Wem gehört die Stadt?

Haben Clubbesucher und die Nightlife-Industrie gleich viele Rechte wie die Anwohner?

Haben Clubbesucher und die Nachtschwärmer gleich viele Rechte wie die Anwohner?

Eine Stadt lebt nicht nur in den Wohnungen ihrer Bewohner. Sie lebt in ihren Strassen, ihren Cafés, ihren Bars und Clubs. In den meisten Grossstädten existieren «Problemviertel», wobei es meist eben diese Gegenden sind, die durch ihre Quirligkeit dafür sorgen, dass eine Grossstadt als solche wahrgenommen wird.

Oft sind es die Epizentren der Nachtgastronomie, die unter der zweifelhaften Überschrift Problemviertel eingeordnet werden. Dass der Lärmpegel in solchen Vierteln höher ist als anderswo, liegt in der Natur der Sache und dass eine Stadt ein lebendiges Nachtleben braucht, dürfte mittlerweile nicht mehr Ausgangslage der Diskussion sein: Die Lebensentwürfe der Menschen haben sich in den letzten Jahrzehnten dahingehend verändert, dass auch Eltern in der Mitte ihres Lebens ihren Nachwuchs gerne mal in Obhut von deren Grosseltern geben, um eine Nacht lang in den Clubs feiern zu können – sie sind mit der elektronischen Musik aufgewachsen, die heute die Charts bestimmt und deren kreative Quelle noch immer in den Clubs liegt.

Obwohl sie diesem Umstand Rechnung tragen müssten, stellen die Behörden zumeist auch in ihren vom Clubbing geprägten Strassenzügen die Anliegen und Befindlichkeiten der Anwohner über jene der Leute, die diese aufsuchen, um dort eine gute Zeit zu geniessen. Beispiele dafür gibt es viele, so konnte in St. Gallen ein einzelner Neuzuzüger dem traditionsreichen Club Kugl den Betrieb beinahe verunmöglichen, obschon das Kugl nicht in einer Wohnzone liegt, sondern in einer gemischten Wohn- und Gewerbezone. Auch in anderen Schweizer Städten gehen immer wieder einzelne Anwohner erfolgreich gegen Clubs vor, in denen an den Wochenenden Abend für Abend hunderte Partygänger feiern.

Trotz der Zürcher Morgenröte, initiiert durch die klaren Bekenntnisse Corine Mauchs und Richard Wolffs zur städtischen Clubszene, können auch hier ein paar wenige Anwohner mit Beschwerden und Klagen dutzenden Bars und Clubs das Leben schwer machen. Aktuell versuchen dies gerade 115 Bewohner der Langstrasse, die mit einem eingeschriebenen Brief den Stadtrat auffordern, etwas gegen den Lärm und Abfall, verursacht durch den allnächtlichen Partybetrieb, zu unternehmen und das, obschon die Nachtleben-Betriebe an der Langstrasse das Milieu erfolgreich zurückgedrängt haben, ganz so, wie von der Stadtplanung wohl vorgesehen.

Die Meinungen zu dieser Aktion der Langstrasse-Anwohner sind von einer Einseitigkeit, die ihresgleichen sucht. Folgender Kommentar unter dem entsprechenden Beitrag der Gratiszeitung 20minuten generierte 968 Likes bei gerade mal 59 Dislikes: «Wer an die Partymeile zieht, muss sich nicht wundern, wenn es laut wird. Man zieht ja auch nicht neben einen Bahnhof, Flugplatz oder eine viel befahrene Strasse und beschwert sich wegen des Lärms. Solche Menschen machen unnötig Probleme und verursachen am Ende nur Aufwand und Kosten». Natürlich: Ziemlich undifferenziert und wohl auch unfaire Worte. Aber ist die Aussage der 115 Langstrasse-Anwohner und -Beschwerdesteller, der «allnächtliche Partybetrieb an der Langstrasse ist eine stadtzerstörende Sauerei», etwa differenziert und fair? Die Langstrasse mit ihrem einzigartigen Eigenleben gehört allen Stadtbewohnern und nicht nur ihren Anwohnern.

Alex-Flach2Alex Flach ist Kolumnist beim Tages Anzeiger und Club-Promoter. Er arbeitet unter anderem für die Clubs Supermarket, Hive, Hinterhof, Nordstern Basel, Rondel Bern, Blok und Zukunft.

174 Kommentare zu «Wem gehört die Stadt?»

  • Sunshine sagt:

    Aber auch scheinbar ruhige Wohngegenden für Grosis haben plötzlich Bumsbäume http://www.blick.ch/news/schweiz/zuerich/anwohner-leiden-unter-outdoor-sextreff-der-bums-baum-von-zuerich-id2361422.html 🙂

  • Roger sagt:

    Was man auch bedenken muss, früher (70/80er Jahre) gab es keine Bus- und Bahnverbindungen ab 24 Uhr in die Agglo bzw. in die anderen Kantone. Das Taxi konnte man sich nur in seltenen Ausnahmefällen leisten. Also ging man damals schon relativ früh am Abend aus und nicht wie heute erst ab 24 Uhr. Was ist eigentlich der Funfaktor, wenn mann/frau erst so spät unterwegs ist? Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich nach einer Reise vom Flughafen Kloten am frühen Samstag oder Sonntag Morgen beim Bahnhof Hardbrücke ankomme und an der Geroldstrasse all die Party Zombies herumtorkeln sehe.

    • geezer sagt:

      ja, das checke ich auch nicht ganz. als ich um die jahrtausendwende im uk gelebt habe, fand ich es immer cool, dass am wochenende alle bereits ab ca. 19h im ausgang waren. dann dauerte die party halt ’nur‘ bis 2h, aber alle kamen auf ihre kosten und man hatte sogar noch was vom nächsten tag. von mir aus könnten wir das hierzulande auch einführen. ich denke, viele leute hätten nichts dagegen. klar, clubs können von mir aus länger als bis 2h geöffnet haben. aber wenn die parties schon viel früher beginnen würden, würde der ‚höhepunkt‘ auch nicht erst um 4h erreicht……

  • Jay sagt:

    Wer die Wahl hat :

    Die Schweiz bietet unzählige ruhige besonnene Orte welche sich für Personen eignen die das Nachtleben lieber als Besucher warnehmen wollen als in selbigem zu hausen.
    Das Quartier Lnagstrasse ist für mich ein ausgezeichnetet Gastrovietel, hat aber vor allem mit Prostitution, Drogenmillieu und Gewalt klar seinen Charme verspielt und das bereits schon von 20 Jahren. Wer behauptet er sei noch vor dieser Zeit an jenem Ort sesshaft gewesen der hat wohl lediglich seine Akzeptanz dem gegenüber verloren. ist auch klar; ich kann nicht 25 Jahre das gleiche Lied spielen ohne das es mich nervt. Kein Anwohner der Stadt hat das Grundrecht mit offenem Fenster schlafen zu dürfen ohne mit Strassenlärm gleich welcher Art rechnen zu müssen. Dass Ihr Stadtmenschen seid möchte ich bezweifeln, schafft doch das Nightlife überhaupt erst die finazielle Situation aus Langstrasselöchern wieder schöne Stadtwohungen zu errichten.
    Ein Millionenzufluss an Städtetourismus der ohne Nightlife gar nicht möglich wäre. Wem’s nicht passt; hop auf den Hoch Ybrig!! Viel Spass da!

    • Piazza Cella sagt:

      Wie siehts bei geschlossenen Fenstern aus?

      • k. blitz sagt:

        umziehn! in ein ruhigeres viertel in zürich. und die wohnung frei machen für jemanden der im epizentrum leben möchte

        • Roger sagt:

          Ja, wenn das bei diesem Wohnungsmangel so einfach wäre, würden das wohl viele Betroffene in die Tat umsetzen.

    • tststs sagt:

      „Kein Anwohner der Stadt hat das Grundrecht mit offenem Fenster schlafen zu dürfen ohne mit Strassenlärm gleich welcher Art rechnen zu müssen.“
      Aber sie haben Anrecht, dass Gesetze eingehalten werden (z.B. Nachtruhe).
      Wenn die Langstrasse zum rechtsfreien Raum erklärt wird, dann müssen die Nachtschwärmer aber auch in Kauf nehmen, dass die Anwohner zu unlauteren Mittel zur Vertreibung greifen!!!!

  • Samuel sagt:

    Über die Lärmdiskussion wollen nur Eigentümer und Mieter ihr Viertel aufwerten. Es ist klar, dass die keine vergleichbaren kulturellen Interessen haben, wie der Rest des Landes. Lärm und Dreck sind nicht jedermanns Sache, gehören aber nicht erst heute zur Langstrasse, sie sind also zu tolerieren. Züri lebt davon, dass es auch wenige solcher Ecken noch gibt. Sonst muss man sich fragen, ob man nicht doch eher ins Aargau, das Berner Oberland oder zumindest einen anderen Kreis gehört.

  • Thomas sagt:

    Ich sehe etwas in den Partybetrieb der Langstrasse hinein, da ich mich mit vielen Leuten unterhalte, die selber Clubs & Bars führen. Die Langstrasse hat sich in den letzten fünf Jahren gewaltig verändert und ich würde sagen, die letzten zwei nochmals viel stärker in Richtung Partymeile für jedermann. Der Mallorca Vergleich von El Arbi ist leider zutreffend. Und je mehr über die Langstrasse in diesem Zusammenhang berichtet wird, desto höher wird die Anziehungskraft, die von ihr ausgeht.

    Die Club- & Barbesitzer freut es zwar, wenn sie am Sonntag die Abrechnungen machen, auf der anderen Seite sind ihnen die Geister, die sie gerufen haben, nicht mehr geheuer. Verbringt man einen Abend an der Tür und schaut sich an, was da in den eigenen Club stürmt, dann ist es einem fast peinlich. Wenn man dann noch sieht, mit welcher Respektlosigkeit in den eigenen vier Wänden gewütet wird, erhält man die Quittung. Zerschlagenen Glühbirnen, Urin, Kotze, zerstörte Toiletten.

    Kurzfristig könnte man diese Entwicklungen vielleicht etwas dämpfen. Härtere Eingangskontrollen, Altersgrenze nach oben setzten (ab 25 Jahren), Frauenquote über 50%, lärmende Gäste konsequent nicht in den Club lassen.

    Ob die Gentrifizierung des Quartiers langfristig gestoppt werden kann, ist zu bezweifeln. Gerade aktuell, wo soviel Geld nach Rendite sucht, werden duzende Liegenschaften aufgewertet, da sich sonst der exorbitante Kaufpreis nicht lohnt. Es stehen etliche Liegenschaften an der Langstrasse zum Verkauf, noch nie wurden höhere Preise bezahlt. Für viele Erbgemeinschaften der richtige Zeitpunkt, das Gebäude an Pensionsnkassen oder Versicherungen zu verkaufen. Diese können sich aufwendige Sanierungen leisten und werden das auch vornehmen. Die Lage der Langstrasse ist einfach zu gut: Nähe Bahnhof / Europaallee, vielleicht bald verkehrsberuhigt usw.

    Die Entwicklungen deuten leider auf ein schnelles Ende der Langstrasse als pulsierendes städtisches Quartier hin. Die Party- und Clubszene ist hier eher Brandbeschleuniger als Ursache. Die Ursache ist die Politik der Stadtregierung, welche die Aufwertung wünscht. Es werden jedes Jahr Millionen in die Verdrängung des Milieus investiert…Man schaue sich nur mal die Polizeipräsenz an…Ist das gut oder ist das schlecht? Diese Frage lässt sich nur schwierig beantworten, ich konnte mir noch keine abschließende Meinung bilden.

    • tststs sagt:

      „die letzten zwei nochmals viel stärker“ Im Rückblick würde ich als Wendepunkt die Zugangskontrolle vor dem Bagatelle nennen…plötzlich war da diese Kordel… 😉

    • Alex Flach sagt:

      Diese Ansicht kann ich nicht teilen; die Musik in den Clubs ist spannender und hochqualitativer als je zuvor.

