Schlagerhimmel und Zuckerhölle

Schlagerstar Beatrice Egli mit vier Sven-Epiney-Klonen.

Schlagerstar Beatrice Egli mit vier Sven-Epiney-Klonen.

Der Stadblog besucht sporadisch die Klassiker des Zürcher Nachtlebens. Dieses Mal ging unser Autor, anlässlich eines Linda Fäh/Beatrice Egli-Konzerts, an die Schlagerparty «Lollipop» im X-Tra am Limmatplatz. Hier sein Abenteuerbericht.

Meine verschlossene Grunge-Punk-Rockerseele schmerzte, als mir klar wurde, dass ich an dieses Schlagerkonzert gehen musste, während andere Stadblogger auf der «Karaoke from Hell»-Bühne ihren inneren Rockstar feiern konnten. Aber da musste ich durch, Blogger kennen keinen Schmerz.

Ich wollte mich eigentlich am frühen Abend einfinden, da ich davon ausging, dass ein Schlagerkonzert vor 20 Uhr beginnen müsse, damit auch alle Gäste noch früh genug nachhause kämen. Aber falsch. Das Konzert begann erst um 22 Uhr. Ich stand also in der Schlange vor der Kasse und betrachtete die anderen Besucher. Und da meine erste Überraschung: Ich hatte beim frischgebackenen Schlagerstar eigentlich jede Menge ältere Damen erwartet, aber das Publikum war altersmässig völlig durchmischt. Sehr viele Grüppchen jünger Frauen und Pärchen, die gesittet Hand in Hand vor der  Absperrung warteten. Ich wurde dann von zwei riesigen Security durchsucht und durfte rein.

Der Security-Check gab mir zwar das vertraute Gefühl eines Konzertbesuchs, aber noch immer kam ich mir wie ein Kater auf dem Planet der Hunde vor. Im Saal blinkte die Lichtshow und alte Schlager dröhnten aus der Soundanlage. Die Stimmung unter den Leuten war bereits jetzt gelöst bis euphorisch. Und ich stand griesgrämig mittendrin.

Als Erstes fiel mir auf, dass hier die Leute richtig abgingen und tanzten. Richtig tanzten, so mit durchdachten Schrittabfolgen, Tanzpartnern und gegenseitigem Berühren und so. Und sie hatten Spass. Ich, der ich mich von Zürcher Indie-Rockkonzerten gewöhnt bin, dass die Leute alleine und introvertiert vor sich hintanzen, wenn sie nicht gerade nur frenetisch mit dem Fuss wippen, war irritiert. Ich brachte mich vor dieser fröhlichen Stimmung in Richtung Treppe in Sicherheit.

Und da, schon nach ungefähr 20 Minuten, geschah das Schreckliche, das Unvorstellbare: Ich wippte mit dem Fuss im Takt, ohne es zu merken. Irgendwie hatte mich dieses Etwas, das die Leute hier feiern liess, angesteckt. Natürlich stellte ich diesen Anfall von Gelöstheit sofort ein, da sonst meine distanzierte Coolness flöten gegangen wär.

Ich achtete ein wenig auf die Songtexte und stellte fest, dass es bei allen Schlagersongs eigentlich nur um Sex ging. Natürlich nicht so deutlich ausgesprochen. Da heisst es dann «Zeig dir die Sterne heut Nacht» (um die Sterne zu sehen, muss man auf dem Rücken liegen) oder «Ich will dir zeigen, was Liebe ist» (heut Nacht natürlich) und auch sonst jede Menge anzügliches Zeugs.

Ich sah mich wieder um und musste zugeben, dass hier mehr Sex in der Luft lag, als an einem durchschnittlichen Wochenende in einem durchschnittlichen Zürcher Club. Trotz der süsslichen Musik und den romantischen Texten schienen die Leute hier ihre Libido noch zu spüren. Was auch auffiel: Keine coole Attitüde, keine arroganten Blicke – nur breites Lachen, Augenzwinkern und Flirten. Ich ängstigte mich ein wenig, als ich von einer Frau angesprochen wurde und wechselte fluchtartig den Standort, um woanders cool rumzustehen. Andere waren da nicht so überfordert. In den Östrogenwolken der aufgekratzten Frauen zogen stramm frisierte Freizeitgigolos ihre Runden wie Haie in einer Goldfischzucht. Wieder das Versprechen von Sex, mit ein wenig gebrochenem Herzen. Passt zum Schlager.

Was mir auch auffiel: Sehr viele schwule junge und nicht mehr ganz so junge Männer im Publikum, mit leuchtenden Augen. Entweder in Grüppchen, oder als Verstärkung für eine beste Freundin im besten Alter. Jede Singlefrau zwischen 30 und 50 sollte einen schwulen besten Freund haben, mit dem sie in den Ausgang gehen kann, ohne sich dauernd zwischen frechen Händen hervorwinden zu müssen. Die anwesende männliche Landbevölkerung beäugte die schwulen Besucher etwas unbehaglich, aber Schlagermusik lässt keine unterschwelligen Aggressionen zu. Die werden unter einer Decke aus Zuckerguss und Kitsch erstickt. (Geistige Notiz: Weltfrieden durch Schlager? Zwangshören für Politiker?)

