Gentrifizierung im Kreis 5

Diskutieren unter der Discokugel, das gibts bei der Party Partei.

Da sieht man sie endlich mal in echt, die Mitglieder der Party Partei, die sonst vor allem in den sozialen Medien präsent sind. Am Samstag luden sie zur Diskussion anlässlich ihres einjährigen Bestehens. Und das Thema war ein dringliches, besonders für eine Partei, die Party im Namen trägt: Es soll um Freiräume und Gentrifizierung gehen.

«Kreis 5 vor 12» lautete die Diskussionsrunde, worin es im Speziellen um die Veränderung von Zürich-West in den letzten 15 Jahren ging. Und diese Veränderung war an diesem Abend dauerpräsent, ist der Veranstaltungsort doch einer der letzten Industriebauten der Region, in der in den letzten Jahren Hochhäuser aus dem Boden schossen: die Kunstschule, zwei Hotels, teure Wohnungen und etwas weiter vorne der Prime- und der Mobimo-Tower.

Für die Gäste gabs bei der Ankunft erst mal malaysische Häppchen, Gratisgetränke und einen DJ, der sanfte Klänge anspielte. Über allem schwebte, wie konnte es anders sein, eine Discokugel. Der Saal war voll, rund 100 Leute kamen. Philipp Meier, ehemaliger Cabaret-Voltaire-Direktor und Mitgründer der Party Partei, eröffnete mit Begrüssungsworten und einem Schuss Selbstkritik: «Als Partyveranstalter bin ich selber für die Veränderung des Kreises 5 verantwortlich.» Die Diskussion war eröffnet.

Auf dem Podium sassen nicht etwa Unbekannte, sondern auch Schwergewichte: die Politologin Regula Stämpfli, Nachtlebenexperte und TA-Kolumnist Alex Flach, SP-Nationalrätin Jacqueline Badran und Politgeograf Michael Herrmann. Der Schauspieler Pierre Lewinsky moderierte. Zur Eröffnung erbat der Moderator von den Teilnehmern ein Statement zur Gentrifizierung. Alex Flach beschrieb diese daraufhin als ein Naturgesetz, wie man es auch in anderen Städten wie New York oder Berlin beobachten könne – und stiess damit auf Widerstand.

Badran konterte: «Regengüsse sind ein Naturgesetz, städtische Veränderungen gehorchen, wenn schon, einem Marktgesetz. Man kann diese beeinflussen.» Die Städte würden nach den Gesetzen des Staates wachsen, und dort gelte es einzugreifen, wie das die Stadt Zürich auch tue. In eine ähnliche Richtung argumentierte Regula Stämpfli. Die Politologin erklärte, dass in Zürich eine Privatisierung im Gange sei, der man etwas entgegensetzen könne. Dass Häuser wie dasjenige, in dem man sich gerade befinde, von anonymen Kapitalgebern abgerissen und zu hohen Gewinnen abgesetzt würden, schade dem Quartier. «Die öffentlichen Flächen werden verkauft, und der Boden wird zum Investitionsobjekt.»

Michael Herrmann dagegen wertet die Gentrifizierung hauptsächlich positiv. «Die soziale Durchmischung wird dadurch grösser.» Der Politgeograf schwärmte von einer Limmattalstadt, die sich von Baden nach Zürich erstrecken würde, und sagte, dass Schlieren in den letzten Jahren viel attraktiver geworden sei.

Einige Aussagen kamen auch aus dem Publikum. Ein Diskussionsteilnehmer, der sich als Untermieter der Liegenschaft, in der die Veranstaltung stattfand, zu erkennen gab, berichtete vom Bietverfahren, bei dem sie als Atelierbetreiber selbst in Zusammenarbeit mit gewichtigen Partnern keine Chance hatten, und dass ihr Traum vom selbst verwalteten Arbeiten in Zürich-West zugunsten eines «strategischen Spekulationsobjektes» mit überteuerten Eigentumswohnungen unweigerlich platzte. Für 13 Millionen sei das Grundstück verkauft worden, womit eine Wohnung 3 Millionen kosten würde.

Nationalrätin Badran erklärte, dass der Immobilienmarkt ein Anbietermarkt sei, womit der Anbieter die Preise bestimmen könne. «Der Boden wird sowieso konsumiert, das Angebot bestimmt die Nachfrage», sagte sie. «Eine Packung Chips muss niemand kaufen, wenn sie zu teuer ist. Boden wird immer gekauft.» Die Stadt müsse vermehrt selber Land erwerben und für gemeinnütziges Wohnen bereitstellen.

Zum Schluss war man sich auf dem Podium einig, dass die Baugenossenschaften in Zürich auch in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen müssen. Man wünsche sich mehr Bauen für Menschen und weniger blosse Kapitalverwertung, schloss Badran. Flach meinte, dass Gentrifizierung so oder so nicht aufzuhalten sei und dass Quartiere damit auch cool würden. Stämpfli plädierte dafür, dass man sich keinen Sachzwängen unterordnen dürfe und dass Menschen selber entscheiden dürfen sollten, wie sie leben wollten.

Philipp Meier übertrug die Statements der Teilnehmer während der ganzen Diskussion direkt auf Facebook, wo zahlreiche User mitdiskutierten. Der grüne Nationalrat Balthasar Glättli etwa schrieb: «Jedenfalls eins ist klar: Die Debatte ist lebendiger als vieles, was ich an vielen Podien gehört habe.»

«Wir haben nun erst am Thema gekratzt», sagte der Moderator zum Schluss. Auf dem Vorplatz wurde danach in unaufgeregter Atmosphäre weiterdiskutiert. Und, wie es sich für eine Party Partei gehört, gefeiert. Wo die Partei dereinst zu ihrem zweijährigen Bestehen zusammenkommen wird, ist noch ungewiss, das alte Industriegebäude jedenfalls wird dann bereits Geschichte sein.

Die Diskussionsrunde auf Vimeo:

Kreis 5 vor 12 – Ein Jahr Party Partei from GDS.FM on Vimeo.

Der Link zur Diskussionsrunde:
http://audioasyl.net/m3u/archive.php?key=5300.mp3&artist=GDS.FM&title=GDS.FM

52 Kommentare zu «Gentrifizierung im Kreis 5»

  • Marius Meier sagt:

    @Toerpe: Ich wünsche mir da halt noch eine Zusatzsteuer, sozusagen eine Wuchererstrafsteuer.

    Wie mir scheint sind sie ein Marktfanatiker. Würde man den ultraliberalen Markt loslassen, ich bin sicher, es herrschen dann anarchistische Zustände. Von Ghettos bis zu Hochsicherheitsvillen. Denken Sie mal ihre gesamten Gedanken in ein paar Szenarien über 10 – 20 Jahren. Spieltheorie. Gut gibt es Subventionen, statt Ghettos.

    • Toerpe Zwerg sagt:

      Steuern verteuern. Zusätzlich. Marktfanatiker bin ich nicht, sehe aber die vielen vielen staatlichen Eingriffe in den Markt immer auch kritisch wegen der stets begleitenden und unbeabsichtigten Nebenwirkungen.