  • Heidi Mettler sagt:

    Was ihr Partygänger sieht ist nur die Trottoire Perspektive und das auch nur so lange wie ihr darin unterwegs seit.
    Wir hingegen sehen das Geschehen von “oben herab”, von unseren Fenstern her und vor allem in voller Länge.

    4 – 5 mal rückt die Ambulanz / Polizei, in einer durchschnittlichen Party Nacht aus um irgendwelche Streitereien, ins Delirium Gefallene oder sonst was Partygänger aufzulesen. Laute Sirenen, vorausgegangene lautstarke “Diskussionen”.

    An einem z. B. Sonntag morgen sitzt du auf deinem WC und die ganze Schüssel vibriert im Bass – Rhythmus der, immer noch lauten, durch die Türen und Fenster der Clubs kommenden Musik. Wohlverstanden nach einer langen Nacht schon.

    Um 5 kommt die Reinigungsequipe und räumt euren Abfall weg – ebenfalls nicht leise.

    Trotz Oropax gibt’s kein Entrinnen von Eurem Lärm. Nächtelang wird “durchgeläutet” an unseren Türen, oder aggressiv daran rumgepängelt.

    Am Morgen finden wir all die Sandwichs, welche ihr gegessen habt, in Form von stinkenden “Fladen”. Die Ausdünstungen eurer Hinterlassenschaften dringen bis in unsere Schlafzimmer ein.

    Ihr watet all partynächtlich durch euren eigenen Abfall, schreit in der Gegend rum (nein, nicht die Raucher!), streitet, demoliert euer eigenes Partyviertel. Schaut, gafft, wie sich welche prügeln ohne einzuschreiten. Habt ihr eine Ahnung wie das aussieht wenn zwei, drei sich prügeln und eine ganze Menge von Partyvolk bewegt sich nach links, nacht rechts, retour, nur um den “Fight” zu sehen?

    Da stehen sie, kniehoch in ihrem eigenen Abfall – Dreck, besoffen, vollgedröht bis an ihre eigene Toleranzgrenze…
    Das! ist was uns stört, euren eigenen Anblick mit all den Konsequenzen für uns Bewohner.

    Es geht nicht darum, ein “Landleben” an der Langstrasse zu bekommen.
    Es geht darum, dass auch wir das Recht haben an Donnerstagen, Freitagen, Samstagen wenigstens ein paar Stunden zu schlafen! Ev. gemütlich in unseren Stuben zu sitzen, zu diskutieren, lachen, zu leben. Unseren! Freiraum zu haben.

    Einen Freiraum, den genau ihr uns wegnehmt.. mit der Begründung ihr müsstet auch einen haben…

    Ihr seit doch nur das “Füllfutter / Goldesel für all die lieblosen Clubs, die wie Pilze aus dem Boden spriessen. Mit euch kann man ja easy Geld machen.. Ihr fresst, duldet ja alles.. Geht nach Hause und räumt dort mal auf. Auf dass die ganze Schweiz so wird wie das Langstrasse quartier. Schön, gemütlich, Nachbarschaftlich.

    Wir sehen nicht nur euch von oben, sondern auch die Club / Besitzer und zwar schon lange bevor ihr in Horden bei uns auftaucht…

    • Alex Flach sagt:

      Wenn ich das so durchlese dann wohnen sie nicht an der Langstrasse sondern in einem Slum von Delhi an einem sehr, sehr schlechten Tag. Sollte das tatsächlich Ihre objektive Wahrnehmung sein dann ist nicht die Stadtverwaltung Ihr Ansprechpartner sondern eine internationale Hilfsorganisation. Entschuldigen Sie den Zynismus, aber DAS ist nun wirklich nicht die Realität. Klar bin ich nicht unbefangen, aber ich komme immer zum selben Schluss: Die Langstrasse ist seit vielen, vielen Jahren als das extremste Viertel der Schweiz bekannt. Chreis Cheib ist ja kein Nickname der erst seit gestern existiert. Früher wars nicht so lärmig, dafür hätte man bisweilen Schiss Seitengassen zu betreten. Es war schon immer nur bedingt empfehlbare Wohnlage und Altstetten, Albisrieden, Wipkingen sind bez Mietpreisen keine Vermögen vom Kreis 4 entfernt… Ich verstehs nicht ganz.

      • Alex Flach sagt:

        Was mich jedoch irritiert ist der Schlüsselbund der zum Bass vibriert; bei Lärmschutzmassnahmen bezüglich solcher Emissionen gibt es Vorschriften..

        • Heidi Mettler sagt:

          also, 1. ich wohne seit 25 Jahren an der Langstrasse.
          2. ja genau Lärmschutzmassnahmen, die hätten wir eben gerne, wenn die eingehalten würden.
          „Sollte das tatsächlich Ihre objektive Wahrnehmung sein dann ist nicht die Stadtverwaltung Ihr Ansprechpartner sondern eine internationale Hilfsorganisation“ Genau das! ist der Grund für die Unterschriftensammlung!
          „dafür hätte man bisweilen Schiss Seitengassen zu betreten“, ich nie…

        • Piazza Cella sagt:

          Dass ich nicht lache.

          Vorschriften bzgl. Lärmschutzmassnahmen interessieren z.B. Abbas im Lambada doch genau so wenig wie das johlende Partyvolk die Vorschriften bzgl. Nachtruhestörungen ab 22.00 Uhr…

          Also das ist jetzt etwas gar naiv gedacht…

          • Alex Flach sagt:

            Das war so gemeint: Lärm-Emissionen von Clubs die die Schlüsselbunde der Nachbarn zum Vibrieren bringen gehen nicht und sind klar Sache des betreffenden Clubs.

          • Heidi Mettler sagt:

            @alex
            ich hab nicht geschrieben „Schlüsselbunde“ ich hab geschrieben
            „..z. B. Sonntag morgen sitzt du auf deinem WC und die ganze Schüssel vibriert im Bass – Rhythmus „

          • Alex Flach sagt:

            Ich glaube Schüssel oder Schlüssel ist da nicht der Punkt.

          • Hirz sagt:

            Schüssel oder Schlüssel ist insofern der Punkt, als dass Sie, Herr Flach, einfach falsch gelesen haben und jetzt nicht mal anständig genug sind, das wenigstens kurz zu konstatieren.
            Und ich finde es recht unverfroren, wie Sie Frau Mettler einfach mit lapidarem Sarkasmus abzutrocknen versuchen, obwohl sie an der Langstrasse wohnt und Sie, Herr Flach, nur Veranstalter sind und Ihr Urteil somit erstens schon mal völlig voreingenommen ist und Sie auch nicht an einem x-beliebigen After-Party-Morgen vor eine vollgekotzte Türschwelle treten müssen, in dem Bewusstsein, dass das eigentlich Ihr Zuhause sein sollte.

          • Alex Flach sagt:

            das mit der Vibration nehme ich sehr wohl ernst. Den Ausgangspost halte ich aber immer noch für stark übertrieben, auch wenn Sie Nichtanwohnern grundsätzlich die Fähigkeit absprechen die Langstrasse auch nur annähernd kennen zu können Hr Hirz… Das Ding heisst schon lange Chreis Cheib da. Und jetzt, da Sie offenbar den Cheib von heute nicht mehr verstehen, sollen alle gehen?

          • Hitz sagt:

            Das sind relativ unsinnige Unterstellungen, die Sie mir da machen, Hr. Flach. Von mir aus muss überhaupt niemand irgendwohin gehen, aber ich würde erwarten, dass der Initiator einer Diskussion gegenüber seinen Diskussionsgegnern einigermassen anständig ist und vor allem die Posts von Direktbetroffenen der von Ihnen propgierten Partygesellschaft ein klein wenig ernster nimmt.

    • Héloise sagt:

      Ein ausgesprochen anschaulich geschriebener Bericht, Heidi Mettler. Da sehe ich, anders als Alex Flach, keine krassen Übertreibungen. Klar war der Kreis 4 auch früher berühmt-berüchtigt, nur waren die Zürcher damals auch einfacher zu schockieren. Das Milieu aus Rotlicht und Kleinkriminalität war für uns Bar- und Restaurantbesucher nicht wirklich bedrohlich. Seit meine knapp erwachsene Tochter die Langstrasse, die sie noch vor kurzem als „prollig, schmuddelig und eklig“ beschrieb, für sich entdeckt hat, würde ich mir dort auch andere Zustände wünschen. Warum plant man nicht eine Art „Vergnügungsghetto“ (ja, böses Wort) auf halbem Weg zwischen Zürich und dem Aargau? Mit Shuttlebus-Service in beide Richtungen? An der Langstrasse könnten dann Bars und Beizen mit zivilen Öffnungszeiten ein erwachsenes Publikum anziehen. Klar, ein gentrifiziertes Langstrassenquartier möchte niemand. Aber dieser sinnentleerte Ballermann?

      • Hans Stein sagt:

        @Frau Mettler: Was ihre Beschreibung der Zustände an der Langstrasse betrifft gebe ich ihnen Recht. Es ist schon ziemlich abstossend und absurd, was sich da so abspielt. Und trotzdem ist es einfach so: Wer keine Gülle riechen will, wohnt nicht neben einer Kuhweide. Die unmittelbare Langstrasse war und ist schon seit 25 Jahren keine Wohlfühloase.

        @Heloise: Gfürchig was sie da schreiben. Vergnügungsghetto. Zwischen Zürich und dem Aargau.

  • Stéphanie Bosshard sagt:

    Generell möchte ich sagen, dass ich die Diskussion, die hier geführt wird, für richtig und wichtig erachte. Es geht schlussendlich nicht darum, das Nachtleben zu verbieten oder die Bewohner „aufs Land“ zu vertreiben sondern um eine friedliche Koexistenz beider Parteien. Es braucht Toleranz auf beiden Seiten. Es ist schade, dass sich auch hier wieder eine Minderheit derart daneben benimmt, dass die Mehrheit darunter leidet. Da können weder die Clubs noch die Anwohner was dafür. Aber ist es die Aufgabe der Polizei und der Stadtregierung, versäumte Erziehung nachzuholen? Radau zu machen, Müll zu hinterlassen und Akte des Vandalismus zu begehen hat für mich nichts mit Kultur zu tun. Das sich Anwohner darüber beschweren, hat auch nichts mit Gentrifizierung zu tun sondern damit, dass irgendwann Grenzen erreicht sind. Bloss weil man an der Langstrasse wohnt, muss man auch nicht alles tolerieren. Aber ich gehe mit Herrn Flach insofern einig, als dass ich auch nicht dort hinziehen würde, gerade weil ich weiss, wie es dort zu und hergeht.

  • Anna Meier sagt:

    ja ja, immer die gleiche leidige Diskussion. Es wird immer Leute geben, die zum Weggli einfach partout noch den Fünfer dazu wollen….. den Beck gleich noch obendrauf, wenn’s denn recht ist. Durchaus möglich, dass es im Moment an der Langstrasse zu laut ist. Das paradoxe an der Situation ist doch, dass hier Anwohner versuchen etwas mit Polizei und Gesetzen zu lösen, was so schlicht nicht möglich ist. Die Kultur hat sich noch nie um Polizei oder Gesetze geschert…. Aber ja, ihr könnts ja versuchen 🙂 Ich fände es aber lustig, wenn die jettz alles Menschenmögliche daran setzen würde, die Leute von der Langstrasse wegzuekeln um dann festzustellen, dass es noch was viel schlimmeres gibt als das Partyvolk… Was? keine Ahnung, aber meist geht es immer noch schlimmer – und dann sehnt man sich nach den schönen Zeiten zurück, wo draussen „nur“ Lärm war. Gebt die Langstrasse doch den Banden frei…. Vielleicht stört ein Querschläger hi und da weniger als Lärm? Wer weiss…..

    • Réda El Arbi sagt:

      Öhm, was bitte haben Konsumtempel wie die Clubs mit Kultur zu tun? Die DJs? Und viele wünschen sich mehr Milieu zurück. Mit denen haben sie nämlich über Jahrzehnte ganz gut leben können.

      • Christian sagt:

        Und Junkies die sich im Hinterhof in den Hals fixen. Gäll. Was früher das Gejohle der Freier ist heute das Geschrei der Partygänger. Unterschied: die Anwohner sind intoleranter geworden. Cooles Quartier zieht Publikum an, welches nur kommt weil es ‚hip‘ ist dort zu wohnen. Und schon wird es wieder bünzlig.

