Archiv für die Kategorie ‘Chris Faber’

«Nacht Schatten Gewächse» Chansonkabarett von Stefanie Kerker, Ralf Schuon Klavier

chris faber am Freitag den 7. Januar 2011

Stefanie KerkerWie wirken sich Träume auf unser Leben aus? Wie beeinflussen wir unser Schicksal? In Nacht Schatten Gewächse, der Basler Premiere von Stefanie Kerker, wird die Bäckerei um die Ecke zum geheimnisvollen Ort der Suche nach dem Traumpartner. Ob Sie Ihn findet und was hinter seinen krassblauen Augen stecken könnte, sollten sie live erleben. Kleine witzige wortspielige Szenen wechseln ab mit emotionalen Chansons, ob energievoll, melancholisch, lachend oder bissig böse.

In Ihren wortgewaltigen Texten sind Beziehungen keine Probefahrten, Freundschaften Minenfelder und Glücksfindung ein Mix der richtigen Lebens(mittel)zutaten.

Begleitet vom feinen Ralf Schuon am Klavier wird Ihre samtige Stimme zum Ohrenschmaus. Ein rundum gelungener Abend, der auf das nächste Frühlingserwachen hoffen lässt.

Stefanie Kerker ist noch am Fr 7. / Sa 8. und Do 13. / Fr. 14. / Sa 15. Januar 2011, jeweils um 20.30 Uhr, im Theater im Teufelhof zu sehen.

stahlbergerheuss «Im Schilf»

chris faber am Freitag den 26. November 2010

Die wahnwitzigen Maschinen von Erfinder Stefan Heuss spielen den 2 Künstlern im Teufelhof wahrlich in die Hände. Verkehrskegel-Megafon, Flamenco-Gitarren-Nähmaschine, Kokosnusstrommel, Pingpongkanone oder die Sparversion des Dudelsacks: Presskanister mit Flötenansatz umspielen die heftigst heimtückischen Liedtexte wie eine Filmmusik und gehen in Richtung Kunstperformance. Die Texte, charmant stoisch von Stahlberger und liebevoll enthusiastisch von Heuss vorgetragen, nutzen Situationen wie Schneeschuhlaufen, Zahnarzt, Saunagang oder auch mal den Weltuntergang, um skurrile, aber sehr wahrhaftig witzige nachdenkliche Ansichten zu verbreiten. Heuss funktioniert alltägliche Dinge so gekonnt genial zu Musikmaschinen um, das sie auch dem Museum Tinguely gut stehen würden. Wie Heuss spielt Mäder-Kultcomics-Autor Manuel Stahlberger seine Instrumente mit einer wunderbaren Lässigkeit, während Kompressor und Verschwindwurst die Bühne bereichern.

Diese unvergleichliche Kombination führte stahlbergerheuss gradewegs zum Gewinn des Kabarettpreises «Salzburger Stier» 2009 und begeisterte auch gestern Abend das zugabenwillige Publikum.

Das Duo ist noch am Fr 26. / Sa 27. November und Do 2. / Fr 3. / Sa 4. Dezember 2010, jeweils um 20.30 Uhr im Theater im Teufelhof zu sehen. Nicht verpassen!

«Dschungelkind» Sabine Kuegler

chris faber am Mittwoch den 24. November 2010

Wie sie in einem Fluss voller Krokodile badete und viele andere Abenteuer erzählte Sabine Kuegler gestern Abend im Volkhaus. Ihre Kindheit verbrachte sie mit ihrer Familie in West-Papua und erlernte die besondere Tonsprache des Volkes. Gefühlvolle Bilder untermalten ihren spannenden Vortrag. Ihr Leben im Dschungel beim Stamm der Fayu, Käfersnacks und «farblos» genannt zu werden von den Stammesangehörigen, hinterliessen einen nachhaltigen Eindruck. Mit 17 Jahren ging sie in ein Schweizer Mädcheninternat. Sie schildert ihren Kampf von damals, sich in der westlichen Welt zurecht zu finden. Die Rückkehr in ihr Dorf 15 Jahre später und ihr heutiges Leben zeigen interessante Gegensätze auf. Ihre Familie lebte dem kriegerischen Stamm Liebe, Frieden, aber auch den Respekt vor der fremden Kultur vor, so dass am Ende Stammesfeindschaften beendet wurden und viele Freundschaften entstanden. Lustige Erinnerungen wechselten sich mit sehr persönlichen und schmerzhaften Erinnerungen ab, so dass der Abend eine Achterbahnfahrt der Gefühle wurde und viele Lacher wie auch Tränen bei den Zuschauern und dem Dschungelkind erzeugt wurden.

Ein Abend, der von Sabine Kuegler und dem Explora-Team von Andreas Hutter so gut gestaltet war, dass die Zuschauer sich wie bei einem Foto-Abend einer guten Freundin fühlten und am Ende tiefe Einblicke in eine ferne Gegend und in ihr Leben zuliessen. Unbedingt lesenswert ihr Buch: «Dschungelkind».