Vorglühen, Party, Koma?

Partys gabs schon immer. Nur nie so gehäuft an einem Ort.

Partys gabs schon immer. Nur nie so gehäuft an einem Ort.

Die letzten Tage gab das neue Alkoholgesetz zu reden, die Städte seien mit dem Wochenend-Alkoholkonsum rund um die Clubs überfordert. Es wird vom Nationalrat gefordert, am kommenden Mittwoch bei der Beratung des Alkoholgesetzes griffige Massnahmen wie Mindestpreise und ein nächtliches Verkaufsverbot zu beschliessen. Auch die Wiedereinführung der Polizeistunde wurde ins Auge gefasst. «Die Kids saufen mehr», behaupten die einen, die anderen weisen die Schuld den Clubs zu, «die zu lange geöffnet haben und die Drinks zu billig anbieten», und wieder andere sehen die Verantwortung beim Einzelhandel.

Es ist, als ob sich drei Krähen im Kreis die Augen aushacken, jede Interessengruppe sieht die Schuld bei den anderen. Aber sehen wir uns doch mal die Argumente an:

Die Kids saufen mehr
Eigentlich kann ich das nicht bestätigen. Die Kids saufen mehr in der Öffentlichkeit, so ists wohl eher. Früher verzogen wir uns in eine Wohnung oder an den Waldrand, um uns die Kante zu geben. Am Waldrand hatte es den Vorteil, dass Freund XY sich zwei Stunden übergeben konnte, ohne dass wir danach sauber machen mussten. Wir haben schon immer Partys gefeiert und über die Stränge geschlagen, nur fand die Sauferei dezentraler statt. Aber dazu später.

Die Clubs haben zu lange auf, und die Drinks sind zu billig
Nun, wer so was behauptet, war schon lange nicht mehr in einem Club. Da kann man gerne zwischen 15 und 20 Franken für ein Fitzelchen Alkohol bezahlen. Da kann sich kein Jugendlicher mehr als zweimal im Jahr ins Koma saufen. Und was die Öffnungszeiten angeht: Die Clubs haben nicht länger geöffnet, sondern später. Also bleibt die Zeit, die Leute in den Clubs verbringen, in etwa gleich, sie verschiebt sich nur nach hinten. Im Gegenteil, ich kann mich an ein Partyvolk erinnern, das von Donnerstag bis Sonntag in den Clubs unterwegs war. Dem ist heute nicht mehr so.

Der Einzelhandel ist verantwortlich
Nun ja, wer den längeren Öffnungszeiten des Einzelhandels die Schuld gibt, hält das Partyvolk für ziemlich dumm. Vielleicht würde der eine oder andere sich nicht ins Koma saufen, wenn er nicht noch um 23 Uhr eine Flasche Wodka kaufen könnte. Aber ehrlich, wer vorglühen will, bereitet sich vor. Bei früheren Schliesszeiten würden die Kids sich ihren Alkohol eben auch früher beschaffen. Die können nämlich durchaus die Öffnungszeiten aussen an den Ladentüren lesen. Klar ist es praktischer, wenn man gleich neben dem Club bis 23 Uhr Schnaps kaufen kann, aber das ist auch schon alles. Alkohol verdirbt nicht, wenn er ein paar Stunden in einer Tasche warten muss, bis man ihn trinkt.

Woran liegts dann, dass die Öffentlichkeit nur dann von den Partymeilen hört, wenn es Gewalt oder Alkoholexzesse gab? Nun, wie angedeutet, fanden früher die Exzesse dezentraler statt. In Zürich ist es nun aber so, dass die Ausgehwilligen an zwei Orten massiv aufmarschieren: in Zürich-West, bei den Clubs rund um den Escher-Wyss-Platz, und an der Langstrasse. Das hat zum Teil mit der Fantasielosigkeit der Clubbetreiber zu tun, hocken sie doch alle im selben coolen Ausgehquartier (Zürich-West) oder mit der Aufwertung der Langstrasse, wo sich nun jeder gerne vergnügt, der sich früher noch vor dem Drogen- und Rotlichtmilieu gefürchtet hat. Geben wirs zu: Wir sind stolz auf die Clubdichte und das Ausgehangebot in Zürich. Die Kehrseite davon ist aber, dass sich die Kids nicht mehr am Bahnhof Hinterpfupfigen die Kante geben, sondern alle gemeinsam mitten in der Stadt. Und mit Kids meine ich alle, die das Gleichgewicht zwischen Spass und Exzess noch nicht gefunden haben.

Nun den Alkoholverkauf einzuschränken, nützt in etwa gleich viel, wie eine Handvoll Kieselsteine in einen Fluss zu werfen und zu hoffen, das reiche für einen Damm. Vielmehr muss man sich überlegen, ob man weiterhin lokale Zentren schaffen will, in denen zu viele Clubs und Bars wie schwarze Löcher alles anziehen, was Ärger verspricht, und hinter deren Ereignishorizont sich die Erinnerung an Partys in Alkoholdunst auflöst. Vielleicht wäre eine Begrenzung der Clubs pro Quartier sinnvoll. So würde sich die Belastung auf die ganze Stadt verteilen.

