Rolling Stones‘ Grössenwahn
Alle jubeln, nur ich muss wieder mal den Miesepeter spielen. «Die Stones waren super gestern Abend» heisst es überall. Das sollten sie auch besser sein. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts dagegen, wenn alternde Rockstars noch auf der Bühne stehen und ihre eigene Disney-Musical-Version ihres früher gelebten Rocknroll an die Leute bringen. Es ist völlig in Ordnung, noch lange übers Haltbarkeitsdatum die immer gleichen Songs zu präsentieren.
Aber ich lasse mich nicht gerne von Multimillionären abzocken. Sechs Millionen Franken Gage für die alten Männer. Das heisst zwei Millionen für Jagger und dann je eine pro Bandmitglied. Das sind 600 Bands mit je einer Gage von 10 000 Franken, die das ganze Jahr in der Stadt auftreten könnten. Das sind zehn (10!) Hafenkräne für ein Jahr an der Limmat. So bekommt der Klassiker «I can’t get no satisfaction» eine etwas andere Bedeutung. Das ist Grössenwahn.
Dafür wurde lastwagenweise Material und Publikum in die Stadt gekarrt, die VBZ richtete Sonderfahrten ein. 50 000 Leute wurden ins Stadion gepfercht, um den notwendigen Umsatz zu generieren. Natürlich könnten Fans jetzt einwerfen, dass die Leute freiwillig Ticketpreise zwischen 160 und 350 Franken bezahlten, um diese Show zu sehen. Natürlich. Komisch wird es nur, wenn man bedenkt, dass viele dieser Rockfans und Altrocker für die Abzocker-Initiative gestimmt hatten, aber nichts daran finden, wenn ein paar 70-Jährige für 5 Stunden Arbeit (Vorbereitung und Bühnenpräsenz) über eine Million pro Person bezahlt kriegen. Ich persönlich würde 350 Franken für ein Ticket nicht mal dann bezahlen, wenn sie Beethoven, Elvis, Kurt Cobain, John Lennon und Jimmy Hendrix aus den Gräbern gezerrt und auf die Bühne gestellt hätten.
Die Musikindustrie argumentiert für die teuren Konzertgagen, indem sie den Rückgang von CD-Verkäufen anführt. Einverstanden. Ich bin auch bereit für ein Ticket 80 Franken zu zahlen, wenn damit garantiert ist, dass die Bandmitglieder einen anständigen Lohn kriegen und nicht neben der Musik noch irgendeinem anderen Job nachgehen müssen, der den kreativen Output schmälert. Doppelt soviel an jemanden zu zahlen, der bereits 300 Millionen auf dem Konto hat (Mick Jagger), kann mir auch mit noch soviel Personenkult nicht schmackhaft gemacht werden.
Nein, im Gegenteil. Die Stones sind ja auch noch am Verkauf von Merchandising-Artikeln in und um das Stadion beteiligt, wo man ihnen für billige T-Shirts aus asiatischer Produktion nochmals Geld in den Rachen werfen kann. Und auch tut. Zum Beispiel für eine dünne Lederjacke für 1500 Franken.
Ich hab mir vorgenommen, für die 160 Franken, die ich nicht für dieses Konzert ausgegeben habe, einige CDs von lokalen Bands zu kaufen. Und offenbar bin ich nicht der Einzige, der den Grössenwahn der Uraltrocker nicht goutiert: Das Konzert war nicht ausverkauft. Bis zum Schluss waren Tickets zu erhalten, auf dem Schwarzmarkt vor dem Letzi brachen die Ticketpreise ein, um 20.30 Uhr war ein Stehplatz für rund 70 Franken zu ergattern. Ich habs trotzdem nicht gekauft.
174 Kommentare zu «Rolling Stones‘ Grössenwahn»
Ja ja. Und dass man über die Rolling Stones Webseite (ohne member zu sein) wochenlang „Lucky Dip Tickets“ kaufen konnte, weiss der Autor nicht. Gut es geht ja eh nicht um die Sache. Dass da von ihm was negatives kommt, war so voraussehbar. Es musste einfach so kommen.
Die informierten Fans konnten 2 Tickets kaufen und wussten erst vor Ort, wo sie sitzen oder stehen. Abholung an Kasse. Zwei member unseres Forums bekamen Golden Circle (Originalpreis CHF 305). Die Lucky Dips kosteten CHF 60 pro Stueck. Waere der Autor gut informiert gewesen, haette er ein starkes Stoneskonzert ohne grosses Brimborium erlebt. Und das noch guenstiger als jedes Hallenstadion Konzert von Irgendwem.
Es geht nur in zweiter Linie um den Ticketpreis. In erster Linie gehts drum, dass es Menschen gibt, die denken, sie seien 6 Millionen pro Abend wert.
im migros gibts auch aktionen
Ach bringt doch alles nix. Ich schäme mich auf diesem Konzert gewesen zu sein, nachdem was ich jetzt alles von El Arbi hier lesen musste kann ich gar nichts anderes als ein schlechtes Gewissen zu haben. Fuck dä scheiss
Nö. Das Konzert war gut. Etwas teuer, aber gut. Sie können ja nix für die Gage 😉
Die Stones sind Abzocker und gehören einfach nur ignoriert.
Réda, ich stimme dir voll und ganz zu!
logisch, dass ‚hardcore‘ fans das nicht hören wollen, aber eigentlich dürfte es wohl jedem normal denkenden klar sein, dass bei diesen mammutbands (u2 etc.) der gesunde menschenverstand schon lange nichts mehr zählt. ich habe mir die alten herren am sonntag abend gratis beim gemütlichen bier (ohne anstehen, gleich bestellen und konsumieren!) vor dem stadion angehört. es war unterhaltsam, mehr auch nicht. und ja, grundsätzlich mag ich den stones sound, aber für 350 stutz sehe ich mir an einem openair oder festival neben dem haupt act noch ca. 50 weitere bands an und habe definitiv mehr davon.
kleinere konzerte sind in meiner erfahrung sowieso meist viel intensiver, sprich besser. da zahle ich einer unbekannten band auf europa tournee gerne mal ein paar fränkli mehr fürs ticket, oder kaufe noch ein shirt, damit sie etwas umsatz machen und davon leben können, als es alten millionären in den rachen zu stopfen.
…..unbekannter band auf europatournee ein paar fränkli mehr zahlen? also, wie konkret? an der kasse noch einen zwanziger drauflegen und sagen „das isch dänn fürd band“? das tönt eher nach theorie als nach praxis.
aber ja: auch ich bin eine freundin kleiner konzerte mit zweifelhafter soundqualität, die nicht selten 25 oder weniger kosten. wenns mir gefalllen hat, kaufe ich eine cd oder ein shirt (kürzlich sogar für 15.–, biofairtrade, ist das zu fassen….)
nein, das geld nachwerfen tu ich ihnen sicher nicht. aber ich gehe ab und zu an gigs, welche ich früher ev. nicht besucht hätte, da eintritt ‚zu teuer‘, resp. preis/qualität noch nicht so ganz in der richtigen liga. aber früher konnten auch solche bands noch scheiben verkaufen und etwas geld damit verdienen. das ist heute nicht mehr so. darum zahle ich heute gerne ein paar fränkli mehr eintritt. und was die soundqualität angeht, so habe ich an grossen stadion-gigs schon weit mehr grauenhafte mixes gehört, als an kleineren gigs.
bei den grossen bands ist mir nur von pearl jam bekannt, dass sie sich mit grossem aufwand für günstigere tickets eingesetzt haben, damit auch weniger verdienende fans sich ein konzert leisten können. allen anderen (allen voran top-weltverbesserer und selbsternannter christus nr. 2 ‚Bono‘ von u2) scheint diese thematik ziemlich am allerwertesten vorbei zu gehen.
Ich war da, ich fands Super 😀 und es war jeden Rappen wert… Diskussionen über Sinn , Unsinn, Gier etc. gehen mir gegen den Strich. Meine meinung El Arbi, sie sind doch nur neidisch das die ganze Kohle nicht auf Ihrem Konto landete. Wäre dies der fall würden Sie hier keine moderne“ Hexenjagd “ auf die Stones, die Kosten und den daraus gewonnenen Gewinn machen.
Diese Herren und seis drum ob da ein paar Töne daneben gingen, griffe an der Gittarre stimmten oder auch nicht, haben grosses geleistet. Sie sind mitunter vorbilder der heutigen Musikszene ob man das jetzt wahrhaben will oder nicht.
Ich würde sofort wieder soviel Geld für ein Ticket hinblättern um ein Stück Musikgeschichte Live sehn zu können.
Futterneid und grosskotziges hetzgehabe kosten mich dagegen ein müdes lächeln und für’s Protikoll, vom hören sagen lernt man lügen und Nein ich bin weit unter 40 damit die alterssache auch gleich geklärt ist.
Ja, ich kann mir vorstellen, dass Sie sich nicht vorstellen können, dass es Menschen gibt, die Gier eklig finden, Menschen, die ihre Arbeit mit 2 Mio pro Tag berechnen krank und die nicht von Geld angetrieben sind. Jänu.
