Archiv für die Kategorie ‘Luca Bruno’

Technobeats und Glockenspiele

Luca Bruno am Donnerstag den 3. März 2011

Vor ein paar Wochen haben wir es bereits angekündigt, nun ist der Zeitpunkt endlich gekommen: Die Hinterhof Bar, welche sich in den letzten zwölf Monaten als geschmackssichere Addition zur Basler Clublandschaft bewies, darf dieses Wochenende zum ersten Mal Kerzen auspusten. Wir gratulieren herzlich und freuen uns auf das musikalisch hervorragend bestückte Wochenende mit Konzerten von Pantha du Prince und Efterklang.

Pantha du Prince2007 veröffentlichte Hendrik Weber unter seinem Pseudonym Pantha du Prince sein zweites Album «This Bliss». Es sollte dies sein erster erfolgreicher Versuch sein, die Grenzen des Minimal Technos weiter auszuloten. Während seine frühen Veröffentlichungen noch sehr traditionell daher kamen, klang «This Bliss» so mechanisch durchkalkuliert, dass das Album auf den Hörer nicht nur einfach kühl, sondern irgendwie schon fast bedrohlich wirkte. Mit diesem Album schuf Weber ein faszinierendes Werk mit Blick in die Abgründe des Technos und bot gleichzeitig den perfekten Soundtrack für kalte Winterlandschaften.

Trotz dieser musikalischen Kälte war die Rezeption der Musikwelt extrem positiv. Die Website «Resident Advisor», eine der besseren Anlaufstellen für elektronische Musik im Internet, zählt «This Bliss» zu den besten 100 Alben der 00er-Jahre und Geoff Travis, Gründer des britischen Kultlabels «Rough Trade Records», war von dieser Platte so begeistert, dass er um jeden Preis Webers nächstes Album veröffentlichen wollte. Pantha du Prince wurde so nicht nur zum ersten deutschen Künstler, der bei Rough Trade unter Vertrag steht, auch würde er damit den Nachfolger zu «This Bliss» bei einem Label veröffentlichen, welches sich in den Jahren zuvor hauptsächlich mit vielgelobten Releases aus dem Garagen und Indie Rock-Bereich (z.B. «Is This It» von den Strokes oder «Up The Bracket» von den Libertines) auszeichnete. Die Weichen für ein transzendentales Werk waren also gestellt.

Vor den Aufnahmen zu seinem nächsten Album tourte er 2009 als Supportact mit dem Animal Collective durch Europa und entwickelte sich so zu einem verlässlichen Liveact. Anschliessend reiste er in die Schweizer Alpen, um dort die Geräusche der Wälder aufzunehmen und sich von der Umgebung inspirieren zu lassen. Und es hat gewirkt. Mit «Black Noise», welches letzten Februar erschien, hat es Pantha du Prince nicht nur geschafft, seine Klangpalette nochmals um ein Vielfaches zu erweitern, durch die für ihn ungewohnten organischen Einflüsse konnte er seiner vormals sterilen und berechnenden Musik so Menschlichkeit und Wärme hinzufügen. «Black Noise» zeichnet sich ausserdem durch eine in der Technomusik bislang selten gehörte Dramaturgie aus – und das, obwohl Weber hauptsächlich wortlose Geschichten erzählt.

Pantha du Prince war zum letzten Mal im Januar 2009 in Basel zu Gast. Damals noch in der Übergangsphase, tritt er diesen Freitag nun zum ersten Mal mit dem vollendeten Werk hier auf.

Ebenfalls nicht zum ersten Mal in der Stadt ist das Folk Rock-Ensemble Efterklang. 2010 veröffentlichen sie ihr aktuelles Album «Magic Chairs» und begeisterten damals mit haufenweise Glockenspiel und Handclaps den 1. Stock.

DEfterklangas Quartett aus Dänemark ist in der Zwischenzeit allerdings nicht etwa untätig geblieben. Im letzten August zog man sich mit vier zusätzlichen Livemusikern auf eine kleine Insel vor der dänischen Küste zurück und nahm in Zusammenarbeit mit Vincent Moon den Film «An Island» auf. Moon kennt man durch seine essentiellen Videos für «La Blogothèque», bei denen er Bands in einer unerwarteten Location auftreten lässt, oder durch seine Arbeit bei Videoclips für The National oder R.E.M.

Vor ihrem Liveauftritt diesen Samstag werden uns Efterklang diesen Film in einem exklusiven Screening präsentieren und uns anschliessend mit ihrer unglaublich grossen Spielfreude, die man unbedingt live erleben muss, beehren. Wie auf all ihren Touren treten Efterklang zu acht auf und haben nebst angesprochenem Glockenspiel auch Bläser im Gepäck dabei. Wir freuen uns auf das Mini-Orchester im Hinterhof.