Inzwischen war die erste Sängerin auf der Bühne, irgendein deutsches Schlagersternchen, begleitet von zwei Sven-Epiney-Klonen. Sogar mir, als Schlagermuffel, fiel auf, dass sie wirklich schlecht sang. Aber die Masse liess sich nicht davon stören und tanzte und stampfte. Niemand mäkelte an der Musikanlage herum, niemand behauptete, damals in diesem coolen Berliner Club sei alles besser gewesen. Die Leute hatten einfach ihren Spass.

Nach fünf Songs gabs wieder Musik ab CD. Inzwischen summte ich bereits mit, und ich musste zu meiner Überraschung feststellen, dass sich  der Text von «La Paloma Blanca» noch irgendwo in meinem Kopf versteckt hatte und ich hätte mitsingen können. Wenn ich mich denn getraut hätte.

Als zweiter Act stand dann Linda Fäh auf der Bühne. Alles Kleidchen, Zucker, Kitsch. Sie brauchte keine Bühnenshow  – grosse Augen, schmachtende Stimme und ein Halbplayback reichte, um die Menge zum Kochen zu bringen. Ich war beeindruckt, kannte ich Linda doch nur als Exponentin der endlosen Reihe von Ex-Missen, die in der Stadt die Partys bevölkern.

Und dann, endlich, der grosse Star des Abends. Beatrice Egli, die junge Frau, die dem Schlager in der Schweiz wieder ein goldenes Zeitalter versprach. Selbstbewusst und sexy stand sie da in ihrem roten Kleid und sang – von was wohl –  von Sex. «Mein Herz brennt» handelt von einem One Night Stand, soweit ich den Schlagertextcode entziffern konnte. Ihre Starqualitäten konnte man daran erkennen, dass sie mit ganzen vier Sven-Epiney-Klonen die Bühne teilte.

Inzwischen war ich emotional aufgeweicht, locker und konnte die Stimmung geniessen. Erst als mich eine Frau bei der Hand nahm und tanzen wollte, ergriff ich die Flucht. Draussen, an der frischen Luft, verflüchtigte sich die Wirkung, aber nicht vollständig.

Fazit: Ich werde wieder mal an eine Lollipop-Party gehen, einfach, weils so locker und entspannt ist, frei von Hipsterklamotten, dafür aufgehellt durch jede Menge blonder Strähnchen auf begeistert mitsingenden Frauenköpfen.

80 Kommentare zu «Schlagerhimmel und Zuckerhölle»

  • Samuel sagt:

    Konsequent gesehen dürfen Veganer und Vegetarier nicht mehr frei schwimmen gehen, denn wer Wasser schluckt, nimmt immer eine Menge Kleinstlebewesen, im Meer sogar Krill auf. Wer das tut, ist aber kein Veganer oder -tarier. 🙂

  • Beatrice Burger sagt:

    Lieber Reda, * Ironie und Selbstironie * steht für die Qualität ihrer Beschreibung der Lollipop-Party …. GROSSARTIG !

  • Beat sagt:

    Hallo Réda – Danke für den sehr unterhaltsamen Artikel. Ich habe mich schon lange nicht mehr so über eine Kritik einer meiner Partys amüsiert. Daher ein paar Zeilen zur Entstehung der Lollipop. Es war Mitte der 90er als der Szene Coiffeuer Marc Menden in den neuen Börse eine Szene Modeschau mit jungen Designer Talenten organisierte. An der Afterparty liessen dann im Mainfloor die TechHouse DJs die Bässe donnern. Die Halle leerte sich schnell und der harte Kern der Szene quetschte sich in einen kleinen Nebenraum. Dem Herdetrieb folgend trat ich ein und konnte es kaum fassen was sich abspielte. Da sang die ganze „coole“ Szene hemmungslos „Ein Festival der LIebe“ und „Fiesta Mexikana“. Das schrie förmlich nach ein paar Drinks . Bald flüchtete meine Coolness, ich begann zu feiern und fand mich irgendwann in einer Ecke und den Armen einer sympathischen Dame, welche sich nicht nur an meiner Frisur zu schaffen machte, wieder. Ein wenig zerzauste mischte ich mich später wieder unter die Leute und es wurde bis in den frühen Morgen zu Schlager und Kitsch weiter gefeiert. Nach ein paar Wochen machte ich unserem Programmleiter (Martin „Ain“ Stricker) den Vorschlag einmal in unserem Club (LUV) eine „Schlagerbar“ zu veranstalten. Nachdem kurz an meinem Verstand gezweifelt wurde (hast Du in einem Vodka Fass übernachtet?) versprach man mir das Projekt bei der passenden „Programmlücke“ einmal zu berücksichtigen (natürlich in der Hoffnung, dass diese Programmlücke nie entstehen möge). Doch die Lücke kam und so fand im Herbst 1995 in einem Club, wo sich Bands wie die „UK Subs“ oder „Fettes Brot“ die Klinke reichten eine „Schlagerbar“ statt. Der Mix des Publikums hätte kaum bunter sein können. Schlager Nostalgiker, Schlager Neo Raver (DTK Fans), Hiphopper, Medienschaffende, Punks, DiscoFans und alles was sich in der Szene rumtrieb lagen sich in den Armen und sangen wieder „Ein Festival Der Liebe“. Natürlich waren alle glücklich, dass es weder „tillate“ noch „usgang“ gab. Zu peinlich wäre es gewesen an der „Schlagerbar“ erwischt zu werden. Nur hinter vorgehaltener Hand traute man sich zu sagen, man sei dabei gewesen. Tortzdem kamen alle wieder und die Lollipopparty war geboren. Bald zwei Jahrezehnte und fast eine Mio Besucher später hat sich die Grundidee der Lollipop nicht geändert. Im Zentrum steht die Lust am Spass. Frei von Szene Zwängen. Immer mit einem Augenzwinkern und der nötigen Selbstironie jedoch ohne die Protagonisten und das Publikum ins Lächerliche zu ziehen. Die Mischung zwischen einem Schlager Star wie Beatrice Egli und einem „Schlager Neo Raver“ wie Dieter Thomas Kuhn mit seinem künstlich aufgeklebten Brustehaar macht es schliesslich aus. Musik ist und bleibt Geschmacksache und ich akzeptiere jeden, welcher nur schon beim Wort „Schlager“ Pickel erhält. Jeder soll sich dort amüsieren wo’s ihm am besten passt. Wenn man die Geschichte der Lollipopparty jetzt kennt, versteht man jedoch ein besser wieso der Charme und die aussergewöhnliche Athmosphäre sogar einen „Grunge-Indie-Rocker“ erreicht haben.

