Archiv für die Kategorie ‘Art | 42 | Basel’

Ein guter Jahrgang für die junge Kunst

karen gerig am Sonntag den 19. Juni 2011

An der Scope freut man sich 2011 über neue Kontakte und gute Verkäufe.

Für den Berner Künstler San Keller lief die Woche wohl nicht so gut. Sein Kontostand, der am Mittwoch noch rund 980 Franken anzeigte, war am Samstag auf 470.- geschrumpft. Kann natürlich sein, dass er am Montag dann nach oben schnellt, wir werdens nicht mehr erfahren. Besser ging es für die Galeristen und Künstler an der Liste und der Scope, wie wir hören. An beiden Messen war am Sonntag nur Zufriedenheit zu spüren. Und Müdigkeit, aber das wundert uns nicht – unsere Beine machen schliesslich auch bald schlapp.

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Art-Snapshot: Google is King!

karen gerig am Sonntag den 19. Juni 2011

Simpel, diese Aufforderung. Also tun wirs, wir googlen «Lord Golden Goose». Und landen auf der Website eines Poeten und Künstlers aus San Francisco. Der hat offensichtlich noch keine Galerie gefunden, die ihn an die Art Basel mitnimmt. Also hat er sein Glück selbst in die Hand genommen und sein Gemälde selber platziert. Neben einer Treppe, auf einem Feuerlöschschlauch. Da siehts wenigstens jeder. Und Gold fällt sowieso sofort auf.

Das Fremdplatzieren von Kunst gibts übrigens jedes Jahr. Meist bleiben die Werke jedoch nicht lange vor Ort. Ein Künstler hat es heuer deshalb richtig gemacht: Er hat einen Pinsel genommen und sein Werk in einem Treppenhaus der Art gleich an die Wand gepinselt. Anonym allerdings – und das ist dann doch wieder etwas doof.

Ein Getreidesilo mitten im Kleinbasel

Joel Gernet am Samstag den 18. Juni 2011


Das schöne an der Art Basel ist auch, dass es an allen Ecken Parties, Performances und natürlich Ausstellungen zu entdecken gibt. So zum Beispiel die Kunstschau «Ping Pong» im Projektraum 54 alias M54 an der Mörsbergerstrasse…die Hausnummer könnt Ihr Euch ja denken. Der vergleichsweise junge Art-Side-Event findet abwechslungsweise in Basel und Miami statt, daher wohl der Name. Basel ist die sechste Station dieses kunstvollen Ballwechsels. Rechnet man zurück, hat die Ausstellungsreihe in Miami – dem Ping – begonnen. Heuer findet unmittelbar neben der Kleinbasler Matthäuskirche also das Pong statt.

Vierzehn Künstler, je zur Hälfte aus Miami und Basel, zeigen noch bis morgen Sonntag ihre Kunstwerke im M54. Die augenfälligste Installation unter den gezeigten Arbeiten ist der viereinhalb Meter hohe Getreidesilo, den der Amerikaner Robert Chambers im von Deckenlicht durchfluteten Kunstraum aufgestellt hat. Die monströse Skulptur wurde aus den Einzelteilen zweier extra aus Dänemark angeliegerter Getreidesilos zusammengezimmtert. Das Teil ist begehbar und offeriert in seinem Inneren einen tollen Ausblick nach oben – an die charmante Decke des ehemaligen Fabrikraumes. «Wie ein Serra an Holz», findet ein Betrachter an der Vernissage. Recht hat er – nur verströhmt dieses Werk keinen Pipigeruch.

Ping Pong, 15. -19. Juni 2011, Mörsberger 54, Basel, Do 16. – So 19. Juni 14 – 20 Uhr.
Künstler aus Miami: Kevin Arrow, Bhakti Baxter, Robert Chambers, Beatriz Monteavaro, Gavin Perry, Jen Stark, Mette Tommerup. Künstler aus Basel: Dirk Bonsma, Pawel Ferus, Maria Elena Gonzàlez, Lori Hersberger, Sue Irion, Flavia Schaub, Matthias Willi.

Art-Snapshot: Emptyness

karen gerig am Samstag den 18. Juni 2011

Er sieht schon komisch aus, dieser Messeplatz, so ungewohnt leer. Mit fehlen die Public Projects, irgendwie waren sie immer gut als Einstimmung auf das, was in den Hallen ist. Nun steigt man aus dem Tram und läuft erstmal einen gefühlten Kilometer durch den leeren Raum, bevor man vor den Art-Toren steht. Dies macht die Art Basel selbst vielleicht exklusiver, aber auch ein ganzes Stückchen langweiliger. Hoffen wir, dass nach Abschluss der Bauarbeiten dann wieder ganz gross(artig)e Kunst hier auf dem Platz stehen wird.

