Flirttipps für Zürcher

Checkt euer Beuteschema und passt es der Realität an.

Checkt euer Beuteschema und passt es der Realität an.

Es ist Frühling, und wie jedes Jahr fluten überall die Sexualhormone die Hirne von Männern und Frauen. Überall? In Zürich scheinen da jedes Jahr eher Stresshormone ausgeschüttet zu werden. Um es ehrlich zu sagen: Ohne Zuwanderung aus ländlichen Gebieten, dem Ausland und schwergedopten bzw. alkoholisierten One Night Stands in Clubs wären wir Zürcher schon lange ausgestorben. Unsere Mentalität lässt lockeres Flirten im Frühling einfach nicht zu. Und lockeres Flirten ist das, was irgendwann Nähe entstehen lässt. Und daraus könnte dann auch mehr werden.

Zwinglianisch wie wir sind, gibts bei uns kein Flirten, wenn kein «Abschluss» in Sicht ist. Flirten ist sozusagen die Arbeit, die zum Sex führen soll. Also bemühen wir uns nur, wenn wir einen Koitus anstreben. Bei Frauen führt diese Denke zum Fluchtreflex, bei Männern zu notgeilen Aktionen. Aber merkt euch das: Flirten ist wie Tanzen. Es geht nicht darum, sich möglichst schnell hinzulegen, sondern sich elegant umeinander zu drehen. Deshalb wieder einmal ein paar Tipps, um die verkrustete Geschlechtersituation in Zürich aufzubrechen.

Für Frauen:

1. Zugänglichkeit

Wirkt eisig. Oder verkatert, aber sicher niemals flirty.

Wirkt eisig. Oder verkatert, aber sicher niemals flirty.

Um angeflirtet zu werden, ist es vonnöten, sichtbar zu sein. Gerade jetzt, wenn die Sonne sich wieder zeigt, haben viele Frauen nichts eiligeres zu tun, als sich eine Sonnenbrille von der Grösse eines Solarkraftwerks ins Gesicht zu klatschen. Ehrlich, das mag vielleicht unheimlich stylisch und cool wirken. Es wirkt aber auch so, als ob ihr eure Emotionen in einem alten russischen Panzer spazierenfahrt. Nicht umsonst heisst es «Die Augen sind die Tore zur Seele». Wer seine Augen nicht zeigt, wirkt eher eisig als cool. Natürlich macht es mehr Sinn, der Welt offen und freundlich zu begegnen, als eine Barriere vor dem Kopf zu tragen. Das heisst nicht, dass ihr auf jeden dämlichen Anmachspruch eingehen müsst. Aber eure Autonomie und Souveränität besteht nicht darin, von Anfang an alles abzublocken, sondern offen auf euer Gegenüber zu reagieren. Auch wenns nur eine freundliche Absage ist.

2. Kongruenz

Überlegt euch, welchen Situationen ihr draussen ausgesetzt sein könntet. Kleidet euch so, wie ihr es auch vertragt. Supersexy ist im Club sicher angebracht, kann aber zur Hölle werden, wenn ihr morgens um Vier irgendwo alleine auf ein Taxi warten müsst. Versteht mich nicht falsch, es geht nicht darum, wie andere auf euer Outfit reagieren. Es geht darum, dass ihr euch darin wohlfühlt und souverän mit eurer Umwelt umgehen könnt. Wenn ihr dauernd das Röckchen runterzupfen müssen, weil es sich plötzlich viel zu kurz anfühlt, könnt ihr nicht offen auf einen Flirt reagieren. Und kleistert euch das Gesicht nicht mit Makeup zu. Männer mögen einfach gestrickt sein, aber die meisten können Gemaltes von Echtem unterscheiden.

3. Mitgefühl

Gehen wir davon aus, jemand hat endlich den Mut aufgebracht, ist über ziemlich furchteinflössende drei Meter auf euch zugekommen und hat euch angesprochen. Ja, es kann durchaus sein, dass dieser Mensch nicht euer Typ ist. In dieser Situation ist es angebracht, trotzdem ein paar Sätze diesem Menschen zu wechseln. Beim Flirten hat jeder seinen Preis zu zahlen. Bei Männern ist es der Mut, sich–  trotz wahrscheinlichem Korb – aufzuraffen und einen ersten Schritt zu machen. Bei Frauen besteht der zu bezahlende Preis darin, öfters mal ein wenig Konversation mit Männern zu pflegen, die eigentlich nicht dem Beuteschema entsprechen. Und ehrlich, vielleicht seid ihr überrascht, wie viel Spass es machen kann, unbeschwert mit einem Fremden zu plaudern.

