Verletzter Stolz
Der Ablauf, der zu Gäste-Ausrastern an Clubtüren führt, ist zumeist derselbe: Erst langes Warten in der Schlage, dann an der Kasse die Abweisung und, als Tüpfelchen aufs i, eine unglaubwürdige Begründung der Schmähung obendrauf: «Wir sind zu voll», «zu viele Männer, daher kein Eintritt ohne weibliche Begleitung» und «wir schliessen demnächst». Spätestens wenn der Nächste in der Schlange mit Handschlag begrüsst und eingelassen wird, sind diese Begründungen nur noch Ausreden, die den Eindruck des unerwünscht seins weiter verstärken.
Mutige, Alkoholisierte und alkoholisierte Mutige gehen dann umgehend in einen Infight mit dem Türpersonal. Selbstverständlich nicht mit Fäusten, sondern mit Worten, wobei diese Gefechte immer gleich enden: Der Abgewiesene zottelt irgendwann von dannen und das Türpersonal der Clubs ist um etwas Zeit und viele Nerven ärmer.
Seit sich Smartphones durchgesetzt haben, gehen die Türkämpfe oftmals in eine weitere Runde: Die Geschmähten nutzen die Wegzeit zum nächsten Taxistand um den Clubbetreibern via Facebook-Nachricht mitzuteilen, was sie von ihnen und ihrem Personal halten. So auch ein gewisser D.M., der einem ihn abweisenden Zürich West-Club folgenden (unvollständig wiedergegebenen) Facebook-Monolog übermittelt hat:
03:11 «Fuck Off! Drecks-Schuppen!»
03:17 Uhr «Idioten!»
03:31 «Ihr seid behindert!»
05:43 «Ans Telefon gehen könnt ihr auch nicht!»
05:43 «Vollmongos!»
05:44 «Drecks Drogenschuppen»
05:44 «Keine Stellungnahme… weder per Text oder per Telefon»
06:43 «Armselig»
06:43 «Hoffe Ihr verreckt»
Später gleichentags, um 16:03: «Eure Türpolitik ist doch voll beschissen… Ihr, bzw. die Türsteher haben uns nicht einmal sagen können warum wir nicht rein dürfen. So etwas habe ich noch nie erlebt! Was denkt Ihr eigentlich wer Ihr seid?! Nicht einmal per Telefon habt Ihr Stellung nehmen können».
Nun ist es so, dass nicht allzu viele Clubs ein Sorgentelefon für düpierte Nachtschwärmer führen, das morgens um halb 3 Anrufe enttäuschter Abgewiesener entgegennimmt. Zudem dürfen Clubs frei entscheiden wen sie reinlassen und wen nicht, solange sie sich dabei an die gesetzlichen Vorschriften bezüglich Alkoholverkauf an Minderjährige halten und zwar ganz ohne Stellung nehmen zu müssen. Drittens: Wer tatsächlich eine gut gemeinte und fundierte Erklärung erwartet, warum er am betreffenden Abend nicht eingelassen wurde, sollte sein Anfrage vielleicht nicht mit einem «Fuck Off! Drecks-Schuppen!» eröffnen…
D.M. ist beileibe kein Einzelfall: Immer häufiger müssen sich die Social Media-Verantwortlichen der Clubs mit solchen Facebook-Nachrichten auseinandersetzen. Vor allem junge Clubber kommen mit einer Abweisung nur schwer klar. Haben sie jedoch früher ihren Ärger meist woanders mit ein, zwei Bierchen runtergespült, machen sie diesem immer häufiger gleich vor Ort oder etwas später in den sozialen Medien Luft. Oft zur Freude der Clubmacher, die solche Attacken (nicht ganz zu Unrecht) als Bestätigung ihrer Türpolitik werten: Wer zu ungehaltenen Ausbrüchen tendiert wie D.M., hat in einem Club eigentlich nichts verloren.
Alex Flach ist Kolumnist beim Tages Anzeiger und Club-Promoter. Er arbeitet unter anderem für die Clubs Supermarket, Hive, Hinterhof, Nordstern Basel, Rondel Bern, Blok und Zukunft.
94 Kommentare zu «Verletzter Stolz»
Kann es Heute nur wieder mal bestätigen das dass f*cking hive einfsch nur eine arrogante schwache buude ist.. war damals mit dem gewissen Herrn D.M unterwegs und heute war es genau das gleiche.. nur weil wir nicht genug scheisse bzw genug alternativ d.h. hippstemässig genug aussahen kamen wir nicht hinein.. liebes hive geht euren weg ib diesem kreis aber nicht mehr mit mir… never ever schess bude
…ich bin mir nicht sicher ob das Deine Absicht ist, aber im Grunde bestätigtst Du nur den Beitrag mit Deinem Kommentar.
Kultur lässt sich nun mal nicht statisch in Schemata pressen, auch nicht das Nachtleben, und deshalb braucht es flexible Türsteher, die den Abend mitinszenieren.
Wer will sich als normaler Mensch von so dumpfbackigen Affen an der Tür selektionieren lassen?
Habe auch nie verstanden, wie man in einer Schlange vor der Tür stundenlang warten kann, ohne eingelassen zu warten.
Es gibt genug gute Clubs, wo dieses ganze Getue total irrelevant ist.
Gute Clubs haben gute Mitarbeiter an den Türen, keine Affen. Die guten Mitarbeiter sorgen dann dafür, dass man innen auch gut entspannt feiern kann. Das finde ich gut und wichtig.
Zu den Gründen: „Sorry es hat schon zu viel männliche Gäste.“ oder „Sorry momentan kommt man nur mit weiblicher Begleitung rein“..