Art Snapshot: Express-Essen

karen gerig am Samstag den 18. Juni 2011

Mit der Lupe könnte mans sehen: Dort, wo die Menschenschlange rechts ansteht, hats ein kleines Schildchen. «VIP and Exhibitors Express» steht da drauf. Das ist so wie bei den Schnellkassen in der Migros: Wer hier arbeitet oder wichtig ist, soll schneller zu seine Verpflegung kommen.

Nur – die Schlange links ist gar nicht länger. Man fragt sich also, ob das Konzept aufgeht. Oder einfach nur lustig aussieht.

Art Snapshot: Art Kids

karen gerig am Freitag den 17. Juni 2011

Kinder sehen Kunst meist anders als Erwachsene. Da begeistert ein mechanischer Pinguin, der sich bewegt, mehr als der unbezahlbare Picasso. Videos, je langsamer geschnitten, sind desto langweiliger. Kunst, welche spielerisch ist oder die Sinne anspricht, ist bei Kindern gesucht. Vor einem Jahr war es an der Art Unlimited der mit schwebenden Kerzen gefüllte Kubus, in dem man sich in einem Sternenmeer wähnte. 2011 sind es der Riesenoktopus von David Zink Yi, der in seiner Tinte schwimmt, und die hängenden Backsteine von Kendell Geers, die faszinieren – natürlich nicht der politischen Bedeutung wegen. Und dann ist da noch die Lichtinstallation von James Turrell. Sie lädt so schön zum Schattenspiel. Wie ging gleich nochmal der Hund?

Art-Snapshot: Upside down

karen gerig am Donnerstag den 16. Juni 2011

Ob sie sich vielleicht auch auf den Kopf stellen würde, wollte ein Passant grinsend von der Securitas-Dame wissen. Diese lächelte nur. Sieht doch aber gar nicht so unbequem aus, was die beiden wächsernen, von Maurizio Cattelan gefertigten Kollegen da machen. Sorgt zumindest sicher für genug Blut im Kopf.

Art-Randnotiz: Der Apfel

karen gerig am Donnerstag den 16. Juni 2011

Die Accessoires der Art-Stände.

Zwei Dinge gehören an jeden Stand an der Art: Das hübsche Frolein als Lockvogel und – der Apfel. Nicht der Verführung wegen, und nicht in der vitaminspendenden Form zum Reinbeissen, sondern bereits angebissen als Logo. Kein Galerist ohne iPhone, iPad oder iBook.

Ist ja auch praktisch, alle drei verbinden die in der Halle festsitzenden Kunsthändler mit der Aussenwelt, und Kataloge werden ebenfalls überflüssig. Alles, was man über einen Künstler wissen will, eröffnet einem das World Wide Web. Auch dieses ist natürlich frei verfügbar. Und an den Galerieständen bleibt so mehr Platz für die echte Kunst.

Eine Art Plattenladen

Luca Bruno am Donnerstag den 16. Juni 2011

Eine Spezialsektion in der in Halle 1 beheimateten «Art Unlimited» heisst «Artists Records». Der Grossteil der dort ausgestellten Tonträger befindet sich allerdings nicht etwa in Vitrinen, sondern ist in herkömmlichen Plattenregalen untergebracht. Am Vinyl hängen anstatt Rote Punkte echte Preisschilder und jeder Messebesucher ist dazu eingeladen, die Sammlung mit eigenen Händen zu durchstöbern. Alle dort verfügbaren Platten können Probe gehört und selbstverständlich auch gleich gekauft und mitgenommen werden.

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Glückliche Kunst aus Japan

Joel Gernet am Mittwoch den 15. Juni 2011


«I am lucky» sagt Gemi kichernd während er barfuss vor dem überlebensgrossen Acrylbild eines elfenhaften Mädchens steht. Der 22-Jährige ist glücklich, dass er Glück hatte und auserwählt wurde, um in Basel mit dabei zu sein. Er ist einer von zwei jungen Malern, die der bekannte japanische Künstler Takashi Murakami (er hat u.a. die Kanye West-CD «Graduation» illustriert) für seine Sonderausstellung an die VOLTA7 in die Dreispitzhalle mitgenommen hat. Es ist «das europäische Debut einer neuen Generation japanischer Künstler», wie es im Volta-Pressetext heisst.

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