Für das Geld gehe ich 20 mal ins Berghain, an sonntägliche Szeneopenairs und sonstige wirklich nette Clubs und habe mind. 1000x mehr Spass, als eingepfercht beim Betrachten alter Männer auf so einem Kommerzevent. Alternativ stehen auch gute kleine Konzerte mit weit mehr Kommunikations- und Vernügungspotential zur Verfügung. Dabei unterstütze ich dann noch die Szene und Künstler, die es brauchen können. Das ist ein weit attraktiveres Konzept wie ich finde. 🙂
Ja, genau. Sie unterstützen die Szene und Künstler, bis diese dann auch zu grossen Abzockern werden. Das ist nämlich das Ziel aller. Sonst würden sie gratis und zur persönlichen Sätisfäktschn auftreten.
Falsch, gen 100% der Künstler die ich sehe/ höre sind bis heute keine Abzocker, ihre Systemvorstellung ist falsch. Nehmen Sie nur das o.g. Bsp. Berghain, die aufgrund des Touriandrangs pro Abend 100 Euro Einlass nehmen und die Getränkepreise drastisch erhöhen könnten, was sie nicht tun, da sie sich einer bestimmten Klientel und Szene verpflichtet fühlen. Mainstream dem mainstream, Alternatives und Indipendent den Denkern und Geniessern. 🙂
Ja – die Welt ist voll von selbstlosen Menschen, die wissen, dass man Steine nicht rollen kann. Wie konnte ich das nur vergessen….
Sie verkennen die Situation, nicht selbstlos, denn es wird ja die Kunst genossen und so habe ich für meinen Geschmack grossartigere und unterhaltsamere Abende als in dieser Massenarena. Wenn dazu noch die gute Sache kommt, ist das Glücksziel für den Abend/ Tag übererfüllt.
Fakt ist und bleibt:
Wer eine Band liebt und ein richtiger Fan ist, bezahlt gerne 300.-, um seine geliebten Musiker noch einmal zu sehen. Ob diese nun 1 Million oder nur 20000 daran verdienen ist jedem richtigen Fan egal.
Klar ist es nicht verständlich, dass Mick Jagger für gute 5 Stunden Arbeit 1 Million verdient, aber für einen Fan ist dies nicht von Bedeutung.
Dann hat der Fan, der Mick Jagger ja schon 300 Millionen aufs Konto geschaufelt hat, es auch verdient, wenn sein Idol sich über ihn schlapp lacht und nicht spielt, wenn er keine Millionengage kriegt.
Armer Herr El Arbi… resp. ich bewundere Ihre Geduld, wie Sies immer wieder versuchen 🙂
Nochmals für alle zum mitschreiben…
Es ist ok und eine persönliche Entscheidung, wieviel man ausgibt.
Die hohen Ticketpreise sind nur eine logische Konsequenz, denn niemand kann von einem Veranstalter verlangen, dass er aus Fanliebe minus macht…
ABER ich erinnere daran, dass das gleiche Konzert, mit den fast gleichen Songs, mit einer mindestens so imposanten Bühne, vor ähnlich grossem Publikum noch vor 15 Jahren eben nicht 11 Mio gekostet hat, so dass die Ticketpreise zwischen 40 und 65 Franken lagen!!!
Und der Grund kann nicht nur bei den Verkaufszahlen der CDs liegen, da spielt nun mal echt ein wenig Abgehobenheit/Gier mit…
PS: Habe gestern Robbie 90 Stutz is Füdli gsteckt… war jeden Rappen wert…
Aber hoffentlich kein Münz.
Mit 72 auf der Bühne (dazu noch singend)auf derBühne rumseckeln und das 2 Stunden am Stück, da wäre einer von unserer Fussballnati klinisch tot!
An Ihrem Kommentar erkennt man deutlich, dass Sie nicht dabei waren. 65-73 jährige Protagonisten, die auch nach 50 Jahren die immer selben Lieder voller Energie und mit einem unglaublichen Enthusiasmus spielen, sind mir schon 170 Stutz wert. Und natürlich war es eine Gruftie-Show! Band und Publikum sind zusammen alt geworden! Die meisten verbinden eine Unmenge von Erinnerungen mit diesen Liedern, und zwar nicht nur an ein paar Episödchen, sondern die Erinnerung an ein Lebensgefühl, geprägt von Aufbruch und Umbruch. Wer dafür die Kohle rausrücken möchte, soll doch! Süss fand ich übrigens die Grosseltern mit ihren halbwüchsigen Enkeln – vor der Bühne am Kiffen. So verbinden sich also die Generationen…
Aber im Ernst: hier einen kleinlich auf Rappenspalter zu machen ist etwas grotesk, wer den Jungs gratis zuhören wollte, konnte sich vor dem Stadion postieren. Ich finde es schön, dass sie Jungmusiker fördern, tue ich auch gerne. Wie ich mein Geld zum Fenster raus haue, möchte ich aber bitteschön selber entscheiden und nicht erst einem komplizierten moralischen Kalkül unterwerfen, wer es denn Wert ist, von mir noch Stutz zu kriegen. Klar, in Ihrer Welt die Jungen und Obskuren, aber das ist mir dann doch etwas zu einseitig. Ach ja, stimmt, es geht hier ja nur um die Menge von Geld. Die akzeptable Menge legen auch sie fest oder gibt es da einen international verbindlichen Schlüssel?
Ok, nochmals wegen des Geldes: Wer denkt, seine Arbeit von einem Tag sei 2 Millionen wert, sagt etwas über sich aus. Wer ohne diese Gage nicht spielt, sagt etwas über die Wertschätzung seinem Publikum gegenüber aus. Wer von seinem Publikum, das ihn erst unendlich reich gemacht hat, dann noch diese Ticketpreise verlangt, spuckt den eigenen Fans ins Gesicht. So einfach.
@sand:
1. sie müssten mir als jüngerem menschen erklären, wieso der „aufbruch“ und „umschwung“ nie stattgefunden hat?
2. wenn es gar keinen „aufbruch“ und „umschwung“ braucht, wieso dann die menschen davon träumen, reden, singen usw.?
3. ihr einziges „argument“, um die hohen preise zu rechtfertigen, besteht in ihrer meinung, dass jeder die freiheit hat, selber zu entscheiden, für was er sein geld ausgibt. das ist eine binsenweisheit. freiheit ist ein sehr komplexer begriff, sie schrumpfen ihn auf die triviale frage, für welche ware ich „selbstbestimmend“ welches geld ausgebe. letztendlich verwechseln/binden sie kapitalfreiheit mit dem komplexen begriff menschlicher freiheit. das ist das neoliberale totschlagargument und es ist nicht nur logisch falsch.
Wenn du gut bist, bist du gut, Es kamen nicht 48000 ins Letzigrund weil sie schlecht sind, und weil sie nicht „Made inChina“ sind hats eben einen Batzen gekostet, aber dieser Batzen war Gold wert
In aller Deutlichkeit: Ich habe für das Ganze rund 40 Stutz bezahlt (1998). Fühlen Sie sich nicht ein klein wenig verarscht?!?
Das ist wie, wenn Sie morgen im Restaurant für das gleiche Essen wie heute 4x mehr bezahlen müssten und als Erklärung wird die MEI angeführt (der Abwascher ist jetzt Schweizer und kostet mehr)…
als rocker und musiker tut s mir in der seele weh, wenn ich solch eine abzockerei mitbekomme… zumal das meisste ab band oder von ghost musikern hinter der bühne kommt! (ihr denkt nicht ernsthaft ein sänger, egal welchen alters kann täglich so eini leistung abliefern) und mr. keith richards spielt ja nicht mal im tackt zu den dazugehöhrenden töne, geschweige denn noch an den richtigen akkorden!!!!!!! das, ist wahre abzockerei und hatt nichts mehr mit rock n roll zu tun, geschweige mit ehrlicher musik… ich bin sicher es war ein super abend und eine hervoragende show… aber eben nur eine show welche niemals zu solchen preisen stattfinden dürfte! die band hatt riesiges geleistet und massen bewegt, grandiose lieder geschrieben… doch durch ihr jetziges verhalten verliert si jeden respekt meinerseits…
r.i.p once one of the biggest bands in the world!
@ Réda El Arbi
Ich würde jetzt also gerne wissen, wieviel Geld Sie verlangen würden, wenn Sie nur einmal im Jahr für Ihre Arbeit bezahlt würden. Ist schon klar, keine 2 Mio, aber ich Wette unter 80’000 würden auch Sie nicht gehen. Aber naja, man kann es Drehen und wenden wie man will, am Ende bleibt nur noch die Tatsache, dass es Leute gibt die soviel bezahlen. Und das wird so bleiben, solange es solche Leute gibt. Da können Sie mit Ihrem Blog nichts ändern, und auch sonst niemand etwas dagegen tun… Ist so, weil ist so!