Leider sind weibliche Clubber in Zürich und in der Schweiz allgemein eine eher seltene Spezies. Das hat verschiedene Gründe (das ist aber ein anderes Thema).
Lösung: Warum macht Ihr die Eintritte für die Mädels nicht 5 Stutz günstiger, dafür den Eintritt für Jungs 5 Stutz teurer? So hat jeder was davon: Besseres Mischverhältnis und auch die Abendkasse ist besser gefüllt.. Alle sind Sieger, ausser die Jungs die einen 5er mehr abdrücken müssen, aber ehrlich: Für einen Drink mit einer besseren Mischung gibt man ja auch gerne mal etwas mehr aus, warum also nicht für eine ganze Club Nacht mit einer besseren F/M Mischung??
Übrigens: In renommierten Clubs ausserhalb der Schweiz ist dies schon lange so..
Solche Clubs kenne ich nicht, meinen sie irgend welche Kommerztempel? In den Angesagtesten aber auch den kleinen Szenigen zahlt jede/r das Gleiche, es sei denn sie/ er steht auf der Liste. Warum gehen Frauen in CH weniger in Clubs, welche Gründe sollte es dafür geben?
Richtig, Kommerztempel wie z.b. Cocorico in Italien oder D’EDGE in São Paulo
Ach so, stimmt das Konzept gibt es schon ewig, Frauen Eintritt frei und Männer zahlen. Aber nur in Läden, die es nötig haben und ohne jeglichen Kreativitätsanspruch kommerziell aufgestellt sind. In den guten Clubs hingegen zahlen alle und wo ich hingehe, gibt es auch keinen Frauenmangel. Denn Frauen mögen anstatt dieser Fleischbeschautempel auch lieber lustige kreative Atmosphären für einen guten Abend, zu Recht. 😉
Interessant ist, dass keiner von Diskriminierung spricht, wenn es um die Grundlage für Ungerechtigkeit Geld geht. Wer keins hat, der kann nicht gut wohnen, gut essen, gute Gesundheitsleistungen nutzen oder grosse Autos fahren, sofern er es denn möchte. Er ist vom Geldclub ausgeschlossen. Das ist diskriminierend. Wenn aber Menschen abends im Kulturleben in einer bestimmten Atmosphäre feiern wollen, soll das diskriminierend sein? Die Menschen haben mal wieder die Probleme der Welt nicht erkannt.
noch ne ergänzung zur türpolitik.
an der türe darf mein nicht systemathisch ethnien, religionen etc abweisen. dies verstösst gegen die rassismus strafnorm. nicht das dies an dem besagten club so wäre.
trotzdem wird an einer türe häufig in wenigen sekunden, v.a. über äusseres entschieden wer rein kommt & wer nicht. da ist die grenze zur diskriminierung nahe.
Eine Tür-Selektion ist per se diskriminierend. Es stellt sich bloss die Frage ob diskriminierend im strafrechtlichen Begriff oder nicht. Aber diskriminierend ist sie immer. Eigentlich ist ja auch eine Abweisung aufgrund äusserlicher Attribute wie Kleiderstil, Aussehen, etc. ein no go da für den Betreffenden stets verletzend und immer eine Sache der individuellen Wahrnehmung.
Lese ich mir die Aussagen des Abgewiesenen im Beitrag durch, dann hat die Tür doch einen guten Job gemacht.
Das ist wohl so…
Es ist doch so, dass die Auswahl der Türsteher den Clubbesuchern, die sonst nichts Spezielles haben, das Gefühl gibt, sie seien eine Elite.
Erst durch den Ausschluss von anderen kommt man sich als verschworene, coole und spezielle Crowd vor. Wenn jeder reinkäme, wäre das Gefühl, über diffuse Attribute der Coolness zu verfügen nicht existent.
So schafft man eine künstliche Verknappung und die Begierde dazuzugehören.
Das ist sicher für einige ein Aspekt. Aber der für mich hauptsächliche ist vielmehr, dass ich etwa in meinem Lieblingsladen Berghain nur Leute habe, mit denen man auch gut klarkommt, viele kreative Freaks, keine Aggressivität und somit eine sehr freie aber friedvolle, eine emotionale-intilligente, aufgeschlossene Atmosphäre ohne Soziopathen. Da fühle ich mich wohl, danke an die Tür.
Ich kenne diesen D.M., sowie die Person des Screenshots! Was hier der Verfasser dieses Beitrages natürlich nicht erwähnte, sind die Antworten des Hives. Aber was soll man mehr erwarten….
der verfasser hat sich auch keine andere situation von einem anderen club angeschaut. bei seiner ganzen recherche, stützt er sich auf sein arbeitgeber, das hive. man lässt die andere seite, zb ein besucher, nicht zu wort kommen. unschöne szenen, absolut nicht akzeptierbares machogehabe, keine deeskalation sonder pure aggresion von türsteher gegenüber den besuchern, wird nicht thematisiert. das herr flach noch behauptet, sich mühe zu geben sein artikel unparteiisch darzustellen zu lassen, ist ganz schön amüsant:) die frage ist wer braucht solch eine einseitige recherche und berichterstattung? genau diese arte von journalismus ist wirklich zu bedauern.
Hallo Fabian. Again… ich muss hier glaubs ein grundsätliches Missverständnis ausräumen; ich bin Kolumnist, kein Journalist. Und als solcher angehalten meine persönliche Meinung in die Texte einfliessen zu lassen. Hier geht es zudem explizit um diesen spezifischen Vorfall. Würde ich alle möglichen Nightlifethemen berücksichtigen wollen, müsste ich ein Buch schreiben.