        • Réda El Arbi sagt:

          1. Freier johlen nicht, die sind gerne unauffällig. 2. Ein cooles Quartier war es mal, bevor dir Horden der Nachtschwärmer von ausserhalb (des Quartiers) Wochenende für Wochenende einfielen. Jetzt ist es noch so cool wie Ballermann.

      • Samuel sagt:

        Gute Clubs bieten eine ganzheitlich kreative Atmosphäre, dazu gehören dann aber auch gute Selektoren an der Tür. Und selbst wenn nicht, so sind ja immer noch die DJs Kultur, ob man sie mag oder nicht.

    • max sagt:

      Also mit Kultur hat das gar nicht zu tun, wie ich finde. Eher mit Rendite und (Gesellschafts)-Psychologie. Man wird immer mehr eingepresst und eingesperrt und gleichzeitig organisiert man Ventile, und je mehr man sich eingespert fühlt, umso mehr muss man ausbrechen, dabei wird fett Kohle gemacht und das ganze wird als Kultur dargestellt. Man sperrt sich ein um danach ausbrechen zu können vice versa. Vielleicht sich auf die Couch legen? Aber wieso nicht “Vergnügungsghettos” wie oben angedeutet irgendwo ausserhalb, eben mit ShuttleBus. Dort könnte man Bereiche machen, solche wo man kotzen kann wenn man will, wo man prügeln kann wenn man will, wo man Sex betreiben kann wenn man will (damit man dies nicht auf den schmuddeligen Toiletten der Clubs machen müsste), wo man die Glieder herumbewegen kann wenn man will (tanzen) usw usw. alles renditemässig optimiert und durchorganisiert, der in jeder Weise berechnete Exzess. Das wäre alles machbar, Freiheit ist ja immer organisiert.

      • Lukas sagt:

        Dass Eingesperrtsein liegt aber zuletzt an der Kulturbranche, sondern vielmehr an der Arbeitswelt, die heute mit ihren Anwesenheitspflichten in den Büros, wo man eingesperrt seine Tage fristen muss, noch immer im frühen 20. Jh. stehen geblieben ist.

        • max sagt:

          Ich meinte eben gerade den Zusammenhang zwischen der Welt der Arbeit, der Wirtschaft, des Politischen auf der einen Seite und dann Ventilen, zu welchen man auch Formen des Kulturellen verstehen kann, überspitzt ist ja so ein Ausgehtrip in der Langstrasse irgendwie ja auch Arbeit, es sieht zumindest nach Schwerstarbeit aus (auch für den Körper). Das Verhältnis und das Zusammenspiel stimmt immer weniger, immer restriktiver, was eben zum Exzesshaften führt, zumal grössere Teile der Kultur von der Wirtschaft und auch der Politik eingenommen sind. Oder kurz: Die Situation an der Lagerstrasse sieht nicht nach Kultur aus, sondern nach defizitärer Kompensation. Die Kompensationsmassnahmen werden wegen den anderen Teilen immer extremer, bspw. auch im Sport usw. Zudem ist das sehr tückisch geworden in der Arbeitswelt, konkret die Vereinnahmung des Freheitsbegriffs wie bspw. im neuen Poststandort, wo Mitarbeiter keine eigenen Arbeitsplätze mehr haben (das Kader natürlich schon). Nicht alles, was als Freiheit verkauft wird, ist Freiheit.

        • Ben sagt:

          Max also es ist so, wer in der Nach Kultur konsumiert, bricht gerade aus den üblichen Konventionen aus, lässt sich gehen, es ist quasi ein revolutionärer Akt, diametral zum extrem kontrollierten Tagesleben. Wenn die Jugend auch tagsüber immer weniger politisch wird, in der Nacht revoltieren sie durch Teilhabe an ihren eigenen kulturellen Szenen, Aktionen, locations. Nur so können viele am Tag mit all seinen Restriktionen noch 5x in der Woche funktionieren. Es ist ein Problem der Gesamtgesellschaft, das nächtliche ausgelassene Feiern nur eine Reaktion.

          • max sagt:

            ich meinte es ja in ähnlicher weise, als problem der gesamtgesellschaft, wie Sie es nennen. vielleicht könnte man sagen, konsumkultur als überlebensstrategie

      • Alex Flach sagt:

        Rendite/Gesellschaftspsychologie und Kultur sind keine Widersprüche, waren sie noch nie. Der Hang des Menschen zum Exzess ist ebenfalls nicht neu und dass sich der Exzess die Nähe zur Kultur sucht, war schon lange vor W.A. Mozart, Goethe und gar vor Nero und Caligula Usanz.

        • max sagt:

          Mit dem Begriff der Rendite wäre ich vorsichtig in diesem Zusammenhang. Das andere muss kein Widerspruch sein, kann es aber werden. Als Philosoph würde ich sagen, der Mensch bewegt sich im Spannungsverhätlnis von Ordnung und Unordnung/Freiheit. Er braucht Transzendenz, er muss sich transzendieren, aus dem Ordnungskreis ausbrechen und wieder zurückfinden vice versa. Aber Transzendenz ist nicht gleich Exzess. Kulturen, denen sinnvolle kulturelle Praktiken fehlen, um sich in diesem Gefüge zu bewegen, sind extrem und exzessiv und nicht ausgeglichen. Westliche Kulturen hatten immer Mühe damit, als Extremform sieht man das in der Zerstörung der Natur/Klimabang u.a.

  • Su sagt:

    Im Kern geht es bei dem Streit um die Positionen ruhebedürftiger langweiliger Gealterter und jene aktiver Junger in ihrer Sturm und Drang-Zeit und Junggebliebener, ein unauflösbarer Gegensatz. 😉

    • Réda El Arbi sagt:

      Im Kern gehts darum, dass die Clubindustrie und ihre Klientel ein Gebiet kaputtmachen, in dem seit Jahrezehnten ein lebendiges Kulturleben möglich war. In 5 Jahren werden die Clubs verschwnden, weil niemand wirklich in der Gentrifizierung feiern will, die sie mitgetragen haben. Es hat etwas von Heuschrecken. Die Clubs werden sich den nächsten „coolen“ Ort suchen und da dann dasselbe machen.

      • Su sagt:

        Es bleiben nur zwei Möglichkeiten, um Gentrifizierung zu verhindern. Die Gegenden unattraktiv belassen und Schutzgebiete ernennen mit Mietgrenzen. Wenn das schon zu spät ist, sollte man die Kulturszene mit all ihren Vor- aber auch Nachteilen dort behalten. Denn ist sie erstmal verschwunden, dann steigen die Preise ins unermessliche, weil die finanzkräftigen ruhebedürftigen Alten und Investoren kommen.

        • Réda El Arbi sagt:

          Du gehst von der völlig falschen Annahme aus, dass die Clubindustrie in irgendeiner Weise etwas mit dem Kulturbetrieb zu tun hat. Die Clubindustrie ist genau das: Eine Industrie mit politischer Lobby (Bar- und Klubkommission). Und deren erstes und einziges Ziel ist Geld, nicht kulturelle Vielfalt.

          Die Gegenden waren übrigens auch mit dem Milieu bewohnbar. Das, was jetzt mit dem Run ins Nachtleben stattfindet, ist genau der Vorwand, den Städteplaner brauchen, um 4i und 5i zu beruhigen und abzumurksen. Und dann ist es einfach, gegen die Multis zu jammern, wenn man ihnen erst den Vorwand in die Hand gibt, um „aufzuwerten“.

        • Piazza Cella sagt:

          Soll das jetzt die Ausformulierung zu deinem ersten Post ganz oben sein? Wer bitte schön soll denn die „Attraktivität“ einer Gegend objektiv beurteilen?…Eben. Da wären wir wieder bei deinem „unauflösbaren Gegensatz“…

      • Andrea_Sabrina sagt:

        Darauf wären wir alle jetzt nie gekommen. Dass Clubs schliessen, um anderswo wieder aufzumachen.. That’s life! Im Grunde genommen finde ich die Kommentare der Anwoner zur aktuellen Diskussion zu einem grossen Teil so lächerlich, dass sie an die Streitereien auf unserem Quartier Spielplatz erinnern. An die der Kleinkinder. Die noch nicht sprechen können..
        Das Anliegen ist klar. Weniger Lärm, um ein Bisschen ruhiger leben zu können. Wofür wahrscheindlich jede/r mit einem Quäntchen gesundem Menschenverstand Verständnis hat.
        Wieso dann aber gewisse doch immer noch lieber Zeit darin investieren, die achso schockierenden Zustände der Langstrasse in den Kommentaren sämtlicher Newsportalen zu bejammern, statt endlich mal konstruktive Lösungs-/Kompromissvorschläge zu bringen, ist mir ein Rätsel. Es scheint fast, als würde das eigentliche Problem garnicht so sehr im Mittelpunkt stehen. Sondern eher die Gelegenheit, endlich mal irgendwo ein Bisschen im Mittelpunkt zu stehen.

        • Roger sagt:

          Ich finde Ihren Kommentar ziemlich überheblich.

          • Sarah sagt:

            Ich finde solche Anwohner überheblich, die in einer Gegend wohnen, die noch nie ruhig aber schon lange randständig war und nun alles in ihrem Sinne verändern wollen. Das ist der typische Gentrifizierungsprozess. Verständnis für Ruhebedürftige habe ich ja, aber dann muss man eben wegziehen aus einer klassischen Ausgehgegend. Wenn in einem reinen Wohnviertel adhoc Clubs und Bars aus dem Boden schiessen wäre es etwas anderes. Das Langstrassen-Quartier ist nun aber Ausgehmeile. Davon abgesehen kann man, ohne die Kulturszenen zu beeinträchtigen, nach sanften Lösungsansätzen mit den Gästen suchen. Das Grundproblem ist wohl ein Erziehungsproblem, denn wer im Aargau richtig erzogen wurde, verhält sich auch in Züri angemessen.

  • Su sagt:

    Die Gesellschafter wird immer bünzliger, pragmatischer und intoleranter. Wer in einer In- oder Ausgehgegend wohnt, der weiss, worauf er sich einlässt. Dann die ansässigen Kultureinrichtungen rauszumobben, weil man den ehemals niedrigen Immobilienkaufpreis mit einer schönen Rendite versehen will, ist kleingeistig. Wer es ruhig haben will, soll in eine Wohngegend ziehen oder aufs Land, obwohl da sicher auch nicht alle Nachbarn ruhig sind. Wers sehr urban mag, zieht eben an die hotspots der Städte.

    • Réda El Arbi sagt:

      Öhm, die meisten Leute haben schon da gelebt, BEVOR die Clubindustrie die Gegend auf Kosten der Anwohner ausbeutete. Und die meisten haben die Schnauze voll, nachdem sie schon die ganze Drogenszene der 90er über sich ergehen lassen mussten. Es ist sogar so, dass einige meinen, mit den Junkies damals sei es wohnbarer gewesen als mit den Tausenden Ballermännern jedes Wochenende.

      • Su sagt:

        Da es damals schon sozial schwierig war, können sich die Anwohner heute auch nicht beschweren. Das tun sie aber, weil sie eben älter und ruhebedürftiger geworden sind. Anders sähe es aus, wenn es sich um eine völlig bünzlige Wohngegend ohne Gewerbe handeln würde, in der plötzlich 10 Clubs und 20 Bars aufmachen. Das ist hier aber nicht der Fall.

        • Réda El Arbi sagt:

          Das ist Blödsinn. Also, weil damals die grösste Drogenszene der Welt sich in einem Wohnquartier einschlich ist das jetzt die Rechtfertigung dafür, dass sich jedes Wochenende Tausende Besucher von AUSSERHALB des Quartiers da wie die Schweine aufführen dürfen? Clever, ch bin beeindruckt.

          Ausserdem gehts nicht darum, dass nichts mehr möglich ist. Es sind nur die Auswüchse der letzten 5 Jahre, die das Quartier belasten.

