Es ist sicherlich ein Highlight am Basler-Sommer-Event-Himmel: Das Open Air Basel, welches 2014 erst zum zweiten Mal unter diesem Namen stattfindet. Im August soll bei der Kaserne wieder getanzt, gesungen und getrunken werden. Getanzt zu Musik, bei der wahrscheinlich nicht jeder sofort den Rhythmus findet. Und die breite Masse den Songtext wohl nicht aus dem Stehgreif hervorholen kann. Mit «Fink» am Freitag und «Mount Kimbie» am Samstag, wurden pünktlich zum Vorverkaufsstart die ersten beiden Acts bekannt.
2013 vermochten «Crystal Fighters» das Publikum auf dem Kasernenareal zu begeistern. (Bild: Lucian Hunziker)
Doch das sind erst die ersten beiden ‹Tropfen› des Line Ups. Die weiteren Acts werden dann Ende März und Anfang April bekannt gegeben. Dann soll auch der eigentliche Headliner genannt werden.
Einen kleinen Vorgeschmack auf die bereits bekannten Acts wollen wir unseren Lesern aber trotzdem nicht vorenthalten:
Fink, zu bürgerlichem Namen Finian Paul Greenall, ist ein englischer Singer/Songwriter aus Brighton. Der 32-Jährige schlägt zusammen mit seinem Bassisten und seinem Drummer sanfte Töne an. Mit seiner beruhigend wirkenden Stimme baut er immer wieder Spannung auf, die kurz vor dem Höhepunkt aber wieder zur Ruhe selbst wird.
Musik für Geniesser: «Fink» in Studioqualität (l.) und live (r.).
Ruppiger geht es bei Mount Kimbie zu: Die Londoner Band um Dominic Maker und Kai Campos lässt Minimal aus den Lautsprechern ertönen mit einer ordentlichen Portion Bass. Mit jeder Menge eingebauter orientalischen Klängen differenzieren sie sich aber stark vom typischen Minimal in den Basler Clubs. Definitiv tanzbar.
Tanzbar: Elektronische Klänge von Mount Kimbie in Studioqualität (l.) und live (r.).
«Crystal Antlers» und «Crystal Stilts» heissen zwei Bands, die bald in der Kaserne Basel zu Gast sind. Die Bands gleichen sich nicht nur vom Namen her, sie haben auch einen ziemlich ähnlichen Karriereverlauf vorzuweisen.
In jungen Jahren schlagartig ins Rampenlicht befördert, nur um kurze Zeit später bereits wieder vergessen zu werden? Nein! Die Rede ist nicht von den durchschnittlichen Karriereaussichten unserer kickenden U17-Welt- und Europameister, sondern von jenen Bands, die uns Blogosphäre und einflussreiche Musikmagazine seit etwa 2005 im Zweiwochentakt als «Next Big Thing» auftischen – nur um sie im nächsten Atemzug bereits wieder als «Schnee von Gestern» bezeichnen zu können.
Dabei schreibt jedes einzelne Jahr seine Geschichten und Hypes aufs Neue. Und so hatte auch das Musikjahr 2008 seine unverkennbaren Trends: Wer damals beispielsweise die Worte «Crystal», «Wolf», «Black» oder «Girls» im Bandnamen hatte, auf Lo-Fi Produktion setzte und zugleich entweder an der Küste Kaliforniens oder im New Yorker Stadtteil Brooklyn angesiedelt war, hatte gute Karten für massive Magazin- und Blogpräsenz. Kein grosser Zufall also, dass ausgerechnet die beiden Bands Crystal Antlers und Crystal Stilts mit ihren jeweiligen Debüt-EPs voll ins Schwarze der damaligen Meinungsmacher getroffen haben.
Jetzt, rund sechs Jahre später, statten beide Bands der Kaserne Basel einen Besuch ab. Während das Konzert der Crystal Antlers bereits diesen Samstagabend, am 22. Februar 2014 stattfindet, müssen wir auf den Besuch der anderen «Crystal»-Band noch ein wenig länger warten: Die Crystal Stilts haben ihren ersten Basler Auftritt am Mittwoch, den 5. März. Diesen Beitrag weiterlesen »
Sensation aus Sissach: Soul-Sängerin Ira May steigt mit ihrer allerersten Platte direkt auf Platz 1 der Hitparade ein. Im grossen Video-Interview redet die Baselbieterin über ihren überwältigenden Erfolg. Und sie erklärt, warum sie den Vergleich mit Amy Winehouse am liebsten aus der Welt schaffen würde.
Direkt an die Spitze der Album-Charts: Ira May redet im grossen Interview nicht nur über ihren Chart-Coup, sondern auch über die gemeinsame Schülerchor-Zeit mit Baschi und Sarah-Jane, das Heimspiel in Gelterkinden und die Schwierigkeit der Live-Umsetzung ihres Albums.