Hallo Hive Umgeher: Die erste Antwort Hive kam erst nach Deinem Monolog, der ja noch einiges länger gedauert hat (die wüstesten Stellen habe ich rausgenommen). Und das war ein Facebook-Daumenhoch. Als das Ganze nachher NOCH weitergegangen ist, war dieser Text hier längst abgegeben. Zwischen den hier publizierten „Textpassagen“ ist keine Antwort seitens Club gekommen. Was mit ziemlicher Sicherheit daran liegt, dass da keiner morgens um 3 im Büro sitzt um Facebooknachrichten zu beantworten… aber wenn Du mir Deine Emailadresse gibst, versuche ich Dir einen Screenshot der ganzen Unterhaltung zu organisieren.
Hallo Herr Flach. Nein es ist nicht nötig mir den Screenshot zu organisieren. Wie schon erwähnt, ich kenne beide Personen sehr gut. Will heissen, dass ich schon alles mitbekommen habe bzw. mir gezeigt und erzählt wurde. Ich kann nur soviel sagen, dass das Hive sich total unprofessionell verhalten hat. Mit primitiven und persönlichen Beleidigungen wurde zurückgeschossen. Auch ist so ein Screenshot von keiner Bedeutung, da man einzelne „Nachrichtenblasen“ löschen kann.
Ich glaube nicht, dass man jemanden mit „behindert“, „Idiot“, „Drecks-Schuppen“, „hoffe Ihr verreckt“ ansprechen und eine moderate Antwort erwarten darf. 🙂 Auch auf viel Verständnis sollte man nicht hoffen. Gehe ich einfach mal von aus.
Mich würde es ehrlich gesagt nicht einmal wundern, wenn Sie hinter einigen von diesen Antworten stecken. Klar ist auf jeden Fall, das ein gewisser S.J. geantwortet hat und da Sie und S.J. guete Freunde seit, bezweifle ich schwer, dass dieser Bericht aus einer „neutralen“ Sicht geschrieben wurde.
S.J. war’s, korrekt. Aber hier gibt’s dennoch nicht viel schön zu reden und Spielraum für Neutralität. Kann man drehen und wenden wie man will. Und egal was zurückkommt… wer so in den Wald ruft, muss auf alles gefasst sein. 03:11 «Fuck Off! Drecks-Schuppen!»
03:17 Uhr «Idioten!»
03:31 «Ihr seid behindert!»
05:43 «Ans Telefon gehen könnt ihr auch nicht!»
05:43 «Vollmongos!»
05:44 «Drecks Drogenschuppen»
05:44 «Keine Stellungnahme… weder per Text oder per Telefon»
06:43 «Armselig»
06:43 «Hoffe Ihr verreckt»
Und dass etwas gelöscht wurde halte ich für eher unwahrscheinlich. Sonst hätte D.M. nicht irgendwo in seinem Monolog das hier geschrieben: 05:44 «Keine Stellungnahme… weder per Text oder per Telefon». Und dann noch die Uhrzeit…. wer checkt da schon fb-Nachrichten….
Wer sagt denn, dass ich nur den Chatverlauf von D.M. meine? Ich meine auch die andere Person. Ich spreche von den Antworten die das Hive am Sonntagabend geschrieben hat.
Da war dieser Beitrag längst bei der Tamedia.
Aber sag mal Hive Umgeher, tust Du Dich nicht ein bisschen fremdschämen für Deine Bekanntschaft…. ich mein, es war ja hoffentlich nur Dampfablassen in einer alkoholgeschwängerten Nacht…da tippt man so eingen Sch**** in sein Handy.
(Wäre es sein Ernst, dann wäre es noch fremdschämiger; wer will denn schon in einen Club, den man als „Drecks Drogenschuppen“ betitelt….)
😉
Kennst du überhaupt die ganze geschichte? Ja die Wortwahl war nicht gerade von Vorteil. Was ich aber viel tragischer finde, ist die Tatsache, dass hier von den beiden Herren des Clubs, die Dinge verdreht, verschwiegen und dazugedichtet werden. Auch ist hier ein Machtspiel bemerkbar, was einfach total unprofessionell ist.
Es wird langsam skurril… 🙂 Du (oder Dein Kumpel halt) hat das geopostet, Punkt. Die Reaktion kam erst Stunden nach diesen Posts und dass die halt auch, sagen wir mal Deinem (oder seinem) Ausgangston angemessen, war, ist ja wohl klar. Was um Himmels Willen willst Du hier beschönigen oder ins rechte Licht rücken, respektive zu umschwurbeln?
„Wenn 2 dasselbe tun ist es nicht das gleiche“. Der einzige der hier was beschönigen will sind Sie, Herr Flach. Es geht darum, wenn man schon so einen Beitrag verfasst, ihn auch wahrheitsgemäß schreibt. Aber das wird ja nicht möglich sein, da Sie mit dem Club zusammenarbeiten. Auch wenn der Beitrag vorher abgeschickt wurde, es wird da ja immernoch was verheimlicht. Punkt.
…ist noch schwierig etwas zu verheimlichen das noch gar nicht geschehen ist.
Also da muss man Hive Umgeher schon Recht geben. Hier wird überhaupt nicht professionell gehandelt. Auch auf der FB-Seite von den beiden des Clubs. Kommt mir ein bisschen „Like-geil“ vor.
Hihi 🙂 ou mann Hive Umgeher, das ist echt unterhaltsam hier.
Also bitte, Tim.. Worum geht’s denn bei Facebook wenn nicht um Like-Geilheit…
Sie wissen ganz genau wer hier die Wahrheit erzählt und wovon ich spreche…… Tragisch das sich ein Kolumnist auf das gleiche tiefe Niveau begeben muss. Aber egal…. Ich widme mich jetzt wieder anderen Dingen im Leben… Viel wichtigere…. Das sollten Sie auch tun.
