Archiv für die Kategorie ‘Luca Bruno’

Ein Wiedersehen mit Freunden

Luca Bruno am Dienstag den 5. Februar 2013

Efterklang und Hinterhof: Freunde fürs Leben! Bereits 2011, als der Hinterhof seinen ersten Geburtstag feiern durfte, war die Folk Rock-Truppe aus Dänemark der Ehrengast des Abends und nun, auf den Tag genau (!) zwei Jahre später, ist das Ensemble aus Kopenhagen erneut zu Besuch. Die Wiedersehensfeier zwischen den drei Dänen, ihren zahlreichen Begleitmusikern und dem Hinterhof findet heute Dienstagabend, am 5. Februar 2013, statt.

Mit im Gepäck haben Casper Clausen, Mads Christian Brauer und Rasmus Stolberg aber nicht nur ihr ständiges Begleitorchester, sondern auch ihr aktuelles Album «Piramida», für dessen Aufnahmen man sich letztes Jahr während rund neun Tagen in die Pyramiden begab… allerdings nicht in diejenigen von Gizeh, sondern in jene auf den Spitzbergen. Und wie auf dem mittlerweile vierten Album der Band zu hören ist, haben sich diese norwegischen Pyramiden – in Wirklichkeit eine verlassene russische Kohlemine auf dieser weit im Norden abgelegenen Inselgruppe – für Efterklang als durchaus fruchtbarer Geräuschefundus entpuppt. Diesen Beitrag weiterlesen »

Auf in die letzte Runde

Luca Bruno am Freitag den 25. Januar 2013

Get on your dancing shoes! Prins Thomas, John Roberts (o.), Nathan Fake, Marek Hemmann (u.)

Während andernorts die Tore bereits nächstes Wochenende für immer schliessen, bleibt uns der Hinterhof – zumindest an seinem jetzigen Ort – noch für mindestens 11 Monate erhalten. Bevor der Club im Sommer traditionsgemäss seine Dachterrasse bewirtschaften wird, steht nun zuerst eine mehrmonatige Clubsaison an, die – mit Blick auf das gewohnt stilsichere Programm, welches gegenüber dem Vorjahr glücklicherweise nichts an Qualität eingebüsst hat – für den Basler Partygänger ziemlich anstrengend zu werden scheint. Nach einer rund einmonatigen Pause fällt heute Freitagabend, am 25. Januar 2013, der Startschuss für die letzte Saison an der Münchensteinerstrasse.

Wenn man bedenkt, welch grosse Umsätze in einer Silvesternacht für gewöhnlich erzielt werden, ist es rückblickend betrachtet schon ein wenig überraschend, dass sich die für den Hinterhof traditionelle Weihnachtspause dieses Mal bis weit in den Januar ausgestreckt hat. «Wir haben uns ein paar Tage Urlaub vor dem alljährlichen Facelifting des Clubs gegönnt», so die Hinterhof-Crew. «Wie die Jahre zuvor haben wir auch dieses Mal unsere Winterpause wieder genutzt, um die Akustik in unseren Räumlichkeiten zu verbessern. Zusätzlich haben wir noch die technische Infrastruktur hinter der Bühne auf Vordermann gebracht. Dieses Mal wollten wir vor dem Umbau einfach noch ein paar Tage zusätzlichen Urlaub um für einmal Silvester mit Freunden feiern zu können.»

Während der elektronische Teil des Programms gewohnt üppig ausgestattet ist, sieht es an der Konzertfront eher düster aus. Ausser einem Auftritt der dänischen Gruppe Efterklang (5. Februar), die man bereits 2011 zur Feier des einjährigen Geburtstags des Clubs eingeladen hatte, und einem Abend mit lokalen Bands, stehen derzeit keine Konzerte im Programm. «Wir wollen eigentlich weiterhin Konzerte veranstalten, ja, mussten aber aufgrund des jeweils grossen Aufwands leider zurückfahren», so der Hinterhof weiter.

Rosige Aussichten gibt es hingegen für Fans der Dachterrasse: «Same old, Same old. Wir rechnen mit Anfang Mai. Bereits die dritte Terrassensaison, wer hätte damit gerechnet?!», lässt der Hinterhof bezüglich Eröffnung der Terrasse auf Anfrage ausrichten.