Ira May kann es kaum fassen: Ihr Debutalbum «The Spell» wird am kommenden Sonntag an der Spitze der Album-Charts stehen. «Das war ein ganz krasser Moment – ich war sprachlos und bin es jetzt noch», sagt die 26-Jährige über den Moment, in dem sie von ihrem Triumph erfahren hat. Ihr Management aus Deutschland hat via Videotelefon den Hitparaden-Coundown runtergezählt. Nach einem scherzhaften Stocker bei Nummer 4 – die Sissacherin freute sich schon – endete der Spass dann an der Spitze: Platz eins! Und das ohne grosses Label im Rücken und mit komplett selber geschriebenen Texten – was heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Gerade in den Top Ten.
Prost: Ira May feiert ihren Chart-Einstieg.
«Wir hatten nie das Ziel, mit dem Album zu charten – das muss ich ganz ehrlich sagen», erklärt Iris Bösiger, wie Ira May mit bürgerlichem Namen heisst. «Es sollte eine Platte werden, die uns gefällt und hinter der man ohne Kompromisse stehen kann.» Dass ihr genau das nun gelungen ist, macht die Sissacher Soul-Sängerin umso glücklicher.
Zu behaupten, der hohe Chart-Einstieg sei eine völlige Überraschung wäre etwas gar kokett – schliesslich war der Medien-Hype um die Baselbieterin in den vergangenen Wochen beachtlich und gipfelte auf der Titelseite der Coop-Zeitung. Dass das Abenteuer aber gleich auf dem Hitparaden-Thron endet, damit hat Ira May wirklich nicht gerechnet. «Ich sehe nicht den Hype, sondern meinen Alltag», erklärt sie. «Wir hofften es zwar – aber Platz eins ist doch ziemlich heftig.»
Wenn Ira May «wir» sagt, meint sie damit auch Shuko, der für den kompletten Album-Sound verantwortlich ist. Der Mainzer Beat-Bastler gehört zu den bekanntesten Produzenten in Deutschland und arbeitete unter anderem für Rapper wie Lil Wayne, Tyga oder Talib Kweli aus Amerika; Soprano und Sexion d’Assault aus Frankreich oder die deutschen Rap-Grössen Cro, Casper oder Sido. In der Schweiz profitierten bis jetzt etwa Gimma, Bligg und Bandit von den Beats des Deutschen. Und nun also Ira May, die seinen Sound sogar auf Albumlänge auf den Leib geschneidert bekommen hat und die auf Shukos Indie-Label Peripherique Records unter Vertrag steht.
«Das war eine sehr spezielle Geschichte», sagt Bösiger über ihr Zusammentreffen mit Shuko. Eine Geschichte, die auf die Zeit zurückgeht, in der sie Musik als Hobby neben ihrer Lehre als Verkäuferin betrachtete. Die Beats kamen damals noch vom Sissacher Produzenten Sandro Purple Green, der die Früchte der gemeinsamen Arbeit ins Netz stellte. So wurde Shuko auf die Soul-Stimme aus Sissach aufmerksam.
Nachdem Ira May Ende 2012 auf Black Tigers Monsterprojekt «1 City 1 Song» den 83-Minuten-Song nach über 140 Rappern mit ihrer Stimme beendete, entdeckte SRF3-Musikredaktor Sascha Rossier die Baselbieterin, die er umgehend als «Amy Winehouse aus Sissach» anpries – ein Etikett, das der Sängerin seither viel Aufmerksamkeit einbrachte. Sie selber ist mit dem Vergleich allerdings nicht so glücklich. «Über diesen krassen Vergleich habe ich mich nie wirklich gefreut», sagt Bösiger.
Ira May: The Spell (2014).
Sie könne verstehen, dass gewisse Leute sich pikiert fühlen, ihr selber würde es vermutlich nicht anders gehen. «Ich finde das ein ganz schwieriges Thema: Natürlich bin ich dankbar um einen solchen Vergleich – dennoch hoffe ich, dass sich dieses Thema jetzt so schnell wie möglich erledigt.» Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Denn spätestens ab jetzt ist Ira May nicht mehr nur die…ihr wisst schon wer…aus Sissach, sondern die Baselbieterin, deren rauchige Soulstimme es ganz ohne Major-Label oder TV-Casting bis an die Spitze der Schweizer Album-Charts geschafft hat. Und das ist erst der Anfang – die Tournee hat eben erst begonnen. Und auch in Deutschland gewinnt Ira Mays Album «The Spell» langsam an Fahrt.