  • KMS a PR sagt:

    also angesichts meines hohen alters findet mein nachtleben meist in sehr geruhsamen bahnen statt; unterbrochen eigentlich jeweils nur vom pipi-break so um 4h a.m. natürlich war das früher anders, (wo bekanntlich ja auch alles besser war). zu meiner zeit kam mickie krause noch öfter nach zürich; und sein ziehvater konnte die königliche robe noch montieren ohne schwächeanfall. jaja, das waren noch zeiten.

  • Hannes Müller sagt:

    Verblüffend ehrlich, der Artikel.

    Cool heist ja kalt, und dass man sich nicht dabei erwischen lassen will, dass man Wärme zeigt.

  • tststs sagt:

    In der Schlagerwelt gilt „nett“ halt noch als Kompliment (und nicht als Gegenteil von „cool“)… dementsprechend spricht nichts dagegen, ein netter Mensch und Partygänger zu sein!

    • Marcel Claudio sagt:

      Tststs: „Nett“ ist ja wohl das oberflächlichste und unehrlichste Kompliment das man bekommen kann — das ist so ein nichtssagender schwammiger Begriff, dass es sogar unsere Rechtsbürgerlichen noch als Synonym für unbedarft und naiv missbrauchen (Stichwort die Linken und die Netten).
      Ich werde 1000x lieber auf ehrliche Art und Weise als sarkastisch, zynisch, ironisch, negativ denkend, durch und durch gutartig bis hin zu leicht bösartig usw usw denn als „nett“ bezeichnet. Wenn mich jemand als „nett“ bezeichnet, fasse ich das mehr als eine oberflächliche Beleidigung oder als schmieriges Füllwort im intellektuellen Vakuum des Small Talks, denn als Kompliment auf…tiefgründig denkende Menschen bezeichnen andere Menschen schlichtweg nicht einem aussagelosen, schwammigen „nett“ – aber dass diese Bezeichnung in der seichten Schlagerwelt oft gebraucht wird, verwundert mich nicht!

      • tststs sagt:

        Mhmmmm, Marcel, ich weiss nicht, ob beabsichtigt oder nicht, aber Sie treffen doch genau meinen Nagel auf den Kopf…
        Ich verstehe Ihren Gedanken, ich würde auch zusammenzucken, wenn man mich als „nett“ bezeichnet. Aber es geht ja gerade darum ein netter Mensch zu sein (und hier ist die Semantik von „nett“ schlussendlich auch nicht schwammiger als die von „zynisch“ oder von mir aus „intellektuell“) und nicht darum, sich als solcher bezeichnen zu lassen, egal ob es jetzt im engeren Wortsinne oder als oberflächliche Bemerkung.
        Oder anders gesagt: vllt fühlte REA sich so wohl, weil es diesem Publikum idR wichtiger ist nett zu sein als cool/wichtig…
        Und ganz ehrlich, die Annahme (gewisser) Intellektueller, dass sich „tiefgründig denkend“ und „nett“ als Charakterzug gegenseitig ausschliessen, ist IMHO Zucker für das hohe Ross…

  • Nostalgiker sagt:

    Man hätte das Wesentliche auch rüberbringen können, indem man Kentucky Schreit Ficken von früher aus RTL Samstag Nacht zitiert hätte:

    „Möchten Sie Stattenplar werden? So wie Judo Ürgens? Ein richtiger Flagerschuzzy?“

    Na dann schauen Sie mal rein bei den Aktionswochen von Lolly poppt im xtra!

    Ich war viel zu lange nicht mehr an dieser Party. Danke für den reminder.

  • Eliane Dirk-Hofer sagt:

    Welches ist der momentane“coole“ Club in Zürich?
    Ich mag keinen Ausgang, aber ich amüsiere mich sehr gerne über die gegenseitige Einteilung in 100%-cool, halb-cool, viertel-cool und ganz uncool je nach dem wo man in den Club geht.

