Emotions-Pornografie in Nahaufnahme
Tränen und Leid in Grossaufnahme, unterlegt mit unerträglich schwülstiger Musik – nein, wir sind in keiner emotionalen Hintergrundreportage aus einem Krisengebiet. Wir sind mitten in der 3+-Emotionspornografie «Der Bachelor». Ich dachte eigentlich, man müsse nichts mehr dazu schreiben, aber ich hab mich wohl getäuscht.
Am Montag lief die Staffel aus, gestern füllte sie die Boulevardblätter hoffentlich ein letztes Mal für dieses Jahr. Aber warum denke ich, dass man noch ein paar weitere Worte über diesen Brunz verlieren muss? Ganz einfach, weil ich denke, der Medienkonsum ist ein Spiegel der Gesellschaft.
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Feind von Boulevard oder People-Paparazzi-Unterhaltung, weiss ich doch aus Erfahrung, wie viel Arbeit hinter einer knackigen Boulevardgeschichte steht. Aber alles hat seine Grenzen. Eine Castingshow, in der junge oder nicht mehr so junge Frauen einen Wettbewerb um ihre Beischlaftauglichkeit veranstalten und so ihren Körper und ihre Seele für 15 Minuten Ruhm verkaufen, hat nichts mehr mit Boulevard zu tun. Ein Wettbewerb, um von einem dümmlichen Beau bettbereit gemacht zu werden.
Es ist eine sauber geölte Medienmaschine zur Befriedigung der niedersten Instinkte. Eine Art «Hunger Games» für emotional Darbende. Das mediale Perpetuum Mobile funktioniert so: Der Sender nimmt einige Frauen aus dem «Volk» und gibt ihnen die Chance, in einer TV-Show aufzutreten. Dafür schenken sie dem Sender ihren Ruf, ihre Tränen und ab und zu einen Busenblitzer. Die Boulevardmedien übernehmen den Content (schön vom Sender vorbearbeitet und frei Haus geliefert) und blasen so die Bedeutung der Show auf. Die Show bekommt dadurch mehr Gewicht, was wiederum die Berichterstattung scheinbar rechtfertigt. Eine handbetriebene Reihumbefriedigung.
Wenn das nicht ausreicht, nimmt man sich ein paar Opinion Leader aus der örtlichen Szene und organisiert ein Public Viewing im Club Bellevue. Die paar Narzissten verkaufen dann ihren Ruf und ihr Netzwerk, um mit einigen Hundert anderen gemeinsam die Grossaufnahmen von Tränen und Küssen anzusehen, gekrönt von einem Besuch der Protagonisten. Dieses Jahr war es sogar noch aufregender als sonst. Ich könnte schwören, die Verantwortlichen beim Sender 3+ haben eine Flasche Champagner geöffnet, als das eine Castingopfer dem anderen Castingopfer nach einem dieser Public Viewings in der Öffentlichkeit die Nase brach.
Aber zurück zur eigentlichen Kritik. Es ist nicht so schlimm, dass ein Sender eine solche Show produziert. Es ist schlimmer, dass eine solche Show Teilnehmer und Publikum findet. Wie emotional verarmt müssen wir sein, dass wir uns von gestellten Tränen und verkauften Emotionen nähren? Wie leer müssen unsere Beziehungen sein, wenn wir uns anschauen, wie sich junge Frauen und ein Mann wie auf dem Viehmarkt zur Begattung führen lassen? Und wie dumm müssen wir sein, um uns ein Produkt andrehen zu lassen, dessen einzig ehrliche Absicht der Impact auf dem Werbemarkt ist? Ich kann mir vorstellen, dass viele Zuschauer nach der Sendung das Bedürfnis haben, sich lange zu duschen.
89 Kommentare zu «Emotions-Pornografie in Nahaufnahme»
Am allerdümmsten finde ich Leute die sowas ernstnehmen. Wie offenbar der Autor dieses Artikels.
Ja, vielleicht sollten wir Sendungen mit derart hoher Einschaltquote (die Abschlussendung hatte 20% Marktanteil) einfach ignorieren und so tun, als sage das nichts über unsere Gesellschaft aus. Ignoranz ist viiiiiiel klüger.
