Zürich – Berlin retour

Pony Hü aka Sarah Bischof taucht in Berlin ein bis sie in Zürich wieder Luft holt.

Pony Hü aka Sarah Bischof taucht in Berlin ein – bis sie in Zürich wieder Luft holt.

Berlin ist die grosse Schwester Zürichs – attraktiv, aber etwas dicker, etwas verlebter und etwas verzweifelter – und es besteht eine tiefe Geschwisterliebe zwischen den Städten. So leben viele Berliner in Zürich, und im Verhältnis leben noch mehr Zürcher in Berlin. Vor allem Leute aus den verschiedensten kreativen Berufen fühlen sich beiden Städten verbunden. Zum Beispiel die junge Videobloggerin und Journalistin Sarah Bischof aka Pony Hü. «Berlin ist spontan, die Leute sind begeisterungsfähig. Kreative Projekte entstehen nachts an der Party, werden nachmittags geplant und sind abends umgesetzt. Die Leute sind weniger in sozialen Zwängen eingepfercht», erklärt die 27-Jährige.

Vielen Zürchern schläft das Gesicht ein, wenn sie «Berlin», «kreativ» und «Projekt» in einem Satz hören. Zu viele Grafiker, Schauspielerinnen und Autoren hat man nach Berlin ziehen sehen, ins kreative Mekka der deutschsprachigen Welt, wo es «inspirierender» und «irgendwie freier und so» sei. Ein besserer Nährboden für Kunst und Geist. Reihenweise kamen sie nach zwei Jahren zurück in den wirtschaftlich sicheren Hafen Zürichs. Und genau da liegt nach Sarah Bischof des Pudels Kern: «In Berlin haben die Leute oft kein Geld. Sie müssen ihre Träume oft improvisiert und einfallsreicher umsetzen. So entsteht Kreativität. Nicht umsonst heisst es ‹Not macht erfinderisch›. Enthusiasmus ersetzt Planung», sagt Pony Hü.

Wirtschaftlicher Erfolgsdruck fällt von vornherein weg, da die wenigsten eine wirkliche Chance auf ein von Kunst oder Kultur finanziertes Leben sehen. So machen Berliner ihre Projekte oft aus reinem Selbstzweck. Das kann für Zürcher, deren Ziel es ist, sich auch wirtschaftlich irgendwann im kreativen Segment zu behaupten, frustrierend sein.

Eine grosse Rote Fabrik

Aber es ist nicht nur die Spontanität und der grössere Schmelztiegel an Ideen, die Kreative aus Zürich nach Berlin zieht. Es ist auch die Atmosphäre. Ganze Stadtteile sind überzogen mit vollgesprayten Backsteinbauten voller billigem Wohnraum und Ateliers, die industriellen Charme versprühen. Ein bisschen so, als hätte man die Rote Fabrik geklont, zerschnitten und grosszügig über ganze Strassenzüge verteilt. Es zeigt ein buntes, heruntergekommenes Statement des alten Berlin zwischen Baustellen und den protzigen Neubauten, die sich wie dickes Make-up über das pockennarbige Gesicht der geschichtsträchtigen Stadt ziehen. In diesen pittoresken Nischen treffen Kreativität und Gestaltungsmöglichkeit aufeinander. In den Stadtteilen bilden sich fast schon dörfliche Gemeinschaften, in die man aus Zürcher Sicht ungewohnt schnell hineinwachsen kann. Natürlich gibts in Berlin auch jede Menge Szene und Hipster, aber die Attitüde der Ausgrenzung und der Elite scheint weniger stark.

Man kann auch gut in Berlin leben, solange man noch etwas Geld in Zürich verdient.

Man kann auch gut in Berlin leben, solange man noch etwas Geld in Zürich verdient.

Sarah ist nicht naiv: «So begeisterungsfähig die Leute sind, so oft verpufft die Energie innert Tagen. In Zürich ist man besser organisiert. Man plant auf längere Zeit und immer auch mit einem Auge auf Erfolg. Und man kann sich auf die Leute verlassen.» So organisiert sich die junge Videokünstlerin zwischen Zürich und Berlin. Sie lebt in einer Hausgemeinschaft im Kreis 4, arbeitet als freischaffende Moderatorin, Barkeeperin im Hive und daneben an ihren Filmprojekten. Und alle paar Wochen taucht sie ab in den kreativen Sumpf der Metropole Berlin, um mit neuer Inspiration und Ideen zurück nach Hause zu kommen.

Viele ehrgeizige Berliner machen es umgekehrt. So Andreas Vogel (32), ein in Zürich lebender Berliner Künstler und Architekt: «Ich liebe die Ernsthaftigkeit, die man hier in Zürich auch kleinen Projekten entgegenbringt. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass es hier nur wenige der riesigen Prestigeprojekte gibt.» Mühe hatte er im Umgangston: Während Zürchern von den restlichen Schweizern oft Arroganz nachgesagt wird, findet der Exilberliner Vogel seine Zürcher Kollegen «zurückhaltend bis zur Unverständlichkeit». In Berlin herrsche immer klare Ansage, während er hier die Befindlichkeiten zwischen den Zeilen lesen müsse. Aber das nehme er gerne in Kauf, habe es sich sogar selbst schon angewöhnt.

Vorbild der grossen Schwester

Immerhin lebt Andreas seit knapp zehn Jahren an der Limmat. Was er in Zürich vermisst, sind kreative Initialzündungen. «Die meisten neuen Ideen, die hier umgesetzt werden, hat man bereits zwei Jahre zuvor in Berlin gesehen.» Was im Bereich Technologie in Zürich hervorragend funktioniere, nämlich die Entwicklung von Innovationen, sei im Bereich Kunst und Kultur nicht im selben Masse möglich. Vielleicht zeige sich da wieder der Einfluss der grossen Schwester. Wie immer haben die älteren Geschwister eine Vorbildfunktion. So gilt es in Zürich als massgebend, was in Berlin abgeht, während Berlin eher nach New York und London schielt.

Dass Zürich und Berlin sich so ähnlich und doch so unterschiedlich sind, hat auch einen geschichtlichen Hintergrund. Bereits 1916 befruchteten sich Zürich und Berlin gegenseitig bei der Gründung der Dada-Bewegung im ersten Cabaret Voltaire, die später mit der Dada-Ausstellung in Berlin an die breitere Öffentlichkeit trat. Während sich aber Berlin in der Nachkriegszeit zu einem Bollwerk der westlichen Lebensfreude mitten in der DDR behaupten musste und schliesslich mit der 68er-Bewegung den Nachkriegsmief endgültig abschüttelte, verfiel Zürich in einen kulturellen Winterschlaf, aus dem es mit den Globuskrawallen 1968 kurz aufgerüttelt wurde und dann erst mit den 80er-Unruhen wieder richtig erwachte.

Die jetzige Nähe zueinander haben die beiden Städte aber sicher der Techno-Bewegung der 90er-Jahre zu verdanken. Die beiden Grossanlässe Love-Parade und Street-Parade förderten die Verbindung der Städte, und viele Raver der ersten Stunde fanden ihre Bestimmung in der kreativen Szene und in der Kunst. Es ist bis heute so, dass die Berliner und die Zürcher Clubszene die kreative Arbeit der Städte befruchten.

Trotz der Nähe: Aus einem Berliner wird niemals ein Zürcher. Und aus einem Zürcher niemals ein Berliner. Ein Zürcher wird sich wohl auf eine Affaire mit der grösseren Schwester im Norden einlassen, heiraten aber wird er die adrette kleine Schönheit an der Limmat.

Auch nicht ganz am Thema vorbei: De Roni

165 Kommentare zu «Zürich – Berlin retour»

  • The X sagt:

    Was Züri und Berlin auch verbindet wird knapp in einem Lied formuliert: Morgens bin ich immer müde, aber abends werd ich wach. Und das ist gut so! 🙂

  • Spassbremse sagt:

    Wer will davon was glauben? … das sich Berlins Szenen vielleicht auch Inspirationen in Zürich holen naja… das Zürcher mit vorliebe mit Berlin anbiedern möchten, um sich in ihrer Grossstadt-Idee selbst zu beweihräuchern – Ja klar…
    aber mal realistisch:
    Selbst wenn alle Zürcher nach Berlin gingen, wären sie immernoch eine Minderheit… wer da denkt man könne auf einem Niveau voneinander reden^^ lächerlich diese Selbstüberschätzung einen geschwisterlichen Einfluss nehmen zu können…

  • ideenbeschleuniger berlin*zürich sagt:

    grüezi und guten morgen

    schöner artikel. freue mich aber auf etwas tiefergründigere geschichten… das thema ist ja seit jahren auf dem tisch und wir kratzen immernoch an der oberfläche. dabei ist alles da…

    bin gespannt
    pascal (ideenbeschleuniger in berlin*zürich)

  • Ursi sagt:

    Spätestens dann, wenn der Besuch am ersten Abend fragt, was er sich – nach „See“, „Uetliberg“ und „Grossmünster“ vom Vormittag – die nächsten drei Tage hier in Zürich noch unbedingt anschauen muss, und einem nur noch „Rheinfall“ und „Aareschwimmen“ einfällt, ja spätestens dann weiss man, dass Berlin und Zürich vielleicht gute Bekannte, aber auf keinen Fall Geschwister sind… ausser man heisst Reda el Arbi oder Adam Grethener, gäll ihr zwei?! Jetzt kommt mir nicht mit „Würtschen im Vorderer Sternen essen“ oder „Buslinie 31 von Anfang bis Ende fahren“

    • Réda El Arbi sagt:

      Hm, wie wärs mit Kunsthaus, Rietberg, Bellerivrpark, Bürghölzlianlage, Kloster Fahr oder den alten Stadtbädern? Das sind nur ganz wenige von ca 1000 Vorschlägen.