Abgerundet werden beide Abende durch zahlreiche DJ-Sets: Am Freitag werden u.a. Nik von Frankenberg und Thom Nagy, die bereits letztes Wochenende Ricardo Villalobos beim Presswerk-Finale an die Wand gespielt haben, hinter den Plattentellen stehen und am Samstag gibt’s elektronisches von den Lokalhelden Zaber Riders, sowie Hits aus der Indiedisco vom IndieNet.ch-DJ-Team.

Pantha du Prince: Diesen Freitagabend (4. Februar) live im Hinterhof. Bar: 20:00, Beginn: 23:00.
Efterklang: Diesen Samstagabend (5. Februar) live im Hinterhof. Screening
«An Island»: 20:30, Konzert: 22:15.

Europa endlos

Luca Bruno am Dienstag den 22. Februar 2011

Mitte 2006 war es, als jeder Besitzer eines gutsortierten Plattenladens notfallmässig ein «Ed Banger»-Regal nahe seines Eingangs installieren musste und an Indie Rock-Parties alle nur noch die neuen Singles von Digitalism oder Justice hören wollten. Elektronische Musik mit «Rockstar»-Attitüde war plötzlich im Trend und auch die Musikpresse, welche in den Jahren zuvor damit beschäftigt war, die wiederauferstandene britische Gitarrenmusik zu zelebrieren, fand Gefallen an dieser neuen Szene. Selbst das britische Musikmagazin NME, bei welchem traditionell die Gitarre immer an erster Stelle steht, sprang ziemlich schnell auf diesen Zug auf, und in den kommenden Monaten grinsten buntgekleidete Bands wie die Klaxons oder Shitdisco vom Frontcover. Das Genre «Nu Rave» war geboren, und schrille Keyboardklänge, treibende Basslinien und Glowsticks gehörten für die kommenden 12 Monate zum Standardrepertoire jeder neuen Band.

Wie immer, wenn der Vorrat an geeigneten Bands für das neugeschaffene Genre im eigenen Land knapp wird, sorgt das europäische Festland unfreiwillig für Nachschub. So wurden kurzerhand auch Bands wie Datarock aus Norwegen oder Goose aus Belgien zu einem Teil dieser „Nu Rave“-Szene ernannt – und das obwohl ihre Debütalben schon seit über einem Jahr erhältlich waren.

Doch wie schon zahlreiche andere Trends zuvor, war auch die Halbwertszeit von «Nu Rave» nur von kurzer Dauer und wenn Goose nun knapp 4 Jahre nach «Nu Rave» ein Gastspiel in der Kaserne geben, stellte sich eigentlich nur eine Frage: Was blieb übrig vom Hype?

Im Pressetext zum Konzert kündigen Goose an, dass die Hauptinspiration für ihr letzten Oktober erschienenes zweites Album «Synrise» die Musik des Discoproduzenten Giorgio Moroder gewesen sei. Schnell dürfen wir an diesem Samstagabend erfreut feststellen, dass für dieses eine Mal der Pressetext auch tatsächlich die Wahrheit sagt. Anstatt mit dem Haudrauf-Electrorock ihres ersten Albums «Bring It On» beginnen die 4 Belgier Ihren Auftritt nämlich mit dem Titeltrack von «Synrise». Dort stapeln Goose nun über 10 Minuten hinweg minutiös genau Synthesizer- und Keyboard-Linien übereinander und lassen ein unaufhaltbares Monster auf das Publikum los. Auch «Can’t Stop Me Now», die Leadsingle ihres neuen Albums, welche in der Studioversion platt und leblos klingt, erwacht kurz danach durch die exakte Arbeit des Quartetts zu neuem Leben. Und als die vier Belgier dann anschliessend mit «Black Gloves» und «Bring It On» die Hits ihres Debütalbums auspacken, ist die Stimmung endgültig auf dem Höhepunkt. Moroder, Kraftwerk und New Order: Während den ersten 25 Minuten machen Goose alles richtig und beweisen eindrücklich, dass sie den Hype überlebt haben. Das Publikum im Rossstall dankt es ihnen während jeder beatlosen Sekunde mit Szenenapplaus.

Doch so fulminant wie Goose beginnen, so schnell scheint ihnen in der Mitte des Sets die Puste auszugehen. Die Band interagiert zwar gekonnt mit dem Publikum, doch alle Spielfreude der Welt kann nicht über die Eintönigkeit ihrer weniger bekannten Songs hinwegtäuschen. Spätestens dann aber, als die vier gegen Ende ihres Hauptsets mit «British Mode» zum letzten Feuerwerk ansetzen, bleibt im Rossstall wieder kein Fuss mehr länger als eine Sekunde auf dem Boden.

Nach einer guten Stunde Spielzeit ist kein T-Shirt mehr trocken und die Band verabschiedet sich mit den Worten «Tomorrow, we’re going back to Belgium. The first thing that we’re gonna say to our people is: BASEL ROCKS!». Wir finden: Goose auch.