Sie können sich aufregen oder ärgern wie Sie wollen und Artikel darüber schreiben, aber der Anteil der dümmlichen Leute wird dadurch nicht zurückgehen. Seit ich auf der Welt bin (60er Jahre) haben unzählige Kommentatoren versucht dies zu ändern, bisher erfolglos. Und ich denke wird so bleiben. Aber evt. revolutionieren ausgerechnet Sie ja die Menschheit.
Nein, ich arbeite nur daran, in den Medien ein Gegengewicht zu setzen, das nicht elitär daherkommt und von allen verstanden wird.
Am allerdümmsten finde ich Leute die sowas, wie diese Sendung, wahrnehmen, also rezipieren. 🙂
Ja, man kann auch de Augen verschliessen und sich auf seine elitäre Insel zurückziehen.
Reda ich dachte Du siehst sowas auch nicht oder habe ich den Text falsch gelesen? Wollte mich dem Tenor der Ablehnung nur anschließen. 🙂
ch habs letztes jahr schauen müssen, Ich denke nicht, dass es sich seither verändert hat 🙂
Temporär berufliches oder wissenschaftlich soziologisches Interesse sind natürlich Rechtfertigungsgründe, privat in der knappen Freizeit fände ich eher sogar einen Freundeskreisausschliessungsgrund. 🙂
Ich finde das schon eine ernste Sache, dass die Gesellschaft offensichtlich immer mehr verblödet.
Dass meiner Tochter von grossen Teilen der Medienlandschaft vermittelt wird, dass es erstrebenswert sein soll, auf dicke Titten und hohle Birne zu setzen, finde ich ebenfalls nicht so toll.
Man mag sich gar nicht vorstellen, was uns das Unterschichtenfernsehen noch so alles auftischen wird.
Sehe es nicht so, dass „die Gesellschaft immer mehr verblödet“. Dieser Teil der Bevölkerung hat heutzutage einfach viel mehr Medienpräsenz (RTL!, „Bachelor“, Tele-Züri usw.) und dadurch werden sie öffentlich mehr wahrgenommen. Am dümmsten fand ich mit Abstand die „Kultur“ der 80er (Modern Talking & Co. lässt grüssen), aber momentan geht’s schon wieder in diese Richtung. Finde nicht, dass man sich wie der Autor dieses Artikels meint, „auf eine elitäre Insel zurückzieht“ wenn man sowas nicht ernstnimmt und sich nicht über dumme Menschen aufregt bzw. zuviel Zeit mit ihnen verschwendet (ihnen allzugrosse Beachtung schenkt). Dass es schon mal nervt, stimmt schon, aber man muss nicht jeden Furz von Idioten kommentieren. Und dass dumme Menschen am TV eben ihresgleichen gerne sehen, ist ja nichts Neues. RTL & Co. basieren auf dem Grundsatz, dass ein dummer Mensch am TV gerne Leute sieht, die sich möglichst noch dümmer verhalten als er selbst, er fühlt sich dann besser…
Habe zwar gerade meine Brille nicht an, aber – Das sind ja alles Frauen!
Das ist doch Diskriminierung!
Vermutlich durch gesellschaftlichen Druck oder so.
Warum gibt es denn da keine Quoten?
Ich fordere 30% Männer.
Die 30% natürlich aufgeteilt nach Religion, Grösse, Länge, Hautfarbe und all das.
Auf der gleichen Site vom Tagi gibt’s übrigens gerade ein Interview mit Trash-Gott Vujo.
Soviel zum Thema Qualitätsunterschiede zwischen „20min“ und „TA“…
Die Grenzen zwischen debilem Boulevard und „seriösem“ Journalismus sind bei TA Media leider schon länger ziemlich verschwommen…
Wass.. war das alles nur gespielt?? Nicht echt?
Wenn die Sonne des Intellekts niedrig steht, werfen auch Zwergen lange Schatten.
was mich bei solchem trash tv immer wieder erstaunt, ist die anzahl ‚eigentlich‘ intelligenter arbeitskolleg(inn)en, welche sich solchen mist reinziehen! im job sind sie gut zu gebrauchen und setzen ihr hirn auch wirksam ein, aber wenns um intellektuelle inhalte geht scheinen nur sehr wenige oder sogar keine bedürfnisse vorhanden zu sein. unter dem vorwand ‚ich weiss ja, dass das total doof ist‘ konsumieren sie solchen schrott ohne sich nur eine sekunde zu hinterfragen. ich habe mich schon oft gefragt, an was das liegt. eine antwort habe ich bis heute keine gefunden.