          • Su sagt:

            Lieber Reda das sind alles Argumente für eine weitere Gentrifizierung der Gegend. Denn wenn es schön ruhig und familientauglich werden würde, wie es dort nie war, bleiben die Mieten gewiss nicht niedrig, aber Züris Kulturszene schwindet weiter wesentlich. Die Gegend war immer lebendig und laut und kann es daher auch bleiben. Selbst habe ich auch einmal in einer Clubgegend gewohnt, als ich das nicht mehr mochte, bin ich weggezogen, anstatt als Bünzli allabendlich Polizei und monatlich Gericht zu beschäftigen.

            • Réda El Arbi sagt:

              Also, wie bereits gesagt, es soll nicht „ruhig und familientauglich“ werden. Man soll sich nur nicht nach Malle an den ballermann wünschen, damit man wenigstens etwas Ruhe hat. Und: Ich persönlich hab das Gebiet bereits beerdigt. Genau die Partyleute werden nämlich, in dem sie das Gebiet unbewohnbar machen, die Gentrifizierung im grossen Stil erst rechtfertigen. Bisschen Stadtentwicklung in London oder New York studieren.

              Die Langstrasse ist in 10 Jahren tot. Und das zum Teil, weil die Clubindustrie ihre Klientel morgens um fünf hackedicht auf die Strasse lässt, Wochenende für Wochenende, wo sie die Bewohnbarkeit kaputtmachen und so einen Vorwand für Neugestaltung und Neubesiedlung bieten.

          • Su sagt:

            Nein die Clubs und Bars sorgen solange sie anwesend sind nicht für die Gentrifizierung. Das tun jene, die das Areal bereinigen, Ruhe und Familienidylle einkehren lassen. Dann lebt es nur noch von seinem alten Image und die Neubewohner zu horrenden Mieten können sagen, sie wohnen mittendrin. Das läuft in den nach der Wende in rasendem Tempo gentrifizierten Stadtteilen Berlins auch so. Der Prenzlauer Berg, einst sehr lebendig mit illegalen Clubs, Bars, besetzten Häusern, Kulturszenen und Hort der alternativen Oppositionellen in der DDR, ist heute tot. Den unrefelktiereten Neuzugereisten aus dem Dorf ist das aber sehr recht, sie wohnen nun ruhig mittendrin, zehren von dem alten Image und die Preise steigen und steigen.

            • Réda El Arbi sagt:

              ja, dann denkst du eben nicht in Zusammenhängen von Ursache und Wirkung. Aber mal ein Gedankengang: Wieso sollte jemand seine Liegenschaft im Quartier an einen Konzern verkaufen oder beruhigen lassen? natürlich, wenn dauernd die Mieter wechseln, der Aufwand für den Unterhalt nicht mehr zu stemmen ist und er von der Stadt auch noch unterstützt wird, um das Gebiet zu beruhigen. Das Partyvolk ist nur zu Besuch, will aber die Verwantwortung für ihr gemeinsames Verhalten nicht sehen.

              Insofern hast du Recht: Es ist ein Generationenkonflikt. Zwischen jungen „Nach-uns-die Sintflut“-Konsumenten und erwachsenen Leuten, die das Quartier irgendwie vor der Gentrifizierung retten wollen, in dem sie es bewohnbar halten.

          • Samuel sagt:

            Leider ist das der optimale Weg einer Gentrifizierung. Die Bewohner wollen für sich perfekte Wohnbedingungen in einem überregional bekannten Ausgehviertel. Das wäre aber auch die optimale Bedingung für extrem steigende Preise, so läuft es leider überall. Erst kommen die Randständigen, dann folgen die Kulturbranche und Hipster, schliesslich die beruhigten und gentrifizierten Gegenden als Resultat. Wenn die Preise der besten Innenstadtlage im Verlauf dieses Prozesses immer weiter steigen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Alteigentümer verkaufen und das Ergebnis ist ein hochpreisiges Investorenviertel wie jedes andere. Das ist der ökonomische Zusammenhang und dessen letzte Stufe verhindert nur der Verbleib einer Kulturbranche, die vielleicht nicht immer nur Schokoladenseiten hat. Denn Schokoladenseitenviertel sind teuer.

            • Réda El Arbi sagt:

              Nen, leider nicht. 1. ist die Clubindustrie keine „Kulturbranche, sondern einfach eine andere Form der writhscaftlichen Ausbeutung des Quartierimages, und 2. sind genau die „unangenehmen Seiten“ das, was den Gentrifizierern die Rechtfertigung für die Quartierberuhigung gibt.

              Würde sich die Clublobby wirklich ums Quartier scheren, und nicht nur um den Umsatz, wären sie an einer Lösung für die Quartierbewohner interessiert und es käme nicht nur „dann wohnt doch woanders“.

          • Samuel sagt:

            Nur weil es einen Geschäftsführer gibt und auch bezahlte Angestellte heisst es nicht, dass Clubs und Bars mit Programm nicht zur Kulturbranche zählen würden, das tun sie natürlich. Es ist hier eben als Teil wie wie mit der Kunst im Ganzen, nur weil ich etwas nicht mag oder es kommerziell ist, kann es dennoch Kunst sein. Sicher stimmt es 2., dass nach der Kultur die gentrifizierte Ruhe als letzter Schritt einkehrt. Um sie zu vermeiden, bleibt nur die Kultur und die Szenen zu erhalten. Auch wenn die Zustände der 80er/ 90er erhalten worden wären, würde die Gentrifizierung wohl nicht fortschreiten, doch diese Phase hat man glücklicherweise hinter sich. Es ist ein Dilemma für Menschen, die derartige Kultur ablehnen, aber Alternativen zur beschleunigten Gentrifizierung gibt es in dieser fortgeschrittenen Phase der Hipness eines Quartiers nicht mehr.

    • Andrea_Sabrina sagt:

      Also Himmel nochmal Réda El Arbi! Lesen sie doch endlich die Kommentare aufmerksam! Dann bringen Sie vielleicht heute noch was sinnvolleres raus als dass wir ihre Gegend zerstören, ja gar unbewohnbar machen und die Clubindustrie mit Kultur nichts zu tun hat und sowieso bloss sauböse und unsinnig ist. So Leute wie sie sind es, die diese Diskussion endlos ins Lächerliche zieht und von Fortschritt abhält!

      • Réda El Arbi sagt:

        Nun, 2 Dinge: Du lebst nicht im Quartier und Paracelsus‘ „Es ist die Menge die aus einem Ding Gift mached.“

  • Ralph sagt:

    Das Unsäglichste an dieser Debatte ist die bodenlose Arroganz jener, die verlangen, dass die Anwohner gefälligst ausziehen sollen. Erstens wurde dort gewohnt, bevor die Partyszene eingezogen ist. Es lässt sich leicht beweisen, wie massiv sich die Clubbifizierung in der Langstrassengegend wie im Niederdorf in den letzten Jahren ausgebreitet hat.

    Zweitens MUSS sogar dort gewohnt werden: Die BZO verlangt Wohnanteile, im Kreis 4 bei 60 bis 75 Prozent. Und wer muss dort wohnen? Gerade in der Langstrassen-Gegend tanzt man auf dem Buckel von Leuten, die sich nicht oder schlecht wehren können. Weil sie Ausländer sind, weil sie schlechter deutsch können, weil sie wenig Geld haben usw.

    Und wenn dann doch mal einer aufzumucken wagt, spielt man das arme Opfer und ruft Gentrifizierung! Oder jammert provinziell über Provinzialität, dabei würde in London oder NY nie bewilligt, was hier läuft. Dort sähe man auch, wie es ginge: Party- und Ausgangsszene willkommen – aber in Brachengegenden wo kaum einer wohnt. Aber das wäre halt schlecht fürs Gschäftlimachen…

    • Alex Flach sagt:

      Kein Mensch hat etwas von ausziehen gesagt. Aber jeder weiss was ihn erwartet, wenn er an die Langstrasse zieht und kann aufgrund dieser Kenntnisse davon ausgehen, dass ihn nicht ein Blick ins Grüne mit nichts als Nachtigallenzwitschern erwartet. Wer an die Langstrasse zieht muss einfach ein dickeres (Trommel-)Fell mitnehmen. Früher war der Trubel vielleicht ein anderer, aber turbulent ist es dort seit 40 Jahren. Und was die Arroganz betrifft… „Dort sähe man auch, wie es ginge: Party- und Ausgangsszene willkommen – aber in Brachengegenden wo kaum einer wohnt. Aber das wäre halt schlecht fürs Gschäftlimachen…“ – einfach mal alles als Geschäftlimachen abstempeln? Und bitteschön: Wo sind sie denn, diese Branchengegenden?

      • Ralph sagt:

        Erstens schreiben sehr viele auf den Kommentarspalten in allerlei Formulierungen von ausziehen, zweitens ist es egal, ob man ausziehen oder nicht einziehen sagt, die Botschaft lautet: Wer wohnt, wo wir feiern wollen, soll verschwinden oder sich fügen. Das ist Arroganz. Weshalb das Wort Gschäftlimachen arrogant sein soll, weiss ich dagegen nicht. Denn das ist selbstverständlich eine Branche wie jede andere, die notfalls knallhart ihre Interessen durchsetzt (zum Beispiel unter Verwendung eines schreibenden Lobbyisten). Zu den Brachen: Mal den Gleisen und der A1 Altstetten entlang fahren? Dübendorf, Gewerbegebiet? Ist vom Stadtzentrum auch nicht weiter entfernt als Hammersmith von der Londoner City.

        • Alex Flach sagt:

          Nicht mal Oerlikon funktioniert; die Leute gehen einfach nicht über den Milchbuck. Zürich West hätte ein solches Quartier werden können, aber mittlerweile entsteht dort ein Wohnturm am anderen. Warum Geschäftlimachen arrogant ist: Die Clubs sind die Orte in denen aktuell (musikalische) Jugendkultur entsteht und sie sind ein wichtiger Teil des sozialen Lebens der Jugend. Klar gibt es immer schwarze Schafe die sich nicht benehmen können. Dann aber gleich alle aus einem der wichtigsten Schweizer Schmelztiegel der CH vertreiben zu wollen ohne sich selbst zu fragen ob der Chreis Cheib(!!) noch den eigenen Wohnbedürfnissen entspricht… Nun ja…

          • tststs sagt:

            „Die Clubs sind die Orte in denen aktuell (musikalische) Jugendkultur entsteht“
            Sorry, nein! Die ENTSTEHT immer noch in den Kinderzimmern, in versifften WG-Stuben oder in irgendwelchen angemieteten Kellerrüümlis…
            Im Club wird das Ganze lediglich verkommerzialisiert (also ich mein jetzt Clubs à la Langstrasse)

          • Alex Flach sagt:

            Also das ist nun wirklich Mumpiz, tststs….

          • Samuel sagt:

            In Clubs entsteht auch Jugendkultur, etabliert sich, entwickelt sich fort. Die Nachfrage gibt wichtige Impulse an die Künstler und Szene.

          • tststs sagt:

            @Hr. Flach… Sorry, da habe ich wieder mal dumm nachgeplappert, anstatt selber zu denken (Sie wissen ja, meine Kentnisse der Elektorszene sind marginal). Ich höre halt nur immer: früher (in den Undergroundclubs, resp. in den Unterführungen) war alles noch authentisch und nicht verkommerzialisiert. Heute sei es nur noch Geldmacherei und nicht mehr innovativ…
            Und ich würde doch kritisch fragen: Welcher Trend wurde denn in einem Club an der Langstrasse geboren?

