sagt:

              Naja, lieber ein Weltverbesserer als ein zynischer, verbitterter Nihilist oder eine neoliberale Heuschrecke.

              Und ja, ich empfinde „Gutmensch“ als Kompliment, wenn ich die empathiebefreiten Psychen anschaue, die solche Begriffe abwertend benutzen.

          • Olivia Brunner sagt:

            R. El Arbi: Ich habe eigentlich T. Birke angesprochen, aber schon den Verdacht, dass Sie dieses Pseudonym verwenden um Gruppendruck zu machen. Und ich habe „Gutmensch“ nicht gebraucht. Ich weiss nicht, wieso das beleidigend sein soll…

          • Mark Walter sagt:

            Weltverbesserer und Gutmenschen machen Europa kaputt. Gut gemeint ist nicht gut gemacht.

            • Réda El Arbi sagt:

              Nun ja, nein. Wir haben gerade den besten Lebensstandard der Welt in der Schweiz.

              Rechtsnationale hetzen und mobilisieren die Ängstlichen. Weltverbesserer bringen Lösungen, die nicht nur die eigenen Taschen füllen, sondern der Gemeinschaft nutzen.

          • Mark Walter sagt:

            Dass die Linken die Schweizer Wirtschaft und den Lebensstandard geschaffen haben, ist mir neu, lustige Fantasie. In Zürich setzten sie sich halt ins gemachte Boot, da sehr viele Bürgerliche die es wirtschaftlich zu Etwas gebracht haben, weggezogen sind. Linksinternationale lernen gerne Parteibüchlein-Sprüche auswendig und beten sie herunter, tönt immerhin schön und irgendwie herzig. Im Übrigen waren es die SPler selber, die den Anstoss zur Gentrifizierung in den Kreisen 4 und 5 gemacht haben, mit ihrer unbedarften und unüberlegten naiven Millieu-Vertreibungs-Politik. Eine solche „Quartier-Aufwertung“ (Langstrasse Plus-Projekt) führt immer genau zu den Resultaten die man nun halt erntet.

            • Réda El Arbi sagt:

              Öhm , schauen Sie doch mal, seit wann Schweizer Städte auf dem Beliebtheitsindex für Unternehmen auf den ersten zehn Plätzen sind. Zürich übrigens immer auf Platz 1 oder 2. … seit sie rotgrün regiert werden.

          • Mario sagt:

            @El Arbi: Linke (Gutmenschen & Weltverbesserer) haben also unsere Wirtschaft aufgebaut und unseren hohen Lebensstandard in der Schweiz geschaffen. Kompliment für Ihre blühende Phantasie 🙂

            • Réda El Arbi sagt:

              Schauen Sie sich die Stadtentwicklung an, seit die Städte in der Schweiz Rotgrün regiert werden. Schauen Sie sich an, ann Zürich auf dem Städteindex für Unternehmen immer auf den ersten zwei Plätzen ist. Gegen Fakten kommen Sie leider schlecht an.

  • manuel schneider sagt:

    bla bla bla, die familie hat ein günstigeres Ladenlokal angeboten bekommen an guter Lage, davon redet keiner. wenn sie nicht zugreifen sind sie selber schuld. wieviele schweizer werden in ihrer existenz bedroht durch gentrifizierung, da kratzt es keinen

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, ich find auch, dass Sie Ihre Wohnung verlassen sollten: Wir bieten Ihnen dann irgendwo etwas, wo niemand Sie besucht.

      Ehrlich, Vertreibung wird nicht besser, wenn man sie „Umsiedlung“ nennt.

      Und das irgendwer hier noch seinen fremdenfeindlichen Müll abliefern muss, war ja zu erwarten.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      in diesem fall hat es nichts mit schweizer oder nicht zu tun. die betroffene türkische familie ist assimiliert. da brauchen wir nicht darüber zu diskutieren. es geht hier um das lädeli-sterben als solches. und um die doppelmoral, welch hier von der stadt zürich an den tag gelegt wird. unternehmen wie eine wincasa sind „knallhart“. um der sache willen dürfen solche unternehmen mit gutem gewissen kritisiert werden. ebenfalls gehören gewisse tendenzen und handlungsweisen hinterfragt. ich persönlich bin ein verfechter einer gerechten unternehmenskultur. in meiner beruflichen karriere habe ich des öfteren erlebt, dass „richtigkeit“ hinter mammon gestellt wird. das finde ich schade.

  • Tim Birke sagt:

    Es ist keine Aufwertung der Lebensqualität wenn überall nur noch Coop’s und Migros stehen. Zudem bemerke ich, dass in den Coop und Migros Filialen zunehmend die Angestellten sehr gestresst sind. Aufwertung der Lebensqualität wäre für mich, wenn die Mitarbeiter gut bezahlt werden würden und die Stimmung zufriedener. Das ist mir auch wichtiger, als jede erdenkliche Marke des Joghurts.
    Auch wurde ich schon x-mal aufgefordert die Selbstbedienungskasse zu benutzen, aufgrund dem Stress der Kassierer/innen. Diese grossen Unternehmen, wir müssen ihnen mehr auf die Finger schauen, sei es die SBB, Coop oder Migros. Lebensqualität ist umfassender zu betrachten.