logisch schaut sich jedermann auf irgendeine art trash an, aber da gibts dann doch bedeutende unterschiede in der intellektuellen qualität. so kann ich z. b. in den ’simplen formaten‘ wie simpsons oder southpark und vielen anderen ähnlichen formaten wesentlich mehr versteckte kritik an politik, gesellschaft etc. heraushören, als wenn ein Vujo über irgend etwas ‚philosophiert‘ oder der aktuelle bachelor sich gerade ‚überlegt‘, welche er jetzt flachlegen möchte. nakte brüste gibts an anderen orten sowieso wesentlich mehr und direkter zu sehen (was mir irgendwie ehrlicher erscheint).
Sie haben offenbar nicht Soziologie oder Psychologie studiert – sonst hätten Sie die Antwort längst.
Trash à la RTL II zieht man sich rein, um sein eigenes Selbstkonzept zu überprüfen. Im direkten Vergleich mit Trash bekommt man die Selbstbestätigung: Ich bin nicht SO. Man gleicht sein Selbstkonzept mit der üblen Sache aus dem TV ab und fühlt sich bestätigt: Bei mir läuft alles noch bestens, da ist eine grosse Diskrepanz zwischen mir und diesen Idioten, also schliesse ich daraus, dass mein Intellekt noch auf Höhe ist.
Das ist teils sicher richtig, allerdings muss man schon eine gewisse Affinität für die dargestellten Stereotype haben. Männer und Frauen vor der Glotze sehen gewisse Ideale in den Darstellern. Diese Anti-Werte können Intellektuelle natürlich nicht nachvollziehen, scheinen aber durch die vom Anbieter generierte Nachfrage nicht unwesentlich inzwischen gesellschaftlicher Konsens zu sein, trauriger Weise. Würde man schöngeistige und attraktive Philosophen in solch ein Format auf Arte setzen, die sich durch ein geistreiches battle ihre Partner wählen, würde ich vielleicht auch schauen.
Die schöngeistigen und intellektuellen Typen, die erfolgreichen Künstler und die Philosophen, die ich kenne, sind oft mit 20 Jahre jüngeren Bewundererinnen zusammen, die ihr Ego streicheln.
Das sehe ich teilwesie auch, aber am Alter würde ich die Fernsehkritik nicht festmachen. Vielmehr geht es um den fehlenden content, in der Darstellung und vielleicht auch in den Köpfen. Indes ist nicht gesagt, dass Intellektuelle mit den jüngeren Parterinnen diese nicht evtl. dann doch in der geistreichen und gebildeten Version für angeregte komplexe Gespräche mit jugendlicher Energie, neben den ggfs. optischen Vorzügen, gewählt haben.
Ja, vielleicht. Erfahrungsgemäss ist der Intellekt jedoch weit anfälliger auf Schmeichelei und Sexappeal als man gemeinhin denkt. Schaut man sich die Lebensgeschichten diverser grosser Denker, Staatsmänner und Künstlern an, haben sie bei der Partnerwahl meist nicht den geistreichen und gebildeten Qualitäten den Vorzug gegeben. Naja, oder sie haben diese Vorzüge geheiratet und nebenbei den Rest konsumiert. 🙂
Selbstbestätigung dass man nicht so ist, als Alibi sich TV Trash reinzuziehen? Das ist dann wohl genauso erbärmlich, wie jeder andere Grund sich diesen Schrott anzusehen.
Prostitution hat viele Gesichter
Aber hier kreischen die Frauen vor dem TV freudig mit, statt zu missbilligen.
Und dann wundern sie sich, wenn sie selbst zum Objekt werden.
Ich glaube, hier geht es auch um die Grenzen des guten Geschmacks. Bei mir ist dieser ziemlich breit gestreut. So stehen in meinem Bücherregal der Søren Kierkegaard und der Heinz G. Konsalik, ganz stramm in Reih und Glied, nebeneinander. Vis à vis die Lady Chatterley und die fröhliche Josephine Mutzenbacher, vom Bambi-Autor Felix Salten. Und ich bin mir sicher, sobald ich eingeschlafen bin; treiben die es alle viere miteinander. Ist doch auch eine Art Porno – oder so 😉
Ja, aber im Unterschied zu „Bachelor“ sind die Protagonisten erfunden und nicht gekauft.