      • The X sagt:

        Oder freien Sex bei warmen Temperaturen am Seeufer, hmmmmmm…

      • Ursi sagt:

        Burghölzlianlage? Ist das nicht der Recyclinghof einschliesslich Klärwerk und Vergärwerk? Okay, da werd‘ ich mal Schwiegermutti mal hinschicken….

        • Réda El Arbi sagt:

          Das sind die Rebberge, das alte Bedienstetenhaus auf dem Hügel und der Wald mit Rehen. 3 Minuten von der Tramstation. Aber ist ja gut, wenn man die Stadt so gut kennt.

    • adam gretener sagt:

      Wie kommt die Ursi jetzt auf mich? Ich finde diesen Vergleich eh bescheuert, darum hielt ich mich raus. Ich bin nicht ein Fan einer Stadt und sauge mir keine Argumente aus den Fingern, um jemanden zu überzeugen. Dazu fehlt mir nun wirklich die Motivation.

      Aber Du scheinst ja Zürich nur aus dem Prospekt von anno 1992 zu kennen. Auch nicht schlecht..

      • Ursi sagt:

        Ertappt. Da war ausserdem noch die Rede vom Needlepark am Platzspitz. Aber auch damit war Berlin 10 Jahre früher dran.

        • Réda El Arbi sagt:

          Und wie immer, wenn wir Zürcher was machen, machen wirs besser. Natürlich war sowohl der Letten wie auch der Platzspitz die grösste Drogenszene Europas. Ich weiss das, weil ich sie, und auch andere Drogenszenen in der ganzen Welt, für eine Weile mein Zuhause nannte.

          Was ich übrigens beim letzten Besuch in Berlin von Partyleuten gehört hab: Zürich ist zwar teurer, aber die Drogen sind um Welten besser als in Berlin.

          Ob das nun wirklich ein Qualitätskriterium für eine Stadt ist, weiss ich auch nicht.

  • Lichtblau sagt:

    Ein bisschen Poesie zum Thema?

    Joachim Ringelnatz, 1934 in Berlin gestorben, ein Ausschnitt aus seinem Gedicht „Zürich“:

    Nirgends Pferdeäppel auf dem Pflaster.
    Nirgends Sünde, nirgends Laster.
    Und die Polizei berührt uns peinlich.
    In den Kneipen sah ich beim Walliser
    Anfangs lauter breitgenährte Spießer,
    Immer sechs um einen Patriarchen,
    Und ihr Sprechen klang mir erst wie Schnarchen.

    Aber bald entdeckte ich, Gott sei Dank,
    Daß sie doch trotz ihrer Meistermienen,
    Wachgehalten vom politschen Dreiklang,
    Freier, schöner waren, als sie schienen.

  • Helge Ferbitz sagt:

    Ich kann beim besten Willen nicht erkennen in wie weit Zürich und Berlin „Geschwister“ sein sollen! Innerhalb Europas gibt es wohl keine Großstadt die bezüglich der Lebensumstände und der Möglichkeiten im kreativen Bereich konträrer zu Berlin steht als Zürich.
    Ich kam vor knapp einem Jahr aus Berlin nach Zürich und mir ist bisher nicht klar wo die Vorteile dieser Stadt liegen. O.k. die Brezeln sind besser. Wenn der Einzige Antrieb Geld ist, ist man hier aber vermutlich schon richtig… Für mich fühlt es sich hier jedenfalls eher beklemmend und unfrei an, ein Gefühl im vermeintlich goldenen Käfig zu sitzen macht sich breit. Mit der Zeit verblasst die goldene Farbe und es kommen rostige Gitterstangen zum Vorschein… 🙂 Die Schweizer bzw. Zürcher Mentalität lässt die Freiheit und Kreativität von Berlin überhaupt nicht zu! Und ich wage zu behaupten die leicht chaotischen Möglichkeiten Berlins sind hier auch nicht erwünscht. Wer also sein Geld in Zürich verdienen kann ohne viel Zeit hier verbringen zu müssen um dann sein Leben in Berlin zu leben macht vermutlich alles richtig. Vor allem sprachlich fühle ich mich hier sehr eingeengt, das ist aber wohl eher ein persönliches Ding…

    • Réda El Arbi sagt:

      Würde mich Wunder nehmen, wie viele Stadtzürcher in deinem Freundeskreis sind.

      • olivia sagt:

        bin vor sieben jahren von zürich nach berlin gezogen. will hier auch nicht so schnell wieder weg! berlin ist was besonderes, lässt dich frei und lädt dich ein! zürich ist eine zunftstadt mit goldener bahnhofstrasse und vergangenem niederdörfli! banknoten mit kokain bestäubt. die szenen sind mehr unter sich. in berlin ist es wilder. und berlin ist grosszügiger, weil es schon so viel gesehen hat. ich hoffe es bleibt erhalten. trotz all dessen liebe ich die schweiz, mit ihrer dickköpfigen beständigkeit. die schweiz ist nicht nur zürich! aber der zürichsee ist schon schön, da kann man nüscht gegen sagen! lg. o.

      • Hans Stein sagt:

        Was haben denn jetzt Stadtzürcher damit zu tun, dass sich Herr Ferbitz hier nicht wohlfühlt, bzw. was könnten diese beitragen um sein Wohlbefinden zu verbessern?

        Herr Ferbitz, könnten Sie das mit der sprachlichen Einengung etwas erläutern. Verstehen Sie die Sprache nicht? Versteht man Sie nicht? Das würde mich echt interessieren.

        Das Geschwisterding halte ich für weitestgehend herbihalluziniert, insbesondere von Exponenten der erweiterten Techno-Feierszene, wo zwar tatsächlich ein gewisser Austausch stattfindet, jedoch in einem Ausmass, wie mit zig anderen Städten auch. Wenn Sie schon so eine Behauptung aufstellen Herr Arbi, wäre es interessant gewesen, diese mit Fakten zu untermauern. Wo beeinflusst man sich denn kreativ? Gibt es Künstlerkollektive, welche zusammen Projekte realisieren, Partyreihen, die nach Berlin exportiert wurden? Berührungspunkte bzw. tatsächliche gegenseitige Einflüsse, mal abgesehen davon dass ein Pony Hü für ein paar Wochen nach Berlin geht, um ein bisschen kreative Luft zu schnuppern.

        • Réda El Arbi sagt:

          Weil man eine Stadt vielleicht besser einschätzen kann, wenn man mit deren Bewohnern einen sozialen Austausch hat. Die Einschätzung Ferbitz hab ich schon einige Male gehört. Von ZUgewanderten aus der Schweiz und aus dem grossen deutschpsrachigen Raum, die sich nur unter anderen Zugewanderten bewegten und mit einem Auge nach der Heimat schielten. Ich kenns aber auch anders.

          Was die Kunstprojekte und den kulturellen Austausch angeht: Ja, die gibts. Und noch mehr gibts Einzelpersonen wie Sarah Bischof, die sich in beiden Städten bewegen. Autoren (einer von Till Schweigers Drehbuchautoren z. B. ist Janillo Preuss, der trotz seines Namens Zürcher ist), Grafiker und Kunstschaffende.

        • The XXX sagt:

          Es ist einfach für eine gemeinsame Identität massgeblich, dass beide Städte kreative Führer in ihren Ländern sind, so befruchten sie sich auf der Suche nach Neuem gegenseitig. Ebenso wie die Kuhbauern oder Skipistenbetreiber beider Länder gemeinsame Themen haben dürften.

        • Helge Ferbitz sagt:

          Erst mal muss ich sagen vielen Dank für die ernsthaften Kommentare. Damit hatte ich so nicht gerechnet! Herr El Arbi hat natürlich etwas recht, ich kenne bisher noch nicht so viele „Stadtzürcher“ bzw Schweizer, so lange bin ich aber auch noch nicht hier. Es ist sicherlich auch nicht einfach hier sofort viele Freunde zu finden. Das ist in Berlin auf jeden Fall einfacher. Ich bitte also bezüglich meines eingeschränkten Freundeskreises in Zürich um Nachsehen…Ein Gefühl für meine Lebensumgebung in Zürich bekomme ich aber dennoch, insofern ist der Kommentar von Herrn El Arbi etwas einseitig.
          Herr Stein, rein auf der Verständnisebene ist es zwar momentan noch knifflig schweizerdeutsch intuitiv zu verstehen, ich denke das wird sich aber zügig ändern. Probleme habe ich eher auf der inhaltlich sprachlichen Ebene bezüglich Humor, Kulturgut, Toleranz, Freigeistigkeit. Das klingt vermutlich etwas bekloppt aber ich weiss nicht wie ich es anders beschreiben soll. Ich rede schnell mit trocknen Pointen und unerwarteten Wendungen, manchmal sitzt meine Zunge sehr locker, jedenfalls sagen das Freunde 🙂 . Ich glaube Sprache und präziser Ausdruck sind mir wichtig in meiner Kommunikation. Das bleibt im Ausland natürlich auf der Strecke, keine Frage das ist mir bewusst. Ich glaube meine Situation wäre leichter würde ich im englischsprachigen Ausland leben. Hier muss/möchte ich mich in meiner eigenen Art zu sprechen verstellen, das fällt mir schwer, eben weil es sich auch um „meine“ eigene Sprache handelt. (Schweizerdeutsch ist natürlich sehr anders als meine Sprache ich möchte da keinem auf die Füsse treten!) Teilweise spreche ich tatsächlich lieber englisch um mir potentielle Ablehnung zu ersparen, in Museen oder Restaurants beispielsweise. Das kann zu absurden Situationen führen… liest das Menü auf deutsch und bestellt auf englisch – was für ein Honk, da muss ich natürlich auch selber über mich lachen. Wie auch immer ich hatte Besuch in Zürich und es war wie ein Befreiungsschlag für mich ich konnte durch Zürich schlendern und quatschen ohne mich selbst zu filtern oder zu verstellen, da war mir meine Einschränkung auf einmal sehr deutlich bewusst, Ich bin sicher, das es natürlich nicht allen Zugereisten so geht! Aber noch mal der Punkt: Berlin ist sprachlich und vom Lebensgefühl meiner Meinung nach sehr weit weg von Zürich. Sicherlich kann man beide Städte in sofern vergleichen, dass sie für jedes Land die künstlerisch-kreativen Metropolen sind.
          Wenn ich den Kommentar von Olivia lese bekomme ich Sehnsucht…

          • Réda El Arbi sagt:

            Nun ja, was den Humor angeht, ist das bei Schweizern etwas schwierig. Es kann vorkommen, dass man ein Jahr später plötzlich kichern muss, weil man begreift, das der Typ an diesem Anlass einen Witz gemacht hat.

