Elitäres Zürich

Die richtigen Klamotten, die richtigen Marken, die richtigen Cafes, die richtigen Freunde: Zugehörigkeit erzeugt Selbstwert.

Die richtigen Klamotten, die richtigen Marken, die richtigen Cafes, die richtigen Freunde: Zugehörigkeit erzeugt Selbstwert.

Ein Bekannter von mir ist vom Land in die Stadt gezogen und hat mich mit seinem Intergrationsprozess wieder mal auf eine Zürchersche Besonderheit aufmerksam gemacht: Wir Zürcher verstehen uns als weltoffenes und aufgeschlossenes, tolerantes Völkchen.  Wir denken gerne von uns als urbane, soziale Speerspitze der Schweizer Gesellschaft. Aber stimmt das wirklich?

Der Alltag in Zürich ist nämlich geprägt von ausgrenzenden und elitären Gruppen. Nein, ich meine nicht die Zünfter. Die haben dieses Verhalten vielleicht irgendwann mal eingeführt und ritualisiert. Aber ich spreche von den ganzen normalen Szenen. Der Kunstszene, der Clubszene, dem politischen Umfeld, dem Stammcafe etc.

Ein hervorragendes Beispiel ist die hermetische Alternativ-Kunst-Besetzerszene: Man sieht sich selbst als Elite, versteht sich durchaus als weltoffen, verweigert aber allen, die nicht denselben Hintergrund haben und schon seit Jahren dazugehören sowohl das Gespräch wie auch den Zugang. Menschen, die einen anderen politischen Hintergrund haben, werden als «Feind» und Gefahr verstanden. Genauso in der Fankultur der Zürcher Fussballclubs.

Oder aber die Clubsszene. Da ist es fast am Krassesten: Es werden nur Leute in den Club gelassen, die dem selbst definierten Coolnessfaktor entsprechen. Und da gibts natürlich noch die Elite innerhalb der Elite. Die Leute, die alle kennen und die immer auf der Gästeliste stehen wollen. Und die sehen «Neue» nicht mal mit dem Hintern an, von einem freundlichen Willkommen keine Spur. Natürlich gehören da Menschen dazu, die sich für Asylsuchende stark machen. Diese würden sie natürlich sofort ins Land lassen, in den «eigenen» Club der Wahl aber niemals.

Man muss im richtigen Quartier wohnen, weil der Rest ist ja nicht wirklich «Zürich». Man kleidet sich mit den «richtigen» Marken, hört die «richtige» Musik (die meist – wie weltoffen! – aus Berlin oder London importiert wurde) und kennt vor allem die «richtigen» Leute – Clubfolk, Künstler, Medienfuzzis, DJs, Szenegrössen. Die sprichwörtliche Zürcher Arroganz kommt oft aus dem Bedürfnis heraus, unbedingt etwas «Besonderes» sein zu wollen.

Abgrenzung und Ausgrenzung ist für manche Zürcher sehr wichtig. Man definiert sich über die Zugehörigkeit zu einer Szene, schöpft Selbstwert aus dem Status, den man innerhalb dieser Peergroup bekommt. Davon kann jeder Zugezogene ein Liedchen singen. Und natürlich vergisst man sofort, dass man zugezogen ist, wenn man sich einen kleinen Platz in einer  Szene erschlichen hat. Und grenzt dann gleich als erstes neu Zugezogene aus.

Das Verhalten unterscheidet sich eigentlich nicht von dem in einem kleinen Bergdorf, in dem man noch Jahre nach dem Zuzug «der fremde Fötzel» ist. Die verschiedenen Quartiere grenzen sich in ihrem Selbstverständnis so voneinander ab wie der klischierte eigenbrötlerische Bergler, der den Einwohnern des Nachbardorfs nicht traut.

Natürlich sind nicht alle Zürcher so, im Gegenteil. Wahrscheinlich sind 350 000 Zürcher ganz normale, tolerante Menschen. Es sind diejenigen, die in jedem zweiten Satz erwähnen müssen, dass sie aus Zürich sind. Die von sich glauben, sie machen den urbanen Wert der Stadt aus und das jedem unter die Nase reiben müssen.

Wer seinen Selbstwert aus seiner Zugehörigkeit zu einer Szene generiert, versucht oft, seinen Elite-Status zu beweisen, indem er auf Andere herunterschaut. Psychologie, 1. Semester.

Vielleicht sollten wir Toleranz, Offenheit und Aufgeschlossenheit erst mal im Alltag selbst üben. Wir könnten uns mit Andersdenkenden vernetzen und uns aus unserer gemütlichen, schonenden, geistigen Blase, in der wir es uns bequem gemacht haben, befreien und auf Fremde in der eigenen Stadt zugehen, bevor wir uns so weit über die Leute stellen, die Ausgrenzung zu einem politischen Programm gemacht haben.

Toleranz und Aufgeschlossenheit ist nämlich billig, solange wir sie als Lippenbekenntnisse und nicht als Herausforderung im Alltag verstehen.

138 Kommentare zu «Elitäres Zürich»

  • Gross sagt:

    „Dummheit und Stolz wachsen auf dem gleichen Holz.“ (Autor unbekannt)
    oder
    „Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“ (Sokrates)

    Mehr fällt mir zu diesem Thema nicht ein…

  • Anna sagt:

    Ich fühle mich weder sonderlich tolerant noch intolerant. Ich gehöre zu keiner „Szene“ (oder nehme es zumindest nicht als Szene wahr) und wollte auch noch nie verzweifelt irgendwo dazugehören, wo ich dann nicht reingekommen bin. Man kann ja auf die Leute zugehen – hat man sie erst mal angequatscht und man findet sich sympathisch gehts ratz fatz, man wird dahin und dorthin eingeladen und zack bist du in der Szene drin – wenn man das denn möchte. Aber im Prinzip ist es mir egal, soll doch jeder machen was er will – i don’t care, solange er mird dabei nicht auf die Nerven geht 🙂 Evtl. ist es teilweise diese Einstellung, die mich zum arroganten Zürcher macht? Evtl. sind wir Zürcher aber auch gar nicht arrogant sondern einfach nur anders….?

  • Samuel sagt:

    Eher die Ländler und Agglos würde ich als arrogant bezeichnen, als die Städter. Stadtbewohner sind meist liberaler und toleranter. Das ist ein globales Phänomen und resultiert meist aus einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex von Menschen aus der Fläche, dessen es eigentlich nicht bedürfte. Denn das Land hat andere Vorzüge, es ist eben Land und nicht Stadt.

    • Thomas sagt:

      Ähm Zürich tolerant? Nun, der typische Zürcher ist arrogant, das triffts besser.
      Tolerant gegenüber anderen ist der Klischeestadtzürcher nur solange, wie er ihn nicht sieht, dafür bezahlt oder dieser ihn beinflussen könnte (z.B. tolerant gegenüber einem Asylzentrum weit weg). Sobald dasselbe aber vor seiner Haustüre passiert, benimmt er sich genau gleich wie die Bewohner aus einem kleinen Aargauer Dorf. Ist das Toleranz?

      • Réda El Arbi sagt:

        Das mit den Asylbewerbern (ich nenne sie lieber Flüchtlinge) stimmt nicht ganz. Es finden hier keine Hetzaufläufe gegen Ausländer statt wie in einigen gemeinden auf dem Land. Der Ausländeranteil ist, wie in allen Städten, um einiges höher als in vielen Dörfern.

        Fakten checken.

  • Hansli sagt:

    Ich würde Zürcher eher als tolerant bezeichnen, weil jede Szene neben der anderen leben kann. Was zumindest in der Deutschschweiz sonst nicht möglich ist. Wer da irgendwie anders ist, der wird massivst ausgegrenzt und landet in Zürich, wo er nicht mehr auffällt. Entweder weil er Gleichgesinnte findet, oder er den anderen Gelichgültig ist.

    • mada'm reverse sagt:

      So ist es. Ich mag Reda zwar, aber seit einem halben Jahr spinnt er einfach. Geht mal mit mintgrünen Hosen und einem Laptop in eine Dorfbeiz im Aargau. Kannst froh sein, wenn du an der Bushaltestelle nicht verprügelt wirst.

      Reda, setz dich mal in der Proviinz an den Stammtisch und sprich mit den Leuten mal über die Diskriminierung von Süchtigen, Aids oder Analsex.

      Es gibt Gründe, warum Leute von ausserhalb in die Stadt kommen.

