Die erzwungene Berghochzeit
Alles beginnt immer so wunderschön: Ein Freund oder eine Freundin verliebt sich nach langem Single-Dasein wieder, wir freuen uns, nehmen die Neue oder den Neuen in den engen Freundeskreis auf, weil sie aus einem weinerlichen, ständig jammernden Singlesack wieder einen anständigen Menschen gemacht haben. So weit, so romantisch.
Dann aber, wenn wir uns schon lange daran gewöhnt haben, die Beiden als festes Paar zu sehen, geschieht das Voraussehbare: Eine urban-hip gestaltete Einladung zu einem Hochzeitsfest flattert ins Haus. Wir verfallen in Panik.
Nichts gegen das Heiraten! Das kann durchaus funktionieren. Aber die Hochzeitsfeste der Stadtzürcher haben immer einen Fehler: Sie finden irgendwo in der Abgeschiedenheit der Schweizer Bergwelt statt. Natürlich heiratet man standesamtlich im Stadthaus, aber da werden nur enge Familienmitglieder eingeladen, die dazu natürlich von weit her mit dem Auto anreisen müssen.
Die eigentliche Zürcher Hochzeitsparty veranstalten die elenden Liebenden an Orten in den Bündner Bergen oder im Wallis, ohne vernünftigen ÖV-Zugang, in der unberührten Natur, mit Übernachtungszwang (Massenschlag) und dem gemeinschaftlichen Gefühl eines Pfadilagers. Und natürlich müssen die engsten Freunde schon einen Tag früher da sein, um mit dem Kochen und den Vorbereitungen für den schönsten Tag zu helfen.
Und natürlich versucht man ein Mobility-Auto für diesen Tag zu ergattern, leider einen Tag zu spät (wohl weil alle anderen besten Freunde von anderen Berghochzeitspärchen schon eines reserviert haben). Und hat man dann mit all dem Essen und der Dekoration im Rucksack die fünfstündige Reise hinter sich, findet man heraus, dass man das Essen für 58 Leute auf zwei Gaskochstellen zubereiten muss. Natürlich finden echte Städter das romantisch. Genauso wie besoffenes Schnarchen auf der dünnen Schaumgummimatratze nebenan.
Am eigentlichen Tag der Hochzeit würde das Handy vor lauter Absagen von Leuten, denen es doch zu weit ist, bimmeln. Wenn man denn Empfang hätte da oben. Und von den 25 Gästen, die keine gute Ausrede für die Absage des Bergsturms gefunden haben, saufen einige soviel, dass ein Unfall (gebrochener Fuss, Glasschnitt in der Hand) vorprogrammiert ist. Und man würde sofort den Notarzt rufen. Wenn man denn Empfang hätte.
Wirklich, liebe Stadtzürcher Liebende, wir haben so viele schöne Orte, die man mit dem Tram erreichen kann, zu denen auch alle Freunde gerne kommen, und vor Allem auch irgendwann wieder gehen können. Warum, warum nur, muss ein Bund für Leben immer an einem Ort geschmiedet werden, den Gott nicht fürs zivilisierte Leben vorgesehen hat? Schliesslich lachen wir ja auch über die Provinzler, die ihre Polterabende in der Stadt verbringen. Wie können wir da allen Ernstes unsere klischeevernebelten Heiratsaspiranten auf die Berge loslassen?
Nehmt euch ein Beispiel an den Berglern! Die einzigen verheirateten Bündner und Walliser, die ich kenne, haben hier in der Stadt gefeiert.