            Und ja, es ist wirklich schwer, in Zürich Anschluss zu finden. Es kann schon mal einige Monate dauern, bis Sie zum ersten Mal nach Hause eingeladen werden. Was aber auch stimmt ist, wenn Sie mal Zürcher oder Schweizer Freunde haben, werden Sie die nicht mehr los. Es läuft alles etwas zurückhaltender hier, aber deswegen nicht weniger intensiv. Wenn Berlin ein grosses Feuer ist, dann wäre Zürich die Glut bis zum Morgen. 🙂

  • Alberto La Rocca sagt:

    (West-)Berlin war mal wirklich Zürich haushoch überlegen, das war das letzte Mal im letzten Jahrhundert, so vor 25 Jahren – als es noch West-Berlin und Berlin, Hauptstadt der DDR gab. Mittlerweile lebt Berlin hauptsächlich vom damaligen Mythos und den vielen Beamten und Lobbyisten, welche die Fantasien der „Kreativen“ konsumieren. Aber was sicher stimmt, Prekarität beflügelt die Fantasie – das Kulturbudget Berlins ist pro Kopf gerade mal 1/3 so gross wie das von Zürich, da wird es schwieriger sein, dass sich dasselbe „Alternativ“-Establishment 34 Jahre über Wasser halten kann – im Gegensatz zu Turicum.

  • Réda El Arbi sagt:

    Liebe Leser,

    ich finds erstaunlich, wie viel Lokalpatriotismus ohne die geringste Selbstironie mein kleiner Artikel ausgelöst hat.

    „Boah, wir haben die geilste Stadt und alle anderen haben keine Ahnung und sind sowieso Provinz.“

    Das ist doch Schwachsinn. Jede Stadt hat ihre eigenen Qualitäten, sei es Intimität, Weltoffenheit, soziales Interaktionsfeld etc.

    Leute, die denken, eine Stadt sei die beste und dann vielleicht noch New York und London, haben nichts aber auch gar nichts von dem Begriff „Weltstadt“ oder „urban“ verstanden.

    „Urban“ ist nicht ein Prädikat, das eine Stadt vor einer anderen auszeichnet. „Urban“ ist das Lebensgefühl, das die vielen Städte verbindet und dazu führt, dass man sich rund um die Welt in einigen Bereichen gleich zuhause fühlt, egal was für eine lokale oder nationale Identität rundherum herrscht. Eine „Weltstadt“ gibt es nicht in einem Land, sondern sie setzt sich aus einer Geisteshaltung zusammen, die Städte verbindet und sie zum Bestandteil einer einzigen grossen Stadt quer über den ganzen Planeten macht.

    Natürlich darf ein leicht ironischer Wettbewerb herrschen, aber ehrlich, wer Lokalpatriot sein will, soll sich einen Fussballclub suchen und dort mit den Hooligans Fahnen schwingen.

    Und sowieso. Zürich ist am Geilsten.

    • Mike sagt:

      Hooligans schwingen keine Fahnen…

      • Réda El Arbi sagt:

        Öhm, wann warst du das letzte Mal an einem Spiel?

        • Mike sagt:

          Letzten Samstag und du machst dich gerade ziemlich lächerlich… Das letzte was ein Hool tun würde, ist eine Fahne zu schwingen. Oder irgendwelche Sachen tragen mit Klubemblem drauf. Informier dich mal bei jemandem der sich auskennt.

          • Réda El Arbi sagt:

            Ja, voll der geheime Geheimclub. Also Kinder, die so tun als wären sie gefährlich. Und natürlich fällt man überhaupt nicht auf, wenn man in der Fankurve rumgammelt ohne ein Fitzelchen Fanutensilien. Wie etwa ein Eisbär in der Sahara. Aber pfleg nur noch ein bisschen den Gang-Mythos von Hools.

        • Goran sagt:

          Reda, Du redest von Hooligans, meinst aber Ultras.
          Ultras schwingen Fahnen und zünden Pyros. Hooligans verabreden sich zu Prügeleien und treten im Stadion eher diskret auf.

          • Réda El Arbi sagt:

            Vielleicht macht man in Zürich solche Unterschiede, in London musste ich andere Erfahrungen machen. Wer sich für einen Fussballverein prügelt, auch wenn er die Farben seines vereins trägt, ist für mich ein Hooligan. Die Bezeichnung legen nicht die randalierenden Milchschnäuze fest, sondern die Leute, die sie beurteilen.

    • The X sagt:

      Nun ja, eine Weltstadt ist auch eine solche, die Weltgeltung hat. Und in eben dieser kann es sehr wohl gesunden Lokalpatriotismus geben, insbesondere von gebürtigen Bewohnern. Denn gerade diese können oftmals besonders kompetent soziale Fehlentwicklungen erkennen und kritisieren, die Zugereiste niicht oder nur beschränkt wahrnehmen – siehe Gentrifizierungsdebatten in Züri und Berlin.

  • R Maag sagt:

    Ich wunderte mich schon vor 30 Jahren über die Haltung von Szenegängern und ich wundere mich noch heute, ob nun in Zürich oder Berlin… haben die Ärmsten keine anderes Ziel als penetrant dazugehören zu müssen?

  • Mathieu sagt:

    Arm aber sexy, das galt vielleicht vor 15 Jahren. Nachdem Berlin Hauptstadt geworden ist zieht es auch immer mehr Geld an, das ist ja in London oder Paris nicht anders. Inzwischen wohnen immer mehr wohlhabende Leute dort, man kann auch ausserhalb Villen für zweistellige Millionenbeträge am See kaufen. Berlin wird sicher in 10-20 Jahren eine relative langweilige aber wohlhabendere Stadt sein. London oder New York waren vor 30 Jahren auch noch arm und sexy, nun eher teuer und langweilig.

  • Johann Bauer sagt:

    Attraktiver als Berlin oder Zürich ist Wien!

    • Maiko Laugun sagt:

      Dem stimme ich absolut zu.

    • Frühling sagt:

      Nicht wirklich, zwar nicht unattraktiv, aber die Stadt ist zu wenig fresh, man lebt noch in K&K-Zeiten

      • tststs sagt:

        In Wien ist es ein Sowohl-als-auch! Und man muss sich überhaupt nicht dafür schämen, mehr als nur einer „Szene“ anzugehören… Und ich glaube, es ist gerade das, was diese Stadt zur lebenswertesten der Welt macht!

    • tststs sagt:

      Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa 🙂

    • Anna sagt:

      Berlin ist cool und inspirierend. Wir waren an einem Tag Radfahren entlang der Sehenswürdigkeiten und abends in Kreuzberg Ost Abendessen und danach Freidrichshain auf einer Party in einem besetzen Haus – da können weder Wien noch Züri mithalten.

      Aber für mich gibt es nichts schöneres als am Samstag in Wien durchs Freihausviertel zu schlendern, am Naschmarkt einzukaufen und dann mit Freunden auf einen Cafe ins Cafe Drechsler oder zu Neni am Naschmarkt zu gehen.
      Wien bietet sehr viel – auch abseits vom K&K Kitsch.

      Züri hat ein paar coole Ecken, aber es fehlt die Coolness & Lässigkeit von Berlin & der Charme von Wien.

  • Sascha Keller sagt:

    Ich denke auch ein direkter Vergleich zwischen Berlin und Zürich schwierig. Man muss es eher im Kontext sehen. Was für Deutschland Berlin ist, ist für die Schweiz Zürich. Einfach 10x kleiner wie alles in der CH 😉

  • Adriano Granello sagt:

    Zürich ist eine wunderschöne kleine Stadt und ihr historisches Zentrum ist nicht von Brand- und Splitterbomben dem Erdboden gleich gemacht und anschließend mit unmenschlich scheußlichen Plattenbauten zugepflastert worden. „Berlin ist unsäglich hässlich!“ wird man bei Guuuuugel allerdings auch nicht finden, denn der von Touristikern aufgestellten Political Correctness entsprechend, werden solch geschäftsschädigende und Mythen zerstörende Feststellungen gnadenlos dem elektronischen Schredder zugeführt…

    • Josef sagt:

      Adriano: rein statistscih gesehen ist ZH eines der grössten Städte der Welt, da vermutlich unter den ersten 1%. Wenn Sie Ihre Vision nun so stark einschränken, dass Sie nur Megastädte oder grosse Weltmetropolne wie Berlin mit ZH vergleichen, dann ist ZH klein, das stimmt. Damit ist Ihre Aussage aber auch völlig verzerrt und zeigt auf, dass Sie vermutlich nicht sehr vieles von dieser Welt kennen.