  • new york sagt:

    Réda El Arbi, elitär war ja Zürich schon immer und nicht von heute auf morgen. ich als ex-züricherin muss aber sagen, immer wenn ich nach zürich zurückkomme, finde ich die menschen in zürich sehr sehr aufgeschlossssen und es hat ein super mix. also seit doch einfach stolz auf euch, egal welcher gruppe ihr angehört „geboren sind wir alleine, sterben werden wir auch alleine“…

  • mada'm reverse sagt:

    Wenn ich will, bin ich extrem gut im Arrogantsein. Wenn ein neuer Türsteher-Arsch mich nicht kennt und sofort reinlässt, rufe ich umgehend den Chef des Clubs an und führe mich auf wie ein Berserker. Sollte auf dem WC meine Stamm-Kabine besetzt sein, klopfe ich solange penetrant an die Türe, bis ich drin bin. Wenn mir eine Nase hinter der Bar nicht passt, behaupte ich bei meinem Kumpel dem Barchef einfach, er hätte mich mit dem Umägeld beschissen. Irgend ein Taxi nehmen ist für Loser, ich habe da Direktnummern, der vertickt mir nämlich auch das Koks. Wenn an der Hardbrücke jemand auf meinem Stammparkplatz für mein Fixie parkt, trete ich ihm seinen Wechsler kaputt.

    Ich kann wunderbar blanken, also einfach durch Leute durchschauen, als ob sie gar nicht anwesend sind. Geht auch an einer WG-Party, wenn beide nebeneinander stehen. Jeder der Zug fährt, ist bei mir eh schon unten durch, weil das heisst, er wohnt mindestens in Örlikon. In den HB gehe ich nie, da sind nur Ausserschweizer Kakerlagen. Ich gehe nur dahin zum Cafe, wo man mich kennt. Sonst ist die Bar eh scheisse.

    Scheiss Agglos, Scheiss Dörfler, Scheiss Nicht-Zürcher

    Und dann ruft die Mutter an und ich rede breitesten Ostschweizer-Dialekt.

  • bella svizzeria sagt:

    diese Gruppen Szene und möchte gern irgendetwas, trifft man am meisten in Zürich an. Das kommt mir vor wie eine Gruppenzwang Sekte, immer dieser Druck dazugehören zu müssen. Die Gruppen unterscheiden sich vorallem nach dem Status = Beruf, Geld, Marke, Musik und die ganze Drogen Szene. Und dabei spielt es keine Rolle ob es sich um zugezogene Zürcher handelt oder nicht. Es ist die Mentalität und die Kultur. Alles was nicht aus Zürich kommt, ist automatisch vom Dorf, es gibt nichts dazwischen. Ich arbeite im Aussendiest und reise in der ganzen Schweiz und habe dadurch verschiedene Leute kennen gelernt. Die Schweiz ist ein sehr freudliches Land, offen und tolerant, was ich von Zürich und Genf nicht behaupten kann. Die Genfer sind genau gleich wie die Zürcher, so möchte gern mongo Szene, I’m famous und ich kenne alle wichtigen Leute aus der Szene und blablabla… So mongo Gruppenzwang Szene gibt es vorallem in Zürich und Genf. Zürich ist eine gepflegte, chillige und schöne Stadt. Man hat grosse Auswahl an allem und darum gefällt mir Zürich. Aber die Ausgang „Szene“ ist so kaputt und soviele kaputte Menschen, einfach nur traurig so was. Die meisten Drogenabstürtze habe ich in Zürich erlebt!! Ich war heute wieder Mal in Luzern und muss sagen, das ist eine tolle Stadt. Die Leute sind so nett, freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit, da können die gestressten zürcher nicht mithalten. Luzern hat auch einen See, ist eine coole Stadt und hat eine wunderschöne Aussicht auf die Berge. Überall in der Schweiz ist es schön aber wenn man nur Zürich kennt und nichts anderes, dann ist es klar, dass es für die Zürcher die geilste Stadt ist. Wie oft geht ein Zürcher auswärts in einer anderen CH Stadt, Berge, Dorf? Ihr werdet staunen wie selten sich ein Zürcher aus Kanton Zürich bewegt. Aber immer schön gross angeben wie geil Zürich ist und hat keine Ahnung was drum herum passiert.

    • Hannah sagt:

      Dann zieh doch besser nach Luzern, ich würde es unter gar keinen Umständen.

      • Réda El Arbi sagt:

        Ja, Hannah, das versteh ich. Es gibt aber einen Unterschied, ob man sagt „Zürich stimmt für mich“ oder ob man sagt „Alles Andere ist Scheisse“.

        • Hannah sagt:

          Für mich ist alles andere in CH zum Leben auch zu langweilig, aber jeder mag dort leben wo er oder sie es mag.

  • Christian sagt:

    Die allerobercoolsten Hipster sind meiner Erfahrung nach sowiso die zugezogenen Agglos und nicht die Eingeborenen….

  • Irene feldmann sagt:

    Elite? Coolsein??? Herden Verhalten??? Jeder ist ANDERST und jeder speziell. Gruppen entstehen durch gemeinsames Interesse, sei dieses noch so individuell. Wo persönliche Unsicherheit herrscht da braucht es back-up, auch das wiederum noch so menschlich. Was meines Erachtens EIGENDLICH nur blöd ist, unreif sozusagen und weit von der Erleuchtung entfernt ist, sich zusammen rotten um andere Individuums auszuschließen mit der Begründung seinen HOHEN STATUS erhalten zu müssen. Dummheit ist oft einfach ein Brett vor dem Kopf, den dieses verunmöglicht von den AUßERIRDISCHEN..:) ( nicht gleichfunktionierenden) die Möglichkeit, einen erheblichen intelligenten Beitrag den ELITÄREN Minderheit zu übermitteln….:) all dies verstehe oder toleriere ich sehr wohl bei Teenagern, sind sie ja in der aufwach- Bewusstseins Phase, doch alles über 18 Jahre alt, das ist wohl ein Brett und wird mit der Zeit zum Gerüst…..

  • tststs sagt:

    104 Kommentare und immer dasselbe: Es sind die anderen! Ich bin imfall voll tolerant und cool….
    Äch, seit doch mal ehrlich: Züri isch en geili Stadt (was nicht heisst, das andere Orte es nicht sind). Kein Grund, nicht darauf „stolz“ (sorry, mir fällt gerade kein besseres Wort ein) zu sein; ich bin es, hier zu leben und meine Steuern zu bezahlen. (Ist doch auch logisch, fände ich Hinterpfupfingen „besser“ als Züri, würde ich auch dort wohnen…)
    Ich werde nicht müde, die Vorteile der Stadt zu betonen und die Nachteile zu verniedlichen; ich werde nicht aufhören, dem Vorurteil des arroganten Zürchers entgegenzutreten; uuund: nur weil es andererorts „Verein“ und nicht „Szene“ heisst, ist es nicht weniger elitär und exklusiv.
    Arroganz und Coolness sind Fragen des Charakters, nicht einer bestimmten Abstammung.

    In diesem Sinne: „Züri isch nöd ibildet – es gits es würkli!“ 😉

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, aber die Leute in Hinterpfupfigen erklären nicht lauthals der ganzen Welt, wie aufgeschlossen und weltoffen sie doch sind. Da liegt der Knackpunkt bei uns Zürchern.

      • tststs sagt:

        Ähm ja genau… weil das Klischee des arroganten Zürchers natürlich von den Zürchern selbst in die Welt gesetzt wurde… Hinterpfupfinger sind zu sowas gar nicht fähig 😉
        Nun gut, der Durchschnitts-Pfupfinger wird sich sicher nicht Weltoffenheit und Toleranz als erstes ans Westli nähen, aber es geht doch um den Gedanken des Ausschliessens anderer/sich selber als besser erachten etc. Und diese Charaktereigenschaft findet man hüben wie drüben…

        • Réda El Arbi sagt:

          Nein, der Hinterpfupfiger grunmelt sehr wohl über die arroganten Zürcher, aber er behauptet nicht von sich, so waaaahnsinnig weltoffen und tolerant zu sein.

      • tststs sagt:

        Ganz ehrlich: ich höre mehr Hinterpfupfinger, die über die Arroganz der Städter lästern, als Städter über die Klischeeversessenheit der Dörfler…. haben diese (wir) ja auch gar nicht nötig… muhahahaha 🙂

  • Klaus sagt:

    „Oder aber die Clubsszene. Da ist es fast am Krassesten: Es werden nur Leute in den Club gelassen, die dem selbst definierten Coolnessfaktor entsprechen.“
    Sprich doch mal den Flach darauf an. Der hat das vor kurzem mal in einem Blog gerechtfertigt. Wahrscheinlich weil Business und privat und so.

    • Ben sagt:

      Mit dem Coolnessfaktor kann ich auch wenig anfangen, aber die richtigen Leute bei meinen Abendvergnügungen sind mir auch wichtig. Denn schnöde Bankster und grossschnäutzige Ländler brauche ich nicht auch noch privat.

      • Réda El Arbi sagt:

        Hier siehst du ganz deutlich die Arroganz und die Ausgrenzung. Aus der Sicht des Zugehörigen sind „Bankster“ schnöde und Leute, die nicht in der bevorzugten Region beheimatet sind, grossschnäuzig. Die Denkstruktur ist zwar weniger gewichtig, aber im Aufbau gleich wie bei Ausländerfeindlichkeit. Der Mensch an sich hat keine Chance, über das Vorurteil hinaus angenommen zu werden. Er wird über Beruf, Kleidung, Wohnort etc. eingeschätzt und für als „Nicht wert“ an der Teilnahme der Abendveranstaltung befunden.