60 Kommentare zu «Die erzwungene Berghochzeit»
So schnell wie die Pusteblume verfliegen in den allermeisten Ehen Liebe, Eheglück, Unabhängigkeit, Flexibilität, Gelassenheit, Leidenschaft, guter Sex…, so eine Ehe klingt wirklich sehr sehr verlockend. 🙂
individualität hat seinen preis, auch für dödels……..:::))))))
Wurde gestern unfreiwillig Zeuge einer solchen Veranstaltung auf dem Grimselpass. Schönes Wetter zwar, aber windig, die Braut hat todsicher gefroren, „nur“ ca. 20 Gäste in einem eigens dafür aufgestellten Zelt, quengelnde Kinder (konnten sich nicht frei bewegen – auf der einen Seite Absturzgefahr und auf der anderen Seite die vielbefahrene Passstrasse). Dazu das Dauergedröhn der Motorräder. Ich war froh, wieder ins Poschi einsteigen zu können, mit meinen Kindern und meiner Frau, die ich ganz unspektakulär im Unterland geheiratet habe…
Das Ganze fängt ja schon beim Polterabend an! Verbrachte man früher einen lustigen Beizentour Nachmittag/Abend so wird man heute für ein ganzes Wochenende eingeladen und das entweder im Tessin oder dann auf Ibiza…
Lieber Autor, da haben Sie doch glatt die liebsten Alternativen der Zürcher zu den „Berg“-Hochzeiten unterschlagen: Nämlich auf irgendwelchen „trendigen“ Locations, Waldhütten oder Selbstgebasteltem zu „feiern“. Das Highlight an solchen kulturpessimistischen Anlässen: „… und dann fuhr man mit dem Schiff nach Rapperswil.“
Wo wir schon dabei sind: Gibt es eigentlich in der gesamten Schweiz keine Fotografen mehr, die auch noch was anderes ablichten können, als peinlich-bemüht-pseudolustige Föteli wie dasjenige oben mit den Pusteblumen, das der Autor vermutlich aus lauter Boshaftigkeit ausgesucht hat? 😉 Wird eigentlich nur noch übertroffen vom Motiv: Bräutigam im geschmacklosen Glitzeranzug versucht, Braut im schlechtsitzenden Brautkleid (Schnittmusterbogen aus „Bolero“? „SI-Style“?) irgendwie um einen 10-m-Durchmesser-Baum herum die Hand zu geben. – Kurz: Hochzeiten hierzulande erinnern immer irgendwie an Loriot-Sketche…
Kann die Loriot-Diagnose bestätigen. Wohne auf dem Land neben einer trendigen Hochzeitskirche. Hier wird in der weniger kalten Jahreszeit geheuraspelt, was das Zeug hält. Schaufensterpuppen unter saumässig teuren Haargebirgen und in ebensolchen neuen Vorhängen wanken in unmöglichen Marterschühlein übers Kopfsteinpflaster. Garantiert bereiten hinter der nächsten Hausecke angetrunkene Pfadi-/Skiclub-/Tschutter-/Tupperwarepartykolleg(inn)en des Brautpaars einen wahnsinnig lustigen, superspontanen Hochzeitsgag vor, und mit 95%iger Sicherheit rennt irgendein als Kaminfeger verkleideter Bub herum, steht eine Stretchlimousine rum, eine Sänfte, eine Pferdekutsche, ein museales Feuerwehrauto… Meine Freunde und Bekannten wissen um meine Abneigung gegen derartige Veranstaltungen; seit ein paar Jahren werde ich zum Glück kaum noch eingeladen.
Ihrer Aussage „nichts gegen das Heiraten“ widerspreche ich auf’s energischste, Herr El Arbi. Heiraten ist der Anfang allen Elends, es spielt dabei überhaupt keine Rolle, an welchem Ort dieses widersinnige Ereignis sich abspielt, ich wäre am ehesten noch dafür, dieses Fest vor einer Anwaltskanzlei oder dem Bezirksgericht abzuhalten resp. abzusagen.
Ein nach 30 erfolglosen Ehejahren nicht mehr weinerlicher, sondern ständig frohlockender Singlesack.
Volle Punktzahl Jung, geniessen sie’s!