            @Samuel: Wenn Sie Jugend quasi als Gender meinen, dann gebe ich Ihnen recht. Wenn damit aber eine gewisse Alterklasse gemeint ist, würde ich eher verneinen: die Jugend hat ja idR gar keinen Zutritt zu den Clubs…

  • Piazza Cella sagt:

    Durchaus interessant zu beobachten, dass 95% der Kommentierenden hier, welche PRO Partymeile-Langstrasse argumentieren, scheinbar nicht im Viertel wohnhaft sind und den Anwohnern diktieren möchten, in welchem Umfeld Sie gefälligst zu wohnen haben. Wohne seit über 5 Jahren mitten im Epizentrum über der Lambada-Bar und war mir beim Hinzug bewusst, dass ich nicht zu Fuchs und Hase aufm Land ziehe. Aber was seit den letzten 2 Jahren im Viertel abgeht, würden wohl gerade mal ein minimaler Bruchteil der PRO Argumentierer hier bei sich zuhause tolerieren. Überlegt euch mal, wie’s ist an der Langstrasse zu wohnen, bevor ihr aus der Partymeilen-Touristen-Warte kommentiert…Wer ausschliesslich Konsument ist, und dann am Sonntagmorgen wieder in die Agglo oder Goldküste fährt, kann leicht über das Vorrecht des Partyvolks schreiben…

    • Alex Flach sagt:

      Ich hatte das Büro über der Piranha Bar. Und genau weil ich weiss, wie’s da ist, suche ich mir keine Wohnung dort. Ich habe aber schon als Teenager vernommen dass es da hoch zu und her geht und war damals schon ziemlich überzeugt, dass es nicht gerade eine Wohngegend für Ruhesuchende ist. Genau darum geht’s. Nein; ich wohne nicht an der Langstrasse. Weil ich weiss, dass es da laut werden kann. Und das nicht erst seit gestern.

      • Piazza Cella sagt:

        Es geht nicht um „Ruhesuchende“, sondern um „normale“ Anwohner im Allgemeinen. Wer, wenn nicht das Partyvolk selbst ist denn deiner etwas hanebüchenen Logik zufolge geeignet überhaupt an der Langstrasse zu wohnen? Taubstumme vielleicht? Wenn ausschliesslich die Konsumenten das Quartierumfeld bestimmen können, dann kann man ja gleich Retortenviertel analog den Häuserkampfanlagen aufbauen lassen, wo sich die Meute fernab von Bewohnern austoben können…

        • Alex Flach sagt:

          Normalerweise würde ich Dein Statment unterschreiben. Aber es geht um DIE Langstrasse, die berüchtigste Strasse der Schweiz…. wer zieht dort hin und erwartet Normalität?

          • Piazza Cella sagt:

            Et voilà. Deiner Aussage zufolge ist die einzige korrekte Schlussfolgerung also, dass die Langstrasse primär von „Abnormalen“ bewohnt werden sollte. Wäre auch mal eine neue interessante Stilrichtung der Gentrifizierung…Aber Spass beiseite. Noch mal: Wie du über der Piranha-Bar, war auch ich mir beim Einzug gegenüber im Klaren, dass ich nicht in eine Oase der Ruhe ziehe. Worum’s geht, ist die Tendenz, die einfach immer stärker in Richtung „mehr Müll, mehr Bummbumm, mehr Geschrei, mehr Kotze“ usw. zeigt. Und da find ich’s falsch zu sagen: war schon immer so und kann sich ruhig derart weiterentwickeln, weil wer dort wohnt, muss halt damit leben…

          • Karl Lässer sagt:

            Da muss ich Ihnen weit gehend Recht geben. Und füge noch eine historische Reminiszenz an: Ich habe während dem Studium an der Langstrasse gewohnt – lang her. Da waren zwar noch alle Beizen zu um 12 und die Polizei stand am Samstag abend um 22.05 vor der Türe, wenn wir in der WG im Haus drin eine Party hatten. Aber: Dafür gabs keine Verkehrsberuhigung und die Zuhälter und Freier sorgten für viel Motorenheulen. Es war lauter als heute. Hat mich nicht gestört, ich hätte auch während einem Bombenangriff noch geschlafen. Was ich sagen will: a) Ja, die Langstrasse war immer schon laut. b) Es kann in einer lebendigen Stadt schon Gegenden geben, wo man über 30 vielleicht besser nicht mehr wohnen würde. c)Trotzdem ist nicht einzusehen, warum es nicht genügt, in Innenräumen die ganze Nacht durchzutanzen und man unbedingt auch noch draussen besoffen rumschreien können muss. Den Zuwachs an Lebensqualität beim Rumschreien kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Und notfalls gäbe es um Zürich rum auch noch viel Wald, wenn man Rumschreien will.

            • Réda El Arbi sagt:

              Und es gab wohl nicht jedes Wochenende an die 10 000 Zuhälter und Prostituierte, die ins Quartier einfielen.

  • Marco sagt:

    Mit der Argumentation des Autors hätte man das Millieu aber auch nie vertreiben dürfen. Gerechtigkeit gibt’s in diesem Bereich nicht, es ist eine Sache von Macht und Politik. Wem es jetzt nicht mehr gefällt an der Langstrasse (Millieu war viel ruhiger), muss wegziehen, das ist klar, Ausgangsmeile ist eben Ausgangsmeile. Gehe davon aus, dass diese in 15-20 Jahren nicht mehr an der Langstrasse sein wird, die wird auch Seefeld-isiert werden. Vermutlich Ausgangsmeile dann wieder im Niederdorf, irgendwo zentral muss es ja sein.

  • Karl Lässer sagt:

    Ich gehöre zu der Generation, die mit viel persönlichem Risiko in den 80er Jahren erfolgreich dafür gekämpft hat, dass diese Stadt lebendiger wird und die Bürgerssteige nicht mehr um 23.30 Uhr hochgeklappt werden. Und ich bin stolz darauf. Diese Stadt war ja sowas von gigantisch stier!!! Heute kippt das Ganze aber ins Gegenteil. Vor meinem Schlafzimmerfenster ist den Sommer über immer Rambazamba, obwohl es sich um ein Wohnquartier und nicht um die Ausgehmeile handelt. Und obwohl das Gesetz bezüglich Nachtruhe glasklar ist (22 Uhr unter der Woche, 23 Uhr am Weekend). Die Rumschreier verziehen sich unter der Woche um 1, der morgendliche Arbeitsverkehr beginnt dann um 5. Die Polizei einzuschalten ist eine ziemlich aufwendige Sache, von selbst tut sie mit Sicherheit nichts. Mein Fazit: Definierte Gegenden wie Hardbrücke und Langstrasse den Partygängern. In Innenräumen darf jede solange und soviel laut sein wie sie will. Und dann Wohnquartiere, in denen man schlafen kann und am morgen ausgeruht wieder aus dem Bett kommt (auch wenn man über 30 ist). Und für die Ruhe dort soll Genosse Wolf gefälligst sorgen.

    • Ben sagt:

      …die Polizei kommt nach Anuf bei der 117 aif jeden Fall. Ich habe mir auch sagen lassen das Anrufe wegen Nachtruhestörung bei der 117 zur häufigsten Sache geworden sind wärend das vor 25 Jahren eine belustigende Ausnahme war

      • Alex Flach sagt:

        Das ist wahr, ja. Bisweilen nerven sich die Polizisten jedoch ziemlich wie im Falle eines Bekannten; der hat seinen Club aufwändig schallisolieren lassen, sodass man draussen gar nichts hört. Ein anonymer (was sonst…) Anwohner stört sich aber scheinbar einfach an diesem Club und ruft daher nach wie vor Wochenende für Wochenende die Polizei. Mit dem Resultat, dass die jedes Mal ausrückt, jedes Mal eine Schallmessung vornimmt, nur um dann wieder unverrichteter Dinge abzuzotteln. Das Resultat: Mehraufwand für die Stadt, die der Steuerzahler bezahlen muss.

        • Karl Lässer sagt:

          Na, na. Folgendes Szenario: Drei Wochen WM mit Lärm jeden Abend. Wir wie immer tolerant. Die Woche danach – keine WM mehr, aber man hat sich ja dran gewöhnt (Die Gäste. Dass man in diesem (Wohn) Quartier nachts draussen so schön rumschreien darf). Sagen wir mal, ich habe am nächsten morgen einen wichtigen Termin, muss schlafen und früh raus. Soll vorkommen. Sagen wir um 22.30 (also 30 MInuten nach gesetzlicher Nachtruhe) fange ich mich an über die Gröhlerei und die Musik zu nerven. Wenn ich jetzt anrufe, kann es gut bis 23.15 Uhr dauern, bis die Polizei kommt (verständlich). Dann verlangt die Polizei, dass ich eine Anzeige mache. Von Anonymität kann nicht die Rede sein. Nur dann wird sie aktiv. Ich, natürlich schon im Pyjama, muss also die Polizei empfangen und alles erklären. Jetzt ist es 23.30 Uhr. Und ich auf 180. Die Schreier sind dann etwa 30 Minuten lang ruhig, und fangen dann, wohl aus Rache, um 0.15 Uhr erst recht wieder an zu schreien. Ich müsste also wieder die Polizei rufen oder mich im Pyjama mit 30 Leuten anlegen. Ergo: Die Polizei hat mir herzlich wenig genützt. Ich werde das nächste mal ein Valium schlucken, bei 28 Grad die Fenster schliessen und Ohropax montieren…..

          • Héloise sagt:

            Danke für den Einblick, Karl Lässer. Mit dem Humor der Verzweiflung geschrieben von einem, der über Bünzliverdacht erhaben ist (wie Ihr 1. Post beweist). Wer sagt, Mieter wie Sie sollen ausziehen, macht aus dem Quartier eine unbewohnbare kulturelle Wüste.

          • Johnny Bravo sagt:

            @Lässer
            Genau so läufts.

  • Hans Wegmann sagt:

    Wie wärs mit Partyboxen für das Ausgehvolk? Hat ja am Sihlquai auch funktioniert,zumindest für uns Anwohner!;-)

    • Su sagt:

      Wie wärs mit schallisolierten Wohnboxen für stadtwohnungsbedürftige Dörfler? 😉

      • Hans Wegmann sagt:

        eine etwas bessere Isolierung dürfte meine Wohnung in der Tat schon haben.Leider befürchte ich dass sie damit dann wohl unbezahlbar würde! Also besser etwas Lärm und der Zins dafür tief.

        • Ben sagt:

          …und eingeschlossen in den eigenen vier Wänden…wie völlig daneben.

        • Andrea_Sabrina sagt:

          @Hans Wegmann so schön, dass wenigstens einer hier noch alle Tassen im Schrank hat. – weiss, dass man meistens eben nicht das Weggli UND den Fünfer kriegt. Ich wohne ebenfalls recht günstig, alte Wohnung, Tram&Bahnhof vor der Haustür. Die alten Trams sind nicht grad leise, die Isolierung der Wohnung (-wenn überhaupt vorhanden) minimalistisch gehalten. Aber was solls! Dafür hab ich einen super Zins und alle paar Minuten ÖV Verbindung. Prioritäten setzen ihr Lieben!

  • tststs sagt:

    Ach, hier schlagen mindestens 3 Herzen in meiner Brust…
    1) Das Partyherz: Ich bin regelmässig an der Langstrasse unterwegs (okeee, nicht mehr gar so clubbig, eher Bar-hoppig). Nur 5 Busstationen entfernt (resp. einen 30minütigen Ausnüchterungsmarsch oder eine 15.-Taxifahrt) liegt das Ausgehviertel quasi vor meiner Haustür und darf natürlich nicht ignoriert werden
    2) Das Anwohnerherz: LiLi-bedingt (Liebe und Libido) übernachte ich von Zeit zu Zeit auch an der Langstrasse. Ennet der Gleise absolut kein Problem! Auch K4 ist So-Do wirklich eher ausgestorben…
    3) Das Kapitalistenherz: Wer bezahlt, der befiehlt! Wer mit seinen Steuergelder die Putzequipe am folgenden Tag bezahlt, hat IMHO mehr zu sagen… Das Problem ist natürlich, dass sowohl Anwohner wie auch Clubbetreiber Steuerzahler sind 😉 Wer sich aber dringend Sprüche à la „Man weiss vorher schon, wo man hinzügelt“ sparen sollte, ist tatsächlich die ganze externe Partymeute!
    4) Das Sozialistenherz: Oh Gott, können wir nicht ein bisschen toleranter sein….?!?
    5) Das liberale Herz: Egal wieviel Petitionen unterzeichnet, Ge- und Verbote erlassen werden, egal wieviel Staat, die Entwicklung lässt sich nicht steuern! Keiner von uns weiss, wie es in 5, 10 oder 25 Jahren dort aussieht.
    6) Das 1.Welt-Herz: Gott, haben wir keine anderen Probleme… 🙂

  • Gabriel Zürcher sagt:

    Man könnte ja jeweils am Limmatplatz und am Helvetiaplatz Stahltore montieren, die um 21.00 geschlossen werden. So wie beim Platzspitz auch. Das bringt Ruhe 😉

  • Fiorenzo Cornelius Wagner sagt:

    Zürich ist ja voll von „Wohnquartieren“, die ausser Ruhe kaum etwas zu bieten haben. Es ist doch immer wieder erfrischend, abends durch die meist belebte Langstrasse zu gehen und dabei zu erleben, dass es auch in dieser Stadt noch etwas anderes gibt als Wohnstrassen für Familien und Senioren. Zudem ist eine Stadt etwas, das sich unentwegt verändert. Sie, Bambuli, können also nicht davon ausgehen, dass alles noch so sein sollte wie 1990. Ich bin entschieden der Meinung, dass es Quartiere in einer Stadt geben muss, die nach anderen Kriterien funktionieren und ein anderes Gepräge haben wie die übrigen. Es ist ja niemand gezwungen, genau dort zu leben oder zu bleiben, wo sich gewisse urbane Phänomene besonders akzentuieren. Allerdings gefällt es mir gar nicht, wie die links-grüne Stadtregierung seit Jahren bestrebt ist, das Langstrassenquartier möglichst clean herzurichten.