Auf Ihre erste Frage: Wenn ich pro Text bezahlt würde, was in etwa eine Konzert entspricht, und dabei noch mein Können und meine Erfahrung einberechnen müsste, würde ich einen ganz normalen Tagessatz eines Journalisten zzgl. Sozialleistungen verrechnen. Nicht einen Jahreslohn. Aber ich kann meine Auftraggeber bei Tamedia ja mal fragen, ob sie mir einen Jahreslohn für naja, sagen wir eine Woche intensiver Arbeit zahlen würden.
Was das Zweite angeht: Ja, es ist nicht verboten, Leute abzuzocken. Es ist aber auch nicht verboten, darauf hinzuweisen, dass die Stones ihren Fans, die sie ja est reich gemacht haben, ins Gesicht spucken und sich wahrscheinlich nicht mal eine Sekunde Gedanken machen, wie sie mit den Leuten umgehen.
Wenn mich Néstle oder ein anderer Konzern abzockt, dann zahl ich das und beiss auf die Zähne, weil ich das Produkt eben haben will. Wenn die Stones ihre Kunden abzocken, werden sie dafür auf der Bühne noch gefeiert. Da liegt der Hund begraben.
Solange es genug Schafe gibt, die sich melken lassen, geht das Spiel weiter. Aber da es nicht ausverkauft war, scheint die Schmerzgrenze nun überschritten. Rock n Roll Fans dürften eh zu Hause geblieben sein.
Fazit des ganzen Blogs: Réda El Arbi kann nicht verkraften, dass es Leute gibt, die – aus seiner Sicht – (zu) viel Geld ausgeben für etwas, das ihm weniger Wert ist, und dass andere entsprechend viel verdienen dran. Voilà. Wozu denn die ganze Aufregung? Der Vergleich mit „Abzockern“ greift übrigens nicht. Die Stones sind keine Angestellten, die ohne Risiko hohe Saläre und Boni erhalten. Wenn die Leistung nicht mehr stimmt, brechen auch die Einnahmen ein (wie übriges auch bei Federer etc.).
die stones sind angestellte ihrer marke. die marke wird selbst dann weiterverdienen, wenn die angestellten gestorben sind. das haben marken so an sich.
„angestellte ihrer marke“ – wie poetisch, und doch gleichzeitig hochpräzise.
Hebt mit dem Hafen-Chäs ..äh..Kran die alte abzockende Classe Politique ..äh…Musique hoch und schmeisst sie in die Limmat!
ich habe mir auch gedacht, dass die revolutionären riffs von keith viel realer rübergekommen wären, wenn er ordentlich am haken gezappelt hätte, sie hätten auch das horn übertönt.
Ha, mein Stichwort:
Offtopic, aber jetzt muss es raus:
Das Nebelhorn, au Backe, ich konnt’s kaum glauben, echt noch dööfer als der Kran an sich.
Hat da vielleicht ne Taube ihr Nest drin dass man’s kaum hört?
Ne im ernst: Hafenkäs, echt!
und:
sonst bin ich wriklich nicht so bünzlig!!
Ich bin ja kein Rassist, aber… diese Fremden da sind nicht von hier!
Normalerweise erzeugen die TA Blogger bei mir Brechreiz, ähnlich demjenigen, wenn Blocher wieder etwas zum Besten gibt.
Dieser Artikel aber trifft den Nagel auf den Kopf und dies nicht zu knapp. Ja, wir hören die Stones freiwillig und lassen uns ebenso von Real Madrid, Roger Federer, Vasella und Ospels über den Tisch ziehen.
Es ist immer dasselbe: eine kleine Elite zockt ab, darunter wird die Luft schnell dünn.
I can get no satisfaction – nicht nur Prostatabedingt!
Aber…..aber…..drum hat man auch die Freiheit , NICHT HINZUGEHEN und sein Geld für was vernünftiges einzusetzen. Es ist unsinnig die Rocker zu verurteilen, was müsste man dann sagen über solche welche sich 200’000.- fränkige Autos kaufen, Antiquitäten in Millionen Höhe anschaffen, und x andere Beispiele???… Vernunft wird halt nicht mit löffeln verteilt, sondern mit Zahnstochern…..
Da gibt es den massgeblichen Unterschied, dass Rock n Roll oppositionell und alternativ war/ist. Die Stones jedoch zocken heute gerade ihre Fans ab, die sie erst gross gemacht haben, verhalten sich also mainstream kommerziell wie ein Justin Bieber. Wer sich hingegen ein teures Auto kauft tickt auch nicht ganz koscher, aber er macht es zu seinem Privatvergnügen. Auch wenn die Umwelt und Mitmenschen mitunter an Abgasen und Geräuschen leiden müssen, aber das ist ein anderes Thema.
@hannah
wenn sie erklären könnten, warum etwas zum zeitpunkt a oppositionell/alternativ ist und zum späteren zeitpunkt b das gegenteil ist, auch dann wäre wohl nichts gewonnen, weil selbst diese erklärung diesem mechanismus ausgesetzt ist. es gibt in dieser gesellschaftsform kein aussen, das ist der zynismus dieses systems.
Ich kann dazu nur sagen, dass ich ohne grosse Erwartungen an dieses Konzert gegangen bin, weil ich a) kein spezieller Stones-Fan bin (war) und b) auch das „alte Säcke-Bild“ vor mir hatte. Bloss: Das Konzert war im Nachhinein eines der besten, die ich je gesehen habe (und ich habe auch dutzende Kleinkunst-Anlässe besucht). Und ich würde Herrn Réda El Arbi gerne einmal knapp 2,5 Stunden singen und rennen sehen, wie das Herr Jagger getan hat. Mal sehen, ob er danach noch an seinem Stones-Altherren-Image weiter herumnagen mag…ich halte fest, dass der Anlass ausverkauft war, und dass wirklich niemand gezwungen wurde, dort hineinzuschauen. Ich kaufe übrigens auch desöfteren noch Ton- und Filmträger. Da kriegt man heute ja z.B. für 7 Franken Konzert-DVD’s. Es steht Ihnen doch frei, Konzerte so zu geniessen. Das beste war schon immer etwas teurer als Kleinkunst. Und im Unterschied zu Nestle und Co. beruht der Reichtum der Stones nicht auf Ausbeutung von Drittwelt-Sklaven…
Zuerst: Guter Beitrag und ich bin eigentlich vollkommen gleicher Meinung!
Andererseits verstehe ich die Band auch: Man stelle sich vor, man spielt über Jahrzehnte 1-5 mal pro Woche die selben Lieder auf einer Bühne! Das ist ja soooowas von langweilig! Und das sagen viele Musiker. Auch solche, die ich persönlich kenne. Wenn du seit 20 Jahren immer den selben Hit spielen musst, kannst du den Song nicht mehr hören! Aber du musst ihn bringen, weil das Publikum sonst total enttäuscht ist. Deshalb verstehe ich es irgendwie, dass Bands, die schon so lange auf der Bühne stehen, sich nicht mehr um Konzerte reissen. Da kommt man dann wohl schnell in Versuchung, dass man einfach sagt „OK, wenn du mir so und so viel gibst, spiele ich und sonst bleibe ich lieber zu Hause bei der Familie“.
Ich bin selbständigerwerbend. Wenn ich eine Auftragsanfrage bekomme, die ich uninteressant finde, verlange ich auch überhöhte Preise. Wenn der Kunde den Auftrag dann immer noch mir gibt, OK, dann habe ich wenigstens anständig daran verdient (und kann es mir dadurch auch mal wieder leisten, einen unbezahlten Auftrag anzunehmen, der dafür Spass macht oder einem guten Zweck dient).
Und schlussendlich ist ja dann wirklich jeder selber dumm, der so viel für ein Ticket bezahlt. Ich habe noch nie mehr als 50 Franken für ein Konzert bezahlt und wüsste auch keine Band, die mir mehr wert wäre. Und solange die Leute so dumm sind, solch überrissene Preise zu bezahlen, wird sich auch nix ändern (und die Bands lachen sich ins Fäustchen).
Lieber Herr Arbi.Ich glaube nicht dass es einen Veranstalter gibt der laut Ihrer Rechnung 13000000 ausgibt, für ein Konzert das hochgerechnet bei Einnahme pro Person 250 Fr.und ca.50000 Besucher 12 500 000.einnimmt.
Grüsse
P.Liechti
Der Durchschnittspreis betrug 268 Franken, ohne Merchandising, Getränke und andere Abgaben. Umgesetzt zwischen 14 und 15 Millionen. Rechnen Sie selbst. Keine schlechte Ausbeute für einen Abend.
Gott weiss alles,El Arbi weiss mehr.
Liechti
Geht doch lieber 20 Mal an ein Kollekte-Konzert der zahlreichen hochklassigen CH-Bans und werft jeweils 10 Schtuetzli in den Topf.
da müsste man sich ja wahrscheinlich mit inhalten auseinandersetzen
@ El Arbi: Sie haben in Ihrem Blog (dessen Sichtweise ich teile) einige Gralshüter des neoliberalen Kapitalismus attackiert. Dementsprechend kommen die Kommentare. Da sind auch alle „Argumente“ dabei: Neid, Wert, Markt, Leistung, Angebot und Nachfrage, usw. usw. Der neoliberale Kapitalismus vermanscht und verpanscht alles. Denn eigentlich würde es ja um Kultur gehen bei einem solchen Anlass. Gelungene Kultur hat mit selbstsüchtigem Träumen nichts zu tun. Es gibt nicht nur das Lustprinzip, sondern auch das Realitätsprinzip. Deswegen gibt es das Prinzip der Angemessenheit und Verhältnismässigkeit nicht mehr, was elementar für eine funktionierende offene Demokratie wäre. Man sollte die „Stones“ u.a. in der Pfeife rauchen, um sie möglichst schnell zu vergessen.