Die Türsteher dürfen in der Tat abweisen wen sie wollen.
Privater Club etc.
Andererseits ist es nicht zu übersehen, dass dieselben Türsteher in ihrer Freizeit überdurchschnittlich häufig in Gewaltverbrechen involviert sind. Man google zum Beispiel mal ‚Türsteher Mord‘.
Spricht ungemein für den Leumund dieser Berufsgattung.
In einem kann ich den Ärger verstehen: Warum sind Türsteher nicht weiter vorne in der Schlange, um die Besucher schon weit vor dem minutenlangen Anstehen abzuweisen?
Ich plädiere dafür, einen Club-Abend pro Monat einzuführen. Da dürfen alle Clubs von 17 Uhr bis 23 Uhr offen haben. Die anderen Tage des Monats ist Ruhe. Das würde der Gesellschaft massiv weniger Drogenkonsum und ausgeschlafene junge Menschen bescheren.
Und noch mehr extrem langweilige scheintote Menschen.
…oder sind nicht viel mehr diejenigen, die regelmässig morgens um 6 Uhr aus einem Club kriechen, die Scheintoten?
Das mag temporär sein, aber sie haben gelebt und das meist nicht nur bis 6. Während hingegen die Dauerselbstkontrollierten systematisch vor sich hin vegetieren.
Das ist ausgemachter Unsinn. Wir Leben nicht nur um nüchtern einer Arbeit nachzugehen und auf Kommando zwischen 17 und 23 Uhr Spass zu haben. Jeder so wie er will. Ihnen schreibt auch keiner vor, dass Sie bis um 6 Uhr clubben müssen, wie kommen Sie auf die Absurde Idee anderen das Gegenteil vorzuschreiben?
Echt lustig. Immerhin haben die Clowns, die solche Beiträge schreiben, damit sehr deutlich bewiesen, dass sie zu Recht abgewiesen wurden. Wer solche Hasstiraden ablässt, wird sich in einem Club ja kaum plötzlich benehmen können.
Hmm, Clubs waren zwar nie mein Ausgangsziel, aber ich kann die jungen Leute durchaus verstehen.
Unabhängig davon, dass sie ihre Emotionen schlecht im Griff haben ist die Türstehermethode unterstes soziales Niveau. Wen wundert es da, dass Junge Leute sauer sind wenn sie von Türstehern vorgeführt werden?
Diese Leute wissen schlicht nicht wie sie sich dagegen wehren können und reagieren mit der einzigen Methode die ihnen zur Verfügung steht. Das rechtfertigt zwar nicht ihr Verhalten, zeigt aber auch dass etwas gehörig schief läuft in den Clubs. Das Verhalten der Clubgänger im Tagesanzeiger anzuprangern, anstatt etwas Selbstkritik zu üben zeugt da nicht gerade von viel Weitsicht geschweige denn Einsicht Herr Flach.
Was läuft denn schief… sie wurden weggewiesen, mehr ist nicht geschehen. Die Security hat nur ihren Auftrag ausgeführt, mehr nicht. Und dann kam es zu dieser Reaktion. Ich wollte mit den Beiträgen einmal die andere Seite der Medallie zeigen. Türsteher werden aktuell, in den (sozialen) Medien als tumbe Schläger hingestellt, die sich nur mit Fäusten zu helfen wissen. Jedoch werden sie, so finde ich, erstaunlich selten handgreiflich angesichts der Situationen, denen sie Wochenende für Wochenende ausgesetzt sind. Erstaunlicherweise beklagt aber niemand die einseitige Sicht, wenn in den Foren einmal mehr über Selekteur X oder Türsteher Y hergezogen wird. Ein Club ohne Selektion wird innert kürzester Zeit dicht machen: Entweder wegen gewalttätiger Zwischenfälle, anderer Delikte oder wegen Erfolglosigkeit, weil dann dieselben, die hier Partei für die betreffenden Gäste ergreifen, ausbleiben, weil ihnen das Publikum dort zuwider ist.
Richtig, sie wurden weggewiesen, um das geht es und darin liegt bereits das Problem an der Geschichte. Wenn Clubs nicht in der Lage sind Regeln offen im Vorraus zu definieren und sich an diese zu halten, würden diese Wegweisungen auf ein geringes Mass reduziert werden. Es gäbe Transparenz und eine Handhabe um der Person aufzuzeigen woran sie sich nicht gehalten hat. Frei nach schnauze Leute nicht einzulassen ist schlicht willkür und gibt zurecht böses Blut. Es auch nicht so als würden Clubs dicht machen, nur weil der Türsteher hässliche Menschen in den Club lässt, diese Vorstellung wäre geradezu kurrios, denn Geschmäcker sind verschieden.