  • Hier kann das ganze noch nachgehört und -schaut werden: https://vimeo.com/71773440

  • sepp z. sagt:

    das perverse an heutigen wirtschaftsausbildungen ist ja, dass einer 5 jahre wirtschaft studiert haben kann, und er hat keinen blassen schimmer, wie genossenschaften funktioneren. keine ahnung vom genossenschaftswesen und dessen geschichte. die neoliberale agenda hat diese werte komplett aus den wirtschaftsschulen gefegt. dafür kann heutzutage jeder hsg-absolvent auswendig aufsagen, wie man mit derivaten und strukturierten produkten möglichst viel geld verdient und steuern vermeidet.
    (dafür gibts glücklicherweise andererseits viele ehrenamtliche mitarbeiter in genossenschaftsvorständen, sog. laien, die wissen fundierter bescheid als die sog. experten und sog. wirtschaftswissenschafter).

  • Samuel sagt:

    Für konservatives Geschwafel pro Spekulationen und auch ohne deren negative Folgenabschätzung braucht es kein Gehirn, für Kritik an gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und Gentrifizierung hingegen weit mehr. Hoffentlich erkennt die Politik noch, welche Standortfaktoren sie vernichtet, wenn sie solche hemmunglosen Spekulationen zulässt. Negative Beispiele aus der Finanzwelt von Menschen ohne Hirn sind unbeschränkt vorhanden.

    • Toerpe Zwerg sagt:

      Die Herabwürdigung politisch Andersdenkender ist ein schlechter Ausgangspunkt für eine sachliche Diskussion. Möchten Sie Ihre Argumentation neu aufbauen oder es beim propagieren ihrer selbst diagnostizierten intellektuellen Überlegenheit belassen?

      • Clara sagt:

        Ernstzunehmende Argumente sind beim kritiklosen Vertreten der Spekulationsinteressen nicht zu sehen, insofern bräuchte man darauf nicht mit Argumenten antworten. Dennoch ist eine Vielzahl der weit überzeugenderen bereits unten in den Kommentaren genannt. Geld ist kein und war noch nie überzeugender Grund für menschenunwürdiges und unsoziales Handeln.

  • Franz Heuberger sagt:

    Gentrifizierung also heisst das neue Wort für Futterneid der linken Gutmenschen. War’s früher besser?

    • turi meyer sagt:

      ja. jede statistik wird ihnen schonungslos aufzeigen, dass ab den 50er und 60er bis in die 80er des 20sten jahrhunderts die mehrheit der bevölkerung relativ wohlhabender war, und die soziale durchlässigkeit durch verschiedene gesellschaftsschichten grösser war als heute.

      • Toerpe Zwerg sagt:

        klar. und nun kommen Ihre Quellen. Danke.

      • Kindasport sagt:

        gut, die leute kamen ja auch alle von hier und hatten so ziemlich alle einen guten ausbildungsstandard. schauen sie heute im K5 mal in die runde und sie werden feststellen das es hier nicht nur um deutsche geht.

  • Thomas Meier sagt:

    Immer der gleiche sozialistische Blödsinn. Für mich sind diese Linkskonservativen genau das gleiche wie irgendwelche religiösen Kreationismus Fanatiker in der USA. Sie wollen die Wahrheit ja gar nicht hören. Was man auch daran erkennen kann, dass ausser Linken offenbar niemand zu dieser Veranstaltung eingeladen wurden. Sachlichkeit gleich null. Städte wandeln sich nunmal, wie es in einem freien Wirtschaftssystem üblich ist. Wenn eine Stadt wächst, werten sich schlechte Quartiere auf und werden irgendwann trendig. Die Linken sind einfach mal wieder gierig. Sie wollen günstig wohnen in Toplage und nichts dafür machen. Sorry, aber wer Künstler sein will, muss sich halt damit abfinden, dass er nicht auch noch im Zentrum der Stadt mit der höchsten Lebensqualität der Welt sein Atelier kann (wobei Atelier ja faktisch ein zu 90% leerer und unbenutzter Raum ist, also auch Wohnraum wegnimmt). Die Vorschläge von Badran sind natürlich lächerlich und ziemlich peinlich, wenn man bedenkt, dass sie Wirtschaft studiert hat. Der Grund, weshalb die Mieten in Zürich so hoch sind, ist weil niemand günstige Wohnungen bauen will, weil man damit nichts verdienen kann. Und das ist so, weil die Linken den Markt kaputt gemacht haben. Sie haben faktisch den Preis (Miete) fixiert und das führt IMMER dazu, dass mehr nachgefragt als angeboten wird (jeder 1. Semester Student weiss das). Es stimmt natürlich auch nicht, dass „der Boden sowieso konsumiert wird“. Es gibt tonnenweise unbenutzter Boden (in CH und auf dem Rest der Welt), aber die Leute wollen alle bestimmten Boden haben (z.B. in einer Stadt). Selbst dort ist der Boden nicht wirklich begrenzt, zumal man einfach in die Höhe bauen könnte. Aber warum würde jemand Wohnungen bauen, wenn man nichts dafür erhält? Firmen bieten in vielen anderen Bereichen auch günstige Produkte an und verdienen damit viel Geld, also warum sollte es bei Wohnungen anders sein? Die Linken kommen hier mit irgendwelche bedeutungslosen Wörter wie „Spekulaten“ (jeder Unternehmer ist techn. betrachtet ein Spekulant) und eine nicht-beweisbaren Verschwörung gegen die Armen (wer auch immer das sein soll im reichsten Land der Welt). Die Wahrheit ist aber, dass einfach nur deshalb keine Wohnungen gebaut werden, weil die Linken die Mieten / Preis begrenzen. 80% der Leute bezahlen in Zürich eine zu tiefe Miete, weit unter dem Marktpreis, weil sie schon so lange in der Wohnung leben. Nur wer eine neue Wohnung sucht, bezahlt quasi den Preis für die anderen 80%. Meine Aussage lässt sich auch einfach dadurch beweisen, dass z.B. die meisten Stadthäuser extrem alt und fast nicht mehr saniert werden. Die Besitzer optimieren ihre Gewinn einfach dadurch, dass sie die Kosten senken. In einem freien Markt würden Leute gar nicht in veraltete Wohnungen ziehen wollen und die Besitzer wäre gezwungen zu sanieren und die Mieter als Kunden zu behandeln. Wenn die Stadt Durchmischung will (was Sinn ergibt), kann sie immer noch einzelen Familien Beiträge an die Wohnung bezahlen anstatt den ganze Markt kaputt zu machen.

    • sepp z. sagt:

      meier, es gibt kein ‚freies wirtschaftssystem‘.
      keine ‚unsichtbare göttlich lenkende hand des freien marktes‘.
      das ist ideologisches wunschdenken.
      das system, dass sie als frei anpreisen, funktioniert so, dass es gewinne privatisiert und verluste durch die gesellschaft bezahlen lässt. und der markt muss als deckmantel für die interessensvertretung einer kleinen elite hinhalten.
      ich geb ihrer ideologie noch 3-4 jahre, danach landet sie auf dem schrotthaufen der geschichte.

