Die Zürcher Missgunst

«Der Politiker geht zum Brunnen, bis er bricht.» Visualisierung des Steins des Anstosses.

«Der Politiker geht zum Brunnen, bis er bricht.» Visualisierung des Steins des Anstosses.

Wir gönnen einander nichts mehr. Und alles ist zu teuer. Eine Polemik von Peter Aeschlimann

Ein Defizit kommunizieren: Peanuts. Eine verlorene Abstimmung erklären: Peanuts. Den eigenen Rücktritt verkünden: Peanuts. Der ultimative Härtetest für einen Politiker ist die Präsentation eines neuen Brunnens. Er weiss, was ihn danach erwartet: ein riesiges Donnerwetter der Empörten. Denn im Internet lässt sich über Geschmack sehr wohl streiten. Und das tönt dann so: «Planer aus dem Mittelalter!», «Grässlich!», «Eine Verschwendung von Platz und Geld!», «Absurd!», «D i e B e v ö l k e r u n g w i l l d i e s e n B r u n n e n n i c h t!»

Die Schelte gilt einem Brunnen, den die Stadt Zürich 2015 auf dem autofreien Münsterhof aufstellen will. Bislang existiert er nur auf Visualisierungen. Sie zeigen zwei Becken und einen bogenförmigen Zulauf, vier Meter hoch. Kosten: 400 000 Franken.

Was passieren wird, ist absehbar, und es hat in der Stadt Zürich System. Man erfindet unschmeichelhafte Übernamen für das Ungewollte. «Kuhtränke mit überdimensioniertem Galgen» geistert schon im Netz rum. Seifenschale, Eierbecher, Schandbogen, abstürzende Untertasse, Betonfrisbee, kaputter Henkel, schlaffer Haken wären weitere.

Verbale Verunglimpfung wirkt. Die SVP brachte mit dem Ausdruck «Goldigi Schiissi» das Nagelhaus zum Einsturz. Vordergründig geht es immer ums Geld, das nicht vorhanden ist. Zürich schreibt rote Zahlen, also soll die Stadt gefälligst Trauer tragen. So, wie sie das unter dem Escher-Wyss-Platz tut, wo sich das Nichts ausgebreitet hat.

Was habe ich davon?

Schon lange herrscht das Prinzip: ja, aber nicht in meinem Vorgarten. «Nimby» heisst das im Englischen, Not in My Backyard. Man befürwortet zwar Spielplätze, will aber nicht, dass sich die Kinder in Lärmdistanz austoben dürfen. Neu ist der Niidli-Ansatz. Und tatsächlich hat der viel mit Neid zu tun. Niidli steht für «Not, If I Don’t Like It»: Wenn ich etwas nicht mag, bin ich dagegen.

Wer vom Niidli getrieben ist, handelt so: Kongresshaus? Ich gehe nicht an Kongresse – also Nein. Hafenkran? Sieht doof aus – also Nein. Fussballstadion? Ich mag Tennis – also Nein. Brunnen? Ich hab einen Wasserhahn zu Hause – also Nein. Um zu einem Urteil zu kommen, reicht ein Kriterium: Was habe ich davon?

Die Frage lautet, wann und weshalb wir uns von der Grosszügigkeit verabschiedet haben. Es ist nicht lange her, da sprach sich eine überwältigende Mehrheit an der Urne für einen Skatepark in der Allmend aus. Man stelle sich das vor. Da gibts eine Minderheit von ein paar jugendlichen Rollbrettfahrern, die vermeintlich Parkbänke mit ihrem Sportgerät malträtieren, ansonsten rauchend rumhängen und Passanten erschrecken. Und ausgerechnet ihnen baut man ein millionenteures Geschenk. Heute, drei Jahre später, hätte es das Anliegen schwer. Nicht nur wegen des drohenden Defizits von 214 Millionen Franken in der Stadtkasse.

Empörungsbeschleuniger

Das Gift, das die Grosszügigkeit verkümmern lässt, bekommt man in kleinen Dosen im Alltag verabreicht. Heute kann im Internet jeder zu allem seinen Senf abgeben. In kaum moderierten Kommentarspalten, die als Empörungsbeschleuniger funktionieren. Im Auge des Shitstorm lässt sich nicht mehr klar denken. Die Wissenschaftsplattform Popularscience.com hat jüngst die Kommentarfunktion abgeschafft. Grund: Eine Studie der Universität Wisconsin-Madison hat ergeben, dass grobe und unhöfliche Kommentare nicht nur polarisieren, sondern auch Einfluss nehmen auf die Art und Weise, wie ein Leser das Thema eines Artikels beurteilt.

Kleinlichkeit grassiert aber auch im Nichtdigitalen. In Büros etwa, wo jedes A4-Blatt im Kopierer einer Kostenstelle verrechnet wird. Oder an lauen Sommerabenden, wenn der Nachbar um 22.01 Uhr eine Lärmklage einreicht.

Spardruck, Statusangst und Dichtestress haben aus offenen, bejahenden Bürgern missgünstige Wutbürger geformt. Ihre Lustlosigkeit spiegelt sich im Grau der Stadt.