        • Klaus sagt:

          Réda, entspann dich. In einer Grossstadt kann man nicht mit allen per du und ey chunsch no eis go zieh, weil es mehr als 20 Schnäuze hat, die da wohnen. Ganz zu schweigen von den mehreren Hundertausend Tagespendlern, die uns Stadtzürcher täglich beglücken. Du als Kleinstädter kannst das vielleicht nicht so nachvollziehen, wo man sich im Schtettli noch persönlich kennt und kontrolliert.

          • Réda El Arbi sagt:

            Schau, das ist nicht der Punkt. Es geht nicht darum, mit allen auf du und du zu sein. Es geht darum, Leute nicht aufgrund des eigenen Status abzuwerten. Das ist der Unetrschied zwischen „Ich kenn dich nicht“ und „Ich kenn dich nicht, du hast hier nichts verloren.“

        • Ben sagt:

          Reda da verbeisst Du Dich zu sehr. Es wurde nicht gesagt, dass alle Bankster schnöde und alle Ländler grossschnäuzig sind, das waren nur Bsp. Aber wenn sie es sind, möchte ich eben nicht mit ihnen meine kostbare private Zeit auch noch verbringen. Daher finde ich zB einen Türfilter, der schnöde, arrogante, grosschnäuzige, kommerzielle, pubertäre etc Klientel vorfiltert sehr angenehm. Das heisst nicht, dass man mit solchen Menschen nicht auch im Alltag klarkommt oder sie als Mitmenschen ablehnt, wir sind eben alle verschieden, nur meine Freizeit möchte ich nicht auch noch mit ihnen verbringen und das ist ja wohl erlaubt. 🙂

          • Réda El Arbi sagt:

            Ja. Vorfiltern. Hm, auf Grund von 10 Sekunden ansehen? Aber das ist nicht der Punkt. Wie gesagt, es geht darum, dass sich die, die am Vorfilter vorbeikommen denen, die das nicht tun, überlegen fühlen.

            Es geht ums Selbstverständnis als Elite. Natürlich ist das diffus und jeder hat es. Es ist nur so, dass es in Zürich als cool gilt, sich überlegen zu geben. Für mich persönlich heisst es, mich über meine eigenen Vorurteile meinen Horizont zu öffnen. Mich auch mal mit einem SVP-Wähler freundlich zu unterhalten, mit Leute, die nicht im gleichen Mindspace wie ich gefangen sind. Vielleicht eher nach den Gemeinsamkeiten zu suchen als auf die Unterschiede herabzublicken.

          • Ben sagt:

            Das mag vorkommen, aber man sollte doch über eher das Selbstverständnis von Eliten in allen gesellschaftsdurchdringenden etablierten Bereichen und Themen hinterfragen, als dies in einigen alternativen Kultureinrichtungen zu tun. Hier ist für mich das Verhältnis nicht mehr gegeben. Welchen berechtigten Anspruch haben denn Menschen und Institutionen sich als Eliten zu generieren, nur weil sie über Vermögen, also Zahlen, verfügen, wie auch immer dieses erwirtschaftet/ ergaunert/ erzockt wurde? Also hierüber zu philosophieren erscheint mir sinnvoller, wirkmächtiger und wäre weit besser für die Gesellschaft, als über ein paar sich diesem mainstream verweigernde alternative Szenis. Aber das findet heute kaum statt und schon garnicht öffentlich, weil die Menschen hierfür zu mainstream sind. Der mainstream beansprucht kulturelle Teilhabe am Allternativen, dessen gesellschaftliche Wirkung er selbst durch sein alltägliches Handeln verhindert, ein Paradoxon.

            • Réda El Arbi sagt:

              Nun ja, bevor man das allgemein hinterfragt, sollte man es dort hinterfragen, wo es am deutlichsten zutage tritt. Und das ist nun mal in diversen Szenen der Stadt. Und gerade in Peergroups, deren Selbstverständnis „weltoffen“ und „egalitär“ ist, es aber in verhalten überhaupt nicht ist.

              Dann: „Die Anderen sind aber auch ….“ ist und war niemals ein Argument für die eigene Verfehlung.

          • Ben sagt:

            Am deutlichsten zutage tritt es allgegenwärtig vielmehr bei den unhinterfragten weil vom mainstream akzeptierten Eliten, mit grossen Auswirkungen in allen Lebensbereichen auf alle. Doch der Mainstream ist hier eben so unreflektiert und betäubt, dass er gerade nicht mehr weiterreichend hinterfragt. Dann fallen eben die kleinen Inseln des scheinbar Alternativen auf, was doch oftmals das Grundsätzliche sein sollte. Und weil der Mainstream so unreflektiert ist, fragt er sich dort plötzlich, warum er keinen Zugang zu alternativen Lebens- und Feiermodellen bekommt. Da ist für mich die Frage, wo das eigentliche Problem liegt, beantwortet. Aber das ist eben auch immer eine Frage der eigenen Perspektive und Reflektion.

          • tststs sagt:

            „Und gerade in Peergroups, deren Selbstverständnis “weltoffen” und “egalitär” ist, es aber in verhalten überhaupt nicht ist.“

            Vielleicht ist es bei der Toleranz wie beim Sex: die einen Reden darüber, die anderen leben es!

          • Ben sagt:

            Aber das es für eine proklamierte Weltoffenheit ein Widerspruch ist, wenn man sich geschlossen verhalten sollte, da gebe ich Dir recht. Das ist aber vielmehr Notwehr, da man wohl nur so inhaltlich weltoffen sein kann, wenn auch nicht in einigen abendlichen events praktiziert. Schliesslich bleibt der dominierende mainstream auch meist unter sich und nur weil es Zugang zu Kommerzdiskos oder Bars für alle gibt, ist das keine Freiheitlichkeit im anzustrebenden Sinne, weil auch dort die Unfreiheit über geforderten hochpreisigen Konsum und Vorliebe für in Ausdruck und Wirkung beschränkte mainstream-Kultur dominiert .

  • robert nichtznutz sagt:

    mobster against hipster! das wird ein fest für die sinne… hahaha

  • Max Power sagt:

    Gewisse Ähnlichkeiten wie dazumals auf dem Pausenplatz sind nicht abzustreiten.

  • Ivan Casale sagt:

    Ich verbinde den Begriff Szene eigentlich immer mit etwas Kreativem (oder Destruktivem). Innerer Ring, der Impulse rausschlägt. Hauptsächlich in der Entstehungsphase meist wirklich eine tolle Zeit, die bleibende Erinnerungen mit sich bringt. Aber es gibt soviele Szenen und deren Contras – mich stört das nicht. Geschlossene Gesellschaften sind nunmal geschlossene Gesellschaften – bin ja auch kein „Wedding-Crasher“ 😉

    Abgrenzen und das, unweigerlich folgende, Ausgrenzen ist durchaus menschlich und keine Zürcher Eigenart. Auch die Widersprüche im Denken und Handeln; keine Zürcher Eigenart.

    Was mich wirklich wundert, ist wie diese Single Szenis es andauernd schaffen sich um die Ehre des Stimmenzählers in dieser Stadt zu drücken – oder wird bei dieser Aufgabe der Bart rasiert? 😉 (Vielleicht lebe ich auch einfach im falschen Quartier)

  • robert nichtznutz sagt:

    Szenen sind ein Ausdruck des mangelden Selbstwertes… wer sich nicht auf sich selbst konzentrieren kann der muss sich über andere hinwegsetzten und in sogenannten szenen bewegen um sich aufgehoben zu fühlen. diese menschen leiden an einem akuten aufmerksamkeitsgefühll. sind selbstgefällig und versnobbt allem aussenstehenden gegenüber… prahlen mit statussymblen und benehmen sich wie der letzte dreck gegenüber andersdenkenden. minderwertigkeitskomplexe gepaart mit überheblichkeit sind die gründe für ihr gehabe! für solche menschen gibt es nur die nackte faust ins gesicht, damit sie merken wie dumm sie sind!!!

    • Réda El Arbi sagt:

      Nein, nackte Fäuste wollen wir hier nicht sehen. Nackte Hintern, nackte Brüste, nackte Bäuche. von mir aus nackte Sixpacks, nackte Füsse, ja, aber keine nackten Fäuste.

      • robert nichtznutz sagt:

        die faust ins gesicht bedeutet symbolisch, der sprichwörtlichen wahrheit ins gesicht zu sehen…

    • Ben sagt:

      Das ist natürlich abwegig. Sich in eine soziale Gemeinschaft zu integrieren und sei es ein Hipsternetzwerk ist noch immer sinnvoller, als unsozialen libertären Hedonismus als sein Lebensmodell erdulden zu müssen. Aus letzteren Kandidaten setzt sich nämlich eine Gesellschaft zusammen, die sich jeweils schon im Einzelnen abgrenzt, einsam frustig durch den Alltag läuft und vor Depression nur ihre inneren oder äusseren Fäuste sprechen lassen kann.