      • Adriano Granello sagt:

        @Josef: Zürich ist bzgl. der Lebensqualität in den Statistiken ganz weit vorne angesiedelt. Gemessen an der Anzahl der Einwohner und der Flüche ist die Stadt allerdings dann eine unter sehr vielen auf der Welt, mit der Grösse ist definitiv nicht zu punkten (was übrigens auch nicht nötig ist). Was jetzt aber meine durchwegs positiv geäusserte Meinung zu Zürich und mein wenig schmeichelhaftes Bild von Berlin mit „Vision“ und meinen „Kenntnissen der Welt“ ausserhalb der Schweiz zu tun hat, bleibt mir schleierhaft…

  • Mike Soldano sagt:

    Zum Glück kann man auch nach Berlin, ohne sich zu darum zu sorgen, ob man hip ist oder zur Szene gehört. Die Stadt bietet auch ein tolles Angebot an konventionellen Attraktionen wie die vielen ausgezeichneten und preisgünstigen 5-Sterne Hotels, tolle Gastronomie, viele Sehenswürdigkeiten und ein breites Angebot an hervorragenden Läden und Warenhäusern. Ich war in den letzen 20 Jahre sicher über 30 mal in Berlin und war weder je in Kreuzberg noch Friedrichshain. Man ist dort als Touri nicht wirklich erwünscht und warum sollte ich auch solch abgetakelte Quartiere besuchen?

    • tststs sagt:

      Word!
      Ich habe mich sogar erdreistet – völlig touristisch – dem kleine Knut einen Besuch abzustatten 🙂

  • Sandra P. sagt:

    Das einzige, was sich an Züri und Berlin tatsächlich vergleichen lässt ist, dass die Einheimischen sich am liebsten in ihrem eigenen Kiez/Quartier bewegen und ausserhalb desselben bereits Ausland herrscht. Schlümmm. Ansonsten empfinde ich grosse Gegensätze – und gerade das gefällt mir. Ausser dieses dekadent Teure in Züri, das ist gelinde gesagt zum Kotzen.

    • tststs sagt:

      Meine Güte, ich würde behaupten, dass ist gerade der Unterschied zwischen den Zürchern und anderen GROSSstädten: der Zürcher muss zwangsläufig auch aus seinem eignen Kreis hinaus und Neues kennenlernen… andere Grossstädter können in ihrer eigenen Szene versumpfen 😉

  • Ralf sagt:

    Der Tagi, den ich seit 20 Jahren lese, ist ja nun mutiert zur Deutschland- und Europa-Bashing Plattform. Und nun auch noch Berlin-Bashing. Schnarch. Ich als Berliner habe mich 7 Jahre lang in Zürich gelangweilt. Sorry, aber Berlin hat mit Sicherheit keine Schwester namens Zürich. Die Limmat-Stadt hat auch Qualitäten die ich schätze, aber die Stadt spielt in einer völlig anderen Liga. Tut euch das nicht an, als Zwinglianer den Hedonismus zu üben. Das chunnt denn rächt schräg usse.

    • Josef sagt:

      Ralf: was hättest Du in diesen 7 Jahren denn so Spannendes in Berlin gemacht, um Dich nicht zu langweilen? Und vermutlich erwartet Du haargenau das Gleiche in einer fremden Stadt. Das würde einiges erklären. London wäre vermutlich nicht langweilig da ähnlich wie Berlin, gell? Was für ein langweiliges Weltbild….

      • Ralf sagt:

        Ganz daneben, Josef, ich begeistere mich nicht an Gemeinsamkeiten, sondern nach stimulierenden Neuen.
        In der Tat Josef, ich habe auch Jahre in London und Sydney und anderen geilen Städten gelebt.
        Gemeinsamkeiten? Man geht aus, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und Spass zu haben.
        Nur in Zürich sind so viele Menschen kleine Inseln, die, wenn man sie in einer Bar anspricht, oft mit einem pikiertem „Äksgüsi?“ reagieren.
        Es sind die Menschen, die eine Stadt ausmachen.
        Nicht angesagte Kreise, oder die richtige In-Bar, oder Hornbrillen und eine coole Friise.

    • Mäse sagt:

      Heiliger Ralf, wisch Dir den Schaum ab und lies den Test nochmals. Versuch ihn auch zu verstehen. Von Bashing (Wohl das Unwort der letzten 10 Jahre) kann ich nichts finden. Komm runter vom hohen Ross, für manche tut’s auch ein Esel

      • Vyn Yze sagt:

        Ralf hat absolut recht – so sehe ich das genau auch. Habe lange in New York gelebt und auch in Berlin. Ich verstehe gar nicht, warum die Leute in Zürich überhaupt aus gehen – sie wollen ja sowieso mit niemandem sprechen – bzw. mit niemandem, den sie nicht kennen. Also nicht mit „Fremden“. Wer mal in New York oder sonst in einer Grossstadt gelebt hat, weiss wieviel Lebensqualität es ist, wenn die Leute offen sind und man in einer Bar neue Leute kennen lernen kann – auch wenn es sich nur um ein bisschen Smalltalk handelt.

  • sabine sagt:

    und die zürcher vergleichen zürich auch nicht mit gesamt-berlin, sondern mit berlin kreuzberg/friedrichshain/neuköln und evt. noch mitte. in hohenschönhausen oder lichtenberg oder spandau waren die sicher noch nie. oder in köpenick/friedrichshagen, wo es insbesondere am see ganz ähnlich ist wie in zürich. und von wegen massenhaft billigem wohnraum – die mieten steigen hier so stark wie nirgendwo und sind – insbesondere im verhältnis zu den berliner löhnen – nicht mehr so viel günstiger als in zürich (von den nebenkosten ganz zu schweigen, von denen der zürcher, als tourist in berlin, in den wohnungsinseraten gar nichts mitgekommt.

  • adlerauge sagt:

    Rote Fabrik? Die RF als Institution ist inzwischen längstens etabliert als Kulturstätte von öffentlicher Hand Gnaden. Um nicht zu sagen auf halben Weg zur Verkrustung. Chaos herrscht dort höchstens bei der Buchhaltung. Domestizierte 80er Bewegte sozusagen.

  • Maiko Laugun sagt:

    Familienangehörige kann man sich nicht aussuchen, somit also auch nicht die Schwester Berlin. Der wahre Partner von Zürich ist Kunming in China. Das ist auch gut so, denn dort ist das Geld. Im Pleite-Berlin warten die Loser noch immer auf Fresspäckli-Abwürfe vom Himmel und weil diese nicht mehr kommen, versuchen sie einen Flughafen zu bauen und kriegen nicht mal das auf die Reihe. Sie sind sogar stolz darauf, dass sie parasitär auf Kosten der anderen leben und nennen das kreativ. Sie merken nicht mal, dass sie selber die wahren Kommunisten sind, obwohl diese weltweit schon fast ausgestorben sind. Liebe Schwester, Du bist eine Schande für die Familie….

    • Bildungsauftrag sagt:

      Soviel Frust, ist eben nicht alles Gold in China was glänzt. Aber wer zuzügelt dort schon freiwillig als kulturell elaborierter Europäer.

      • Maiko Laugun sagt:

        Es ist immer besser, auf einem aufsteigenden anstatt absteigenden Ast zu sitzen. Zudem kennt China eine Jahrtausend alte Kultur und nicht mal zu kommunistischen Zeiten gab es das für Berlin so typische Sozialschmarotzertum. Wer sich selbst als ein kulturell elaborierter Europäer bezeichnet, den Namen „Bildungsauftrag“ verwendet und Berlin mag, passt natürlich bestens dorthin. Das ist allerdings eine weitere Familienschande für Zürich….

        • Bildungsauftrag sagt:

          Sie werfen mit Worten um sich, die eine weitere Charakteranalyse zulassen, was nicht zwingend förderlich ist. 🙂 Glauben sie mir, keiner will nach China, ausser er muss es beruflich oder aufgrund der Liebe. Wer es sich leisten kann, lebt in Europa, doch nicht jeder kann das freilich. Auch hat nicht jeder so hohe kulturelle Ansprüche, dass er das hiesige Angebot zur Persönlichkeitserweiterung nutzen würde oder könnte. Dann geht man natürlich besser in der Systemkultur Chinas unter.

          • KMS a PR sagt:

            nun. ich muss ehrlich sagen. ich musste da zwei mal geschäftlich hin. nie wieder – bringt man mich dort freiwillig jemals wieder hin! nie-nie-wieder. ein grässliches volk. und die chinesische mauer ist auch nicht wirklich sehenswert; genau so wie die verbotene stadt und die 4-stündigen tee-zeremonien….die kundenbesuche abends um 10…die permante und schon krankhafte 24h-umsorgung…..die regenbogenfarbigen nacktschnecken, welche mir 4 monate durchfall bescherten…das dauernde bescheuerte grinsen……
            ehrlich. noch während ich das schreibe, finde ich zürich eine ganzganztolle stadt!