Gut gekontert, Monsieur El Arbi. Bei Guy de Maupassant waren die Geschichten aber aus dem normalen Leben geschrieben.
So sei es verbürgt. Naturellement, Guy de M. – stammte auch aus der Normandie. Und diese Normannen sind/waren immer noch ein lustvolles Völklein. p.s.: Heute nennt man sie „les Ch’tis‘ 😉 – Sie wickeln sogar Leute aus Marseille – um ihren Finger.
Und für so einen Sch…. Zahlen wir auch noch, ungewollt, Gebühren….. Degeneriert.
Nein, dafür bezahlen wir keine Gebühren. Das ist 3+, ein Privatsender.
Es soll wohl auch 4+ und 5+ gehen, wenn das immer weiter im Niveau nach unten geht, was wohl kaum möglich sein dürfte, möchte ich garnicht wissen, was da läuft.
@El Arbi: in der Kultur und insbesondere in der Kunst sagt man immer wieder, dass es keine überragenden Leistungen mehr gäbe, Hochkultur und Unterhaltungskultur seien dasselbe (Kunst sei das was gefällt und subjektiv (das ist natürlich ein Allgemeinplatz)), ich erinnere dabei an die Diskussionen zum Hafenkran. Wenn man diesen Standpunkt vertritt, dann verstehe ich nicht, warum man sich über so eine Sendung aufregt?
Nun, Kunst oder Unterhaltungskultur sind an sich nebensächlich. Die durch sie entstehende Reichweite sagt aber etwas über die Befindlichkeit der Gesellschaft aus.
Wenn Trash ein Bedûrfnis befriedigt, drängt sich die Frage nach dem Manko auf.
Was Kunst angeht: Die Avant-garde von heute sind die Bildungsspiesser von morgen.
PS: Der Hafenkran ist nur noch ein Symbol seiner Merchandising-Produkte.
Im deutschen Sprachraum kennt man sehr wohl eine Hochkultur, schon in GB indes etwa nur noch pragmatisch gut oder schlecht. Sicher muss nicht alles hochkulturell sein, auch Unterhaltung hatte schon immer ihre Berechtigung. Doch auch mit diesem Genre kann man Menschen unterhaltsam geistig fördern und sie weiter- anstatt zurückzuentwickeln.
Ein gewichtiger Teil von innovativem BIP Wachstum wird im neofeudalistischen Zeitalter durch Massenproduktion von kurzfristig konsumierbarem Mikrowellenfastfood aus Hollywood und der Unterhaltungsindustrie generiert. Da in naher Zukunft nur noch 20% der arbeitsfähigen Bevölkerung im arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozess integriert werden, müssen die anderen 80% via Transferleistungen mit Tittytainment ruhiggestellt werden.
Gut gesagt!
Ich bin unumschränkt Ihrer Meinung, dass eine solche Sendung ein Armutszeugnis für die Gesellschaft ist. Nur “ weiss ich doch aus Erfahrung, wie viel Arbeit hinter einer knackigen Boulevardgeschichte steht“ ist für mich keine Rechtfertigung dafür. Auch CIA-Folter und Ostschweizer Rotwein sind mit viel Arbeit verbunden, dadurch aber nicht gerechtfertigt.
Lieber Herr Hoffmann, Ostschweizer Rotweine gibt es übrigens sehr Gute…
Autsch! Schauen Sie mal nach unten Herr Hofmann. Sie stehen sicher mit beiden Füssen in mit Fett, oder mit Ostschweizer Weinen gefüllten Blechnäpfen……
Der ist gut;-)
Schön geschrieben Reda 🙂 Ich fand diese Sendung ganz oke. Letztes Jahr sogar besser – was leider meine Leber nicht allzu freudig stimmte, da; Bei jedem „superschön“, „schpeziell“ etc. von Herrn Ex-Bachelor Gavric musste in unserem Freundeskreis ein Shot runter. A la Sissi… Toll wars, vor allem freut sich jetzt der Arzt sowie das RAV (da mein Arbeitgeber diese Trinkeskapaden am Tag darauf nicht sehr „amused“ fand 😉 ) Lg Sandro
„Absolut“ und „genau“ haben Sie noch vergessen…
täusche ich mich oder ist die 3. von links nicht alice schwarzer und die zweite von rechts mutter theresa?