      • Thomas Meier sagt:

        @sepp z.: Genau das meine ich. Immer die gleiche unwissenschaftliche Leier. Kreationisten behaupten auch immer, dass Evolution „nur eine Theorie“ ist. Offenbar haben Sie wirklich keine Plan davon, was „unsichtbare Hand“ überhaupt bedeutet. „Unsicherbare Hand“ ist einfach nur eine Beobachtung,nicht mal eine Theorie und es ist völlig absurd dies zu bestreiten. Vor ca. 250 Jahren ist das erste Mal eine Wirtschaft entstand, welche mit der heutigen vergleichbar ist (Industrialisierung). Damals hat man sich die Frage gestellt, was passiert, wenn z.B. eine Fabrik einfach ein Gut produziert und der Staat keine Mengen / Preise vorschreibt. Wie heute jedes Kind weiss und auch jeder erkennen kann, gleicht sich Angebot und Nachfrage via Preis an oder wie erklären Sie sich, dass es z.B. nicht ständig zu viel oder zu wenig Essen in der Stadt Zürich hat? Niemand reguliert die Menge an Essen in der Stadt und trotzdem funktioniert es. Das ist es, was als „unsichtbare Hand“ bezeichnet wird. Würden Sie mal ein Ökonomiebuch lesen, anstatt einfach nur Zeugs zu behaupten, hätten Sie diese Erklärung im 1. Kapitel gefunden. Ahja, und wo werden „Verluste privatisiert“ (auch ein klassischen linkspopulistischer Spruch)? Sie denken jetzt bestimmt UBS. Aber da hat der Staat einen Mrd. GEWINN gemacht (plus all die Steuereinnahmen). Das Gleichen mit dem „baldigen Zusammenbruch“. Marx hat das schon vor 150 Jahren gesagt und bis heute ist der nicht eingetroffen. Tönt alles ziemlich nach Uriella-Sekte für mich: Der Weltuntergang steht immer kurz davor, aber trifft dann doch nie ein. Weltweit haben linke Parlamentarier 2008/09 für die Rettung der Banken gestummen. Da hätte man ja alles zusammenbrechen lassen können? Da hat sich die Linke wohl doch nicht ganz getraut, wie?
        Persönlich mag ich auch die Verschwörungstheorie mit den „kleinen Eliten“. Wer soll das sein? Die Schweizer? Wir sind klein und das reichste Volk der Welt. Oder Sie meinen die Reichen innerhalb der Reichen. Aber ich bin auch nicht aus einer reichen Familie, habe aber (gratis) in CH ein Studium gemacht und heute ein gutes Einkommen. Bin ich jetzt die Elite? Und wenn, ja warum gehen Sie nicht einfach den gleichen Weg, wenn Ihnen Geld wo wichtig ist?

        @herr_mueller: Ja, wieso?

        • turi meyer sagt:

          Herr Meier, Ihre Theorie des Kapitalismus mag tadellos sein (Die des Sozialismus wars auch).
          Trotzdem funktioniert die Umsetzung im realexistierenden Kapitalismus bereits beim Essen nicht, in Zürich gibts tatsächlich zu viele Lebensmittel. Andererseits hungern weltweit 1 Mia Menschen.
          Und beim Wohnen hört das Funktionieren des Marktes komplett auf, das kennen Sie ja vermutlich: Immobilien sind nicht mobil, wie der Name schon sagt. Lassen sich nicht beliebig vermehren. Ganz zu schweigen von Suffzienzproblemen in vielen Aspekten der Siedlungsentwicklung. Und die Abhängigkeit von öffentlicher Infrastruktur.
          Und letztendlich entscheidet innerhalb einer Demokratie die Bevölkerung (demos) mit einer Stimme je Person darüber, innerhalb welcher Regeln der Markt spielen soll. Und das ist gut so.

        • Michael Berger sagt:

          Sie werfen tatsächlich jemandem vor, unwissenschaftlich zu sein, und liefern dann einen solchen Kommentar ab?
          Ihre Aussage „‚Unsichtbare Hand‘ ist einfach nur eine Beobachtung, nicht mal eine Theorie und es ist völlig absurd dies zu bestreiten“ ist wohl der Gipfel der Unwissenschaftlichkeit. (Ähnlich mögen naive Kreationisten Aussagen formulieren : Bsp. „Die Schöpfung ist einfach nur eine Beobachtung, nicht mal eine Theorie und es ist völlig absurd dies zu bestreiten.“)

          Was ist jetzt diese „Unsichtbare Hand“? Wie Sie sagen ist es keine Theorie, sondern ein beobachtbares und unbestreitbares Phänomen. Als Wissenschaftler können Sie mir hier sicher sagen, mit welchen Messgeräten und Verfahren sie diese Unsichtbare Hand beobachten. (Haben Sie sich mal überlegt, weshalb Adam Smith von der „unsichtbaren“ Hand spricht. Vermutlich nicht, weil er sie für ein offensichtlich beobachtbares Phänomen hält.) Und haben sie gewusst, dass der Anspruch auf Unbestreitbarkeit grundsätzlich unwissenschaftlich ist.

          Es bezweifelt doch kaum jemand, dass die freie Wirtschaft Vorteile hat und gebracht hat, sondern nur, dass totale Freiheit am besten ist. Unsere Wirtschaft ist tatsächlich durch viele Gesetze reguliert. Den einen mag es zu viel sein, den anderen zu wenig, doch möchten wohl nicht mal Sie verlangen, dass man jegliche Gesetze und Regelungen abschaffen soll und den Markt völlig frei spielen lässt.

          Bezüglich der Situation im Kreis 5 bin ich nun der Meinung, dass die Spekulation Möglichkeiten verhindert, welche gesamthaft gesehen der Wirtschaft zuträglicher wären. Deshalb denke ich, dass es sinnvoll wäre wenn der Staat etwas lenkend eingreift. Das heisst nicht, dass nun alles verstaatlicht werden soll, aber dass der Staat ein paar spekulationsfreie Räume schafft.

    • herr_mueller sagt:

      sind sie in der stadt aufgewachsen?

  • ‚Kreativen‘ Konservativismus anzudichten ist etwa so wie wenn man sagt, die SVP sei modern, weil sie eine Webseite hat.

    Die Kreativen geben ja nur Tipps, wie ein Ort wirklich schön sein könnte. Wer nicht hört, sieht Glas und Stahl. Erst aus dem Verlustgefühl und dem Wunsch nach neuem Altem ziehen die ‚Kreativen‘ weiter, um an anderer Stelle nicht «alles Alte» zu vergessen oder zu übermalen. Im Gentrifizierungswahn wird die letzte Patina mit Seife weggeputzt, bis alles sauber ist. Jedes Muttermahl wird wegoperiert, nachdem der Silikonbusen da ist. Jede Glatze aufgepolstert, nachdem die Tränsensäcke weg sind.

    • Toerpe Zwerg sagt:

      Wer bestehendes bewahren (den eigenen Besitzstand, ja, auch hier) und Entwicklungen aufhalten will … da muss man nichts andichten.