          • KMS a PR sagt:

            …ich vergass. dezent öffentlich in ein nastuch zu schneuzen ist absolut verpönt; da gilt man als der hinterletzte barbar. handkehrum spucken die jungs zu hauf auf die strassen…

          • Maiko Laugun sagt:

            @KMS: In einigen Punkten haben Sie absolut recht und gewisse Dinge sind mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Schade, dass man hier keine Fotos anfügen kann, so könnte ich Ihnen gerne mal ein anderes Bild zeigen.
            Zurück zur „Familienangelegenheit“: Berlin wurde aus historischen Gründen zu einem faulen Moloch. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Als Schwester würde ich mir in Europa eine andere Stadt mit besseren Menschen wünschen. In diesem Blog hier wird zumindest in letzter Zeit etwas sehr viel nur vom Nachtleben und Clubs geschrieben. Wie hier aber auch schon jemand festhielt, Berlin erfindet selbst in diesem Bereich nichts Neues und hinkt widerum anderen Städten hinterher. Merken tun die das natürlich nicht, weil denen ja eh alles egal ist. Da war und ist Zürich bis heute gesamthaft ein besseres Pflaster….

          • Frühling sagt:

            Maiko sie wilder Clubgänger sind natürlich eine Referenz bei der Beurteilung des Nachtlebens. Sie vergessen nur, dass das Nachtleben in der Chinaprovinz geringfügig anders funktioniert als in westlichen Grossstädten und das soll bitte auch so bleiben. 🙂

          • Maiko Laugun sagt:

            @Frühling: Täuschen Sie sich nicht. Über das persönliche Netzwerk funktionieren die Infos bis in den fernen Osten.

          • Irene feldmann sagt:

            Also hallooo!!! Das spucken ist sehr empfehlungswert , laut alternativ- medizin… Laufen sie dann diese Mauer ab und wenn sie dann noch Luft haben, akzeptieren wir ihre Kritik, eat all you see kommt vom geschlossenen Kreis der foodchain, ignorant, die Zeremonien haben meditative Wirkungen und die 24 Std. Betreuung eine betäubende, welche wiederum Perfect sich harmonisiert mit dem haarscharfen buissnes Flair der meisten Chinesen…übrigens werden heute in einigen europäischen Ländern lach-Kurse angeboten in der Meinung das Lachen die Psyche entspannt und so die prosac Anwendung reduziert….das mit dem Durchfall na ja, kneipp und Kamillentee….

          • Frühling sagt:

            Herr Laugun Sie erleben die Welt sicher auch über den Fernseher. Ab einem gewissen Alter geht nicht wenigen Menschen einfach das feeling für die Jugend und aktuelle Entwicklungen verloren. 🙂

          • Mäse sagt:

            Klar doch, die Erde ist ne Scheibe und Europa das Zentrum. Selten so einen Schwachsinn gelesen.

          • Ben sagt:

            Mäse Sie sollten mehr läse. Dann erschliessen sich Zusammenhänge und Kritikpunkte.

  • Chris Forster sagt:

    Beides keine Weltstädte, aber beide mit ihren positiven Seiten. Ergänzen sich gut. Auch klar, dass Berlin sich nicht mit Zürich in einer Kategorie sieht, selbst als Zürcher finde ich das eine weitere peinliche Zürcher Selbstüberschätzung. Bitte hört mit dem Möchtegern-Grosstadt-sein auf, es ist peinlich. Zürich ist Zürich und muss sich nicht vergleichen. Es hat genug einzigartige Qualitäten.

  • Ursi sagt:

    Pony Hü! Aka Sarah Bischof. Aha. Das permanente Wechselbad Berlin-Zürich scheint ja mega-inspirierend zu sein und die Kreativität nur so zu beflüüüüügeln

  • Réda El Arbi sagt:

    Hier noch für alle Berlinfans, die hier jetzt gleich mit Schaum vor dem Mund kommentieren wollen, wie anders und speziell Berlin doch ist. Berliner über Berliner: http://www.spreeblick.com/2010/03/08/der-berliner-szenemensch/

    • Réda El Arbi sagt:

      Na, Zürcher, kommt euch das bekannt vor?

      • Hans Olo sagt:

        Lustiger Artikel, den Du da geschrieben hast, Reda. Gefällt mir sehr gut, habe keine Probleme mit Vergleichen. Ich vergleiche selbst alles und jede und jeden und Jedis. Ist ja immer alles sehr subjektiv, bei Städten und anderen Orten fast impressionistisch geprägt. Das Spreeblick-Teil ist aber obwohl amüsant leider viel zu alt, um hier verlinkt zu werden. 2010 oder so? Das war (in Szenejahren) vor ca. 57 Jahren. Wann warst Du das letzte Mal in der Zürcher „Szene“ unterwegs? Wo befindet sich diese? Tipp: nicht in der Roten Fabrik, nicht im Hive, nicht im Gonzo, nicht in der Zukunft, nicht in den Kreisen 1, 6, 7, 8 und 12. Das Café du Bonheur ist übrigens auch schon lange vorbei. Wie auch Bundeshaus, Dani H und Josef. Die Langstrasse sowieso. Wer heute mit kariertem Flanellhemd, Hornbrille und dergleichen rumlatscht wirkt konfektioniert und äusserst „unauthentisch“ und wird belächelt. Wie kurz vor der Jahrtausendwende die H&M-Punks. Berlin ist super, Zürich ist super. Nicht superior. Genausowenig wie eigene Comments zu kommentieren.

        • Réda El Arbi sagt:

          Doch. Eigene Comments kommentieren ist superior. Superiorer sogar.

        • tststs sagt:

          Hey nei Olo… jetzt habe ich gerade an anderer Stelle geschrieben, dass sich Züri dahingehend von Berlin unterscheide, dass es nicht nur eine Szene gebe (zu der man dazu gehört…oder eben nicht)… Und jetzt kommen Sie und fragen (behaupten?!), wo DIE Szene sei (resp. Sie wissen wo DIE Szene sei)…

          Ich weiss auch nicht wo sie ist (diese launische Schlampe die), aber ich kann sagen, wo sie geboren wurde: in den 90ern im Kreis 3. Da gab es schon Bärte und Flanellhemden, bevor der Hipster überhaupt das Licht der Welt erblickte… 😉

    • Frühling sagt:

      Reda das ist eher ein Text von Berlinern über Zugereiste, denn Berliner laufen so eher nicht rum. Der uniforme Hipsterstil ist auch unterhaltsam, nur nicht in diesen Massen, wie in Züri und Berlin konzentriert. Mehr Mut zur Individualität!

      • Réda El Arbi sagt:

        Sag das nicht mir. Ich bin kein Freund von Hipstern. 😀

        • Frühling sagt:

          In Berlin entsorgen alle Provinzen ihre aufmerksamkeitedefizitären Jugendlichen oder Junggebliebenen, genauso wie in Züri. Erst werden die Kinder der Ländler aufgrund der Konventionalität und kreativen Unfreiheiten krank und dann suchen sie in der Grossstadt Genesung. Was bis zu einer gewissen Konzentration auch unterhaltsam ist. 🙂

          • Réda El Arbi sagt:

            Ich bin auch so einer. Also aus der Vorstadt, nicht vom Land.

          • Frühling sagt:

            Die Vorstadt ist ja schon urban. Die Ländlerkinder drehen hingegen durch, wenn sie in einem Alter sind, ab dem sie merken, dass das Leben an ihnen vorbeigeht. Dann wollen sie in die Stadt, verständlich, wo sie sich Genesung versprechen, welche ihnen auch zu Teil wird. Meist müssen sie dafür aber lange Zeit Stadtluft schnuppern, um alle unnötigen und unnatürlichen Konventionen abzulegen, dann erleben sie ihren zweiten Frühling. 🙂

  • peter frey sagt:

    als gebürtiger berliner und schweizer finde ich es immer wieder interessant, wie sich zürcher eine spezielle beziehung zwischen berlin und zürich herbeidichten, um sich und zürich relevant erscheinen zu lassen. fakt ist: in berlin interessieren sich die leute in etwa so stark für zürich wie für mannheim, stuttgart oder hannover – im grunde nämlich gar nicht.
    jeder zürcher hippster sollte sich mal sein bild von bernern oder st.gallern vor augen führen, mit faktor fünf multiplizieren und dann weiss er ungefähr, wie er auf berliner wirkt. da wird sich nicht auf augenhöhe begegnet, sondern eher im kuriositätenkabinett.
    berlin ist arm und sexy, zürich dagegen reich und so sexy wie löffel im sprüngli…

    • Michi B sagt:

      Jaja Peter… Berlin ist etwa so sexy wie Scheisse am Schuh… In Zürich organisieren sich wenigstens noch Zürcher und nicht Landpomeranzen, welche nach erfolgreicher (Hippster) Assimilierung auf Alles herabschauen was das deutsche Hinterland noch so anspült… Hahaha… Abr gell, du meinst das schon ernst, oder?

      • Michi B sagt:

        Aja, sollen wir noch unseren Flughafen abreissen, damit alles bissl Urbaner wird und sich mit der „Welthauptstadt“ vergleichen lässt?

        • Ursi sagt:

          Michi, du bist sooooo gemein!

        • Seb sagt:

          Wäre mal ein kreativer Ansatz. Im Übrigen hat auch Züri seine invasiven Landpommeranzen, die Aargauer, Schaffhausener und deren Seelenverwandte. 🙂

        • RipRap sagt:

          dies kann ja nur eine Antwort aus dem Hinterland, aus der Provinz sein.

          Mein Rat: nicht zuviel Alkohol trinken, bevor man in die Tasten haut und seinen Frust raushaut.

      • AlexS sagt:

        „In Zürich organisieren sich wenigstens noch Zürcher und nicht Landpomeranzen“

        Haha, selten so gelacht! In meinem Bekanntenkreis sind vielleicht 5-10% Stadtzürcher vertreten, der Rest kommt doch auch von irgendwelchen Kuhdörfern und macht einen auf Städter.
        Wie albern doch diese Zürcher Selbstüberschätzung ist! Scheinbar habt ihr selten längere Zeit mal woanders verbracht.