«Ich möchte gehört werden»

Luca Bruno am Donnerstag den 17. Februar 2011

Musikjournalisten machen es sich sehr gerne sehr einfach. So wird neuerdings beispielsweise jede aufstrebende junge Künstlerin mit Akustikgitarre ohne genauer hin zu hören kurzerhand dem Musikstil «Sophie Hunger» zugeordnet. Dabei steht eigentlich ausser Frage, dass auch das Genre «Singer/Songwriter» in so vielen Facetten daherkommt, dass man es eigentlich nicht auf eine einzige Referenz reduzieren sollte.

Diesen Samstag (19. Februar) wird uns Lena Fennell ihre Interpretation des Genres «Singer/Songwriter» darbieten. An diesem Abend wird die 26-Jährige nämlich im Parterre ihr Debütalbum «Nauticus» taufen, welches vor knapp einer Woche erschienen ist. Grund genug also, kurz vor der bevorstehenden Plattentaufe mit ihr über ihr Album, ihre Ambitionen und Sophie Hunger-Vergleiche zu reden.

Stört dich die Tatsache, dass jede aufstrebende Schweizer Singer/Songwriterin sofort mit Sophie Hunger verglichen wird?
Lena Fennell:
Sophie Hunger ist eine tolle Musikerin und mir persönlich gefällt ihre Musik ausgezeichnet. Der Vergleich stört mich also keinesfalls, ich empfinde ihn eigentlich sogar als Kompliment. Die mediale Aufmerksamkeit, die Sophie Hunger momentan erhält, öffnet auch Türen für andere Songwriterinnen, also kann mir der Vergleich eigentlich nur recht sein.
Wer allerdings dazu bereit ist, genauer hinzuhören, wird merken, dass nicht jede junge Schweizer Singer/Songwriterin mit Akustikgitarre auch automatisch die gleiche Musik macht. Wer sich «Nauticus» anhört, wird schnell feststellen, dass Sophie Hunger und ich zwei komplett verschiedene Musikerinnen sind.

Seit 2007 spielst du Konzerte, dein Debütalbum erscheint aber erst jetzt. Warum hast du so lange mit der Veröffentlichung eines Albums gewartet?
Ich habe während den letzten Jahren mit vielen verschiedenen Personen und Formationen zusammengearbeitet und zahlreiche Demos aufgenommen. Der richtige Zeitpunkt, meine Songs auf einer Platte festzuhalten, ist allerdings erst jetzt gekommen. Für mich war es immer wichtig, für meine Aufnahmen eine Band zu finden, auf die ich mich jederzeit verlassen kann und mit welcher «es» einfach stimmt. Mit Antoine Kauffmann (Schlagzeug) und Pascal Ujak (Bass) habe ich nun zwei Mitmusiker, mit denen die Zusammenarbeit hervorragend klappt.
«Nauticus» sind die ersten Aufnahmen von mir, die ich mir auch nach dem Aufnahmeprozess sehr gerne anhöre und dabei nie das Gefühl habe, dass sie bereits wieder veraltet sind.

Was versprichst du dir vom Release deines Debütalbums?
Ich möchte gehört werden. Wer auch immer behauptet, es sei ihm egal, ob seine Musik gehört wird oder nicht, ist nicht ehrlich. Ich wünsche mir jedoch nicht nur, dass sich möglichst viele Leute mein Album anhören werden, sondern dass sie zu meinen Konzerten kommen werden. Konzerte geben ist schliesslich trotz Veröffentlichung meines Albums noch immer mein Kerngeschäft. Es gibt nichts Schöneres, als die Atmosphäre in einem Club zu spüren und mit eigenen Augen zu sehen, was die eigene Musik bei anderen auslöst.
Ausserdem hoffe ich, dass sich mit dem Release von «Nauticus» der Radius meiner Livekonzerte vergrössern wird. Ich würde gerne in der Romandie spielen, und selbstverständlich bin ich auch dem Ausland nicht abgeneigt.

Während die eine Hälfte von «Nauticus» ganz traditionell in einem Studio aufgenommen wurde, hast du die andere Hälfte bei dir zu Hause oder am Rhein aufgenommen. Was hat der Rhein, welcher auch Inspiration für den Titel deines Debütalbums war, für eine Bedeutung für dich?
Der Rhein ist ein Ort, an welchem ich mich früher wie heute oft aufgehalten habe und mich jederzeit erholen konnte. Mir war es wichtig, dass genau diese Stimmung, das Gefühl von Gelassenheit und Harmonie, ebenfalls auf dem Album repräsentiert wird.

Und inwiefern ist die Musik von anderen Künstlern eine Inspiration für dich?
Ich habe zwar einen ziemlich breiten Musikgeschmack, bin allerdings nicht eine Person, die einzelne Elemente oder Sounds bewusst in die eigene Musik einbaut. Ich denke, dass mich die Musik von anderen Künstlern oder Künstlerinnen eher auf emotionaler und unbewusster Ebene inspiriert. Ein Beispiel, das mir spontan einfällt, das mich bewusst inspiriert hat, ist das Fingerpicking des britischen Künstlers Fink.