      Die Stadt ist hoch-attraktiv und sie wächst. Nach Jahrzehnten der Entleerung ist dies eine höchst begrüssenswerte Entwicklung. Dass damit innerstädtische Lagen stark unter Aufwertungsdruck kommen, liegt auf der Hand. Dass gerade die Kreativszene durch solche Prozesse aus diesen Lagen verdrängt wird, mag wahr sein, stellt aber kein Problem für die Stadt dar. Gerade die Kreativszene wird andernorts wiederum ihre Zelte aufschlagen und massgeblich dazu beitragen, dass die Stadt endlich grösser gedacht wird als das heute der Fall ist.

    • Urs Gerber sagt:

      Sorry, aber was ist der Unterschied zwischen SVP und SP/Grüne? Letztendlich das sind alles konservative, populistische Parteien aufgebaut auf der Angst vor Veränderung (letztendlich ein irrationaler Urtrieb, sein Höhle nicht verlassen zu wollen). Alle erzählen immer die gleichen Dogmas, seit Jahrzehnten und wollen nie einsehen, dass sie falsch liegen. Bei der SVP sind einfach die Ausländer an allem Schuld und bei den Linken der Kapitalismus, aber keine von beiden kann ihre Behauptungen belegen, geschweige den eine Lösung bieten. Es ist z.B. wissenschaftlich falsch und rassistisch zu behaupten, dass Ausländer krimineller sind (Ursachen sind vielmehr Bildung, Einkommen usw. nicht Herkunft). Diese Beschuldigungen lösen dementsprechen auch das Problem nicht, aber es ist halt einfach für die Leute, weil Menschen faul sind und dem Ausländer die Schuld zu geben kein Aufwand ist. Bei den Linken ist es exakt das gleiche Muster. Man gibt dem Kapitalismus und Globalisierung die Schuld (einst forderten die Sozialisten mal noch die Internationale…), dabei sind gerade die ärmsten Länder der Welt ex-sozialistisch und die hunderte von Mio. Menschen, welche in den letzte 20 Jahren aufgestiegen sind in Ländern, welche zum Kapitalismus gewechselt haben. Das globale Ungleichgewicht nimmt ständig ab. Der Unterschied zwischen einem Schweizer und einem Inder ist heute geringer als 1990. Nirgendwo sind die Armen ärmer geworden, das ist einfach nur gelogen. Trotzdem halten die Linken an ihren Dogmas fest (=erzkonservativ). Für die Leute ist es einfach, der Globalisierung die Schuld zu geben, anstatt eine Ausbildung zu machen und einzusehen, dass es schon immer ungerecht war, dass selbst ein hochinteligenter Inder ärmer als der faulste Schweizer ist. Dementsprechend funktionieren die Lösungen der Linken genau so wenig. Der Immobilienmärkt wurde völlig eingeschränkt, die Mieten begrenzt und somit auch das Angebot. Als Folge davon findet niemand mehr eine Wohnung und wenn, dann nur über Beziehungen, sprich Vetternwirtschaft, wie wir es bereits aus allen ex-sozialistischen Ländern kennen. Das die Lösungen der Linken nicht funktionieren, steht in jedem Schulbuch, man muss sich halt einfach die Mühe machen, es zu lesen. SP und SVP sind genau das Gleiche.

      Ahja, wenn Sie sich wundern, wer dann (links)progressiv ist, wenn nicht SP/Grüne, würde ich jetzt mal als erstes an Leute wie Krugman oder Stiglitz denken. Die anerkennen wissenschaftliche Erkenntnisse und setzten sich trotzdem für Soziales ein anstatt blind an Ideologien festzuhalten. Progressiv ist, wer es akzeptiert, dass man auch mal falsch gelegen ist, alles andere ist konservativ und Religion.

      • Samuel sagt:

        Wie abwegig, man kann Ihre Position nur in der Luft zerpflücken, aber das lohnt die knappe Zeit nicht. Fakt bleibt jedoch Kapitalismus mit wirklichem Wohlstand für alle und grenzenloses Wachstum ist eine Lüge des Bankensektors und der wenigen bedeutenden globalen Kapitaleigner, möglichst mit Zugang zum Gelddrucken bei den Zentralbanken, ob in Euorpa, USA oder China. Der kleine Bürger hat nur die Illusion von Wohlstand und Freiheit, de facto wurde er domestiziert zum Leben als Arbeitssklave unter weitgehend fremdbestimmten Bedingungen. Menschen ohne Intellekt mag das schon reichen, auch ihnen viel Freude dabei mit diesem einfachen Lebensmodell, eine Lösung für irgend eines der globalen Probleme ist es jedenfalls nicht, dass ist ihnen aber ebenfalls egal.

        • Urs Gerber sagt:

          @Samuel: Oh, Sie haben also Argumente, aber leider keine Zeit Sie aufzuschreiben (aber trotzdem Zeit einen linkspopulistischen Absatz zu schreiben). Mal ehrlich, wir wissen beide, dass Sie überhaupt keine Gegenargumente haben und es einfach nur eine Ausrede ist.
          1. Kapitalismus hat nie „Wohlstand für alle“ versprochen und das macht auch gar keinen Sinn. Wenn jemand lieber in der Badi als bei der Arbeit oder an der Uni ist, habe ich überhaupt kein Problem damit, aber dann muss man auch nicht Wohlstand fordern. Wohlstand kommt halt nicht von nichts. Insgesamt sind die kaptialistischen Gesellschaften die reichsten auf der Welt, somit ist ihr Punkt wieder legt (selbst Sozialhilfeempfänger in CH gehören zu den reichsten 5% weltweit). Sozialismus hat nie Wohlstand geschaffen, ausser für eine paar Parteichefs. Der Wohlstand war noch ungleicher verteilt als im Kapitalismus. Alle waren arm, die Parteichefs reich. Wie im Mittelalter…
          2. Sie sind kein „Arbeitssklave“, dass ist absolut lächerlich. In der Schweiz haben Sie mehr Freiheit als jemals zu vor in der ganzen Geschichte der Menschheit. Wenn Sie nicht arbeiten wollen, dann machen Sie es einfach nicht. Der Staat gibt Ihnen trotzdem Nahrung und eine Wohnung. Gratuliere, Sie gehören zu den reichsten weltweit Menschen und macht noch nicht mal was dafür. Vor gar nicht langer Zeit und in den meisten anderen Ländern wären Sie verhungert, wenn Sie nicht arbeiten. Selbst wenn Sie arbeiten, müssen Sie das nur von etwa 20-65 Jahre tun, also nur etwa die Hälfte ihres tatsächlichen Lebens. Und die Lebenserwartung steigt ständig. DAS ist Kapitalismus. Genau wie jeder mit Intellekt versteht, dass Wachstum nicht begrenzt sein kann, weil es letztendlich nur Fortschritt bedeutet (oh, das böse Wort, dass Linkekonservativen so Angst macht, ich weiss). Warum sollte Wachstum begrenzt sein? Irgendwann kommt eine magische Wand wo man nichts mehr neues erfinden kann? Wir verwenden nur einen Bruchteil unserer Erde, Sonnensystem, Galaxy… Wo genau soll bitte die Grenze sein? Wissen Sie überhaupt was Null-Wachstum bedeutet? Schauen Sie sich mal jene Länder an, die das hatten (oft ex-sozialistische), die Leute waren nicht gerade glücklich und sind massenweise in kaptialistische Länder ausgewandert. Sozialismus ist tot und eine Religion, sehen Sie es einfach ein….