Ich habe keine Lösung. Aber eines ist mir klar: Wenn wir die hart erkämpften Freiheiten im Zürcher Nachtleben wieder abschaffen, kriegen wir sie nicht zurück. Selbst wenn sich herausstellt, dass die Verbote und Einschränkungen nichts an der Situation ändern.

52 Kommentare zu «Vorglühen, Party, Koma?»

  • Mike sagt:

    Grossartiger Blog. Klar formuliert statt so getan als wäre irgendwas von all diesem Schmarrn nicht reichlich offensichtlich, die Dinge beim Namen genannt und ununterbrochen ins Schwarze getroffen. Danke.

  • Hanspeter sagt:

    Es wäre schon gescheiter wenn einmal gegen nachweisbar unverantwortliche Richter und Psychiater vorgegangen würde die Schwerverbrecher immer wieder mit Glacehandschuhen anfassen statt ewig den unbescholtenen Bürgern neue Gesetze aufzubürden. Pauschalverurteilungen sind halt einfacher durchzusetzen als pauschal Opfer vor den wirklichen Täter zu schützen. Die Worte „Rechtsverdreher“ und „Psychiater sind die eigentlichen Patienten“ beruhen halt doch nicht nur auf Vorurteilen.

    • tststs sagt:

      Aber gelled Sie Hanspeter, wenn ich Sie jetzt ebenfalls in die Schublade der Pauschalisierer stecke, muss ich dann gleich neben Ihnen Platz nehmen?!??? 😉

      • Hanspeter sagt:

        Nein lieber tststs – „nachweisbar unverantwortlich*“ finde ich nicht sehr pauschal. Ich habe nämlich weder etwas gegen alle Richter und auch nicht gegen alle Psychiater.

  • Ruedi O. sagt:

    Du wohl auch, Markus… Es heisst nämlich „den RechtschreibefehlerN nach“ und „beim Schreiben“. Peinlich, peinlich…

  • tststs sagt:

    1. Man sollte sich zuerst einmal nüchtern fragen: haben wir ein Alkoholproblem in diesem Land?
    2. Kann man Verständnis zeigen, dass Menschen (egal welchen Alters) in der heutigen Zeit ab und zu das Bedürfnis haben, sich von der Realität zurückzuziehen und sich zu berauschen?

    Selbstverständlich haben wir in diesem Land kein Alkoholproblem. Das lässt sich nur schon daran erkennen, dass jeweils am Montagmorgen die Menschen noch immer zur Schule/Arbeit gehen. Und ja, vllt können sie deshalb so gut (und verzweifeln nicht an der Realität), weil es hier immer noch ok ist, sich ab und zu betäuben. Jedes Grüppchen erhält seinen Anlass (Fasnacht, Schwingen, Streepi, Silvester) um gepflegt und im Kollektiv die Sau rauszulassen…
    Und um ehrlich zu sein: um keinen Preis auf der Welt möchte ich in der jetztigen Zeit ein Jugendlicher sein und kann deshalb die Jugend schon verstehen, wenn sie sich etwas gehäufter betäuben muss… 😉

  • Pascal Meister sagt:

    Das Ausgehen auf die ganze Stadt verteilen? Nein danke! Besser einige klare Punkte, wo sich alles konzentriert, das ist auch leichter kontrollierbar und berechenbarer für die Stadtbewohner. Wer neben der Langstrasse wohnen will, sollte im Normalfall wissen, was ihn erwartet…

  • patrick pauli sagt:

    Réda, vernünftige Sichtweise.
    Wahrscheinlich sinds einfach die kleingeistigen Beamten, Politiker und Moralisten, die mit den 80ern aus der Stadt und den Ämtern rausgeworfen wurden, die nun wieder Einfluss nehmen wollen. Es gibt ja tatsächlich Leute, die behaupten, es gäbe (seriöse und ehrbare) Aromatrinker (!) und Geniesser, und andererseits die (jungen, andersdenkenden) Rauschtrinker.

  • Chris Stoffer sagt:

    Alkohol ist vielleicht im Detailhandel billig aber in Clubs überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es ist bereits jetzt wesentlich billiger, illegale Substanzen zu konsumieren. Eine Preiserhöhung hätte zur Folge, dass umso mehr auf schlimmere, billigere Substanzen zurückgegriffen wird oder die Flaschen vor dem Club versteckt werden…das hat man als armer Student schon früher so getan. Es würde viel mehr nützen die existierenden Gesetzte durchzusetzen also neue zu schaffen…besonders das weibliche Geschlecht kommt oft ohne Probleme in Clubs auch wenn sie unter 18 sind. Und all die SVP-Typen, die für solche Gesetze sind, sollten mal überlegen, was sie jeweils zur Fastnacht so tun…

    • Rudi O. sagt:

      Tja, ob die angesprochenen Substanzen – nur weil illegal – tatsächlich schlimmer als Alkohol sind, mag ich bezweifeln. Ich behaupte mal frech, dass ich meinem Körper mit 2, 3 Pillen oder ein paar Linien Speed wesentlich weniger Schaden zufüge als durch einen Vollrausch mit dem Zellgift Alkohol… nicht dass ich was gegen Alkohol hätte, aber „legal, illegal, scheissegal“…

    • patrick pauli sagt:

      man könnte ev sogar argumentieren, dass erst die hohen preise in den clubs zum vorglühen und dem masslosen trinken aus der flasche geführt haben (so im stil: ich will doch keine halbleere flasche mit nach hause nehmen).

