Archiv für die Kategorie ‘Interview’

Die BScene 2014 aus den Augen der Künstler, Teil 2: The Waves

Luca Bruno am Dienstag den 4. März 2014

BSceneLogoBezüglich unserer alljährlichen Berichterstattung zur BScene haben in der Vergangenheit vor allem wir selbst oder die Organisatoren das Zepter übernommen. Für die diesjährige Ausgabe überlassen wir nun den auftretenden Künstlern selbst das Wort. Während der achtzehnten Edition der BScene haben wir mit einigen ausgewählten Künstlern Kurzinterviews geführt, die wir euch hiermit präsentieren. Heute an der Reihe: The Waves. Eine noch ziemlich junge Basler Band, die sich unüberhörbar der R.O.C.K.-musik verschrieben hat.

The Waves: Yannick Frich, Ruben Bachmann, Silas Gusset und Micha Setlik (v.l.n.r.)

The Waves: Yannick Frich, Ruben Bachmann, Silas Gusset und Micha Setlik (v.l.n.r.). Kopf hoch! Sollte es mit der Musikkarriere nicht klappen, gibt es noch immer die Option «Haarmodelle».

Betrachtet man die musikalischen Trends, die in dieser Stadt derzeit Vorrang haben, stellt sich folgende Frage: Steht man als Gitarrenband in Basel auf verlorenem Posten?
Micha Setlik, Vocals/Gitarre: Naja, zumindest The Waves gibt es ja noch! Und uns wird es auch noch lange geben!
Ruben Bachmann, Gitarre: Und dann gibt es ja auch noch haufenweise andere Gitarrenbands in Basel… Ich arbeite in einem Musikladen und kann dort jeden Tag wieder aufs Neue feststellen, dass es in Basel noch immer sehr viele Musiker gibt, die sich der Rockmusik widmen.

Stört es euch, als Vertreter der Rockmusik, dass die BScene dieses Jahr auch vermehrt elektronische Acts ins Programm aufgenommen hat?
Setlik: Nun ja, unser Drummer Yannick hat am späteren Abend auch noch einen Auftritt als DJ und bekommt da viel mehr Gage als wir jetzt. Das geht natürlich überhaupt nicht (lacht). Aber im Ernst: Das stört mich überhaupt nicht. Das ist halt einfach eine musikalische Tendenz, die momentan ziemlich fest spürbar ist. Übrigens auch bei ganz vielen Rockbands: Da gibt es ja derzeit einige, die sich neuerdings am Synthpop versuchen…

Heisst das also, dass bei euch Keyboards weder in den Proberaum noch auf die Bühne kommen?
Bachmann: Keyboards waren bei uns definitiv auch schon ein Thema. Das Schöne am Keyboard ist halt, dass du damit ganz andere Klangfarben in deine Musik reinbringen kannst. Das kannst du mit der Gitarre natürlich auch – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Eine derart breite Soundpalette wie diejenige eines Keyboards kannst du mit einer Gitarre einfach nicht abdecken.

Das Herz von «The Waves» schlägt unverkennbar für den Gitarrenrock. Jedoch haben die einzelnen Mitglieder ziemlich unterschiedliche Musikbiographien. Was sind die Einzelteile, aus denen sich die Musik von «The Waves» zusammensetzt?
Setlik: Auf mich hatten sicherlich Oasis, Richard Ashcroft und die ganze übrige «Britpop»-Szene den grössten musikalischen Einfluss. Aber das ist natürlich noch längst nicht alles – was sich ja auch in unserer Musik zeigt. So sagen wir intern zum Beispiel immer, dass sich unser jüngster Song ziemlich fest nach B.R.M.C. anhört. Und die ruhige, amerikanische Art à la Ryan Adams schwebt bei uns natürlich auch immer mit.
Bachmann: Ich hingegen war lange Zeit ein riesiger U2-Fan, habe aber ebenfalls immer viel Oasis und Britpop gehört. Und Kings of Leon. Und Bon Iver. Und Coldplay…
Setlik: Unser Drummer Yannick hingegen kommt – wie schon erwähnt – aus der elektronischen Ecke. Und unser Bassist Silas, der früher Teil von The Triad war, hat bislang mit Leib und Seele den Stoner Rock ausgelebt. So macht es rückblickend betrachtet also schon Sinn, dass wir uns ausgerechnet im Gitarrenrock zusammengefunden haben – aber es war definitiv keine Entscheidung, die wir im vornherein bewusst getroffen haben.
Wichtig ist ja eigentlich sowieso nur, dass es für uns momentan funktioniert und es uns dabei auch Spass macht. Aber ich schätze, dass unsere Musik in zehn Jahren ganz anders klingen wird als jetzt.