  • Pietro Bartoli sagt:

    Die Gentrifizierung Zürichs beginnt mit dem Abriss des Kratzquartiers in den 1880er-Jahren. Seit dieser Zeit bewegt sich alles, was lebt die Limmat abwärts. Das Quartier an der Schifflände und am Hechtplatz am Limmatquai war noch in den 1940er-Jahren als Quartier Latin des Niederdorfs beschrieben, wo Schauspieler, Künstler und Balletttänzer wohnten. Wo sind die denn jetzt? Wenn das Seefeld und der Stadtkern erstmal völlig saniert und überteuert sind, dass es sich nur noch pelztragende, geliftete Russen leisten können dort zu leben, hauen alle ab in die Kreise 3, 4 und 5. Und wenn dort eines Tages Stahl, Glas und Beton im high-end-design das Leben ausrottet, wandern alle (wieder) die Limmat abwärts nach Altstetten, dann raus aus der Stadt ins Limmattal: Schlieren, Dietikon, Spreitenbach, Urdorf etc. bis nach Baden. Und dort wird es dann fertig sein. Wie die drei Cowboys in „Verflucht, Verdammt und Halleluja“, die der Modernisierung, der Eisenbahn, davonlaufen wollen. Am Ende des Films kommen sie an der Westküste an, am Pazifik, wo es nicht mehr weitergeht, und im Rücken hören sie die Lokomotive. Soweit wird es hier nicht kommen. Denn wir leben in einer globalisierten Welt mit Billigfliegern. Wenn das Limmattal für Kreative nicht fruchtbar ist, spicken die Leute in alle Himmelsrichtungen und sind dann einfach weg. Es ist doch so: In einem Quartier, das lebt, sind alle Akteure. Und diese wiederum ziehen Zuschauer an. Wenn aber in einem Quartier nur noch Zuschauer sind, wird es langweilig. Das ist wie ein Theatersaal, der komplett mit gut zahlenden Zuschauern gefüllt ist, mit den besten und bequemsten Sesseln auf der Bühne, doch es wird kein Stück aufgeführt. Noch schlimmer, wenn es so prestigeträchtig ist, ein Ticket zu haben: Ein komplett ausverkaufter Theatersaal mit gutem Namen und niemand geht hin und kein Stück wird aufgeführt. Das rentiert, ist aber nicht schön. Das Niederdorf war mal extrem lebendig, jetzt ist es eine Touristenmeile. Wird dasselbe mit dem Kreis 5 passieren? Grüsse aus dem Kreis 4!

    PS: Hier im Kreis 4 wird auch kräftig saniert und aufgewertet und ich fühle mich wie ein Eisbär, dem die Scholle unter den Tatzen wegschmilzt. Man kann gar nichts dagegen machen, die Liegenschaften gehören Privaten, die in steuergünstigen Kantonen leben und die reich oder noch reicher werden wollen. Wir werden abhauen müssen. Man empfindet es als unfair, dass man jahrelang Steuern zahlt an eine Stadt, die damit immer schöner und funktionierender wird, um dann von irgendeinem Bonzen ersetzt zu werden. Jahrelang Steuern an die Stadt Zürich, um dann irgendwann mit Schlieren vorliebnehmen zu müssen… etwa so klingt die Formulierung. Aber das macht mir nichts aus. Ich habe keine hohen Ansprüche. Und mein Motto ist: Da wo es mir gefällt, da ist Heimat. Und wenn ein Ort nicht so schön ist, dann macht man ihn eben schön. Was will man mit einem Ort, der ein gutes Sujet abgibt für Postkarten, mit hübschen Häusern, gepflegten Blumenbeeten, doch nie ist jemand zugegen und wenn, dann grüssen die Leute einander nicht einmal, weil sie sich nicht kennen und nicht kennen wollen, etwa so wie in Zug.

    • Marius Meier sagt:

      Wunderbarer Kommentar, Danke. Hauptsache man geht nicht nach Schwammendingen, wie es die Stadtregierung will.

      Gentrifizierung, heisst ja nur, einem Quartier das Leben aushauchen.

  • sepp z. sagt:

    Etwas kritisch könnte man anmerken, dass die Stadt unter rot-grüner Herrschaft nicht ganz unschuldig ist an der Gentrifizierung im Kreis 5. Die ganzen Deals mit Mehrausnutzung und Hochhausbau wurden von der Stadt forciert und bewilligt, die Stadt hat nie eine essentielle Gegenleistung von den Spekulanten verlangt. Bürgerliche Politik hätten das nicht anders gemacht. Bereits legendär die Verhübschung der Viaduktbögen durch eine städtische Stiftung, Gentrifizierung par excellence durch die Stadt selbst. Beim Flussbad oberer Letten wollte die Stadt allen Ernstes die Liegeplattformen der Badi durch eine Bar und ein Restaurant ersetzen, bevor sie von der Bevölkerung via Petition zurückgepfiffen wurde.

  • Toerpe Zwerg sagt:

    „Gentrifizierung“ ist das Missverständnis der radikal konservativen Ex-Kreativ-Szene, welche derart träge geworden ist, dass sie ihre „Freiräume“ nun gerne staatlich sanktioniert haben möchte.

    • Michael Berger sagt:

      Unsinn. Es geht darum, dass die Spekulation Freiräume kaputt macht, welche für die Gesellschaft uns somit (mittelfristig) auch für die Wirtschaft immens wichtig sind. Die Kreativen machen nicht nur Kunst sondern sind auch Vordenker bei künftigen Wirtschaftsbereichen. V.a. als Zweitwohnungen für Leute, die ihre Steuern anderswo zahlen, sind sie für die Stadt weit weniger interessant als kleine Firmen, freie Künstler oder einfach normale Bewohner. Eine Eigentumswohnung mag für Investoren ein interessantes Spekulationsobjekt sein, doch ist sie für die Gesellschaft keine zukunftsträchtige Investition. Jobs und Wozniak hätten vermutlich in Zürich schwerlich eine billige Garage gefunden, wo sie ihren ersten MAC hätte zusammenschrauben können.

      Der Grund für die Gentrifizierung ist doch, dass die drögen Kapitalisten und Materialisten, welche an Bahnhofstrasse Geld scheffeln auch ein wenig cool sein wollen, was sie durch einen Wohnungswechsel in den Kreis 5 bewerkstelligen wollen. Spätestens wenn sie Kinder haben, ziehen sie natürlich weiter, weil sie für ihre Kinder der Anteil „schlechter“ Ausländer zu hoch ist und so zügeln sie dann in den Speckgürtel Zürichs, wo Schweizer und die „guten“ Ausländer (=Expats) wohnen.