Ein Singlesack
Man kann auf glas-hableer machen und für einen Kolumne alles niedermachen, wie hier geschehen. Auf mich wirkt der Artikel gar etwas zu kindisch-oppositionell und somit ohne Unterhaltungswert. Wenn Ihnen die Teilnahme an einer Hochzeit nicht zusagt, besser einfach abmelden.
Jöö , isch das herzig liebe susanne!
Endlich: Mein Mann und ich dürfen sich als Agglo Zürcher mal so richtig urban-hip fühlen! Immerhin haben wir bereits vor Jahrzehnten in den Bergen (wo wir uns kennelernen) geheiratet, zweieinhalb Stunden ÖV und eine (von uns bezahlte) Übernachtung in einem komfortablen Hotel inklusive. Also vielleicht doch nicht ganz so hip.
Ich beobachte derzeit eine ganz andere Entwicklung. Zürcherin heiratet Zürcher oder von mir aus auch Thurgauer – in Griechenland, auf Ibiza oder in der Toskana. Von den Geladenen wird erwartet, dass man eben mal schnell für zwei Tage und ein paar hundert Franken dorthin jettet. Jüngere Gäste bitte ohne Kinder, da diese die von der Wedding-Planerin vorbereitete Zeremonie stören könnten. Man stelle sich vor, so ein Fratz renne im unpassenden Moment vor die Linse der Filmkamera.
Grund für diese Art von Hochzeit: Wettersicherheit. Ansonsten verbindet die Ehe-Frischlinge rein gar nichts mit der von Ihnen gewählen „Location“. Was man den durchgestylten und -geplanten Inszenierungen dann auch ziemlich anmerkt.
Oh ihr armen Jommeri. Anderswo ist’s schlimmer; viele Japaner kommen z. B. nach Sydney (AUS), weil die Heiraterei (incl Reise) hier billiger ist als die grosse traditionelle Feier, die von der Verwandtschaft erwartet würde, wenn man’s daheim machen täte. Ist zwar keine Bergwanderung, aber für die Gäste auch nicht grad komplikationsfrei.
Schon blöd, wenn man ein Klischeezürcher ist.
Lieber Reda el Arbi,
ich freue mich immer über Ihre Artikel.
Selbst wenn man nicht in Zürich wohnt, kann man sich das Alles sehr gut vorstellen.
Das Beste ist aber jedesmal, welche Reaktionen bei den Lesern ausgelöst werden. Es gibt offensichtlich immer noch Leute, die keinen Spass verstehen und trotzdem Ihre Beiträge lesen.
ich leide wirklich mit ihnen. wirklich! mag ja schön und nett sein, aber bei massenschlag hatten sie mich. vorallem wenn alkohol und ein morgen danach involviert ist. man muss ja dann auch noch brunchen…
Vermutlich ist der Oberblogger Reda al Arabi (ein selten dämliches Pseudonym übrigens) erst bei einer einzigen Hochzeit eingeladen gewesen, was bei diesem Mindset übrigens gar nicht weiter erstaunt. Und dann ausgerechnet auf einer Alp mit Massenschlag und Toitoi-Abtritt. Seine traumatischen Erfahrungen verarbeitet er nun im Sinne der klassischen Induktion und zieht nun mal so schnell alle Berghochzeiten in den Dreck. Nanana…
Lieber Herr Ostertag, wenn Sie schon schiessen, dann zielen Sie doch auch richtig. Wenn Sie meinen Namen erst mal schnell gegoogelt hätten, wäre es Ihnen vielleicht aufgefallen, dass ich mich nicht feige hinter einem Pseudonym verstecke, sondern unter meinem Taufnamen (katholisch) schreibe. Von Ironie oder Selbstironie verstehen Sie dann auch gerade nichts. Natürlich hab ich meine eigene Hochzeit 100 Kilometer von Zürich gefeiert. Ein Teil der Gäste durfte im Zelt übernachten.
Die Hochzeit soll doch in erster Linie fürs Brautpaar so werden, wie sie es sich wünschen.
Als gute Freunde gebe ich mein Bestes, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen und stecke meine Ansprüche nach hinten.