  • George B. sagt:

    Bin grundsätzlich mit dem Autor einer Meinung, aber warum soll man Clubs in der ganzen Stadt verteilen? Wer nach Züri-West, oder an die Langstrasse zieht muss sich im klaren sein, dass dort ein lebendiges Nachtleben existiert und darf sich desshalb auch nicht über den Lärm beschweren (genauso verhält es sich wenn jemand neben eine Kirche zügelt und sich über deren Lärm beschwert). Auch für die Clubs und deren Besucher lohnt sich eine Konzentration an einem Ort. Nur die Taxifahrer würden von einem dezentralisierten Nachtleben profitieren.

    • Réda El Arbi sagt:

      Nun, es geht nicht um Lärm (aus einer BAG Studie 2012):

      Gewalt bei Jugendlichen
      – Die Ergebnisse der Studie „Alkohol und Gewalt im Jugendalter“ zeigen, dass Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren mit problematischem Alkoholkonsum stärker zu Gewalttaten neigen als Jugendliche ohne problematischen Alkoholkonsum. Bei Jungen ist rund ein Drittel der verübten körperlichen Gewalt alkoholbedingt, und bei den Mädchen sind es sogar zwei Drittel.
      – 25% der Jungen weisen einen problematischen Alkoholkonsum auf. Diese begehen 50 bis 60% der durch Jungen verübten Gewalttaten.
      – 15% der Mädchen weisen einen problematischen Alkoholkonsum auf. Diese begehen 40 bis 50% der durch Mädchen verübten Gewalttaten.
      – 40 bis 50% der Jungen und 30 bis 40% der Mädchen die Opfer von Gewalttaten werden, ha-ben selber einen problematischen Alkoholkonsum.
      – Jeder Fünfte der 15 bis 24-Jährigen hatte bereits mindestens einmal einen alkoholbedingten Streit mit Freunden oder Freundinnen, jeder Sechste mit seinem Partner oder seiner Partne-rin. Fast jeder Zwölfte hat bereits einen alkoholbedingten Unfall erlitten. Soziale Probleme sind in dieser Altersgruppe stärker auf Rauschtrinken als auf chronisches Trinken zurückzufüh-ren.10
      – Von den 25 bis 34-Jährigen nennen 10% den Alkohol als Grund für einen Streit mit Freunden oder Freundinnen, 13% für einen Streit mit dem Partner oder der Partnerin und 5.2% bekom-men Schwierigkeiten mit der Polizei.
      – Alkohol ist zwar oft nicht die einzige Gewaltursache; er fördert aber massgeblich die gewalt-same Austragung von Beziehungs- und Familienkonflikten.12
      – Eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2013 zeigt, dass bei jedem vierten Paar das Gewaltverhalten mit dem Konsum von Alkohol gleichzeitig vorkommt, d. h., dass in einem Viertel der Fälle immer Alkoholkonsum eine Rolle spielt. In neun von zehn Fällen ist es der Mann, der trinkt.

      – In zwei von drei Fällen der Paargewalt an Frauen leben auch Kinder im Haushalt, von denen die Hälfte unter zehn Jahre alt ist.
      – In der Schweiz wachsen je nach Schätzung bis zu 110’000 Kinder und Jugendliche mit einem alkoholabhängigen Elternteil auf.15
      – Das Risiko des Kindsmissbrauchs ist in Familien mit starkem Alkoholkonsum/ Alkoholabhän-gigkeit höher.16

    • patrick pauli sagt:

      George, es gibt viele Menschen, die wohnten schon im Kreis 5, als diese modischen Klubs noch nicht existierten. Ihre Sichtweise klingt nach einem Neuzuzüger…

  • Adrian Holzofen sagt:

    15-20 Franken für einen Drink & 7 Franken aufwärts für ein Bier sind definitiv nicht zu günstig angeboten. Zählt man die 20 bis 40 Franken EIntritt noch dazu kann in keiner Art und Weise von Billigangeboten die Rede sein.

  • hans meier sagt:

    Ist doch klar, der ÖV ist schuld.
    Früher hatten wir den letzten Zug nach Hause um 23:20 oder so und der Erste am Sonntagmorgen so irgendwann kurz vor 7:00. Somit haben wir uns nach dem Ausgang noch irgendwo im Dorf den Rest gegeben, wo es niemand störte. Zu Hause hatten wir immer noch genügend Alkohol, obwohl die Läden damals um 18:30 schlossen.