Für mich sind solche Trash-Shows das Abbild einer Gesellschaft, die sich auf Selbstdarstellung reduziert hat. Woher die Manie, sich immer und überall ins Zentrum des allgemeinen Interesses zu rücken kommt, kann ich nur vermuten. Das Fehlen von Werten mag dazu beitragen, die wachsende Komplexität einer Welt, in der sich manch einer nicht mehr zurechtfindet ebenfalls. Bei den jungen Frauen kommt hinzu, dass sie sich von den Männern vernachlässigt fühlen. So mancher Kerl scheint das pornografische Filmchen der Begegnung mit einer echten Frau vorzuziehen.
Ja, bin einverstanden mit Ihrem Kommentar. Sie schreiben auch von vernachlässigten Frauen. Das stimmt! In Wahrheit wäre es doch so, dass ein Mann eine Frau seiner Vorstellungen umwerben könnte, sollte, müsste. Nun wird aber hier in der Senung vorgegaukelt, dass sich die jungen Frauen unbedingt auf dem Silbertablett anbieten müssen, um als Partnerin von diesem oberholen Bachelor zu reussieren. Die Sendung verdreht absolut die Gegebenheiten und wenn mag es heute erstaunen, dass es auch Nachahmer gibt, die Sendungen für sehr viel jüngere Menschen drehen mit demselben Inhalt.
Man kann es sich schenken, sich darüber aufzuregen, dass es so ist – wenn es so ist. Die Menschen sind offenbar so – sie machen ja die Gesellschaft aus. Diese wird nicht von irgendeiner „Elite“ konstruiert, sondern ist einfach eine Gesamtschau. Sozusagen im Sinne einer Demokratie (gegenüber einer wie auch immer konstruierten Republik). So gesehen ist es ganz einfach interessant zu verstehen, wie diese Gesellschaft funktioniert. Gedanken kann man sich machen, warum das so ist – aber ändern wird sich nichts.
Die Menschen würden aber auch niveauvollere gute Unterhaltung konsumieren, wenn es deren Angebot und diesen Schund nicht gäbe, früher ging es auch unterhaltsam anders. Also eine Konstruktion von angeblicher Nachfrage durch die Verantwortlichen liegt eindeutig vor.
dann würden sie sagen, für die idee und produktion dieser obigen trash-sendung sind naturgesetze verantwortlich?
Diese schlechten Sendungen erinnern an sowas: http://www.spiegel.de/einestages/phaenomen-freakshows-a-947387.html
white trash…
Gibts auch als Club http://www.whitetrashfastfood.com/ , ein Besuch der events dort ist aber weit unterhaltsamer als das o.g. SchmuddelTVFormat.
White female Trash…
Die Sendung wird wohl zu 99% von Frauen geschaut. Als Feministin würde ich mich langsam nach einer neuen Aufgabe umschauen 🙂
Wie wahr und wie befremdlich.
Man könnte sagen, die Natur hat den Feminismus besiegt 🙂
Frauen werden leider nie damit aufhören sich selbst (und ihre Konkurrentinnen) über das Äussere zu definieren.
Deshalb werden Casting Shows, Bachelors usw. auch immer erfolgreich sein.
Die Natur? Wohl eher Silikon und Botox, sowie Markenklamotten Schuhe, Täschchen und billigster Konsumismus.
Dass der Feminismus durch die Frauen selbst besiegt wurde, ist in der Aussage etwa gleichwertig wie das mit den Revolutionen, welche ihre Kinder fressen: es stimmt!
Ebenso, wie man eine gewisse Form der Prostitution feststellen kann.
Weiter oben hat jemand etwas Wahres darüber geschrieben, dass und wie sehr sich sie Frauen selbst auf das Äusserliche reduzieren. Sehr entlarvend. Werde ich in der nächsten genderspezifischen Diskussionsrunde wieder mal ins Spiel bringen, wenn da und dort die Hormone und / oder Verstand mal wieder wie eine Rinderherde durchgehen. Muh!
Zumal es wirklich sehenswerte Sendungen gibt, ob auf Arte oder wo auch immer in den massenhaften Programme ninkl. deren Mediatheken. Ansonsten kann man in der Zeit auch gut Sport treiben, Freunde treffen oder ein Blog oder Buch schreiben. Also das Leben derer die sowas wie Bätschelohr schauen möchte ich nicht haben.