Anlässlich der Saisoneröffnung von heute Freitagabend bieten wir nach dem Sprung eine kleine Vorschau auf die nächsten vier Hinterhof-Wochen und haben uns dafür drei spezielle Highlights herausgepickt… Diesen Beitrag weiterlesen »

Gesund und munter

Luca Bruno am Donnerstag den 24. Januar 2013
Get Well Soon

Get Well Soon: Konstantin Gropper (ganz links im Bild) und seine fünf Mitstreiter (Foto: Simon Gallus)

Im Studio fast ausschliesslich alleine, auf der Bühne dann mit bis zu sechs Mitmusikern, macht Multiinstrumentalist Konstantin Gropper alias Get Well Soon auf seiner aktuellen Europatour nun auch zum ersten Mal Halt in Basel. Die mittlerweile europaweit erfolgreiche Band aus Mannheim bringt ihren Folk-Rock, der irgendwo zwischen Friska Viljor und Efterklang anzusiedeln ist, morgen Freitag, am 25. Januar 2013, in den Rossstall der Kaserne.

Während eines Tourstopps in Brüssel nahm sich Konstantin Gropper nun Zeit, um sich mit uns telefonisch über das bevorstehende Konzert, sein aktuelles Album, italienische B-Movies, Henry Darger und seine Produktionsarbeit für andere Künstler zu unterhalten. Ein Ausflug in den Verstand von jemandem, in dessen Schlafzimmer regelmässig Ideen wie für fiktive B-Movies rund um eine scharlachrote Bestie («The Scarlet Beast O’ Seven Heads», 2012) oder Konzeptalben über den Stoizismus («Vexations», 2010) entstehen… Diesen Beitrag weiterlesen »

«Eigentlich mag ich den Amélie-Film gar nicht so»

Luca Bruno am Montag den 12. November 2012

Yann Tiersen, der Amélie-Pianist.

Sie können einem Leid tun. Diese wenigen bestimmten Künstler, die sich Jahr für Jahr auf Tour abrackern und zahlreiche gute Soloalben veröffentlichen, bis dann eines Tages einer ihrer Songs eine Werbung beziehungsweise Kinotrailer untermalen darf oder auf einem Soundtrack Unterschlupf findet und sie fortan dann auf diesen einen Song reduziert werden.

So kann also auch der mittlerweile 42-jährige Yann Tiersen auf seinen Alben noch so viele Parallelen zu Künstlern und Bands wie Andrew Bird, Sigur Rós oder den späten Talk Talk ziehen, er wird für den Rest seiner musikalischen Karriere wohl immer mit DIESEM EINEN KLAVIERSTÜCK assoziert werden. Dieses Stück, «Comptine d’ un autre été: L’après-midi», war 2001 Teil des Soundtracks zum Film «Amélie» und dürfte Yann Tiersen wohl noch lange verfolgen… und das obwohl es überhaupt nicht stellvertretend für den Rest seines musikalischen Schaffens ist.

Im Rahmen des Zürich Openairs 2012 haben wir Tiersen vor ein paar Wochen interviewt. Diesen Beitrag weiterlesen »

Zwischenhalt auf dem Weg nach Malmö

Luca Bruno am Donnerstag den 8. November 2012
Carrousel (Foto: Romain Guélat)

Carrousel (Foto: Romain Guélat)

Wenn die durchschnittlichen Preise für eine einzelne Fahrt auf einer «Herbschtmäss»-Bahn weiterhin so rapide ansteigen, wie sie es während den letzten Jahren getan haben, bleibt uns bald nichts anderes mehr übrig, als auf sämtliche Karussellfahrten zu verzichten… wenn da nicht die Chanson-Popband Carrousel wäre! Das Duo aus dem Jura spielt nämlich heute Donnerstagabend, dem 9. November 2012, im Hinterhof, und es ist zu erwarten, dass sie das Publikum dabei für weitaus länger als die üblichen drei Minuten, die man heutzutage von einer Messebahn noch erhält, unterhalten werden.

Über 200 Leute fanden den Weg auf die Hinterhof Dachterrasse, als das Duo dort diesen Sommer einen reduzierten Akustikauftritt absolvierte. So macht es also nur Sinn, dass der Hinterhof die Band jetzt nochmals eingeladen hat… und dieses Mal gleich als volle Band mit zwei zusätzlichen Begleitmusikern. Dabei werden dann nicht nur die Songs ihres aktuellen Albums «En Equilibre» vorgestellt, sondern darf man der Band auch dabei zusehen, wie sie sich für ihren grossen Auftritt vom 15. Dezember warm spielen werden. An diesem Datum stehen Carrousel mit ihrem Song «J’avais rendez-vous» dann in der Schweizer Endausscheidung für den nächsten Eurovision Song Contest, der 2013 in Malmö stattfinden wird. Bleibt also nur zu hoffen, dass Carrousel bei Sven Epiney einen ähnlich grossen Anklang finden werden, wie beim Basler Konzertpublikum… Diesen Beitrag weiterlesen »