Dein Album wird diesen Samstag im Parterre getauft. Hast du etwas Besonderes geplant?
Ja! Meine Kernformation wird von zwei zusätzlichen Musikern und einer Gastsängerin unterstützt. Unter anderem wird Jan Krattiger, ehemaliger Gitarrist von Mañana, seinen Teil zu diesem Abend beisteuern. Ausserdem werde ich zum ersten Mal ein Cover spielen, welches vielen Baslerinnen und Baslern bekannt vorkommen wird. Als besonderes Extra wird es eine limitierte, mit Goldstift nummerierte Edition des Albums zu kaufen geben, so dass sich alle Besucherinnen und Besucher eines der ersten hundert Exemplare meines Albums sichern können.

Lena Fennell: Diesen Samstagabend (19. Februar) live im Parterre. Türöffnung: 20:00, Beginn: 20:30.

The Wave Pictures: Die Messlatte liegt hoch

Luca Bruno am Donnerstag den 10. Februar 2011

Diesen Freitagabend (11. Februar) treten The Wave Pictures zum zweiten Mal im 1. STOCK in Münchenstein auf. Die Musik des Trios aus Wymeswold, eine kleine Stadt irgendwo im englischen Nirgendwo, orientiert sich zwar an amerikanischen Lo-Fi Helden wie Jonathan Richman oder den Feelies, könnte jedoch britischer nicht sein. Doch David Tattersalls smarte Lyrics kommen nicht nur mit einer gesunden Portion britischer Nonchalance daher, sie lassen sich auch endlos zitieren. So findet sich auf den bisher erschienenen neun Alben der Band garantiert ein Satz für jede Lebenslage wieder.

Als das Trio am 1. Februar 2009 zum ersten Mal in Münchenstein spielte, verabschiedete es sich nach knapp 50 Minuten Spielzeit mit den Worten «We’re gonna take a short break and will be back in a few minutes for another set. Stay tuned!» vom Publikum. Als die Band dann nach einer kurzen Pause wieder auf die Bühne trat, spielten sie tatsächlich nochmals zwei volle 50-minütige Sets. In insgesamt drei Stunden gab es an diesem Abend somit fast jeden Song aus der ausführlichen Diskographie der Band zu hören. Ein Sonntagabend, von dem man im 1. Stock auch knapp zwei Jahre später noch schwärmt.

Wer heute einen Blick auf ebenjene Diskographie wirft, stellt fest, dass das Trio in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben ist. Seit ihrem letzten Auftritt im 1. Stock haben sich schon wieder zwei neue Alben und vier neue Singles zum ohnehin schon üppigen Output der drei Briten dazugesellt. Und mit «Beer In the Breakers», welches diesen April erscheinen soll, steht bereits das nächste Album in den Startlöchern. Es wäre vielleicht ein wenig zu viel verlangt, aufgrund der vielen neuen Songs nun sogar vier Sets zu erwarten, die Messlatte liegt jedoch auf alle Fälle hoch.

The Wave Pictures: Diesen Freitagabend (11. Februar) live im 1.STOCK. Türöffnung: 21:00, Beginn: 21:45.

Nichts für die kalte Jahreszeit

Luca Bruno am Dienstag den 8. Februar 2011


Laura Veirs‘ aktuelles Album «July Flame» erschien zwar letzten Januar, ihre unprätentiösen Folksongs sollte man jedoch, wie uns bereits der Titel des Albums verrät, viel besser im Juli hören. Und auch die Vorgängeralben – seit 1999 sind sieben Alben der Singer/Songwriterin aus Portland erschienen – sind mit ihrem warmen, countryesquen Sound am Besten im Sommer aufgehoben.

Auf «July Flame» steuert My Morning Jacket-Sänger Jim James auf mehreren Songs die Harmonien bei und Colin Meloy, Sänger der Decemberists, bezeichnete das Album gar als sein Lieblingsalbum von 2010. Während Veirs in Folkmusik-Kreisen also ein hohes Ansehen geniesst, blieb ihr der grosse Durchbruch bislang jedoch verwehrt. Zwar würde es nie jemand wagen, ein schlechtes Wort über die warmen Melodien ihrer Songs zu verlieren. Doch auch für so exzellente Alben wie «Carbon Glaciers» (2004) oder «Year Of Meteors» (2005) bleibt es am Ende dann doch beim «7 von 10 Punkten»-Review. Laura Veirs‘ Musik sei zwar «schön», kommt jedoch mit zu wenig Kanten daher, heisst es dann meistens.