Wir haben letztes Wochenende gerne aufs Zürifäscht verzichtet um 3 Tage auf der Alp als Hochzeitsgäste zu geniessen.
Hinzu kommt, dass die schönen Zürcher Lokalitäten entweder A: übermässig teuer sind, oder B: keine Möglichkeit für zeitbeschränktes Feiern möglich besteht…
sollte natürlich heissen: „B: kaum Möglichkeit für zeitlich uneingeschränktes Feiern besteht.“)
Kann man so sehen, ja. Aber ich finde auch, dass man auch auf die Befindlichkeit der Gäste Rücksicht nehmen sollte. Ich weiss nicht, wie toll das fürs Brautpaar ist, wenn die Gäste die Veranstaltung als mühsam empfinden. Und etwas geht prinzipiell gar nicht: Die Gäste fürs Kochen einzuspannen. Es sind schliesslich Gäste und keine Hochzeitssklaven.
Nein, Hochzeitstag soll man definitiv nur auf die eigenen Befindlichkeiten als Brautpaar Rücksicht nehmen. Es ist das Fest des Paares, und es soll so sein, wie man es sich wünscht, nicht wie die Gäste es wünschen. Wer nicht kommen will, muss nicht. Jedem das seine… Jedes einzlene Hochzeitsfest ist auf seine ganz eigenen Weise schön!
Mein Partner hat auch Kollegen, die bedauernswerterweise nie aus dem Pfadialter rausgewachsen sind. Das Hochzeitsfest in einer doch sehr rudimentär eingerichteten Waldhütte war gar nicht nach meinen Geschmack. Das Toitoi hat herrlich in die mittelmässige Grillade reingemüffelt und es wurde dann irgendwann auch ungemütlich kalt. Ja nu, jedem das Seine. Ich habe mich früh verabschiedet. So bin ich dann auch um die unsäglichen Pfadispiili rumgekommen. Man muss sich halt zu helfen wissen, bzw. wissen, wann es Zeit ist zu gehen. Oder eben: gar nicht hinfahren.
Könnte es sein, dass Sie ganz einfach ein Snob sind?
Das Leben ist viel zu interessant und vielfältig um zu heiraten.
Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht ganz. Warum denn? Weil man sich für etwas entschieden hat und damit automatisch andere Optionen ausschliesst? Ich glaube nicht, dass dies das Leben weniger interessant macht oder weniger vielfältig. Höchstens halt vielleicht nicht immer ganz so einfach.
Also alle die ich kenne werden nach der Hochzeit deutlich langweiliger und unflexibler, hocken stärker zu Hause und auf sich rum, das ist doch kein Leben.
Naja, ich wollte schon vor der Hochzeit nicht mehr dauernd an die gleichen Partys und dauernd die gleichen Leute treffen, die mir die dauernd gleichen Geschichten erzählen, einfach mit unterschiedlichen Gesichtern und Namen.
Das hat mich auch nie interessiert, aber immer flexibel sein, die neuesten interessanten events mitnehmen, reisen, Leute kennenlernen, mal länger bleiben und mal kürzer, das Leben ist zu kurz, um seine Jugend nicht so lange wie möglich auszudehnen und geniessen.
Das mach ich als Verheirateter genauso. Es ist nicht die Beziehungsform, sondern die Persönlichkeit, dies ausmacht.
Also die wenigsten Verheirateten die ich kenne machen mal eben alleine spontan Urlaub, gehen auf Veranstaltungen oder zum Sport. Das meisste wird geplant und abgesprochen, wenn man zu weit eigenständig vom Plan abweicht wird kritisiert und gibt es bad vibes, also mir ist das zu viel Kontrolle über mein Leben und ich will zugleich auch niemand anderen kontrollieren. Dauerhaftes gemeinsames Zusammenwohnen finde ich auch grusig. Lieber Beziehungen wie es passt und die vollkommene Freiheit über die Freizeit und alle Interessen geniessen.