Die Verzweiflung der eigenen Existenz wird immer größer. Solange es fleischgeile Heuchler gibt, hoffnungslos unterbelichtete fortpflanzerinen und nicht zuletzt das fehlen eines interessanten Lebens mit Verständniss für das wesentliche solange MÜSSEN wir leiden weil diese Szenarios uns über alle möglichen Wege penetrieren, bis wir verstanden haben das die Evolution grundsätzlich erst am Anfang ihrer Entwicklung ist. Cheers, ich genieß mir jetzt nen Schnaps….:)
Wer Sorgen hat, hat auch Likör?
Ich bin der Meinung, dass die Protagonistinnen solcher Sendungen die Schuld daran tragen, warum die menschliche Evolution im Gegensatz zur Ovulation stecken bleibt, was augenscheinlich auch das natürliche Ziel jeglicher sexueller Penetration sein soll.
Dabei sind die Diskussionen über weibliche Beuteschemata eigentlich so was von abgelutscht wie deren genetische Verbreitung, wo der Darwinismus wegen diverser technischen und medizinischen Errungenschaften leider nicht mehr recht zu greifen vermag. Schade.
Eventuell hilft da nur noch Schnaps. Ich hoffe, Sie konnten ihn geniessen….
Naja, dass den TV-Konsumenten, welche diese Sendung amüsant finden und diese schauen unterstellt wird, sie seien emotional verarmt bzw. hätten leere Beziehungen finde ich nun schon recht dicke Post.
Das gleiche Niveau wäre etwa eine Aussage wie „wie frustriert muss denn der Autor mit seinem Leben sein, dass er sich so über eine komplett unwichtige Sendung auslassen kann“….
Nun, der Autor denkt sich, dass es bei den Einschaltquoten von „Bachelor“ eine Aussage über die geistige Gesundheit unserer Gesellschaft ist.
Und Information gibts ja nicht be Bachelor. Also muss es etwas Emotionales sein. Vielleicht noch Schadenfreude und Fremdschämen. Aber das machts nicht besser. Ist wie bei Autounfällen glotzen.
es ist in der tat leider und bis zu einem gewissen grad, ein spiegel unserer gesellschaft.
Um was geht es denn beim Autor beim Beitrag?
Um Informationen? Nein. Um Emotionales. Vielleicht ebenfalls um fremdschämen, über andere urteilen, etc.? Ist das denn besser? 😉
Jeder sollte zuerst vor seiner eigenen Haustüre kehren. Nebenbei erwähnt, ich verfolgte die Sendung auch nicht. Aber wenn es jemand verfolgen will ist es doch seine persönliche Sache.
Andere verfolgen, wie 22 Spieler einem Ball nachrennen und dafür abartig viel Kohle bekommen. Sollen sie doch. Ist ebenfalls ihre Sache.
Aber deswegen diese Leute gleich pauschal zu verurteilen geht m.M. nach gar nicht.
Ich stelle die Frage, ob wir (alle) so emotional verarmt sind. Es ist nicht wie zum Beispiel „Voice of Switzerland“ oder andere Casting-Show. Es reduziert Beziehung und Partnersuche auf eine ziemlich primitive Weise.
Und nein, Emotionen sind für einmal (sonst oft hier im Blog) nicht der gewünschte Effekt. Angepeilt ist, den eigenen Medienkonsum zu hinterfragen. Wenn man sich natürlich keine Sekunde Zeit nimmt, darüber nachzudenken, bevor man in den Gegenangriff geht, verpufft die Absicht hinter dem Blogpost irgendwie.
Bei dieser Sendung geht es doch gar nicht um Partnersuche. Sondern einzig und alleine darum, ins Fernsehen zu kommen, sich bekannt zu machen und vielleicht später mal davon vielleicht beruflich oder finanziell zu profitieren, indem man irgendwo im „Showbusiness“ Erfolg hat.
Bezeichnenderweise ist ja noch keine Beziehung aus dem Format entstanden, weder in der Schweiz noch in Deutschland.
Ich teile ja grundsätzlich deine Meinung, es ist Trash-TV vom Feinsten.
ich machs einfach. fernsehen von minderbemittelten, mit minderbemittelten, für minderbemittelte.