Aber wie so oft trügt der erste Blick und sobald man ein wenig genauer hinhört, wird man mit Zeilen wie «I can smell the smoke from your fire, Babe, but I’ll leave you alone and sleep in this lonely cave» konfrontiert. Ziemlich schnell wird klar, dass sich Veirs vor Kanten also keineswegs scheut. Tiefgründige Probleme werden angesprochen. Laura Veirs macht sich jedoch einen Spass daraus, diese in liebliche Melodien zu verpacken. Die Fassade bröckelt und urplötzlich eignet sich «July Flame» doch auch für Wintermonate.

Aber auch wenn Veirs gerne über Gefühle singt, die irgendwo Schiffbruch erlitten haben und auf ihren Pressefotos einen leicht schrulligen Eindruck hinterlässt, haben wir es hier nicht mit einer Einzelgängerin zu tun. Nicht nur tritt sie diesen Mittwoch, dem 9. Februar 2011, im Parterre mit Begleitband auf, im Song «Little Deschutes» singt sie schliesslich auch «I want nothing more than to float with you / I want nothing more than to dance with you». Ab und zu lohnt es sich dann eben auch, ein drittes Mal hinzuschauen.

Laura Veirs, mit Band: Diesen Mittwochabend (9. Februar) Live im Parterre. Beginn: 20:00.

Konzerte im Hinterhof

Luca Bruno am Mittwoch den 26. Januar 2011

Felix Bossel, Betreiber des 1. STOCKs in Münchenstein, behauptete vor ein paar Wochen, dass kulturell wirklich spannende Sachen oftmals an der Peripherie entstehen. Er behält weiterhin Recht. Für gute Konzerte im Raum Basel setzt man sich nämlich noch immer am besten in die Tramlinie 10 und fährt Richtung Münchenstein. Neuerdings kann man allerdings bereits ein paar Tramstationen früher aussteigen.

Vor einem Jahr liess sich die Hinterhof Bar am Soon-to-be-Kulturhotspot Dreispitz nieder, und während man sich im ersten Jahr dort hauptsächlich der elektronischen Tanzmusik fürs Wochenende verschrieben hatte, dürfen wir mit einem Blick aufs aktuelle Programm nun erfreut feststellen, dass man im neuen Jahr vermehrt auf Livekonzerte setzen möchte. Möglich gemacht hat das ein grosszügiger Umbau über die Jahreswende, bei welchem unter anderem eine grössere Bühne entstanden ist. Unsere Befürchtung, dass uns in Basel die Konzertbühnen ausgehen, scheint sich also doch nicht zu bewahrheiten.

Besonders das Wochenende vom 4. und 5. März gilt es rot im Kalender zu markieren. Am 4. März wird uns Hendrik Weber alias Pantha du Prince, dessen Album «Black Noise» eines der grossen Highlights von 2010 war, mit seinem Minimal Techno beehren, und nur einen Tag später erwartet uns die dänische Folk-/Post-Rock-Truppe Efterklang, die ja bereits letztes Jahr im 1. Stock begeisterten. Vor dem Konzert von Efterklang wird uns die Band ausserdem ihren Film «An Island» zeigen, der letzten August in Zusammenarbeit mit «La Blogothèque»-Gründer Vincent Moon entstanden ist. Konzert und Screening in einem also.

Die Konzertsaison im Hinterhof startet allerdings bereits heute. Das belgische Duo My TV Is Dead macht den Anfang, und Bands wie Soulwax, dEUS oder Ghinzu beweisen ja schon seit Jahren, dass «Belgien» ein Qualitätslabel für gute Popmusik ist.

My TV Is Dead: Diesen Mittwochabend (26. Januar) Live im Hinterhof. Bar ab 20:00, Beginn: 21:30.

Lo-Fi im Parterre

Luca Bruno am Dienstag den 11. Januar 2011
James Legeres

James Legeres

Real Estate, Times New Viking oder Wavves. Nur einige Beispiele aus den letzten 3 Jahren, die beweisen, dass «Lo-Fi » wieder voll im Trend liegt. Schliesslich braucht es für eine gute Platte in erster Linie gute Melodien und für solche reicht auch ein Vierspurrekorder aus. Vergangenen Samstag waren im proppenvollen Parterre mit James Legeres und The Golden gleich zwei Basler «Lo-Fi»-Hoffnungen am Start.

Alain Meyer alias The Golden ist hauptberuflich Gitarrist von Sheila She Loves You. 2008 gewann das Quartett den Sprungbrett-Contest, letztes Jahr veröffentlichten sie mit «Esztergom» ihr vielgelobtes Debütalbum und generell gelten sie als eine der grösseren Pophoffnungen der Stadt. Auf seinem Seitenprojekt The Golden schlägt Meyer jedoch viel ruhigere Töne als seine Hauptband an. So erinnern die Aufnahmen auf seiner selbstveröffentlichen EP «Hidden Mouth» an Sufjan Stevens oder Elliott Smith. An Konzerten tritt The Golden allerdings als komplette Band auf. So wird Meyer von einer Gitarristin und 2 Mitgliedern seiner Hauptband unterstützt.