Also ich war dieses Jahr 4 Wochen alleine in Südostasien, spontan, treffe immer wieder spannende Menschen, unternehme Kulturelles. Ich fühle mich sogar freier, weil ich gewisse Pflichten mit meiner Frau teilen kann. Die reist übrigens die Hälfte des Jahres über den ganzen Planeten, um ihre Forschungsprojekte zu betreuen. Wir beide geniessen ein gemeinsames Heim, weil es für uns, im Vergleich zur Vergangenheit, etwas Besonderes darstellt.
Das klingt als Ehekonzept schon akzeptabler, wenn es denn mit den Freiheiten auch in Zukunft so bleibt. Aber meistens ist das im Zeitablauf nicht so, jedenfalls in den weit meisten Ehen. Das ist zudem wie beim Sex, der auch in den ersten Jahren noch spannend ist und dann in Quantität und Qualität abnimmt. Und der freiwillige Verzicht auf eigene Ansprüche an das Leben ist für mich nicht akzeptabel, denn die Jahre vergehen so schnell und da möchte ich sie nicht verschwenden und viel erleben anstatt mich in einer Ehe oder dem gemeinsamen Heim wegzusperren.
Was genau ist die Definition von langweilig für Dich? Und was heisst unflexibler?
Eine Beziehung gestaltet man selbst und anscheinend finden es Deine verheirateten Kollegen super so. Du nicht, aber das hat nichts mit dem Heiraten zu tun. Sondern damit, dass Du Deine Beziehung anders gestalten würdest. Das kannst Du ja auch. Auch wenn Du verheiratet bist.
Langweilig ist das was dem oben Geschriebenen entgegensteht. Die meisten Verheirateten bekommen dann auch Kinder, was ansich ja schön ist, womit aber das flexible und auch kulturelle, sportliche Leben eh vorbei ist. Wie eine Rentnerin fühlen kann man sich noch ab 70, aber bitte nicht schon wesentlich zuvor, das würde ich mir aber, wenn meine Freiräume nicht groß genug sind, was in einer Ehe der Fall wäre.
Ich finds guet, dass Clarissa ihre Lebesstil gfunde het, wo sie gluecklich macht. Isch hald schad, dass si noed checked, dass anderi Luet anderi Prioritaete und Lebensstil hend. Isch natuerlich dumm wenn ihri Kollege und Kollegine ploetzlich nueme mit ihr ad Single Parties ue30 goend. Isch hald denn ebe scho nueme so glatt und spontan, wenn mer doett allei ane muess.
Gebe ich Dir absolut vollkommen zu hundert-komma-null prozent Recht!
Wenn Fabian und Clarissa ihren offensichtlichen Frust, niemanden zum Heiraten zu finden, in Hähme ummünzen, dann ist das allein ihre Sache. Die Opportunitätskosten des Heiratens zahlen sich aber irgendwann einmal aus, spätestnes, wenn sie dann einsam, innerlich und äusserlich verwelkt und immer noch frustriert an die heiteren Tage des Jungseins zurückdenken.
Phuuu Herr Ostertag haben wirs dann mal langsam mit der Gift und Galle? Es gibt ca. 1’000’000’000’000 Website wo Sie Ihre schlechte Laune deponieren können. hey nei…
Selten einen so dämlichen Beitrag gelesen! Man kann da nur den Schluss ziehen, dass da einer über seinen eigenen Freundeskreis lästert. Und wie „Jö“ sagt, würde ich mir da dringend mal Gedanken über diesen Freundeskreis machen. In meinem stadtzürcher Freundeskreis hat noch niemand an einem Ort in den Bergen mit Massenschlag geheiratet. Und grundsätzlich gilt: Jeder soll wo und wie heiraten, wie er will. Wenns den Eingeladenen nicht passt, können sie ja zuhause bleiben. Aber hingehen und nachher öffentlich darüber lästern, ist ziemlich schlechter Stil.