    Wohin muss ich nun gehen um ganz cool zu sein bzw womit kann ich meine Coolheit total zerstören?

    • Réda El Arbi sagt:

      Cool ist es überall, solange ich irgendwo im Umkreis von 10 Metern stehe.

      • Adam Gretener sagt:

        El Arbi: Das behaupte ich ja auch immer. He, geht mir aus dem Weg, ich liefere gerade die Party. Die Türsteher ende 90er Anfang Nuller haben sich beeinknicken lassen… Mehr oder weniger.

  • urs b. sagt:

    ‚Sehr viele schwule junge und nicht mehr ganz so junge Männer im Publikum‘
    An was genau erkennt man die sehr vielen Schwulen?
    Waren die angeschrieben?
    Gab es auch sehr viele Lesben, übrigens?

    Jeder einigermassen kultivierte Mensch kann doch ein paar Grundschritte und ‚durchdachte Schrittabfolgen‘ tanzen. Für Paartanz halt notwendig. Es ist wie das ABC: Um miteinander zu sprechen, braucht es einen Wortschatz von ein paar Wörtern.
    ich bin etwas schockiert, dass das beim Blogger soviel entsetzen auslöst.

    • Réda El Arbi sagt:

      Schwule Männer erkennt man in erster Linie daran, dass sie einander küssen und auch sonst nicht so verklemmt sind, wenns um Berührungen zwischen Männern geht. Und viele Schwule legen auch Wert darauf, als homosexuell erkannt zu werden.

      Was den Rest angeht: Googlen Sie doch mal die Begriffe „Ironie“ und „Selbstironie“. Das hilft beim Textverständnis.

      • irene feldmann sagt:

        🙂

      • Michael sagt:

        Du Urs… Nein. Sorry. Nimm Dir doch heute Nachmittag Zeit und lies ein richtiges Buch, eines Abseits der Belletristik, eines ohne Bilder . Oder schreib wieder mal lange Briefe. Von Hand. Ich glaub das würde sehr helfen. Ich gehe in einigen Dingen mit Réda nicht einig, aber was er definitiv kann, ist Schreiben. Der Text ist Glasklar und ganz fest ohne versteckte Botschaften.

      • urs b. sagt:

        Réda, Ironie ist sowas von gestrig hipsterig.

        • Réda El Arbi sagt:

          Ja ich weiss. Haben schon die alten Griechen gemacht. Schreibkultur ist voll Retro. Witz und Selbstreflektion ist total überbewertet. *Schultertätschel* (Sorry, das war jetzt Sarkasmus.)

  • Edith Habermann sagt:

    Leben und Leben lassen. Mich würden keine hundert Pferde an so einen Anlass kriegen. Um mein Vorurteil zu zementieren, und mich über die einfach gestrickten Schlagerfuzzis zu amüsieren, begann ich diese Zeilen zu lesen. Und siehe da: Amüsiert habe ich mich, aber das mit dem Vorurteil zementieren hat nicht so ganz geklappt. Ich kam sogar eher ein bisschen ins Grübeln und musste mir ob dem selbstkritischen und selbstironischen Text von Réda El Arbi selbst ein paar unangenehme Fragen stellen. Meine Erkenntnis lautet: Leben und Leben lassen. Gilt übrigens nicht nur für musikalische Präferenzen, sondern für fast alle Lebensbereiche. Bleibt aber im ach so toleranten, weltoffenen und urbanen Zürich wohl eher ein frommer Wunsch. Das schliesse ich aus gewissen Kommentaren zu diesem Blog.

  • Hansjürg sagt:

    Ich musste mal schnell bei „Blick“ nachschauen, um zu wissen, wer Beatrice Egli ist…
    Also, ich war noch nie in einem solchen Club. Wenn nun jemand schreibt, da seien alle so „friedlich“ und deshalb mit Häme eingedeckt wird – kommen bei mir folgende Gedanken hoch?
    Wisst Ihr, was all die machten, die mit Ohrenhauben oder irgendwie anders durch die Gegend laufen und mit „bumm-bumm-bumm…“ akustisch die Umwelt verschmutzen, als es noch keine solchen Fernsteuerungen gab oder anderswo keine Zwerchfelldröhner in Betrieb waren?
    Ja, die sassen am Boden und klopften mit dem Hinterkopf an eine Wand.

  • Peter Schmucki sagt:

    was soll an Schlager so schlecht sein? Mitte der Neunzigerjahre hätte sogar der Hipster Schlagerpartys in der Zürcher Illegalbar-Szene besucht.

    • Marcel Claudio sagt:

      Sie meinten wohl als Styro2000 noch Styro war und die Alternativszene noch mit Schlagermusik und anderen schrägen Sachen zu begeistern versuchte — zum Glück hatte er dann eine erleuchtende Eingebung und machte fortan als Grossmeister der elektronischen Musik unter dem Künstlernamen Styro2000 seinen weiteren Weg — das kann er nämlich richtig gut – seither mag ich ihn…

  • Markus Schneider sagt:

    Ob der Stadtblog nun über diesen (Schlager) oder jenen (Grunge äh Punk) Mist schreibt, es bleibt was es ist.

  • drs sagt:

    super text, gratulation réda!