Basel ist eine Fussball-Stadt. Basel ist aber auch Kulturstadt. Der Gedanke, die beiden gesellschaftlich relevanten Themen miteinander zu verbinden, verwundert deshalb nicht. Verwunderlich ist viel eher, dass bisher noch niemand auf diesen Gedanken gekommen ist. Dafür brauchte es Philipp Grünenfelder, Dieter Bopp und Markus Schwark. «Flutlicht» heisst ihr Baby, das am Freitag das Licht der Welt erblickt. Es ist das erste Fussball-Film-Festival der Schweiz.
Genau zum Ende der Fussball-Winterpause findet diese Premiere statt. Allerdings nicht ganz freiwillig, denn der Wunschtermin wäre eigentlich eine Woche früher gewesen. Weil aber der FC Basel erst am Sonntag mit einem mässig attraktiven Auswärtsspiel in Lausanne startet, kommen sich der aktive und passive Fussball nicht in die Quere. Im Gegenteil, die Liveübertragung des Spiels wird ins Festivalprogramm eingebunden. «So funktioniert das ganz gut für uns», sagt Grünenfelder. Der 36-Jährige hat mit seinen Kollegen den Anlass nämlich dahin platziert, wo er hingehört: in die Bar du Nord, wo ohnehin alle FCB-Spiele live auf Grossleinwand gezeigt werden.
Das Zielpublikum besteht aber ebenso wenig nur aus Fussballfans wie aus nur Filminteressierten. «Flutlicht soll ein Begegnungs-Festival sein und ein breites Publikum anziehen», erklärt Grünenfelder. Entsprechend sind die Grenzen zwischen Festival- und Barbesuchern offen, denn Eintritt kosten lediglich die Filme und die Diskussionen. Und deswegen zeigt man bewusst nicht Premieren, sondern Filme, die bereits bekannt sind. «Les rebelles du foot» etwa, der viel beachtete Dokumentarfilm von Eric Cantona, dem früheren französischen Profifussballer, oder «Tom Meets Zizou – kein Sommermärchen» des Deutschen Aljoscha Pause. Ersterer führt als Eröffnungsfilm am Freitagabend in den Themenblock «Die Politik und das Spiel» ein, in dem die Greenpeace-Aktion während des Champions-League-Spiels des FCB gegen Schalke im November diskutiert wird. Letzterer ist der Aufhänger am Samstag, welcher dem «Scheitern und dem Tod» gewidmet ist. Den Abschluss am Sonntag macht – passenderweise – der «Glaube im Spiel».
«Football Under Cover» beschäftigt sich mit dem ersten Frauenfussball-Länderspiel im Iran und ist der Hauptfilm am Sonntag.
Die Themen werden jeweils mit Podiumsdikussionen vertieft und so dem eigentlichen Anstoss des Festivals gerecht. «Fussball ist als Thema immer relevanter für die Gesellschaft», sagt Grünenfelder, der mit Bopp und Schwark seit zwei Jahren die Idee des Festivals verfolgte. Richtig aufzugleisen begonnen haben sie aber erst vor neun Monaten. Die Zukunft von «Flutlicht» hängt vom Erfolg der Premiere ab. «Das ist ein Versuchsballon. Ideen für den Ausbau des Festivals hätten wir zur Genüge», sagt Grünenfelder. Interesse aus anderen Städten hat das Organisationskomitee bereits ausgemacht. Aber wo in der Schweiz soll dieses Projekt besser ankommen als in Basel?
Monatelang machte die Basler Rapszene trotz ihres Riesenpotenzials nur mit vereinzeltenWarnschüssen von sich Reden. Zum Jahresbeginn aber scheint man aus der Winterstarre zu erwachen – und der Hebel wird auf Seriefeuer-Modus umgelegt. Erste Vorboten dieses Frühlingserwachens sind die Rapper Ced & Krime und das Kollektiv Stressköpf. Ihre Weckrufe sind laut, aggressiv und unterlegt von auf Samples basierenden, organisch klingenden Beats, die von den heutigen Mainstream-Pop-Rap-Produktionen so weit entfernt sind wie Justin Bieber von einer Nomination für den Basler Pop-Preis.
Ced & Krime: 08:15.
«08:15» heisst das neue Gratis-Album von Ced und Krime, beide Teil der Basler Rapcrew K.W.A.T. (Köpf wo andrs tikke). Der Albumitel bezieht sich nicht auf den umgangssprachlichen 0815-Vergleich für alles Unspektakuläre oder Billige, sondern auf den Kickoff der abendlichen Aufnahme-Sessions im Metro4000-Studio um 08:15 Uhr – Primetime sozusagen. Geboten wird allerdings über weiter Stecken standartisierte 0815-Ware, wie man sie von einem Mixtape-artigen Rapalbum erwarten kann: Ego-zentrierter Battlerap mit vollmundigen Ansagen – dies aber auf verdammt hohem Niveau in Sachen Rapsklills und Metaphern. Krime war schon immer einer der Besten und elegantesten Battlerapper des Landes und Ced merkt man an, dass er sich in Bestform befindet, wohl auch gestählt durch den Sieg die vielbeachtete Final-Teilnahme beim Schweizer Video-Rap-Battle Swiss VBT.