Was machen «The Waves» in zehn Jahren also?
Setlik: Immer noch montags und mittwochs fleissig proben. Und natürlich ab und zu an der BScene spielen.

Dann wieder im Sommercasino, so wie heute?
Setlik: Ich war überrascht, dass das Sommercasino dieses Jahr überhaupt dabei war. Die Location ist ja eigentlich ziemlich weit weg von allen anderen Orten, die ich sonst normalerweise an einer BScene besuche. Gleichzeitig habe ich aber auch sofort gewusst, dass die Soundverhältnisse im Sommercasino meistens sehr gut sind und es dementsprechend immer «geil» tönt, wenn man hier spielt. Ich habe mich also durchaus gefreut, hier spielen zu dürfen.

Aber wenn ihr jetzt für euren Auftritt an der BScene 2015 einen Ort frei nach Wahl aussuchen dürftet, dann wäre es wahrscheinlich nicht das Sommercasino, oder?
Setlik: Am coolsten wäre es natürlich in der Reithalle in der Kaserne zu spielen. Aber ehrlich gesagt würde ich nächstes Jahr dort noch nicht auftreten wollen. Wir sind schliesslich noch immer mitten in einem musikalischen Findungsprozess und haben unsere Bandidentität noch nicht zu 100 Prozent gefunden.
Bachmann: Ja, angesprochener Selbstfindungsakt ist immer noch in vollem Gange. Darum sind wir beispielsweise momentan auch noch nicht dazu bereit, ein Album oder ähnliches aufzunehmen.
Setlik: Bezüglich Studioaufnahmen mache ich der Band noch einen weiteren Stich durch die Rechnung: Ich gehe im August nämlich für fünf Monate in die Ferien. Die Welt muss also noch ein wenig warten, bis sie von uns erobert werden kann.

Und welche Tipps gebt ihr einer aufstrebenden Basler Band, die nächstes Jahr an der BScene spielen möchte, mit auf den Weg?
Setlik: Üben, üben, üben.
Bachmann: Und – das darf durchaus auch einmal gesagt werden – es gibt ein paar Schlüsselpersonen in Basel, bei denen es nur von Vorteil sein kann, wenn man sie kennt.

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Die BScene 2014 aus den Augen der Künstler, Teil 1: Two and Yuna

Luca Bruno am Samstag den 1. März 2014

BSceneLogoBezüglich unserer alljährlichen Berichterstattung zur BScene haben in der Vergangenheit vor allem wir selbst oder die Organisatoren das Zepter übernommen. Für die diesjährige Ausgabe überlassen wir nun den auftretenden Künstlern selbst das Wort. Während der achtzehnten Edition der BScene haben wir mit einigen ausgewählten Künstlern Kurzinterviews geführt, die wir euch nun präsentieren. Den Anfang macht das Duo Two and Yuna, welches am Freitagabend die BScene im Parterre eröffnen durfte und dabei gleichzeitig auch zum ersten Mal überhaupt an der BScene auftrat.

Two and Yuna. Luzian Graber (l.) & Chantal Krebs (r.)

Two and Yuna. Luzian Graber (l.) & Chantal Krebs (r.)

