Archiv für die Kategorie ‘Tanz’

Leben ohne externe Trostquellen

chris faber am Donnerstag den 6. Dezember 2012

There Must Be Some Kind of Way Out of Here!

Termin/Uhrzeit: /DO 06.12./FR 07.12. 20 Uhr

Ort: Kaserne Basel

Tickets: Kaserne Basel oder Startticket

Kurzbeschreibung:

Sechzehn SchweizerInnen treffen sich im Gemeindezentrum, um ihre Heimat abschaffen. Sie erinnern daran, aus welcher Vielfalt das Schweizer Volk besteht und welche Interessen die Schweizer bewegen. Braucht es da noch eine nationale Identität? Ist diese Identität nicht eine externe Trostquelle wie Religion, Status, Hobby? Was macht den Schweizer aus? Es gibt einen Weg, glücklich zu sein ohne eine nationale Identität; einfach nur als Weltbürger zu leben.

Bewertung Inszenierung:

Eine erfrischende Mischung aus Theaterstück, Tanz und Live- und Chormusik unter der Dramaturgie von Simon Helbling. Der Text bohrt genau die Fragen des Themas auf, der Sound mit Bass- und Geigenloops unter der Leitung von Mathias Weibel geht in den Bauch, erzeugt auch beim Publikum eine tranceartige Stimmung. Die Inszenierung von Thom Luz ist spannend und abwechslungsreich, das Gemeindezentrum als Lichtkasten und die Lichtregie lässt den Zuschauer in das Stück eintauchen. Treibender Einzel- und Gruppentanz, choreographiert von Arthur Kuggeleyn, umrahmt mit vielen überraschenden Einfällen das Stück und lässt viele eigene Interpretationen zu.

Bewertung Darsteller:

Alle Darsteller/Innen zeigen enorme Präsenz und Körpereinsatz. Textsicher einnehmend vorgetragene Texte, schöne Stimmen und ein symphatisches Ensemble lassen das Publikum auch mit dem Wunsch zurück, mitmachen zu dürfen.

Bewertung Publikum:

Begeisterter Applaus bis die Hände wehtun.

Gesamtbewertung:

Hingehen und danach keine Schweizer Fahnen verbrennen.

Basler sind die besten Jerks

Joel Gernet am Mittwoch den 18. April 2012

Laute Rapmusik hallt über den Betonplatz unter der Dreirosenbrücke. Immer wieder wird der Sound übertönt vom Gejohle euphorisierter Teenager, die dicht gedrängt im Kreis stehen. Auf der Tanzfläche zwischen den rund 300 Kids duellieren sich Tänzer mit spastischen Zuckungen und Akrobatik-Einlagen. Baseballcaps und Rüeblihosen sind die dominierenden Kleidungsstücke. Die Szenen könnten ohne Weiteres einem amerikanischen Videoclip entspringen – abgespielt haben sie sich vergangenen Samstagnachmittag vor dem Jugendtreff Dreirosen während der «Swiss Jerk Championship 2012» (SJC), der inoffiziellen Schweizermeisterschaft im Jerkin’.

Der noch ziemlich junge HipHop-Tanzstil Jerk, auch Jerkin’ genannt, entstand um 2008 in Los Angeles und erfährt derzeit in Amerika einen riesigen Hype. Dieser hat nun offensichtlich auch die Schweiz erreicht – wir berichteten an dieser Stelle bereits 2010 über die ersten zarten Basler Auswüchse dieses Phänomens. «Jerkin’ ist in der Schweiz schwer am kommen», sagt SJC-Organisator Bemvindo Nzolamesso, den alle Bem nennen. «Dass so viele Leute kommen, hätte ich nicht erwartet – die Stimmung war richtig geil.» Diesen Beitrag weiterlesen »

Tanztage Basel 2011: Körper in Ekstase, Teil 1

chris faber am Mittwoch den 2. Februar 2011

Der Februar sollte uns langsam aus dem Winterschlaf erwecken, also kommen die Tanztage gerade richtig, um sich die Sinne verwöhnen zu lassen und den eigenen Körper in Schwung zu bringen.

Erstmals abgerundet mit ausgewählten internationalen Tanzproduktionen wird ein toller Überblick der aktuellen Richtungen im Schweizer Tanz präsentiert. Also ab in die Kaserne und ins Roxy, Workshops mit Schulklassen und Tanzinteressierten sowie Partys nach einigen Auftritten sorgen zusätzlich für eigene Bewegung.

Den Anfang macht heute Abend um 20 Uhr der brasilianische Choreograf  Guilherme Botero, der 15 Tänzer/Innen in der Kaserne durch Beziehungskisten und die menschliche Evolution wirbelt, wenn das kein grosser spannender Themenbogen ist. ALIAS wird diese Formation aus Genf genannt, international sehr gefragt und am noch Freitag um 20 Uhr sowie Morgen um 15 Uhr zu sehen.

Am Donnerstag um 20 Uhr ist dann im Theater Roxy Jérôme Bel mit «Cédric Andrieux» zu sehen. Ein Meister des zeitgenössischen Tanzes, der sich und sein Leben auf der Bühne vorstellt, mit Augenzwinkern und Tanzgeschichte prägend schon seit über 15 Jahren.

Bis zum 13.02.2011 sind über 15 besondere Aufführungen und Konzerte zu sehen, das gesamte Programm könnt Ihr Euch unter www.kaserne-basel.ch anschauen.