Aus drei Gründen ist «08:15» besser als viele vergleichbare Battlerap-Releases: Wegen den Beats, den intimen Einblicken zwischendurch und den oben erwähnten Skills der beiden Mcees. Der Sound-Teppich stammt komplett vom Basler Beat-Meister Tom Keenig und kommt gerne mit knochentrockenen Drum-Sets und düsteren Sound-Samples daher. Dass es sich bei den 25 (!) Tracks – darunter auch diverse Solo-Songs von Ced und Krime – um gesammelte Werke aus den vergangenen Monaten und Jahren handelt, meint man insbesondere dann zu hören, wenn zwischendurch die harte Maske abgesetzt wird und es um persönliche Episoden aus dem Leben geht.
So entstehen Songs, in denen man sich nicht davor scheut, in die eigenen Abgründe zu blicken – die Folge sind lyrisch brilliante Momente, die man ohne schlechtes Gewissen auch auf einem ‘richtigen’ Album hätte platzieren können. Von wegen Ausschussware! Spannend ist auch der Kontrast zwischen den zeitgemässen Doubletime-Silbengewittern der Rapper und den Retro-mässigen Kopfnickerbeats – ein Spannungsbogen, der auch wunderbar funktionierte beim Video-Track «Mit uns», den Krime und Tom Keenig zusammen mit Levo rime kürzlich lanciert haben. So darf es gerne weitergehen dieses Jahr.
Stressköpf: Lamputation.
Auch auf dem Album «Lamputation» der Stressköpf stehen die Raps – der Name lässts erahnen – ganz im Zeichen des lustvollen Kräftemessens. Während Ced und Krime ihre Gegner tendenziell mit feiner Klinge zerlegen, greifen die Stressköpfe zur Axt. Oder zum Vorschlaghammer. Oder zu beidem. Geboten wird deftige Kost, Songs wie «Rapperjagd», «Schleeg unter Gürtellinie», «Fleischerhoogge» oder «Folterbangg» halten, was der Titel verspricht. Rap als blutrünstiger Horrorfilm, nichts für zartbesaitete Casper-Hörer. Kein Wunder, betitelt die Kombo ihr Genre auf ihrer Facebook-Seite als Horrorcore/Battle-Rap.
Bei den Stressköpfen handelt es sich übrigens um ein frisch zusammengewürfeltes Kollektiv aus Basel und Umgebung, bestehend etwa aus albekannten Untergund-Crews wie NWU, ELS und Neumond. Namentlich dabei sind die Rapper wie Masso Vollkasko, Reemoe, Reni Sleep, Jack The Ripper, R.I.G., Muddy Pents, Bina, Bugs MC, Kaen, Baba Danman, Venti, Ilp, Mos und Pyro. Die Flut an sich gegenseitig mit lyrischen Massakern überbietenden Rappern sorgt für abwechslungsreiche Unterhaltung, die allerdings durch die zum Teil eklatant auseinanderklaffenden Skills der einzelnen Rapper getrübt wird.
Die Beats, produziert von Meister Lampe, kommen mit ihren vielen Samples ähnlich daher wie jene von Tom Keenig, erinnern vom Vibe her aber oft an Zigeuner- und Zirkusmusik. Gepaart mit den überzeichneten Gewalt-Raps entsteht so das Bild von bösen Clowns oder – um beim CD-Cover zu bleiben – fiesen Waggis.
Für beide hier besprochenen Releases gilt: Die Beats könnten noch etwas mehr Bumms haben, damit sie die selbe Durchschlagskraft wie die aggressiven Zeilen der Rapper entwickeln. Diese wiederum wirken auf Dauer etwas einschläfernd – nicht, weil sie schlecht sind, sondern wegen des Abnützungseffekts, der sich nach der 37. beleidigten Mutter, der zum 89. Mal betonten Penislänge und dem 1000. geschlachteten Whack-Rapper unweigerlich einstellt. Dennoch: Mit Ced & Krime und den Stressköpf wurde das Basler Rap-Jahr mit zwei lauten Lebenszeichen lanciert und es zeichnet sich ab, dass 2014 einige vielversprechende Platten aus der Region erscheinen – demnächst etwa der Label-Sampler aus dem Haus PW Records, das Debutalbum von TripleNine-Spitter Zitral und auch von B1Recs scheint man einiges erwarten zu können, wie deren neues Video erhoffen lässt (siehe unten).
