Winterblues: Hier wärmen Sie die Seele
Das Leben in der Stadt hat sehr viele Vorteile, aber über einen Nachteil sind sich alle Stadtzürcher einig: Der Winter in Zürich drückt aufs Gemüt. Schnee bleibt meist nur kurz liegen, bevor er sich in grauschwarzen Matsch verwandelt, Sonnentage sind zwischen Dezember und Februar in etwa so häufig wie ein Kolibris in der Arktis und die Wolkendecke färbt unsere Stadt im Winter meist grau in grau. Leider können in den kommenden Sportferien nicht alle Städter rauf in die Berge und den Bündnern und Wallisern auf die Nerven gehen, während sie Sonne tanken. Deshalb hier fünf Stadtblog-Tipps, wie Sie in Zürich den Winterblues vertreiben und etwas Energie tanken.
(Ihre eigenen Tipps sehen wir gerne in den Kommentaren)
Flüssige Sonne
Rum ist Sonnenenergie, die von Pflanzen in Zucker und dann von Menschen in Alkohol umgewandelt wurde. Und er wärmt genauso wie karibische Sonnenstrahlen. Ob im Tee, mit Fruchtsäften oder pur, Rum lässt den Stadtzürcher nach 2 dl von Sonne und Strand halluzinieren. Fünf Drinks entsprechen dem Erholungsfaktor von 1.25 Apres Ski-Partys. Über 60 verschiedene Rumsorten zu finden hier —> Bar 63 oder Sommer zum Mitnehmen —> Glenfahrn im Oberdorf
Masoala-Halle
Der Zürcher Zoo hat keine Mühe gescheut, um ein Stück tropischen Regenwald in die Schweiz zu holen. Nun, es wäre schade, wenn nur die Dschungelviecher etwas davon hätten. Einen Nachmittag in der Regenwald-Halle des Zürcher Zoos entspricht ungefähr dem Erholungsfaktor 12 Pistenabfahrten in Bergün. Aber, lieber Leser, meiden Sie Mittwochnachmittage und das Wochenende, wenn Sie ihre Ruhe haben wollen. Ab in den —> Regenwald
Hammam
Der klassische Hammam, ein türkisches Bad, wärmt von Innen und Aussen. Da es keine Fenster gibt, kann man sich einfach vorstellen, man liege in Istanbul oder Kairo auf heissen Steinen. Man sollte solange im Dampfbad bleiben, bis man sich wieder grauen Schneematsch unter den Füssen wünscht. Ergänzt durch eine Massage entspricht der Erholungseffekt 1.7 Ferientagen in Parsenn. Hier zum —> Dampfbad
Lichttherapie
Sollte der Winterblues sich schon zu einer kleinen Depression ausgewachsen haben, kann das am Melatonin-Überschuss liegen. Melatonin ist ein Schlaf-Hormon, dass sich nur durch Lichteinwirkung vertreiben lässt. Im Winter, wenn das Tageslicht nur wenige Stunden vorhält, bleibt der Melatoninspiegel auch tagsüber erhöht. Als Folge davon können Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepressionen auftreten. Und mit ein wenig Lichttherapie, Bestrahlung in einer ganz bestimmten Frequenz, kann man dagegen angehen. Die Licht-Kabinen sind zwar scheusslich, aber 30 Minuten Lichttherapie entspricht ca 8 Stunden Restaurant-Terrasse in Saas Fee. Hier zur —> Lichttherapie
Adrenalinrausch
Wir müssen auch nicht unbedingt in die Alpen, haben wir doch unseren eigenen Hausberg. Leider ist der Üetzgi nicht wirklich hoch genug, um über die Nebeldecke zu reichen. Nur an wenigen Tagen, und auch nur, wenn man den Turm besteigt, kann man die Nase in die Sonne strecken. Aber was solls, solange wir noch Schnee auf den Wegen haben, kann man sich mit einer Schlittenabfahrt einen kleinen Adrenalinrausch holen, wie wir vom Stadtblog erst kürzlich getestet haben. Eine Abfahrt entspricht dem Erholungsfaktor von drei Pistenabfahrten in Laax, wenn man das Anstehen am Skilift abrechnet. Hier zum —> Testbericht
22 Kommentare zu «Winterblues: Hier wärmen Sie die Seele»
Also, ich weiss nicht. Whisky hat für mich eher etwas mit Herbst, Nebel, leichter Regen, schroffe Landschaften, wild Berge, einsame Pubs und noch einsamere Schlösser in ganz einsam gelegenen Hochmooren zu tun.