Korrektur meines Textes: …Wenn Clubs in der Lage wären…
Erst mal danke für die spannende Sichtweise. Jedoch ist das eine Utopie: Jeder Club hat ein Wunschpublikum. Und da entscheidet der Zulauf eines Abends, ob dieses mittels einer harten Selektion erreicht werden kann oder eben nicht. Einige Clubs haben lieber eine halbleere Tanzfläche anstatt Leute reinzulassen, die nicht diesem Wunschpublikum entsprechen. Andere sind schnell bereit Kompromisse einzugehen, was zwar (kurzfristig) ökonomisch verständlich ist, auf längere Sicht aber nicht, da beim aktuellen Überangebot in der Stadt der Wunschgast für immer wegbleibt, wenn er nicht unter seinesgleichen feiern kann. Daher ist ein Aufstellen von unverrückbaren Regeln utopisch, weil Clubs ungemein flexibel reagieren müssen. Würde man abgewiesenen Einlasswilligen ehrlich sagen warum sie nicht reingekommen sind, würde dies wohl zu sehr unangenehmen Situationen an der Tür führen, die nicht schnell gelöst werden können…. auch das geht bei hohem Andrang nicht. Also müssen Selekteure (leider) oft auf ziemlich unglaubwürdige Allgemeinheiten zurückgreifen. Aber das ist ja nicht nur in der Schweiz und auch nicht erst seit gestern ein ewiges Thema. Im Vergleich zu einigen Türen im Ausland sind die Schweizer Clubs überaus umgänglich, kompromissbereit und freundlich….
Sie Missverstehen mich, es geht nicht darum nicht flexibel agieren zu können, sondern die Regeln im vornherein festzulegen. Dabei ist durchaus Spielraum möglich. Regeln müssen nicht bis ins letzte Detail gehen, es soll eine Richtschnur sein an dem sich der Clubgänger halten kann. Wenn Clubbesitzer in der Lage sind ein Wunschpublikum zu definieren, dann lässt sich das auch schriftlich festhalten. Ansonst wäre sehr fraglich ob der Clubbesitzer die richtige Person für diesen Job ist.
Der Ruf nach Flexibilität ist meines Erachtens vielmehr Ausrede die Bequemlichkeit der eigenen Willkür nicht verlassen zu müssen. Dann könnte man nicht mehr den grossen Mann an der Türe markieren und müsste sich tatsächlich an selbstauferlgte Regeln halten, das ist unbequem würde aber von Professionalität zeugen.
Regeln bezüglich Look, Kleiderordnung, etc.? Altersvorgaben haben die meisten ausgegeben… Man kann’s auch umgekehrt sehen: Clubber wissen zumeist was für Leute in welchen Clubs verkehren, die Attribute eines Clubs sind die „Regeln“ – wer über eine objektive Selbsteinschätzung verfügt, der sollte meist wissen, in welchen Club er passt und in welchen nicht. Und es gibt für alle den geeigneten Club. Das Angebot in Zürich ist dermassen enorm… wer irgendwo nicht reinkommt, kann ja einfach einen anderen Club aufsuchen.
Die Selektion auch in szenigereren kreativen Läden finde ich sehr gut, weil dann nicht der schnöde Scheinliwedler reinkommt. Man kann sich Aufgeschlossenheit, Kreativität und Freundlichkeit eben nicht kaufen. Wer denkt, es reicht genug Geld hinzulegen und er sei der King, der kann doch auch in die überall vorhandenen Läden gehen, in denen nur sein Geld und nicht die Persönlichkeit zählt. Davon gibt es genug. Es ist nicht begründbar, warum solche Leute auch noch in die angenehmen anders orientierten Feiergemeinschaften Einlass finden sollten. Massenmarktkonforme Schnösel passen nunmal einfach nicht in Clubs mit individuellerem Konzept. Das müssen sie einfach einsehen oder sich ändern. 🙂
@ Alex Flach, Offenbar ist das nur begrenzt der Fall, denn sonst würde es nicht immerwieder zu solchen Szenen kommen. Worauf ich hinaus wollte ist nicht Clubbesitzer und Türsteher anzuprangern sondern aufzuzeigen, dass es besser ist im Vorraus zu selektieren, als im Nachhinein vor der Clubtüre. Schliesslich muss man sich auch klarmachen, dass diese Leute auch Zeit Aufwand und Vorfreude auf einen schönen Abend investiert haben nur um dann vor die Tür gestellt zu werden. Das ist auch mit Immageverlust vor den Freunden verbunden und sollte so gut wie möglich vermieden werden.
@Antonia, Ich habe die Selektion nicht in Frage gestellt, lediglich die Methoden. Wenn ein Club gerne Persönlichkeiten haben möchte, wäre es um so schlimmer die Leute nach Äusserlichkeiten vor der Clubtüre zu beurteilen.
Ein Club ist ein wirtschaftliches Unternehmen und will sich als solches alle Optionen offen halten und keine Kunden zum vornherein ausschliessen. Es gibt Regeln, aber die sind halt eben sehr weit gefasst, beziehen sich oft nur aufs Alter. Clubs sind keine Wohlfahrts-Institutionen, die schauen müssen, dass sich möglichst alle Leute möglichst wohl fühlen.
Die Äusserlichkeiten gehören auch wesentlich zur Persönlichkeit. Aus Augen, Gesicht, Habitus, Auftreten, Kleidung u.a. kann man an der Tür schon recht viel ablesen.
Ausserdem ist der Publikumsbedarf eines Clubs auch unterschiedlich. Wenn an einem Abend etwa schon genug junges Gemüse reingelassen wurde kann es sein, dass dann erstmal eine Zeit lang Ü30 reinkommen. Oder an Gayabenden weniger vom anderen Lager. Oder ein Frauenduo kann ok sein, die selben Frauen in einem Rudel mit zickigem Verhalten ein no go uvm. Das heisst, die Kriterien für eine gelungene Nacht sind vielfältig und nicht in einem starren Regelkatalog fixierbar.
Aber genau davon schreibe ich doch Herr Flach, ein wirtschaftlich geführtes Unternehmen sollte nicht daran interessiert sein Kunden auszuschliessen sondern die richtigen anzuziehen. Dazu gehört es das vorgängig möglichst gut kommuniziert was die Bedingungen für den Einlass sind um einen möglichst passendes Publikum vor dem Club vorzufinden. Es kann mir niemand erzählen und auch Antonia nicht, dass es sinnvoller ist erstmal alle antanzen zu lassen um sich dann die Personen rauszupicken die einem genehm sind. Das ist wirtschaftlicher Blödsinn, denn damit vergrault man sich auch Kunden die man beim nächsten mal Zwecks anderer Zusammenstellung gerne hätte.
Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber das ist höherer Nonsense 🙂 Jede Firma deren Angebot begrenzt ist und die sich aufgrund einer hohen Nachfrage (die das Angebot übersteigt) ihre Kundschaft zur Imagepflege (wenn die Klientel Einfluss aufs Image hat) aussuchen kann, leistet sich diesen Luxus auch… Ein Club ist leider nur dann hip und spannend wenn nicht Hinz und Kunz reinkommt. Und je mehr Hinz und Kunz je spannender und je erfolgreicher.
Ein Club als Kulturunternehmen funktioniert auch anders als eine schnöde Bank oder Industrieunternehmen und das ist auch gut so hat aber Herr Weidmann ausser acht gelassen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn der schnöde Banker oder Industrieunternehmer nicht in jeden Club kommt.
Nun müssen Sie sich mal entscheiden ob die Clubs wegen fehlender Kundschaft des gewünschten Typs halbleer sind, oder soviel Kunden haben dass sie sich den Luxus leisten können sich gegenüber Kunden unfair zu verhalten.
Die Nachfrage nach einem Club auf Grund von unfairem Verhalten der Clubbesitzer gegenüber den Kunden zu begründen ist auf jedenfall Haaresträubend fasch.
Wie auch immer Ihre Argumentation lautet, dass ein Club sich den Luxus leistet Leute vor den Kopf zu stossen, muss man anschliessend nicht so tun als seien es die Kunden die man zurecht draussen halten muss, wenn man selber unfaires Verhalten an den Tag legt.
„Clubs sind keine Wohlfahrts-Institutionen, die schauen müssen, dass sich möglichst alle Leute möglichst wohl fühlen.“
Genauso wie Banken, Rohstofffirmen.
Am Ende kriegen Firmen aber immer die Rechnung der Bürger präsentiert. Seis bei der nächsten Abstimmung zu Lärm und verschärfter Nachtruhe im Quartier. Und dann lachen all die, die nicht hip genug waren, um in diese Clubs reinzukommen.
Banken und so unwichtiges Zeug funktionieren viel trivialer, die verkaufen an jeden mit Geld. Bei guten Kultureinrichtungen sieht das zum Glück deutlich anders aus.
Diese Art von Klubs mit roten Teppichen und Menschenschlangen vor der Tür generieren zu Lasten der gesamten Bevölkerung Kosten (Lärm, Drogen, Gewalt), profitieren tut eine verschwindend kleine möchtegernmehrbessere Klientel, wozu auch die verwöhnten Goldküstenkids gehören. Plus natürlich die Schlossbesitzer in Frankreich. Als Stadtzürcherin sag ich: Macht eure hippen und exklusiven Parties in St.Gallen oder Etang, hier in der Stadt brauchen wir euch nicht.
Marlies warum ziehen sie nicht tief ins Aargau? Da ist Dorf, da ist ruhig.
na ja. es liegt im ermessen der clubs, wer reingelassen wird. das ist legitim. und wie man anhand der „müsterli“ von herrn flach sieht, ist die klientel ja nicht unbedingt intelligenter als die „torwächter“. im positiven gesagt – man ist auf augenhöhe. und das ist wahrscheinlich auch gut so-, nur schon, um die die rein dürfen, (also gewissermassen die „insassen“ – wörtlich), proaktiv zu beschützen.
Wollt ihr den Stadtblog nicht in Banalitätenblog umtaufen?
Wäre schön, dürfte man an dieser Stelle mal wieder etwas Relevantes über Zürich und seine Bürger lesen …
…ist das Leben eigentlich nicht zu kurz um sich die Zeit zu nehmen Dinge zu kommentieren, die man für banal erachtet?
lieber alex, es ist eigentlich schon fast lächerliche wie sie ihre artikel und ratings (besten 5) dem hive zuliebe positiv ausfallen lassen. ich habe noch keine einzige krtitische oder negative aussage/artikel genüber dem hive von ihnen gelesen. schade um den zuri tipp, denn eine objektive sicht, wiederspiel sie nicht. dies wiederum bedeute für mich, schlechter schornalismus!
Es steht hier nirgendwo was von Hive im Artikel, nicht mit einem einzigen Wort. Das Hive haben Sie eben ins Spiel gebracht. Die besten 5 sind kult.ch, nicht Stadtblog. Haben hiermit rein gar nichts zu tun. Aber das Wort „Schornalismus“ werde ich mir gerne merken. 🙂
stimmt nicht ganz. das verwendete bild und den text, auf den sie sich beziehen, hat samy jackson (animal trainer / fester bestandteil de hives) unter dem post „Ich liebe meinen Job“ am 18. märz öffentlich auf seinem facebook profil gepostet 😉
Exakt! Und GENAU deshalb habe ich das Hive nirgendwo in diesem Text erwähnt, weil’s (eben) positiv fürs Hive rübergekommen wäre. Weil ich hier, im Züritipp Stadtblog und in der Tages Anzeiger Kolumne, streng darauf achte, dass ich meine Kunden (ist ja bei weitem nicht nur das Hive, eine Liste ist jeweils unter den Beiträgen) nicht streichle, gutschreibe, in den Himmel hebe. Und ebendies hätte ich getan, wenn ich im Text erwähnt hätte um welchen Club es geht, weil der Club gut wegkommt und der, der das alles gepostet hat, nicht.