        • Irene feldmann sagt:

          Diese KUHDORF Bezeichnung wird ausnahmsweise großzügig übersehen, Da ihr Sauerstoffmangel in Betrachtung gezogen wurde, Flegel……

        • tststs sagt:

          Mhmmm es ist doch äusserst erstaundlich (und ich meine jetzt nicht Sie persönlich Herr AlexS), dass gerade die Leute, die eigentlich auf Herkunft pfeiffen – sprich: tolerant gegenüber allen Menschen sind, egal wo sie herkommen – ein riesen Tamtam daraus machen, wer sich jetzt als Zugewandert, Einheimischer und echter Zürcher bezeichen darf!!!
          Ich lebe seit 6 Jahren in Zürich, kennen tu ich’s aber schon seit ich denken kann… darf ich mich jetzt nicht als Züricherin bezeichnen?

          • Hans Stein sagt:

            Nein!

          • AlexS sagt:

            Zürcherin wenn schon 🙂

            Aber eben, Nein.

          • tststs sagt:

            Mhmmmm, auf meinem Schriftenempfangsschein steht: Zürich! Auf meiner Steuererklärung: Gemeinde: Zürich. Auf meinem Autokennzeichen: Zürich. In meinem ÖV-Abo: ZVV. Wenn man mich fragt, wo ich wohne: Zürich.
            Als was in Gottes Namen soll ich mich denn bezeichnen…. (und ja, ich weigere mich, mich als Bernerin zu bezeichnen, nur weil mein Heimatort in besagtem Kanton liegt).

            @Alex: hätte wohl noch ein 🙂 hinter dem „Züricherin“ gebraucht…war vor kurzem (ich glaube es ging im Blog um Deutsche in ZH) hier zu lesen…

    • Thomas Benedikt sagt:

      Berlin ist arm, ABER sexy und nicht UND, da gibt’s noch einen grossen Unterschied. Mir kann’s Wurscht sein, ob Berlin „sexy“ (Wortlaut selbst verliebeter Partylöwe Bürgermeister Wowi) ist; wenn die Hauptstadt vor dem finanziellen Ruin steht und das System kollabiert, ist’s eh vorbei mit der Sexyness, denn dann wird’s ganz hässlich und gefährlich! Schon mal darüber nachgedacht? Lieber eine finanziell gesunde Provinzstadt, die sich zu reorganisieren weiss, als ein Moloch, welcher im Chaos versinkt (doch dass lieben die Anarchos und Antifanten der Grossstädte, oder?).

      • Bildungsauftrag sagt:

        Glauben Sie mir, den Berlinern wäre es lieber, wenn Bonn Hauptstadt wäre. Der Immobilienmarkt hätte sich moderater entwickelt, viele Kulturorte hätten eine Chance gehabt und die Freiheiten in der Stadt wären heute noch weit grösser. Auch Züri lebt gut damit, nicht Hauptstadt zu sein, die damit verbundenen weiteren Restriktionen wären das Aus für das Kulturleben.

        • Maiko Laugun sagt:

          Ich lach mich kaputt 🙂 Jetzt ist natürlich die grosse Politik in Deutschland schuld, dass es mit Berlin weiter bergab geht. Köstlich! Aber eben typisch für die Berliner Weichbecher und Taugenichtse. Schuld sind immer die anderen….

    • Josef Meyer sagt:

      lieber Peter, wenn du wüsstest was man mit einem Löffel vom Sprüngli so alles anstellen kann würdest du ihn nicht mehr so herablassend als unsexy bezeichnen!

  • tststs sagt:

    Hehe, nach dem Lesen des Blogs und der Kommentare hätte ich jetzt wirklich gerne ein Argument dafür, weshalb man zwei Städte nicht miteinander vergleichen kann… das heisst ja nicht, dass sie gleich sein müssen, sie dürfen sich auch unterscheiden, z.B. betr. Grösse…

  • L.S. sagt:

    BRAVO – stimmt perfekt und damit schliesse/n ich mich / wir uns an (lebe seit 53 J. in ZH UND in Berlin (ZH = provinziell wie die CH überhaupt, Berlin = Weltstadt)

    Martin sagt:
    10. März 2014 um 20:11

    Möchte nicht wissen, wie vielen Berlinern das Gesicht einschlafen würde, wenn sie die aufgesetzte, überorganisierte und unspontane Möchtegern-Weltstadt Zürich erleben würden, die in ihrer typisch schweizerischen Eigenart, sich für einmalig zu halten, mit tatsächlich mehrjähriger Verspätung vermeintlichen Vorbildern hinterherhechelt. Hoffentlich bleibt es beim “würde”. Szene in Zürich? Da muß ich aufpassen, noch an mehr zu denken als chinesische Reisegruppen am Tag und wildgewordene, verwöhnte Vorstadt-Dandies am Abend – und auch nur in den Vierteln, wo nicht um zehn der Gehsteig hochgeklappt wird. Nee, von der Vielfalt und Größe sowieso ganz abgesehen haben diese beiden Städte nun wirklich nichts gemeinsam. Herrn El Arbi wünsche ich mal ein paar eigene Erfahrungen mit Berlin, falls er es überhaupt für nötig hält.

    • Josef sagt:

      Naja. Es gibt zum Glück nicht nur Szenis sondern auch normale Berliner. Diese schätzen die Stadt ZH durchaus, zumindest diejenigen die ich kenne. Sie werden von ihren Freunden in D sogar oft benieden, dass sie in einer so erfolgreichen und schönen Stadt wohnen können. Aber offenbar geht es hier eh nur um Kreativität und Szenis? Da ist Berlin bestimmt interessanter. Aber das ist auch nur eine Facette, die einem im Leben glücklich macht. Je nachdem was man im Leben sucht und für Ziele hat, ist entweder ZH oder Berlin der bessere Ort. Punkt.

  • W.Grämer sagt:

    Finde das neue Berlin eine Super Stadt ,warum das neue Berlin ?weil Berlin komplet neu aufgebaut wurde.Ausser der Gedächtniskirche ist nichts alt.Dafür hat das neue Berlin viel zu bieten im Sektor Nachtleben gegenüber Zürich .Kunsstück ist ja auch viel grösser.Bin schon mehrmals in Berlin um die Häuser gezogen auch mit einem Freund aus der Ch und der war begeistert.

    • Johannes sagt:

      Wer noch die glorreichen um ein Vielfaches freieren Zeiten erlebt hat, dem hat das alte Berlin der 90er weit besser gefallen, aber so ist der Wandel, schwer aufzuhalten, aber mit Intelligenzzumindest besser zu gestalten, auch als es heute stadtentwicklungspolitisch in Berlin passiert.

  • Johannes sagt:

    Heiraten vielleicht nicht, aber schlafen tun Berliner und Zürcherinnen sowie umgekehrt schon sehr oft miteinander. 🙂

  • Jean de La Fontaine sagt:

    Ein Frosch sah einen Ochsen gehen.
    Wie stattlich war der anzusehen!
    Er, der nicht größer als ein Ei, war neidisch drauf,
    Er spreizt sich, bläht mit Macht sich auf,
    Um gleich zu sein dem großen Tier,
    Und rief: »Ihr Brüder achtet und vergleicht!
    Wie, bin ich nun so weit? Ach, sagt es mir!« –
    »Nein!« – »Aber jetzt?« – »Was denkst du dir!« –
    »Und jetzt?« – »Noch lange nicht erreicht!« –
    Das Fröschlein hat sich furchtbar aufgeblasen,
    Es platzte und verschied im grünen Rasen.

    Die Welt bevölkern viele solcher dummen Leute:
    Jedweder Bürger möchte baun wie große Herrn,
    Der kleine Fürst – er hält Gesandte heute,
    Das kleinste Gräflein prunkt mit Pagen gern.

    • KMS a PR sagt:

      gefällt mir. passend, möchte ich dieses noch ergänzen:

      Die Entwicklung der Menschheit
      Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
      behaart und mit böser Visage.
      Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
      und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
      bis zur dreißigsten Etage.

      Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
      in zentralgeheizten Räumen.
      Da sitzen sie nun am Telefon.
      Und es herrscht noch genau derselbe Ton
      wie seinerzeit auf den Bäumen.

      Sie hören weit. Sie sehen fern.
      Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
      Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
      Die Erde ist ein gebildeter Stern
      mit sehr viel Wasserspülung.

      Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
      Sie jagen und züchten Mikroben.
      Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
      Sie fliegen steil in den Himmel empor
      und bleiben zwei Wochen oben.

      Was ihre Verdauung übrigläßt,
      das verarbeiten sie zu Watte.
      Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
      Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
      daß Cäsar Plattfüße hatte.

      So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
      Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
      Doch davon mal abgesehen und
      bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
      noch immer die alten Affen.

      Erich Kästner

  • Martin sagt:

    Möchte nicht wissen, wie vielen Berlinern das Gesicht einschlafen würde, wenn sie die aufgesetzte, überorganisierte und unspontane Möchtegern-Weltstadt Zürich erleben würden, die in ihrer typisch schweizerischen Eigenart, sich für einmalig zu halten, mit tatsächlich mehrjähriger Verspätung vermeintlichen Vorbildern hinterherhechelt. Hoffentlich bleibt es beim „würde“. Szene in Zürich? Da muß ich aufpassen, noch an mehr zu denken als chinesische Reisegruppen am Tag und wildgewordene, verwöhnte Vorstadt-Dandies am Abend – und auch nur in den Vierteln, wo nicht um zehn der Gehsteig hochgeklappt wird. Nee, von der Vielfalt und Größe sowieso ganz abgesehen haben diese beiden Städte nun wirklich nichts gemeinsam. Herrn El Arbi wünsche ich mal ein paar eigene Erfahrungen mit Berlin, falls er es überhaupt für nötig hält.