Vor wenigen Minuten habt ihr euren allerersten BScene-Auftritt absolviert. Seid ihr zufrieden damit?
Chantal Krebs, Piano/Vocals:
Ja, sehr sogar! Wir haben letzten Donnerstag ein Konzert in Winterthur gespielt und dort war ich überhaupt nicht zufrieden. Zwar sind wir in Winterthur nicht irgendwie schlechter angekommen als jetzt gerade vorher, aber ich hatte nach jenem Konzert trotzdem ein viel schlechteres Gefühl als heute.
Luzian Graber, Drums: Die Voraussetzungen dort waren im Gegensatz zu heute allerdings auch ziemlich anders…
Krebs: Das Publikum heute hat auf alle Fälle sehr gut zugehört. Das hat mich sehr erstaunt. Es ist so angenehm zu wissen, dass dir die Leute auch wirklich zuhören, wenn du spielst.

Two and Yuna Ihr steht mit eurer Band «Two and Yuna» noch ziemlich am Anfang eurer Karriere. Inwiefern könnt ihr von einem Auftritt an der BScene profitieren?
Graber: Zuerst einmal ist die öffentliche Wahrnehmung eines Auftritts an der BScene im Vergleich zu den anderen Veranstaltungen, an denen wir bis jetzt gespielt haben, natürlich grösser. Nicht nur, weil es ein Festival ist, welches von sehr vielen Leuten besucht wird – also auch solchen, die uns noch nicht kennen – sondern auch, weil du generell mehr Aufmerksamkeit erhältst: So wurden wir im Rahmen des Festivals beispielsweise auch von Radio X interviewt und konnten unsere Musik dort ebenfalls vorstellen.
Krebs: Und dazu kommt: Das BScene-Publikum ist äusserst musikinteressiert! Es besucht das Festival, weil es Musik hören will.

Dass ihr für euren ersten Auftritt ins Parterre, eine der kleinsten BScene-Bühnen, gebucht wurdet und ihr bereits freitags um halb Zehn spielen musstet, stört euch dabei also nicht?
Krebs: Nein. Wir sind schon total glücklich darüber, dass wir heute überhaupt auftreten durften.

Wie sieht es mit euren Studioaufnahmen aus?
Krebs: Nächste Woche nehmen wir eine EP auf, die wir im Herbst veröffentlichen wollen. Und selbstverständlich stehen auch noch ein paar weitere Konzerte an. Wir wollen zum Beispiel auf der Summerstage spielen! (lacht) [Anm.: Die BScene schickt dieses Jahr eine von fünf im Vorfeld ausgewählten Bands mittels SMS-Voting auf die Summerstage. Two and Yuna sind eine der fünf Bands, die im Rennen um diesen Slot sind.]
Graber: Unser primäres Ziel für die nächste Zeit ist eindeutig, diese EP fertig zu bekommen. Wobei wir einen Teil davon eigentlich schon haben.
Krebs: Genau. Der Song «Lost», gleichzeitig auch der erste Song, den wir je aufgenommen haben, wird Teil dieser EP sein.

Eure in erster Linie nur von Piano und Drums getragene Musik erinnert durch ihre Reduziertheit an Regina Spektor oder Fiona Apple. Wo liegen also eure Inspirationsquellen?
Krebs:
 Fiona Apple habe ich tatsächlich früher sehr gerne und oft gehört und sie hat mich musikalisch definitiv inspiriert. Und sonst: Patrick Watson, oder ganz allgemein andere Singer/Songwriter beziehungsweise Menschen am Klavier. Aber die Samples, die wir via Laptop einspielen sind mir natürlich auch sehr wichtig. Denn wenn wir nur Klavier und Schlagzeug hätten, dann würde mir definitiv etwas fehlen.
Grabner: Bei mir sind es eher weniger konkrete Einflüsse – ich kann jetzt also keine Bandnamen nennen – sondern ganz generell einfach Musik, die sich mit Sound auseinandersetzt. Darum funktioniert übrigens auch unsere Zusammenarbeit so gut: Chantal kümmert sich um das Songwriting und zusammen schauen wir dann, wie das ganze möglichst gut tönen könnte.

Ständiger Begleiter der Band: Yuna.