4. Beuteschema

Der vermeintlich «Richtige» kann euch mit dem dämlichsten Spruch anmachen, es funzt. Dafür kann der «Falsche» so originell sein, wie er will, er wird sich einen Korb abholen. Aber Hand aufs Herz: Wie oft hat sich euer herkömmliches Beuteschema als der Volltreffer erwiesen, als der Märchenprinz, den ihr euch in euren schmachtenden Tagträumen ausgemalt habt? Wie oft seid ihr auf denselben gutaussehenden, souveränen Typ hereingefallen, um euch ein paar Wochen oder Monate später mit gebrochenem Herzen und einer Flasche Weisswein bei einer Freundin die Augen auszuweinen? Eben. Öffnet euren Horizont. Es gibt jede Menge Typen, die witzig, liebevoll, unterhaltsam und vor allem keine Vollidioten sind. Nur sind das meist nicht die Alphamännchen, sondern eben die auf den ersten Blick ganz alltäglichen Typen.

5. Initiative

Wir gingen in den ersten vier Tipps von der klassischen, leider noch viel zu verbreiteten Konstellation aus, in der Männer den ersten Schritt machen müssen. Nun, es liegt an euch, das zu durchbrechen. Ein freundliches Wort oder ein Lächeln können der Beginn eines Flirts werden. Es reicht manchmal einfach nicht, attraktiv irgendwo rumzuhängen, cool in die Luft zu starren und vom Gegenüber zu erwarten, dass er die Bereitschaft zum Flirt an eurer Stirn abliest. Männer sind keine Hellseher. Dazu sind wir meist noch unsicher und lassen im Zweifelsfalle lieber eine Gelegenheit aus. Was dann zu Schatzchäschtli-Einträgen wie «Letzten Dienstag im Tram 5, Du blond, ich mit grauer Jacke. Hab deinen Blick … blablabla». Los, macht den ersten Schritt.

Für Männer:

1. Kongruenz

Ihr seid nicht George Clooney oder irgendein Superheld. Wenn ihr’s wärt, würdet ihr nicht hier beim Lesen dieser Tipps verweilen. Also versucht auch nicht, den supercoolen Typen zu spielen. Sollte ein Flirt nämlich länger als dreissig Sekunden dauern, würde euer Gegenüber euch durchauen und ihr steht mit abgesägten Hosen da. Sei dich selbst. Sprich über Dinge, die du kennst, die dich begeistern. Selbst wenns deine Modelleisenbahn ist: wenn du Leidenschaft dafür empfindest, wirkt die Modelleisenbahn sexier als jedes aufgesetzte In-Thema über das die Hipster der Stadt gerade labern.

2. Keine Bühne

SlapDie Welt ist keine Bühne und auch kein Marktplatz. Also halte dich mit Show und Selbstanpreisungen zurück. Vielleicht schafft ihr es, ein Gespräch zu beginnen. Verderbt  nicht alles, indem ihr euer Gegenüber zuquatscht. Führt  ein Gespräch, hört zu. HÖRT IHR ZU! *Patsch an den Hinterkopf* Sollte die Dame nämlich mehr als eure Libido ansprechen, ist es von Vorteil, wenn man nicht erst nach zwei Wochen herausfindet, dass sie dumm wie Brot ist. Ausserdem schaffen Gespräche Intimität. Monologe schaffen Langeweile.

3. Training

Das Ziel des Flirtens ist nicht Sex, sondern Intimität, Nähe. Daraus kann durchaus Sex entstehen, muss aber nicht. Deshalb kann man(n) durchaus auch mal flirten, wenn absolut kein Beischlaf dabei herauskommen könnte. Also, ein dahingeworfener, freundlicher Satz, ein Kompliment im Vorbeigehen, ein Lächeln ohne Konsequenz. Das hat zwei Vorteile: Erstens macht man damit einem Gegenüber den Tag etwas schöner – und zweitens (wichtiger!) bekommt man etwas Übung in unverkrampfter Konversation, was für das Flirten unabdinglich ist. Also, los gehts!