83 Kommentare zu «Die Zürcher Missgunst»

  • Thomas Trachsel sagt:

    „Heute kann im Internet jeder zu allem seinen Senf abgeben. In kaum moderierten Kommentarspalten, die als Empörungsbeschleuniger funktionieren. Im Auge des Shitstorm lässt sich nicht mehr klar denken.“ – Danke für diesen wunderbar gedachten und formulierten Satz. Er ist leider sehr wahr!
    Schön wäre es, auch der Tagi würde seine Kommentare etwas mehr moderieren. Oder öfters mal gar keine Kommentare erlauben. Ich lese ja Zeitung, um mich von recherchierenden Journalisten informieren zu lassen.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, vielleicht. Dies ist aber ein Blog, hier begegnen wir den Lesern auf Augenhöhe und schreiben nicht vom Elfenbeinturm herunter. Wir stellen uns den Meinungen und regen Diskussionen an. Wir sehen das als Teil des Meinungsbildungsprozesses. Es ist nicht immer einfach, nanchmal sogar verletzend, aber immer fair und eben: demokratisch und gleichberechtigt.

  • diva sagt:

    von mir aus, können in dieser stadt überflüssige brunnen gebaut werden, oder «piazzas», die keiner braucht und auch eine «goldige schissi», hafenkräne und all des schnick-schnacks mehr, solange das nicht mit meinem steuergeld passiert!
    denn ich kann meine steuern kaum bezahlen, damit andere dieses sauerverdiente und vom mund abgesparte geld für überflüssigkeiten zum fenster rausschiessen…
    ich denke, es hat weniger mit «neid» zu tun, als damit, dass es vielen menschen in dieser stadt so geht, wie mir.
    es kann nicht sinn einer demokratie sein, dass die einen jeden rappen 4xmal umdrehen müssen und andere leisten sich jeden erdenklichen luxus, für den sie mir als bürger zuvor mein geld abgeknöpft haben.

  • Anton Keller sagt:

    Ich nehme ja auch keine Bankkrediite auf, um mir eine Designer-Vase zu kaufen. Wieso finanzieren die Brunnen-Fans nicht den Brunnen? Das wäre mal etwas neues.

  • Nicole Wermelinger sagt:

    Ich gönne den Brunnenliebhabern ihren neuen künstlerisch gestalteten Brunnen auf dem Münsterplatz, ich gönne sogar den Fussballfans ein zweites Stadion mit mehr Ambiance, ich gönne auch den Fernwehkranken ihren Hafenkran und sogar Herr Dr. Vasella gönne ich seinen 77 Millionen Fr. Boni. Aber, ich möchte bei allen 4 Beispielen nicht die finanziellen Konsequenzen tragen müssen, weder in der Form höherer Steuern oder öffentlichen Schulden, noch in der Form von höheren Medikamentenpreisen oder KK-Prämien. Ganz schlicht und einfach deshalb weil ich selber zuwenig Geld habe. Ist es wirklich Missgunst wenn man Angst davor hat für die Masslosigkeiten anderer Leute zu bezahlen?

  • klaus peters sagt:

    schöner text, aber warum gleich die skater diffamieren, alter mann?

    • Peter Aeschlimann sagt:

      Danke. Und nichts liegt mir ferner. Mein erstes Deck war das Santa Cruz Everslick von Eric Dressen (1990). Im Text steht „vermeintlich“. Es geht um das weitverbreitete Klischee, dass Skater Lausbuben sind.

  • Lennart Kirill sagt:

    Ein Skaterpark für jugendliche Skater hat einen konkreten Nutzen für die Benützer dieser Anlage, den ich als Nichtskater sofort erkennen und wertschätzen kann. Bei einem Hafenkran oder einem Nagelhaus oder einem neuen gigantischen Brunnen fällt mir das bereits um einiges schwerer. Im Falle des zweiten zusätzlichen Fussballstadions für Zürich hatten offensichtlich 50.8% der Stimmbürger diesselbe Mühe den konkreten Nutzen und vorallem die Notwendig für dieses Stadion zu erkennen, oder hatten sogar vielleicht noch dutzenden von besseren Ideen was die Stadt mit 220 Mio anfangen könnte. Mit Neid hat das vermutlich wenig zu tun, aber vorallem mit einer anderen Prioritätensetzung. Die direkte ist per se nicht ausgewogen, jedes JA oder NEIN, diskriminiert
    die einer der beiden zur Wahl stehenden Möglichkeiten.

  • Karl Lässer sagt:

    Ich finde den Artikel gut und schlecht zugleich. Schlecht: Den Staatsfinanzen Sorge zu tragen und vorallem keine Schulden anzuhäufen sollte nicht als Missgunst verunglimpft werden. Hier wird oberste Staatraison (gesunde Finanzen) vermischt mit individualpsychologischem Gschmöis. Ebenfalls schlecht: Talkbacks sollten selbstverständlich fair verfasst sein, sonst sollte man sie gar nicht veröffentlichen. Aber: Talkbacks führen Politikerinnen und Journalistinnen vor, dass sie nicht das Monopol auf Meinungen haben. Das mag kränkend sein. Lieber Herr Äschlimann: Stehen sies durch. Gut: Ja, unsere Gemeinschaft bräuchte wieder mehr Grosszügigkeit!!! In meiner Wahrnehmung hat es in den 90ern begonnen, und zwar von o b e n. Auch im kleinen überall „Kostenwahrheit“. Hier noch eine überzogene Gebühr – da noch eine überrissene Busse. …Wenn ich mich von den grossen (Staat, Banken, Post) kleinlich behandelt fühle, werde ich mit der Zeit auch kleinlich. Wenn ich der Stadt eine Busse zahlen muss, wenn mein Rad 3 cm über der Linie steht, warum soll ich dann anderen was schenken?

