Archiv für die Kategorie ‘Ausstellungen’

Riesengrosse Mauerblümchen

Joel Gernet am Freitag den 2. Dezember 2011


Und er will es nicht begreifen! Geduldig erklärt Stefan Winterle, Kurator der Streetart-Ausstellung «Wallflowers», einem älteren Männlein, warum er die Gesichter der wenige Meter entfernt arbeitenden Künstler in der Carhartt Gallery Weil am Rhein (D) nicht fotografieren darf. Graffiti! Nachtarbeit! Doch der altgediente Lokaljournalist will partout nicht begreifen, dass sich viele dieser fleissig malenden Männer mit ihren Arbeiten lange Zeit in der Illegalität bewegten. Einige von ihnen ziehen noch immer Nachts um die Häuser, sind alles andere als Unschuldslämmer. Auch, dass die Werke erst kurz vor der Vernissage vor Ort entstehen, verblüfft den Oldie gewaltig. Diesen Beitrag weiterlesen »

Von Grenzen, Vergänglichkeit und Realität

Luca Bruno am Donnerstag den 20. Oktober 2011
Simon Grab live Soundperformance MRI

Simon Grab: «MRI»

Jeweils am Anfang jeder Woche präsentieren wir euch in der Schlaglicht-Wochenvorschau unsere Kulturtipps für die kommenden sieben Tage. Zurzeit läuft jedoch so viel, dass wir den Kulturscheinwerfer wohl nicht zum letzten Mal auch unter der Woche auf Basel richten müssen.

Dieses Wochenende im Angebot: Eine Soundperformance von Simon Grab, der Beginn der Ausstellung «I die every day!» von Andy Storchenegger, sowie die Vernissage zur neusten Veröffentlichung von «Belles Lettres». Diesen Beitrag weiterlesen »

Manga-Zeichenwettbewerb bis zum 31.10.2011

chris faber am Dienstag den 18. Oktober 2011

Der Comix-Shop Basel sucht noch bis zum 31.10.2011 die aufregendsten Zeichentalente der Region. Ran an die Zeichenstifte! Wer erzählt die packendste Geschichte zum Thema «unterwegs»?

Egal welcher Zeichenstil, Ihr könnt eine Menge Preise gewinnen und Euer Zeichentalent allen zeigen. Die Gewinner werden von einer Jury bestimmt und die ausgezeichneten Beiträge im Comix Shop Basel ausgestellt! Ausserdem wird Schlaglicht einige der ausgewählten Arbeiten hier im Blog präsentieren.

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Ankertausch? ANKERTAUSCH!

chris faber am Donnerstag den 13. Oktober 2011

Ankertausch Basel-Köln 14.10.2011 Hinterhof

Bei Ankertausch könnte man an eine Plattform für gebrauchtes Bootsmaterial oder an eine Partnerbörse für Seeleute denken.

Nein, 4 kreative Leute zwischen 22-28 Jahren organisieren am 14.10.2011 in Basel und 28.10.2011 in Köln einen Künstleraustausch der besonderen ART zwischen Basel und Köln. Ihre Talente ergänzen sich ideal: Das Team besteht aus der Grafikdesignerin Linda Richard, Kulturcafeleiterin Nadia Zanchi, KonzertBooker Luca Varisco und Eventmanager Lukas Biry.

Die Macher von Ankertausch kennen sich vom Kulturmanagement-Studium in Lenzburg. Nachdem Linda die zündende Idee hatte, erarbeiteten Sie gemeinsam den vielfältigen Austausch zwischen beiden Städten. In der Theorie erst im Februar 2011 für Ihr Studium verfasst, kommt das Konzept jetzt live in beiden Städten an.

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Wenn Räume Geschichten erzählen

karen gerig am Freitag den 23. September 2011

Szene aus Bettina Grossenbachers Film «Mikado».

«Bitte gehen Sie auf der rechten Seite rein!», ruft mir Bettina Grossenbacher nach, als ich im Kunsthaus Baselland in Richtung ihrer Ausstellung «Leaking roof» laufe. Sie befindet sich in den Kabinetträumen, eine kurze Treppe hinauf, und verfügt eigentlich über zwei Eingänge – einen links und einen rechts, wobei der rechte der üblichere der beiden ist. Beginne ich rechts, dann folge ich der Dramaturgie, die sich die Künstlerin für ihre Ausstellung überlegt hat, wie sie mir später erklärt.

Im ersten Raum wird man bereits mit dem Hauptwerk dieser Schau konfrontiert. «Mikado», die jüngste Videoinstallation der aus Thun stammenden und seit bald 30 Jahren in Basel lebenden Künstlerin, feiert hier ihre Schweizer Uraufführung. Diesen Beitrag weiterlesen »

Reflexionen der Realität

Joel Gernet am Freitag den 16. September 2011


Dunkle Laubbäume, heller Himmel. Links ein Geländer, rechts Bahnschienen, darüber Fahrleitungen. Kanten und Linien, ausgerichtet auf den Fluchtpunkt in der Bildmitte. Gespiegelt in einer Wasserlache, deren Oberfläche sich ebenfalls am Horizont zu verlieren scheint. Die Schwarzweiss-Fotographien, welche der Basler Terry Hofmann ab Samstag bei Nulleinszwei Dreispitz zeigt, sprechen eine deutliche Bildsprache – zumindest auf den ersten Blick. Bei näherer Betrachtung wirken Hoffmanns Werke jedoch irgendwie surreal: Velos stehen quer im Raum, Autos stehen Kopf, ein 3er-Tram verschwimmt als wäre es Teil einer Fata Morgana.