    • Susanne Araf sagt:

      Lebensqualität ist, wenn ich wirklich frisches Gemüse und Obst in 5 Minuten eingekauft habe, und dabei noch eine grosse Auswahl hatte, wie das im Dirok Market am Limmatplatz der Fall ist.
      Keine Lebensqualität ist, wenn ich mich durch die ganze Migros am Limmatplatz durchkämpfen muss , und dann an der Selbstbedienungskasse in der Schlange warten muss, um das immergleiche, halbfrische Gemüse zum doppelten Preis nach Hause zu tragen.
      Aber vermutlich interessiert das bei Wincasa niemanden.

      • Lichtblau sagt:

        Was aber doch interessieren sollte: Da wird von beiden orangen Riesen mit aufwendigsten Werbekampagnen um die Sympathie der Kunden gefightet. Solche Berichte bewirken jedenfalls bei mir einen grossen Verlust an Sympathie. Wenn ich denke, wie ich bis vor nicht allzu langer Zeit lustvoll bei Migros einkaufte, favorisierte Produkte hatte, auch als Erwachsene ein „Migroskind“ war … Für den schleichenden Verlust an (unbezahlbarer) Kundenbindung kann sich die Migros auch bei der Wincasa bedanken. Wo ist der nächste Türkenladen?

  • Irene feldmann sagt:

    Es gibt hier eigendlich nur eines zu sagen, entweder lässt ihr euch es gefallen das ein paar bonzenunternehmen euch diktiert, wo und was ihr zu kaufen habt oder ihr setzt euch verdammt nochmal dafür ein das, eure Freiheit der Wahl, wenn ihr diese überhaupt noch habt, gewährleistet ist.

  • Robert Holzwarth sagt:

    Die Leute, die hier herummosern, sind die gleichen, die motzen, wenn PK, AHV nicht mehr gedeckt sind. Und das wird schneller kommen, als erwartet, ihr kinderlosen Grossdorf-Hippster. Wer steht wohl hinter Wincasa? Zudem finde ich es lustig, dass alle mit makrobiotischen Birkenstocksandalen herumrennen, im Türkenlädeli ist es dann gleich, wenn das Gemüse so stark mit Schwermetall belastet ist wie ein russischer Oppositioneller. Und ja, es ist immer das Kleingewerbe, dass nach Parkplätzen schreit.

    • Réda El Arbi sagt:

      Sorry, „türkische Gmüse“ kommt meist vom Zürcher Grossmarkt.

      • Robert Holzwarth sagt:

        Ja, aber dort nicht von türkische Biobauern. Sondern vom übelsten Hors-Sol-Billig-Anbieter aus Spanien.

        • Réda El Arbi sagt:

          Gut, dass Sie das so genau wissen.

          By the way: Was hat das mit dem Vorgehen der Wincasa zu tun?

          Und nein, ich will meine ALterssicherheit nicht auf Kosten von kleinen Existenzen. Auch nicht aus Rüstungsgeschäften.

          UND NEIN; DER ZWECK HEILiGT DIE MITTEL NICHT.

          • Robert Holzwarth sagt:

            Man nennt das Entwicklung. Der ewige Kreislauf. Industriequartier, Arbeiterquartier, Ausländerquartier, Trendquartier, Luxusquartier und dann wieder von vorne. Aber ich nehme an, sie hätten auch wie ein Löwe gegen den Abriss der Stadtmauern und die Trockenlegung des Sihlsumpfes gekämpft… (wobei kämpfen hier ironisch für Schreibtischtäter steht). Ich muss zurück in den Grossmarkt…

            • Réda El Arbi sagt:

              Ja, nehmen Sie sich die Zeit und erzählen Sie ihren relativierenden Sermon den Betroffenen. Sie können auch gleich noch was von „Gesetzen des Marktes“ dranhängen. Oder eher sozialdarwinistisch“ Der Stärkere überlebt“?

              Jänu, Sie müssen mit ihrer Sicht auf die Welt leben.

  • Sam Enerve sagt:

    Das Schlimme ist ebenfalls, nebst dem Umstand dass die armen Leute dort weg sollen mit Ihrem Laden, die Hilflosigkeit die es in einem auslöst! Was könnte helfen? Was kann man unternehmen dass solche Spekulanten nicht einfach alles können und dürfen? Aber schlussendlich auch was wird es bringen, vielleicht kann der Laden noch eine Weile bleiben wird wahrscheinlich jedoch mit allen sonstigen Mitteln zum Aufgeben gezwungen werden. Dieses zwar „natürliche“ Recht des Stärkeren kotzt mich langsam sowas von an. Soviele meiner Freunde die in Zürich eine Wohnung suchen sind verzweifelt weil man sich das wohnen hier nicht mehr leisten kann. Diese Stadt geht vor die Hunde.