    • Elias Truttmann sagt:

      Ziemliches „mimimi!“. Es ist nicht unanständig, sich die „was habe ich davon?“-Frage zu stellen. Finden genügend Leute eine positive Antwort darauf, kommt ein Projekt notfalls auch an der Urne durch – sonst halt nicht. It’s a feature – not a bug!

  • Hilde Werner sagt:

    Ach, dieser Peter Aeschlimann und sein unreflektiertes, rabenschwarzes Weltbild. Würde er Zürich so gut kennen, wie er vorgibt, dann wüsste er: wem’s nicht passt, kann verreisen.

    • Enrico Bachmann sagt:

      Da hat einer was dagegen, das andere was dagegen haben.
      Aeschlimann hat offenbar noch nichts von „Watd“ gehört, „We agree to disagree“.
      Was erlauben Aeschlimann?

  • Päde sagt:

    Genau, die Schweiz ist eine Neidgesellschaft!!!

  • Richi sagt:

    Missgunst laut Duden: „aus einer ablehnenden Haltung, Einstellung jemandem gegenüber entspringendes Gefühl, diesem bzw. dieser einen Erfolg, Vorteile o. Ä. nicht zu gönnen“. Kongresshaus, Hafenkran, Fussballstadion, Nagelhaus, Brunnen? Ergeben eigentlich für niemanden einen Erfolg oder Vorteile. Ich lehne diese nur deshalb ab, weil sie beliebig und absolut mittelmässig und erst noch zu teuer sind (was zwar zum heutigen Zürich passt)! Auch wenn der Autor krampfhaft die Kurve zu kriegen versucht, Missgunst ist der falsche Begriff!

    • Réda El Arbi sagt:

      Jedes der aufgezählten Beispiele könnte Anderen Freude bereiten, wenn auch nicht Ihnen. Freude würde ich als Vorteil definieren. Ich persönlich mag auch nicht alle aufgezählten Projekte, aber ich mag sie anderen gönnen.

      • Richi sagt:

        Konjunktiv schon im ersten Satz, sorry – auch krampfhaft! Ok, ist ja nur eine Polemik!

      • Gion Saram sagt:

        @ Réda El Arbi, ich sehe es nicht als Kernaufgabe der Stadtverwaltung mir in meinem Leben Freude zu bereiten, das kann ich selber viel besser, geht das ihnen nicht auch so, Herr El Arbi?

        • Réda El Arbi sagt:

          Doch, aber ich ziehe eine sozial funktionale Stadt einer gelben Frust- Neidwüste vor. Eine soziale Gemeinschaft besteht nicht nur aus Gesetzen allein. Und, egal, ob so ein Brunner übel aussieht oder viel kostet, wenn die einen Zürchern ihn den anderen gönnen würden, gäbe das ein ganz anderes Statement über den sozialen Zustand einer Stadt, als wenn die Einen ihn den Anderen um jeden Preis verwehren.

          • Gion Saram sagt:

            @ Réda El Arbi Ist es Ihnen wirklich egal was ein Brunnen auf einem öffentlichen Platz kostet? Dürfte er also auch z.B. 2 Mio kosten? Wären sie bereit dafür auch einfach 2 Mio bei der Schutz & Rettung einzusparen? Wo genau befindet sich in Zürich die gelbe Frust- Neidwüste? Ich gebe ihnen Recht eine soziale Gemeinschaft besteht nicht nur aus Gesetzen aber besteht sie nur wegen grossen Baudenkmälern? Ich glaube eine soziale Gemeinschaft entsteht eher dadurch in dem sich Nachbarn um die betagten alleinstehenden Nachbarn kümmern, anstatt zu hoffen das die Spitex dann schon irgendwann merkt das diese Nachbarn vor 2 Wochen alleine zuhause verstorben sind. Ich glaube eine soziale Gemeinschaft entsteht dadurch wie wir leben und mit einandern umgehen und nicht durch die dekorativen Bauten in unserer Stadt, sonst wären Adolfs dekorative Bauten in Nürnberg ein Beitrag zur Menschlichkeit gewesen.

            • Réda El Arbi sagt:

              Es heht wie gesagt nicht um den Brunnen, sondern um eine mentale Haltung. Viele sagen nicht nein, weil sie das Projekt lennen und sich denken, man könnte einen Brunnen auch billiger haben. Viele sagen nein, weil sie denken, ich finde den Brunnen blöd, also darf es ihn nicht geben.