Wer sich für das regionale Rapschaffen interessiert, ist zudem gut beraten, am Donnerstag, 30. Januar, die Rapsendung Bounce auf SRF Virus zu hören – dann gibts dort nämlich eine grosse Basel-Cypher.
«08:15» von Ced & Krime ist erhältlich als Free-Download; «Lamputation» der Stressköpfe kann entweder über deren Facebook-Seite gekauft werden oder in den Basler Läden 4 Elements, ElchRecords Vinyl-Store und Ace Records sowie im Restaurant Farbklex Liestal.
Zwei Sängerinnen aus der Region geben Gas: Mit Anna Aaron und Lena Schenker haben dieser Tage gleich zwei Sängerinnen aus der Region ein Video lanciert. Viel nackte Haut gibt es im neuen Videoclip «Linda» von Anna Aaron zu sehen: Eine Tänzerin bewegt sich, bloss mit einem Slip bekleidet, mit faszinierender Körperspannung vor einer mit wechselnden Neonröhren belichteten Wand. Kunstvoll und passend zu der melancholischen Ballade. Anna Aaron erscheint jeweils zwischen den Tanzsequenzen ebenfalls vor den Lichtstreifen – bekleidet mit einem Wollkragen-Pullover bis zum Kinn. Mit Spezialeffekten, die gegen Ende des Videos eingesetzt werden, lösen sich die beiden Protagonistinnen dann langsam in Luft auf. Wie man sich das von der Basler Pop-Preis-Gewinnerin gewöhnt ist, kommt das Ganze professionell daher. Sehens- und hörenswert. Der Clip ist ein Vorbote zu Anna Aarons Album «Neuro», das am 28. Februar erscheinen wird.
Im Gegensatz zu Anna Aarons Videoclip steht derjenige von Lena Schenker aus Liestal. Die ehemalige «Voice of Switzerland»-Teilnehmerin betritt mit der Veröffentlichung ihres neuen Videos «Fallen One» Neuland. Was musikalisch durchaus zu überzeugen vermag, wird leider durch ein wenig authentisches Video abgewertet. Bei den aufwendig wirkenden Dreharbeiten wäre die Devise «weniger ist mehr» angebracht gewesen: Weniger Lippenstift und weniger Drama, um die Stimme der talentierten 17-Jährigen besser herauszustreichen. Denn das Talent ist da – eindeutig.
Allen, die mit Anna Aaron und Lena Schenker noch nicht genug bedient sind, sei Folgendes gesagt: Ende Woche erscheint mit «The Spell» das Debutalbum der vielgelobten Sissacher Sängerin Ira May.
Es ist frei! The bianca Story verschenken ab sofort ihr neues Album «Digger». Im Interview redet Bandleader Elia Rediger kurz vor der heutigen Plattentaufe in Basel über die neue CD, den Ideenklau eines internationalen Popstars – und über Maulwurfpfauen.
Premiere: Das brandneue Video von The bianca Story.
Es ist die Frucht knallharter Knochanarbeit: Heute Freitag veröffentlicht – und tauft – die Basler Artpop-Band The bianca Story ihr drittes Album «Digger». Um ihre Musik zu «befreien» hat sich das Quintett 90’000 Meter durch den Fels der Musikindustrie gepickelt und dabei via Crowdfunding stolze 90’000 Euro zusammengeschaufelt (wir berichteten). Seit heute ist das neue Album der Biancas also frei. Genauer: zur freien Verfügung für alle – erhältlich als Gratis-Download auf der Homepage der Band.
Und am Freitagabend, 29. November, wird «Digger» im Rossstall der Kaserne Basel getauft. Wir haben Frontmann Elia Rediger kurz vor der Rückkehr ans Rheinknie im Tourbus erreicht und mit ihm via Mail ein kleines aber feines Interview geführt.
Ab sofort im Umlauf: «Digger» von The bianca Story.
Elia Rediger, was machst du gerade?
Ich sitze in dem schaukelnden Tourbus, auf dem Weg von Wiesbaden nach Basel! Mein Sitznachbar schläft (Anmerkung aus dem Off: unser neuer Gitarrist Jonas Wolf) und erholt sich von den Solos!
Wie ist die Tournee angelaufen? Gibts erste Höhe- oder Tiefpunkte zu vermelden?
Köln und Wiesbaden gestern waren ein wilder Auftakt mit vielen bekannten Gesichtern im Publikum! Das freut uns immer riesig! Und die neuen Songs von der Platte rutschen schon ziemlich gut Live…wohl auch, weil sie auf Tour geschrieben wurden. Ein Tiefpunkt war die Polizeikontrolle gestern in Köln, wir waren im Bus nicht alle angeschnallt. Aber Anna war dann ziemlich scharmant und schenkte ihnen eine CD…
Warum habt ihr Erfolg in Deutschland?