Ständiger Begleiter der Band: Yuna.

Euer Bandname lässt darauf schliessen, dass ihr eigentlich gar kein Duo, sondern in Wirklichkeit ein Trio seid. Bei euren Konzerten begleitet euch ein Porträt von Yuna, welches ihr heute am vorderen Bühnenrand platziert habt. Wer ist diese Yuna?
Krebs: Nach einem Konzert von uns hat ein Künstler – inspiriert durch unsere Musik – Yuna gemalt und sie mir anschliessend präsentiert. Zwar betonte er, dass dieses Bild nur eine Skizze sei und er sie noch viel besser malen könnte, aber ich habe sofort gewusst, dass das Mädchen auf diesem Bild unsere Yuna ist. Seither ist sie überall und immer dabei und besonders bei unseren Konzerten ein ständiger Begleiter. Unser Bandname existiert zwar schon länger als das Bild, durch dieses Portrait fühlt es sich allerdings noch viel realer an.

Und ist Yuna ebenfalls zufrieden mit dem heutigen Auftritt?
Krebs: Das kann ich nicht beantworten. Sie ist immer äusserst kritisch.

Nummer eins! Die Baselbieter Hitparaden-Königin

Joel Gernet am Dienstag den 4. Februar 2014

Sensation aus Sissach: Soul-Sängerin Ira May steigt mit ihrer allerersten Platte direkt auf Platz 1 der Hitparade ein. Im grossen Video-Interview redet die Baselbieterin über ihren überwältigenden Erfolg. Und sie erklärt, warum sie den Vergleich mit Amy Winehouse am liebsten aus der Welt schaffen würde.

Direkt an die Spitze der Album-Charts: Ira May redet im grossen Interview nicht nur über ihren Chart-Coup, sondern auch über die gemeinsame Schülerchor-Zeit mit Baschi und Sarah-Jane, das Heimspiel in Gelterkinden und die Schwierigkeit der Live-Umsetzung ihres Albums.

Ira May kann es kaum fassen: Ihr Debutalbum «The Spell» wird am kommenden Sonntag an der Spitze der Album-Charts stehen. «Das war ein ganz krasser Moment – ich war sprachlos und bin es jetzt noch», sagt die 26-Jährige über den Moment, in dem sie von ihrem Triumph erfahren hat. Ihr Management aus Deutschland hat via Videotelefon den Hitparaden-Coundown runtergezählt. Nach einem scherzhaften Stocker bei Nummer 4 – die Sissacherin freute sich schon – endete der Spass dann an der Spitze: Platz eins! Und das ohne grosses Label im Rücken und mit komplett selber geschriebenen Texten – was heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Gerade in den Top Ten.

Prost: Ira May feiert ihren Charteinstieg.

Prost: Ira May feiert ihren Chart-Einstieg.

«Wir hatten nie das Ziel, mit dem Album zu charten – das muss ich ganz ehrlich sagen», erklärt Iris Bösiger, wie Ira May mit bürgerlichem Namen heisst. «Es sollte eine Platte werden, die uns gefällt und hinter der man ohne Kompromisse stehen kann.» Dass ihr genau das nun gelungen ist, macht die Sissacher Soul-Sängerin umso glücklicher.

Zu behaupten, der hohe Chart-Einstieg sei eine völlige Überraschung wäre etwas gar kokett – schliesslich war der Medien-Hype um die Baselbieterin in den vergangenen Wochen beachtlich und gipfelte auf der Titelseite der Coop-Zeitung. Dass das Abenteuer aber gleich auf dem Hitparaden-Thron endet, damit hat Ira May wirklich nicht gerechnet. «Ich sehe nicht den Hype, sondern meinen Alltag», erklärt sie. «Wir hofften es zwar – aber Platz eins ist doch ziemlich heftig.»