          • Gion Saram sagt:

            @Réda El Arbi, Diese angebliche mentale Haltung ist eine Projektion von ihnen selber und muss nicht zwangsläufig den Tatsachen entsprechen, die Gründe und Motive warum gewisse Menschen gewissen Haltungen einnehmen sind sehr vielfältig und solange wir eine Gedanken- und Gewissensfreiheit haben müssen wir damit leben, das andere Leute mit anderen Gefühlen zu anderen Entscheidungen gelangen. Wenn sie im Laden Bio-Eier aus Bodenhaltung kaufen anstatt solche aus Batteriehaltung obwohl die günstiger wären ist dies auch ein solcher ideologisch und weltanschaulich basierter Entscheid. Und niemand hat das Recht ihnen vorzuwerfen das sie so denken und entschieden haben. Das nennt sich Freiheit.

            • Réda El Arbi sagt:

              Auf die einzelne Person heruntergebrochen, mag das stimmen. Als gesellschaftliche Tendenz lässt sich Missgunst aber durchaus eruieren. Klar, Freiheit beinhaltet auch die Freiheit zu Missgunst und Neid. Aber ich muss es deswegen nicht mögen.

  • Ashiro sagt:

    Geiz ist geil!!

    • Maiko Laugun sagt:

      Nur im grossen Kanton.

      • Jerome sagt:

        Nur im Schwabenländle, in Berlin etwa haut man jeden zur Verfügung stehenden Taler zum exzessiven Feiern raus.

        • Maiko Laugun sagt:

          @Jerome: Genau. Berliner sind faule Säcke und Schmarotzer. Sie leben auf Kosten aller anderer in Deutschland. Kein Wunder sind diese dann geizig.

          • Florian sagt:

            Berliner haben einen Sinn für Lebensart und noch ein klassisches Verständnis des fürsorgenden Staates und des intellektuellen Lebensgenusses. Das können die Liebhaber von Fliessbandarbeit mit neoliberalem Kleingeistanspruch meist nicht nachvollziehen. Wohin das führt hat aber die Bundestagswahl gezeigt, die Fliessbandlobbyisten FDP dürfen sich nun selbst beim Arbeitsamt anstellen.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Florian: Köstlich, Ihr 1. Satz! Schöner kann man es wirklich nicht beschreiben! 🙂 Mit solchen Worten wird man in Berlin Bürgermeister. 🙂

          • Florian sagt:

            Na Bürgermeister ist doch schon mal ein Ansatz, besser als in China einem Sack Reis beim Umfallen zuzuschauen. 🙂

  • Bernd S. sagt:

    Starker Artikel. Einzig das „Zürcher“ im Titel könnte man weglassen. Die Missgunst greift überall um sich. An manchen Orten schneller, an anderen Orten langsamer. Bleibt die Frage: Wer hält sie auf, die Missgunst?

  • bruno bänninger sagt:

    Keine Ahnung ob der Brunnen zu teuer ist.
    Aber ob diese Investition in Zeiten extrem knapper Kassen nötig ist und oberste Priorität haben muss, darüber muss geredet werden.
    Es ist die alte Frage: „Nice to have“ oder „must have“?
    Vielleicht finden es einige Politiker schön, diesen Brunnen in ihrer Amtszeit aufzustellen, obschon die Stadt Zürich sich ihn nicht leisten kann und deshalb auch nicht soll.
    Wenn alle Kassen inkl. Portokasse prall gefüllt sind und die Politiker nicht mehr wissen, wohin mit dem Geld, dann, aber nur dann sollen sie sich diesen Brunnen doch kaufen und sich ein Denkmal in Nähe des Hafenkrans setzen.

    • Maiko Laugun sagt:

      Genau: Bei einer Revolution kann man dann mit dem Hafenkran gleich das Denkmal anheben und in der Limmat versenken. Das nennt sich politische Weitsicht.

  • kinda sagt:

    Je erfolgreicher wir sind, desto weniger gönnt man anderen. Das wird auch der Grund sein weshalb es immer eine Mehrklassengesellschaft geben wird. Genau so ist es eben auch mit dem Geld. Es kann immer ein Herr von Planta irgendwo hervor kriechen und sagen es sei alles viel zu teuer. Am Ende ist es das einzige Argument das die Leute nehmen. Absurder Weise leben wir in einem der reichsten Städte eines Landes das wiederum zu den reichsten Weltweit gehört..

    • Lennart Kirill sagt:

      @Kinda, Ein budgetiertes Defizit für das Jahr 2014 in der Stadt Zürich ist für mich kein Indiz für eine reiche Stadt. Ja, es gibt viele reiche Zürcher und viele reiche Firmen in der Stadt, aber deren Geld gehört nicht automatisch der öffentlichen Hand und bevor die Stadt diesen Reichtum abschöpfen kann muss sie in der Lage sein die dafür notwendigen Steuererhöhungen durchzusetzen.