Live klingen The Golden daher vielleicht nicht mehr ganz so «Lo-Fi» wie auf ihren Aufnahmen, an Authentizität mangelt es jedoch nicht. Herzerwärmenden Zeilen wie «Lay your light in my eyes, you’re all i want to see» mögen auf Papier vielleicht kitschig klingen, wenn man der Band jedoch dabei zuschauen kann, mit wie viel Spielfreude und Charme sie ihre Songs darbieten, erkennt man schnell, wie viel Wertschätzung sie jeder einzelnen Minute ihres Auftritts entgegenbringen. Alain Meyer sagt selbst, dass die relativ seltenen Liveauftritte als The Golden dazu führen, dass er jedes Konzert als etwas ganz Besonderes ansieht. Man merkt es.

Auch James Legeres, die Headliner des Abends, setzen konsequent auf eine «Lo-Fi»-Ästhetik. Und auch für James Legeres ist «Lo-Fi» nicht etwa ein Ausweg, sondern eine bewusste Wahl. Eine Wahl, die sie mit Freude zelebrieren. Drummer Tobias Koch mimt in der Mitte des Sets den Alleinunterhalter und zaubert aus ein paar simplen Keyboard-Presets einen grossartigen Popsong. Man wähnt sich urplötzlich auf einem Kreuzfahrtschiff oder auf einen High School-Abschlussball irgendwo in der US-amerikanischen Provinz. Szenen, wie man sie eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt.

James Legeres‘ Musik ist abwechslungsreich, kreativ und kommt mit sehr viel Charme daher. In ihrem Auftritt finden sich ähnlich viele Ideen wieder, wie auf einer Guided By Voices-Platte. Doch wo Robert Pollard wusste, dass seine Ideen meist nur für zwei Minuten reichen, verpassen es James Legeres einige Male, am richtigen Zeitpunkt die Pointe zu setzen. Das Konzert zieht sich unnötig in die Länge und wird gegen Ende so zu einer Ausdauerübung. Für ein nächstes Konzert wäre es also zu hoffen, dass James Legeres nicht nur ihre Klangästhetik, sondern auch die eigene Setlist minimal halten würden.

The bianca Story zu Hause

Luca Bruno am Samstag den 8. Januar 2011


Seit kurzem ist «Coming Home», die brandneue Single von The bianca Story erhältlich. Zur Taufe dieses Songs veranstaltete die Band nun gestern Abend genau das, was der Titel des Songs vermuten lässt: Ein Homecoming-Konzert im Rossstall der Kaserne Basel.

Auf angesprochener neuen Single, welche die Band ihrem verstorbenen Förderer Nigel Paul Day gewidmet hat, präsentieren sich The bianca Story verletzlich und intim. Im dazugehörigen Video schimmert echte Melancholie durch den «Pop-Art»-Vorhang der Band. Umso enttäuschender ist es also, dass sich die Band gestern Abend als komplett austauschbar präsentierte.

Vor 3 Jahren fragte die deutsche Zeitschrift Musikexpress im Review zu ihrem Debütalbum «Hi Society!», ob man aufstrebenden Bands im Jahr 2008 eigentlich noch einen Gefallen tut, wenn man sie mit Bands wie den Strokes oder Franz Ferdinand vergleicht. Drei Jahre später gilt es ernüchternd festzustellen, dass The bianca Story auch weiterhin nichts gegen diese Vergleiche unternehmen. Sänger Elia Rediger hat seinen Alex Kapranos zwar vor längerer Zeit abgelegt, die Post-Punk-Gitarren, die an die Revialwelle von Mitte letzter Dekade erinnern, sind allerdings immer noch da und klingen weiterhin überholt.

Seit den letzten Personalwechseln sitzt nun Lorenz Hunziker, vormals bei Mañana, hinter dem Schlagzeug von The bianca Story. Zweifelsohne eine willkommene Addition zur Band. Er ist es nämlich auch, der sich während der ersten Hälfte des Konzertes allergrösste Mühe gibt, mit seinem druckvollen Schlagzeugspiel den Songs mehr Leben einzuhauchen. Als er gegen Mitte des Sets jedoch zu Höchstform aufläuft, wird er unnötigerweise ans elektronische Schlagzeug verbannt. Getaucht in rotes Licht versuchen The bianca Story nun, mit einem ruhigen Stück Intimität aufzubauen. Sie scheitern. Nur eines von vielen Beispielen, mit denen The bianca Story den Spannungsaufbau ihres eigenen Konzertes sabotieren.

So spielen sie auch ihren Hit «Tick Tack» in einer leicht veränderten Version, welche die Originalversion des Songs nicht verbessert. In der Bridge des Songs tauchen aus dem Nichts knackige «Dance-punk»-Gitarren auf, und für einen kurzen Moment könnte man meinen, dass die Band nun gleich The Raptures «House Of Jealous Lovers» Tribut zollen wird, aber schon 5 Sekunden später hat sich der Song wieder in sich selbst verloren und wird unter Keyboardflächen zerdrückt.