      • Réda El Arbi sagt:

        Die eigene soziale Gemeinschaft wertig über alle anderen zu stellen ist aber leider der erste Schritt zur gesellschaftlichen Verweigerung. Es geht ja darum, dass sich diese Szenen als Subkulturen verstehen, die ihre Werte über den verachteten „Mainstream“ stellen und sich als Elite verstehen. Und „Elite“ schliesst immer Arroganz und Abwertung, im besten Fall herablassendes Mitgefühl, mit ein.

        • Ben sagt:

          Dass es Gesellschaftsteile gibt, die nicht im völkischen mainstream aufgehen, war schon immer so und ist auch sehr gut. Die Frage ist immer, ob die Werte dieser Szenen authentisch sind oder nur inszeniert. Eine Inszenierung findet bei einem Grossteil der Hipster sicher statt, aber solange auch innerlich eine nachhaltig alternative Denke zum mainstream gelebt wird, so ist das sicher auch für die Gesamtgesellschaft positiv. Denn eine Vorliebe zum mainstream, den man ja gerade nicht leben möchte, kann man nicht von den freiheitlich Optierenden erwarten. Es wäre auch arrogant, ihnen ihre über eben diesen mainstream weiterreichende Freiheit im Denken und Handeln absprechen zu wollen.

          • Réda El Arbi sagt:

            Mit dem Verwenden des Begriffs „völkisch“ hast du meinen ganzen Blogpost bestätigt. Authentizität war übrigens nicht in Frage gestellt. Diese berechtigt aber noch nicht zur Abwertung Andersdenkender.

          • Ben sagt:

            Der mainstream wertet vielmehr Andersdenkende ab. Wenn es dann Refugien und Szenen Andersdenkender gibt, ist das nicht das Allheilmittel für die manigfaltigen Probleme des mainstream, aber sehr gut nachvollziehbar. Diese Szenen durchziehen übrigens schon immer die gesamte Gesellschaft in allen Teilbereichen. Wer nicht SVP-SP-mainstream sein will, wählt grün, links oder was auch immer. In der Kultur fern der Allgemeinpolitik ist das eben auch so, warum auch nicht.

            • Réda El Arbi sagt:

              Die Vielseitigkeit und die Elite. Vielmehr entspricht der elitäre Gedanke einer FDP der 80er-Jahre. Oder einer Avantgarde.

          • Ben sagt:

            Also FDP der Thatcher-Ära sehe ich nun garnicht. Individualismus ist grundsätzlich nicht negativ, er sollte nur nicht Selbstzweck sein. Ein freundlicher Individualist ist mir lieber als ein mürrischer Mainstreamist. Wenn Hipster sich nicht nur selbst darstellen, wie es sicher viele tun, sondern die Gesellschaft auch inhaltlich moralisch voran denken wollen und vor allem auch so handeln, bewerte ich sie durchaus positiv.

            • Réda El Arbi sagt:

              Es geht ja nicht um Hipster im Speziellen, sondern um Szenen, die sich aus einem Überlegenheitsgefühl heraus abgrenzen und sich so aus der gesellschaftlichen Verantwortung stehlen. Wenn ich mich umweltfreundlich, nachhaltig und sozial verhalte mit meiner Peergroup, ist das löblich. Wenn ich auf Grund dieses Verhaltens jeden ausserhalb meiner Peergroup verachte und grundsätzlich davon ausgehe, dass ich zu den besseren Menschen gehöre, helfen die ganzen löblichen Werte nichts. Man fällt als Vorbild und als Motivator aus der Reichweite des Mainstreams.

              • Réda El Arbi sagt:

                Und eben dieses „Wir sind besser und wichtiger als die Anderen“ ist ein Zeichen elitären Denkens. So wie sich die Wölfe des Neoliberalismus dem Mainstream überlegen fühlten, so wie sich viele Hipster dem Mainstream überlegen fühlen. Nicht bdenkend, dass der Mainstream als Geselllschaft ihren individualistischen Lebensstil erst ermöglicht.

          • Ben sagt:

            Das Elitäre und Ausgrenzende wird wohl hier nur von Mainstreamisten wahrgenommen, die anders handeln als Alternativisten. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass man als in einigen Lebensbereichen alternativ Handelnde, wie Ernährung, Umwelt, Verkehr o.a., anders ist. Das grenzt denknotwendig auch aus. Wobei diese vielmehr oft von den Mainstreamisten ausgeht. Wie oft darf man sich in Gesprächen denn anhören, dass auch Bionahrung Schadstoffe enthalten kann, der Einzel-PKW ein Menschenrecht ist, AKWs sicher sind und erneuerbare Energien eine individualistische Spielerei. Der etablierte Ausnahmezustand, nämlich menschenschschädliche Einflüsse, werden hier zum akzeptierten Normalfall erhoben, gegenüber dem eigentlichen Normalzustand menschenfreundlicher Bedingungen. Wie oft kommen Szenis nicht auf private oder berufliche Kommerzanlässe, so sie es denn wollen, weil sie zu individuell gekleidet sind und ausgegrenzt werden. Die Ausgrenzung geht mehrheitlich vielmehr von den scheinbaren Mainstreamisten aus. Auf diese und die Diskussionen haben viele einfach keine Lust, hierfür auch keine Zeit, also grenzt man die Gegner im privaten von Dauergesprächen zu diesen Themen aus und bleibt hier in seiner Szene. Das ist vielleicht auch eine Ausprägung der Noelle-Neumannschen Schweigespirale. Im Verhalten von Mainstream und Szene stellt sich also immer noch die Frage nach Henne und Ei, wobei hinsichtlich der Ausgrenzung wohl der Mainstream die Henne sein dürfte.

            • Réda El Arbi sagt:

              Du bist der beste Beweis für meinen Artikel. Immer wieder. Offenbar hälst du dich aufgrund deiner politischen,sozialen und umweltpolitischen Ansichten für besser und toleranter als den Grossteil der restlichen Gesellschaft. Solange du es nicht schaffst, einen Schritt aus dir herauszukommen und die Wertung in der Betrachtung deiner Mitmenschen zurückzuschrauben, müssen wir gar nicht weiterdiskuteren.

              Bezeichnend auch, dass du den „Mainstream“ so bedrohend findest. Ich frage mich, was für dich so alles zum Mainstream gehört. Und ob wir dann nicht bei 90 % der Gesellschaft wären, die in ihren moralischen Ansprüchen dir unterlegen sind. Dann hätten wir das mit der Arroganz und Herablassung, fehlender Toleranz Andersdenkender (immerhin 90%) schon mal geklärt.

          • Ben sagt:

            Das ist doch oben bereits herauslesbar, sofern gewollt. Der Mainstream ist der kritiklose AKW-Befürworter, Einzel-PKW-Hedonist, konservativer Nahrungskonsument mit allen Schadstoffen, Genfood, nur eigenvorteilsbedachter Finanzanleger etc, da kannst Du durch alle Lebensbereich gehen. Aber bornierte einfache Lebensauffassungen muss nun mal nicht jeder teilen, daher gibt es wohl Szenis, die mit sich privat besser klarkommen, als mit den mehrheitlich unreflektierten ZeitgenossInnen. Besonders stark, weil auf engstem Raum konzentriert, merkt man es etwa im Schmelztiegel Fitnessstudio. Meines ist in der Innenstadt und somit gut besucht, vom mainstream aber auch Szenis. Hier ergeben sich leicht Gespräche. So oft man es auch versucht, aber laute, geltungsbedürftige und pauschal unreflektierte Kommunikation gehen einfach nicht. Da ist man sich doch schnell mit den inhaltlich reflektierteren sog. Szenis, ich sage eher den Alternativen zum mainstream, näher, wobei das nicht nur Grafikhipster sondern auch Juristen etc sein können.

            • Réda El Arbi sagt:

              Ähm, die Atomenergie wurde gerade abgeschossen. Der „Mainstream“ wie du ihn verstehst scheint mir ein cooles Feindbild, um die eigene Überlegenheit zu betonieren, hat aber wenig mit den realen Menschen da draussen zu tun.

  • hansolo sagt:

    Wie schon geschrieben ist dieses verhalten nur bei in Zürich zugezogenen erkennbar, als Badener Aglo Boy sind alle meine aufgewachsenen Zürcher City jungs und mädels geili sieche, ohne igendwelche abstrakten Szene Dünkel Gehabe.

  • Roman sagt:

    Dieser Artikel hat mich ganz schön zum Nachdenken gebracht.

    Ich bin selbst in Zürich geboren und kenne daher viele Leute, mit ganz verschiedenen Geschichten und sozialen Hintergründen. Einige davon sind „coole Hipster“ und einige nicht, genervt haben sie mich alle schon mal. Ich habe das dann nicht auf ihre Gruppenzugehörigkeit zurückgeschlossen, sondern auf die Person selbst.