  • Pietro Bartoli sagt:

    Ein Freund von mir hat kürzlich gesagt, er werde in Zukunft an der Urne restlos alles abschiessen, was zur Debatte kommt, und zwar so lange, bis das neue Hardturmstadion steht. Ein anderer hat gesagt, er gehe sowieso nicht mehr Abstimmen und Wählen, er verliere sowieso immer. Schade wenn man sich so verschliesst. Man muss Abstimmungen auch verlieren können, das gehört dazu. Ich habe auch schon oft verloren, am schlimmsten fand ich den biometrischen Pass mit der zentralen Datenbank und die Waffenschutzinitiative. Wir registrieren also Autos, Hunde und Menschen, aber Waffen haben Privatsphäre und Anonymität. Auch da hätte ich sagen können “ab jetzt verschliesse ich mich und jage alle zum Teufel“. Damit würde ich aber genau das Gegenteil erreichen, d.h. nur mich selber zum Teufel jagen. Man muss dranbleiben. Und freie Meinungsäusserung gehört dazu, auch wenn die Leute spötteln. Dieser Brunnen auf dem Münsterhof… sieht ein bisschen aus wie Nessie, der eine Suppe isst. Aber auf der Seite kann man trinken, wenn man Durst hat, immerhin. Das ist besser als die Schweinszizzen am Tessinerplatz! Hihi!

    • Samuel sagt:

      Schöner Vergleich, der Messie Nessie auf Wassersuche. 🙂

    • Nicole Wermelinger sagt:

      Aufgrund der trotzig kindlichen Reakton ihres Freundes nehme ich mal an das es noch ein paar Jahre dauern wird bis er das Stimmrechtsfähige Alter erreicht hat, oder? Falls er schon erwachsen ist, in der Migros Klubschule gibt es sicher Kurse in Frustrationstoleranz, die unterrichten dort sowieso alles.

  • Mike sagt:

    Die Stadt Zürich hat ein Identitätsproblem. „Den Zürcher“ gibt es nicht mehr, der hat längst Stadtflucht begangen.
    Zugewanderte Landeier zahlen absurde Mieten, das Stadtbild wird geprägt von Konsum – Zombies. Identifikation mit Zürich gleich null, sieht man auch an den Zuschauerzahlen der beiden Fussballklubs und dem Abstimmungsresultat in der Stadionfrage.

    • Samuel sagt:

      Ist in Berlin ebenso, die zugewanderten Dorfschwaben und hektischen Billigtouristen ruinieren die ganze kultuvierte kulturelle Berliner Lebensart der Bars und Clubs. Dennoch ist es die beste Stadt in D, so wie Zürich in CH.

  • Pascal Sutter sagt:

    Heute kann im Internet jeder zu allem seinen Senf abgeben. Deshalb habe ich auf dem Tagi die Kommentare ausgeblendet

  • Peter Meier sagt:

    Man könnte mal untersuchen, ob die Tendenz zur Bünzligkeit etwas mit dem fehlenden Anstand zu tun hat, der zum Normalzustand geworden ist. Abfall (den werfen wir cool auf den Boden), Als Velofahrer ein Rotlicht beachten (das geht gar nicht, machen nicht mal mehr die Rentner), gefunden Portmonnaies zurückgeben (gemäss Test sind wir so ehrlich wie die Leute in Bukarest). Ehrlich gesagt, wieso soll man einen neuen Brunnen aufstellen / ein Stadion bauen, den/das doch nur Ärsche benützen ?

    • Samuel sagt:

      Ist in Berlin ebenso, die zugewanderten Dorfschwaben und hektischen Billigtouristen ruinieren die ganze kultuvierte kulturelle Berliner Lebensart der Bars und Clubs. Dennoch ist es die beste Stadt in D, so wie Zürich in CH.

      • Peter sagt:

        „kultivierte kulturelle Berliner Lebensart“… selten so gelacht – sprechen Sie vom alten „Hauptstadt der DDR“-Berlin?

        • Jerome sagt:

          Sie kennen das alte Kreuzberg und Westberlin nicht. Aber selbst das alte Ostberlin hatte grossen Unterhaltungs- und Skurrilitätswert an den richtigen Orten, z.B. im alten Prenzlauer Berg.

        • Maiko Laugun sagt:

          @Peter: Nein! Samuel spricht von Kreuzberg (Klein-Istanbul), Neukölln und anderen Stadtbezirken, wo keiner mehr Deutsch spricht und sich auch keiner mehr hintraut. Das nennt sich eben kultivierte Lebensart. Samuel muss auch keine Angst haben. Die Billigtouristen können ja gar nicht kommen, da die Berliner nicht mal einen Flughafen bauen können.

          • Florian sagt:

            Sie reden wohl auch gerne über Dinge die Sie nicht kennen? Kreuzbergs Strassen, Bars, Restaurants und Clubs sind abends derart voll heute von Touristen, dass es selbst die ansässigen türkischen Migranten nervt. Zudem gibt es im Kreuzberger nightlive die schönsten Frauen, allerdings weniger Chinesinnen, womit Ihren Interessen vielleicht nicht hinreichend gedient wäre.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Florian: Meine Frau ist Chinesin. Ich habe also keinen Bedarf an billigem Nightlive mit billigen Touristen in Klein-Istanbul, wo die Migranten – dem Steuerzahler sei Dank – nicht mal mehr auf Einnahmen von Touristen angewiesen sind. Mein letzter Aufenthalt liegt aber schon ein paar Jahre zurück. Das gebe ich zu. Schlimm war es allerdings schon damals.