4. Beuteschema

Ich verrat euch jetzt mal ein Geheimnis, liebe Männer: Nähe, Intimität und Erotik entstehen in der Realität und nicht in euren Hollywoodvorstellungen einer geilen Frau. Und genauso, wie ihr keine George Clooneys seid, genauso ist euer Gegenüber selten eine Charlyze Theron. Also sucht euch jemanden, mit dem ihr euch wohl fühlt, und nicht jemanden, mit dem ihr dann bei den Kumpels angeben wollt. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, sagt man. Wenn ihr aber auf allen Augen blind seid und nur mit dem Ego oder euren Pornovorstellungen sucht, werdet ihr bald ziemlich frustriert sein. Ah, ihr seid schon frustriert? Dann ist es höchste Zeit. Sprecht mit den Frauen um euch herum, nicht mit den Supermodels in eurer Fantasie.

5. Romantik

Liebe Männer, die meisten von euch verwechseln Romantik mit Kitsch. Vergesst, was ihr in Hollywoodfilmen gelernt habt. Kerzen und Rosen funktionieren vielleicht, wenn ihr mal fünfzehn Jahre verheiratet seid, aber auch da eher nicht. Wenn ihr also wirklich die ersten Hürden überwunden habt und vor einem Date mit einer Frau steht, versucht nicht, künstlich irgendeine Art von «Bachelor»-Kitsch vorzubereiten. Lasst euch nicht täuschen, auch wenn die Dame auf Facebook andauernd Sonnenuntergänge, Pferde und Blüemli mit wahnsinnig tiefen Lebensweisheiten in Schnörkelschrift postet, bei einem ersten Date ist Realität gefragt. Macht Komplimente, die ihr noch nirgends gehört habt. Versucht nicht, die erotische Anziehung mit vorgespielten Gefühlen zu kaschieren. Ihr trefft die Dame zum ersten Mal. Vielleicht seid ihr ein wenig verknallt, aber faselt nichts von Liebe. Geniesst die Zeit, die ihr zusammen verbringt und nicht die Zeit, die ihr gerne in Zukunft mit ihr verbringen würdet.

So, liebe Zürcherinnen und Zürcher,

wenn ihr es langsam angeht, ehrlich bleibt und für einmal nicht auf Erfolg, sondern auf Kommunikation aus seid, kanns sogar funktionieren. Und noch was: Es wird nicht sofort klappen. Ihr braucht 20 – 30 Versuche, bis was draus wird. Also arbeitet an eurer Frustrationstoleranz.

Schönen Frühling wünsche ich!

41 Kommentare zu «Flirttipps für Zürcher»

  • tststs sagt:

    Flirt-Tipp numero uno meinerseits: flirten Sie immer, überall und mit allen Menschen (auch mit dem eigenen Geschlecht!).
    Begrüssen Sie den Kassierer mit einem Lächeln, schauen Sie ihm bei der Arbeit zu, bedanken Sie sich für die prompte Bedinung und wünschen Sie einen schönen Tag…
    Steigen Sie beim Bus mal zuvorderst aus und wünschen der Chauffeuse lächelnd eine angenehme und unfallfreie Weiterfahrt…
    Verteilen Sie in der Umkleide ein Kompliment an ihren Kabinennachbarn, auch wenn Sie ihn nicht kennen…

    Lassen Sie Ihren Charme spielen…

    PS: Könner gelingt dies auch mit Sonnenbrille 😉

    • Maiko Laugun ★Dr. Sommer★ sagt:

      Grundsätzlich gut, ausser bei den Kassierern. Nur ganz Verzweifelte flirten mit einem digitalen Preis-Scanner.