…aber nun hast du das ja erledigt und geschrieben woher’s kommt 😉
Ah, Relevanz liegt im Auge des Betrachters. Bitte um Vorschläge.
Ich finde schon, dass dieser Artikel Relevanz hat. Betrifft ja alle, die nicht das Glück haben, auf der eeeewigen Liste zu stehen.
Hab mich auch schon sehr über einen verhinderten Einlass geärgert, vorallem weil man sich doch so freut. Die Türsteher haben uns jeweils sehr professionel und sachlich mitgeteilt warum wir nicht rein dürfen. Das schätze ich. Zwei Bierchen später ists gegessen und die Welt wieder in Ordnung. Halt eben das nächste Mal 🙂
blond!? 🙂
Wer in Zürich noch in den Ausgang geht ist selber schuld 😉 Die Flugtickets sind auf Tiefstpreise angekommen.Wochenende Barcelona oder Madrid mit den feinsten Clubs schöne Frauen und Tiefstpreise was Eintritt und Getränke angeht übertreffen die Qualität Zürichs ums Massive.Ich habe schon viele Städte in Europa besucht in Skandinavien hatte ich als Mann sogar Vorteile da Frauenüberschuss herrscht.Nochmals wer sich das in Zürich antut mit den Türhstehern, Wichtigtuern,Hipster dem kann schlicht und einfach nicht mehr geholfen werden 😉 Wer sich darüber geärgert hat und keine Lust mehr hat überteuerte Clubs zu besuchen dem rate ich an geht ins Ausland ;)Auch wenn ich hier so gut wie nicht mehr in den Ausgang gehe kann ich einzig und alleine das Hive noch in Schutz nehmen ich kam dort auch Mann öfters ohne grössere Probleme rein und die Türhsteher waren immer Höfflich und Nett.Was Zukunft, Gonzo,Fridas Büxe angeht einfach lächerlich die Türpolitik dort.Wenn Ihr schon nur „Bekannte“ und ich kenne den Securitas und diesen DJ Personen reinlässt dann macht doch einfach einen kompletten Memberclub.Ihr erspart den übnigen Menschen die einfach Musik hören wollen ohne FRAUENBEGLEITUNG viel Àrger und Zeit!
Seltsam, ich komme auch immer in die Clubs mit gestrenger Tür, ohne Frauenbegleitung und ohne jemand von der Crew zu kennen. Ist vielleicht auch eine Typenfrage. Und die Kandidaten die dann argumentieren, na wenn ihr mich nicht wollt, gebe ich mein Geld woanders aus, machen sich extrem lächerlich. Vielleicht will man sie gerade nicht, weil sie nur mit ihrem Geld wedeln, aber persönlich uninteressant sind und daher nicht passen? Reisen und Spass haben sollten natürlich auch nie zu kurz kommen. 🙂
Hä? Die Türsteher entscheiden, ob jemand „persönlich interessant“ ist und lassen ihn dann rein? Das muss dann wohl so eine Art Express-Psychologe sein. Klar ist, dass es natürlich überhaupt nicht ums Geld geht.
Geld für einen Abend ist eh die Voraussetzung und daher kein Kriterium. Um die interessanten Türen zu passieren gehört eine interessante Aura, die hat nicht jede/r. 🙂
Ernsthaft? Eine interessante Aura? Die dann vom Türsteher wahrgenommen wird? :’D
Deshalb haben szenige und gute Clubs gute Männer oder Frauen an den Türen, die wissen wer passt, sonst würden sie da nicht an den Türen arbeiten.
Deshalb haben szenige und gute Clubs gute Männer oder Frauen an den Türen, die anhand der Kleidung / Aussehen wissen wer passt bzw. die Leute aus der „Szene“ kennen, sonst würden sie da nicht an den Türen arbeiten.
Das die Türsteher/innen eine „Aura“ eines Menschen mit einem Blick erkennen kannst du nicht ernsthaft glauben? Dann würden die doch nicht Woche für Woche vor Clubs stehen sondern vom lieben Mike Shiva abgeworben werden.
Versteh mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, dass die Clubs nur die Leute reinlassen welche ihnen passen. Ist ihr gutes recht. Und das man stark alkoholisierte und zu aggression neigende Personen anhand von Äusserlichkeiten erkennen kann ist mit etwas Erfahrung bestimmt möglich. Aber zu behaupten, dass es nicht nur um Oberflächlichkeit und Kontakte geht ist doch sehr weit hergeholt.
Manu das sind ein paar Argumente, die sicher auch an der Tür zählen, an mancher mehr, an der anderen weniger. Doch es gibt auch Clubs, wie das Berghain, wo die Männer an der Tür so viel Szeneerfahrung haben, dass sie aufgeschlossene, freundliche, kreative Typen und Gesichter von arroganten, egomanen „Systemtrotteln“ unterscheiden können. Und in solche Clubs gehe ich gerne, weil Du letztere Klientel darin zumindest in Deiner Freizeit dann nicht findest.
„Zudem dürfen Clubs frei entscheiden wen sie reinlassen und wen nicht“
Was dann ganz schnell schön rassistische und sexistische Züge annimmt:
http://www.zentralplus.ch/de/news/aktuell/2656058/Aktion-gegen-rassistische-Einlassverweigerungen-in-Luzerner-Clubs.htm
Mir eh egal, Orte, an denen irgendwelche Kästen Gesichts- und Rassenkontrolle machen und für Ordnung sorgen müssen, sind mir viel zu gefährlich. Da kippe ich mir meinen Single-Malt an gepflegteren und ungefährlicheren Orten hinter die Binde…
…das ist etwas kurzsichtig. Überall wo Alkohol konsumiert wird muss davon ausgegangen werden, dass da auch Leute verkehren, die auf Alkohol nicht sonderlich gut reagieren. Und da ist es doch besser man ist an einem Ort wo Leute arbeiten die (erstens) nüchtern sind und (zweitens) wissen wie reagieren. Als ob es in Bars ohne Security nie zu Schlägereien kommen würde…
Dann stellt sich mir aber die Frage, weshalb Clubs Türsteher brauchen und Bars nicht…?!?