Ich glaube nicht, dass das Ziel einer dieser jungen Dinger ist, mit einem geistig minderbemittelten Beau beizuschlafen, sondern sich im besten Licht zu zeigen und womöglich mit den optischen Vorteilen auf sich aufmerksam zu machen. Langfristig wird eine Gewinnerin wohl kaum mit dem Bachelor zusammenkommen wollen, sondern mit einem höheren Element dieser Gesellschaft. Und genau so funktioniert ja der Heiratsmarkt seit Menschengedenken. Kein Grund, dafür die heutige Menschheit zu verdammen. Es hat sich nichts geändert seit der Erfindung des Farbfernsehers. Cherchez la femme.
Was ist bitteschön ein Perpeteum Mobile? Wenn man schon Fachbegriffe verwendet, dann bitte richtig schreiben… Sonst erzielen Sie den gegenteiligen Effekt vom Erwünschten, Herr El Arbi.
Danke, der Tippfehler ist korrigiert.
Aber ehrlich, ist dieser falsche Buchstabe das einzige, was Sie wirklich stört? Ich habs übrigens nachgeprüft: Der Inhalt kommt jetzt, nach der Korrektur, nicht völlig anders an. Ehrlich.
Jap ansonsten ist der Artikel ganz ok. Sie können sich also Ihr narzisstisch geprägtes Ego durchaus „aufpolieren“…
Ich bin bekennender Narzisst. Und es ist einfacher, mit dieser Art Persönlichkeitsstörung zu leben, wenn man ihn sich eingesteht. Aber das ist eine andere Geschichte und wurde bereits in anderen Gefässen ausgewalzt.
Mein Ego hat aber eigentlich nichts mit der Fragestellung im Blogpost zu tun. Mein Ego machts nur möglich, dass ich mit der Frage eine gewisse Reichweite entwickle. 😉
Solcher Dreck funktioniert, weil er beachtet wird. Sei es wie hier von den Medien, oder dem Rest der geistig verwahrlosten Konsumgesellschaft.
Besonders tragisch dabei ist ja, dass die meisten die sich solchen Schrott geben, dass Gefühl haben „über der Sache“ zu stehen und sich nur mal etwas über die doofen Protagonisten solcher Sendungen amüsieren wollen. Dabei realisieren sie nicht, dass sie genauso Teil des Problems sind.
Früher waren es die Nachmittags-Talkshows, heute die Reality Sendegefässe.
Hauptsache Freakshow.
Ich weiss was Sie meinen. In diesen Talkshows wurden Asoziale und geistig Minderbemittelte zur Belustigung desselben Klientels vorgeführt. Unterschichtenfernsehen.
Wenn ich mir Gespräche in Büro, Bus oder Restaurant über den Bachelor anhöre, läuft es tatsächlich auf dasselbe hinaus.
Naja…Schliesslich ist ja Tamedia mit dem „Flaggschiff“ 20Minuten massiv an „Promo“ für diesen Sch*** beteiligt, oder soll es nur Zufall sien, dass 20 Minuten täglich einen Aufhänger zum Bachelor bringt?
Fragen Sie mich nicht, ich weiss es nicht. Aber niemand hat mich an meinem Blogpost dazu gehindert 🙂
Wahrscheinlich wird er auch bald zensiert, wie der mit dem Schawi und dem Carli…
@Reda: Nicht übel nehmen, aber euer Blog erreicht auch nicht ganz soviele Leute wie die 20Min-Titelseite, weshalb ihr wohl so „kritisch“ sein dürft (gemäss MIke ja auch nur innerhalb gewisser Grenzen..)
ja Ursache und Wirkung 🙂 Erreichen wir nur so viele Leute, weil unsere Inhalte so sind, wie sie sind? Und was müssten wir an Prinzipien aufgeben, um mehr Leute zu erreichen? Fragen über Fragen 🙂
das ist TA-Strategie. Good-Media, Bad-Media. So bedient man beide Seiten und hat 100% der Leser. Aber ehrlich gesagt, bräuchte es weder 20min noch diesen Blog. Und die Welt würde sich doch drehen, einfach total uninformiert in Sachen C-Proimis. Und Schawi rotiert im Grab…
Ich finds wirklich super, wie oft du Texte liest und kommentierst (und zitierst), die es deiner Meinung nach gar nöd braucht. Merci für die Klicks!
