Partysommer startet
Gestern Sonntag fand, nach Aufschiebungen wegen unsteter Witterung, endlich das Letten Opening statt, samt Sets der DJs Alex Dallas, Pasci, Matija, Herr Müller und Marc Feldmann. Traditionellerweise ist die Party am Fluss der inoffizielle Startschuss in den Zürcher Outdoor-Sommer, auch wenn bereits einige nennenswerte Frischluft-Events über die Bühne gegangen sind, wie beispielsweise die Uto Kulm-Party mit Solomun und Adriatique, organisiert von einem Kollektiv um Marco Diener, Arnold Meyer und Giusep Fry.
Diener und Meyer zählen auch zu den Verantwortlichen der The Lake-Party in Richterswil vom 27. Juni, an der mit Seth Troxler, Davide Squillace, Adriatique, Butch und vielen mehr ebenfalls reichlich internationale Klasse spielen wird. Der Zürcher Sommer 2015 dürfte jedoch nicht von grossen Outdoor-Events geprägt werden, auch weil das, zumindest teilweise auf elektronisch Musik ausgerichtete, Zürich Open Air und die Street Parade auf dasselbe Wochenende fallen – nicht ohne Konsequenzen für das Rahmenprogramm der Street Parade. Arnold Meyer: «Es wird in diesem Jahr weder eine Electric City noch eine Energy geben. Auf die Electric City verzichten wir weil unser Austragungsort, das Maag Areal, umgebaut wird. Die Energy im Hallenstadion lassen wir nicht zuletzt wegen des Zürich Open Airs aus: Das Risiko, dass sich die beiden Anlässe zu viele Besucher abjagen, ist einfach zu gross».
Auch in diesem Jahr dürften viele, kleine Outdoor-Partys, ob illegal oder legal, den Zauber des Zürcher Sommers ausmachen. Einige dieser Partys sind bereits über die Wiese gegangen wie die eine oder andere Spontanfete in der Allmend, an denen das gemütliche Miteinander mindestens ebenso wichtig ist, wie harte Tanzbeats. In den letzten Jahren konnte man in Zürich generell eine Tendenz zu sogenannten Daytime-Partys beobachten, Anlässen, die nicht am Samstagabend starten, sondern am Sonntagmittag.
Hier verkehren nicht etwa wie früher primär Perpetuum Mobile-Clubber, die sich nach zwei durchzechten Nächten an einer Afterhour versuchen die eingeworfenen Substanzen aus den Gliedern schütteln, sondern viele Partygänger, die am Samstagabend früh ins Bett sind und die nach dem Sonntagsbrunch etwas feiern möchten. Ein Beispiel für diese Entwicklung sind die Sonntags-Partys im Supermarket wie die Sonntagsmärkte der Bernerin Manon Maeder, die dem Club seinen xten Frühling beschert haben.
Nicht jede Location eignet sich ebenso gut für sommerliche Sonntagspartys wie der Supi, kann man sich doch hier in einem grosszügigen Aussenbereich vertun und der Geroldsgarten, einer der beliebtesten Sonnenplätze der Zürcher, ist nur ein Steinwurf entfernt. Für etliche sommerliche Partystunden dürften auch Veranstalter wie Enzo lo Conte sorgen, die ihre Gäste mit Vorliebe auf Zürichsee-Schiffen, auf Wiesen, im Wald oder am Ufer des Sees zappeln lassen. Um an die Infos zu den kleinen Partys zu kommen empfiehlt es sich auf Facebook zu stöbern. Die grossen Events werden in der Regel auf den gängigen Plattformen wie tilllate.com angekündigt.
Alex Flach ist Kolumnist beim Tages Anzeiger und Club-Promoter. Er arbeitet unter anderem für die Clubs Supermarket, Hive, Hinterhof, Nordstern Basel, Rondel Bern, Hiltl Club und Zukunft.
8 Kommentare zu «Partysommer startet»
60 höger für einen abend?
die club-betreiber haben jedes mass verloren.
Ja und dann noch vielen Dank fürs Scheibeneinschlagen bei unserem Ziegenstall und deren nächtliche Aufregung um ca. 02 Uhr in der Nacht auf den Sonntag. Einige Partygäste beim Friesenberg im Wald oben haben wohl vor lauter Grind-Zudröhnen ihren letzten Anstand vergessen.
Die Ziegen wollten vielleicht auch nur tanzen, so ein Stall ist sicher sehr langweilig… 🙂
Ich freu mich!!!!!!
In meinem Alter gehe ich nicht mehr in Clubs.Durchzechte Nächte schaden meinem Körper trotzdem mag ich die Tages-Partys sehr.Ein paar Drinks und tanzen bei Sonne ist herrlich.Keine duchzechte Nacht und auch der Tag danach ist super.Trotzdem die Lettenparty ist eher eine riesige Ansammlung von Bärte und Tattoos an jeder Ecken kurz der Hipster Event schlechthin. Es geht dort eher um sehen und gesehen werden als um die Musik selber.Empfehlenswertsind eher die illegalen Events in der Natur. Klein aber fein.Tagesparty im Supermarket habe ich auch schon besucht muss aber dem Autor vehement wiedersprechen.Schon grösstenteils kaputte Leute an dieser Party und der Drogenkonsum ist auch ziemlich hoch.Aber wems gefällt….60 Fr Eintritt für eine Outdoor Party wie beim Utokulm ist eindeutig zuviel des Guten.
merci für den update, Laura. ich gehe schon seit jahren genau aus den von dir genannten gründen nicht mehr an den letten. scheinbar hat sich nichts geändert. und wenn auch die bedienung im kiosk immer noch gleich lausig ist, wie schon vor jahren, weiss ich: ich kann diesen ort weiterhin getrost meiden..:-) (schön wäre es dort ja schon, aber eben…)
Sonntags feiern ist so genial. Man ist vollfit, trifft auf die druffen Gestalten der letzten Nacht als intensiver Kontrast und ist wieder früh in der Nacht im Bett. Quasi Partys für Oma und Opa. Musik bei Kaffee und Kuchen. 🙂
die events sind ziemlich geil – ich finde 60 höger für eine outdoor einfach eine verdammte frechheit. internationale acts hin oder her – mit 2k besucher muss das günstiger gehen…(beispiel la terazzza)