    • Réda El Arbi sagt:

      Immer wieder anrufen, öffentlich machen, die Namen der Verantwortlichen auf Facebook posten, einfach nicht ruhig bleiben. Weil niemand Geld in eine Firma steckt, die dauernd negativ in der Presse auftaucht.

  • M. Petersen sagt:

    Der fatale Irrtum des Autors liegt in diesem Satz: „Die Stadt gehört nicht den Leuten, die die Häuser besitzen, sie gehört uns allen.“ – denn er ist in unserer durch und durch vom Kapital kontrollierten Welt schlicht falsch, bestenfalls naiv. Und solange man diesen Irrtum und die daraus zu ziehenden Konsequenzen nicht schonungslos erkennt, wird man auch weiter die mit dem neoliberalen Wachstumsdogma verbrüderte SP/Grüne/Co. (AL ist auch schon gut dabei) in die Stadtregierung wählen und sich dann wundern, warum die Gentrifizierung noch schneller weitergeht als je zuvor. Die Zürcher bekommen nichts anderes als das, was sie verdienen.

  • Michael Berger sagt:

    „Geschwafel von Mediensprechern“: Der Inhalt ist bei solchen Medienmitteilungen längst irrelevant geworden. Die Mediensprecher vollziehen hier bloss ein Ritual, das „Erklärung an die Adresse der Öffentlichkeit“ heisst. Man tut damit so als würde man einer Norm folgen, nämlich der Norm einer aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft, dass man seine Handlungen rational begründen kann und diese (wenn nicht privat) für eine Mehrheit der Gesellschaft auch nützlich sind. Doch spielt man das nur, d.h. es gibt keine echte Begründung/Erklärungen sondern nur Sätze, die so klingen. Die Medienmitteilung ist somit die rituelle Behauptung, dass man gute Gründe hat und die Sache für alle gut ist.

  • Carlo sagt:

    Man darf bloss nicht vergessen, dass der Druck auf das Gewerbe von zwei Seiten kommt: Einerseits von Immobilienspekulanten, andererseits aber auch von der Stadt mit ihrer Politik des Parkplatzabbaus. Diese vertreibt viele Gewerbler, deren Erzeugnisse sich nicht in einer Einkaufstasche im Tram transportieren lassen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, fragen sie mal die Gewerbler, was ihnen die Existenz schwerer macht: Die Mieten, die Kündigungen oder zwei Parkplätze weniger in der Strasse.

    • Michael Berger sagt:

      Die Dinge, welche solche Gewerbler verkaufen, passen meistens gut in eine Einkaufstasche. Zudem kaufen hier sowieso hauptsächlich Leute ein, die im Quartier wohnen oder arbeiten. Zum Einkaufen braucht hier also kaum jemand einen Parkplatz.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    ich finde generell den trend in züri, die alteingesessenen gewerbetreibenden mittels druck und horrend steigenden mieten zu vertreiben-, mehr als ungut. eine stadt lebt von einer guten durchmischung. es ist (nicht) erstaunlich, dass gerade rot/grün-züri, die grössten immobilien-spekulanten direkt und indirekt fördert. gerade in züri ist es so, dass die „guten“ lagen von potenten real estate firmen gekauft werden. am liebsten baut man da entweder teure luxus-wohnungen oder miet-kasernen zu überhöhten preisen. fazit ist, dass „normale“ mieter zunehmend in die peripherie verdrängt werden. will man das, in züri? was macht der stadtrat?

    • Urban Zuercher sagt:

      Das ist jetzt schon ein Fluch für die Rassistenpartei-Gänger (ja, das darf man seit heute morgen sagen….). Einerseits macht das Rotgrüne Züri auch gar nichts gut und man redet seit 30 Jahren den Untergang herbei. Andererseits sagt der Markt, dass es nirgends so attraktiv ist wie in Zürich und man vorallem dort Geld reinstecken will, und der Markt regelt ja bekanntlich alles (Ausser Landwirtschaft, AKWs und Militärbeschaffungen natürlich, dort kann nicht genug subventioniert werden). Ja watt denn nu, liebe Rassistenpartei?

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        ja lieber herr zuercher. eigentlich haben sie sich die antwort schon selber gegeben-, nicht? vielleicht noch eine anmerkung. ich entschuldige mich, falls ich, nicht immer, ganz ins bild der – wie sie es nennen – „rassistenpartei“ – passe? ja watt denn nu? und wissen sie. wer sich nicht vor tatsachen verschliesst, erkennt, dass links – rechts braucht – und umgekehrt. wie sonst, könnte im „sozialen/reichen züri“ keine diskrepanz entstehen?

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