      • Toerpe Zwerg sagt:

        Freiräume entstehen aus Eigeninitiative, Kreativität und Gestaltungswille und nicht durch Raumplanung. Jobs und Wozniak hätten ihre Garage in Dietlikon oder Brüttisellen gefunden und nicht in der subventionierten „Kreativ-Zone“ gemäss BZO im Kreis 5. Der Grund für die „Aufwertung“ von Stadtquartieren ist die ausserordentliche Attraktivität der Stadt. Luxusproblem.
        Wenn cooles uncool wird, schaffen wirklich coole etwas neues cooles und finden ihre Freiräume. Veränderung schmerzt die Konservativen – und bietet Chancen für die Kreativen.

        • KMS a PR sagt:

          das ist die theorie, herr zwerg. herr berger hat die praxis aufgezeigt.

        • Johannes sagt:

          Grund sind Spekulationsinteressen. Die Kreativen nehmen den Immobilienspekulanten die Marketingarbeit ab und werden solange geduldet bis der Markt reif zur Ausbeute ist. Dann wird spekulativ investiert, abgerissen, luxussaniert, versteigert, gedealt, verhökert bis alles so aussieht wie überall, teuer und an der Ursprungssituation gemessen langweilig – dann geht es weiter in die nächste Gegend und das Speil beginnt von vorne.

        • Alo sagt:

          Jobs und Wozniak hätten ihre Garage bestimmt eher in Altstetten oder Schlieren gemietet, sie hätten ihre Zeit wohl kaum damit verschwendet, von der Stadt eine vergünstigte „Kreativstätte“ zu verlangen.

          Wenn dann Altstetten teuer wird, dann würde man sagen, jetzt sei Kreativität nicht mehr möglich, weil Altstetten zu teuer ist…

        • Michael Berger sagt:

          Die Kreativen finden ihre Freiräume vermutlich schon irgendwo, wenn nicht in Zürich, dann sonst wo in der Schweiz oder im Ausland. Für die Kreativen selbst mag der Ort nicht so wichtig sein, für die Stadt aber schon. Die Schweizer und Zürcher Politik tut ja viel zur Standortförderung, meist jedoch für die Arrivierten und die schon jetzt reichen mächtigen Wirtschaftszweige. Etwas zukunftsgerichtete Standortförderung wäre vermehrt angebracht. Gerade für Zürich, das etwas einseitig von der kriselnden Finanzindustrie abhängig ist, wäre alternative Standortförderung interessant. Ein Startup zu gründen ist ja nicht so einfach und etwas Unterstützung würde helfen, wenn auch nur durch etwas Platz und bezahlbare Mieten.

        • Urs sagt:

          Das Zwerg gesagte ist so lange gültig und fein, solange nicht ein stärkerer kommt und gesagtes ad absurdum führt… der Renditen wegen oder sonstiger mächtiger Interessen… für die meisten unter uns gilt, Freiräume gibt es nur wenn diese explizit von uns allen geschaffen werden… sonstige Freiräume enstehen nur, wenn stärkere und mächtigere dies zulassen. In der Regel nach eigenen Gesetzen… ohne weitere Mitsprache, Anhörung, Mitwirkung, Rechte…

          Stadtplanung muss genau das sein was der Name sagt. Planung anstatt liberlisierte Marktkräfte auf unsere Lebensräume loslassen. Das funktioniert nicht… hat es noch nie, ausser für die zahlungskräftigen unter uns denen all das egal sein kann da diese ja auch gleich die Preise mitbestimmen…

          Chancen hat man nur mit von uns und für usn gescahffenen freiräumen die rechtlich abgesichert sind… und Veränderungen schmerzt alle die etwas geschaffenes und gelebtes verlieren…

      • KMS a PR sagt:

        stimmt haargenau herr berger. erster indikator hier sind die preise für sanierungen/neubauten wo die ehemaligen „ghetto“-wohnungen dann plötzlich und mindestens das 4-fache kosten. lustig auch, dass der ach-so-soziale rot-grüne stadtrat diese tendenz auch noch fördert; „wasser predigen und wein saufen“, nennt man das. natürlich spielt das der hippen klientel keine rolle, as long as it’s cool.

      • Rima sagt:

        Gut gedacht und gut geantwortet. Ganz meiner Meinung!

      • Urs Gerber sagt:

        Ihre Antwort bestätigt die Aussage von Zwerg perfekt. Viel konservativer geht es ja gar nicht mehr. Schon rein Ihre Sprache. „Kapitalisten und Materialisten“, „Bahnhofstrasse Geld scheffeln“, „Speckgürtel Zürichs“ usw. Sie tönen wie die linke Version der Tea Party und folgen blind einer Religion. Sozialismus wurde x-fach widerlegt. Nicht nur theoretisch und durch die Wissenschaft, sondern dadurch, dass all diese System auf der ganzen Welt nichts als Armut, Tod und Elend hinterlassen haben. Über eine 1 Mrd. Menschen hat dank der Globalisierung die 1 USD/pro Tag Grenze überschritten. Gerade in Ländern, welche einst sozialistisch waren. Aber das reicht Ihnen immer noch nicht einzusehen, dass Ihr System keinen Sinn ergibt?! Und trotzdem sehen Sie sich nicht als konservativ!?! Stur an Altem festhalten ist faktisch die Definition von konservativ!

        Können SIe auch nur eine Ihrer Aussagen irgendwie belegen? Was für einen Nutzen haben „Kreative“? Wer gilt als kreativ? Wieviel Zweitwohnungen gibt es und können Sie den angeblichen Effekt beweisen? Haben Sie irgendeinen Zahl zu irgendwas oder erfinden Sie einfach nur was? Jeder kann behaupten, dass irgendwas nützlich ist. Wenn Sie es nicht belegen können ist es Religion. So funktioniert Wissenschaft.

        Die meisten Ihrer Aussagen wirken auch nicht sehr plausibel. z.B. hat die Garagenstory von Jobs und Wozniak 1. so nie stattgefunden (die Garage befand sich in einem reichen Vorort von San Jose) 2. ist Silicon Valley eine ultimative Kapitalismushochburg (man hat vielleicht keine Anzüge an, aber was glauben Sie, woher das Geld für die Start-Ups kommen? Venture Capital / Private Equity usw.).
        Gentrifizierung ist ein linken Wort. Von daher ist der Grund für die Gentrifizierung primär Linkspopulismus, aber sachlich betrachtet ist es einfach nur Angebot/Nachfrage. Die bösen, bösen Yuppies wurde ja defacto auch verdrängt. Die Gesellschaft ist eben eher ein Kreislauf als eine lächerliche Zweitklassengesellschaftsfantasie der Linken. Letztendlich haben sich Kreis 4/5 jahrelang um eine Aufwertung bemüht und jetzt wo sie da ist, wundert man sich, dass viele Leute dort wohnen möchten? Sorry, aber da muss ich wirklich lachen. Jeder will doch am liebsten gratis direkt an See wohnen! Wenn sie eine schöne Wohung an guter Lage haben möchten, dann gehen Sie doch einfach (gratis) an eine unserer Topunis, studieren was mit guten Jobaussichten und leisten sich die Wohnung. Wenn sie lieber Künstler sein wollen, ist das auch okay, aber dann beschweren Sie sich nicht und vorallem hören Sie bitte auf so zu tun, als ob Sie was von Wirtschaft verstehen würden!!

