Briefe können ganze Lebensgeschichten erzählen. Wer im Katalog zur Ausstellung «Künstlerfreundschaften» des Kunstmuseums Basel schmökert, wird spätestens beim Briefwechsel zwischen dem Basler Kunstsammler Karl Im Obersteg und Alexej von Jawlensky hängenbleiben. Vor allem aus den Briefen des russischen Künstlers ist ablesbar, wie schwierig die Zeiten zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg für Künstler waren. Was man dort lesen kann, geht teilweise sehr nahe – ein interessantes und rührendes Zeitdokument. Diesen Beitrag weiterlesen »
Archiv für die Kategorie ‘Ausstellungen’
Handgeschriebene Zeilen erzählen vom harten Künstlerleben
karen gerig am Freitag den 5. August 2011Wenn Kartonröhren und ein Stück Stoff plötzlich das Zuhause sind
karen gerig am Donnerstag den 28. Juli 2011Erdbeben, Bürgerkriege, Überschwemmungen, Erdrutsche, Tsunamis, atomare Katastrophen – dank weltumspannender Medien sind wir immer schnell informiert, wenn es irgendwo auf dem Erdball brennt. Wir leiden mit den Menschen, die von den Unglücken betroffen sind. Und gehen bald wieder zur Tagesordnung über. Bis die nächste Katastrophe kommt.
Im März diesen Jahres liess uns Japan konstant durch die Nachrichten zappen. Erdbeben, Überschwemmung, AKW-Unglück. Fünf Monate nur ist es her, und wir denken kaum mehr daran. Norwegen ist uns im Moment viel näher. In Japan aber leben noch immer tausende Menschen in Notunterkünften. Wochen-, monatelang liegen sie in Turnhallen Matte an Matte. Diesen Menschen ein Minimum an Privatsphäre zu bieten, das hat sich Shigeru Ban zur Aufgabe gemacht. Zusammen mit dem Voluntary Architects Network VAN hat der japanische Architekt Trennwände aus Kartonröhren und Stoffvorhängen kreiert, die vor Ort schnell und unkompliziert aufgebaut werden können. Der Kunst Raum Riehen bietet nun einen Einblick in das Schaffen von «BAN + VAN». Diesen Beitrag weiterlesen »
Ein Sofa mit Blick auf die Kunst
karen gerig am Mittwoch den 6. Juli 2011Vom Spazierweg an der Birs sieht man ihn fast am besten: Versteckt in einem Birsfelder Hinterhof liegt der Kunstraum S.A.L.T.S., mit an die Birs grenzendem Garten und bespielbarer Doppelgarage. Doch Kunstraum stimmt eigentlich nur bedingt: Genaugenommen ist es die Wohnung von Anna und Samuel Leuenberger, in der Kunstwerke eine temporäre Heimat finden. Zusammen mit dem Künstler Tobias Spichtig organisieren sie seit November 2010 regelmässig Ausstellungen. Der Name des Kunstraums hat auch nicht mit kleinen weissen Körnchen zu tun, sondern setzt sich schlicht aus den Initialen der Initianten zusammen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Kopieren ist nicht (nur) billig
karen gerig am Dienstag den 28. Juni 2011Die Skulpturhalle ist ein Ort, an dem man ständig vorbeifährt, aber nie reingeht. Klar, nicht jeder interessiert sich für antike Statuen. Und dann sind sie auch nicht mal echt, sondern nur Kopien. Halt, Denkfehler! In der Halle an der Mittleren Strasse mögen zwar keine Originale stehen, doch die Kopien – die meisten aus Gips, manche aus Styropor – haben auch ihren Wert. Nirgendwo sonst kann man nämlich so viele bekannte Statuen miteinander vergleichen. Und klar sehen, dass schon die alten Griechen munter voneinander abschrieben.
Kopien interessieren auch Oliver Laric. Ausgehend von unserer zeitgenössischen Kopierfreude, von der vielfältigen Remix-Kultur des Internets, landete der Österreicher, der in Berlin lebt und Kunst schafft, bald bei Werken des Mittelalters und schliesslich gar in der Antike. Denn das Kopieren, das kennt man schon lange. Deshalb wanderte Laric bei einem seiner Baselbesuche auch in die Skulpturhalle. Und war begeistert. So begeistert, dass er den Plan fasste, genau hier für eine Ausstellung seine Werke zu integrieren. Diesen Beitrag weiterlesen »
Ein Getreidesilo mitten im Kleinbasel
Joel Gernet am Samstag den 18. Juni 2011
Das schöne an der Art Basel ist auch, dass es an allen Ecken Parties, Performances und natürlich Ausstellungen zu entdecken gibt. So zum Beispiel die Kunstschau «Ping Pong» im Projektraum 54 alias M54 an der Mörsbergerstrasse…die Hausnummer könnt Ihr Euch ja denken. Der vergleichsweise junge Art-Side-Event findet abwechslungsweise in Basel und Miami statt, daher wohl der Name. Basel ist die sechste Station dieses kunstvollen Ballwechsels. Rechnet man zurück, hat die Ausstellungsreihe in Miami – dem Ping – begonnen. Heuer findet unmittelbar neben der Kleinbasler Matthäuskirche also das Pong statt.
