Schnurrender Sir

Auch in «Planet Earth II» (2016) flüstert der 91-jährige Richard Attenborough mit den Tieren.

Wie macht das Büsi? «Miau!» Wie macht das Hundi? «Wau!» Wie macht der Eisbär? «…» Ein klarer Fall von akutem Weiterbildungsbedarf im Kinderzimmer! Und ein klarer Fall für David «die Stimme aller Stimmen» Attenborough. Der britische Sir sorgt seit Jahrzehnten mit Naturdokus für Furore. Immer wieder sind es seine BBC-Serien («Life», «Planet Earth»), die als erste eine neu entdeckte Tierart oder ein nie gesehenes Paarungsritual aus beeindruckender Nähe einfangen. Stets unterlegt mit Attenboroughs sonorer Stimme, die von den Zuschauerohren so wohlig aufgenommen wird wie das Schnurren einer Katze.

Pünktlich zur Eisbärenfrage erreichen mich die DVDs von «Planet Earth II» (2016), und siehe da: Den «polar bears» widmet der 91-jährige Attenborough ein ganzes Kapitel. Doch noch ehe ich einen Laut aus ihren Kehlen vernehmen kann, nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung. Die Eisbärenmama findet nichts zu essen für ihre Jungen. Auch Sir Attenborough weiss: «Wir werden die drei wohl nicht mehr sehen.» Dann, wenige Minuten später, sichten wir die kuscheligen Raubtiere wieder im ewigen Eis. «Sie haben es geschafft!», ruft Attenborough und mir entweicht ein aufgeregtes Quieken, jenem der Haselmaus nicht unähnlich. In diesem Moment ist es mir auch egal, dass die Filmer wohl eine ganz andere Eisbärenfamilie aufgespürt haben und die ursprünglichen drei wohl tatsächlich… ach, spinnen wir den Gedanken nicht weiter.

Versuchen wir es also noch einmal: «Wie macht der Eisbär? Rrrr!» – «Mama Büsi!» Ich übe weiter.

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