    • Sebastien sagt:

      Dann ist also ein ÖV-Verbot für junge Menschen aus der Aglo ab 23 Uhr die Lösung?

    • Roman Rebitz sagt:

      Früher ging man auf der ersten Zug am nächsten Morgen, zu viert per Taxi nach hause oder man organisierte sich eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe, also der fehlende Nachzug war dazumal gar kein Hindernis.

  • Sarah sagt:

    PS: Der Mensch steht nicht mehr um seiner selbst Willen im gesellschaftlichen Mittelpunkt, sondern hat nur Bedeutung als Arbeitssklave und als solcher Stress und Ausbeutung maximal bis an die Schmerzgrenze zu erdulden, somit ganztags arbeitsfähig oder ausbeutungsfähig zu sein. Dass das nur begrenzt gut gehen kann und die Menschen sich notgedrungen scheinalternative Freiräume suchen, ist nachvollziehbar. Der einfachste ist für viele dann der Alkohol, bevor man sich etwa gross für bezahlbare vielfältige alternative Kultureinrichtungen und wirkliche Freiräume politisch einsetzt.

    • Thomas sagt:

      Köstlich Ihr Kommentar! Ich schätze Ihr Geburtsjahr auf circa 1715, also so um die Zeit als die Menschheit begann, die Dampfmaschine einzusetzen….

      Ich lach mich halb tot. Sie haben sicher einen Master in Soziologie…;-)

      • Rätselnder sagt:

        Also ich vermag weniger über geistreiche Kommentare zu lachen, als vielmehr Ihre Unkenntnis oder Wahrnehmungsschwierigkeiten der Realität. Es sind heute zumeist nicht nur physische Schäden wie im 19. Jh. die Folge der Arbeitsausbeutung, wobei durch massives Sitzen ebenfalls noch hochrelevant, sondern vielmehr dürfte es um psychische Schäden der überarbeiteten und ihrer Lebenszeit Beraubten gehen. Vielleicht haben sie keine privaten Interessen, so dass Freizeit für sie bedeutungslos ist, oder eine Tätigkeit, die nur zwei Stunden Ihrer Tagesfreizeit bei optimalsten Arbeitsbedingungen einnimmt. Das wäre jedenfalls gesamtgesellschaftlich nicht der Regelfall und wer dieses Glück nicht hat, neigt nicht selten dazu, sich in seiner Freizeit gesamtgesellschaftlich weit inaktiver zu verhalten und zu besaufen.

    • Bruno Menzi sagt:

      „Ich lach mich halb tot. Sie haben sicher einen Master in Soziologie…;-)“

      Was sie, der solch einen Sch… schreibt, mit Sicherheit nicht haben: Anstand und Respekt gegenüber anderen Menschen bzw. deren Ansichten. Typisch für die heutige Jugend, oder wenigstens für den Teil, welcher sein Leben so gestaltet wie von „Sarah“ beschrieben?

  • Sarah sagt:

    Die Zentralisierung ist wesenticher Grund für die isolierte Wahrnehmung. Früher gab es viel mehr selbstorganisierte und weiter verteilte Örtlichkeiten intensiver Nachtaktivitäten. Ebenso ist der öffentliche Alkoholkonsum an einigen Stellen nur Symptom der allseits bekannten Ursache mangelnder Freiräume und Überregulation. Die Jugendlichen dürfen nicht bis nachts am See oder in Parks oder anderen günstigen Freiräumen zusammensitzen, Musik hören und feiern. Sie sollen an zentralen Orten viel Geld für ein genormtes und kontrolliertes Programm ausgeben. Dass das selbst jungen Menschen nicht einleuchtet, ist einleuchtend. Und auch unter Studenten ist dieser unintellektuelle Bachelor-Norm-Kontrollstress heute nur noch mit Betäubungsmitteln zu ertragen.

    • Maiko Laugun sagt:

      @Sarah: Mit Verlaub, das ist Quatsch. Wir haben vor über 30 Jahren ebenfalls gefeiert. Schon damals gab es Clubs. Allerdings hat man dem saufenden Jungvolk nicht ein 24-Stunden-OeV-System vor die Nase gesetzt. Wir mussten damals noch nach Hause laufen. Die frische Luft hat übrigens gut getan. Freiräume? Was soll das bitte schön? Am See und in Parks kann man sich heute noch aufhalten, sofern man sich halbwegs anständig aufführt. Genau das ist der Punkt. Heute artet vieles sehr schnell in Aggression aus. Deshalb gab es mehr Verbote. Und noch was: Arbeiten und Lernen mussten wir früher auch. Diese Ausreden sind mir zu simpel. Im Gegensatz zur heutigen Weichei-Facebook-Generation haben wir zuerst noch viel Sport betrieben – und erst nachher gefeiert. Die heutige Jugend kann das Wort Politik gar nicht mehr buchstabieren. Wie sollen die sich selbst noch für etwas einsetzen? Es wird ihnen ja alles vor die Nase gesetzt, wenn auch ein bisschen mehr kontrolliert.