    Was ich nicht ganz verstanden habe am Artikel ist das Dilemma des Autors. Wollen Sie nun dazugehören oder nicht? Wenn ja, dann ist es ja gänzlich einfach: 1) Auf Zalando Hipster-Kleider bestellen 2) diese anziehen 3) Irgendwo in Zürich hingehen und mit dem Sozialisieren anfangen. Die Kleider werden Ihnen nicht helfen wirkliche Freunde zu finden (da hilft der Charakter), aber sie werden von der Subkultur nicht sofort visuell als Aussenseiter erkannt, folglich liegt dann der Rest bei Ihnen.
    Wenn Sie nicht dazugehören möchten, wo ist das Problem? Ich bin mir sicher, dass die Augustiner-Missionsschwestern Ihnen den Zutritt zum Orden auch verweigern werden (wie elitär!), davon steht im Text aber nichts.

    Ich kann nur folgende Hypothese aufstellen: SIe möchten dazugehören, ohne sich anzupassen. Jeder soll Sie genau so lieben, wie Sie sind. Der Gedanke ist schön und ich verstehe ihn auf einer emotional-abstrakten Ebene. Leider ist die Welt aber nicht so. Und wenn die Szene ja wirklich so oberflächlich und einfach strukturiert ist, dann sollte es doch ein leichtes sein, sie zu manipulieren und sich Zugang zu verschaffen.

    • Réda El Arbi sagt:

      In meinem Alter hat man das schon hinter sich, ehrlich. Und, was es mir leichter macht, mir ist es scheissegal, ob mich de Leute lieben, sonst würde ich nicht solche Positionen wie die im Text oben beziehen. Im Gegenteil, Leute die mit mir auf Basis von Argumenten streiten und sich mit dem Inhalt meiner Texte auseinandersetzen (hier wäre es Selbstwert und Szenezugehörigkeit), sind mir eigentlich sehr recht.

      Lustig finde ich, dass bei solchen Sachen immer auf mich und meine Persönlichkeit geschossen wird. Damit kann ich leben, finde es sogar herzig, zeigt es doch, dass die Leute keine Argumente formulieren können, die meine Aussagen widerlegen würden.

      Ich verrat dir eines: Es gäbe durchaus Argumente für die Szenebildung und die hermetische Abgrenzung und deren gesellschaftlichen Wert. Aber ihr müsst sie selbst finden.

      • Leser sagt:

        „Leute die mit mir auf Basis von Argumenten streiten und sich mit dem Inhalt meiner Texte auseinandersetzen (hier wäre es Selbstwert und Szenezugehörigkeit), sind mir eigentlich sehr recht. “
        Ja man hats ja gesehen an all den zensierten und geschlossenen Beiträgen zu anderen Themen. Aber natürlich wird uns Herr Arbi nun erklären, dass schliesslich die andere Seite gar keine Argumente hatte…

        • Réda El Arbi sagt:

          Lies den Kommentar fertig, du Kasper.

          Ach ja, und hier bist du in zwei weiteren Offtopic-Kommentaren auf der Liste der Trolle. Überleg dir, ob du nicht lieber etwas zum Inhalt sagen willst.

          • Leser sagt:

            Die meisten „Szenis“ die ich kenne sprechen Aargauer oder Thurgauer Dialekt oder wissen nicht mal in welcher Himmelsrichtung ab Bellevue Oerlikon liegt. Die meisten echten Zürcher die ich kenne kümmern sich nicht um so einen Mumpitz.

            Ist das jetzt on-topic genug? 😉

            • Réda El Arbi sagt:

              Dafür bist du aber hier in den Comments ganz schön aktiv. Und mit deiner „Aargauer/Thurgauer-Argumentation“ bestätigst du eigentlich nur, was ich über das elitäre Selbstverständnis der Stadtzürcher sage. Blöd, nicht?

      • Johanna sagt:

        Hauptargument ist die Gefahr der kommerziellen Assimilation, wenn sie nicht schon eingetreten wäre. Es gibt nur noch wenige Szenen, die sich davon aufgrund eigener Werte nicht beeinflusse lassen. Die nicht mit Apfelphone, Brillenmarkenlogo und sonstigen Konsumsymbolen rumrennen müssen. Da hat das Konsummarketing in ihren Köpfen ganze Arbeit geleistet. Die Hipster gehören jedenfalls nicht zu den unbeeinflussten.

        • Réda El Arbi sagt:

          Stimmt. Aber es ist auch Aufgabe, die eigenen Werte in die Gesellschaft zu tragen, und das in einer Form, in der sie der Mainstream aufnehmen kann. Wenn man eigene Werte nur in einer hermetischen Gruppe lebt und sie so radikal vertritt, dass der 0815-Bürger sie nicht aufnehmen kann, oder sich sogar abgewertet fühlt, leistet man nichts zur Veränderung der Gesellschaft, sondern nur für das eigene Gewissen. Die Amish haben dieses Problem.

        • Roman sagt:

          Also die „echten“ Hipster kaufen ja eigentlich nicht in kommerziell-geprägten Etablissement ein, viel eher im Kleiderbrocki. Muss ja alles möglichst individuell sein. In meinen Augen sind diese Menschen sehr liebevolle Sammler, die Ihre Leidenschaft gerne zur Schau tragen. Mag jetzt aber vielleicht auch ein wenig romantisiert sein, gebe ich zu.

          Ausserdem finde ich das Bild einer „Gruppe, die sich nicht aufgrund eigener Werte beeinflussen lasse“ logisch nicht greifbar. Eine Gruppe definiert sich über eben diese gemeinsamen Werte, sonst ist es keine Gruppe. Nur in der Qualität von Werten (im Sinne einer Qualia und nicht eines Gütesiegels) lassen sich demnach Gruppen überhaupt unterscheiden. Sonst sind es Individuuen die sich zufällig am gleichen Ort aufhalten.

          • Johanna sagt:

            Sie müssen genau lesen „wenige Szenen, die sich davon aufgrund eigener Werte nicht beeinflusse lassen“, sprich die richtigen Werte sichern die Unbeeinflussbarkeit von simplen Kommerzeinflüssen. Gegen Kleidung vom Kleiderbrocki statt Markenkonsumwahn ist nichts zu sagen, wenn es denn zur Persönlichkeit gehört und nicht nur aufgesetzt ist.

      • Roman sagt:

        Natürlich werde ich aufgrund Ihrer Texte auf Sie persönlich zurückgreifen. Ein solches Niveau der Transzendenz schreibe ich Ihnen nun einmal nicht zu. (Vielleicht ein weiterer Grund, warum der die Augustiner-Missionsschwestern sie ebenfalls nicht aufnehmen).

        Interessant finde die Aussage: „Vielleicht sollten wir Toleranz, Offenheit und Aufgeschlossenheit erst mal im Alltag selbst üben.“ Dann werde ich das mal tun:
        Das Bedürfnis sich gegen Aussen abzugrenzen ist ein urmenschliches Verlangen und geschieht automatisch, ohne bösen Absichten. Als Menschen brauchen wir soziale Kontakte und eine gewisse Stabilität, aber auch eine Entfaltungsmöglichkeit für unsere Individualität. Dieses Tauziehen zwischen Gruppenzugehörigkeitsbedürfnis und Individualismusdrang kann für gewisse Menschen zur Zerreisprobe werden.

        Vielleicht lösen solche elitären Gruppen dieses Problem durch eine für sie durchführbare Weise. Oberflächliche und klare Signale für die Zugehörigkeit (Schweizer-Pass/ Nerd-Brille/ intelektuelle Fähigkeiten) werden festgelegt. Dies schränkt ein, macht aber das Erreichen einer Zugehörigkeit und der damit verbundenen positiven Emotionen operationalisierbar, klar erreichbar. Ist man erst einmal Teil des Kollektivs, kann man sich dann endlich dem Individualismus zuwenden, da der Gruppenstatus ja bekannt ist.

        Kurz gesagt: die arme Sieche wüsseds eifach nöd besser und wenigsten gsehnds mit Nerdbrülle und coolem Tattoo besser us als mit Glatze und Kampfstiefel.

      • pocahontas sagt:

        Yes. Sehr richtig
        Aber ihr nehmt das alles viel zu ernst. Es ist eh nur ein Zirkus – das Ganze.
        Jeder will krampfhaft speziell sein. Dabei wäre es so Viel einfacher in keine rolle zu schlüpfen und sich selbst zu sein. Aber leider ist da hier die Angst der meisten zu gross… Einzelgänger hat es wenige
        ….

        • Sarah sagt:

          Ich nicht, denn ich finde es selbstverständlich, dass mainstream und Szene nun mal verschieden feiern. Die einen nutzen Geld als Filter, die anderen suchen sich ihre Gäste direkt ohne Geldfilter aus. 🙂

  • tomtom sagt:

    Clubvolk statt Clubfolk sollte es richtig heissen (5. Absatz), hat nichts mit Folk Musik zu tun 😉

    • Réda El Arbi sagt:

      Nun ja, das ist einer meiner selbstgebastelten Anglizismen. Weil english immer voll cool st und so.