Im Sommer trinke ich eigentlich fast nie Whisky, obwohl ich ein grosser Fan dieser Getränke bin. Ich mag keine hochprozentigen Getränke, wenn die Sonne auf die Birne knallt. Oder ihr etwa?
lieber vornamensvetter. ein feiner single-malt schmeckt das ganze jahr hindurch. die stimmung, die sie so schön schildern ist indeed passend zu den schwereren, rauchig bis torfigen spezies. beispiel lagavulin oder laphroaig. ich empfehle ihnen für die sommermonate auf die milderen destillate aus der speyside, lowlands oder auf die der islay zurückzugreifen. hier gibt es eine ganze menge lieblicher bis sehr fruchtiger whisky’s die auch an heissen tagen dazu verführen, genossen zu werden. hier kann ich ihnen einen schönen aberlour, wie auch einen auchentoshan, einen bladnoch aus dem hause signatory, einen glen moray und für den kenner einen knockando aus der master-reserve empfehlen. ein schöner sanfter anfänger-tropfen wäre auch der ardberg. ein gemässigter, aber etwas kräftigerer aus den northern highlands, ist der balblair. als netter alltags-whisky greife ich häufig auf den 12 jährigen bunnahabhain zurück. try it out!
lagavulin und laphroaig im winter,islay im sommer?! was sind denn erstere?
islay. aber eben die rauheren.
kann man auch ins solarium zur lichttherapie? hatte kürzlich das dringende bedürfniss und fand, es tat gut. placeboeffekt?
Ich mach das auch immer so. und mit ein wenig Farbe seh ich auch noch gesünder aus 🙂
mache ich im winter regelmässig. nebst auftankens von vitamin d und der gesunden hautfarbe, ist die tiefenwärme äusserst wohltuend.
haha voll. das gebläse ist mit ein bisschen fantasie der scirocco und das getöse die meeresbrandung
machen sie die musik lauter oder stöpseln sie ihre ohrhörer für den mp3er rein!
Mein seliger Onkel hatte in den finsteren Wintern der Achziger Jahre seine ganz eigene Methode, sich den Sonnenschein ins Herz zu holen. Wenn ihm das kalte Firmament gar bitter aufs Gemüt schlug, schleppte er mich sonntags und mittwochs an die Hohlstrasse, speicherte mich beim Wirt zwischen und verschwand auf dem Trottoir gegenüber in einer schiefen Bröckelbude. Jeweils zwanzig Minuten später kehrte er ans Tageslicht zurück und jauchzte „Justin, Justin, ich habe das Licht gesehen“. Selber erwachsen, komme ich vor lauter Arbeit kaum mehr aus der Stadt raus, geschweige denn auf die Berge. Sogar Zurich by Daylight ist mir fremd geworden. Da muss meist mein Solarium-Äpp herhalten. Den Whiskey haben mir Züris Strassengräben gründlich ausgetrieben, aber ich stoss mit den anderen Herren an den vielen Bars dieser Stadt an. Und wer, wie Jaka, den konsequenten Weg gehen und alles Sonnenlicht ausblenden möchte, kann sich in einem Goth-Keller zu „Hurts“ unter dunkler Decke verstecken. (Da vermisst man das Abart gleich doppelt)
herr kramer. sie machen mir angst, irgendwie. 🙂
schade, dass der Alk auf Platz 1 fungiert – kann der Mensch wirklich nur noch mit Fusel abschalten?
ja…dank leuten wie ihnen.
danke KMS a PR
herrlich! 🙂
Also, ich kann auch ohne Spass Alkohol haben! 😉
Man kann schon ohne Spass haben, aber ich gehe da lieber auf Nummer sicher 😉
dito – komm rein, bring flüssigen sonnenschein hinein! 8)
stimmt. und wenn ich ohne alkohol schon spass habe, so habe ich mit sogar noch mehr!
ich hasse den winter – da gibts nur eines http://www.worldofwhisky.ch/home/
Ich mag den Winter. Ich mag den Schnee und die Kälte – das wärmt mir die Seele. Ich bin auf keinen der obigen Tipps angewiesen. Ich finde es schön wenn es morgens Dunkel ist wenn ich aufstehe. Die einzige Jahreszeit die meineserachtens weggelassen werden kann ist der Sommer. So sind die Menschen und Vorlieben verschieden und das ist gut so.
amen.