Das Schiff versenkt seinen Musik-Club

Luca Bruno am Mittwoch den 24. Oktober 2012

Das Basler Nachtleben ist bald um einen Club ärmer. In einer Medienmitteilung teilt das Musikbüro des Clubs «Das Schiff» heute mit, dass sich die Inhaber des Kulturschiffs aufgrund einer Neukonzeptionierung dazu entschlossen haben, den Clubbetrieb per Anfang Februar 2013 vollständig einzustellen. Man könne sich nicht vorstellen, Restaurant und Club längerfristig zusammen zu betreiben, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Bauch des Kulturschiffs, welches seit 2005 in der Nähe des Dreiländerecks anliegt, soll zu einem Bankettsaal umgebaut werden. Die letzten Clubevents sind für das Wochenende vom 1. und 2. Februar 2013 geplant.

Das Schiff (Bild: Mischa Christen)

Seit sieben Jahren wummern hier die Bässe, nun muss der Club auf dem Schiff seine Tore schliessen. (Bild: Mischa Christen)

Diese Meldung kommt überraschend. Zwar war es ein offenes Geheimnis, dass das Schiff besonders während seinen ersten Betriebsjahren mit beträchtlichen finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, doch hatte man das Gefühl, dass der Club spätestens seit der Übernahme des Musikbüros durch Sebastian Schmidt massiv an Zuschauerzuspruch gewinnen konnte. Schmidt und sein Team setzten im Gegensatz zu ihren Vorgängern voll und ganz auf die Karte elektronische Musik und konnten sich damit ein anständiges Stammpublikum ins Boot holen. Auch die Überlegungen, den Standort des Schiff verlegen zu wollen, waren zuletzt nicht mehr zu hören.

Musik auf dem Schiff, damit ist jetzt Schluss. (Terry Poison. Bild: Andi Cortellini)

Während in den ersten drei Jahren des Betriebs Konzerte von Bands wie Grizzly Bear, Soulwax, Hot Hot Heat, Liars oder The Whitest Boy Alive oftmals vor zu wenig Publikum stattfinden mussten, waren DJ-Auftritte von Acts wie Trentemøller und Boys Noize oder die zweimalige Durchführung des «Tension Festivals» stets gut besucht und machten den Club auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Wie uns CEO Hector Herzig bestätigte, geschieht die Schliessung des Schiffs unabhängig der Lärmklagen, die von der französichen Seite des Rheins aus eingereicht wurden.

Das aktuelle Musikbüro um Sebastian Schmidt plant, seine Arbeit an einem neuen Ort fortzusetzen.

On Stage: Lotus Plaza

Luca Bruno am Mittwoch den 24. Oktober 2012
Lotus Plaza

Lotus Plaza inkl. Lockett Pundt (in der Mitte)

Wenn Lockett Pundt alias Lotus Plaza mitsamt Begleitband heute Mittwochabend, am 24. Oktober 2012, die Bühne der Kaserne betreten wird, dann wird er dies bereits zum zweiten Mal in seiner Musikkarierre tun. Denn schon vor fast exakt fünf Jahren (genauer: am 28.10.2007) war Pundt Gast im Rossstall. Damals noch als Teil seiner Hauptband Deerhunter…und dies vor knapp 40 Zuschauern. Doch ähnlich wie Pundts Hauptband, die mittlerweile auch hierzulande bereits kleinere Hallen bis auf den letzten Platz füllt, zeigt auch die Formkurve seines aktuellen Nebenprojekts Lotus Plaza steil nach oben. Grund dafür: Das aktuelle Album «Spooky Action at a Distance».

Denn genauso wie sich Deerhunter innerhalb von wenigen Veröffentlichungen von einer ausgeflippt dröhnenden Psychedelic-Poptruppe zu einer klassichen Indie Rock-Band gewandelt haben, so präsentiert auch Pundt auf seinem Anfang April erschienenen, zweiten «Solo»-Album einen um ein vielfaches zugängigeren Sound als noch auf seinem Debütalbum «The Floodlight Collective» (2009). Pundt hat die Zeit zwischen seinen beiden Solo-Alben offenbar genutzt, um als Songwriter zu reifen (man beachte hierbei auch das phänomenale Deerhunter-Stück «Desire Lines», auf welchem er die Leadvocals beisteuert) und dementsprechend kann er seine Lotus Plaza-Konzerte auch nicht mehr alleine bestreiten: Für den Auftritt heute Abend hat der Multiinstrumentalist aus Georgia also gleich mehrere Begleitmusiker im Schlepptau, die ihn dabei unterstützen sollen, die schillernden und eingängigen Stücke von «Spooky Action» auf die Kasernenbühne zu bringen. Nach dem Sprung gibt’s drei Songs zum Anhören… Diesen Beitrag weiterlesen »