    • Pascal Sutter sagt:

      Das Argument „Es gibt kein Recht auf eine Wohnung in der Stadt“ bringen auch gerne die Immobilienspekulanten. Es hat ja niemnd etwas gegen das feiern, die Frage ist vielleicht mehr, warum sich die Feiernden wie Vollpfosten aufführen müssen.

      • Alex Flach sagt:

        Niemand hat gesagt dass es kein Recht gäbe in der Stadt zu wohnen. Bloss dass man bereit sein sollte, sich mit den örtlichen Gegebenheiten zu arrangieren. Klar… Alkohol führt dazu, dass sich einige nicht mehr zu benehmen wissen. Aber die Reaktion darauf kann nicht sein, das Nachtleben verbieten zu wollen; es sollten Bestrebungen unternommen werden, die den Betreffenden mehr Respekt eintrichtern.

        • mada'm reverse sagt:

          Also à propos örtliche Gegebenheiten. Ich wohne seit 93 in einer Seitenstrasse der Langstrasse. Die Leute sollen ja feiern und es schön haben, aber wenn du jeden morgen das Haus verlässt und erstmal über menschliche Pizzen und zerbrochenes Glas steigen muss, studenlanges rumkrakeelen zu ertragen ist, dann ist irgendwann Ende Gelände.

        • Pascal Sutter sagt:

          Im Moment werden ja nur Fronten hochgezogen. Ein Nebeneinander kann nur funktionieren, wenn man sich an gewisse Regeln hält. Aber wie bringt man „Benehmen“ bei? Wie macht man das ohne bevormundend zu sein? Und ohne „Staatsgewalt“?

          • Beat sagt:

            Und wie bekommt man den Spiesser aus dem Spiesser raus, wie wird ein Bünzli zum urbanen Mensch?

          • Pascal Sutter sagt:

            Vom urbanen Mensch zum Hipster und dann zum Szeni? Der zieht leider nicht 🙂

          • Alex Flach sagt:

            Es soll Leute geben, die halten die drei Gruppen für deckungsgleich. 😉

        • Karl Lässer sagt:

          Wie wärs z.B. wenn die Clubbetreiber Ihre werten Gäste darauf aufmerksam machen würden, dass sie bitte draussen in Ruhe ihr Zigarettchen rauchen sollen und sich im Innenraum dann wieder dem Schreien widmen dürfen?

        • Karl Lässer sagt:

          Wie wärs z.B. wenn die Clubbetreiber ihre werten Gäste darauf aufmerksam machen würden, dass sie bitte draussen in Ruhe ihr Zigarettchen rauchen sollen und sich im Innenraum dann wieder dem Schreien widmen dürfen?

          • Ben sagt:

            …nach meinen Erfahrungen hat kein Beizer soviel Rückgrat… nur die 117 und die Stadt können Ruhe bringen sofern die Anwohner eine gute Lobby haben…

        • Héloise sagt:

          Wie wärs mit: Wer draussen blöd brüllt, muss drinnen gar nicht mehr erscheinen? Ist das denn so schwierig?

      • Beat sagt:

        Das wäre doch wieder ein gutes Argument Cannabis zu legalisieren, denn dessen Konsumenten verhalten sich auch nicht wie alkoholisierte Vollpfosten.

        • Pascal Sutter sagt:

          Ich saufe ja auch manchmal völlig unvernünftig. Aber ich pisse dann nicht in Hauseingänge oder laufe grölend ins Quartier nur weil ich eine gute Zeit habe. Auch schmeisse ich den Döner nicht in die Ecke sondern schnell in den Müll. Und wenn es mir richtig übel wird dann probiere ich es wenigstens zum Porzelantöff zu gelangen.

      • Fiorenzo Cornelius Wagner sagt:

        Es ging mir ja nicht darum zu sagen, dass die Leute keinen Platz mehr haben sollen in der Stadt. Vielmehr sollte es auf breitere Akzeptanz stossen, dass gewisse Quartiere auch oder sogar primär dazu da sind, um eine Stadt lebendig zu halten. Wer dann gerade in einer solchen Gegend wohnt, sollte damit umgehen können, dass der dortige Lärmpegel ein anderer ist als in ausgeprägten Wohnquartieren.

    • geezer sagt:

      ….und zudem bedeutet das leben in sogenannten „wohnquartieren“ noch lange nicht, dass da auch wirklich ruhe herrscht.

      wir haben z. b. in unserem wohnblock in einem ruhigen quartier in zürich das ‚vergnügen‘ oberhalb einer total bekloppten mieterin zu wohnen, welche ohne jeglichen grund jeden tag (auch an wochenende!) um 5:30 uhr aufsteht und ab dieser zeit auch gleich immer einen riesenradau verursacht (x-faches zuknallen der wohnungstür; herumschreien, möbel verschieben, radio laut etc.). auch vielfaches intervenieren bei der verwaltung bringt da leider wenig bis nichts. die chancen, dass man in einem städtischen wohnblock mit solchem lärm rechnen muss, sind nun halt um ein vielfaches höher, als im häuschen auf dem land. und in den ausgehvierteln ist es m. e. dasselbe. da muss halt jeder selber entscheiden, was er noch tolerieren kann und was nicht.

      • tststs sagt:

        Oder die Nachbarn – mit dem schlechtestsen je angetroffenen Musikgeschmack – Dachparties feiern… ohne dass man eingeladen wird 😉

        • geezer sagt:

          …oder dass gleich vis à vis über die strasse eine studi-wg einquartiert ist, welche im sommer auch unter der woche locker bis 2 uhr nachts auf der terasse lautstark grillabende feiert…:-) denen scheint der gedanke, dass andere leute jeweils am morgen früh aus den federn müssen, ganz fremd zu sein.

        • Héloise sagt:

          Bei uns gegenüber feiern sich die Expats auf der Zinne einen ab, und dies mit Blick auf die ganze Stadt. Und ja, die Hütte steht mir voll vor der Aussicht. Auch nicht wirklich toll, aber auszuhalten
          😉

      • Su sagt:

        Oder junge Familien, die nicht im Stande sind ihre Kinder zu erziehen und ihnen alle Freiräume der Welt lassen. So trampeln sie auch gerne zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Wohnung und spielen auf dem Holzfussboden ohne Spielteppich mit ihren roll- schieb- und werfbaren Kostbarkeiten. Da die Kids nur die defizitären Charaktere der Eltern übernehmen, poltern die Alten natürlich auch kräftig durch die Wohnung. Also ich finde dauerhaft schräge Nachbarn weit schwieriger als temporär schräge Clubbesucher.

  • Pascal Sutter sagt:

    Vorrecht haben ganz klar die Menschen die dort wohnen. Da gibt es keine Diskussion. Und wenn die nicht zufrieden sind, dann gilt deren Meinung.

    • Alex Flach sagt:

      Das ist eine Behauptung ohne Begründung. Wenn immer nur die Anwohner Vorrecht vor den Interessen anderer Interessensgruppen haben, dann leben wir bald in einem Land mit ausschliesslich Reiheneinfamilienhäusern und Vorgärten. Anwohner sind Teil des Umfelds in dem sie leben. Und das können sie sich (geografisch) ein Stück weit aussuchen.

      • mada'm reverse sagt:

        Wir können ja mal einen Versuch starten. Die ganzen Langstrassen-Besucher werden mal in Bussen für ein halbes Jahr nach Meilen, Opfikon, Hottingen oder Langnau gefahren und dort gehörig mit Drinks, Musik, Bars und Club versorgt. Am besten über den Sommer.

        Ganz plötzlich wäre es nicht zu ertragen und die Stadt-, Regierungs- und Gemeinderäte würden eillig Sitzungen einberufen.

        Eine belebte Langstrasse ist eine gute Sache und da hat bestimmt niemand was dagegen. Aber was momentan da abläuft, ist des Guten einfach viel zu viel.

      • Pascal Sutter sagt:

        Andererseits gibt es auch keinen Grund dafür, dass das so kleingeistig werden würde. Ich denke, man findet in der ganzen Schweiz wahrscheinlich keinen toleranteren Menschen als diejenigen die schon lange an der Langstrasse wohnen. Und ganz ehrlich, ich war am Wochenende unterwegs: ich kann jemanden der dort wohnt verstehen wenn er für sein Recht einsteht. Es geht ja nicht um das verbieten sondern einfach darum, dass gewisse Regeln – auch und besonders die ungeschriebenen – eingehalten werden.

  • Karin sagt:

    Es sind nicht die Clubs und Bars die stören. Es sind die Besucher, die grölend, streitend, schreiend, pissend, Bierdosen und Flaschen tschutend und kotzend durch die Strassen ziehen. Und natürlich die Raucher, die ihre essentiell wichtigen GEspräche nicht mehr gemütlich im Chillout sondern an der freien Luft führen müssen.
    Wenn die Leute sich beim Kommen und Gehen benehmen könnten, wäre die Situation durchaus auszuhalten. Aber ist Ballermann erst mal da, geht er nciht mehr freiwillig.

    • Alex Flach sagt:

      Erlaubt ist was nicht stört? Und wer setzt fest, welcher Lärmpegel angemessen ist? All die Schweizer Stimmbürger die mit ihrem Rauchverbot in den Clubs dafür gesorgt haben, dass all die Leute jetzt rausgehen müssen um zu rauchen?

      • Roger sagt:

        Ja, lieber Herr Flach, sie sind natürlich von der Partybetreiberfraktion, die in erster Linie viel Kohle machen wollen. Da ist natürlich ein Rauchverbot, sowie Lärmpegelbeschränkungen ein Hindernis. Schauen Sie mal was in New York passiert. Nach zwei Verstössen der Betreiber gegen die Lärmvorschriften (besonders draussen vor der Lokalität) ist die Lizenz weg. Wenn das masslose Treiben hier in Zürich kein Ende nimmt, wird früher oder später über die Wiedereinführung der Polizeistunde abgestimmt. Dann haben Sie den Salat …

        • Su sagt:

          Deshalb ist NYC auch immer langweiliger geworden und kein reizvolles Reiseziel oder Lebensraum mehr, also kein Vorbild.

          • Roger sagt:

            Kennen Sie New York denn so gut? Wieso reisen dann Millionen von (jungen) Touristen dorthin? Auch Schweizer DJ’s trifft man dort regelmässig beim Auflegen. Sie vermissen wohl die Gettoromantik von früher.

          • Su sagt:

            Weil der kreative Anspruch der Masse beschränkt ist. 😉

        • Alex Flach sagt:

          Ernsthaft, Roger? Einführung der Polizeistunde? Ein Giuliani-Regiment wie in New York? Ist das wirklich Ihr Ansinnen?