Weil wir mittlerweile ein sehr tolles und treues Publikum haben und sehr gerne live spielen.
Eure selbstbewusste Attitüde, der Wille zum Erfolg und die kompromisslose Art, alles auf die Karte Musik zu setzen ist ziemlich unschweizerisch, oder?
Wirklich? Ich fühl mich ziemlich schweizerisch…jodle auch gerne mal ab und zu. Aber die Band hält mich da zurück. Nun, das mit der Karte Musik hat sich ja auch erst entwickelt! Das passiert nicht über Nacht. Da wächst man rein!
Warum dieses Himmelfahrskommando?
Falsche Kompromisse sind wie lauwarmer Kaffee auf einer Autobahnraststätte.
Welcher Song auf dem neuen Album macht Dich besonders stolz?
Eine äusserst internationale Frage! Stolz scheint mir ja das Gegenteil von schweizerisch, um dir nochmals den Schweizer unter die Nase zu reiben! Meine Favoriten sind die Schweizer Songs wie «Glück Macht Einsam» und «You Sir».
Was war der schwierigste Moment während der Album-Produktion?
Ich glaube wir standen ziemlich unter Druck. Weil wir wenig Zeit hatten, war der Plan ziemlich streng geplant. Wahrscheinlich war das aber schlussendlich sogar hilfreich für die Songs!
Welches Tier wäre euer aktuelles Album, wenn ihr es im Zolli präsentieren müsstet?
Ein Maulwurfpfau! Gut im Graben, und versehen mit einem Glanz.
Du warst in Basel quasi ein Vorreiter des Bart-Hypes. Wäre es nicht an der Zeit, dass Du ihn nun als einer der Ersten wieder abwirfst?
Und mit den Haaren ein Kissen stopfen? Why not! Jetzt auf die kalten Wintertage… Aber mal ehrlich, mein Kopfschmuck geht ja doch hauptsächlich mich was an. Und ja, der Bart ist nicht angeklebt.
Das Konzept von Lady Gagas neuem Album «Artpop» hat sie ja eigentlich bei euch abgekupfert. Zieht ihr eine Klage in Betracht?
Ja, wir haben unsere Anwälte schon auf pickett! Wir warten nur noch, bis sie was Falsches sagt! Aber sie verhält sich ziemlich schlau!
Ihr habt schon in den legendären Londoner Abbye-Road-Studios aufgenommen, spielt in Deutschland in ausverkauften Häusern und werdet mit Tim Renner von einer der schillerndsten Persönlichkeiten im deutschen Musikbusiness gemanagt. Was würde euch wirklich noch aus den Socken hauen? Der ultimative Traum?
Der ultimative Traum? Ich würde gerne mit David Byrne mit einem Ghetto Blaster auf der Schulter durch den Jardin du Luxembourg spazieren… Ja, ich weiss unsere Chronik liest sich ziemlich süffig, aber ich glaube, wir stehen noch am Anfang von einem langen gemeinsamen Weg! Ich glaube, wir haben noch viele tolle Sachen vor uns! Zum Beispiel freue ich mich auf den Auftritt an der Deutsche Oper in Berlin mit der Platte «Digger» im nächsten Frühling.
Album: The bianca Story, Digger (Motor, 2013). Free Download. Live: Fr. 29. November 2013, Rossstall, Kaserne Basel. Weitere Tourdaten.
Breits zum zweiten Mal konnte der Basler DJ Bazooka die Schweiz an den «Red Bull Thre3Style World Finals» in Kanada vertreten. Für den 28-Jährigen wurde das vergangene Wochenende zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle.
Als Roman Blum alias DJ Bazooka im Dezember 2011 zum Weltfinal des DJ-Wettkampfes «Red Bull Thre3Style» nach Vancouver reiste, war er krasser Aussenseiter – und landete prompt auf dem sensationellen zweiten Platz (wir berichteten). Am vergangene Wochenende flog der 28-jährige Basler erneut zu den Final-Ausscheidungen nach Kanada. Diesmal nach Toronto – und von vielen seiner 15 Konkurrenten als Mitfavorit gehandelt.
Mit einer fünfzehnminütigen DJ-Show, in der mindestens drei Musikgenres zu hören sein müssen, startete Bazooka am Freitag in das Final-Wochenende. Doch der Auftakt vor 1‘500 Zuschauern in der Danforth Music Hall verlief nicht wie geplant: Das Set des Baslers wurde überschattet von technischen Problemen. «Die Vibrationen der Subwoofer-Box haben sich wohl auf den Plattenspieler ausgewirkt», vermutet Bazooka.