      • Sebastien sagt:

        Ihr Kommentar ist teils Quatsch. Versuchen Sie mal als Jugendlicher im Sommer draussen mit zehn Freunden, Musikanlage in durchschnittlicher Lautstärke und Getränken bei normaler Feierstimmung ohne Schlägereien etc. sagen wir nur bis 2 Uhr öffentlich zu feiern. Das wird Ihnen an keinem halbwegs erreichbaren Flecken Züriseeufer und in keinem Park gelingen.

        Natürlich musste man früher auch lernen, das Problem ist jedoch nicht das lernen, sondern der Inhalt. Während man früher auch an der Uni mehr Freiräume hatte, wird man heute in ein pragmatisches Punktesysem von Scheinwissen ohne intellektuellen Anspruch gepresst. Dass dieses System dann unengagierte und nur im schulischen mainstream viertelgebildete junge Menschen produziert, ist nur logisch.

        Wenn man diese Ursachen der Dauerkontrolle, mangelnder freiheitlicher Bildung und fehlender unkommerzieller Freiräume nicht angeht, muss man sich über die Symptome nicht beschweren.

        • dä mö sagt:

          @sebastian:
          ersterem kann ich beipflichten.

          mir scheint als studierst du das falsche?!? sollte dich der studieninhalt fesseln wirst du zu 100% gebildet aus deiner ausbildung raus kommen.
          als studi bist du sehr frei, in dem was du machen willst. jeder und jede ist für sich selbst verantwortlich. das gilt auch für die bildung! stichwort: eigenverantwortung.

          somit kann dein argument nicht sein und ist meines erachtens quatsch. die einfachste variante ist immer, das system zu kritisieren und die schuld zu zuweisen. doch du bist auch ein zahnrad, dass sich in eben diesem system mitdreht…

          • Samuel sagt:

            Dem ist leider in der Praxis nicht so. Ich habe den Vergleich etwa aus Deutschland zwischen den alten sehr erfolgreichen Diplomstudiengängen und dem neuen unbeliebten Bolognamodell nach credit-point-System. Den Studenten kann man dabei keinen Vorwurf machen. Sie müssen innerhalb kürzester Zeit ihre Punkte sammeln, weshalb sie sich oft für den leichtesten Weg, für beste Noten aber gegen ihre Interessen und den Intellekt entscheiden. Somit kommen sie dann nach drei Jahren pragmatischer Berufsausbildung auf den Markt, kritisch reflektiert und studiert haben sie hingegen nicht mehr. Der Industrie reichen die Halbgebildeten, die negativen Resultate sehen wir aber langfristig gesamtgesellschaftlich.

        • Maiko Laugun sagt:

          @Sebastien: Jetzt kommen mir aber gleich die Tränen, vor allem wenn ich den letzten Abschnitt lese. Schuld ist also das System? Das Leben ist nun mal keine Wohlfühl-Oase. Das gilt für Schulen, die Uni, Berufslehren und ebenso die Freiräume. Gesellschaftliche Veränderungen hat es immer gegeben und das wird auch weiterhin so bleiben. Eine davon ist nun mal, dass es Auswüchse gab und deshalb öffentliche Feiern (See, Park) eingeschränkt, aber nicht komplett verboten wurden. Wo das nicht mehr möglich ist, dann muss man halt flexibel sein und ausweichen. Das musste man schon früher. Aber dafür ist die verwöhnte Jugend heute natürlich zu faul, zum Denken und zum Handeln. Und wenn es einem an der Uni nicht passt, dann muss man eben politisch aktiv werden – und nicht über das System jammern und Trost beim Saufen suchen.

          • Rätselnder sagt:

            Können Sie das Leben in CH und Europa von China aus beurteilen, wo sie doch wohl selbst schon länger leben?

          • Maiko Laugun sagt:

            @Rätselnder: Ich bin 1 mal pro Jahr auf Familienbesuch in Zürich. Dank online Portalen und einem persönlichen Netzwerk bin ich auch nach mehreren Jahren in meinem Gastland China immer noch genügend gut informiert. Ich muss Ihnen aber recht geben, dass ich im Gegensatz zu früher nicht mehr jede Barmaid kenne 🙂

          • Ephraim sagt:

            Aber genau das ist entscheident, den Kontakt zu den Barnutzern und -maiden also der Jugend vor Ort, denn nur so lässt sich die Realität beurteilen. Sie können natürlich Ihre vermittelte Wahrnehmung mit der Situation in China vergleichen und dann alles in CH hochloben, aber die Situation ist eben real eine andere. Ich kenne auch diese Meinung einiger Reisender, die bei Kritiken an der eigenen Lebenswelt ständig pragmatisch anführen, dass es uns im Vergleich zu anderen Ländern gut gehen würde. Aber dieses Argument zählt weder, noch ist der Vergleich realistisch. Würden wir uns immer nach unten orientieren und der Hängematte zurücklehnen, wäre kein Fortschritt möglich, würden die Sanktionsregelungen zunehmen und die Lethargie würde Optimierungen entgegenstehen. Folglich ist es weit sinnvoller, die Probleme vor Ort zu sehen, zu benennen und nachhaltig zu lösen, anstatt durch gesetzliche Verbote etc. nur zu versuchen, einen status quo zu sichern und die somit Menschen immer mehr zu fesseln und einzuschränken.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Ephraim: Ich tue das genaue Gegenteil. Ich lobe die Schweiz nicht. Ich kritisiere sie als eine überregulierte Gesellschaft, inkl. Party-Szene. Das ist nur ein vermeintlicher Fortschritt. Es ist eine Täuschung. In Wahrheit ist es ein Rückschritt. Ich stelle fest, dass die junge Generation ausser Facebook und Clubs keinen weiteren Aktivitäten mehr nachgeht. Somit liegen sie eben doch in der Hängematte und lehnen sich zurück. Sie konsumieren nur, ohne Kritik. Es ist also das pure Gegenteil von Ihrem Kommentar. Ich vermisse Innovation. In China wird auch gefeiert. Das hängt mit dem täglich steigenden Mittelstand zusammen. Die Menschen, auch die Jungen, können sich immer mehr leisten. Aber hier funktioniert noch die soziale Kontrolle der Familie und weniger gesetzliche Vorschriften, obwohl solche hier selbstverständlich auch sehr streng sein können. Die Schweiz – inkl. die Party-Szene der Jungen – ist zu einer reinen Konsumgesellschaft verkommen. Das ist kein Fortschritt. Es ist eine Illusion. Das erkennt man aus der Ferne. Das ergibt einen anderen Blickwinkel. Manchmal tun mir die Schweizer wirklich leid. Sie erkennen nicht, dass es ihnen eben nicht besser geht als anderen. Und das meine ich absolut ernst….

          • Ephraim sagt:

            Bei aller Kritik Herr Laugun würde ich nun aber China wirklich nicht als Vorbild nehmen. Wenn ich mir die Austausschtudenten hier so anschaue, so sind diese so meinungsarm und kritiklos, dass sie intellektuell nicht ernst zu nehmen sind, was freilich nicht deren, sondern die Schuld ihres Systems ist. Ebenso ist die Jugend hier nicht Schuld, an deren gelegentlichen Exzessen, sondern es sind nur die Symptome. Man muss jedoch an die Ursachen gehen und das System, sprich die Bedingungen für das Leben, ändern und optimieren, was nicht durch Verbote oder Regulationsexzesse wie Bologna geschieht.

          • Maiko Laugun sagt:

            @Ephraim: Zu den Stichwörtern Ursache und Symptome: Da liegen Sie nicht ganz falsch. Zum Vergleich nochmals China: Exzesse werden in China durch Familienangehörige sofort unterbunden, da dies sonst in der Gesellschaft zu einem schlechten Ruf führt – und zwar für die ganze Familie. Deshalb mein Hinweis auf die soziale Kontrolle. Eine solche ist in der CH, dem „Fortschritt“ sei Dank, gänzlich verschwunden und ein jeder tut was er will und die Verantwortung wird dann einfach auf die Gesellschaft, das System und sogar auf „Bologna“ abgeschoben. Gleichzeitig wird dies als Ursache definiert. Diesen Ansatz finde ich falsch. Deshalb wurden immer mehr Gesetze und Regulationen eingeführt. Trotz der Moderne halten sich in China noch immer uralte (Familien-)Traditionen. Die Menschen kontrollieren sich selbst und brauchen keine Gesetze dafür. Als Ursache in der CH sehe ich den Wohlstand und eine gewisse Verrohung der Gesellschaft. Dies mag leicht übertrieben sein. Es wäre aber besser, zurück zu den Wurzeln zu kehren.
            Es würde leider den Rahmen sprengen hier nun auf die chinesische Kultur einzugehen. Es gibt aber Erklärungen, weshalb Austausch-Studenten aus China als kritiklos und intellektuell als arm erscheinen mögen. Sie dürfen mir glauben, dass dies weniger mit dem System zusammen hängt. Die Gründe liegen viel tiefer und sind eben in der chinesischen Kultur zu suchen und zu finden.

  • Franz Pfister sagt:

    Tja Reda, so sieht zwar die Realität aus aber leider zeigt die Politik nur soweit Interesse an der Realität wie es der eigenen Wiederwahl dienlich ist. Solange sie das „Problem“ beackern können und damit in der Zeitung erscheinen sind sie zufrieden.
    Echte Lösungen für die echten Probleme (Das sind Vandalismus, Ruhestörung, alkoholisiertes Autofahren und vereinzelt regelmässiger Extremkonsum) werden gar nicht erst gesucht.

  • ein Jugendlicher sagt:

    Die Clubs könnten auch was daran ändern. Warum glühe ich mich draussen vor? Weil die Getränke in den Clubs zu teuer sind. Das würde das Vorsaufen in der Öffentlichkeit hinter die Clubmauern verbannen und niemand würde über die trinkenden Jugendlichen die Nase rümpfen.