Wenn Ira May «wir» sagt, meint sie damit auch Shuko, der für den kompletten Album-Sound verantwortlich ist. Der Mainzer Beat-Bastler gehört zu den bekanntesten Produzenten in Deutschland und arbeitete unter anderem für Rapper wie Lil Wayne, Tyga oder Talib Kweli aus Amerika; Soprano und Sexion d’Assault aus Frankreich oder die deutschen Rap-Grössen Cro, Casper oder Sido. In der Schweiz profitierten bis jetzt etwa Gimma, Bligg und Bandit von den Beats des Deutschen. Und nun also Ira May, die seinen Sound sogar auf Albumlänge auf den Leib geschneidert bekommen hat und die auf Shukos Indie-Label Peripherique Records unter Vertrag steht.

1014546_494886983965057_465518273_o«Das war eine sehr spezielle Geschichte», sagt Bösiger über ihr Zusammentreffen mit Shuko. Eine Geschichte, die auf die Zeit zurückgeht, in der sie Musik als Hobby neben ihrer Lehre als Verkäuferin betrachtete. Die Beats kamen damals noch vom Sissacher Produzenten Sandro Purple Green, der die Früchte der gemeinsamen Arbeit ins Netz stellte. So wurde Shuko auf die Soul-Stimme aus Sissach aufmerksam.

Nachdem Ira May Ende 2012 auf Black Tigers Monsterprojekt «1 City 1 Song» den 83-Minuten-Song nach über 140 Rappern mit ihrer Stimme beendete, entdeckte SRF3-Musikredaktor Sascha Rossier die Baselbieterin, die er umgehend als «Amy Winehouse aus Sissach» anpries – ein Etikett, das der Sängerin seither viel Aufmerksamkeit einbrachte. Sie selber ist mit dem Vergleich allerdings nicht so glücklich. «Über diesen krassen Vergleich habe ich mich nie wirklich gefreut», sagt Bösiger.

Ira May: The Spell (2014).

Ira May: The Spell (2014).

Sie könne verstehen, dass gewisse Leute sich pikiert fühlen, ihr selber würde es vermutlich nicht anders gehen. «Ich finde das ein ganz schwieriges Thema: Natürlich bin ich dankbar um einen solchen Vergleich – dennoch hoffe ich, dass sich dieses Thema jetzt so schnell wie möglich erledigt.» Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Denn spätestens ab jetzt ist Ira May nicht mehr nur die…ihr wisst schon wer…aus Sissach, sondern die Baselbieterin, deren rauchige Soulstimme es ganz ohne Major-Label oder TV-Casting bis an die Spitze der Schweizer Album-Charts geschafft hat. Und das ist erst der Anfang – die Tournee hat eben erst begonnen. Und auch in Deutschland gewinnt Ira Mays Album «The Spell» langsam an Fahrt.

Tourdaten: 08.02. Mühle Hunziken Rubigen / 21.02. Kulturkarussel Stäfa / 22.02. Kufa Lyss / 28.02. Kugl St. Gallen / 01.03. Bscene Basel / 21.03. La Spirale Fribourg / 22.03. Krempel Buchs / 29.03. M4Music Zürich.

«Die BScene hat an Bedeutung gewonnen»

Luca Bruno am Donnerstag den 14. März 2013

Siebzehn Jahr, Blondes Haar… Dieses Wochenende, am 15. und 16. März 2013, geht das Basler Clubfestival BScene zum siebzehnten Mal über die zahlreichen Bühnen der Stadt. Einmal mehr geben sich also neue und alte Bekannte während zwei Tagen die Ehre und zeigen dabei die Basler Musikszene von ihrer hoffentlich besten Seite.

Viel haben wir in den letzten beiden Jahren über die BScene geschrieben. Höchste Zeit also, dass auch die Organisatoren einmal zur Sprache kommen dürfen. Deshalb standen uns Christoph Meneghetti, Präsident der BScene, und Jennifer Jans, Programmverantwortliche des Festivals, in einem längeren Gespräch Red und Antwort. Sie gewährten dabei einen ausführlichen Einblick hinter die Kulissen des Festivals…

BScene 2012: Jaro Milko & The Cubalkanics in der Kuppel. (Foto Dominik Plüss)

BScene 2012: Jaro Milko & The Cubalkanics in der Kuppel. (Foto Dominik Plüss)