    • Anne Baynor sagt:

      Ja, endlich ein herrlich humorvoller Beitrag! Danke für de Lacher!

    • Peter M. sagt:

      Mich ebenfalls köstlich amüsiert. Sie schreiben sehr bildlich – den wippenden Fuss inkl. Unbehagen etc., konnte ich mit gleich vorstellen. Werde evt. diese Party bei Gelegenheit besuchen.

  • Maiko Laugun sagt:

    @Réda, @Marcel Claudio und @alle anderen: Wenn ich Beatrice Egli hören will, dann kann ich das auch bei mir in China im chinesischen Netz tun und zwar unter dem folgenden Link bei (www.soku.com mit Suchbegriff) oder hier gleich im direkten Link: http://www.soku.com/v?keyword=Beatrice%20Egli&f=1&kb=0112000000000__Beatrice%20Egli
    Ich hoffe, dass dies mit den Links funktioniert. Es kommt jeweils zuerst ein kurzer Werbefilm und erst dann das Musikvideo. Es gibt noch zahlreiche weitere Seiten hier und dort findet man so ziemlich alles, was jemals im Westen gespielt wurde. Man findet auch das Musikantenstadl. Wer will, darf gerne auch diesen Suchbegriff eingeben. Ich selber tue dies meinen Ohren bestimmt nicht an 🙂

    • Maiko Laugun sagt:

      Sehr beliebt ist in China auch „QQ“. Unter folgendem Link kann man rechts oben im Suchfenster die Gruppe eingeben, z.B. die Schweizer Band „Krokus“ oder sonst die chinesischen Musikvideos weiter unten angucken: http://y.qq.com/#type=index

      • Marcel Claudio sagt:

        Maiko: Egils im Dutzendangebot: Das sowas bei Euch nicht der Zensur zum Opfer fällt….versteh ich nicht!

        Ist ja ein richtiges Gruselkabinett diese qq.com Seite – sogar DJ Bobo findet man dort….

        • Maiko Laugun sagt:

          „QQ“ wurde als Video-Telefonie und Chatt-Applikation aufgebaut und funktioniert auch im Westen. Es wurde von „Skype“ kopiert, ist aber viel besser, da es zusätzlich noch über einen E-Mail-Account verfügt und man über weitere Unter-Links Millionen von Songs findet und auch sonst noch weitere Applikationen (Games) und News.
          Im TV gibt es auch viele Musiksendungen bis hin zu klassischen Opern, die ich mir gerne ansehe. Es laufen aber auch Schlager-Sendungen und fürchterliche Dinge wie „China sucht den Superstar“. Spätestens dann muss ich abschalten 🙂

  • Anna sagt:

    „Ich hatte beim frischgebackenen Schlagerstar eigentlich jede Menge ältere Damen erwartet“ Ah, Reda-el Arbi, wir ältere Damen gehen doch nicht zu (Schlager)-Partys, wir schauen Egli, Jordi, Fischer & Co. zu Hause am Fernsehen an

  • Marcel Claudio sagt:

    Ich hatte auch mal das Pech von meinen Arbeitskollegen an eine Lollipop Party ins X-Tra mitgeschleppt werden — wir waren schon etwas angetrunken und da habe ich mich leider überreden lassen. Kam mir vor wie auf einem anderen Planeten, obwohl ich das X-tra schon von einigen Konzerten kannte und gelegentlich auch an Techno und Eighties Parties dort war.
    *
    Auf den Grossleinwänden flimmerten die Geschmacksverirrungen der 70er – Schlagerübervater Dieter Thomas Heck in Ueberdimension!
    War um 1971-74 oft bei einem Freund zuhause und die schauten am Samstag immer die ZDF Hitparade mit DTH – habe mir das ja nicht freiwillig angetan – auch hier wieder der Gruppenzwang!
    Gut ab und zu guckten wir auch noch Disco mit Ilia Richter „Licht aus! Whoom! Spot an! Jaaa …!“ – da waren neben Schlagersternchen auch noch Glamour Rock Bands wie Sweet und Slade, dazu Teenie Bands wie Bay-City-Rollers etc. dabei — da konnte man sich wenigstens nach jedem Schlager wieder etwas erholen…
    *
    Immerhin hat mir diese besagte Lollypop Party so um 2009 rum die Augen geöffnet, wieso ich von 1979-heute praktisch immer alleine durch die Clubs der Schweiz zog – manchmal an 5-6 Clubs pro Abend — Einsame Wölfe wie ich gehen mit 100% Sicherheit nicht an Lollipop Parties — solche Geschmacksverbrechen können nur unter Gruppendruck entstehen – man kann das auch schlechten Einfluss oder die falschen Freunde nennen!
    *
    Mir ergings ähnlich wie Réda – versuchte ein bisschen mitzuwippen, mir mit Cocktails etwas Spass und schlechten Geschmack anzutrinken, aber ich fühlte mich schrecklich und nach gut etwas über einer Stunde musste ich diese Orgie des schlechten Geschmacks fluchtartig verlassen!
    *
    Bin ich froh, bin ich kein Stadtblogger wie Reda, der sich sowas beruflich antun muss, um seine Brötchen zu verdienen — das grenzt für mich schon an Prostitution!!!
    *
    Wäre ich ein gläubiger Mensch – genau so würde ich mir die Hölle vorstellen — eine Lollipop Party bis in alle Ewigkeit!