    • Hugentobler sagt:

      Et voilà …da haben wir es schwarz auf weiss…
      der Alkohol im Detailhandel ist schlicht und einfach zu billig und zu einfach
      zu haben. Dasselbe git für Ziggis und Schnitttabak für die Kiffer.
      Lösung:
      Kein Alkohol unter 21 Jahren à la USA, Common wealth – Ausweispflicht für jedermann
      Wiedereinführung der Alkohollizenz – authorized dealers/ Spirits nur noch iin speziellen Shops.
      Kostenverteilung nach dem Verursacherprinzip bei Polizei- und Ambulanzeinsätzen.
      Untersagen von Alkohol-und Tabakkonsum auf öffentlichem Grund.
      Voilà .. fertig lustig mit den Bürgerrechten. Dafür herrscht Ruhe !

      • Réda El Arbi sagt:

        Naja, Sicherheit ist immer gegen die Freiheit abzuwägen. Sonst gehts uns bald wirklich wie in den USA. Und das wollen wir ja nicht wirklich.

        • ein Jugendlicher sagt:

          Ist ja eher die Frage: Will man den Jugendlichen jeden Spass rauben? Und ja, die Nächte durchfeiern mit einem nicht übertriebenen Alkoholpegel macht Spass. Ich plädiere für Toleranz und vor allem die vereinzelten Probleme nicht zu übertreiben.

          • Héloise sagt:

            Und bitte auch die Erwachsenen nicht vergessen, die damit sehr wohl umgehen können: Noch teurer sollen die Genussmittel, denn das sind Alk und Tabak im Mass genossen, nicht werden. Sonst holen wir uns den Stoff noch öfter im nahen Ausland und hängen gleich noch ein geniesserisches Landgasthof-Wochenende mit an.

      • dä mö sagt:

        @hugentobler:

        soweit ich mich erinnern kann, kostete die halbe galone rum knappe 20$, was bei uns für wesentlich weniger reicht.
        das system usa funktioniert demnach nicht so, wie sie sich das erträumen, rechte beschnitten hin oder her. wer will, der bekommt sein zeugs. und noch höhere preise fielen lediglich zwei parteien in den schoss. dem bund für weitere quersubventionierung (ich schlage die ahv vor, bekanntlich schadet alkohol bei überkonsum dem kopf) und den produzenten.
        sehr elegant die lösung, doch…und an die ruhe glaube ich nicht! es wird immer konsumiert!

        • Hugentobler sagt:

          @ dä mö
          entscheidend ist nicht in 1. Linie der Preis, sondern wie einfach oder wie schwierig
          Jugendlich an Alkohol oder Ziggis rankommen. Bei Mindestalter von 21 Jahren ist ein
          junger Mensch meistens aus der schwierigsten Phase (Pubertät) raus und ist hoffentlich
          in der Lage „massvoll“ Alkohol zu konsumieren,bezw. die Folgen und allfällige Konsequenzen zu kennen.

          @ heloise
          Menschen welche den massvollen Umgang mit Alkohol nicht gelernt haben, werden auch als Erwachsene
          nicht damit umgehen können. Kenne genug welche sich noch jedes Wochenende zudröhnen.
          halt eben – wie Reda gesagt hat – nicht mehr in der oeffentlichkeit auf der Strasse
          Alkohol is Problem NR. 1 in unserer Gesellschaft.

          @ Jugendlicher
          Tolerante Menschen plädieren nicht für mehr Toleranz, denn sie wissen was das ist.
          Sorry aber für stockbesoffene, kotzende, pöbelnde und respektlose Jugendliche (und das ist
          jedes Wochenende leider eine feststellbare Realität) gibt es KEINE TOLERANZ. Von den Gewaltdelikten
          mal ganz zu schweigen. Toleranz kommt nicht einfach so. Toleranz ist Teil der Erziehung und offenbar
          mittlerweile in Fremdwort in vielen Familien.

  • Toerpe Zwerg sagt:

    Danke Reda. Bitte allen Bundesparlamentarieren zustellen den Text.

  • Hansli sagt:

    Ich bin oft nachts in Zürich unterwegs. Probleme mit jugendlichen habe ich da noch keine gesehen. Die sind viel braver als die Generationen vorher. Das sind tausende die jedes Wochenende in die Stadt strömen und da enden in anbracht der Zahl sehr wenige als Alkoholleiche. Erwachsene sind da nicht immer Vorbilder!!! Die übergeben sich zwar nicht, aber fahren dafür Auto. Aus Zürich wurde eine sehr friedliche Stadt mit kaum vorhandenen Problemen.