«Die meisten Bilder sind verkehrt herum aufgehängt», erklärt Terry Hofmann. Da es sich um symmetrische Sujets mit zentraler Spiegelachse handelt, ist diese «Manipulation» nicht sofort ersichtlich und der Blick des Betrachters verliert sich zuerst in der scheinbar normal dargestellten Hälfte des Bildes – welche in Wahrheit das Spiegelbild des tatsächlichen Objekts ist. Dieses steht Kopf. «Ich will damit aufzeigen, dass wir uns im Alltag oft blenden lassen und die schöne heile Welt oft nicht so ist, wie sie erscheint», sagt der 25-Jährige. Diesen Beitrag weiterlesen »

Artyou – Urbane Kunst im Ackermannshof

Joel Gernet am Donnerstag den 8. September 2011

Graffiti gehört auf Wände oder Züge; Streetart klebt an Strom- oder Ampelmasten und Grafik treffen wir in Magazinen und auf Flyern an. Halt! Ganz so einfach ist es zum Glück nicht. Die Grenzen zwischen den Kreativ-Disziplinen sind fliessend, die Genres befruchten sich gegenseitig und einen Überbegriff für den ganzen Kuchen gibt es auch: Urban Art. Einen festen Platz in dieser Szene hat sich seit 2004 die Basler Urban-Art-Plattform Artstübli erarbeitet. Zuerst mittels PDF-Werkkatalog, seit 2006 auch in Form einer Ausstellung. Was als «Artig» begann, ist urbanen Kunstfreunden seit 2010 als «Artyou – Urbane Kunst Basel» ein Begriff.

Im frisch renovierten Ackermannshof in der St. Johanns-Vorstadt werden von Donnerstag bis Sonntag vierzehn Künstler aus den Bereichen Grafik, Illustration, Graffiti und Streetart-Künstler zusammengeführt. Alle in einem einzigen Raum. «Wir hatten noch nie Stellwände – der Raum soll auch leben», sagt Artyou-Gründer Philipp Brogli am Abend vor der Vernissage. In der ehemaligen Druckereihalle im Ackermannshof (Ex-«Imprimerie») habe man den idealen Ort für «unsere Art von Kunst» gefunden. Diesen Beitrag weiterlesen »

Beckmann sticht Bourgeois aus

karen gerig am Mittwoch den 7. September 2011

Louise Bourgeois, Max Beckmann. (© Pro Litteris)

Manchmal, da kommt es anders als man denkt. Welch Plattitüde, dieser Spruch. Und doch immer wieder wahr. Am eigenen Leib erfahren hab ich ihn vergangenen Freitag, als gleich zwei Medienkonferenzen anstanden. Um elf gings in Kunstmuseum zu Max Beckmann, um 14 Uhr in die Fondation Beyeler zu Louise Bourgeois. Nun war ich nie ein Beckmann-Fan, wenn ich auch seine Leistung anerkannte, den jeweiligen Strömungen der Moderne konsequent aus dem Weg gegangen zu sein und zu einem unverkennbaren eigenen Stil gefunden zu haben. Louise Bourgeois stand mir schon näher, was eine kleine Ausstellung in Kopenhagen mir diesen Frühling gerade wieder bewiesen hatte. So dachte ich am Freitagmorgen: Beckmann = Pflicht, Bourgeois = Kür. Diesen Beitrag weiterlesen »

Röhrende Hirsche im Kleinbasel

karen gerig am Freitag den 2. September 2011

Karin Sutter steht im vorderen Teil ihrer neuen Galerie an der Rebgasse 27 und macht sich Gedanken über die richtige Platzierung eines schwarzen Hirsches des Zürcher Künstlers Marck. «Nicht gerade kindertauglich, oder?», fragt sie angesichts der vielen kleinen Bildschirme, die der Hirsch an seinem Geweih trägt. Darauf zu sehen: Nackte, aufgespiesste, sich windende Frauenkörper. Kindertauglichkeit – darüber musste die Galeristin sich bin anhin keine Gedanken machen. Weil sie den Hirsch aber gerne frontal vor die Fensterscheibe gestellt hätte und daran vorbei täglich viele kleine Kinder zum Kindergarten, zur Schule oder zur Krippe gehen, werden solche Themen plötzlich relevant. «Wer hätte das gedacht», schmunzelt Karin Sutter. Diesen Beitrag weiterlesen »

Tagfeierkalender – Die Rückschau

chris faber am Sonntag den 7. August 2011

Die DailyBox ist Vergangenheit

Ein Gastbeitrag von Dominique Nöelle Mischler

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken wir zurück auf 31Tage mit 31 Akteuren zu 31 verschiedenen Feiertagen.

Mit dem „Tag des wohlwollenden Erinnerns“ schlossen das Team und alle Beteiligten der DailyBox von Munkels TAGFEIERKALENDER am letzten Sonntag die einmonatige Veranstaltung der Veranstaltungen ab.

Zu sehen gab es einen wilden Rückblick aller Tage sowie ein klassisches Konzert der Brüder Flurin (Gesang) und Alvin (Piano) Devonas, mit einer Auswahl an wohlwollenden Stücken quer durch alle Zeiten. Zudem beehrte uns Ferni als Special Guest.

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