          • Roger sagt:

            Dann sollten wir mal abstimmen, ob man die Langstrasse zur rechtsfreien 24/7 Partyzone (geöffnet an 365 Tagen) machen will. Ballermann à discretion mit Gummimatten auf dem Boden, damit sich die Besoffenen und Bekifften nicht die Birne anschlagen. Ausserdem sollte „Partymachen“ als Grundrecht in die Verfassung aufgenommen werden. Bin ich da voll auf Ihrer Schiene, Herr Flach?

          • Alex Flach sagt:

            Feiern ein Grundrecht… Müssen wir da wirklich erst abstimmen, Roger?

          • Héloise sagt:

            Team Roger. Feiern als Grundrecht? Solange es einigermassen menschlich abgeht, sicher. Aber es gibt doch wohl noch etwas zwischen der „Ich-kann-auch-ohne-Alkohol-lustig-sein“-Fraktion und dem „Saufen-bis-der-Arzt-kommt“-People?

        • Fiorenzo Cornelius Wagner sagt:

          Sorry, aber es gibt gute Gründe, es anders zu sehen wie Sie, ohne dabei zu irgend einer Fraktion zu gehören. Aussagekräftig finde ich zudem, wenn Sie ausgerechnet New York als vermeintlich gutes Beispiel hervorheben. Gerade diese Stadt hat ja durch die Zero-Tolerance-Politik seit den neunziger Jahren ihren früheren Charme so ziemlich eingebüsst.

          • tststs sagt:

            ööhm ja, die einen nennen es „Charme“ die andere „Kriminalität“… 😉

          • Fiorenzo Cornelius Wagner sagt:

            Ganz offen gestanden: Sind nicht die „sichersten“ Städte oft auch die langweiligsten? Schauen Sie z.B. mal nach Marseille …

          • tststs sagt:

            Öööhmm nein, definitv nicht Herr Wagner…oder haben Sie schon mal vom pulsierenden Nachtleben und der Elektroszene in Kabul gelesen?!?
            Was aber sicher zur Attraktivität beiträgt, ist ein gewisses…wie soll ichs schreiben… „Gangster-Pseudotum“. Die Langstrasse zehrt immer noch vom Ruf, ein wenig Milieu, ein wenig gefährlich, ein wenig Gängster zu sein…auch wenn sie es schon längst nicht mehr ist und es nachts um 2 fast keinen sichereren Ort in ZH mehr gibt…

          • Fiorenzo Cornelius Wagner sagt:

            Wo die Sicherheit am grössten ist, bleibt für weniger kontrollierte Freiräume oft kaum Platz. Und gerade das hatte New York in den siebziger Jahren: Freiräume.

          • Roger sagt:

            Wenn Sie den früheren Charme von New York vermissen, dann empfehle ich Ihnen, Herr Wagner, einen Ausflug nach Detroit, Compton in Los Angeles oder Oakland zu machen. Sie müssen dann nur noch entscheiden ob Sie rot oder blau tragen (Crisps oder Bloods) bezüglich Fraktionszugehörigkeit.

        • Alex Flach sagt:

          Also außer Billy Bildsteins Cityfox NYC Partys wüsste ich keine Domäne wo regelmäßig Schweizer spielen. Sie? NY besucht kein Mensch mehr wg des Nightlife, zumindest kein Europäer. Aber soviel mir ist reist immer noch jeder dritte nach Berlin wg des Nachtlebens.

          • Roger sagt:

            Man merkt, dass Sie, Herr Flach schon länger nicht mehr in New York waren. Also in Brooklyn gibt es immer noch eine lebhafte Nachtclubszene. Die New Yorker vermissen übrigens den „Eurotrash“ überhaupt nicht. Berlin war doch in den 80/90er Jahren mal cool, heute fliegen doch nur noch Schüler/Studis dorthin, weil es billig ist.

          • Alex Flach sagt:

            Ich dachte Brooklyn sei auch schon wieder durch und die kreativen bevölkern jetzt die Bronx?

          • Samuel sagt:

            Roger die Nachtclubszene in NYC zieht nur die Szene nicht mehr an, sondern heute eben die Discomasse. Selbst ein Studio54 https://www.youtube.com/watch?v=dEDO4eXIxQg wäre heute dort nicht mehr möglich.

    • Leser sagt:

      Tja, war das Rauchverbot doch keine so gute Idee?
      Auf dieses glorreiche Gesetz sind aber weder Clubs/Restaurant noch die Raucher gekommen, sondern die Motzer. Und nun wird auch wieder gemotzt. Siehst du Karin? Es gibt Leute denen kann es niemand recht machen 😉

      • Karin sagt:

        Das Rauchverbot war eine Scheiss-Idee mit guten Absichten. Als Bar-/Club-Besucher kann mich frei entscheiden, ob ich mir den Aufenthalt in einem verrauchten Raum antun will. Als Anwohnerin habe ich keine Wahl.
        Jaja – klar – wegziehen. Dummerweise finde ich aber keine andere bezahlbare Wohnung an dieser zentralen Lage auf die ich von berufs wegen angewiesen bin. Lärmschutzfenster einbauen? Darf ich nicht – auch wenn ich die Kosten dafür selbst vollumfänglich zahlen würde. Reklamieren? Im Gegensatz zu den finanzstarken Bewohnern der Neubauten im Kreis 5 werden unsere Beschwerden nicht ernst genommen.
        Ich weiss nicht, wer die 115 Leute sind, welche die Beschwerde eingereicht haben. Ich gehöre nicht dazu. Ich weiss auch nicht genau, was diese Leute wollen. Aber ich weiss, was ich will: Etwas mehr Respekt und Rücksicht von Seiten der Gäste des Quartiers. Dass sie sich bewusst sind, dass hier nicht einfach alles erlaubt ist. Dass sie sich hier so benehmen, wie sie es auch in Ihrer Nachbarschaft im tun (was die Leute in ihren wohnungen oder eben in den Clubs und Bars machen ist mir scheissegel).
        Es gibt viele Menschen, die hier im Quartier leben und das vielfältige Angebot schätzen und nutzen und es deshalb auch erhalten wollen. Die aber diese ganzen Begleiterscheinungen (siehe mein Post oben) einfach satt haben. Und die daran glauben, dass ein Nebeneinander von Wohnen und Ausgang im gleichen Quartier möglich ist, wenn man den Gästen bewusst macht, dass ier im Quartier eben nicht nur gefeiert sondern auch gewohnt und geschlafen wird.

  • Beat sagt:

    Die Stadt ist kein Dorf. Erstens betrifft es nur einen Bruchteil an Bewohnern und zweitens Fenster zu und gut ist. Auch sind solche externe Lautstärken in Städten weit weniger belastend als hausinterne, etwa von rücksichtslosen Nachbarn. Empfindliche Gemüter sollten nicht in Innenstädten leben, das ist global so.

    • tststs sagt:

      Ich glaube, der Lärm ist das kleinste Problem… (und bei willkürlichem Klingeln nützen auch die besten Schallschutzfenster nichts mehr)
      Die Hinterlassenschaften (inkl. jenen aus sämtlichen Körperöffnungen) stehen wohl eher im Vordergrund 🙁

      • Héloise sagt:

        @tststs: Obwohl es für den Vorgang des Erbrechens schon früher typische Langstrassen-Ausdrücke gab, die uns sehr imponierten, nämlich „en Boge hueschte“ und „e Pizza setze“, wurde das doch weitaus weniger praktiziert. Man hatte sich eben einfach besser im Griff 😉

  • Bambuli sagt:

    Hier sieht man klar, woher Sie ihr Geld bekommen, Herr Flach. Sie behaupten, die Partygänger hätten die gleichen Rechte am Quartier wie die Anwohner. Ich würde gerne sehen, wie lange die Polizei zuschauen würde, wenn eine Autospenglerei oder eine Moschee jedes Wochenende die gleichen Dreck- und Lärmemissionen verursachen würde, wie wir Anwohner sie uns von den Clubs bieten lassen müssen.

    Ich liebe Clubs und bin regelmässiger Clubgänger. Aber die gehören so wenig in ein Wohnquartier wie jede andere Industrie mit diesen Emissionen.

    Die Wohnquartiere gehören mitnichten den Besuchern, die woanders ruhig wohnen und hier die Sau rauslassen.

    • Alex Flach sagt:

      Sie widersprechen sich. Wenn Sie regelmässig irgendwo ausgehen, lassen sie auch irgendwo „die Sau raus“ und da es in Zürich aufgrund des Platzmangels keine reinen Nightlife-Viertel gibt, werden auch Sie das nicht in einem solchen tun: In Zürich West wird der Blok Club in absehbarer Zeit schliessen, weil nebenan Wohnhäuser hochgezogen wurden. Und was die Langstrasse betrifft: Die teilen sich die Bewohner seit vier Jahrzehnten mit Nachtgewerblern. Klar kriege ich mein Geld aus dem Nachtleben. Das wird am Ende eines jeden meiner Beiträge ausgewiesen. Und die Kolumne IST eine Nachtlebenkolumne und da’s eine Kolumne ist, ist sie auch meinungsbezogen.

      • Bambuli sagt:

        Der Club meiner Wahl führt sein Geschäft im Industriequartier, weitab von Wohnungen.

        Ich lebe seit 25 Jahren im Quartier und habe die Veränderung im Nachtleben hautnah miterlebt. Wieso sollen wir unsere Lebensqualität einer Gruppe von Leuten opfern, die damit das grosse Geld verdienen, aber nicht bereit sind, auf die Anwohner Rücksicht zu nehmen?

        • Réda El Arbi sagt:

          Wie schon in meinem Beitrag vom Wochenende gesagt: Das Quartier ist für Anwohner nicht zu retten. Entweder wirds zugemüllt oder gentrifiziert. Mein Tipp: Suchen Sie sich eine Wohnung in einem Quartier, das wirklich noch lebt, und nicht vom Massenkonsum erstickt wird.

          • Hitz sagt:

            Und wenns gentrifiziert ist, sind die Anwohner, die in den gentrifizierten Wohnräumen leben, keine Anwohner und einfach Scheisse oder wie?

        • Alex Flach sagt:

          Ich wüsste für meinen Teil echt gerne welcher Club das ist. 🙂 Und; ein Nachtleben braucht die Innenstadt um zu funktionieren. Jede Stadt hat Clubs, Bars, etc. in ihrer Mitte und das wohl nicht ohne Grund und auch hier würde eine Nachtleben das sich ausschliesslich auf Industrieareale in Schwamendingen oder Stettbach zu fokussieren hat nicht funktionieren. Aber da sich diese jeweils über Jahre in einem Quartier und einer Strasse massieren, kann man als mündiger Bürger entsprechend reagieren und einfach nicht da hinziehen, wenn man nächtens mit offenem Fenster schlafen will.

          • Sarah sagt:

            Ein Fastfoodrestaurant? 🙂

          • Pascal Sutter sagt:

            Das Problem an der Langstrasse ist in meinen Augen so dass sich die Partygänger sagen „Hier ist Langstrasse, Millieu, Drogen&Nutten“ und dadurch vergessen dass es auch Anwohner, Gewerbe, Schulen etc. gibt. Das Nebeneinander kann nur funktionieren, wenn man das respektiert.

          • Alex Flach sagt:

            Es ist zu einem Grossteil der dort aktiven Clubs und Bars wie Zukunft, Cafe Gold, Revier, Longstreet und Olé Olé dass es eben nicht mehr ein Viertel von „Milieu und Nutten“ ist.

          • Pascal Sutter sagt:

            Das stimmt. Jetzt müsste sich das nur noch manifestieren. Denn wenn jetzt die Konsumenten nicht mitspielen haben die Befürworter der Polizeistunde zulauf.

    • Ben sagt:

      …die Schweizer Städte sind zu klein für derartig Rücksichtloses Benehmen und das Bedienen einiger weniger Profitinteressen… leider setzen sich diese mit der aktuellen liberalen jeder darf und soll alles Politik durch..Das Problem in der Schweiz ist, das Orte der Ruhe und Muse zu einem echten Luxusgut geworden sind. Es sollte aber diese Verbindlichkeit mal für alle möglich sein weil man ja am anderen Morgen wieder arbeiten muss. Es stand zudem schon hier das die Mobilität bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum in der Schweiz inexistent ist und viele an ihren aktuellen Wohnort gebunden sind. Lärm und schlechtes Schlafen macht zudem krank… das wissen die Versicherungen, IV bereits seit langem. Also,,zuerst Wohnquartiere, dann Lädeli, dann das Vergnügen oder sonst halt wieder Schluss um 23h und das besser heute als morgen.