Wo beginnt die Organisation einer BScene?
Christoph Meneghetti: Am Anfang einer jeden Ausgabe steht immer die Frage, wie gross die diesjährige BScene werden soll. Sobald wir dies festgelegt haben und somit wissen, welche Grössen von Clubs wir benötigen, beginnen wir damit, die jeweiligen Lokalitäten anzuschreiben. Wir sprechen uns dabei logischerweise schon weit im Vorfeld des Festivals mit den jeweiligen Clubs ab, damit sich diese das Datum des Festivals reservieren können. Über die Jahre sind zahlreiche freundschaftliche Beziehungen entstanden und dank eines intensiven Feedback- und Debriefing-Prozesses kommt es relativ selten vor, dass Clubs kein Interesse an einer Zusammenarbeit zeigen. Schliesslich darf auch nicht vergessen werden, dass die BScene für die teilnehmenden Clubs auch eine Möglichkeit sein kann, Publikum zu erreichen, welches an den anderen 51 Wochenenden des Jahres vielleicht nie bei ihnen vorbeischauen würde.
Neue Räume gehören im Idealfall dazu und trotzdem könnten wir nie eine BScene organisieren, die sich ausschliesslich aus Lokalitäten zusammensetzt, welche im Vorjahr nicht dabei waren. Die Frage, welche Clubs wir unbedingt dabei haben müssen, um das aktuelle Ausgangsverhalten der Stadt optimal wiederspiegeln zu können, stellt sich für uns aber jedes Jahr wieder aufs Neue. Selbstverständlich würden wir auch sehr gerne vermehrt kleinere und speziellere, beziehungsweise temporäre, Lokale mit ins Programm nehmen, wollen aber nicht vor bewilligungstechnische Probleme gestellt werden. Dass wir letztes Jahr mit der Jägerhalle in die Falle getappt sind, war uns Warnung genug… Diesen Beitrag weiterlesen »

Gesund und munter

Luca Bruno am Donnerstag den 24. Januar 2013
Get Well Soon

Get Well Soon: Konstantin Gropper (ganz links im Bild) und seine fünf Mitstreiter (Foto: Simon Gallus)

Im Studio fast ausschliesslich alleine, auf der Bühne dann mit bis zu sechs Mitmusikern, macht Multiinstrumentalist Konstantin Gropper alias Get Well Soon auf seiner aktuellen Europatour nun auch zum ersten Mal Halt in Basel. Die mittlerweile europaweit erfolgreiche Band aus Mannheim bringt ihren Folk-Rock, der irgendwo zwischen Friska Viljor und Efterklang anzusiedeln ist, morgen Freitag, am 25. Januar 2013, in den Rossstall der Kaserne.

Während eines Tourstopps in Brüssel nahm sich Konstantin Gropper nun Zeit, um sich mit uns telefonisch über das bevorstehende Konzert, sein aktuelles Album, italienische B-Movies, Henry Darger und seine Produktionsarbeit für andere Künstler zu unterhalten. Ein Ausflug in den Verstand von jemandem, in dessen Schlafzimmer regelmässig Ideen wie für fiktive B-Movies rund um eine scharlachrote Bestie («The Scarlet Beast O’ Seven Heads», 2012) oder Konzeptalben über den Stoizismus («Vexations», 2010) entstehen… Diesen Beitrag weiterlesen »

«Eigentlich mag ich den Amélie-Film gar nicht so»

Luca Bruno am Montag den 12. November 2012

Yann Tiersen, der Amélie-Pianist.

Sie können einem Leid tun. Diese wenigen bestimmten Künstler, die sich Jahr für Jahr auf Tour abrackern und zahlreiche gute Soloalben veröffentlichen, bis dann eines Tages einer ihrer Songs eine Werbung beziehungsweise Kinotrailer untermalen darf oder auf einem Soundtrack Unterschlupf findet und sie fortan dann auf diesen einen Song reduziert werden.