    • Réda El Arbi sagt:

      Was aber an diesen Partys um Welten besser ist als an vielen geilen Szene-Anlässen: Kein Schwein muss cool sein und alle, die hingehen wollen, haben da auch Spass. Es ist um Welten entspannter als das übrige Zürcher Nachtleben. Wenn nur die Musik nicht wär ….

      • Jonathan sagt:

        Man muss nur bachten, dass viele dort auch nicht glaubwürdig cool sein könnten, selbst wenn sie wollten. Abgesehen davon finde ich den lockeren Umgang auch cooler als den coolen, aber die Musik ist für mich nun mal unerträglich.

      • Marcel Claudio sagt:

        Nur Idioten gehen an Parties um „cool“ zu sein – bei guter Musik mit schnellen harten Beats kann man stundenlang tanzen und Fun haben — aber Du scheinst halt nicht so der Tänzer zu sein — dafür bist ja meistens beruflich dort anwesend, das kann man als Daseinsgrund akzeptieren.
        Anwesenheit infolge Partnersuche resp. Abschleppmotive in Clubs kann man auch noch akzeptieren – aber nur gelangweilt an der Bar rumhängen und meinen man könne jetzt Unterhaltung konsumieren — das sind für mich Konsumidioten per se — gelangweiltes menschliches Dekomaterial und sonst nichts!

        • Réda El Arbi sagt:

          Nun ja, ich geniess das Tanzen meistens im Ausland, an Orten, an denen keine Leute in den Clubs rumhängen, deren Lebensinhalt es ist, in Clubs rumzuhängen (also nicht Berlin oder London). In Zürich ist „Clubbing“ ein Statement zu einer Lebenseinstellung und wird grauenhaft ernst genommen. Jedesmal wenn ich die Zürcher Clubs kritisiere, gibts Leute, die reagieren wie Strenggläubige auf Blasphemie.

          • Jonathan sagt:

            Also von Berlin kann ich reden und kenne eigentlich keinen der nur Clubbing betreibt, aber viele, die sich exzessivem multivariablem Kulturkonsum hingeben, wozu dann auch der eine oder andere Club gehört. Aber nicht um cool zu sein, sondern den maximalen und heissesten angesagten Spass zu haben, um sein Leben und die besten Jahre intensiv zu geniessen. Insofern kann ich YOLO auch etwas abgewinnen.

          • anju sagt:

            ich mag das schlager,pseudo folklorel pop zeugs nicht, aber die leute die solchen mist hören sind friedlich und sehr tolerant, dass gefällt.

          • Marcel Claudio sagt:

            Na ja – Réda
            Bei gewissen Zeitgenossen ist auch „Blogging“ ein Statement zu einer Lebenseinstellung und wird grauenhaft ernst genommen. Jedesmal wenn ich die Zürcher Bloggs kritisiere, gibts Leute, die reagieren wie Strenggläubige auf Blasphemie.

            🙂

            • Réda El Arbi sagt:

              Ach Quatsch, kritisier ruhig soviele Zürcher Blogs, die sind eh nicht gut. Ausser dieser hier natürlich. Aber wir laufen ja eh ausser Konkurrenz. 😉

    • irene feldmann sagt:

      also ich bin mir sehr sicher das, reda nichts tut, was er nicht will…:)

      • Marcel Claudio sagt:

        Feldmann: Für Geld machen Menschen vieles – auch an Lollipop Parties und ICF Veranstaltungen etc. zu gehen — da ich aber mittleweile weiss, dass der Réda auch ein äusserst neugieriges und experimentierfreudiges Kerlchen ist, nehme ich ihm sogar ab, dass er sich freiwillig an solche (Un-)Orte und Veranstaltungen begibt!
        Ja ich gehe sogar noch weiter – es grenzt ja fast schon an Selbstverwirklichung durch Arbeit was Réda hier ganz keck betreibt!
        Dass man im High-End-Spätkapitalismus als Angestellter noch Selbstverwirklichung erfahren kann, das ist ja fast schon eine unerhörte Frechheit – das war vermutlich von den Herren des Geldes nicht so geplant…aber da sind wir schon wieder bei einem ganz anderen Thema….

        • irene feldmann sagt:

          marcel, mir scheint ihnen ist es langweilig und ein gewisser neid schlaengelt sich auch durch…..sie machen einen intelligenten eindruck, machen sie doch was daraus……..:)

          • Marcel Claudio sagt:

            Feldmann: Es regnet schon seit Tagen in Südamerika – vielleicht liegt es daran, dass ich dem Réda wieder mal vor Augen führe, wieviel Glück er doch mit seinem Job hat – auch wenn er dafür oftmals sehr komische Orte besuchen darf oder muss um genug Fleisch am Knochen für seinen Stadtblog zu bekommen.
            Neid? – I wo, wo denken Sie auch hin – seit ich die Schweiz hinter mir gelassen habe, ist meine Lebensqualität nochmals um mindestens 100% gestiegen – und die war vorher schon relativ hoch…machen Sie sich keine Sorgen Frau Feldmann – mir wird nicht langweilig – weil ich nämlich genau so eine experimentierfreudiges und neugieriges Kerlchen wie der Réda bin – die meisten seiner Blogs sind für mich daher Déja-Vu Erlebnisse – bin ja auch etwas älter als der Reda, war aber genau so wild und neugierig wie er…resp. bin es immer noch….