    • Michael sagt:

      Das ist doch kein flirten !! Das ist einfach freundlich sein zu seinen Mitmenschen ! Flirten geschieht doch mit dem Gedanken, den anderen letztendlich in’s Bett zu bekommen und das ist heir sicherlich nicht der Fall

  • Maiko Laugun ★Dr. Sommer★ sagt:

    Frauen: Punkt 1: DU bist die Traumfrau. Punkt 2 – Punkt 999: Trage hier Deine Prinzipien und Wünsche ein. Punkt 1000: Beginne wieder bei Punkt 1.
    .
    Männer: Punkt 1: Sei geduldig, jede Frau verheddert sich zwischen Punkt 2-999. Dann bist DU an der Reihe. Weitere Punkte: N/A

  • Kuno sagt:

    „Aber merkt euch das: Flirten ist wie Tanzen. Es geht nicht darum, sich möglichst schnell hinzulegen, sondern sich elegant umeinander zu drehen.“
    Das letztemal wo du über Salsatanzen geschrieben hast konntest dich kaum halten vor Abscheu über dieses ‚primitive Geschlechterbild‘ der Tanzenden. Machos, Huschelis! Kein Wunder, mit so einer verkrampften Einstellung hätte jeder andere auch Mühe zu flirten. Da haben wir Tanzenden dir wahrlich etwas voraus. Und ja, ich bin Tanzlehrer. Wenn du mal Nachhilfe in Nähe, Erotik und Intimität brauchst, darfst dich gerne bei mir einschreiben.

    • Réda El Arbi sagt:

      Die Zürcher Salsaszene halte ich noch immer für eine verkappte Form von Machismo für Frauen, die im Alltag nicht der Erotik öffnen können und ritualisierte Formen von altertümlichem Sexismus brauchen.
      Tanzen soll Freiheit ausdrücken, nicht ein altes patriarchales Geschlechterbild.

      • Kuno sagt:

        Ach was, so en Chäs, Tanzen muss gar nichts ausdrücken, Spass haben reicht vollkommen. Entspann dich. Dann klappts auch mit dem Flirten.

      • Hannah sagt:

        Diese Ansicht teile ich, deshalb sind die Salsamänner auch so erfolgreich. Weil die Damen dort oft so verstockt sind, dass sie im Alltag keinen Mann finden und dann auf sichere Rituale zurückgreifen. Dass die Salsamänner dann auch nicht selten nicht erste Wahl auf dem freien Markt sind ist dann zweitrangig.

        • matthias sagt:

          das sind die vorurteile, denen wir zürcher beim flirten begegnen. ist einer erfolgreich beim flirten, ist er ein macho und die dame hats wohl nötig. ich wünsche dir, hannah, trotzdem flirts bei denen die männer in dein strenges schema passen und du freude daran hast.

          • Réda El Arbi sagt:

            Es geht nicht um Männer, sondern um das Bild, das lateinische Tänze vom Geschlechterverhältnis vermitteln und welche Frauen sie oft anziehen. Meist Frauen, die aus dem linken, urbanen Millieu stammen, eigentlich ganz emanzipiert und selbstständig sind, aber in dieser ritualisierten Form des Machismo (das ist keine Abwertung, sondern eine Beschreibung der uralten Form der lateinischen Tänze) einen Zugang zu verstaubten Geschlechterrollen finden.

          • Kuno sagt:

            Réda, ich unterrichte seit Jahren in einer der grössten Salsaschulen in Zürich. Meine Schüler kommen mehrheitlich von ausserhalb der Stadt, oft sogar ausserhalb des Kantons, Aargau etwa. Links-urban-emanzipiert? Quatsch. Wahrscheinlich sind meine Schüler durchmischter, heterogener als dein links-urbaner Kollegen- und Freundeskreis. Ich finde es irgendwie amüsant, wie ein belesener intelligenter Typ wie du krampfhaft an solchen Klischees festhält, damit sie in sein Weltbild passen. Wie gesagt, das Angebot gilt, komm vorbei, Gratisprobelektion.

          • Kuno sagt:

            Geradesogut könntest du sagen, Salsa, Rumba, Son, etc vermitteln als kubanische Tänze ein Bild einer ärmlichen sozialistischen diktatorischen Gesellschaft – wer würde ein solches Statement denn ernst nehmen?
            Ich habe schnell ein beliebiges Video auf Youtube gegoogelt, für dich.
            Schau, die beiden Tanzen, aber könnte Tanzen mehr geflirtet sein als das?
            https://www.youtube.com/watch?v=hqxN0hTE4ig
            Zum Flirten brauchts eben einen Mann und eine Frau.