Ich bin mit Ihnen einig Herr El Arbi. Allerdings scheinen Sie den Zeitgeist nicht mitbekommen zu haben. Wir leben in einer oberflächlichen Welt bei der es schlussendlich um Einschaltquoten und Effekthascherei geht. Einerseits ist da der Sender der Geld verdienen will und glaubt, er müsse Menschen mit diesem Mist unterhalten. Andererseits gibt es in dieser Gesellschaft genug Narzissten und Psychopathen (sorry, ich sehe das wirklich so) die sich gerne in Mittelpunkt der Oeffentlichkeit stellen. Sie glauben so „gross rauszukommen“. Von daher gesehen ist das ja leider normal heutzutage. Wir sehen ähnliche Formate bei anderen Sendern wie z. B. Adam sucht Eva bei RTL. Offenbar gibts für diese Sendungen einen signifikanten Anteil Publikum. Nehmen Sie es einfach so hin. Hinterfragen bringt nix. 😉
Einen solchen Scheissdreck zu produzieren ist schon recht verwegen, aber dann auch noch minderbemittelte Marketing Chefs zu finden, die Werbezeit um diesen Scheissdreck herum kaufen oder diesen sogar sponsern, das ist allerhand! Solche Marketing Chefs gehören umgehend gefeuert, zumal sie auch noch zu dumm sind, die frisierten Einschaltquoten – das eigentliche Geschäftsmodell von 3+ – zu hinterfragen. Zum „Glück“ gab es noch diesen tragischen Todesfall – neben der Prügelei ein zweiter wohltuender Quoten-Booster. Die heuchlerische Widmung der Staffel für die Verstorbene („sie hätte es genau so gewollt“) wurde sicher von den Verantwortlichen von 3+ ebenfalls mit Champagner begossen. Na dann Prost, auf die nächste Staffel!
Fact ist… Menschen würden sich und andere töten vor laufender Kamera, nur für ein bisschen Aufmerksamkeit. Das war schon immer so (die Gladiatoren im antiken Rom waren meist freiwillig in der Arena). Nur der Zuschauer hat die Macht, dem ein Ende zu setzen, indem der diesen Mist nicht ansieht. Aber ja…. die Spezies Mensch, regt immer wieder zum Nachdenken (um das mal vorsichtig auszudrücken). Aber danke für den Kommentar, ich denke genau so…
Die Sache ist die: Der Autor hat sich den Mist selber auch angesehen und hält ihn auch noch für bedeutungsvoll genug, um darüber einen Kommentar zu verfassen. Da muss man sich nun echt „an den Kopp langen“.
Nein, der Autor hat sich den Mist nicht angesehen. Und er hält ihn für wichtig genug, um daran die Befindlichkeit des Publikums zu messen. Die Einschaltquoten sind nämlich ziemlich hoch, was den Mist zu einem relevanten Gradmesser der Medien macht. Ausserdem ist dies hier der einzig kritische Bericht in den Medien zum Thema.
Und leider ist so ein Schund auch Gradmesser des Zustands der Gesellschaft.
Uupps, die Kritik wäre aber etwas fundierter und glaubwürdiger, wenn Sie mal reingezappt hätten…
Und wenn sich die Kritik nicht genau den gleichen Mechanismen bedienen würde; ganz ehrlich, Herr El Arbi, sind Sie nicht unser TV3 und wir sind die kleinen Beutlers und Bitches, die sich nach ein wenig Aufmerksamkeit sehnen?!? 😉
Ich habs letztes Jahr verfolgt. Und ich wär 3+ und sie die Beutlers, wenn wir ein Bildblog wären und sie „Likes“ unter den Kommentaren hätten. Wenn ich wirklich das Gefühl hätte, Emotionspornografie zu produzieren, Leute zu verkaufen und meine Integrität zu korrumpieren, würde ich mir einen anderen Job suchen. Es ist so schon schwer genug, in den Medien seinen Prinzipien treu zu bleiben.
Eins müssen Sie aber beachten Herr El Arbi, Einschaltquoten sind nicht zwingend ein reliabler Relevanz-Indikator. So sind sich viele Rezipienten der mangelhaften Qualität bewusst und nutzen beispielsweise eine Sendung, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern oder als Entspannung (Stichwort Rekreation, Mood-Management)
Natürlich benutzen die Leute das, um ihren Selbstwert zu steigern. Das ist das Konzept dahinter. Wir können uns besser fühlen, wenn wir auf die Trash-Tussen und den Bachelor herabschauen. Wenn wir das aber für unser Wohlbefinden brauchen, sagt das noch immer mehr über unser Selbstwertgefühl aus, als über die Sendung.