Zurück auf Start

Luca Bruno am Montag den 22. Oktober 2012

Die «Akustik-Tour». Sie ist auf der Liste der «Konzert-Gimmicks» wohl am besten gleich neben der «Tour mit Orchester» und «Wir spielen heute unser Debütalbum von Anfang bis Ende und verzichten auf jegliches neue Material… versprochen!» einzuordnen. Dementsprechend war eine gesunde Portion Skepsis im Vorfeld von Patrick Wolf‘s gestrigem Akustikkonzert in der vorbildlich gefüllten Reithalle der Kaserne durchaus angebracht. Glücklicherweise konnte uns Wolf vom Gegenteil überzeugen… Diesen Beitrag weiterlesen »

Am richtigen Ort

Luca Bruno am Donnerstag den 18. Oktober 2012
Fiona Daniel

Fiona Daniel (Foto: Augustin Rebetez)

Ende August veröffentlichte Fiona Daniel ihr zweites Album «Backyard» auf welchem sie angenehm an eine andere, momentan noch etwas berühmtere Fiona erinnert. Heute Donnerstag, dem 18. Oktober 2012, präsentiert die 25-jährige Zürcher Singer-Songwriterin nun besagtes Album ausgerechnet im – richtig geraten – Hinterhof, was sich wohl am besten mit der englischen Redensart «A match made in heaven» zusammenfassen lässt.

Bevor sie heute Abend nun auf der Hinterhof-Bühne anzutreffen sein wird, haben wir uns mit Fiona Daniel über ihr neustes Werk, sowie dessen Bedeutung und Hintergründe unterhaltenDiesen Beitrag weiterlesen »

Dolphin Champions

Luca Bruno am Samstag den 13. Oktober 2012
Sheila She Loves You: Future Dolphin Champions

Im Kreis: Sheila She Loves You; In der Mitte: Ein uns unbekannter Mann

Lang, lang ist’s her – genau 51 Wochen nämlich, da haben uns die fünf Jungs von Sheila She Loves You versprochen, dass sie «Sorry», den Nachfolger zu ihrem sehr gelungenenen Debütalbum, dessen Titel uns die Band im damaligen Interview verriet, «irgendwann im nächsten Frühjahr» veröffentlichen werden. Dann vergingen jedoch Wochen… schliesslich Monate und von «Sorry» war weder eine Spur zu sehen, noch zu hören. Schon musste man befürchten, dass die Band versehentlich im Proberaum eingeschlossen wurde, aber nun erreichten uns mit «Dolphin Champion» soeben die ersten Klänge des Albums (Neues Veröffentlichungsdatum: März 2013) und besagter Track bereitet so viel Freude, dass es uns ein Leichtes ist, beide Augen zuzudrücken und die Entschuldigung der Band (Ziemlich praktischer Albumtitel) anzunehmen. Und eigentlich stimmt das Versprechen der Band ja immer noch: «Sorry» erscheint ja tatsächlich im nächsten Frühjahr… einfach 12 Monate später, als ursprünglich geplant.

«I wouldn’t mind if you changed» heisst die erste Zeile von «Dolphin Champion» und betrachtet man den bisherigen Werdegang der Band, überzeugende BScene-Auftritte inklusive, wäre es gar nicht so vermessen gewesen, wenn sich manch einer gewünscht hätte, dass sich die Band auf zukünftigen Alben möglichst wenig verändern möge und es in erster Linie bei den einfach gestrickten, eingängigen Ohrwürmern belässt. «Dolphin Champion» zeichnet sich jedoch durch eine meilenweit bessere Produktion als der gesamte restliche Output der Band aus und darüber hinaus zeugen die überraschend tropikalischen Klänge in der zweiten Hälfte von einer gelungenen musikalischen Weiterentwicklung (Schliesslich fällt es schwer, zu Steeldrum-Sounds «Nein!» zu sagen), so dass wir nicht nur die offensichtliche Auffrischung des Sounds von Sheila She Loves You gutheissen können, sondern nun auch am besten das tun, was uns Sänger Joachim Setlik im Refrain des Songs gleich selbst empfiehlt: «We’ll do what we all do» – und zwar «Dolphin Champion» auf Repeat stellen:

«Dolphin Champion» erscheint inkl. Videoclip Ende Oktober via Ankerplatten;
LP «Sorry» im März 2013