        • Samuel sagt:

          Sie verstehen von Wirtschaft jedenfalls denkbar wenig. Würde nur 1% der Bevölkerung ZHs ihrem Rat folgen, etwas mit Wirtschaft an der ETH studieren und sich ein Grundstück am ZH-See kaufen wollen, würden es wohl bei Weitem nicht für alle reichen, nur die Preise der Wassergrundstücke würden weiter steigen und doch nur die Mogule aus Russland zum Zuge kommen. Also sind ihre Tips unbrauchbar, wie aber immer von sog. selbsternannten Wirtschaftskundigen mit Allmachtsanspruch.

          • Urs Gerber sagt:

            Wenn 1% Wirtschaft studiert, hat das überhaupt kaum einen Effekt, zumal schon heute tonnenweise Leute Wirtschaft studieren und die ETH ist ohnehin eine technische Uni.
            Wie auch immer, wenn Sie meinen Text genau gelesen hätten, wäre Ihne aufgefallen, dass ich bewusst nicht Wirtschaft oder Jus oder was auch immer geschrieben habe, sondern „studieren was mit guten Jobaussichten“. Wenn alle Wirtschaft studieren, sind die Jobaussichten sicher nicht mehr gut.
            Ausserdem ist es ohnehin unmöglich, dass alle am See leben, egal in welchem Wirtschaftssystem. Oder wollen Sie riesige Hochhäuser rund um den See? Man könnte auch einfach würfeln, wer ein Seehaus kriegt, aber wäre das gerechter? Kaum. Also gibt man jedem die Möglichkeit zu studieren und z.B. eine Firma zu gründen. Die Erfolgreichsten können sich am meisten kaufen. So einfach. Entweder Sie finden sich damit ab, dass Sie (wie fast alle anderen) nicht am See leben (halb so tragisch, glauben Sie es mir) oder Sie finden ein Weg ein paar Mio. zu verdienen (Firma gründen, was weiss ich…) und opfern dementsprechend viel Zeit. Letztendlich ist die Frage auch, wer bereit ist am meisten (z.B. Lebenszeit) aufzugeben. Sitzten Sie lieber in der Badi oder arbeiten Sie für Ihr Seehaus? Die Frage kann man nicht mit richtig oder falsch beantworten, aber es ist etwas seltsam, wenn Sie in der Badi sitzten und das Seehaus verlangen, nicht?
            Ich gebe Ihnen zumindest bezüglich dem Oligarchen Recht, zumal diese Leute nicht wegen Leistung, sondern Korruption / Kriminalität reich geworden sind. Das ist aber selbst innerhalb der reichen Ausländer eine Minderheit. Ein erfolgreicher Unternehmer aus der USA hat letztendlich halt einfach mehr geleistet als Sie und somit das Haus verdient (selbst wenn er aus einer reichen Familie kommt, haben Sie in CH vergleichbar Chancen, weil die Unis gratis sind und trotzdem auf Topniveau).

          • Clara sagt:

            Es kommt aufs gleiche hinaus, wenn nur 1% der ZH-Bevölkerung was mit guten Jobaussichten studieren würde um unmittelbar schön am See zu wohnen, wäre die Nachfrage nach Wohnplätzen in der ersten Reihe so hoch, dass sich das selbst von diesen nur ein Bruchteil leisten könnte, zu den weiter steigenden Preisen dürften auch dann nur die Mogule aus dem Ausland tatsächlich dort leben. Die Lösung wäre Privateigentum nicht an den schönsten Plätzen des Landes zuzulassen sondern diese öffentlich zu gestalten, etwa alle Uferbereiche für die Bevölkerung freizugeben. Dann bleibt immer noch genug Land sonstwo zum verkaufen, aber die Menschen können die schönsten Flecken ihres eigenen Landes wieder kostenfrei nutzen, finden auch mal ein lauschiges statt überfülltes Plätzchen an den wenigen derzeit zulässigen betonierten Aufenthaltsorten.

        • Michael Berger sagt:

          1. Ich habe eine schöne Wohnung an guter Lage (fast am See). Ich beschwere mich natürlich nicht über meine guten Lebensverhältnisse. Ich kann aber von diesen abstrahieren und sehen, dass politisch etwas getan werden sollte, damit auch künftig viele Leute so leben können, wie sie wollen (und nicht bloss wenige).

          2. Ich weiss, dass ich mit „Kapitalisten und Materialisten“, „Speckgürtel“ usw. populistische Begriffe benutzt habe. Das Beispiel von Jobs und Wozniak war zudem mehr als Metapher gemeint. Sie können durchaus anderer Meinung sein und ihrerseits Schlagworte wie „linke Version der Teaparty“ oder „Sozialismus“ gebrauchen. Doch kommen sie mir bitte nicht mit Wissenschaftlichkeit, solange sie selbst solche Begriffe benutzen und Behauptungen in den Raum stellen, ohne sie „wissenschaftlich“ zu belegen.
          Ich habe meine Meinung gesagt und begründet und erhebe damit keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Diese Blogkommentare sind kein wissenschaftlicher Diskurs, sondern bestenfalls eine Diskussion über ein politisches Thema. Ihre Kommentare machen da keine Ausnahme, auch wenn Sie diese für wissenschaftlich fundiert halten.

    • sepp z. sagt:

      @ Toerpe, Sie behaupten allen Ernstes, dass es ‚Gentrifizierung‘ nicht gibt?
      Fast wäre ich geneigt, ihnen den Titel ‚radikal Konservativer‘ zu verleihen…

      • Toerpe Zwerg sagt:

        Gentrifizierung ist ein negativ besetzter linker Kunstbegriff – und in dieser Form nicht haltbar. Der Aufwertungsdruck gründet im Wachstum der Stadt bei gleichzeitiger Fehlregulierung des Marktes für Mietliegenschaften – bei knappem Angebot wird ein massiv negativer Anreiz für Investoren geschaffen, das Angebot auzuweiten.

        • sepp z. sagt:

          jaja, alles klar.
          wie zuverlässig solche skurilen wirtschaftsreligionen sind, haben die letzten jahre zur genüge gezeigt…
          gibt es überhaupt noch theorien und modelle in der wirtschaft, die sich nicht als falsch erwiesen haben?

          • Toerpe Zwerg sagt:

            Religion liegt mir fern. Das System funktioniert. Nie lebten wir länger und gesünder. Nie hatten wir mehr Raum zum Wohnen. Nie hatten wir mehr freie Information und Kommunikation. Nie waren wir mobiler. Wo genau liegt eigentlich das Problem?

          • Clara sagt:

            Toerpe das lag immer am Systemgegensatz, ohne die Gegensätze und Arbeit sozial engagierter Menschen sähe unser System der Totalkontrolle heute noch diktatorischer aus und die Diktatur des Kapitals ist nun schon seit Langem für jeden ersichtlich. Aber wer diesem Diktator als Jünger folgen mag soll dies tun, nur nicht verlangen, dass man ihn wirklich ernst nimmt.