– Beide müssen aus feuer/polizei/technischen Gründen dazu schauen, dass nicht zu viele Leute im Club sind
– Beide müssen mit alkoholgeschwängerten Rowdies klarkommen
– Bei beiden erfolgt der Zugang über eine mehr oder weniger schmale Türe (und im Kino kann ich ja auch an der Kasse anstehen, ohne dass es eine Security braucht…)
Weil Alkohol beim Tanzen stärker dreht und die Leute dann durchdrehen.
Etwas kurzsichtig? Aber bitte, Herr Flach. Klar, ein Risiko für eine Schlägerei besteht immer, sogar ohne Alkohol.
Man stelle sich folgende beiden Szenarien vor: Ein Club mit hormon- und streoidalen Jugendlichen, die grade dran sind, ihre Grenzen bezüglich Alkohol und andern Drogen auszutesten.
Auf der andern Seite eine Bar, in der vornehmlich ein bisschen Ältere verkehren, die vielleicht auch schon Kinder haben etc…
Wo ist die Gefahr grösser, sprich, an welchem Ort wird mit grösserer Wucht zugeschlagen, evtl. noch Hilfsmittel wie Messer angewendet? Wenn ich besoffen eine Frau beleidige (und nein, sowas mach ich auch besoffen nicht), hab ich dann eine Ohrfeige der emanzipierten Frau oder ein Schlagring ihres Beschützers in der Fresse?
Wo ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass so etwas überhaupt passiert, bei gleich hohem Alkoholkonsum?
Das Risiko ist nun das Produkt von Gefahr und Exposition: Risiko = Gefahr x Exposition(Eintretenswahrscheinlichkeit)
Darum ist das gar und gar nicht kurzsichtig, sondern eine logische Risikobeurteilung:
Wo das Risiko gross ist, müssen Massnahmen ergriffen werden, um die Gefahr und/oder die Eintretenswahrscheinlichkeit zu verkleinern. Das kann dann zum Beispiel ein menschlicher Kasten an der Tür sein, der Gesichtskontrolle macht. Okay, wenns das braucht, von mir aus. Dann ists aber riskant für die Gesundheit, diesen Club zu besuchen.
Wenn aber das Risiko klein ist, braucht’s das nicht und würd unnötigerweise auf das Budget drücken.
Und deshalb ist auch ihre Schlussfolgerung kreuzfalsch, bezw. in Ihren Worten „etwas kurzsichtig“, wenn sie sagen, dass es besser sei, an einem Ort zu sein, „wo Leute arbeiten die (erstens) nüchtern sind und (zweitens) wissen wie reagieren.“
Mit der gleichen Argumentation müssten Sie Wanderern einen Töffhelm empfehlen, weil sie auch beim Wandern stürzen können (wie beim Töfffahren).
das problem finde ich hier in zürich schon ziemlich hausgemacht. als ich in manchester lebte und da ausging, war ich erstaunt, wie ‚einfach‘ dort die türsteher ihren job machen. 3 leute raus, 3 leute rein. egal ob mann oder frau. sipmel (ok, wenn z .b. Beckham mit der seinen auftauchte, hatte er schon vortritt). man musste ok gekleidet sein und natürlich nicht stockhagelvoll. das wars. und klar: wenn einer drinnen radau machte, flog er in hohem bogen raus. in zürich ist es doch eher wischiwaschi politik an der türe. die einen dürfen, die anderen nicht; das macht definitiv nicht immer sinn.
Wenn die Herren und Damen meine Kohle nicht mögen – Tja…dann gehts halt ein Lokal weiter oder nach Hause. Mir doch völlig Wurscht. Am nächsten Tag bin ich der glückliche 😉
Beim amerikanischen Burgerdiscounter mag man Dein Geld, ganz ohne Türkontrolle, dann ab dahin. Aber wenn Du nach so viel Wurscht dann am nächsten Tag glücklicher bist als im Club wäre das sehr speziell.
Finds immer herrlich, wenn das persönliche Wohlbefinden davon abhängt, ob man in einen Club reinkommt oder nicht. Meine Clubzeiten sind vorbei, aber meine Einstellung war damals so, dass ich, wenn ich irgendwo nicht reingekommen bin, ich mir ins Fäustchen gelacht hab, weil nun wer anderes meine Unsummen, die ich auszugeben bereit war (also sicher etwa 100.-), bekommen würde und nicht dieser Gästeliste-Privatanlass-Heutenichtjungs-Mensch an der Tür. Jä nu.
100 Stutz? Das gibt ja schon Eintritt + 1 Longdrink 🙂
Ja, da siehst du mal, wann ich das letzte Mal im Club war. Damals gabs dafür einen Eintritt und vier Drinks, die dann aber auch genug waren, sodass kein fünfter mehr getrunken werden wollte. 😉
Also wer es für einen Hunni nicht schafft, Eintritt und 4 Drinks zu ergattern (auch in ZH), lässt sich schlicht und einfach über den Tisch ziehen…damals wie heute 😉
ist ja eigentlich super. wenigstens kennt das türpersonal nun seinen namen, damit er beim nächsten mal auf jedenfall reinkommt 😀