Dass jede Band vom Kaliber Franz Ferdinand oder Blur immer auch fünf The Holloways und Dodgys im Schlepptau hat, ist bekanntlich kein Geheimnis. Die «Bands to watch»-Sektion des NMEs muss schliesslich wöchentlich gefüllt werden und kennt leider kaum Qualitätskontrolle. So stellt sich also auch bei The Crookes aus Sheffield die Frage: «The Next Big Thing» oder bereits nächste Woche wieder vergessen? Pulp oder doch nur Milburn? Die Antwort findet sich heute Abend, am 15. November 2011, im Hinterhof.

Wem dieser Einstieg nun etwas gar pessimistisch erscheinen sollte, ruft sich jetzt am besten folgende Tatsache ins Gedächtnis: Bands von der Insel, so schnell vergessen sie zum Teil auch sein können, haben in der Regel nie Probleme damit, ihr Publikum für ungefähr 55 Minuten bei Laune zu halten. Denn höchstwahrscheinlich haben die vier Jungs aus Sheffield zuerst einige Zeit damit verbracht, in irgendeiner Garage, bewaffnet nur mit Gitarre(n), Bass und Schlagzeug, Songs zu schreiben, sich dann auf den Bühnen unzähliger Pubs ihre (Live-) Sporen abverdient und mussten sich dementsprechend nie mit existentiellen Fragen wie «Welches Ableton-Plugin lade ich mir heute herunter?» und «Wieso klingt meine gestern aufgenommene Chillwave-Platte nur im Schlafzimmer gut, nicht aber auf einer Bühne?» herumschlagen. So ist die Chance, dass die Band das, was wir auf der Platte hören, auch erfolgreich auf die Hinterhof-Bühne umsetzen kann, also ziemlich gross. Und an einem Dienstagabend gibt es kaum einen besseren Zeitvertrieb als eine Stunde melodiösen Gitarrenpop, oder?

Um noch kurz auf die Musik der Band sprechen zu kommen: Auch 2011 scheinen Hauptvorbilder und Referenzpunkte einer britischen Gitarrenband noch immer The Smiths zu sein. Da besagte Smiths aber schliesslich auch die beste Gitarrenband aller Zeiten sind, ist ein Song, der auch nur ein Fünftel so gut wie ein durchschnittlicher Smiths-Song ist, noch immer ein guter Song und solche haben The Crookes auf ihrem Debütalbum «Chasing After Ghosts» einige.

The Crookes: Diesen Dienstagabend (15. November) Live im Hinterhof. Doors: 20:00, Beginn: 21:00.

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