  • Klärli sagt:

    Wer Freunde sucht, soll in einen Verein eintreten.
    Aber bitte nicht im Internet oder in Klubs rumheulen.

  • KMS a PR sagt:

    nur soviel. wir zürcher haben den ruf arrogant und borniert zu sein. zu recht und frei nach dem motto „mehr schein als sein“.

  • Fantic sagt:

    Reda kann nicht gut redä, darum verstehe ich nur Bahnhof. Vielleicht sollte er es mal in Luzern oder Aarau versuchen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Naja, wenn etwas nicht verstanden wird, liegts in den meisten Fällen nicht an der Botschaft, sondern an den kognitiven Fähigkeiten. 😉

      • Fantic sagt:

        Du musst dich nur in den Zug setzen und auf die Abfahrt warten, der Rest macht der Lokiführer. Es ist ganz einfach. Sonst kann ich ja mitkommen und dir den Bahnsteig zeigen.

        • Réda El Arbi sagt:

          Schau, ich hab wohl länger in Zürich gelebt als du auf der Welt bist. Ich liebe die Stadt. Mir gehen einfach Szenen auf den Sack, die für sich in Anspruch nehmen, Zürich zu definieren. Meist sind es kleine Gruppen, die seit 4 oder 5 Jahren im 4i oder 5i leben.

          Also, wenn du von meinem Text unangenehm berührt bist, dann vermittelt das mehr zu deinem Selbstverständnis als zu meinem Text.

          • Fantic sagt:

            Nun, bin seit 54 Jahren in dieser Stadt und Neudefinitionen von Cool/Uncool hats immer wieder gegeben, grad in meinen Secondokreisen. Gruss und viel Spass vom Züribergnord.

            • Réda El Arbi sagt:

              Jep, das stimmt. Aber das ist nicht das Thema. Das Thema ist Ausgrenzung und das Abwerten von anderen auf Grund des eigenen Status.

          • Agglo-ZH sagt:

            Réda 1 – Fantic 0

  • Chappis sagt:

    Kapitalismus ist nun mal elitär. Wer kein Geld, keine Macht und keinen Status hast, gilt weniger.
    Immer diese langweiligen Systemkritiken.

  • Livia Peperoncini sagt:

    Und wie diese coolen Tiefflieger aussehen kann man auf tilllate.com sehen.

    • Diego sagt:

      Das ist dann wohl eher der Aargauer und Agglo-Pöbel, den man auf diesen Bildern sieht.
      Mit sowas spricht die Zürcher Elite zurecht nicht.

      • Agglo-ZH sagt:

        @Diego genau wegen Leuten wie dir, mag man euch nicht 😉 Agglo Pöbel… komm mal wieder runter mein Freund.

  • diva sagt:

    wenn ich das lese, was sie herr El Arbi da schreiben, fühle ich mich zutiefst verstanden! Die Arroganz der Zürcher – besonders der sogenannten Szene-Angehörenden – ist mit nichts mehr zu überbieten. Selbst die als arrogant veschrieenen Pariser/Pariserinnen haben mehr Herz und Offenheit gegenüber Fremden oder Neulingen.…
    Ganz toll finde ich überigens all die Grosskotze, die in Restaurants die Teller leeressen und dann Servierpersonal und hie und da auch den Koch aufs übelste beschimpfen und beleidigen (wozu übrigens auch zwei Züri-Tipp-Redakteure gehören). Da wird übers Essen gemerkt, von Leuten, die zuhause mit knapper Not die Microwelle einschalten können oder die Telefonnummer vom Pizzakurier kennen und sie kommen sich dabei auch noch mega-cool vor…
    Im Moment lebe ich noch wegen meiner Tochter hier, doch ich hoffe, dass sie irgendwann auch genug hat und wir weiterziehen, irgendwohin, wo man als Zugezogener etwas herzlicher aufgenommen wird als.

  • Albert sagt:

    auch wenn ich pauschalisierungen eigentlich nicht mag, es gibt in zürich leider eine gewisse ausprägung, welche man gelinde ausgedrückt als „krampfig“ bezeichnen darf. durchaus, es rennen eine ganze menge sehr lässiger toller menschen herum in dieser wunderschön einzigartigen stadt. die alltägliche kommunikation ist jedoch etwas unlocker und verstockt, das zieht sich durch den ganzen alltag. viele leute schrecken einfach zurück oder reagieren sehr zögerlich, das fremde, unbekannte ist vielleicht irgendwie einschüchternd? dezente zurückhaltung ist durchaus eine sehr angenehme eigenschaft, aber manchmal wäre etwas offenheit auch ganz schön.
    ich habe nun 7 jahre in zürich gelebt, und nie war es schwerer für mich, bei spontaner gelegenheit kontakte zu knüpfen. unversehens findet man sich dann früher oder später auf durchmischteren expat-events und partys wieder, wo es etwas unkomplizierter ist, kontakte zu knüpfen. bin nun wieder in meine heimat gezügelt. aber zürich ist und bleibt eine absolute Perle…

    • Leo sagt:

      Ist vielleicht eine Auswirkung des fremdenfeindlichen SVP-Nationalismus, eben Abschottung und Ausgrenzung.

      • Leonidas sagt:

        @leo: war ja klar, dass irgendeiner hier noch die anti-svp-keule schwingen muss. nun, das war wahrscheinlich ebenso unvermeidlich, wie im ausgang in zürich in ebendiese von reda beschriebenen ach so coolen, elitären und dazugehörenden (zu was eigentlich?) hipster reinzulaufen, die es zb wahnsinnig hip finden, am dienstag sich wie hunderte anderer lemminge am einzigen tag der woche 10 stutz abnehmen zu lassen, um in die extrem trendy after-work-party im bankenviertel zu strömen und sich dort als member of the elite abgrenzend selbst zu zelebrieren.
        als gebürtiger, aber ausserhalb wohnender stadtzürcher find ich es nur noch lustig, wenn solche wie du nicht merken, dass wenn sie mit einem finger auf andere zeigen, meist drei finger auf dich selber gerichtet sind. und höchstwahrscheinlich zwingt dich dein so offenes, aufgeschlossenes, kosmopolitisches und tolerantes wesen dazu, gleich mit pauschalisierungen über andere herzufallen, was du bei anderen aber grundsätzlich verurteilst und lautstark anprangerst. congrats!

        • Johanna sagt:

          Welchen intelligenten Menschen würde es interessieren, wenn SVP-Finger auf ihn zeigen? Das wäre gerade ein zufriedenstellendes Zeichen, ein wertvolles freiheitliches Leben zu führen.

  • Aaron sagt:

    Hahahaha! Ärmster Réda! In welchem Zürich lebst Du denn? Etwas über die Leber gekrochen? Seit langer Zeit das erste Mal wieder versucht in einen Club zu kommen? Diese neue illegale Bar nicht gefunden? Als scheinbarer Fremdkörper in dieser Stadt, als Mensch, der einen guten Monat hat, wenn er 2’000 Kröten erwirtschaftet, als kreativ Tätiger (nein, Werbung zählt nicht) hängt man auch heute noch nicht gern mit dem „Establishment“ herum. Plumpe Pauschalisierung ist keine Satire.

    • Réda El Arbi sagt:

      Tja, nein. Da ich als Stadtblogger wohl über „Status“ verfüge, soll ich bei jeder kreativen Hundsverlochete dabei sein. Was die meisten Anti-Establishment-Anlässe so lächerlich macht, ist die Fame-Geilheit.

      • Gisela sagt:

        Kann den Reda mal jemand in den Arm nehmen? Ich glaube, das ist, was er wirklich braucht.
        Keine Angst Reda, du wirst schon noch deine Portion Zuneigung und Liebe erhalten, hoffe bist dann bischen lockerer und entspannter…

        • Réda El Arbi sagt:

          Gerne. Aber ich muss dich warnen: In meinem Heimatschein ist ein Aargauer Dorf eingetragen. Ist aber nicht ansteckend, ich schwör.

        • Réda El Arbi sagt:

          Ach ja, die Kritik am Autor ist ja das eine. Das find ich super und so. Aber die Auseinandersetzung mit der Szenebildung, und was das über das Selbstverständnis der Zugehörigen sagt, ist vielleicht wirklich zu anspruchsvoll?

          • Ivan Casale sagt:

            Jegliche Beschäftigung mit seinem Selbstverständnis ist anspruchsvoll. Oft genug auch schmerzhaft. 😉 Deswegen ist der meistpraktizierte Weg; es einfach zu unterlassen.