          • irene feldmann sagt:

            toller-langer text hr. suedamerika, jetzt aber mal schnaufen, so zwischen durch……thanks for the enlightment! 🙂

  • Adam Gretener sagt:

    Ich bin ja eine sehr friedliebende Person. Aber nach so einem Abend würde ich wohl Rabatz suchen.

    • Adam Gretener sagt:

      Aber ein Freestyle-Schlagerkonzert, sponti ohne Üben, von El Arbi, Sarasin und Co. würde ich mir trotzdem ansehen wollen.

  • Jonathan sagt:

    Reda mein Beileid. Was Du versuchtest, dem event Positives abzugewinnen, kann ich nachvollziehen und würde vl. auch mich begrenzt amüsieren, aber mehr als Satire. Auch dürfte ich nicht zu lange bleiben, weil ich sonst nachhaltig an meinen Werten zweifeln würde. Die Musik fand und finde ich schon immer ganz übel, ausser wenige stilvolle Klassiker wie Udo Jürgens, die ich aber auch nicht öfter als ein Mal jährlich hören kann. Meine Grenze von mainstream-events ist idR bei der Schönen Party von Radio 1 in der Kalkscheune in Berlin erreicht. Dort gehe ich gelegentlich hin, weil der leichte und uncoole Kontakt, wie von Dir beschrieben, auch da im Vordergrund steht. So etwas wie Ball der einsamen aber nicht unattraktiven Herzen aller Altergsruppen. Auf vier floors werden verschiedene Musikstile gespielt, von jedem freilich eine mainstream-Auswahl, aber es gibt meist einen floor, wo man es etwas länger aushält. Beim letzten Besuch war das der Funk-Floor von „Dj 007 New York“, der wirklich aus NYC kam. Nichts Überragendes, aber solides spassiges 70-80er Funkprogramm. Was mich jedoch auch immer wieder irritiert, obwohl ich dem nicht abgeneigt bin, sind dort die eigeninitiativen Frauen, die einen ansprechen oder für eine Freundin als Botin auftreten, die irgendwas will. Freilich überzeugen die meisten dieser Kontaktanbahnungen nach dem Konzept „Wie heisst Du – wie alt bist Du – wo wohnst Du – was machst Du“ nicht und langweilen, nicht aber ohne ein wenig zu amüsieren. Denn meist antworte ich irgendwas Kurioses und mache mir so einen trefflichen Spass aus diesen oberflächlichen Dialogen. 🙂

  • Eddy Beutter sagt:

    Gut geschrieben Réda El Arbi. Solche Anlässe entsprechen leider Heute dem kulturellen Niveau des grössten Teiles der heutigen Entertainment-Gesellschaft. Viel verlängerten Rücken (A…) und was dazugehört. Was Miss Beatrice Egli mit einem Musikstar gemeinsam hat, ist mir ein Rätsel. Keine Stimme, oberdumme Texte (ist heute Mode) und schlechte I)nterpretation. Eine nettes Sennentütschi, vielleicht eben darum hat sie Erfolg.

    • Airliner sagt:

      @Beutter: Wieso so böse. Anscheinend haben Sie das Gefühl, Ihr Musikgeschmack sei das Mass aller Dinge. Wollen Sie den Leuten vorschreiben, welchen Anlass sie besuchen dürfen oder nicht? Ueber Musik kann man nicht streiten (das war schon immer so). Was dem Einen gefällt, wird vom Anderen verteufelt. Abgesehen davon, schon in den 50iger und 60iger Jahre gab es grottenschlechte Texte und nicht nur in Deutsch. Wenn man englische Titel übersetzt hat, war es zum Teil nicht besser. Das hat sich bis heute nicht geändert.

      • Eddy Beutter sagt:

        Irtum, absolut nicht, ist nur meine Meinung. Darf ich doch, oder? Oder ist etwaa die Ihre das Mass aller Dinge :)?

        • Airliner sagt:

          Nein, mein Geschmack ist und bleibt mein Geschmack und wenn jemand gerne Beatrice Egli hört, so soll er das. Ob ich jetzt das gut finde oder nicht spielt doch keine Rolle. Ich masse mir nicht an, Musik zu veurteilen, nur weil sie mir nicht gefällt.

          • Samuel sagt:

            Die Meinungsfreiheit deckt auch die Meinung etwas ganz schlecht zu finden, das ist bei Schlagermusik klar der Fall. Sie fällt bei mir in die unterste Schublade der inhaltsarmen Musik. Nicht mal in Trance tanzen kann man sich nach dem Beat, weil er untauglich ist, sich die Haare danach automatisch dauerwellen sowie violett färben und die Texte einen immer wieder in die Küche von Grosi transportieren. 🙂

    • Willi Schumacher sagt:

      Lieber Eddy Beutler, so sehe ich es auch. Deshalb staune ich über das Schweizer Radio, das über drei seiner Kanäle so oft diese „Musik“ spielen lässt. Manchmal ertönt das Gequietsche mehrmals pro Tag. Ich weiss nicht, welche Qualität die zuständigen Musikredaktoren ausweisen.