          • Florian sagt:

            Oh Sie scheinen einen ausgeprägten Migrantenhass zu haben, das ist natülrich keine Kommunikationsbasis. Und nicht jedem gefällt anspruchsvolles Nightlive, das ist wohl war. Doch die schönsten und geistreichsten jungen Menschen gehen meist eher in Kreuzberg aus, als in Zehlendorf. Dabei ist die vielseitige multikulturelle Mischung gerade geistiger Jungbrunnen, denn diese verhindert isolierte Betrachtungen, die nie Grundlage einer Lösung sein können, ob im Privaten oder Berufsleben. 🙂

          • Hannah sagt:

            Spätestens nach diesem Kurs http://www.tagesschau.de/ausland/chinas-touristen100.html wird sich Maiko Laugun auf seinen Reisen auch benehmen können.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Florian: Ein Blog soll auch ein bisschen Spass machen, oder? Ich habe nichts gegen Migranten. Wie könnte ich auch. Ich bin ja selber einer in China und muss mich hier auch anpassen. Genau das tun aber viele die nach Deutschland oder in die Schweiz auswandern eben nicht. Falls Sie noch nie in Istanbul waren, so kann ich Ihnen diese Stadt empfehlen. Nebst dem spannenden Nightlife finden Sie dort eine warmherzige Gastfreundschaft der Türken die seinesgleichen sucht. Das ist kein Vergleich mit den rückständigen und Kopftuch tragenden Bauern aus Hinter-Anatolien in Berlin.
            @Hannah: Danke für den Link. Ich musste beim Lesen laut lachen, da ich dies täglich erlebe! Neid und Missgunst gibt es auch hier. Allerdings ist es nicht so ausgeprägt. Und keine Sorge, ich weiss mich schon zu benehmen, auch wenn ich mit Kommentaren ein bisschen provoziere. 🙂

  • André Hafner sagt:

    Alles eine Frage des Masses – und der Kosten. Man muss nicht immer das Teuerste auswählen, dann hat es auch mehr für alle.

  • Richi sagt:

    Vielleicht haben Sie recht – ab sofort finde ich Mittelmässigkeit und Beliebigkeit gut!

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    die analyse ist schon richtig. erwähnte eigenschaften sind typisch für den durchschnittlichen schweizer. und ich sage das nicht wertend. diese (un)tugenden gehören zu unserer mentalität und das ist gut so. handkehrum habe ich an mir selber festgestellt, dass ich gegen meines erachtens „ungerechtfertigte“ ausgaben motze. der schweizer ist eigentlich liberal und auch gerechtigkeitsliebend. „unser…“ bundesrat und weite kreise der politik, sowie zunehmender raubtierkapitalismus einiger wirtschaftskreise haben dafür gesorgt, dass der bürger (gerechtfertigterweise) aufbegehrt. natürlich wird hier die „neid-grenze“ auch tangiert. hätten wir glaubwürdige politiker, unternehmer statt manager, sowie einen bundesrat, der primär die interessen der schweizer bürger wahrnimmt, würde der scherenwinkel im tolerierbaren bereich liegen. und – der bürger wäre automatisch auch wieder toleranter. behaupte ich, zumindest.

    • Bernd S. sagt:

      „hätten wir glaubwürdige politiker, unternehmer statt manager, sowie einen bundesrat, der primär die interessen der schweizer bürger wahrnimmt,“ – die politiker wurden doch von schweizer bürgern gewählt? die meisten werden sogar so lange wiedergewählt bis sie von selbst den hut nehmen. also so schlecht können die auch nicht sein?

  • tststs sagt:

    Mmhhh, also da muss ich uns schon ein bisschen verteidigen: Diese Neid und Verbotskultur (auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Du verbietest mir den SUV, dann verbiete ich dir den Kampfhund; du verbietest mir den Kampfhund, dann verbiete ich dir das Rauchen; du verbietest mir das Rauchen, dann verbiete ich dir die Zweitwohnung; du verbietest mir die Zweitwohnung dann verbiete ich dir…) ist ein schweizweites Phänomen; ich würde sogar sagen, in ZH sind wir eher tolerant, aber auch sehr pragmatisch: WC beim Escher-Wyss? Sicher, aber nicht für 6Mio! Neues Fussballstadion? Ok, aber nicht für 200+Mio. Hafenkran? Why not, aber zuerst brauchen wir das Geld für Wichtigeres…

    • sascha p. sagt:

      das ist überhaupts nichts schweizerisches. wo sich die gesellschaft ausdifferenziert, wo hunderte von lebensstilen möglich sind, wo alles geht, da gibts emänt einfach zuwenig dinge, die eine gesellschaft zusammenhalten. die konsequenz ist eine privatisierte gesellschaft, wo der staat nur noch so gross ist, dass er in eine badewanne passt. wer sich nicht einigen kann, wie der öffentlichen raum ausschauen soll, und wer daran wieviel bezahlt, der vergisst den öffentlichen raum. und lässt private gestalten. für die klientel, die zusammenpasst. die usa etwa sind die zukunft einer segregierten gesellschaft, die total unfähig ist, einen konsens zu finden. gated communities, die extrem homogen sind (bis auf identische vorhänge in den fenstern und identische gärten vor den häusern), aber nur ein ganz kleines segment der gesellschaft vereinen können.

      aber einverstanden, die schweiz ist auf bestem weg zu so einer gesellschaft.