      • Alex Flach sagt:

        Sie können sich also eine Schweiz ohne Nachtleben vorstellen? Ein Land, das ausschliesslich mit den Hühnern ins Bett geht und mit diesen wieder aufsteht? In einem solchen Land wollen Sie leben und Sie denken, das wollen alle anderen auch? Ich finde jeder sollte seinen Wohnort nach seinen eigenen Bedürfnissen aussuchen und daher vorher abklären wo er hinzieht. Nicht irgendwo hinziehen und sich dann über die Umstände dort beschweren. Wer’s turbulent mag, zieht an die Langstrasse, nach Zürich West, etc. Wer’s ruhig mag aufs Land, nach Albisrieden, nach Altstetten oder in die Mitte von Wiedikon. Dort sind die Mieten (wenn überhaupt) nur marginal teurer als im Kreis 4 (mit Ausnahme von „Land“, natürlich).

        • Sarah sagt:

          Vor dem Verlust der Kulturvielfalt kann nicht genug gewarnt werden. Das ist leider auch in anderen Städten ein Problem. In Berlin wurden so ganze Bezirke in einem Jahrzehnt gentrifiziert. Erst zogen, etwa die als besonders kontrollwütig und spassbefreit verschrienen Schwaben, Dörfler in angesagte Bezirke wie Mitte und Prenzlauer Berg und dann überzogen sie die Clubs mit Lärmklagen, auf dass es so werde, wie in ihren Dörfern. Der Prenzlauer Berg, einst oppositionelles Zentrum, ist heute durchgentrifiziert. Es gibt keine erwähnenswerten Clubs mehr, selbst der über 50 Jahre bestehende Knaack-Club musste nach Auseinandersetzungen mit Eigentümern neuer Wohnhäuser geschlossen werden. Immobilieninteressen siegten über Kulturinteressen. Wie die Kultur im Alltag verschwindet so auch in den Hirnen der Menschen, zurück bleiben dann unflexible Betonköpfe.

          • Karin sagt:

            …und wo hört Kultur auf und wird zum reinen unreflektierten Konsum?

          • tststs sagt:

            „Immobilieninteressen siegten über Kulturinteressen.“ Vooorsicht mit solchen Aussagen! Obdach ist immer noch Menschenrecht, Bespassung nicht… (ist schon klar, dass Sie, Sarah, nicht das damit ausdrücken wollten…)

          • Su sagt:

            Der Kunst- und Kulturbegriff ist weit, ebenso deren Konsum und in einer Innenstadt mit städtebaulicher Mischnutzung, also zahlreiche Gewerbe- aber auch Wohnflächen, weitreichend liberal völlig legitim. Wie auf dem Dorf leben geht in der Innenstadt nun mal nicht, weder tags noch nachts. Das war schon immer so und ist ein globaler Fakt.

          • tststs sagt:

            „Wie auf dem Dorf leben geht in der Innenstadt nun mal nicht“
            Naja, im Grossen und Ganzen wird hüben wie drüben gegessen, gekackt und gef***
            Und seit Ööörben Gardening ist die Grenze noch schwammiger 😉

        • Héloise sagt:

          Herr Flach, sind Sie beratungsresistent? Jetzt haben sich hier zahlreiche Anwohner (mit teils sehr berührenden Statements, danke!) geäussert, die bereits VOR dem fucking ausufernden Ballermann im Quartier wohnten. Und diese überaus empfindlichen Mieter sollen Ihrer Meinung nach Platz machen. Wem? Der Kultur? Oder der mittlerweile rein auf Kommerz ausgerichteten Clubszene?

          • Heidi Mettler sagt:

            Héloise:
            meine Worte! Vielen Dank für Ihre wirklich guten, differenzierten Posts zu den div. Meinungen…

            Herr Flach:
            Sie täten gut daran, die posts genauer zu lesen (Schlüssel versus Schüssel / Hirz wird bei Ihnen zu Hr. Hirz, ohne auch nur im Geringsten daran zu denken, dass Hirz ev. eine Frau ist..

            Wenn man dann noch in den “Seitengassen Angst hat” oder den Beschreib einer Anwohnerin als “Slum von Delhi an einem sehr, sehr schlechten Tag” bezeichnet, wird’s halt grad noch einmal, noch komplizierter; weil, mit alle dem hat man gar nichts, aber schon rein gar nichts gelöst. Geschweige denn, einen Kontext gefunden, welchen Sie in Ihrem Blog – Bericht ja so sehr anstreben…

            Seien wir doch einmal ehrlich, ihr habt doch auch ein Problem.

            Eure Kassen sind voll Geld _ man mag es euch wirklich gönnen! _ aber, so sauglatt kann diese nächtliche Sumpferei doch wirklich, ausser für’s eigene (Erfolgs) – Image oder für’s Portemonnaie, wirklich auch für euch nicht mehr sein…

            Wenn ich lese (post Thomas), dass auch bei euch drinnen, im Club randaliert wird, verstehe ich wirklich nicht, dass ihr uns Anwohner nicht verstehen wollt.._ich kann mir kaum vorstellen, dass es glatt ist, diese pissenden, kotzenden Leute in meinem Club zu haben… und nein, keine Stadtbewohner..

            Wir wollen irgendwann am Abend / Nacht unsere Ruhe. Dazu müsstet ihr irgendwann Schluss machen _ ab einer gewissen Nachtzeit, falls durchführbar, nur noch “Member only”, oder, ihr seit doch innovativ.. eine andere beruhigende Massnahme finden..

            Wir Anwohner “festen” 3 Tage in der Woche durch die ganzen Nächte hindurch und zwar, Woche für Woche erneut.
            Das hält auf die Dauer niemand aus und hat nichts mit “ins Alter gekommen”zu tun.

            Wissen Sie, nicht ist immer alles was glatt tönt auch wirklich glatt. Leider gibt’s im Leben gewisse Sachen, die, obwohl sauglatt, halt einfach nicht gemacht werden können.. Das bleibt halt dann einfach ein Traum welchen einem dazu bewegt, immer weiter und weiter einen Ort / Zeit usw. zu suchen, wo man endlich! seinen Traum ganz verwirklichen kann..

            Es leben immer irgendwo andere Leute, die diesen Traum halt nicht ganz so teilen, wie Sie. Das ist das Problem! Und trotzdem muss man Rücksicht nehmen, weil.. man lebt schliesslich nicht alleine auf der Erde… und, wenn etwas überbordet muss man die Courage haben einen Riegel zu schieben, etwas Neu zu überdenken oder halt einfach weiter zu ziehen…

            Der Chreis Cheib, den Sie immer und immer wieder “bemühen” war anno dazumal wahrscheinlich passend, weil, obwohl viel “anderes” als sonstwo in Zürich, zu einer gewissen Zeit gingen sogar die “Cheibs” nach Hause. Die Anwohner kamen so zu ihrem verdienten Nachtschlaf. Das war wahrscheinlich der Grund, warum alle Beteiligten irgendwie gut zusammen auskamen und warum eine Langstrasse genau auch heute noch, etwas “anziehendes” hat.

            Was die Hinterhöfe betrifft. Die gehören uns! und zwar voll und ganz!
            Das ist der Ort an dem wir uns ev. noch ein wenig ausruhen können, “member only etc.” hin oder her!
            Es ist ja nicht so, dass wenn ihr alle gegangen seit, wir irgendwie wie im lautlosen Paradies wohnen. Auch bei uns gibt’s die alltäglichen Lärmerein, welche es in jedem Quartier / Dorf gibt. Sei’s nun, eine “andere Gruppe” die auf den Bänken auf dem Cellia Platz “weiterfestet”, irgend ein Troubadour der partout nicht still sein will und einem die Ohren mit seinem falschen Gesang volldröhnt, Heilsarmee, Bauarbeiten, Ausladen von Getränken usw. usw. usw.
            Wir wollen nicht wie in einer Bahnhofshalle mit unseren Stuben, Schlafzimmern, Küchentischen und Badezimmer 24 Stunden völlig “ausgestellt” sein, es sei denn es handele sich um eine Performance.. nur eine solche.. geht irgendwann auch zu Ende, und der Darsteller geht wieder in die Ruhe retour. Auch dies um nachher wieder weiter zu machen. Auch wir haben ein Business, arbeiten oder sind sonst engagiert. Auch wir brauchen Ruhephasen, leider.. -:)

            Die Lösung (ebenfalls von Thomas) “die randalierenden Gäste nicht mehr in die Clubs rein zu lassen”.. nein, genau das! nicht. Die Nicht Randalierenden behalten wir alleweil vor unseren Wohnungen. Hingegen die “Randalierenden” die, genau die! könnt ihr behalten. Ihr habt sie gerufen…

            Und nein, ich habe nicht übertrieben in meinem Post. Das alles, und mehr… entspricht der Realität. Leider.

          • Alex Flach sagt:

            Ich bin mir nicht ganz sicher was schlimmer ist: in der Hitze des Gefechts ein Wort falsch lesen oder der Ggpartei pauschal Unwahrheiten unterstellen. Die Kassen der Clubs sind wg der grossen Konkurrenz meist alles andere als prall gefüllt. Die Clubs haben die Randalierenden Draussenbleiber nicht gerufen sonst würden sie diese reinlassen. Diese Sätze zeigen aber ziemlich klar wie einseitig und befangen ihr Text ist und dass es ihnen keineswegs darum geht den Ist-Zustand objektiv wiederzugeben, FRAU Mettler.

          • Anna Hörnli sagt:

            Ach Heide, wie schon geschrieben wurde, es ist wohl ein Generationenkonflikt. Musikantenstadl ist in dem Quartier zum Glück nicht zu erwarten und belebt war es da schon immer, alle Entwicklungsphasen haben eben Vor- und Nachteile. Es ist nun mal ein Zentrum der Kulturszene und zudem innerster Innenstadtbereich. In solchen Konstellationen ist es in den grösseren Städten aller Länder der Welt laut und belebt, ausser vielleicht in Nordkorea. Wer damit nicht klarkommt, muss einfach aufs Dorf ziehen.

            • Réda El Arbi sagt:

              Hm, wenn man bedenkt, wem die Clubs gehören, wer da auflegt und wer bestimmt, was gerade geil ist, dann ist das leider nicht die jüngere Generation, sondern die Ü40.

          • Heidi Mettler sagt:

            Herr Flach: Jetzt sind wir Gegenpartei.. Ich hab gedacht wir seien Nachbarn…??

          • Alex Flach sagt:

            Wie Ihre Kommentare, und wie die Tonalität der Anwohner die sich bei der Stadt beschwert haben, zeigen, kann man leider auch beides auf einmal sein, liebe Frau Mettler.

          • Heidi Mettler sagt:

            .. oder immer schon gewesen sein….

      • k. blitz sagt:

        lieber ben. ich muss wiedersprechen. es gibt zuhauf „orte der ruhe und muse“ in der schweiz! ernsthaft. keine spur ironie. es gibt en masse ruhigere städte & städtchen in der schweiz, wo abends zt wie ausgestorben sind. von land od dörfern od „verdichtetem wohnen“ am stadtrand spreche ich noch nichtmal. die mieten sind übrigens easy zahlbar dort, gentrifizierung noch nicht angekommen…evtl hat’s keine s- bahn, aber einen bahnhof, und bus. keinen 24/7 kebabladen, aber irgend ein pizzakurier doch auch. das mit der fehlenden mobilität stimmt so nicht, die ist eigentlich sehr gut. wir jammern auf hohem niveau hier: in 1 std sind sie mit der bahn von Bern in Zürich, solange pendelt der gemeine londoner zb täglich 1-weg weil in innenstadt wohnen teuer. und: auch zürich hat ruhigere viertel. ich zb bin von einem ruhigen ort der supermuse in eine stadt gezogen, mitten in’s gewühl. gewollt und mit absicht. sollte ich wieder waldrand & ruhe wollen, ziehe ich um und zurück in’s ruhige. einfach

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