Naja, meine Freunde, die in den Bergen geheiratet haben, fanden den Blogpost ziemlich witzig. Aber die haben auch Humor genug, um ihre Stadtzürcher Freunde in die Berge zu lotsen. Und sie verfügen über etwas Selbstironie.
das ist aber peinlich, wie der autor sich rechtfertigt. der artikel ist inhaltlich und sprachlich eine zumutung. ich hasse twitter, wenn es einem mit witzigen tweet auf etwas solches umleitet.
Nochmals für alle, die Web 2.0, Blogs und Leserinteraktion nicht verstanden haben:
Dies ist ein Blog, wir teilen aus, stecken ein und nehmen an der Diskussion teil. Wir begegnen dem Leser auf Augenöhe. Wer das nicht versteht oder blöd findet, darf gerne woanders kommentieren, da braucht man auch keine Angst zu haben, eine Antwort zu bekommen. 🙂 (Ja, wir dürfen sogar Emoticons verwenden, wirklich!)
Heiraten tun doch nur noch Ländler, Städter haben für sowas keine Zeit.
Von dem Moment an, wo man das Paar aus reiner Romantik sich dazu entscheidet, zu heiraten, muss es mit allen Klischees sein: Weisses Brautkleid, Blüemli, Kapelle mit Glockengebimmel und sonstigem Firlefanz. Ich verstehe schon, dass da ein Junkie, der vor der In-Beiz die Gäste mit „Häsch mer en Stutz“ belästigt, kaum in die schön drapierte Szenerie passt. Kommt hinzu, dass Stadtzürcher die Heiratenden stoisch ignorieren: Auf der Gasse, im Tram.. überall! Kein Lächeln, keine Gratulation. nur pure Gleichgültigkeit. Dann lasst doch das Brautpaar auf Land ausweichen, wo ihrer „grossen“ Entscheidung wenigstens mehr Tribut gezollt wird und man sich für andere noch mitfreuen kann.
Wenn Sie als über 40-jähriger Freunde haben, die ihre Hochzeitsgäste in einem Massenschlag übernachten lassen, würde ich mir an Ihrer Stelle mal Gedanken über meinen Freundeskreis machen. Oder verwechseln Sie Heiraten und Campieren?
Zürich ist bietet vieles: Arbeitsplätze, Shopping, Kultur, Abenteuer etc. Eines aber ist Zürich nicht: schön. Züricher mögen da widersprechen aber für jemanden der die Natur und das Grüne gerne hat wird eine Stadt immer etwas Hässliches bleiben.
Herzliche Grüsse eines Aargauers der in den Walliser Bergen geheiratet hat.
Aargau und Wallis…passt schon. Wir sind foh um jeden Aargauer, der weder in Zürich arbeitet noch sonst den Drang verspürt Zürich aufzusuchen…..
@Martin: was jetzt eine ziemlich dämliche Antwort ist. Irgendwo kann man dann doch noch die Contenance wahren. Ich glaube, wir sind aus dem Alter raus, wo wir Leute nach Heimatkanton aburteilen.
Das heisst Zürcher, mein Lieber!
Ich habe letztes Wochenende wieder einmal erleben dürfen, wie unschön und unbeliebt unsere Stadt bei den Aargauer ist 🙂
Auch ein herzlicher Gruss von einem Zürcher der eine Walliserin im Wallis geheiratet hat und gemeinsam in der Stadt Zürich leben.
Selber kochen bei der Hochzeit? Wer sich das antut, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Aber wir haben auch im Stadthaus geheiratet und sind danach in die Berge gefahren – auf den Uetliberg, alles per ÖV. Und wieso soll das jetzt schlecht sein? Aber eigentlich bin ich ja eh kein richtiger Stadtzürcher, ich wohne ja erst seit 12 Jahren in Zürich.
Downtown Switzerland wie es mal so schön hiess..Zeugt einmal mehr von der Weltstadt Zürich!