      • E. Unzo sagt:

        Habe nix gegen diesen Brunnen, aber massiv viel gegen solche Kommentare. Ein wunderbares Beispiel für grassierende Ignoranz über tatsächliche Tendenzen: NOCH NIE war der Staat so gross wie jetzt. Noch nie gab es so ein grosses Steuersubstrat, so eine hohe Staatsquote und derart viele Gesetze. Was treibt eigentlich Leute wie Sie dazu, das schiere Gegenteil zu behaupten? Was haben sie für eine Wahrnehmung? Die tatsächlich feststellbare Polarisierung der Gesellschaft ist letztlich wohl vielmehr der Punkt, dass es der Minderheit der Nettozahler einfach langsam reicht einer immer gierigeren Masse an Handaufhaltern ihre unermesslichen Wünsche zu finanzieren, zu denen sie ausser flauen Kommentaren wenig bis nichts selber beitragen…

        • Reto Stadelman sagt:

          Dem kann ich mich anschliessen, mich stört IHR Kommentar auch massiv. Der Staat ist NICHT gewachsen! Das ist nur Ihr subjektives empfinden! Die Staatsquote lag 2012 laut IMF bei knapp 34.75%. 2003 lag sie mit über 38% noch wesentlich höher. Auch andere Quellen wie admin.ch bestätigen das.
          Das Steuersubstrat kann durchaus höher liegen als jemals zuvor, wir hatten ja auch NOCH NIE so viele steuerpflichtige Bewohner im Land! Und auch die Anzahl der Gesetze hat zugenommen. Allerdings tangieren die wenigsten davon den Ottonormalbürger.
          Also, nichts mit „überbordendem Staat“. Sicherlich kann man sich darüber streiten ob der Staat wie von Sascha P. zusätzliche integrierende Massnahmen übernehmen soll. Aber Ihre meiner Meinung nach aggressive Replik hätte es nicht gebraucht.
          Sascha P. hat zudem durchaus recht. In einem Land in dem eine gemeinsame Kultur fehlt und Multikulti gepflegt wird, da kommt es früher oder später zu Problemen bei der Konsensfindung. Die Menschen spalten sich erneut auf, nur dieses Mal machen sie es im Privatraum und gründen einen Staat im Staat. Wie schon geschrieben, ob der Staat hier integrierend wirken soll, darüber lässt sich durchaus streiten. Aber wenn er es nicht tut (wie in den USA), dann kann dies früher oder später zum Zerfall führen und damit wäre wohl auch die Demokratie bedroht…

        • Samuel sagt:

          Wenn Gesetze zunahmen dann lediglich, um das Eigentum der obersten 10% in- oder direkt weiter zu sichern und maximieren, die Umverteilung von unten nach oben schreitet voran, dem kleinen Bürger nützt diese Entwicklungen hingegen nicht.

        • sascha p. sagt:

          E.Unzo, Sie haben meinen Kommentar wahrscheinlich missverstanden. Eigentlich ists egal, wie gross der Staat ist. Fact ist, dass die Gesellschaft für vieles keinen gemeinsamen Nenner mehr findet. Wer sich nicht mehr vom Staat vertreten fühlt, der will auch nicht dafür bezahlen oder sich damit identifizieren. Der will, dass der Staat nur noch das notwendig minimale macht, dass der Staat also möglichst klein schrumpft. Ihr Post ist der beste Beweis dafür, Sie verlangen dasselbe. Haben keinen Bock zu bezahlen. Das war mein Argument.

        • Maiko Laugun sagt:

          @E. Unzo: Nettozahler waren mal die Banken. Aber wegen Ihrem Kommentar verstehe ich nun endlich, wieso diese keine Steuern mehr bezahlen (wollen). Vielen Dank.

  • sepp z. sagt:

    so sind wir schweizer: bei uns selbst schnüren wir gerne den gürtel enger.
    dafür engagieren wir uns dann wieder mal vehement für eine steuersubvention in milliardenhöhe für hier ansässige globale firmen, etwa bei der nächsten unternehmensteuerreform.

  • Andreas Diethelm sagt:

    Polemik mit chaotischem Schwurbel verwechselt:
    Ein Brei aus unzusammenhängendem pauschalisierendem Geschwätz. Man spucke eine Allerweltsmainstreamhypothese drauf, binde die Sauce mit unpassenden Beispielen und schmecke den faden Brei ab mit möglichst vielen Reizwörtern. Es hilft nicht. Ungeniessbar.

  • Franziska sagt:

    So wahr, aber die Lust- und Leidenschaftslosigkeit ist ja auch dem Protestantismus nicht fern, mag es da etwa Zusammenhänge geben?

    • Marcel Claudio sagt:

      Huldrych Zwingli hat in Zürich wirklich ganze Arbeit geleistet – zumindest von 1523 bis 1980 hat sein Lebenswerk gehalten – und dann habe wir Jungen damals diesen lust- und lebensfeindlichen Reformator mit ein paar Strassenschlachten einfach vom Sockel gestossen – das war eine tolle Zeit – ich war jung und es gab Revolution!
      Was besseres kann einem im zarten Alter von 19 Jahren schon passieren!

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        …dafür haben wir jetzt rot/grün. da war mir der zwingli definitiv sympathischer.