Der Basler musste an jenem Abend als erster auf den bockigen Turntables auflegen. Danach wurden die Probleme umgehend behoben. «Da hatte ich wirklich Pech», erklärt Bazooka ohne verbittert zu klingen, «aber die Leistung der anderen DJs waren an diesem Abend auch krass». Das Final-Ticket löste an diesem Abend der brasilianische DJ Marquinhos Espinosa während die Bazooka-Show in Toronto bereits nach dem Halbfinal zu Ende war.
Das meinte der Basler zumindest. Nach einer langen Partynacht erlebte Bazooka ein böses Erwachen mit guten Neuigkeiten: Die Jury hatte entschieden, dass man für den Final ausnahmsweise zwei anstelle einer Wildcard vergibt – und Bazooka ebenfalls berücksichtigt wird. «Das hatte ich nicht erwartet», sagt Roman Blum zu seinem Finaleinzug in letzter Sekunde.
Seine zweite DJ-Show für den Final hat er also nicht vergeblich einstudiert. Allerdings hatte der 28-Jährige nach seiner Partynacht einen Probe-Rückstand. Es folgte die nächste Überraschung: Der Basler durfte in der Hotel-Suite des legendären DJs Jazzy Jeff – Jurymitglied, Grammygewinner und Sidekick von Will Smith in dessen jungen Jahren als Rapper – trainieren. An den Plattenspielern des Grossmeisters!
Im Final reichte es Bazooka diesmal vor 3000 Zuschauern – trotz Wildcard und Favoritenrolle – nicht mehr unter die ersten Drei. «Trotz einiger Flüchtigkeitsfehler bin ich sehr zufrieden – die anderen DJs haben verdient gewonnen», sagt DJ Bazooka am Montag kurz nach seiner Rückkehr nach Basel. «Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.» Weltmeister wurde der Japaner DJ Shintaro vor DJ Byte (CHI) und Eskei83 (GER).
Die Rapper am Swiss Video Battle Turnier (Swiss VBT) schlagen sich noch immer die Köpfe ein – und das ist gut so. Schliesslich ist die Kunst der gepflegten Beleidigung eine wichtige Diziplin des Rap. Solange sich die Kontrahenten ausschliesslich verbal und mit dem nötigen Respekt auf den Deckel geben, kann das für Gladiatoren und Zuschauer nur ein Gewinn sein.
Das haben auch die Macher des Swiss VBT gewusst, als die ihren audiovisuellen Rapwettbewerb ins Leben gerufen haben. Das Resultat: Viele Teilnehmer, packende Zweikämpfe und hochstehende Videoclips. Inzwischen laufen die Halbfinals der zweiten Staffel und die Nordwestschweizer Rapper schlagen sich noch immer wacker.
Misandope in Action.
Mit Mad Ced und Misandope stellt Basel zwei der vier verbliebenen Silben-Söldnern. Insgesamt 32 Teilnehmer waren es beim Start der Vorrunde im April, darunter über ein Dutzend aus der Region Basel (wir berichteten). Viele von ihnen mussten sich in den folgenden Runden allerdings gegenseitig «kannibalisieren». Mit Sherry-Ouund Bone haben es zwei weitere Rapper aus der Region bis in die Viertelfinals geschafft – wo sie gegen die die Basler Halfinalisten Mad Ced und Misandope ausschieden. Immerhin: Vier der letzten acht Video-Battle-Rapper kamen aus der Region. Und die Chance auf einen Basler Sieg ist mit zwei Bebbi in den Halbfinals immer noch sehr gut.
Doch der Weg in den Final wird steinig: Mad Ced, Gewinner der Vorrunde, trifft auf den Zürcher Titelverteidiger Jones Burnout. Und Misandope bekommt es mit dem Luzerner Sympathieträger Visu zu tun. Alle vier haben inzwischen ihre Hinrunde vorgelegt. Mit einer Mischung aus Ironie, Humor und gnadenlosen Punchlines wird hier von allen Halbfinalisten allerhand Unterhaltsames geboten: Mad Ced macht sich über die clowneske Gestik und die markante Mundform von Jones Burnout lustig, dieser wiederum lässt an der Frisur des Baslers kein gutes Haar; Misandope lästert über den «Bünzlirap» von Schulbub Visu während der Innerschweizer im IKEA-Parkhaus Witze über Misandopes markante Ohrringe reisst. Wer die besten Punchlines auf Lager hat, kann jeder selber entscheiden: Hier die vier Begegnungen…
Mad Ced vs. Jones Burnout
Jones Burnout vs. Mad Ced
Misandope vs. Visu
Visu vs. Misandope
Die Hinrunden können noch bis am 31. August bewertet werden. Danach folgt die Rückrunde, in der die Battle-Rapper jeweils über den Hinrunden-Beat des Gegners spitten müssen. Für Unterhaltung ist also weiterhin gesorgt. Die Bewertung der Begegnungen erfolgt zu 80 Prozent durch ein Jury-Urteil (Song, Video, Gesamteindruck), den Rest macht das Publikums-Voting aus. Der Final-Showdown beginnt Ende September. Im Oktober wird der Video-Battle-King gekrönt. Dass der Sieger dann aus Basel kommt, ist nicht unrealistisch. Man wird es an dieser Stelle erfahren.