    • Réda El Arbi sagt:

      Lieber Martin, ich bin seit Jahren immer wieder in Berlin, hab in London gelebt, in Bangkok, in Phnom Pen und in Marrakesch. Um ehrlich zu sein, Zürich ist, was Kultur und Lebensstandard angeht, eine der führenden Städte weltweit. Nun ja, wenn man in Europa lebt, aber nicht in Zürich, dann kann ich mir ihren Neid auf Tsüri schon erklären. Aber nicht verzweifeln, auch als Nichtzürcher kann man ganz gut leben. Ehrlich!

      • Ursi sagt:

        Reda, ein echter Gossmobolith. Ein authentischer Planeten-Peiler. Und findet tatsächlich Tsüri am geilsten…..

        • Réda El Arbi sagt:

          Nun ja. Ja. So isses. Nicht das andere Städte schlecht wären. Aber eben. Sie sind nicht Tsüri. Ist ja auch nicht so schlimm.

    • adam gretener sagt:

      Könnte von mir kommen 😉

      In Zürich kennt man sich in einer Szene, in Berlin gibt es noch 6 andere Szenen nur schon im Kiez. Vergleichen würde ich da also auch nicht wollen.

  • Thomas Maurer sagt:

    Berlin und Zürich vergleichen zu wollen, heisst einen Dschungel und einen Friedhof gegeneinander antreten zu lassen. Aus einer saturierten, blasierten und unglaublich verklemmten Stadt wie Zürich kann per se nur Langweiliges kommen. Kultur braucht Reibeflächen, Dreck, harte Auseinandersetzungen. Und an alle Züri-Szenis hier: Wenn ihr glaubt, ihr gehört in Berlin schon dazu, nur weil ihr mal im „Berghain“ wart und am Kollwitzplatz mit Laptop auf dem Schoss einen Latte geschlürft habt – vergesst es!

    • Réda El Arbi sagt:

      Jau. Ghetto. Nu fehlt nur noch ein Song von Aggro Berlin-Clown Bushido und ein paar fette Homeygesten. Yo. Voll Street Credibility. Hua.

    • Donnerstag sagt:

      Ich habe aber auch schon in der Bäckerei Schrippen gekauft und disse fleissig die Schwaben im Prenzlauer Berg. Gehöre ich jetzt dazu?

      • Bildungsauftrag sagt:

        Soziales Bewusstsein für das Zusammenleben und die Mitmenschen sowie ein souveränes Schwabendissen ist ein gutes Zeichen, in Berlin komplexer zu denken und angekommen zu sein.

      • Walter Boshalter sagt:

        Nein. Ausser sie hätten sich in der Berliner Bäckerei mit einem herzhaften: „…drei Schripple bitte…“ als Schwabe geoutet.

      • Thomas Maurer sagt:

        Nein, Prenzlauer Berg, F’hain, Kreuzberg und Mitte sowieso sind schon lange gentrifiziert. Dahin zieht’s nur noch Käufer von Wohneigentum, die den Erbvorbezug von Mami und Papi steuergünstig anlegen.

        • Donnerstag sagt:

          Eben, lieber Thömeli, deshalb muss ich ja auch gaaanz schlecht über den Prenzlauer Berg und die Schwaben dort reden.
          Es ist erstaunlich, wie provinziell es in der Weltstadt Berlin manchmal zugehen kann.

        • Jürg sagt:

          Haha, gentrifiziert. Geil, Danke, da lebt doch gerade die Erinnerung an den letzten Berlin Besuch wieder auf. Darf ich raten: 18. Semester, Designstudium, gerade so ein Projekt mit Laser und Styropor? Vom Wohnungsgeld diese Altbauwohnung im Wedding, hohe Räume, Stuck und so?

    • tststs sagt:

      „Wenn ihr glaubt, ihr gehört in Berlin schon dazu“… ahhh ich lerne also: in Berlin gibt es nur ein Ding, zu dem man dazugehören kann….
      Da lob ich mir das vielfältige Züri: sobald ich da irgendwo dazu gehöre, gehöre ich woanders nicht mehr dazu 🙂

  • Donnerstag sagt:

    Sind eigentlich die vielen Freitagtaschenträger, die man in Berlin sieht, alles Exilzürcher?

  • Roger Glaettli sagt:

    Und was ist jetzt z.b. so schlimm am Roni? Hat warscheinlich wie jeder Mensch auch seine selbstzweifel…jedoch erscheint er mir hier nicht arrogant oder besserwisserisch…

  • Thomas Meier sagt:

    De Roni bringts recht passend uf de punkt 🙂 als endi 20er us züri wo im marketing garbeitet het, kenni fast chli z viel ronis…

  • Albertus sagt:

    Zürich und Berlin sind sich nicht einmal ansatzweise ähnlich. Auch nicht vereinbar. Eher im Gegenteil, krasser könnten die Gegensätze wohl kaum sein!
    Berlin ist ein wahrer Moloch, mit schönen, lebendigen Ecken, aber auch monströsen, ausufernden Stadgegenden, Vernachlässigt, Grau, Trostlos.
    Man merkt vielen Menschen an, daß es Ihnen teilweise nicht so gut geht. Wer einmal einige Winter lang in Berlin die
    öffentlichen Verkehrsmittel genutzt hat, der weiss, es ist dort hochgradig Suizidal von der Grundstimmung her.
    Unglaublich erfrischend dagegen ist die Spontanität und die relaxte Umgangsweise im Alltag, man hat immer mal wieder einen spontanen Plausch mit wildfremden Leuten, und der nächtliche Ausgang ist voller überraschender Wendungen. Nachteil: Viele benehmen sich nach dem Motto „Alles absolut Scheißegal“, entsprechend sehen die Ausgehviertel am morgen nach der wilden Nacht auch aus.

    Zürich dagegen besticht durch seine unvergleichliche, luxuriöse Lage am See, die Naturnähe, alles fühlt sich Kerngesund und Frisch an, den Menschen quillt das Geld nur so aus den Ohren. Der Wohlstand ist ohne gleichen, die Menschen geben sich sehr kultiviert und für Kultur ist auch viel Geld da. Man merkt hier, den Menschen geht es extrem gut. Man kleidet sich Elegant, die Infrastruktur ist vom feinsten, alles ist Qualitativ und Wertig gemacht.(…bis auf den mangelnden Servicegedanken in Cafes und Restaurants und beim Taxigewerbe…) Ich habe das schon immer geliebt an Zürich, den Menschen ist es nicht Egal, wie Ihre Umwelt aussehen soll. Man benimmt sich. Ein riesen Nachteil ist die übermäßige zurückhaltende, teilweise verkrampfte Art im alltäglichen Umgang miteinander, bloß nicht auffallen ist hier das Motto. Da geht somit viel von der Lebensqualität wieder verloren. Und man muss sich Zürich auch leisten können, Berlin kann ja jeder…
    Fazit: Berlin ist etwas zum Austoben und Experimentieren, Zürich etwas für den gepflegten Ruhestand.

    • Lichtblau sagt:

      Sehr schön beobachtet und beschrieben: Das graue, aber erfrischend-spontane Berlin und das kerngesund-frische, aber leicht autistische Zürich. Danke!

    • allesistrelativ sagt:

      Ein Berliner in New York fragte mich mal wieviel Millionen Einwohner Zürich hätte, die Stadt ginge ja um den ganzen See und er schien nur freundliche Leute in Zürich kennengelernt zu haben. 😉

    • Irma sagt:

      Ich finde die gehässigen Kommentare über Zürich unangebracht, möchte mich aber Albertus anschliessen, dass ein echter Vergleich sehr schwierig ist. Der Text bringt Vieles auf den Punkt, allerdings vernachlässigt er meiner Meinung nach u.a. die Grösse der beiden Städte. Im Vergleich zu Zürich ist Berlin gigantisch. In einer bestimmen Altersgruppe, mit ähnlichen musikalischen Interessen und Beruf oder Studium im Medien-/Kreativbereich kennt in Zürich jeder jeden, was sehr befremdlich sein kann, wenn man davor in Berlin gelebt hat. In Berlin kann man komplett anonym versinken und verschwinden ohne jegliche soziale Kontrolle, das wird in Zürich sehr viel schwieriger. Und es führt leider auch dazu, dass viele, die nach Berlin kommen, die Stadt einfach nur „benutzen“, ohne etwas zurückgeben zu wollen, ohne auf die Stadt zu achten, was ggf. auch auf das Fehlen eines „Bürgertums“ in den ehemaligen Grenzbezirken zurückzuführen ist. Auch die wirtschaftliche Situation könnte unterschiedlicher nicht sein. Das spielt zwar insbesondere ausserhalb der Szeneviertel eine grosse Rolle, es mutet allerdings auch bspw. in Neukölln befremdlich an, wenn plötzlich Hipster aus aller Welt in einen Bezirk ziehen, wo 50% der Bewohner Sozialleistungen beziehen, und es aber schaffen, diese Realität vollkommen auszublenden. Dazu kommt die einzigartige Geschichte Berlins, die Zürich einfach nicht zu bieten hat. In Berlin wohnen eben nicht nur Kreative, sondern auch immer noch viele Leute, die entweder mit dem Inseldaseins Westberlins oder aber in der Hauptstadt der DDR gross geworden sind, das sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen. Und zu Albertus‘ letztem Satz: Auch in Zürich lässt es sich bereits 40 Jahre vor dem Ruhestand prächtig leben 😉

      • Thomas Maurer sagt:

        Irma, Ihr Kommentar bring es völlig auf den Punkt. Zürich und Berlin lassen sich einfach nicht vergleichen. Wenn schon, wäre ein Pendant zu Zürich vielleicht Düsseldorf, Frankfurt oder Stuttgart, womit allerdings auch schon gesagt ist, wie „spannend“ diese Städte sind…

        Ohnehin würde ich Zürchern raten, eher nach Hamburg zu ziehen. Die Mentalität entspricht eher jener von Zürich, die Leute dort haben wesentlich mehr Geld als in Berlin. Und auch für Kultur/Medien gibt es in Hamburg viel mehr – vor allem viel professionellere – Plattformen als in Berlin.