@dsd
sie sagen es
@Réda El Arbi wenn ich sowas lese wird mir übel. was hat denn musik mit dem lebensalter zu tun du depp
Weber, das behaupten aber auch nur die Alten, sie hätte nichts mit dem Alter zu tun.
das ist die erste generation der alten, die mühe haben mit dem altwerden.
Schlussendlich gibt es Leute, denen es wert war, so viel zu zahlen. Ich persönlich würde dies nie tun, aber wenn es andere tun wollen, dann lass ich die das machen. Das subjektive Empfinden, was einem wieviel wert ist, ist doch jedem oder jeder selber überlassen…
Und ausserdem finde ich es gar nicht so schlecht, dass im Schwarzmarkt die Preise einbrachen. Es gibt schliesslich genug viele Konzerte an denen die Tickethändler ordentlich abkassieren und Fans (teilweise) in die Röhre gucken müssen…
Ich hoffe nur dass der Verfasser keinen Fussball guckt…oder sonstige sportliche Grossanlässe!
Nein, ich find Grossanlässe grundsätzlich etwas blöd.
Man kann auch einmal versuchen, es umgekehrt anzuschauen. Nehmen wir an die Stones, ihre Manager und Veranstalter würden die Stehplätze für Fr. 40.- und die Sitzplätze für 80.-/120.- anbieten. Es würden 200’000-400’000 Leute kommen wollen (Wo ist dieses Stadion?). Nehmen wir an, es würden 250’000 kommen für einen durchschnittlichen Preis von 60.-, dann wären wir auch bei 15 Millionen Einnahmen. Oder es würden nur 50’000 verkauft, dann würde der Reibach einfach auf dem Schwarzmarkt gemacht. Preise von Fr. 500-1’000.- wären bei den Schwarzhändlern wohl der Normalfall. Und selbst wenn man die 50’000 Tickets verlosen würde, würde immer noch ein erheblicher Teil schwarz gehandelt. So sehr ich mir alles andere wünschte, wir leben im KAPITALISMUS, es regiert die FREIE (!?) Marktwirtschaft und da regelt schlicht und einfach der Markt den Preis. Die Stones als die Bösen zu deklarieren ist Schwachsinn.
Wenn die 50 000 auverkauft gewesen wären, stände man vor demselben Problem und würde noch immer zuviel bezahlen.
Ich glaube, du hast meinen Gedankengang nicht wirklich verstanden. Es ist das System, die Gesellschaft, die derartige Preise generiert, die Stones profitieren einfach davon. Überall wo Top-Stars agieren, geht es um horrende Summen – wie schon weiter unten gesagt: Auch in der E-Kultur, im Sport und anderswo. Warum sind Ronaldo und Bale um die 100 Millionen Franken «wert»? Wie sind die Preise bei Formel 1-Rennen, Champions-League- oder WM-Finals, bei Tennis-Grand-Slam-Finals, bei klassischen Konzerten mit Topshots? Preisgeld für einen Grand-Slam-Sieg im Tennis, ca. 1,5 Mio Franken (oder mehr?). Kaum jemand schreit auf angesichts der Tatsache, dass unser Roger National Federer, inzwischen auch ohne Grand Slam-Titel, allein mit Werbung, Merchandising (also ohne etwas zu tun) jährlich Millionen kassiert. Nochmals: Es ist der Markt (allenfalls auch noch der Schwarzmarkt), der die Preise bestimmt. Die Top-Stars nehmen schlicht und einfach das, was die Leute bereit sind zu zahlen (abzüglich der Anteile einer ganzen Unterhaltungsindustrie, die auch noch kräftig mit kassiert).
Dem kann ich nur entgegensetzen: Es war aber nicht immer so….
Das stimmt tatsächlich. Aber eben, die Zeiten ändern sich, es wird immer schlimmer. Auch im grösseren Rahmen: Die Umverteilung von Kapital findet immer mehr von unten nach oben statt, nicht umgekehrt, auch global (siehe dazu auch Tagi-Magi vom 24.05.14, wenn man das liest, dann kann man sich wirklich ereifern). Und die Mehrheit (zu der ich nicht gehöre) will es auch so, sie lehnt die 1:12- und die Mindestlohn-Initiative ab und sie wird auch die Erbschaftssteuer bachab schicken. Wer hat, dem wird gegeben.
Das Lustigste, ja Tragikomischste daran ist doch, dass zumindest im Bereich Musik/Kultur dieser Umverteilung entgegengewirkt werden könnte… aber nein, anstatt diese geldgeilen Säcke beim Namen zu nennen, wird das Ganze auch noch verteidigt…
Und ja, sie sind geldgeil… es gibt wirklich keinen vernünftigen Grund, weshalb die ganze Band nicht auch für 2 Mio hätte auftreten können…und dafür die Tix für die FANS etwas günstiger machen….
„Der Markt regelt den Preis.“
Immer wieder die gleiche faule Ausrede. Die Stones könnten auch ein Gratis-Konzert geben, es wäre für niemanden ein Problem, zumal sie ja genug Geld haben.
Ich sage nicht, dass Sie das tun sollten, aber sie könnten es locker verkraften, es käme sicher gut an.
Nicht der Markt diktiert die hohen Preise sondern einzig und allein die Gier der Beteiligten. Das ist nicht überall so aber in diesem Fall ganz offensichtlich schon.
Ich schliesse gar nicht aus, dass Gier auch eine Rolle spielt. Aber die Motive, warum die 4 älteren Herren und ihre Entourage (long live Lisa Fischer) immer noch spielen, halt für teures Geld, sind sicher komplexer. Ich jedenfalls sehe nicht in deren Seele hinein. Möglicherweise brauchen sie immer noch das Bad in der Menge oder was auch immer. Ich bleibe bei meiner Markt-These, dazu nun noch ein kleines Geständnis: Ich war auch entschlossen, das Konzert wegen der hohen Preise zu «boykottieren» (wenn man dem so sagen will). Am Sonntag davor las ich in der Sonntagspresse, dass die Ticket-Preise auf Auktionsportalen am Einbrechen seien (angeboten wohl von echt Verhinderten und mutmasslichen Schwarzhändlern). Die «Verkaufs-Panik» war am Dienstag so gross, dass ich 3 Tickets zu je Fr. 60.- ersteigern konnte (Stehplätze). Meine 2 Kumpels sagten kurzfristig ab. Da nun die Nachfrage gegen das Wochenende wieder stieg konnte ich diese 2 Tickets problemlos zu je Fr 120.- verkaufen (hätte ich noch länger gewartet, wäre noch mehr drin gelegen, meine Gier hielt sich also in Grenzen), folglich machte ich immerhin Fr. 60.- «Gewinn». Dann noch einen Early-Entry-VIP-Pass ersteigert für Fr. 4.- und schon war ich zuvorderst im Golden Circle … und eben: mit Gewinn. Bin ich nun auch ein kleiner Abzocker und ein Kapilalistenschwein, weil ich auch in diesem Markt mitgespielt/-gezockt habe?
@tststs: Jetzt werde ich aber gründlich missverstanden. Ich verteidige «das Ganze» in keiner Weise, im Gegenteil: Ich will hier hier nur die FATALE REALITÄT darstellen, nämlich dass «das Ganze» gemäss der kapitalistischen, marktwirtschaftlichen Gesetze funktioniert … und diese entsprechen überhaupt nicht meinen Idealvorstellungen (ein bisschen widerspreche ich mir selbst, siehe Ende meiner Antwort an «Böser Wolf»).
Jeise, Sorry Hr. Weber! Das wollte ich Ihnen keinesfalls unterstellen… im Gegenteil, Sie bennen die Dinge (IMHO) richtig. Und während bei jedem anderen Beispiel, wo dieser Mechanismus greift, schnell einmal auf die Protagonisten eingeprügelt wird, wird hier das Ganze verteidigt (von anderen, nicht von Ihnen)…
„Bin ich nun auch ein kleiner Abzocker und ein Kapilalistenschwein, weil ich auch in diesem Markt mitgespielt/-gezockt habe?“
Natürlich steht es jedem frei, das MEISTE aus einer Sache rauszuholen (was Sie übrigens mit obengenanntem Beispiel IMHO nicht machen). ABER ich als Fan würde mich schon fragen, ob noch Publikum oder schon monätere Milchkuh bin… Ich glaube, das passende Wort ist AUSNUTZEN. Aber Sie haben ebenfalls recht, dass nicht die Stones die eigentlichen Fiesen sind, sondern andere die Dummen, weil sie sich ausnutzen LASSEN…. (und dann hier das Ganze in Abrede stellen)
@tststs: Dann bin ich ja doch ganz bei Ihnen, wie man neuerdings im deutschen Talkshow-Jargon sagt, oder Sie sind ganz bei mir. Es stimmt: für Ausnutzung, oder noch schärfer gesagt für Ausbeutung braucht es immer zwei: den Ausbeuter und den Ausgebeuteten. Der Ausgebeutete soll sich und er muss sich wehren, und er kann sich auch durchaus wehren, solange er nicht mit physischer und/oder psychischer Gewalt, Zwang, Macht daran gehindert wird. Wenn er sich nicht wehrt, dann ist es in seiner Verantwortung, dass er sich ausbeuten LÄSST.