      • Ivan Casale sagt:

        Hemmungslosen Sex alle Nacht, eine gute LAP oder Matura, eine Arbeitsstelle/ Studienplatz, Liebe von den Eltern, ein Platz in der Familie, eine bestandene Fahrprüfung, die Erlaubnis fuer 6 Monate einen Sprachaufenthalt zu machen, die gesicherte Finanzierung dieses Sprachaufenthaltes, etc etc Für mich steht Revolution vor all diesen Dingen oder wenn’s langweilig wird, ganz am Ende. 😉 Was war es damals?

  • Maiko Laugun sagt:

    Unter dem Titel „Missgunst der Zürcher“ wurden hier etwas gar viele Kernpunkte zusammengefasst (Politiker, Budget, Stadt, Bauprojekt, Meinung der Bürger und Verbreitung dieser, Online Medien, Verhalten der User, Neidgesellschaft etc.) Jedes dieser Themen wäre alleine schon ein Artikel wert. 🙂 Den schönsten Satz finde ich: „Ihre Lustlosigkeit spiegelt sich im Grau der Stadt.“
    Die Stadt Zürich ist schon lange rot-grün regiert. Da liegt es in der Natur der Sache, dass man alle Autos aus der Stadt verbannt und mehr für kulturelle Dinge budgetiert. Was der Regierung aber nicht gelingt, ist die Stadt schöner zu machen. Autofreie Zonen sind immer noch zubetonierte und trostlose Plätze. Man vermisst – wenn schon – mehr Grün- u. Erholungsflächen. Stattdessen werden eben neue Brunnen und andere Phantasieprojekte wie ein Hafenkran hingestellt. Der sonst schon vorhandene Neid u. Missgunst werden so gefördert. Trotz Überbevölkerung entwickelt sich Zürich zu einer trostlosen Betonstadt ohne wirkliches Leben. Es ist zu billig, die Missgunst nur dem Internet zuzuschieben. Es gehörte schon immer zum guten Ton in Zürich, sich über alles auszulassen. 🙂

    • tststs sagt:

      Mhmm, manchmal frage ich mich, ob mehr als ein Züri existiert?!?
      Ich finde ZH überhaupt nicht trostlos und irgendwie sogar immer „schöner“. Dies kann aber nicht Aufgabe der Regierung sein! Gottseidank, denn dort, wo sie sich bemüht, kommt tatsächlich idR nur Habakuk – und zwar ziemlich teurer – dabei raus… 😉

  • Héloise sagt:

    Toller Artikel. Habe auch schon festgestellt, dass ich mich mitreissen liess von der allgemeinen Empörung.

    Weil ich aber immer schon die Leserbriefe in Zeitungen und Magazinen als erstes verschlungen habe, sind die Online-Kommentarspalten der verschiedenen Printtitel für mich oft grosses Kino. Bei den einen Reaktionen wundert man sich, wie ein dem (Nick-)Namen nach offensichtlicher Schweizer überhaupt die Schule geschafft hat. Dann wieder fragt man sich, wo all dies witzigen, eloquenten Kommentierenden im Real Life zu finden sind. So oder so: Gerade wegen der Leserreaktionen wäre ich gerne bereit, für ein Online-Abo zu bezahlen. Und einen Namen für den durchaus interessanten Brunnen möchte ich auch beisteuern (weil ich lieber Wein als Wasser trinke): das Lavabo.

    • Maiko Laugun sagt:

      @Héloise: Dem kann ich mich nur anschliessen. Gerade die (vermeintliche) Anonymität im Netz führt dazu, dass die Kommentare wirklich die ganze Bandbreite abdecken und oftmals beste Unterhaltung sind. Ueber den Stil und den Inhalt lässt sich streiten und ist Geschmacksache. Immerhin gibt es verschiedene Online Portale und ein jeder User kann sich ja aussuchen, wo er/sie aktiv mitmachen will. Ein Problem sehe ich in der Schnelllebigkeit. Diese hat auch den Journalismus beeinflusst. Online Medien schreiben zuviel voneinander ab und ich glaube zu erkennen, dass (leider) nicht mehr alles sauber recherchiert wird. Somit wird die Meinung eben auch etwas beeinflusst und gesteuert. Es sind nicht nur die Kommentar-Schreiber schuld.

  • Marcel Claudio sagt:

    Wieso so ein Brunnen dann in etwa so teuer sein soll, wie die Baukosten für ein stattliches Einfamilienhaus (ohne Boden) – das verstehe ich wirklich nicht
    So einen Brunnen sollte man doch für max 20-30’000 Fr. hinkriegen – irgendwer zockt da gewaltig ab…

    • tststs sagt:

      Mhmmm, nur weil Sies nicht verstehen, geht es nicht auf?!?
      a) bitte Blog nochmals gaaaaaanz langsam und genau durchlesen.
      b) bitte beachten Sie die Dimension des Brunnens. Die von Ihnen veranschlagten 20’000 reichen wahrscheinlich nicht einmal für Material und Transport (und nei, ich meine nicht den teuren man-gönnt-sich-ja-sonst-nix Stein vom Bellevue)
      c) sorry für den bissigen Ton 😉

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