        • Marius Meier sagt:

          Oh die armen Investoren. Hereinspaziert die Herren, nehmt unsere Stadt, unsere Wohnungen. Wertet diese mit geringem Kapitaleinsatz auf und dann vermietet ihr diese zu Wucherpreisen an die Zürcherinnen und Zürcher. Genau darauf warten wir Zürcher, dass die Investoren den bequemen Reibach machen.

          Investoren werden keine Stadt auf diesem Planeten finden, wo die Gesetze derart transparent und korrekt angewendet werden. Diese Rechtssicherheit macht Zürich zu einem der beliebtesten Spekulationsobjekten von Real Estate Investoren. Wichtig wäre, dass es eine Renditezuwachssteuer auf Mietobjekten geben würde, damit die Investoren sich wieder mehr bemühen müssen. Zürich ist viel zu einfach bezüglich Immobilienkauf, dann aufwerten, dann teuer vermieten.

          • Toerpe Zwerg sagt:

            Grundstückgewinnsteuer kännsch?

            Ihr Statement belegt die krasse Informationslücke bezüglich staatlicher Regulierung der Immobilienspekulation. Niemand ausser der Genossenschaften baut mehr Mietwohnungen. Lohnt sich nicht. Mit Wohnliegenschaften lässt sich nur noch dann Geld verdienen, wenn diese im Stockwerkeigentum verhökert werden. Genau der Markt für Wohnraum ist das perfekte Beispiel für die negativen Folgen fehlgeleiteter staatlicher Eingriffe in einen Markt. Immer wenn links in gutem Glauben einen Markt im Namen von „Gerechtigkeit“ domestizieren will, geschieht das Gegenteil: Konservativismus in Reinkultur. Der Kampf der Habenden gegen die Outsider. Kündigungsschutz, Mieterschutz, … alles nur Synonyme für eine Perpetuierung eines Status Quo. Konservativismus. Die Habenden wahren ihren Besitzstand, schliessen die nicht Habenden aus.

          • Clara sagt:

            Toerpe mit Verlaub: ich habe nie solchen kapitalreligiösen Unsinn gelesen. Nehmen Sie nur das Bsp. Berlins, wo sich der Immobilienmarkt rasant entwickelt. Wo staatliche Wohnungsbaugesellschaften ihren Bestand in der Innenstadt behalten haben, können auch normale Arbeiter direkt am Gendarmenmarkt bezahlbar leben, eine der teuersten Gegenden der Stadt. Gleich daneben haben Privatinvestoren gebaut, wo in gleicher Lage die Objekte so unerschwinglich sind, dass es zwar eine schmierige Klientel anzieht, von bezahlbarem Wohnraum ist nicht entferntest auszugehen. Fazit: Privatinvestoren verdrängen, während hingegen staatliche Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften Wohngebiete erhalten und Wohnräume bezahlbar sichern = Marktgesetz der Immobilienbranche.

          • Marius Meier sagt:

            Toerpe: Ich rede eben nicht von der Grundstückgewinnsteuer, sondern es fehlt noch eine Steuer, wenn Real Estate Investoren kaufen, aufwerten und dann teuer weitervermieten (eben nicht verkaufen, damit keine Grundstückgewinnsteuer anfällt). Der Kapitaleinsatz der Aufwertung wird viel günstiger verzinst, wie die erhöhte Miete, die der Wucherer verlangt. Eine Steuer auf diesem so leicht verdienten Geld, dass wir Mieter oft unter hartem Schweiss berappen müssen, ja so eine Steuer wäre gerecht. Ausserdem könnte man das Geld gleich wieder verwenden um die notwendigen Mietzuschüsse zu finanzieren,

            Einen Mieter als Habenden zu betrachten, wie Sie schreiben, deutet darauf hin, dass Sie, Toerpe, das kapitalistische System nicht begreifen. Habend ist der Eigentümer, dieser ist ermächtigt einen Mieter innerhalb von 3 Monaten rauszukicken. Eigenbedarf zieht immer. Fragen Sie den HEV.

            In meinem Leben spielt mein Zuhause eine zentrale Rolle. Leider fehlt mir das Eigenkapital für Eigentum. Sie werden jetzt sagen: selber schuld. Aber in 20 Jahren Lebzeit, habe ich ungefähr 400’000 Schweizer Franken Miete bezahlt. Wie soll ich da noch sparen?

          • Toerpe Zwerg sagt:

            @ Clara, wie gesagt, Religion liegt mir fern. Es mag etwas mühsam erklärbar sein, aber die staatlichen Eingriffe in den Wohnungsmarkt zeitigen tatsächlich unbeabsichtigte aber gravierende Nebenwirkungen. Durch die starke Regulierung der Mieten und stark ausgebauten Mieterschutz bei gleichzeitigen direkten (staatlichen Wohnungsbau) und indirekten (subventionierte Abgabe von Boden an Genossenschaften) Eingriffen in den Markt wird die von Ihnen beschriebene Entwicklung im Wohnungsbau durch private Investoren stark gefördert. Eine sanfte Renovation einer Altbauliegenschaft mit geringem Kapitaleinsatz und moderat steigenden Mieten lohnt sich nicht, weil die Mieten gar nicht angehoben werden können. Also bleibt nur entweder die Entmietung und Totalsanierung (oder gar der Neubau) mit grossem Kapitaleinsatz und damit auch viel höheren Mieten. Oder aber man macht einfach gar nichts und lässt die Liegenschaft verlottern – bis dann irgendwann doch der Abriss gemacht wird. Der Boden wird durch die Subventionierung grosser Alternativflächen zusätzlich verteuert. Gleichzeitig nimmt man grosse Mitnahmeeffekte von Mietern (bei denen sich die Einkommenssituation seit Einzug in die subventionierte Wohnung stark verbessert hat) in den subventionierten Liegenschaften in Kauf. Ebenso steigt der Flächenverbrauch pro Kopf stetig, auch im Bereich der stark subventionierten Wohnungen – es wir aufgrund der Subventionierung nicht billiger, aber grosszügiger gewohnt. Weiter sind die Baugesetze mitschuld an den hohen Erstellungskosten und damit auch an hohen Mieten. Es wird zu wenig (es braucht mind. 1.5% Leerstand für einen funktionierenden Markt) und zu teuer gebaut.

            By the way: Dass Menschen, welche mehr verdienen, pauschal als „schmierige Klientel“ betitelt werden lässt einige Rückschlüsse auf die Autorin zu.

          • Toerpe Zwerg sagt:

            @ Meier, diese Steuer gibt es. Sie heisst je nach dem Einkommenssteuer (Privater Besitz) oder Gewinnstsuer + Einkommenssteuer bei Ausschüttung (Immobiliengesellschaft).

            In einem subventionierten System kann zwischen Habenden (= in den Genuss der Subvention kommend) und nicht Habenden unterschieden werden. Das ist eine Grundproblematik jeder Subvention – der Einschluss in bzw. der Ausschluss von der Subvention und die entsprechenden Kriterien hierfür.

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