@weber/wolf
singen sie auch mit bei „jeder rappen zählt“, immer ende des jahres in der tollen und reichen ch?
ganz einfach, wer nicht da war, der kann auch nicht sagen ob das konzert 20, 30 oder 300 franken wert war. somit löst sich dieser blog von alleine in luft auf.
Es geht auch nicht darum, was das Konzert wert war, sondern was die Arbeit von einem Tag wert sein kann.
grundsätzlich ist es nicht die arbeit von einem tag. es ist das resultat von 52 jahren musikalischem schaffen, auf einem niveau, zum dem die aller meisten menschen auf dieser welt nicht fähig wären.
wie kann man also behaupten, ein „produkt“ wäre seinen preis nicht wert, wenn man den herstellungsaufwand völlig ignoriert und ausserdem das endprodukt gar nicht erst anschaut?
es ist, also würde einer, der noch nie einen schluck wein getrunken hat behaupten, ein seltener, 10 jähriger rotwein, wäre eigentlich nur traubensaft und nicht mehr wert als ein glas wasser…
Nein, da die Stones bei jedem Mal, wenn einSong am Radio läuft, wenn du was runterlädst, wenn ein Werbejingle Stones-Material benutzt, ja sogar wenn jemand die Zunge rausstreckt, abkassieren, ist die Arbeit der letzten 100 Jahre bereits bezahlt. Es geht um ein Konzert, oekonomisch Kulturdienstleistung genannt.
und so soll es auch sein. sie sollen an jedem noch so kleinen zünglein auf jedem noch so billigen t-shirt ihren (grossen) anteil haben. sie haben es sich verdammt noch mal verdient. sie haben es sich erarbeitet. sie haben die rolling stones erfunden, gross gemacht und viele leute mit ihnen reich gemacht. es ist ihr lebenswerk. ihre kohle. ihr alleiniger verdienst. ihre songs. ihre ideen. ihre shows IHRE KOHLE. und nicht deine und nicht meine. schono blöd aber ist leider so.
Schneider, Kohle haben Sie zweimal erwähnt.
Nein, erwähnt hat er es nur einmal. Da zweite Mal hat er es geschrien.
Genau… Blablabla über sinn & unsinn !!! Freie entscheidungsweise jedes einzelnen. Ich auf jeden fall werde die stones in fünf jahren wieder sehen… Bis dann schreibt doch noch ein wenig
Dummschwätzer…
Hat schon mal jemand nach den Preisen eines ganz normalen Konzertrs in der Tonhalle geschaut? Oder in der Oper? Staatlich subventioniert und fast (nur fast) genau so teuer.
Marktpreis ist der Preis, den der Markt (die Konsumenten) bereit ist zu zahlen. Ich war dort, CHF 164.35 , ja und?
Das teuerste Ticket im Opernhaus ist glaubs so um die 320 Franken. Davon werden nicht nur 6 Leute, sondern über hundert Mitarbeiter bezahlt. Aber die 6 Millionen sind reine Bandgage. Dazu kommen noch Kosten von 7 Millionen für Roadies, Infrastruktur etc.
Ja nun konkret: Wie hoch wird das elitäre Spiel (ich mag es sehr!) subventioniert?
Du bist ein bänz & hast keine ahnung wie viele leute rund um diesen anlass bezahlt werden müssen… Abgesehen davon kann dieser event nur von nutzen sein für euch zürcher
Richtig. Ich denke, die Stadt Zürich hat sicher eine halbe Million Quellensteuer einkassiert.
Bei Rockkonzerten sollte es schon noch einen Unterschied zur Oper geben. Rockmusiker, -fans und -szene sind meist eher alternative Denker, anstatt mainstreamige Herdentiere. Stones sind aber wie China, alternatives Theaterspielen und erzkapitalistischer Kern, inakzeptabel.
Das ist ja nett: Die Rockmusik als Gral des alternativen Denkens ! Die Oper (dieses Jahr gab es „die Soldaten“) als Mainstream zu bezeichnen tendiert zu leicht spezieller Sichtweise.
Der Deal mit den Stones ist doch ganz einfach: Ein Konzert kostet 13 Mio CHF. Magst Du es kaufen? Der Veranstalter wollte es kaufen und hat sich überlegt wie hoch der Ticketpreis sein muss damit er das rentabel zu Ende führen kann. Das Ergebnis haben wir gesehen: 48000 war es das wert. Mir auch! Mein iPhone ist allerdings ca. 5 Jahre alt. Da ist mir ein ständig neues nichts wert. So sind eben die Unterschiede.
Ist doch nicht schwer zu verstehen, nach kapitalistischer Un-logik funktioniert das Stones-Spiel, moralisch ist es mehr als fragwürig.
Zuerst einmal möchte ich gerne fragen, woher Sie denn die Infos mit den Gagen haben.
Diese sind von Land zu Land sehr unterschiedlich und es hängt natürlich auch davon ab, welche Deals das Management mit dem Booking hat.
Falls irgendjemand die Ticketpreise als nicht gerechfertigt empfindet kann ich das nicht verstehen.
Diese Leute scheinen einfach blind zu sein. Um ein Konzert dieser Grösse auf die Beine zu stellen braucht es die Mitarbeit von mehreren Hundert (wenn nicht sogar 1000) Personen. Das Stadion wurde für 10 Tage gemietet und diese Miete ist nicht gratis sondern wird sich im 5-6-stelligen Bereich befinden.
Vielleicht sollten sich diese „Motzer“ nochmals genau überlegen, was für ein Riesenaufwand ein solches Openairkonzert darstellt, wieviel Manpower gefragt ist und Organisationstalent dazugehört. Dass Mick und seine Kollegen gut verdienen ist klar. Aber nicht nur deshalb ist das Ticket teuer. Es steckt mehr dahinter.
Die Bandgage beträgt sechs Millionen. Die restlichen Kosten, Aufbau, Transport etc schlagen nochmals mit ca 7 Millonen zu Buche. Es geht nur begrenzt um den Ticketpreis. Bei 5000 Leuten wär der vielleicht sogar berechtigt. Aber bei 50 000 Leuten eher nicht.
Woher weisst du, dass die Gage 6 Millionen beträgt?
Hast du den Vertrag denn gesehen?
Aus der NZZ am Sonntag. Laut einem Insider. Also wenn die NZZ nicht mehr als Quelle für Geldinfos taugt ….
So wie bei der InTouch immer steht „gemäss einem engen Freund von Lindsey Lohan“… naja.
Spekulieren kann man ja, wie es aber wirklich ist bleibt wohl ein Geheimnis des Veranstalters.
Ja, die NZZ ist sowas wie InTouch.
die stones haben mit den verkäufen ihren reibach schon längst gemacht, sie veröffentlichen auch kein neues material mehr (ausser ihre entstaubten studioaufnahmen aus der jura-zeit). sie quetschen nun mit ihren touren das letzte geld aus ihrem repertoir und das alle schaltjahre wieder – alles legitim.
die band habe ich in den 70er- und 80er-jahren schon gesehen, mit demselben repertoir, darum gehe ich sie auch nicht mehr schauen. als liveband allerdings, können sich viele andere ä****** (lies: alternde/sabernde abzocker) an ihrer performance ein beispiel nehmen
ALLES NUR NEID .
Genau! Jawoll! Weil in Ihrer Vorstellung keine Menschen existieren, die sich vor Gier ekeln und nicht nur durch Geld angetrieben sind.
well done, Reda
Als die Preise für die Stones bekannt wurden, habe ich im ersten Moment leer geschluckt.
Dein Artikel, lieber Réda, finde ich zu einseitig. Die Preise kommen alleine von den Stones aus? Schon möglich, die Leute zahlen nie gerne und würden selbstverständlich für weniger Geld ans Konzert gehen. Aber auch diesmal wurde die Schmerzgrenze noch nicht erreicht. Die spannendere Frage wäre: Weshalb? Weshalb werfen die Leute den Jaggers dieser Welt das Geld weiterhin nach?
Die Antwort: Allem Anti-Aging-Firlefanz zum Trotz kann man die ewige Jugend noch immer nicht kaufen. Aber man kann sich ein paar Stunden seiner Jugend gönnen. Es geht nicht ums Aussehen (sicher nicht bei den Stones!), sondern um ein Gefühl. Dafür greift man tief in die Tasche.
Und spielt es da eine Rolle, wie viel der furchige Mann da auf der Bühne bekommt, wenn man sich einmal wieder jung fühlen kann?
