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Wo bleibt der Uferweg zum «Chill am Rhy»?

Joel Gernet am Donnerstag den 7. Juli 2011

Seit Freitag kann unterhalb der Pfalz wieder gechillt werden: Zum achten Mal haben die Macher des Chill am Rhy ihr Lichtspektakel auf- und ausgebaut. Lobgesänge auf die Freiluftbar sind eigentlich überflüssig – Herr und Frau Basler wissen das einmalige Angebot auch so zu schätzen. Die Bar mit «Licht statt Lärm» ist bei schönem Wetter bis auf den letzten Platz besetzt. Alles super also? Nein!

Auch dieses Jahr frage ich mich: Wann kann ich endlich vom Rheinweg unterhalb der Wettsteinbrücke DIREKT dem Rhein entlang zum Chill am Rhy flanieren (und am besten gleich noch weiter bis zur Mittleren Brücke)?! Wer sich heute am Fuss der Pfalz einen Drink genehmigen will, muss entweder im Kleinbasel die Münsterfähre nehmen (auch schön), die Treppe von der Pfalz hinunter klettern oder schwimmend den Badesteg unterhalb des Chill am Rhy entern. Mutige nehmen gelegentlich auch den Luftweg von der Pfalz – der ist aber nicht zu empfehlen. Aber wieso wird der in Ansätzen schon vorhandene Fussweg zwischen Wettsteinbrücke und Pfalz nicht zum Fussweg ausgebaut?

Eine kurze Recherche zeigt: Gemäss einem Anzug des SP-Politikers Daniel Goepfert besteht dieses Anliegen offenbar seit 1883 – seit 128 Jahren! Heimatschutz und Denkmalpflege haben den bösen Weg dann aber verhindert. Nun mahlen die Mühlen der Behörden ein weiteres Mal – der Anzug zum Uferweg wurde im November 2009 vom Grossen Rat an die Basler Regierung überwiesen. Diese muss nun bis November 2011 Stellung nehmen. Bleibt zu hoffen, dass unsere Regierungsräte sich auch gelegentlich am Chill am Rhy ein Feierabendbier genehmigen. Am besten nachdem sie im Veronica auf dem Rhybadhysli Breiti oder im Goldenen Sternen bei der Papiermühle diniert haben – von dort aus wäre der Spazierweg nämlich besonders praktisch. Bis es soweit ist, müssen Flaneure zwischen St. Alban-Tal und Chill am Rhy den Wasserweg nehmen – oder über den abends in andächtiger Totenstille schlummernden Münsterplatz schleichen.

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4 Kommentare zu “Wo bleibt der Uferweg zum «Chill am Rhy»?”

  1. Fabio Bonina sagt:

    SCHALFSTADT BASEL!!!

    • steve sagt:

      Die ganze Sprayer-Gilde wartet sehnsüchtig auf diesen Fussweg. Die historischen Stützmauern am Münsterhügel müssen doch unbedingt auch noch grossflächig versaut werden. Damit man auf jedem Kalenderbild sofort sieht, das Basel ganz sicher keine SCHALFSTADT ist…

  2. Michael Palomino sagt:

    Der Denkmalschutz schützt in diesem Fall am falschen Ort, denn ein Uferweg bzw. ein gut gebauter, aber unauffälliger Steg verschandelt das Stadtbild eigentlich nicht, sondern bereichert die Stadt mit mehr Möglichkeiten für Fussgänger, und eventuell sogar auch VelofahrerInnen. Ein Steg ist ja keine Glasfassade. Abstimmen.

  3. Sonja sagt:

    Gute Idee, und dann das ganze bitte noch grad rollstuhlgängig! Ich würde da nämlich auch gerne mal hin gehen!