  • Willi Schumacher sagt:

    Guter Blog! Gefällt mir. Über diese „Schönwetter“ Schlagermusik muss sich niemand wundern. Wenn man das Gebühren-Radio SRF hört, wird man von den sehr wahrscheinlich gut bezahlten Musikredaktoren neben der täglich oft mehrmals gesendeten Sina-Musik aus dem einzigen Zweitwohnungskanton hauptsächlich mit Beatrice Egli, Leonard, Helene Fischer bedient. Die Musikredaktoren, z. B. Herr Schuler, behaupten, dass die Hörer die Chefs seien. Wie steht es folglich um die „Qualität“ der Schweizer Hörer und Hörerinnen?

  • Hans Vogt sagt:

    Na also, geht doch. Gut so.

  • Naseweis sagt:

    Reda el Arbi; d e r H e l d!
    ;ein Mitgefühl ist von Wort zu Wort gestiegen – ehrlich!
    Was für eine Herauforderung und Chapeau, alles gut be- und überstanden!
    Hoffentlich ohne für den Rest des Lebens einen Schaden davon zu tragen.

  • Irene feldmann sagt:

    Reda……..das tönt ja soooooo tolllll….ahaahahaahahaha……jetzt ist das GEHEIMNISS gelüftet, einen schwulen Freund zu haben ist wohl eine sebstverständlichkeit…….:)!!!

  • Lucie Boillat sagt:

    Hahaha – jaja, das Ganze hat sicher was.

    Ich werde wohl auch einmal einen solchen Event besuchen – aber nur, wenn Bonnie Prince Billy, aka Will Oldham, mich bei seinem nächsten Stadtaufenthalt begleitet…

  • Maiko Laugun sagt:

    Ich war in den 70er/80er Jahren an Hardrock- und Punk-Konzerten und höre diese Musik (teilweise) auch heute noch gerne. Auf meiner Festplatte ist 1 ganzes TB an Musikdaten aus so ziemlich allen Sparten gespeichert, darunter auch Schlagermusik. Es gibt schlimmeres im Leben, als hin und wieder mal diese seichte Musik im Hintergrund zu hören. Zur Not würde ich also auch so ein Schlagerkonzert überleben. Die Grenze der Erträglichkeit wäre erst beim Musikantenstadl erreicht. Das wäre dann eine echte Gratwanderung für das Nervenkostüm! Beim blossen Gedanken an den Anblick der in volkstümlichen Kleidern gehüllten Gemütern die da fröhlich schunkelnd und mitsingend mit Freuden-Tränen in den Augen in diesem Gesülze förmlich aufgehen, läuft mir gleich ein Schaudern den Rücken hinunter 🙂

    • Marcel Claudio sagt:

      Hola Maiko — Alles klar im fernen Osten? So chinesische Schlager gefallen mir eigentlich noch gelegentlich – aber ansonsten geht es mir wie Dir – bei einem Musikantenstadl würde ich auch Schweissausbrüche und Unwohlsein verspüren —- die akustische Hölle halt – solche Pseudoheimatgefühle können vor allem SVP-Gutmenschen(ja auch die sind vom Gutmenschentum verseucht, auch wenn sie es nicht zugeben wollen und sonst die harten herzlosen Kerle und Mädels spielen) ertragen – die ewige Sehnsucht nach der verlorenen heilen Heidilandwelt!

      • Geissbühler sagt:

        Marcel Claudio: Was für inhaltslose Menschen, die einen solche Stuss von sich geben. Was hat denn Schlager mit SVP zu tun. Als dümmer gehts nun wirklich nicht mehr. Aber klar, der obercoole Marcel Claudio hat alles begriffen und weiss natürlich um was es im Leben geht. Mir gefallen Leute mit Herz und Verstand.

        • Marcel Claudio sagt:

          Na ja – die Suche nach der verlorenen heilen Welt in der Schlagermusik – seis in der Liebe, der Heimat, der Natur hat doch schon was mit den Paradiesversprechungen der Sünnelipartei gemeinsam. Diese Sehnsucht nach einer Schweiz von Heidi und Peter, damals als es in den Treppenhäusern noch nach einem feinen Gerstensüppli gerochen hat, die heile Welt der Bäckerei Zürrer und die Abenteuer von Polizischt Wäckerli – ja damals als die Schweiz noch fast heil war – ja damals als man noch an die Liebe glaubte — von dem her haben Schlager und SVP schon gewisse Gemeinsamkeiten – beide sprechen zumeist vergangene oft geschichtsgeklitterte Emotionen an!
          .
          Bei den linksgrünalternativen Politfesten hört man kaum Schlager – und allenfalls mal ein Chansonnier wie Michael von der Heide oder Bands wie Zweiraumwohnung – aber das ist ja kein Schlager mehr!
          Linksdenkende Menschen stehen tendenziell nicht so sehr auf Schlager!

          • Maiko Laugun sagt:

            @Marcel: Zu diesem (politischen) Punkt gibt es ein passendes chinesisches Sprichwort. In Deutsch lautet dieses sinngemäss wie folgt:
            „Wenn ein Wind weht, dann versuchen sich einige Menschen zu schützen. Die anderen bauen Windmühlen“.

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