Nun ja, wenn der furchige Mann nur für das Publikum spielt, wenn er dafür Millionen bekommt, weiss ich nicht, ob ich ihn dann sehen will. Ich gebe gerne Geld für einen schönen Abend mit Retro-Aspekt aus, aber ich lass mich nicht gern verarschen: „6 Millionen Gage oder wir spielen nicht für euch“ sieht mir nicht nach Wertsch$tzung eines Publikums aus, die ihnen den ganze Reichtum überhaupt erst möglich gemacht hat.
Schon nur der Gedanke das ü 50 Sattelschlepper antraben müssen um sich ein bisschen jung zu fühlen schaudert mir. Hätten die, diese alten Steine ins Kaufleuten gerollt hätte ich sogar 500 Tacken für ein Ticket bezahlt.
Also Jungfühlen wäre das letzte, was mir beim Anblick der alten Männer einfiele. Das geht vielleicht den Silberrücken im Publikum so, aber die meisten Musikkenner dürften zum akustisch-visuelllen Jungfühlen bessere Rezepte haben. 😉
Ach ja? Beispiele bitte!
Deplaziertes dümmliches Sozialgesülze. Die professionellen Links-Nöler sind wieder einmal die Spassbremsen der Nation und spielen sich als moralinsaure Oberlehrer auf. Langweilig, peinlich. Und erst noch sauschlecht geschrieben. Spart euch solchen Unsinn für die WoZ und die Juso-Zeitung auf!
Danke für die brillante, tief argumentative Kritik. Wir gehen jetzt in die Ecke und schämen uns. Ehrlich.
Wenn die Masken fallen, Frau Ramseier, dann ist es meist Herbst.
Reda, nicht vergessen die Eselsohren aufzusetzen sonst lässt es sich nur halb so gut schämen….
Genau…
Rein ökonomisch gesehen sind die argumente im Blog falsch. Beim Konzert haben wir einen transparenten Markt. Wer lust hat kann sogar vor dem stadion zuschauen, was es heisst, wenn das angebot die nachfrage übersteigt. Die Abzocker müssen sich keinen Markt stellen, sondern bestimmen ihr gehalt selber. Nun die menschliche seite: ich finde es ok zu verlangen, was man Wert ist. Auch die stones spielten mal in kellern ohne gage. Das hat m.E. nichts mit abzocken zu tun. Und zudem waren die stones nicht wirklich die Punk Band, wie im Text suggeriert wird. In den texten der stones geht es mehr um sex und drogen, als um anti establishment. Auf jeden Fall kann Mick Jagger seinem jungen Ich bestimmt besser in die augen schauen, als Campino.
Die Stones bestimmen ihr Gehalt auch selbst. Wenn keine 6 Millionen bezahlt würden, hätten die Fans eben kein Konzert. Btw. Sex und Drogen waren damals „anti-establishment“. Schon längere Haare waren damals rebellisch.
Campino?
eigentlich waren die toten hosen einewääg schon imer a chli doof – kenner hören und hörten aerzte….
„Auf jeden Fall kann Mick Jagger seinem jungen Ich bestimmt besser in die augen schauen…“ Da bin ich doch ganz auf des Bloggers Linie! Die Stones von früher haben genau gegen solche Stones von heute rebelliert und angesungen….
Hallo Réda El Arbi,
ich habe zwar nichts gegen Musiker die verdienen, wenn sie sich eine Marke über Jahrzehnte aufgebaut haben,
doch Deine Idee, mit den 160 Sfr, die nationalen Bands zu unterstützen, finde ich klasse.
Dieses Denke sollten viel mehr Mitbürger haben.
Danke für den Artikel
Ja, danke für diesen objektiven Artikel, eine blonde 50 kg Frau fährt mit Ihrem neuen 2 Tonnen Jeep ein 50g Brötli beim Bäcker holen, nein leider bei einem Tankstellen Shop auch das ist i.o.
Ich verstehe diese aufregung doch jeder muss selber entscheiden was er mit seinem Geld macht oder wo er investiert.
Eines ist klares bleibt ein grosses fragezeichen bei solchen gehälter. Daher sehe ich ein kleines Konzert mit Kollekte gerne und werfe 100.–CHF rein 🙂
Ein wichtiger Faktor wird hier nicht erwähnt. Produktion, Personal, Rollmaterial verschlingt auch ein haufen Geld. Das Geld ist also nicht rein für die Musiker. Schon nur über 70 Trucks mit Fahrer und Betriebsstoff, Das ganze andere Personal, alles muss verpflegt und untergebracht werden. Die ganze Technik die im Einsatz ist und auch gewartet werden muss. Natürlich verdienen Jagger und Co nicht schlecht. Ein grosser Teil dieser einnahmen wird aber rein für Unkosten verbraucht. Und die Leute wollen ja solche Wahnsinns Shows. Jede Tour muss noch gewaltiger werden als die vorherige. Das ist nicht nur bei den Stones so.
Die sechs Millionen sind nur für die Band. Dazu ZUSÄTZLICHE 7 Millionen für Rowdies, Rollmaterial, Infrastruktur etc.
Und die drinks für die schweizer Groupies backstage. 😉
Die kriegen diese Aufbaudrinks für Senioren. Jagger ist da Werbeträger.
Hahaha die Seiorenheimrocker. 🙂
es sind keine brutalen, prügelnden fieslinge sondern weil sie auf tour mit dabei sind, sinds roadies 😉
Ups. Ich dachte, Rowdies tragen in ihrer Freizeit, wenn sie sich gerade nicht prügeln, Verstärker und Gitarren rum. Sorry, mein Fehler. 😀
ja das kann schon sein, aber in ihrer funktion sinds dann roadies 😉
Tina, so weit sind die beiden Begriffe – spätestens bei der After-Party und dem 10 Bier – gar nicht voneinander entfernt.
wer will das wahnsinns showspektakel denn? ich kenne keinen. ich hätte die stones zu gern mal gesehen, aber fand die fans-abzockerei einfach jenseits. eigentlich wollte ich abends mal schauen, ob es erschwingliche tickets gibt, aber die lust verging mir total. ich zahle gerne um live bands zu sehen. ich bedanke mich auch gerne bei den bands für die auftritte. aber das hier, das ist wucher, bäh, würde mich schämen….
Also -die ticketpreise sind tatsächlich sehr sehr hoch!
Aber bisher wurde noch niemand gezwungen hinzugehen!
James Barth
Altrocker
Nein, aber es geht nicht um Marktmechanismen. Es geht darum, was das über die Musiker aussagt. „Gebt uns 6 Millionen, sonst spielen wir nicht für euch.“ Zeigt doch, wie sehr sie sich überwinden müssen, vor Publikum aufzutreten. Es ist nicht so, dass sie sechs Millionen brauchen, um zu überleben, oder nur schon, um sich Luxus zu gönnen. Den haben sie bereits. Es geht darum, dass sie denken, sie seien 6 Millionen für 2 Stunden Gig wert.
Menschlich sind die Stones untendruch. Sie sind genau die A******** geworden, gegen die sie früher rebelliert haben. Nein, eigentlich sind sie noch schlimmer.
Lieber Reda
Was ist den der Wert Deiner Texte? Ein paar würden argumentieren, dass Deine polemischen Texte für den Stadtblog keinen Rappen wert sind (wobei sie bei diesem Text durchaus recht hätten). Für andere sind Deine Texte sehr viel Wert, weil man sich den Stadtblog ohne Dich nicht mehr vorstellen möchte. zum Glück entscheiden aber weder die Einen noch die Anderen über Deinen Lohn, sondern die Tamedia Weil Du es in ihren Augen wert bist. Und das notabene, obwohl es Schreiberlinge gibt, welche keinen Rappen mit ihren Texten verdienen.
Dass die Stones ein paar wenige Konzerte in Europa spielen und das beste für sich herausholen ist doch nur logisch. Würden sie für Fr. 500’000.– spielen (in der Kategorie durchschnittlicher int. Acts) müssten sie Anfragen aus Rikon, Rapperswil und Appenzell ablehnen. So lange der Veranstalter noch etwas dabei verdient, sind sie es Wert. Wer etwas anderes behauptet, hat vom Markt keine Ahnung. Und ein wenig Respekt vor einer unbeschreiblichen Leistung, welche die Stones in den letzten Jahrzehnten vollbracht haben, wäre auch angebracht. Fast 50’000 Leute haben gestern ein teueres, aber gutes Konzert genossen. Die Band deshalb als Arsschlöcher zu bezeichnen ist einfach unterste Schublade.
Ich war übrigens auch nicht im Letzi gestern. Einfach darum, weil ich grundsätzlich nicht so hohe Preise bezahle für ein Konzert. Ich habe mich stattdessen bei Bratwurst und Bier vor dem Stadion bestens unterhalten. Mit guter Musik, toller Stimmung und fröhlichen Menschen.
Dass Du Dich ab den hohen Eintrittspreisen nervst, versehen ich sehr gut. Dass Du nicht fähig bist, Dich ab der Stimmung vor dem Stadion zu freuen, tut mir sehr leid für Dich.