Die Call-and-Response-Einlagen, die seit Jahren zu einem festen Bestandteil von Konzerten der Band gehören, werden auch dieses Mal wieder euphorisch aufgenommen und gegen Ende des Konzertes gibt es im Rossstall sogar den einen oder anderen Crowdsurfer wahrzunehmen. Die Band hat ihr Publikum ohne Zweifel im Griff und zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass sich die Band auf der Bühne nicht wohlfühlt. Es gibt absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn sich eine Band auf der Bühne möglichst vielseitig zeigen will, der gestrige Abend hat jedoch gezeigt, dass The bianca Story es zu vielen Recht machen wollen. Anstatt sich tiefer mit der Materie auseinanderzusetzen, kratzt man immer noch an zu vielen verschiedenen Oberflächen.

So ist es umso verwunderlicher, wenn die Band im letzten Song des Abends «We are living for a brand new vision» proklamiert. Von welcher Vision die Band da spricht, ist nämlich weiterhin nicht nachvollziehbar.

«Das Volkshaus ist eine riesige Kiste»

Luca Bruno am Mittwoch den 15. Dezember 2010

Seit letztem Donnerstag ist die Katze aus dem Sack: Die neuen Betreiber des Volkshauses heissen Leopold Weinberg und Adrian Hagenbach. Die beiden Zürcher, die sich unter dem Namen «Jugendstil AG» mit ihrem Konzept gegen zahlreiche Bewerber aus Basel durchsetzen konnten, kündigten unmittelbar nach Bekanntgabe des Juryentscheids in einer Medienmitteilung an, auch weiterhin auf die Schwerpunkte «Musik und Konzerte» setzen zu wollen.

Seite 14: Musterbespielungsplan

Wir haben die Bewerbungsmappe der «Jugendstil AG» mittlerweile genauer unter die Lupe genommen und als wir den fiktiven «Musterbespielungsplan Mai 2011» (siehe Bild links) entdeckt haben, sind wir stutzig geworden: Rainhard Fendrich? Maria Mena? «Flames of the Dance»? Entspricht dieses Musterprogramm wirklich den Vorstellungen der neuen Betreibern, dann erwartet uns zukünftig ein Musikprogramm, welches meilenweit vom vielschichtigen und abwechslungsreichen Programm, welches uns Booker Heinz Darr in den letzten 3 Jahren geboten hat, entfernt sein wird. Künstler wie Grizzly Bear, Ghostface Killah oder The Whitest Boy Alive werden den Weg ins Volkshaus wohl nicht mehr finden.

Anfang Jahr haben über 5‘000 Basler eine Petition des Komitees «Popstadt Basel» mit einer Unterschrift unterstützt. Diese Petition forderte nicht nur einen Erhalt des Volkshauses, sondern auch eine attraktive Musikprogrammierung, die sich an Clubs wie dem Fribourger «fri-son» oder der «Laiterie» in Strasbourg orientieren soll – Clubs also, die sich seit Jahren für ihr abwechslungsreiches und vor allem alternatives Musikprogramm auszeichnen. Wir haben bei Lukas Heydrich, Initiator und Vorsteher des Komitees, nachgefragt, was er von den aktuellen Entwicklungen rund ums Volkshaus hält.

Werden sie mit den neuen Betreibern Kontakt aufnehmen und sie an die Petition erinnern?
Lukas Heydrich:
Ganz klar Ja. Wir haben die «Jugendstil AG» bereits kontaktiert und werden mit ihnen diesbezüglich das Gespräch suchen.

Wie lautet ihr Ersteindruck zum Konzept der «Jugendstil AG»?
Wenn ich mir das Konzept anschaue, sehe ich ein sehr überzeugendes Gastro- und Hotellerie-Konzept. Die Bespielung der Säle kommt jedoch noch sehr profillos daher und entspricht überhaupt nicht dem, was wir mit unserer Petition damals erreichen wollten. Da müssen wir auf alle Fälle nachhaken. Grundsätzlich hat das Jahr 365 Tage und die neuen Betreiber sind zweifelsohne an einem erfolgreichen Betrieb interessiert und daher für Drittanbieter offen. Die verschiedenen Räumlichkeiten können also vielseitig genutzt werden. Jetzt geht es darum, dass die regionalen Anbieter dieses Angebot auch annehmen. Die Infrastruktur, die ganz am Anfang der Petition stand, sollte ja nun kein Problem mehr sein.