            • Réda El Arbi sagt:

              Du weichst aus. Erstens gehts nicht um politische Systeme, sondern um Rollenbilder, und zweitens gehts mir bei der Salsa-Kritik nicht darum, dass Tanzen blöd ist, sondern darum, dass diese Tänze ritualisierte. veraltete Rollenbilder stützen.

              Ist das nicht so?

              Flirten ist ein anderes Thema. Deshalb lassen wir doch die Salsa-Diskussion da, wo sie in den Topic gehört.

      • Johannes sagt:

        Die Frauen verwechseln auch wie bei Salsa ritualisierte Inszenierung mit wirklicher Leidenschaft und wundern sich, wenn sie dabei nicht glücklich werden.

        • Ben sagt:

          Das sehe ich genauso auch beim Tango tanzen. Jedes mal dieses Macht-Gehabe und Machotum, wer den besten Pfau schlägt, um an die schönste, hübscheste und begehrteste Frau zu kommen, um mit ihr zu tanzen. Einfach unglaublich was da jedesmal für Register gezogen werden, nur das die Männer das bekommen was sie wollen. Dabei hat dies wirklich nichts mit Flirten zu tun, oder wirklich fern von der normalen Realität im Leben. Alles hochstilisiert und Inszeniert!!!!!

  • Dieter Neth sagt:

    Solche Tipps hätte ich vor 35 Jahren brauchen können. Und die Frauen vielleicht auch. Besonders die Nummer 5.Ich war damals viel zu wenig selbstbewusst um auch nur Guten Tag zu einer Frau zu sagen.Jetzt als ü 50 habe ich keine Verwendung mehr dafür, wenn eine einen Flirtversuch starten will. Ich könnte eher ein paar Tipps gebrauchen, wie man da rauskommt ohne zu brüskieren. Nicht dass es oft vorkommt, aber absurderweise viel öfter als in meinen Zwanzigern – und nein, niemand würde mich mit Mr Clooney verwechseln.

  • Benni Aschwanden sagt:

    Hervorragend! Vielen Dank Herr El Arbi! Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass möglichst viele junge Leute diesen Artikel lesen und verstehen (v.a. auch viele Frauen).

  • Frankieboy sagt:

    Mir fehlt noch ein Hinweis auf die Flirt-Apps. Die gaukeln Frauen wie Männern vor, das Partner-Shopping sei so ähnlich wie die Auswahl einer Pasta-Sauce. Wird die Filter-, Such-, Bagger- und Match-Routine dann mal von einer realen Interaktion unterbrochen, sind die meisten völlig schockiert. Im richtigen Leben geht es halt nicht um todsichere Übereinstimmungen von Checkboxen, sondern um Nuancen und Bauchgefühl. Und das Spannendste sind eh die Flirts, in die man halb sinkt und halb gezogen wird. 😉

    • KMS a PR sagt:

      das muss in der tat nicht sein. wir männer sind ja einseitig simple geschöpfe. es reicht also vollkommen aus, wenn die app bloss (aktuelle) nacktfotos verschicken kann. bei fragen wenden sie sich an geri müller. 🙂

  • Georges sagt:

    „…dass sie dumm wie Brot ist“ ist eine arrogante und/oder dumpfe Bemerkung. Weil, wer Brot mit „dumm“ assoziiert, dumpf und/oder arrogant ist.

    • Réda El Arbi sagt:

      Nein, der Ausdruck ist unsensibel, weil „dumm“ nicht bedeutet, dass jemand nicht liebenswert ist. Das ist ziemlich arrogant von mir und ich entschuldige mich hiermit für meine dämliche Aussage. Sorry.

    • geezer sagt:

      @ Georges: was natürlich nicht heisst, dass es keine dummen leute auf dieser erde gibt, richtig?…..:-)

  • Hans-Jürg sagt:

    Also bei mir klappt es immer dann am besten mit dem Kennenlernen einer neuen Partnerin, wenn ich gar nicht auf der Suche nach ihr bin 😉

  • Urs sagt:

    Selten so einen objektiven, smarten, witzigen und lebensbejahenden Text über das Thema gelesen. Normalerweise geht mir (männlich, 34J. und Single) bei oft neunmalklug und tendenziös geschriebenen Ratgebern zum Flirten ja gleich der Laden runter, aber bei Réda habe ich gedacht: let’s give it a try…and voilà. EInen schönen Frühling allerseits.