Herr Kägi, wieviel haben Sie bezahlt, um meinen Text zu lesen? Und ehrlich, ich würde die Texte auch schreiben, wenn ich keinen Rappen dafür bekäme. Hab ich jahrelang auch nebenbei gemacht.
Ich bezeichne die Band nicht als A********, weil sie ein gutes Konzert geliefert haben, sondern weil sie in ihrer Gier etwas über ihre Persönlichkeit verraten. Das ist meine persönliche Meinung von Menschen, die denken, ihre Leistung sei das millionenfache der Arbeit von z.B. einer Mutter wert. So jemand ist in meinen Augen krank.
Das wäre mal cool und die Stones verdienten noch Respekt. Ein Konzert für 10 o.a. Franken Eintritt mit bis zu 500.000 Besuchern auf der Wiese. Wer sich aber verhält wie die Stones, hat sein Ansehen in der Szene verspielt.
Ist eine logische und richtige Konsequenz zum digitalen Dateneldorado (wie auch diese Seite hier). Die Musik lässt sich überall tantiemenfrei runterladen und wenn ihr die lebende Legende live sehen wollt, müsst ihr kräftig löhnen. Find ich richtig, find ich gut.
Ja, weil die Stones finanziell so unter den (in der Schweiz legalen) Downloads leiden. Die Armen! Am Hungertuch nagen sie und deshalb müssen sie sechs (6!) Millionen Franken für einen Auftritt haben. Richtig, konsequent, logisch. Mit 1 Million könnten sie sich nicht mal die ganzen Drogen und Medikamente leisten, die sie in ihrem Alter brauchen, um auf der Bühne durchzuhalten. Mir kommen die Tränen ob soviel leiden für die Kunst.
Lieber Herr El Arbi
Sie schreiben stillos und dumm. Es geht nicht um Leiden. Die Stones bringen Ihr Produkt, andere wollen es-fertig.
Ja, der Markt. Genau. Aber ehrlich, was sagt das über die Wertschätzung der Stones für ihre Fans aus? Sind das dann nur noch Milchkühe, die zu melken sind? Auf ihre persönlichen Angriffe gehe ich jetzt nicht ein, dafür ist mir die Zeit zu schade, gell.
Sie schreiben also für Ihre Fans auch zum Umsonsttarif? Interessant. Und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Sie zugreifen würden, wenn mehr dafür geboten würde, gell?
Ich mag diesen Geifer vor dem Mund nicht.
Ich bekomm genug fürs Schreiben, damit ich meine Miete bezahlen kann. Aber es geht nicht um „gratis oder nicht“, sondern um Verhältnismässigkeit. Das ist ein kleiner Unterschied. Ich mag den Stones durchaus einen satten Verdienst gönnen. Was denken Sie über 250 000 pro Person pro Abend?
Dass Sie die Tonalität nicht mögen, versteh ich. Aber ich denke auch, dass gewisse Auswüchse, die in einer Gesellschaft als „normal“ angesehen werden, durchaus mal mit klaren Worten und harter Aussage kritisiert werden dürfen.
Da sind wir auch bei der Gerechtigkeitsfrage. Zudem wenn eine H. Fischer 6 Millionen kassieren würde je Abend, würde ich noch eher sagen, ok das ist auch das unreflektierte Publikum. Aber Stones und Publikum sollte man ein anderes Niveau zutrauen dürfen, wie sich herausstellte inzwischen vergeblich. Aber es gibt ja heute zum Glück genug Nichtabzockeralternativen, bei denen sich echte Rockfans weit wohler fühlen dürften.
Also seit diesem Deal http://www.axelspringer.de/presse/BILD-Tickets-und-Rock-n-Roll-Exklusiver-Rolling-Stones-Ticketverkauf-fuer-BILDplus-Abonnenten-vor-offiziellem-Vorverkaufsstart_20303131.html gebe ich kein Geld mehr für die Stones aus. Im Radio hören ok, konsumieren nein. Was hat denn Rocknroll mit Springer zu tun?
Yeah, erkannt
Ich hab das Geld ausgegeben und Spass gehabt. Wer glaubt, was ich gestern sah, ist mit 5 Stunden Arbeit erledigt, versteht aber gar nichts vom Musikgeschäft und davon, was die Stones leisten. Und von den Millionen müssen ja auch noch die Suiten im Dolder bezahlt werden und die Quellensteuern, da bleibt nicht mehr allzuviel übrig…
Man kann verschiedener Meinung sein über die teuren Tickets, aber der Abzockervergleich hinkt gewaltig. Nur schon deshalb, weil die Stones niemanden zu etwas zwingen und niemanden ausbeuten. Ist ja alles freiwillig, und die Lederjacke war dann selbst mir zu teuer.
Falsch. Das ganze Packet kostete 13 Millionen. Die 6 Millionen sind reine Gage an die Band.
Also verstehe ich das richtig: das ganze Spektakel in ZH hat (ohne Gagen) 7 Mio CHF gekostet?!
Eine halbe Kiste für den Staat, etwas Stadionmiete (hat hier jemand eine Zahl dazu?), ein wenig Amortisationskosten… d.h. doch, selbst wenn 1000 Mann 3 Tage arbeiten, gibt das immer noch eine Tagesgage von über 1000 CHF….?!?
Also irgendwie stimmt da doch was nicht…helft mir….
Nicht falsch. Deshalb sag ich Quellensteuer/Suiten und nicht Produktion/Technik. Aber natürlich verdienen sie viel zu viel, das ist unbestritten. Ich sage nur, das geht keinen was an, weil sie eben niemanden abzocken, sondern nur ein unverschämtes Angebot machen, das man annehmen oder ablehnen kann.
Unter Abzocken verstehe ich, dass man die eigene Leistung so hoch einschätzt, dass die Leistung der anderen dagegen (in monetärem Wert) minderwertig ist. Oder dem Publikum gegenüber: Ihr seid uns nichts wert. Ohne 6 Millionen spielen wir nicht für euch.
Für die zweite Hälfte des Konzerts hätte ich auch mehr bezahlt als die rund CHF 300 von gestern. Im übrigen empfehle ich ihnen einen ganz dicken Basiskurs in Oekonomie. Da ist ihr Geld am besten investiert.
Oekonomie war nie eine Entschuldigung für Gier. Nur eine Anleitung, wie man sie befriedigen kann oder wie man Geld möglichst gleich auf eine Bevölkerung verteilt. Je nach Schule.
daneben gibt es natürlich löbliche ausnahmen. ich kann mich noch gut an ein konzert von manfred mann erinnern – im jahr 2000 in einer mehrzweckhalle in mollis – vor 300…leuten. das konzert war ultimativ geil – und der doorman verriet uns nach aushändigung von ein paar drinks, wo die jungs logierten. wir hatten dann einen netten vip-abend mit der gesamten band an der bar. hammer. und die jungs, die zu ihren spitzenzeiten beispielsweise in budapest hallen mit 30000 zuschauern füllten, hatten einfach nur spass am musik machen.
Eine andere Vergleichsversion:
Ich bin als 100% Iv-Rentner lebend(wegen Unfall).Da ich im asiatischen Ausland(seit knapp 40 Jahren) lebe wird mir meie „Vollueberlebenssumme“ nicht gegeben. Nur wenn ich in der Schweiz leben wuerde.
Ein Rolling Stones Konzert Ticket von 368 Fr. ist 78% von meiner ganzen Monatsrente. Mit diesem Betrag muss ich leben . Das als Buerger von einem der reichsten Laender der Welt.
DIe Rolling Stones extrem auf die eine Seite und Schweizer Bestimmungen extrem auf die ander Seite.
Sowas können sich nur die Grossen leisten. Bei uns eher unbekannten Bands im Untergrund ist die Sache genau umgekehrt. Da wird erwartet, dass alles möglichst gratis ist, die Musik, die Konzerte, und wenn eine Band mit einem bekannteren Act auf Tour geht, heisst es dann „Pay to play“. Die Kosten gehen vollständig zu Lasten der Band, die das ja als Hobby betreibt (betreiben muss).
Mir ist es grundsätzlich einerlei, wenn die einen „oben“ mehr verdienen, solange unten durch der Return on Investment auch einigermassen stimmt. Aber das Verhältnis ist ausser Rand und Band, wie in der Wirtschaft. Und mit dem Austrocknen der Basis wird irgendwann auch oben die Luft draussen sein, weil es sich kaum einer leisten kann nachzurücken. Leute geht auch an kleine Konzerte und kauft CDs von unbekannteren Bands.
Tja, ich sehe es immer wieder, kleine Gratiskonzerte, am Schluss geht der Hut um…und ja, da sieht man ziemlich deutlich, wer sich Gedanken macht und wer das Gefühl hat, dies sei nur die 3D-Ausführung von Napster…
Oder was meinen Sie mit Ihrem „Return on Investment“? Sollen grosse Bands gezwungen werden, ihre Gagen an unbekannte Künstler zu spenden?!?
Noch ein kleiner Einwurf:
Bei den Stones handelt es sich sicherlich auch nicht mehr um ein klassisches Konzert, sondern um eine SHOW!