Vierzehn Künstler, je zur Hälfte aus Miami und Basel, zeigen noch bis morgen Sonntag ihre Kunstwerke im M54. Die augenfälligste Installation unter den gezeigten Arbeiten ist der viereinhalb Meter hohe Getreidesilo, den der Amerikaner Robert Chambers im von Deckenlicht durchfluteten Kunstraum aufgestellt hat. Die monströse Skulptur wurde aus den Einzelteilen zweier extra aus Dänemark angeliegerter Getreidesilos zusammengezimmtert. Das Teil ist begehbar und offeriert in seinem Inneren einen tollen Ausblick nach oben – an die charmante Decke des ehemaligen Fabrikraumes. «Wie ein Serra an Holz», findet ein Betrachter an der Vernissage. Recht hat er – nur verströhmt dieses Werk keinen Pipigeruch.
Ping Pong, 15. -19. Juni 2011, Mörsberger 54, Basel, Do 16. – So 19. Juni 14 – 20 Uhr.
Künstler aus Miami: Kevin Arrow, Bhakti Baxter, Robert Chambers, Beatriz Monteavaro, Gavin Perry, Jen Stark, Mette Tommerup. Künstler aus Basel: Dirk Bonsma, Pawel Ferus, Maria Elena Gonzàlez, Lori Hersberger, Sue Irion, Flavia Schaub, Matthias Willi.
…und sie hängen wieder
karen gerig am Mittwoch den 15. Juni 2011
Kunsthalle-Direktor Adam Szymczyk äussert seine Meinung vor Pedro Wirz' Holzstelen an der Rückwand der Kunsthalle.
Die Vernissagen zu den Werken, die an der Rückwand der Kunsthalle präsentiert werden, laufen meist gleich ab: Der Kunsthallen-Direktor spricht erst ein paar Worte, dann vielleicht noch der Künstler. Thema der Reden: Das Werk. So sollte es sein. Heute gestaltete sich der Empfang etwas anders. Zwar redeten Direktor und Künstler, wie es sich gehörte, doch Hauptthema der ersten Rede von Adam Szymczyk war nicht das sich in seinem Rücken befindliche Werk, sondern das letzte Wochenende. Eine «Fussnote der Geschichte» sei sie inzwischen, jene Nacht vom Samstag auf den Sonntag, als das bereits aufgebaute Werk von Pedro Wirz von Vandalen zerstört wurde. Umso erfreuter und gleichzeitig entschlossener zeigte sich der Kunsthallen-Direktor bei seiner Rede. «Die Freiheit der öffentlichen Meinungsäusserung darf nicht verhindert werden», sprach er und erntete spontane Bravo-Rufe aus dem Publikum. In einer Stadt, die sich mit dem Slogan «Culture Unlimited» anpreise, dürfe man solcherlei nicht akzeptieren. Diesen Beitrag weiterlesen »
Glückliche Kunst aus Japan
Joel Gernet am Mittwoch den 15. Juni 2011
«I am lucky» sagt Gemi kichernd während er barfuss vor dem überlebensgrossen Acrylbild eines elfenhaften Mädchens steht. Der 22-Jährige ist glücklich, dass er Glück hatte und auserwählt wurde, um in Basel mit dabei zu sein. Er ist einer von zwei jungen Malern, die der bekannte japanische Künstler Takashi Murakami (er hat u.a. die Kanye West-CD «Graduation» illustriert) für seine Sonderausstellung an die VOLTA7 in die Dreispitzhalle mitgenommen hat. Es ist «das europäische Debut einer neuen Generation japanischer Künstler», wie es im Volta-Pressetext heisst.
Kostüm-Mottoparty
chris faber am Montag den 13. Juni 2011Die üblichen Verdächtigen
chris faber am Montag den 13. Juni 2011Gottes Werk und Königs Beitrag
chris faber am Freitag den 10. Juni 2011Ralf König, einer der besten Deutschen Comicautoren, zeigt sein 30jähriges Schaffen im Cartoonmuseum. Lustig, aber immer sehr prägnant werden wichtige gesellschaftliche Themen in seinen Comics behandelt, zuletzt die Religionen. Mit den Comics von Ralf König kann man denken lernen, urteilt ein Kritiker. Vom Kondom des Grauens über den verfilmten Bewegten Mann bis hin zum aktuellen Werk der Dicke König wird dem Besucher bis zum 23.10.2011 Ralf König in allen Facetten gezeigt. Am 20.10.11 gibt es Highlights als Comiclesung persönlich von ihm im Vorstadttheater.
Infos: www.cartoonmuseum.ch