          • Leser sagt:

            Wird Reda diesmal den Kommentarbereich wieder schliessen alsbald sich nicht alle hocherfreut unkritisch über seinen Beitrag auslassen? Und welche Ausrede wird es dieses Mal? Es wird wieder spannend 🙂

            • Réda El Arbi sagt:

              Nein, ich lass die anonymen Helden alles sagen, egal obs irgendwas mit dem Inhalt oder der Aussage des Textes zu tun hat. Wie du an deinem Beispiel siehst. Immer noch beleidigt wegen meinem Post über die Fankultur? Jöö. Da, nimm es Guetsli. 😉

    • Susanne sagt:

      >>>seit langer Zeit das erste Mal wieder versucht in einen Club zu kommen?

      ZH-Clubs sind schon lang nicht mehr ZH-Clubs, bittere Wahrheit.
      Ich habe schon 100000 mal sowas erlebt, dass ich oder sonst noch jemand nicht in Club reingelassen wurde. Und wisset ihr warum?? Es ist Winter gewesen und wir sind nicht reingekommen, weil mein Kolleg FALSCHE JACKE an hatte!! FALSCHE WINTERJACKE!!! HAHAHA ich sterbe, wie lächerlich ist es? wie respektlos?
      Aber okay, auch wenn die Jacke nicht passt, meint man, dass wir im Club drin mit den Winterjacken rumlaufen? O_o
      also bitte….blödsinn..

  • Natalie Meyer sagt:

    Als eingeborene Zürcherin erlebe ich immer nur zugezogene Zürcher als arrogant…
    Und immer, wenn ich solche Betrachtungen über Zürcher lese, fühlt es sich an, als würde ich in einer anderen Stadt wohnen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Vielleicht lebst du mit den erwähnten 350 000 Zürchern oder in der Blase …

      • Natalie Meyer sagt:

        Hm, vielleicht. Aber ich muss auch gestehen, ich war nie wirklich hip und in. 🙂

        • Réda El Arbi sagt:

          😀

          • Nicole Meier sagt:

            Geht mir auch so Natalie! Bin auch hier geboren und erlebe die Stadt und ihre Leute ganz anders…
            Da ich weder hip noch cool bin zähle ich mich jetzt einfach mal zu den 350’000 anderen. 🙂
            Wenns aber von den „guten“ Zürchern so viele gibt, weshalb sieht man denn als Nicht-Eingeborener (sorry mir fällt kein anderer Begriff ein) immer nur diese arroganten Szenis, die im Text beschrieben werden…? Zugegeben, die gehen mir auch auf den Keks, ich mag dieses „wir sind cool und gehören dazu und die Anderen schauen wir nicht einmal an“-Verhalten nicht. Offensichtlich werden sie auch ein schlechtes Licht auf Zürich. Aber soooooo prägnant sind die ja dann doch auch wieder nicht, oder…? Dazu kommt dass es diese „hippen“ Gruppierungen doch einfach überall gibt, zumindestens in mittleren oder grösseren Städten…

            PS: Ich erwähne übrigens auch gerne dass ich vor Zürich bin, denn ich lebe gerne hier. Hat aber nichtd mit Prestige zu tun. Jedenfalls nicht bei mir… 😉

            • Réda El Arbi sagt:

              Grundsätzlich hört und seht man diese Art Zürcher mehr, weil sie sich mehr in Szene setzen und sich lauter bemerkbar machen.

  • Tronco sagt:

    Sehr schön beobachtet.

    Ich bin in Zürich geboren und habe mein ganzes Leben hier verbracht. Neulich musste ich mir von einem zugezogenen Hipster der Standesgemäss im Kreis 4 wohnt, sagen lassen, dass der Kreis 11 eingentlich gar nicht mehr zur Stadt gehört. Naja..
    Meiner Meinung nach sind die „eingeborenen“ Zürcher locker und weniger elitär als viele Zugezogenen. Vielleicht weil man schon immer hier war und dazugehört und sich die Zugehörigkeit nicht mehr erkämpfen muss.

    Ich kenne keine Zürcher DJs, gehe selten in einen Club. Aber wenn ich durch mein Quartier gehe, treffe ich auf der Strasse immer wieder Bekannte. Das ist mir ganz recht so. Die hippen Zürchen dürfen sich von mir aus im neuesten Club oder im angesagten Restaurant treffen.

    • Sarah sagt:

      Stimme zu, das git für Berlin auch. Der eingeborene gebildetere Berliner ist grundentspannt. Das liegt auch daran, dass er weiss, dass Zusammenleben in einer größeren Gemeinschaft auf engem Raum nur entspannt geht. Das verstehen viele Zugereiste vom Dorf einfach nicht. Für Züri als grössere Stadt in CH gilt das auch.

      • Réda El Arbi sagt:

        Ich denke, mit dem Begriff „Zugereiste vom Dorf“ ist mein ganzer Post vom elitären Selbstverständnis schon bestätigt.

        • Sarah sagt:

          Das ist nur eine Analyse, Zugereiste verhalten sich meist, abhängig von den sozialen Rahmenbedingungen, weniger weltstädtisch liberal, als Ansässige, die sich in Tolleranz mit dem Stadtleben und ihren Mitmenschen arrangiert haben. Es ist auch leichter mal den temporären Hipster zu spielen als in einer Stadt länger zu existieren.

        • Boris Wydler sagt:

          Nanana, als ob Du als Journalist noch nie eine Aussage zugespitzt hättest.

          • Réda El Arbi sagt:

            Ja, nichts gegen das Zuspitzen. Es geht um die Grundhaltung, die hier zugespitzt wurde. Stadt gut, Land doof.

          • Leser sagt:

            Jaja Reda „Fussballfans doof“, „Redas Meinung gut“
            Aber dieses Verhalten erkennst du ja nur bei anderen, gelle 😉

            • Réda El Arbi sagt:

              Oh, noch immer ein Trauma wegen meines Posts zu den gewalttätigen Fans und den Leuten, die sie decken? Jöchtersnei! Das tut mir jetzt wirklich leid.

  • geezer sagt:

    mein beileid, Giuseppe! ich bin ja oft und zu allen herrgottszeiten in der stadt unterwegs, und da sieht man ja schon das eine oder andere. aber die nasen beim supi haben mir an diesem schönen sonntagnachmittag auch ziemlich den gong gegeben. ein defnitiv unschönes bild voller ‚hippen‘ abstürze. ev. gingen da viele auch einfach hin, um gesehen zu werden und dabei gewesen zu sein? das ist auch so etwas, das mir nicht in den kopf geht. ich gehe doch dorthin aus, wo ich will und nicht wo andere erwarten, dass ich hingehe….

  • Christian Weber sagt:

    Soll man jedem dahergelaufenen gleich ein Bier holen und ihn zum Gruppensex einladen, nachdem er eine Bar betreten hat?
    Man kann den Szenis viel vorwerfen. Aber dass man als Fremder im Zürcher Nachtleben ausgeschlossen wird stimmt nun mal gar nicht. Wenn jemand dafür sorgt, dass Auswärtige (speziell die „Agglo-Deppen“ wie ich einer bin) das Gefühl bekommen, nicht willkommen zu sein, dann sind es unter Anderem gewisse Stadtblog-Beiträge aus der Vergangenheit.

    • Réda El Arbi sagt:

      Offenbar trägst du den richtigen Stile, die richtigen Brands und sendest die Merkmale der Zugehörigkeit aus.

      • Christian Weber sagt:

        Nein. Wirklich nicht. Ich trage was mir passt (i.d.r. alles andere als trendy und NIE irgendwelche teuren Brands), habe keinen Bart, keine Brille, immernoch die selbe Frisur wie sie mir meine Mutter als Kind geschnitten hat…
        Nochmals: Nein. Wirklich nicht. Aber einen Tipp habe ich: Wenn man hie und da lächelt, kommt man ganz einfach mit Leuten in’s Gespräch. Ob man will oder nicht.

        • Rainer Zufall sagt:

          Als einer der prägenderen Vertreter der hiesigen Kunst- und Musikszene kann ich guten Gewissens sagen, dass ich mich stets freue, wenn ich mir unbekannte Leute in meinem erhabenen Dunstkreis zu sehen bekomme – Zumindest wenn’s von hinten, wenn sie wieder gehen.

        • Tronco sagt:

          Einfach so mit Leuten ins Gespräch kommen? Ne, das ist nichts für uns Zürcher.

  • Toerpe Zwerg sagt:

    Sehe darin keine Zürcher Eigenheit.

  • Jemandvonhier sagt:

    Ich kann diesem Artikel nur zustimmen. Vielleicht hat dieses Elite-Denken auch damit zu tun, dass es in dieser Stadt nichts spezielles ist (viel) Geld zu haben, wie das anderswo halt der Fall ist. So versucht man sich eine „neue“ Elite zu schaffen, in welcher einem Geld nichts bringt. Es ist aber trotzdem immer wieder köstlich, diese „coolen“ Leute zu beobachten und daran zu denken, dass Zürich ein kleiner und unwichtiger Fleck Erde ist, wofür sich auf der Welt eigentlich kein Mensch interessiert. 🙂 Aber trotzdem, etwas mehr Freundlichkeit würde nicht schaden!