Ab und zu habe ich auch Bock auf so was und da bin ich auch bereit, mehr Geld dafür auszugeben…
Ich habe mehr Mühe, dass 0815-Konzerte von etwas bekannteren Musikern auch immer teurer werden… freu mich wahnsinnig auf Damon in Montreux, aber bei min. 80.- habe ich mir echt kurz überlegt, ob ich nicht ein verlängertes Wochenende in Hamburg verbringen soll und dort für 30€ dasselbe Konzert besuchen soll…
Ein Konzept mit solchen Wucher-Preisen mag im wirtschaftlich starken Zürich noch einigermassen aufgehen. Bei Grosskonzerten im Berner Stade de Suisse ist das Stadion bei 100 Franken-Plus-Konzerten bei weitem nicht ausverkauft (zB bei Bon Jovi). Wir sind doch nicht blöd.
eigentlich find ich u2 noch viel schlimmer in der beziehung .. das halbe konzert wir politisiert von einem typen der ne halbe mia auf dem konto hat und sich mit allen wirtschaftsgroessen zum tete a tete trifft … da sind die stones wenigstens „nur“ geldgeil aber nicht noch fadenscheinige weltverbesserer .. bei 80.- pro ticket ist bei mir ende der fahnenstange
🙂 Warten Sie nur, bis die in Zürich spielen.
freu mich schon auf deinen U2 bericht (-: .. an der 360 tour haben wir zwei bierchen beim zic zac getrunken und in der zeit gabs drinnen bei u2 einen song und der rest war politisches geschwafel von bono … nix gegen leute die dinge beim namen nennen aber ich bezweifle das es ihm wirklich um die sache geht es ist doch mehr der PR wegen ..aber es ist ja jedem frei was er gerne sieht und was es ihm wert ist ich jedenfalls finde die entwicklung nicht so toll lieber ein geiles konzert auf kleiner buehne als ein abgehobener 50 truckladungen grosser monsteranlass …
Glaub mir John, es gibt kein schöneres Leben als im Winter die Saison als Skilehrer zu verbringen und im Sommer als Bühnenbauer/Chauffeur mit den grössten Bands die Welt entdecken. Seit 8 Jahren, ACDC, U2, AVICII, RollingStones, Tiësto, etc. Ich bin froh brauchen die 75 Lastwagen.
kim das mag sein und ich goenne jedem techi,roady,secrity etc. etc – mitarbeiter den job von herzen .. mir wuerde aber ne band mit einem tourbus und eine laster equipment voellig reichen um abzurocken .. ich geh ja wegen der musik hin … wir kaufen ja cds auch in huellen und nicht in 1m3 verpackungen 🙂
Der/die Autor/in hat ja selber gemerkt, WARUM die Konzerttickets heutzutage so dermassen teuer sind. Da sind wir Gratismusikdownloadkonsumenten in erster Linie mal selber dran schuld. Die Musiker holen das Geld heutzutage mit Tourneen rein. Die Zahlen, die ich gestern gehört habe: ca. 6 Millionen Gewinn auf der „14onFire-Tour“, davon etwa 3 Millionen nur mit verkauften Tickets. Wieder einmal ist es jedem selber überlassen, ob er Fr. 200-300 für die Stones bezahlen will oder nicht. Risikofreudige gehen ja sowieso ohne Karten ans Konzert und bezahlen dann Fr. 60 für einen guten Stehplatz. Lustig ist der Abzocker-Vergleich: Nach dieser Logik müsste auch jeder Fussball-Fan auf einen Matchbesuch verzichten, weil die Saläre für Streller, Stocker, Messi, Ronaldo & Co. ja auch so dermassen übertrieben sind. Aber das ist ein anderes Thema, der Fussball-Fan wird momentan per se in die Hooligan-Ecke gestellt.
Öhm, der Autor hat auch angemerkt, dass er gerne Geld für Musik bezahlt. Nur nicht 160 Franken für ein Konzert, bei dem Musiker eine Gage von 6 Millionen verlangen. Dann geh ich lieber an 12 kleine Konzerte und bezahl jedesmal 35 Franken, damit die Künstler auch davon leben können.
Ääääähhhm, DIE KÜNSTLER können ganz gut davon leben, Sie meinen wohl die künstlerischen Mitarbeiter 😉
die preise sind einfach nur eine frechheit. ich bin nicht bereit horrende beträge für eine aus alten säcken bestehende band zu bezahlen, egal wie legendär sie sind. und die veranstalter der gruftie-parties sollte man gehörig an den ohren ziehen.
Klingt fast so, als hätte man die alten Säcke doch gern gesehen, wäre doch gern an die Gruftieparty, wären die Tickets nicht so teuer gewesen. Ansonsten kann es einem ja egal sein, dass die Preise so hoch sind. Mir ist ja auch egal, wieviel eine Lady Gaga verlangt, weil ich sie eh nicht sehen möchte.
absolut herr schilter. nur die preise haben mich abgehalten. natürlich könnte ich das bezahlen, aber sowas läuft gegen meine grundsätze.
Ich schon, denn das Konzert der „alten Säcke“ könnte ihr letztes in für mich erreichbarer Nähe gewesen sein. Auch zehn oder hundert andere Bands wiegen halt nicht die Stones auf. BTW: Für mich hat Mick Jagger immer noch tausendmal mehr Sexappeal als zum Beispiel Bligg oder (OMG!) Kutti MC. So gesehen relativiert sich der Ticketpreis wieder. Und der liegt immerhin weit unter einem Gucci-Handtäschchen.
Gucci und Rolling Stones sind dasselbe, beides ist eine Marke. Preis spielt keine Rolle und Inhalt hats keinen.
Nein, als ‚alter Sack‘ sieht man das naturgemäss anders. Der Vergleich mit der Abzockerinitiative ist Blödsinn. Ebenfalls der Verweis auf die x mal 10000 für lokale Bands. Und im aktuellen Fall taugt auch der Verweis auf die 70 Jährchen, die die Herren auf dem Buckel haben nicht dafür, sie zu diskreditieren. Als wir zur Schule gingen, gab es gerade mal Stones oder Beatles. Das trennte uns in zwei Fanlager. Mit diesen »langhaarigen, organisierten Lärm verteilenden« Jungs haben wir uns von unseren Eltern abgegrenzt. Es gab damals weder Bieberchen, noch Baschis oder Ahnliches. Und sie waren es, die uns animierten, unsere eigenen Bands zu gründen. Und nochwas: die 70 Jahre sieht man der Show nicht an! Sie sind und bleiben die Protagonisten des Rock. Sie werfen den Herren ihr Alter vor? Da müsste ich Ihnen, liebe Réda El Arbi, Ihre Jugend vorwerfen.
Nein, lesen Sie nochmals. Ich werfe den Herren nicht ihr Alter vor, sondern ihr Selbstbild und ihre Gier. Ich gehe selbst an Konzerte mit alten Bluesern.
Was mir eine Gage von 6 Millionen für einen Gig über die Stones sagt? Nun, dass sie denken, ihre Arbeit wär soviel wert, dass andere Bands, die auch seit Jahren Musik machen, im Vergleich dazu wertlos sind.
Egal, was sie für die Generation ihrer Jugend erreicht haben, mit dem Einfordern dieser Gage haben sie ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Die Stones wurden genau die Art Menschen, gegen die sie früher rebelliert haben. Nein, eigentlich wurden sie noch viel schlimmer.
PS: Danke, dass sie mich (45) noch für jung halten. Und ich bin Autor, nicht Autorin. 😉
Unser Cheering hatte keine politische Komponente. Wir haben damals die Texte der Stones und anderen ja gar nicht oder kaum verstanden. Als ‚Rebellieren‘ kann man unser damaliges tun auch nicht gerade bezeichnen. Unglaublich, was 10 Jahre ausmachen können ;-).
Für die Verwechslung möchte ich mich entschuldigen.
Da sieht man mal wieder, wie teuer der lustige Kran ist.
1998, Frauenfeld, Eintritt: 40 Stutz! (ohne OA-Pass 65.-)
Waren dazumal schon Opas, aber Kosten-Nutzen war noch gegeben…
Was kann man denn anderes erwarten? Das ist seit 20 Jahren so bei den alten Herren. Nach jedem Konzert der Stones folgt dann so eine Kritik… und ja, es ist komplett hirnverbrannt was man für Gigs wie U2, Coldplay und Konsorten hinblättern muss, ganz zu schweigen von den Merchandising- und Verpflegungspreisen. Aber trotzdem scheinen gerade die Stones für viele diesen Preis wert zu sein, einmal im Jahr in der Vergangenheit zu leben.
Das liegt vielleicht daran, dass die Stones mit durchschnittlich 268 Franken pro Ticket die teuersten unter den Bands sind. Mit durchschnittlich 108 Franken liegt Beyonce auf Platz 2.
Ich bin mir nicht sicher, ob man die Rolling Stones noch als Band bezeichnen kann.
Respektive ob da die Massstäbe noch anwendbar sind.
Ja, man müsste sie eher mit Néstle oder einem anderen Industrie-Komplex vergleichen. Deshalb auch der Abzockervergleich.