        • Thomas Maurer sagt:

          Hallo, Herr Bildungsauftrag! 1. Doch, doch, kulturell IST Zürich Provinz. Merkt man nur schon daran, dass hier alles irgendwie mit x Jahren Verspätung ankommt (hat ein anderer Kommentator hier schon zutreffend bemerkt), also von wegen „Trendsetter“… Vor allem (fällt mir gerade ein) merkt man es an der Werbung, die in Zürich gemacht wird: total langweilig, jeder Claim irgendwie was mit „sicher“ und „natürlich“, völlig bieder eben – müsst ihr mal drauf achten! – 2. In Hamburg regnet es weniger als in Zürich und die Jahresdurchschnittstemperatur ist auch höher. Und dann der Hafen erst! Hafenkräne – und ich meine „richtige“ Hafenkräne – ohne Ende! 😉

          • Blasius Wautischer sagt:

            Gegen Hamburg hat Zürich nicht den Hauch einer Chance. Es wurde die kulturelle Vielfalt der Stadt bemängelt. Das einzige, was Hamburg nicht wirklich hat, sind Museen. Ansonsten: Oper top, bald zwei führende Konzerthäuser (wenn die EP mal fertig wird), weltweit drittgrösster Musicalstandort, Clubs ohne Ende, extrem lebendige Jazz-Szene, drei Staatstheater (Thalia!), jede Menge private Bühnen. Für eine mittlere Großstadt hat Zürich ein herausragendes Angebot. Das war es dann aber auch. Shoppen kann man in Hamburg auch deutlich besser (und günstiger). Beim Wetter allerdings ist Zürich vorne. Da kommt der Regen eher geballt, dafür eher selten. In Hamburg regnet es mengenmässig zwar nicht so viel, dafür aber über ziemlich lange Zeiträume ununterbrochen. Ansonsten sind sich beide Städte und die jeweiligen Einwohner tatsächlich ziemlich ähnlich. Das Problem für umzugswillige Zürcher ist nur, dass sie trotz (oder gerade wegen) dieser Ähnlichkeit von den Hanseaten nicht als Brüder angesehen werden, sondern als Quiddjes, wie eben alle Nicht-Hamburger.

          • Frühling sagt:

            Blasius es ziehen auch nicht viele um, denn Berlin ist einfach spannender als Hamburg. Die Anzal der relevanten Clubs ist so gross in Hamburg nicht.

          • Mäse sagt:

            Das ist richtig Herr Maurer, genau sie wie in Zürich alles 2 Jahre nach Berlin ankommt, kommt alles 2 Jahre nach New York oder Tokyo nach Berlin. So what?

      • Bildungsauftrag sagt:

        Der Maurer-Vergleich hinkt leider stark. Denn Düsseldorf, Frankfurt oder Stuttgart sind nur kulturell monotone Provinzen. In einen solchen Vergleich muss sich Züri nicht herabbegeben. Naja und Hamburg ist nett, aber zu kalt, verregnet und kulturell nicht vielfältig genug, jedoch in jedem Fall die Nr. 2 in Germany. Die Beziehung Züri-Berlin profitiert daher viel mehr gerade davon, dass beide Städte in ihren Ländern die kulturellen Innovations- und Kreativitätsführer sind, an denen sich zumindest die kreative und kulturaffine Bevölkerung orientiert.

      • tststs sagt:

        Also sehe ich das richtig, ich darf nur noch Städte vergleichen, die auf der ca. gleichen Fläche die ca. gleiche Anzahl Personen in ca. der gleichen Anzahl Kreise/Bezirke/Quartiere mit ca. ähnlicher demographischer Verteilung und ca. ähnlichem Einkommen und Bildung beherbergt?

        „In einer bestimmen Altersgruppe, mit ähnlichen musikalischen Interessen und Beruf oder Studium im Medien-/Kreativbereich kennt in Zürich jeder jeden“ Bitte ja? Schon mal was von Tellerrand gehört und dass man auch darüber hinaus blicken darf?
        „In Berlin kann man komplett anonym versinken und verschwinden ohne jegliche soziale Kontrolle, das wird in Zürich sehr viel schwieriger.“ Ja evtl heute, da wurden die Lehren gezogen…aber Pfarrer Sieber wird sicherlich eher Gegenteiliges behaupten…

        • Irma sagt:

          Nein, tststs, das sehen Sie falsch. Sie wollten meinen Kommentar offenbar unbedingt falsch verstehen und sich angegriffen fühlen? Ich habe nicht gesagt, man darf das nicht vergleichen, sondern, dass ein Vergleich schwierig ist. Und falls Sie mal in Berlin gelebt haben sollten, wüssten Sie das auch. Dieser Artikel bezieht sich nur auf diese eine bestimme Szene und blickt eben nicht über den Tellerrand, daher erwähne ich sie. Der Artikel unterstellt, dass sich Zürich und Berlin primär wirtschaftlich unterscheiden und das finde ich eben zu kurz gedacht. Und ich bleibe dabei, dass ein Vergleich zwischen einer 400.000 Einwohner-Stadt, die kleiner ist als Stuttgart, und einer Stadt, deren Einwohnerzahl bald die Hälfte der Einwohnerzahl der gesamten Schweiz beträgt, schwierig ist. In der Zeit, in der Sie von Prenzlauerberg nach Dahlem fahren, sind Sie von Zürich in Basel. Deshalb vergleicht der Autor ja eben auch nicht Berlin mit Zürich, sondern Kreuzberg/Mitte/Neukölln/Friedrichshain/P’berg und nicht die Plattenbauten in Hellersdorf und Lichtenberg mit einem bestimmten Teil von Zürich. Und den Kommentar mit Pfarrer Sieber verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Mit anonym versinken meine ich nicht zwingend das Versinken im Drogensumpf, drogenabhängig kann ich auch im kleinsten Kaff werden.

          • tststs sagt:

            Ahhh, sorry Irma, sollte nicht so angriffig rüber kommen…
            Zur Tellerrand-Metapher: ist unglücklich gewählt. Es ging mir darum, dass man auch innerhalb eines kulturellen Mikrokosmos neue Leute (auch in Züri) kennenlernen kann…wenn man denn gewillt ist, die gewohnten Gestade zu verlassen.
            Zu Pfarrer Sieber: er betreut ja nicht nur Obdachlose. Zumal Drogenkonsum (vorallem Alkohol) auch als Folge von „Durch-alle-sozialen-Netze-gefallen“ gesehen werden kann. Es ging mir nur darum, dass dies auch in Züri möglich ist.
            Weiter zum Vergleich: Jaaha, ich hab’s kapiert, bezüglich Grösse und Wirtschaftlichkeit sind Züri und Berlin zwei verschiedene Paar Schuhe. Aber vllt gibt’s ja auch die eine oder andere Gemeinsamkeit?
            Und zum versöhnlichen Abschluss (falls mein Ton wieder zu scharf klingt):
            🙂

          • Ben sagt:

            tststs die Gemeinsamkeit gibt es, es ist die kulturelle Alphatierrolle von Züri und Berlin im Land.

    • Johannes sagt:

      Tja Albi und wo kommt das Verkrampfte her? Genau, vom Kommerzdenken und der Fränklifixierung. Kreativität ist aber die Voraussetzung von Kommerz und nicht dessen Folge. Wer denkt mit Fränkli automatisch auch kreativ zu sein, der unterliegt einem Irrtum. Es fragt sich, wie es sich intensiver lebt, geplant und fremdbestimmt oder optionsreich und vielseitig.

      • Réda El Arbi sagt:

        Nun ja, wer die Fränkli hat, kann seine Ideen auch umsetzen und nicht nur davon träumen. Ich denke, es braucht von beidem etwas.

        • Johannes sagt:

          Von beidem etwas ok, doch wenn eine homogene Masse ohne Freiräume und zunehmender Abschottung sich nur über Fränkli definiert, dann ist das der Innovation nicht förderlich und es wird zumeist nur Vorhandenes oder anderem Ort Entwickeltes verspätet kopiert. Darum mehr Freiräume, um auch mit wenig Fränkli in Züri heissen Schaiss zu entwickeln. Daher plädiere ich auch für günstigen Wohnraum für Kreative unter dem Sechseläutenplatz anstatt einer Autogarage. 🙂

  • KMS a PR sagt:

    berlin ist sehr freigeistig. uneinsichtig aber freigeistig. zürich ist einsichtig. aber kleingeistig. auch wenn wir uns zürcher soo gerne weltoffen geben. nein. wir sind es nicht. wir brauchen darauf nicht stolz zu sein, aber wir können es mit gutem gewissen akzeptieren; falls wir ehrlich sind.

  • irene feldmann sagt:

    hat was….das berlin-zuerich konzept, man kann nicht ausschliesslich ohne aber auch nicht total mit……..gut geschrieben……

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