«Not Just Another Teen Movie», hiess eine Filmsünde aus dem Jahr 2000. Nicht, dass die Qualität auch nur im mindesten mit jener von «The Fault in Our Stars» vergleichbar wäre, aber die Aussage würde genau passen. Ebenso ist die Verfilmung des Bestsellers von John Green nicht nur ein weiterer Krebs-Film, die schon fast wieder aus der Mode gekommen sind, weil es schon so viele davon gibt. Es geht um mehr als nur um den Umgang mit dem Unausweichlichen. Es geht darum, die Zeit, die uns auf Erden zugestanden wird, mit Inbrunst und Herz zu leben.
Ein Happy End wird es nicht geben. Und bevor eifrige Kommentarschreiber schon wieder einen «Spoiler»-Alarm bei diesem Beitrag fordern: Hazel (Shailene Woodley) stellt das schon ganz am Anfang des Films klar. Für sie, deren Lungen eine Zeitbombe darstellen, ist es aber dennoch eine Frage des Happy Ends – des Happy Ends ihres Lebens, das viel zu kurz dauern wird. Die aufgeweckte 16-Jährige ist durch papilären Schilddrüsenkrebs schon seit Jahren zum Tod verurteilt, trägt ihren Sauerstoffschlauch rund um die Uhr und ihr Herz auf der Zunge. Ihre Eltern (Laura Dern und Sam Trammell) kümmern sich rührend um Hazel, und nur ihnen zuliebe besucht sie die verhasste Krebs-Selbsthilfegruppe. Freunde finden soll sie, na super. Aber siehe da, in der peinlichen Veranstaltung taucht der fesche Gus (Ansel Elgort) auf, der seit seiner Unterschenkel-Amputation vor 14 Monaten krebsfrei ist. Hazel will es nicht zugeben, aber sie verliebt sich sofort in den charmanten Teenager.
Und ab diesem Punkt unterscheidet sich «The Fault in Our Stars» so von anderen Filmen in diesem Genre. Auch Hazel will sich zu sehr verlieben, um mit ihrem Ableben nicht Gus’ Herz zu brechen. Aber anstatt sich in ärgerlichen Missverständnissen zu verrennen, sprechen die Protagonisten darüber. Das nimmt dem Plot die Konstruiertheit und lässt ihn so authentisch wirken. In so einer Situation hat man schlicht nicht die Zeit, um sich mit Spielchen um falschen Stolz abzugeben. Vielmehr leben Gus und Hazel mit ihrer Krankheit und jeden Moment sehrbewusst. Sie wollen zwar aus genannten Gründen «nur Freunde» sein, doch beiden ist klar, dass sie ihre Herzen schon lange aneinander verloren haben. Der Höhepunkt in Hazels Leben soll eine Reise nach Amsterdam zu Peter Van Houton (Willem Dafoe), dem Autor ihres Lieblingsbuchs werden. Doch der Trip nimmt eine unvorhergesehene Wendung.
Wie der deutsche Buchtitel schon sagt: Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Gewisse Dinge sind unvermeidlich und Krebs eine schreckliche Geissel der Menschheit. Das bekommen auch Hazel und Gus zu spüren. Was sie aber auch erfahren ist, dass das Leben schön ist. Gut, dass keine gestandenen Jungstars gecastet wurden, denn die beiden noch ziemlich unverbrauchten «Divergent»-Darsteller bringen John Greenes Botschaft – seine Charaktere beruhen übrigens auf realen Menschen – so rührend auf die Leinwand, dass in jedem Kinosaal Taschentücher Pflicht sind. Eine wunderschön lebensbejahende, witzige und poetische, aber auch traurige Liebesgeschichte. Happy End ist relativ.
«The Fault in Our Stars» läuft ab 12. Juni 2014 im Kino Pathé Küchlin in Basel.
Weitere Filmstarts in Basel am 12. Juni: Hotell, Make Your Move, The Fault in Our Stars, Tinker Bell: The Pirate Fairy, Henri, Feuer & Flamme,
NT Theatre: A Small Family Business, The Letter Writer .
Ja, dann lass uns die Zehnerpackung Taschentücher mal durchheulen.
Apropos, nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie begonnen hat zu leben.
Hey(:
Ich wollte nur darauf hinweisen dass in der Zeitung John Greene steht. Also mit E am Schluss. Und Gus ist nicht 19 sondern 17. Nur so eine Bemerkung am Rande. Falls dass jemand lesen sollte.
Das Buch ist der Hit, ich hoffe, dass der Film es nicht zerstört. Shailene Woodley ist eine Top Schauspielerin, aber Ansel Elgort… Naja….. ICh habe mir Gus anders vorgestellt. Nicht so… Bubihaft.
LG Nerdfighter