So kann also auch der mittlerweile 42-jährige Yann Tiersen auf seinen Alben noch so viele Parallelen zu Künstlern und Bands wie Andrew Bird, Sigur Rós oder den späten Talk Talk ziehen, er wird für den Rest seiner musikalischen Karriere wohl immer mit DIESEM EINEN KLAVIERSTÜCK assoziert werden. Dieses Stück, «Comptine d’ un autre été: L’après-midi», war 2001 Teil des Soundtracks zum Film «Amélie» und dürfte Yann Tiersen wohl noch lange verfolgen… und das obwohl es überhaupt nicht stellvertretend für den Rest seines musikalischen Schaffens ist.

Im Rahmen des Zürich Openairs 2012 haben wir Tiersen vor ein paar Wochen interviewt. Diesen Beitrag weiterlesen »

Am richtigen Ort

Luca Bruno am Donnerstag den 18. Oktober 2012
Fiona Daniel

Fiona Daniel (Foto: Augustin Rebetez)

Ende August veröffentlichte Fiona Daniel ihr zweites Album «Backyard» auf welchem sie angenehm an eine andere, momentan noch etwas berühmtere Fiona erinnert. Heute Donnerstag, dem 18. Oktober 2012, präsentiert die 25-jährige Zürcher Singer-Songwriterin nun besagtes Album ausgerechnet im – richtig geraten – Hinterhof, was sich wohl am besten mit der englischen Redensart «A match made in heaven» zusammenfassen lässt.

Bevor sie heute Abend nun auf der Hinterhof-Bühne anzutreffen sein wird, haben wir uns mit Fiona Daniel über ihr neustes Werk, sowie dessen Bedeutung und Hintergründe unterhaltenDiesen Beitrag weiterlesen »

«Ferni entdeckt Facebook»

gastautor am Mittwoch den 3. Oktober 2012

Nach etlichen lustigen und skurrilen Shootings war es dann endlich soweit gewesen. Am 31. Juli 2011 eröffnete mir die Spass-Community den Zutritt zum Social-Network-Riesen „Facebook“. Und nach nicht mal einem Monat durfte ich schon als Ferni Zapper 1000 Freunde dazu zählen. Jetzt fragt ihr euch sicher, wie ich das geschafft habe? Diesen Beitrag weiterlesen »

«Einer der Höhepunkte meines DJ-Lebens»

Joel Gernet am Dienstag den 20. Dezember 2011


DJ-Show mit Bazooka: Eindrücke vom «Thre3style»-Weltfinal in Vancouver.

Für DJ Bazooka ist es der grösste Triumph seiner DJ-Karriere: Am Samstag sicherte sich der 26-jährige Basler am Weltfinal des «Red Bull Thre3style»-Contest in Vancouver den zweiten Platz – gleich hinter Lokalmatador DJ Hedspin. Und vor sechzehn Konkurrenten aus aller Welt. Gekürt wurde der beste Partyrocker, der das Publikum während 15 Minuten mit Songs aus mindestens drei verschiedenen Musikgenres zum Ausrasten bringt. Kaum zurück in Basel und noch «voll verwirrt von der Zeitumstellung», schildert DJ Bazooka «die wahrscheinlich aufregendste Woche» seines Lebens, in welcher er zwei der legendärsten HipHop-Produzenten begeistern konnte. Diesen Beitrag weiterlesen »

Getting the band back together

Luca Bruno am Freitag den 21. Oktober 2011

Die besten Comebacks kommen ja meist unverhofft und so war es zum einen eine ziemliche Überraschung, zum anderen aber auch einfach nur sehr erfreulich, als vor ein paar Tagen der Presse-Newsletter mit der Ankündigung eines neuen Shilf-Albums die Runde machte. Nach einer siebenjährigen Veröffentlichungspause, erscheint nächsten Monat nun also «Walter», das neue Album von Shilf. Nach dem Sprung haben wir «Play it Safe», die Single des Albums, im Stream und die Band verrät uns ausserdem, wieso ihr Comeback eigentlich gar kein Comeback ist. Diesen Beitrag weiterlesen »