  • Samuel sagt:

    Züri ist schon die bürgerfreiheitlichste Stadt in CH. Aber dieser heutige Kommerzwahn auch bei den Scheinalternativen,so etwa der Apfelfetisch, sind lächerlich und machen hinsichtlich des Aspekts Individualität und Werte unglaubwürdig.

  • Alex S sagt:

    Tja, die Schweiz und ihre Städte ist einfach zu klein, da kann sich auch so eine kleine Stadt wie Zürich als Metropole fühlen.

    • geezer sagt:

      ….gutes argument. im direkten vergleich zum anderen alpenland österreich liegt hier wohl der wesentliche unterschied: wien ist wirklich eine metropole. zürich ist ein dorf mit weltanschluss. da kennt halt jeder der will, die ‚wichtigen‘ leute in kürzester zeit und hat dann das gefühl, selbst wichtig zu sein. was für mich aber das idiotisch elitäre denken immer noch zuwenig erklärt. die im blog aufgeführte hermetische Alternativ-Kunst-Besetzerszene ist ein idealbeispiel dafür: schwatzen immer davon, wie wichtig sie für den kulturbetrieb in der stadt sei; aber besuch von nicht szenis oder leuten, die ihre haltung nicht teilen ist generell unerwünscht.

      • Christian Weber sagt:

        Also Besuch von Leuten, welche nur meinen Lebensstil und meine Haltung kritisieren, ist bei mir auch nicht wirklich erwünscht.

        • geezer sagt:

          ich gehe trotzdem davon aus, dass auch du ab und zu besuch von leuten hast, mit denen du nicht zu 100% dieselbe meinung teilst. einfach weil du (hoffentlich) a) etwas weltoffen bist oder b) schon über genügend lebenserfahrung verfügst, um zu wissen, dass auch andere meinungen durchaus ihre berechtigung haben können. für oben genannte zirkel ist eine solche haltung aber ein no go.

  • Dirk Malesch sagt:

    schreibt der, der von sich in anspruch nimmt, das sprachrohr der stadt zu sein. alles was ich sehe, sind verdammt viele, zwischen den zeilen versteckte komplexe.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, ist unheimlich geschickt, den Vorwurf unzukehren. Aber sorry, ich sehe mich nicht als Sprachrohr der Stadt. Ansonsten würd ich nicht dauernd irgendwelchen Opinion Leader auf die Zehen stehen, sondern mich bei den Coolen ankuscheln. Ich hab hier nur die Möglichkeit, meine Sicht auf die Stadt kundzutun.

      Aber ich verstehs, wenn du sowas wie oben nicht gerne liest. Sagt zwar nichts über den Text aus, aber jede Menge über dich 😉

      • Stefan Meier sagt:

        Reda du bist echt die grösste Witzfigur! „Ja, ist unheimlich geschickt, den Vorwurf unzukehren.“ und am Schluss kehrst du die Umkehrung einfach nochmals um?
        Frage mich ob du persönlich wirklich so ein selbstgefälliger Trottel bist?

        • Réda El Arbi sagt:

          Semantische Logik, ein Begriff? Mein Text sagt etwas über mich und meine Sicht auf die Stadt aus, nicht über alle anderen Zürcher und wie sie das Thema sehen. So sagt der Kommentar etwas über den Kommentarschreiber aus. In erster Linie, dass der Text ihn an irgendeiner Ecke getroffen hat, er aber nicht auf die Argumente eingeht, sondern auf den Autor schiesst.

          Du darfst gerne meine Betrachtungen zur Szenezugehörigkeit widerlegen. Los, keine Scheu!

        • Leser sagt:

          Und wenn alle den Blog scheisse finden ist es dann wahrscheinlich aus Sicht Redas der Beweis dass er „genau die wunden Punkte trifft und anspricht“
          Haha 🙂 Okay solange er es selber glaubt und damit seinen Lebensunterhalt finanzieren kann..

          • Réda El Arbi sagt:

            Hm, ich weiss ja nicht, wieso dass du denkst, die Leute finden den Post Scheisse. Aber wahrscheinlich gehst du grundsätzlich davon aus, dass alle so denken wie du. Das meinte ich mit „in einer geistigen Blase leben und nur mit der eigenen Peergroup interagieren“ oben im Post. Check mal deinen Horizont.

      • Dirk Malesch sagt:

        klischees sind immer übertreibungen, so auch die über die zürcher. ich wohne auch in der stadt, kenne die leute und komme in die clubs rein. aber über kleider und kantone diskutiert da im fall niemand. und wenn jemand nett „hoi“ sagt, grüsst der zürcher durchaus zurück. und wenn jemand nach dem weg fragt, erfährt er ihn. alles easy an der limmat, mach mal pause. etwas weniger, dafür inhaltlich starke posts würdem dem stadtblog nicht schlecht tun. der sarasin muss ja auch nicht jeden tag was rumplärren.

        • Réda El Arbi sagt:

          Also, du gehörst also dazu. Aber eigentlich sind alle nett. Aber wichtiger: Du gehörst dazu, kennst Leute und kommst rein. 😉

          • Dirk Malesch sagt:

            klar kenn ich die leute, wäre nach all den jahren auch eher komisch, wenn nicht. die leute in gummersberg kennen sich im fall auch alle. das hat damit zu tun, dass sie am selben ort wohnen. so wie ich und all die zürcher, die ich kenne.

            • Réda El Arbi sagt:

              Demfall lebst du nicht im Kreis 7, 8, 9, 10, 11 oder so. Da lebt nämlich 90 Prozent der Zürcher …

              Aber ich geb dir recht, es sind nicht alle so. Aber versuch mal, als jemand, der eben niemanden kennt, nicht reinkommt und (noch) nicht dazugehört, an den Szeneplätzen ein Gespräch zu beginnen. Oder jemanden kennenzulernen. Das funzt nur, wenn du eine attraktive Frau bist.

  • Grohe sagt:

    Zweifelsohne ist Zürich eine sehr schöne Stadt. Aber andere Länder haben auch schöne Städte: Amsterdam, Paris, London, Barcelona, München, Hamburg. Überall gibt es hippe Leute und Szene-Getue. Bloss hält Zürich sich für den Nabel der Welt und dementsprechend ist das Auftreten vieler Zürcher. Mir fehlt hier diese Lockerheit und das „wirkliche“ tolererante Nebeneinander der unterschiedlichen Charaktere. Cosmopolitisch? Hört an der eigenen Nasenspitze auf!

  • Diego sagt:

    Ist nun wirklich kein Geheimnis, dass die Leute, die in Zürich am wichtigsten tun, meist aus irgendeinem Bauernkaff zugereist sind.

  • geezer sagt:

    Réda, you nailed it! ist genau so. zürich ist ein elendes bergkaff in einem land, das aus elenden bergkäffern und ihren möchtegern-bewohnern besteht. das ist in österreich zwar auch so, aber die sind im schnitt trotzdem besser drauf als wir hier. warum dass das so ist: keine ahnung! das beginnt ja in dieser stadt schon bei der tatsache, dass man fast betteln muss, um an einer bar einigermassen anständig und nett ein bier serviert zu bekommen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ich liebe Zürich. Ich kann habs nur satt, dass die Leute. die sich am Wichtigsten nehmen, für sich die Definition von „Zürich“ in Anspruch nehmen.

      • geezer sagt:

        ich lebe auch sehr gerne hier und bin letzten sonntag wieder mal den ganzen nachmittag durch die stadt geschlendert. meine frau (ausländerin) meinte nur so beiläufig, dass zürich halt schon eine sehr schöne stadt sei. und dem ist zweifelsohne auch so. aber das szenige coole getue geht schon tierisch auf den sack. wir sind an besagtem sonntagnachmittag am supermarket vorbeispaziert. da stand auch gleich so eine horde superszenige an, um sich am nachmittag die birne volldröhnen zu lassen. einer ‚cooler‘ als der andere……

        • Giuseppe sagt:

          @geezer

          Da meine Kollegin unbedingt wollte ging ich mit am am Sonntag Mittag ebenfalls kurz ins Supi.Als Nüchterner waren die Eindrücke dort schon ziemlich verstörend. Durch und durch eine totale legale Drogenparty und dies an einem wunderschönen Sonntag Nachmittag.Kaputte Frauen und Typen zu Hauf waren dort anwesend! Das lächerliche Gehabe und diese sinnlose auf Drogen führende Diskussionen. Typen die total schwanzgesteuert dauernd versuchten irgend einer dieser kaputten Frauen zu begatten gaben mir den Rest. Ich ging wieder nüchtern raus und bin Gott sei Dank froh das ich diese ganze kaputte Szene nicht mehr sehen muss.Wer aus dieser kaputten Welt aussteigt wird die Ruhe und Friede mit Seele und Körper wiederfinden.Verpassen tut man gar nichts.

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