Der Artikel ist (hoffentlich) mit viel Ironie geschrieben und doch lässt sich ein Grundkonsens daraus ableiten. Als „engste Freunde“ MUSS man mithelfen. Ist es nicht doch ein dürfen? Wenn nicht, bleib in deiner Stadt zu Hause oder lass dich als Gast einladen. Der weitere Verlauf der Freundschaft wird dann in die richtigen Bahnen gelenkt.
Ein „Dürfen“ ist es, wenn man nicht erst 6 Stunden anreisen muss. 😉
Auf diejenigen, die an meinem ’schönsten Tag‘ ein Problem damit haben, einmal einen Fuss aus der Stadt zu setzen, kann ich getrost verzichten. Es ist ja schliesslich kein Zwang an einer Hochzeit dabei zu sein.
Sehe ich genau so!
Angenehmer Nebeneffekt eines Hochzeitsorts ausserhalb der „Nachhausefahr“Distanz: Die Leute kommen nicht mit dem eigenen Auto, bzw fahren nicht mehr abends spät nach Hause.
Bis jetzt war es an Hochzeiten in Fahrdistanz IMMER dasselbe: Der eine Partner fährt und konsumiert entsprechend keinen Alkohol. Die Party ist dann um spätestens 02:00 zu Ende, weil der eine Teil „langsam nach Hause“ möchte… Geht gar nicht am wichtigsten Tag des Lebens. Wir haben deswegen an unserer Hochzeit Vorsichtsmassnahmen getroffen und in den Bergen (welche wir beide als Bergsteiger lieben) geheiratet… Die Party endete direkt am Frühstückstisch! 🙂
natürlich kann man das auch in den bergen machen. uns zürchern gehören die berge ja quasi. ohne uns würden die bündner noch in höhlen leben. und weil wir hier viel zu viel kultur haben, gehen wir eben mal gerne zu den primitiven feiern. wir kriegen dann vom heu eine allergie, werden von den ureinwohnern fairerweise ignoriert weil wir so gekonnt grosskotzig sind, und wir machen uns lustig über die paar wenigen clubs die im schnitt gerade mal 1/10 der fläche eines anständigen zürcher tanzschuppens aufweisen; mal ganz zu schweigen von der veralteten musik, die in zürich schon seit mindestens einer woche total out ist. es ist schon merkwürdig mit uns zürchern. wir sind soo cool, weltgewandt, gebildet, allwissen, lässig und über alle zweifel erhaben. warum nur mag man uns nicht….
Noch schöner wär’s, die Zürcher würden die Bergwelt generell in Ruhe lassen.
Seit es bei den Zürchern so wahnsinnig hip geworden ist, Wandern zu gehen, ist es nicht mehr dasselbe … man kann nur hoffen, dass auch dieser Trend gelegentlich wieder vorbei geht.
auf der alp da gibts kei sünd weil alle so nah am Himmel sind. . .
naj Hochzeiten mit modischen trends und Ideologien im mixer und dann einen scheinbar intertesannten artikel zu schreiben. . .
Heiratet einfach da woh ihr wollt und wo es für beide stimmt
und wenn es in den Bergen ist wunderbar!
Es gibt auch Städter die sich mit den Bergen viel besser auskennen als dieser Mensch der den artikel geschrieben hat!
Zum glück gibt es noch manschen die die sehnsucht nach Berg haben und die Berge lieben, und erleben wollen.
Sie und ich erleben die Städte als notwendiges übel dem man noch so gerne entflieht.
Man kann das viel besser Organisieren als in diesem Artikel.
Und dan hinterlässt das erlebnisse wunderbar und tiefe erinnerungen in der Seel von denen man vieleicht ein ganzes laben lang was hat.
haha, wie wahr! feiert mal in oerlikon
Hallo ! Bergluft beflügelt.
Aber noch besser: Stadtluft macht frei! Denken jedenfalls die Bergler – Zürich ist die grösste Bündner Stadt.