    • Maiko Laugun ★Dr. Sommer★ sagt:

      Beim Flirten bitte nicht erwähnen, dass Sie mit dem Namen URS männlich sind „(männlich, 34J. und Single)“. Sonst wird das nichts.

      • Urs sagt:

        Sie sind mir aber ein ganz schlauer 🙂 Ich könnte noch anfügen, dass Urs (zum Glück) nur mein Pseudonym ist.

  • Sarah sagt:

    Dazu sehr unterhaltsam ist Brillenmann – Erfolg und Der Beste Damenchor Aller Zeiten https://vimeo.com/122386818

  • trixli sagt:

    danke fuer die inputs. als neu-single bewege ich mich auf ganz unbekanntem/vergessenenen terrain. vielleicht gibts ja noch mehr realistische tipps von den mitlesern hier 🙂

  • Bettina Fries sagt:

    Ich glaube vorallem das mit den unrealistischen Ansprüchen von beiden Seiten wäre mal ein Gedanke wert, bloss – man „sieht“ die anderen, „nichtbeuteschemakonformen“ Menschen irgendwie gar nicht. Und wenn dann plötzlich so jemand mit einem spricht, ist man erstmal etwas verwirrt, weil diese Person quasi aus dem Nichts erscheint. Gewisse „Grundansprüche“ lassen sich wohl leider einfach nicht überwinden, bloss scheint mir bei beiden Geschlechtern die Freizeitgestaltung diese teilweise ins Lächerliche steigen. Mädels, Christian Grey ist fiktiv und es geht auch ohne Helikopter und Six Pack, Männer, nur weil ihr mittlerweile für fast kein Geld wunderhübsche junge Frauen mit nur wenigen Tabus buchen könnt, heisst das nicht, dass ihr uns an diesen Wesen messen dürft. Also, ihr könnt schon, aber dann erwarte ich einen Helikopter, falls ich so jemand bin – Ware gegen Ware.

    • Bettina Fries sagt:

      Bevor ein Shitstorm über mich hereinbricht – Frauen (und Männer) deren Zuneigung „verhandelbar“ ist, sind natürlich nicht per se eine Ware, sie verkaufen lediglich ihr Aussehen und ihre Lust als solche. Der Käufer sieht also meist nur das Resultat bedeutender Investition in das Aussehen und muss sich für den Erhalt von physischer Zuneigung nicht mit dem ganzen Drumherum abgeben, noch eine Rückweisung riskieren. Da ich zum Teil wirklich schlimme Körbe seitens der Damen mitbekommen habe, verstehe ich den Reiz des viel egoschonenderen und quasi effizienteren käuflichen Sex. Insbesondere für die sachlichen Rechner ergibt es aus ROI Sicht viel mehr Sinn. Dennoch erscheint mir, dass diese „Rationallösung“ langfristig zu einem verzerrten Bild zwischenmenschlicher Abläufe und zu einer überhöhten Anspruchhaltung führt. Und bitte – stay safe.

  • geezer sagt:

    …“als sich eine Sonnenbrille von der Grösse eines Solarkraftwerks ins Gesicht zu klatschen.“ genial! das musste ich schon frühmorgens laut drauflos lachen..:-)

    gut geschrieben, aber höchstwahrscheinlich braucht es noch ein paar jahre, bis sich das zwinglianische zürich an diesen sehr brauchbaren richtlinien orientieren wird. für die zwischenzeit kann ich den flirt-suchenden beispielsweise skandinavien im sommer wärmstens empfehlen. da kann zumindest der züri-mann mal richtig üben, ohne gleich zig kaltschnäuzige abfuhren ‚erleiden‘ zu müssen.

    • KMS a PR sagt:

      die uhu-brillen aus den 70ern sind heute bei den tussies wieder trumpf. genau wie die nerd-brillen beim äh-modernen…mann. aber manchmal ist es auch besser, wenn besagte damen und herren die brillen auflassen…

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