  • Kamran Safi sagt:

    Mir hat ein Besuch vor Kurzem in Fribourg die Augen geöffnet. Ich war nach dem Abendessen unterwegs zum Hotel, als ich beim Bahnhof noch eine Büchse Bier für aufs Zimmer holen wollte kurz vor 22:00 und kläglich scheiterte, da zum meinem eigenen Schutz kein Alkohol im Kiosk zu haben war (also zurück ins Resti und noch einen Kübel bestellt). Aber was ich unterwegs zum Bahnhof sehen durfte schlägt alles, was in meinem heimatlichen Winterthur so passiert um die Zeit. Um 21:45 war die halbe Stadt knalle dicht und Wodkaflaschen sind zerdeppert, Cola ausgelaufen, Teenagers in bedenklichstem Zustand zwischen den noch im Business-dress Heim eilenden „Erwachsenen“ rumgetorkelt (wenn sie überhaupt noch laufen konnten), haben an die Wände gepinkelt und sich übergeben. Um 21:45! Hacke dicht! Und dann nicht ein/zwei verlorene Seelen, ganze Trupps, die wahrscheinlich vom Land eingefallen sind. Wo wir eventuell um 3-4 Uhr morgens zustandsmässig waren, müssen die Jungen heutzutage jetzt schon vor 10 Abends erreichen, zumindest die, die sich nicht zurückhalten können. Tja, englische Zustände halt. Man kann wohl kaum den Leuten die Verantwortung wegnehmen und gleichzeitig verlangen sie sollen es für sich übernehmen.

    • KMS a PR sagt:

      anzusehen ist das schon nicht schön, da haben sie recht. meine tochter, (24) und einigermassen seriös sagt, das sei aber ganz normal in der heutigen zeit.

    • Marcus Ballmer sagt:

      Da ich geschäftlich öfters in Fribourg zu tun habe und auch einigermassen in der Nähe wohne, bilde ich mir ein, die Situation dort relativ gut beurteilen zu können. Denn ich bin ja nicht bloss tagsüber dort, sondern auch am Abend – bis nach 22 Uhr, versteht sich. Die von Ihnen beschriebenen Zustände habe ich je weder gesehen noch erlebt. Das heisst: entweder ist es eine Momentaufnahme, vielleicht im Zusammehang mit einem besonderen Ereignis, oder Sie haben Ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Eines ist sicher: so, wie Sie die Verhältnisse beschreiben, sind sie eindeutig nicht. Oder wollten Sie einfach ein wenig Stimmung machen?

      • Kamran Safi sagt:

        Warten Sie mal, das war vom 4. auf den 5. Juli 2013, als ich ein Vorstellungsgespräch hatte. Stimmung machen muss ich nicht. Mir ist es eigentlich auch egal ob man Alkoholverkauf über die Gasse verbietet oder nicht. Es geht mir, wenn überhaupt um die Freiheit jedes Einzelnen für sich selbst Verantwortung übernehmen zu können. Ich habe gesehen was ich gesehen habe, auch wenn SIe es nicht glauben mögen, bzw. das eine Momentaufnahme war. Und sicher sind die Zustände nicht so schlimm im Schnitt. Fribourg ist ein nettes Städchen und sicher voller netter Leute, die allerdings eindeutig planen müssen und beim Griff in den vollen Coop-Sack einteilen können müssen, damit nicht kurz nach 10 schon das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Also, ganz egal wie das geregelt wird, ich denke es ist ein Innehalten und nachdenken wert. England hat zum Beispiel den Ausschank von Alkohol in Pubs ausgedehnt, weil eben die Leute sich die Kante gaben so schnell wie möglich, before the last call. Ich kann kaum behaupten, dass es heutzutage besser geworden ist auf der Insel. Das sitzt zu tief in den Leuten drin. Also, nichts für Ungut, prost wann immer es angebracht erscheint.

        • Héloise sagt:

          Wenn um 22 Uhr biereinkaufsmässig das Ende der Fahnenstange erreicht ist, bedeutet das für manche Junge auch das Ende der „Stangenfahne“, die von den Müttern beim Heimkommen der Kids sicher gewittert wird. Eine Winwin-Situation.

    • Héloise sagt:

      Mann, das hört sich ja krass an! Und ich dachte, wenn’s hier in Zürich hart auf hart kommt und die Party-und Kampftrinker-Jugend auch den Kreis 7 einnimmt, kann ich immer noch auf meine zweite Heimat, das beschauliche Fribourg, ausweichen. Auch wenn ich vom osteuropäischen Hintergrund des derzeitigen Freundes meiner Teenagertochter nicht begeistert bin (Frauenbild! Komischer Akzent, obwohl hier aufgewachsen!): Vor solchen Exzessen scheint er sie immerhin abzuhalten.

  • Felix sagt:

    Ja, Komma…

  • KMS a PR sagt:

    verbote und sonstige restriktionen helfen nicht. und sie funktionieren auch nicht. ich habe mich aufklären lassen. bei der heutigen jugend geht alles viel schneller und komprimierter als noch zu meiner zeit – auch der suff. mit 16 im koma und mit 22 vollgas im berufsleben. so läuft das. wir müssen uns bloss daran gewöhnen. und schnell-lebigkeit fordert auch immer ein paar opfer. unvermeidbar.

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