Der fiktive «Musterbespielungsplan» lässt nicht gerade auf ein kreatives Musikprogramm hoffen. Wären sie mit den anderen eingereichten Konzepten glücklicher gewesen?
Auch «act entertainment» und die «AVO Session» sind nicht gerade für ihr Independent-Programm berühmt. Und ob das Volkshaus von Baslern oder Zürchern geführt wird, ist mir schlussendlich egal. Da wehre ich mich klar gegen dieses zum Teil vorherrschende kleinräumliche Denken gewisser Personen. Man muss den Betreibern einfach darlegen, dass in Basel ein grosses Bedürfnis nach mittelgrossen Acts aus dem Independent-/Alternativbereich besteht und sich ein solches Programm auch erfolgreich durchführen lässt. Die Devise war so oder so, dass wir wachsam bleiben müssen – egal wer am Ende das Rennen machen würde.

Wie sieht für Sie eine realistische zukünftige Nutzung des Volkshauses aus?
Die verschiedenen Konzepte wollten alle auf das Gleiche hinaus: Ein neues Gastro-Konzept muss her, die Verwaltung muss raus und die Säle müssen intensiver genutzt werden. Wenn im Konzept der «Jugendstil AG» beispielsweise Platz für wöchentlich zwei Konzerte im Bereich «Independent» Platz ist und dies auch konsequent als eigenständige Veranstaltungsreihe vermarktet und wahrgenommen wird, dann wäre dies bereits grossartig. Wenn an den restlichen Abenden Emil und Diashow angesagt ist und dies das Stammpublikum so akzeptiert – man darf nicht vergessen, dass eine Location auch über eine gewisse Glaubwürdigkeit verfügen muss – dann kann ich damit gut leben. Auch darf nicht vergessen werden, dass das Volkshaus eine riesige Kiste ist, womit auch ein grosses unternehmerisches Risiko verbunden ist. Es braucht also auch die rein kommerzielle Schiene, wie es übrigens auch bereits unter Heinz Darr der Fall war.

Und falls nun doch alle Stricke reissen sollten und sich die Programmierung der «Jugendstil AG» nicht mit den Forderungen eurer Petition vereinbaren lässt, haben sie Alternativen in der Hinterhand?
Zuerst einmal abwarten und Tee trinken. Wie gesagt: Wir müssen nun auf die Leute zugehen und abklären, was möglich ist – erst dann können wir weiterplanen. Eine Petition ist ja unverbindlich. Notfalls müsste man halt bei der Kaserne nochmals ansetzen. Die Regierung hat ja bewusst ein Projekt gewählt, welches nicht mit der Kaserne konkurrieren soll – das ist für mich der heikelste Punkt. Eigentlich heisst das ja, dass die Kaserne nun das Programm des Volkshauses weiterführen muss – und da sehe ich schwarz.

«Do you understand english? English sucks, english sucks…»

Luca Bruno am Montag den 13. Dezember 2010

Vorgestern haben wir euch von den beiden Mixtapes des New Yorker Rapkollektivs Das Racist vorgeschwärmt. Gestern Abend haben wir im 1.STOCK nun gleich selbst überprüft, ob das Brooklyner Trio seine Versprechen auch Live einhalten kann.

Zuerst allerdings die Aufwärmübungen, die an diesem Sonntagabend von der jungen New Yorkerin Tecla übernommen werden. Mit ihren synthesizer-lastigen Popsongs bringt sie während 15 Minuten zumindest die ersten Reihen mehrmals zum Hüpfen. Ein Versprechen für die Zukunft.

Im Verlaufe des Abends bezeichnen Das Racist den mittlerweile gut gefüllten 1. Stock geschätzte 20 Mal als «super dope». Auf ihrem Track «hahahaha jk?» rappen Das Racist jedoch «We’re not joking, just joking, we are joking» und in der Tat konnte man sich das ganze Konzert über nicht ganz sicher sein, ob die drei New Yorker wirklich Gefallen am Basler Publikum gefunden haben oder ob wir gerade veräppelt werden. «Do you understand english?», wollten die Drei etwa von der johlenden Menge wissen. «English sucks, english sucks, english sucks…» gab es als Antwort.

Die Herren sind Meister im Vor-den-Kopf-Stossen, unterwegs auf dem schmalen – und unterhaltsamen – Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Wen wundert es da noch, dass wenn Das Racist plötzlich zum Publikum meint «shut up». Zuerst mit ernstem Gesicht, dann mit breitem Kiffergrinsen. Eines steht fest: Die Drei haben jede Menge Spass auf der Bühne – zumindest unter sich. Das Airhorn wird rege betätigt und auch auf das in der Ecke stehende Drumkit wird immer mal wieder eingehauen.

Das Racist fordern «mehr Pizza» auf den Monitoren, ihren Hit «Combination Pizza Hut and Taco Bell» verweigern sie uns jedoch. Hits wie «Who’s That? Brooown!» oder «You Oughta Know» machen die Absenz ihres Breakout-Hits jedoch vergessen.

Zum Abschluss erklingt dann «Simply the Best» von Tina Turner aus den Boxen – um diesem Motto auch wirklich gerecht zu werden, hätte uns Das Racist allerdings gerne mehr als 30 Minuten unterhalten dürfen.