Wer die Basler VBT-Teilnehmer live erleben möchte, kann das diesen Samstag ab 23.20 Uhr auf dem Barfüsserplatz in Basel. Dort wird im Rahmen des Jugendkulturfestivals das 83-minütige Monsterprojekt «1 City 1 Song» live präsentiert – mit über 140 Rappern aus Basel und Umgebung. Hier die soeben eingetroffene Kurzdoku dazu…
Laszive Damen, bewaffnet mit Spritzen, leicht bekleidetet und stark geschminkt. Gefesselte Körper, die unter Wasser treiben. Masken, Feuer, Rauch und mittendrin Rapper Tiz. Es sind skurrile Bilder, die uns der Basler im Vorab-Video seines ersten Albums serviert. Gesellschaftliche Abgründe, die durch überzeichnete, knallige Bilder mit einem Augenzwinkern kontrastiert werden. Der Beat mit seinen trockenen Drums und den obskuren Streicher-Samples unterstreicht die düstere Grundstimmung der Raps.
«Mir sinn Kinder, sinn verspielt und vielfältig.
Wärde erscht mit dr Zyt still und zwiespältig.
D Gsellschaft mit ihrem Leischtigsdruck
hett vo unsere Träum scho die meiste gschluckt.»
Die Zeilen aus der ersten Strophe des Songs bringen dessen Vibe auf den Punkt. Es ist der Titeltrack «Verloreni Kinder» des gleichnamigen Albums, das Ende Jahr erscheinen soll. Wenn man Tiz über seinen Erstling reden hört, dürfte es auf der CD im ähnlichen Stil weitergehen. Auf seinem Debut beschäftigt sich der 29-Jährige mit den Schattenseiten seines bewegten Lebens, geprägt von familiären Schicksalsschlägen, Schulden und dem Fall durch die Maschen der behördentlichen Auffangnetze.
Tiz beim Dreh von «Verloreni Kinder». (Bilder: naeffotografie.ch)
Inzwischen hat Tiz Tritt gefasst und steht mitten im Leben. Ein guter Zeitpunkt, um auf Albumlänge mit dem Geschehenen abzuschliessen und ein neues Kapital aufzuschlagen. Die ersten Mosaiksteine des kommenden Albums hat Tiz vor über zehn Jahren zurechtgelegt. Auf seinem Weg wird der Basler begleitet von Beatproduzent Simsalabim, der für die Soundunterlagen auf «Verloreni Kinder» verantwortlich ist – abgesehen von zwei Tom-Keenig-Beats. Die Scratches liefert DJ Ill-Stylez.
Dass Tiz sein aufsehenerregendes Video bereits jetzt – gut ein Vierteljahr vor der geplanten Veröffentlichung – lanciert, ist kein Zufall: Wie bei vielen aus Eigeninitiative entstandenen Musikprojekten, fehlt auch hier das Geld zur standesgemässen Realisation. Zusammen mit einem Privatkonzert im Birds EyeJazzclub am vergangenen Sonntag markiert das Video deshalb den Startschuss zur letzten Produktionsphase – in der man auf der Crowdfunding-Plattform WeMakeIt das nötige Geld für den letzten Schliff generieren will.
Das neue Video illustriert dabei auf ansehnliche Weise, was den Hörer erwartet. Abgedreht wurde der Kurzfilm innerhalb von zwei chaotischen Tagen – ohne jegliches Budget und mit viel Improvisation. In Anbetracht der Umstände kommt der Clip ziemlich amtlich daher. Verantwortlich dafür sind das Organisationstalent von Tiz’ Freundin Robyn Benz und der Enthusiasmus der beiden Filmer Lionel Wirz und Samuel Scherrer aus dem Hause Akt3.
Mit dem Vorab-Video zu «Verloreni Kinder» hat Tiz quasi über Nacht ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Ob und wann der 29-Jährige Rapper den Schlusspunkt unter sein bewegtes Albumprojekt setzen kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Fabian Kern ist Online-Redaktor bei der Basler Zeitung. Als Kinofan und Leseratte nimmt er sich das Recht heraus, alles rund um Film und Buch zu kommentieren.
Online-Redaktor, Rapper und Graffiti-Freund: Joël Gernet schreibt an dieser Stelle vorzugsweise über Musik und Kunst, meist im urbanen Bereich.
Spot an!
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