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Die BScene 2014 aus den Augen der Künstler, Teil 2: The Waves

Luca Bruno am Dienstag den 4. März 2014

BSceneLogoBezüglich unserer alljährlichen Berichterstattung zur BScene haben in der Vergangenheit vor allem wir selbst oder die Organisatoren das Zepter übernommen. Für die diesjährige Ausgabe überlassen wir nun den auftretenden Künstlern selbst das Wort. Während der achtzehnten Edition der BScene haben wir mit einigen ausgewählten Künstlern Kurzinterviews geführt, die wir euch hiermit präsentieren. Heute an der Reihe: The Waves. Eine noch ziemlich junge Basler Band, die sich unüberhörbar der R.O.C.K.-musik verschrieben hat.

The Waves: Yannick Frich, Ruben Bachmann, Silas Gusset und Micha Setlik (v.l.n.r.)

The Waves: Yannick Frich, Ruben Bachmann, Silas Gusset und Micha Setlik (v.l.n.r.). Kopf hoch! Sollte es mit der Musikkarriere nicht klappen, gibt es noch immer die Option «Haarmodelle».

Betrachtet man die musikalischen Trends, die in dieser Stadt derzeit Vorrang haben, stellt sich folgende Frage: Steht man als Gitarrenband in Basel auf verlorenem Posten?
Micha Setlik, Vocals/Gitarre: Naja, zumindest The Waves gibt es ja noch! Und uns wird es auch noch lange geben!
Ruben Bachmann, Gitarre: Und dann gibt es ja auch noch haufenweise andere Gitarrenbands in Basel… Ich arbeite in einem Musikladen und kann dort jeden Tag wieder aufs Neue feststellen, dass es in Basel noch immer sehr viele Musiker gibt, die sich der Rockmusik widmen.

Stört es euch, als Vertreter der Rockmusik, dass die BScene dieses Jahr auch vermehrt elektronische Acts ins Programm aufgenommen hat?
Setlik: Nun ja, unser Drummer Yannick hat am späteren Abend auch noch einen Auftritt als DJ und bekommt da viel mehr Gage als wir jetzt. Das geht natürlich überhaupt nicht (lacht). Aber im Ernst: Das stört mich überhaupt nicht. Das ist halt einfach eine musikalische Tendenz, die momentan ziemlich fest spürbar ist. Übrigens auch bei ganz vielen Rockbands: Da gibt es ja derzeit einige, die sich neuerdings am Synthpop versuchen…

Heisst das also, dass bei euch Keyboards weder in den Proberaum noch auf die Bühne kommen?
Bachmann: Keyboards waren bei uns definitiv auch schon ein Thema. Das Schöne am Keyboard ist halt, dass du damit ganz andere Klangfarben in deine Musik reinbringen kannst. Das kannst du mit der Gitarre natürlich auch – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Eine derart breite Soundpalette wie diejenige eines Keyboards kannst du mit einer Gitarre einfach nicht abdecken.

Das Herz von «The Waves» schlägt unverkennbar für den Gitarrenrock. Jedoch haben die einzelnen Mitglieder ziemlich unterschiedliche Musikbiographien. Was sind die Einzelteile, aus denen sich die Musik von «The Waves» zusammensetzt?
Setlik: Auf mich hatten sicherlich Oasis, Richard Ashcroft und die ganze übrige «Britpop»-Szene den grössten musikalischen Einfluss. Aber das ist natürlich noch längst nicht alles – was sich ja auch in unserer Musik zeigt. So sagen wir intern zum Beispiel immer, dass sich unser jüngster Song ziemlich fest nach B.R.M.C. anhört. Und die ruhige, amerikanische Art à la Ryan Adams schwebt bei uns natürlich auch immer mit.
Bachmann: Ich hingegen war lange Zeit ein riesiger U2-Fan, habe aber ebenfalls immer viel Oasis und Britpop gehört. Und Kings of Leon. Und Bon Iver. Und Coldplay…
Setlik: Unser Drummer Yannick hingegen kommt – wie schon erwähnt – aus der elektronischen Ecke. Und unser Bassist Silas, der früher Teil von The Triad war, hat bislang mit Leib und Seele den Stoner Rock ausgelebt. So macht es rückblickend betrachtet also schon Sinn, dass wir uns ausgerechnet im Gitarrenrock zusammengefunden haben – aber es war definitiv keine Entscheidung, die wir im vornherein bewusst getroffen haben.
Wichtig ist ja eigentlich sowieso nur, dass es für uns momentan funktioniert und es uns dabei auch Spass macht. Aber ich schätze, dass unsere Musik in zehn Jahren ganz anders klingen wird als jetzt.

Was machen «The Waves» in zehn Jahren also?
Setlik: Immer noch montags und mittwochs fleissig proben. Und natürlich ab und zu an der BScene spielen.

Dann wieder im Sommercasino, so wie heute?
Setlik: Ich war überrascht, dass das Sommercasino dieses Jahr überhaupt dabei war. Die Location ist ja eigentlich ziemlich weit weg von allen anderen Orten, die ich sonst normalerweise an einer BScene besuche. Gleichzeitig habe ich aber auch sofort gewusst, dass die Soundverhältnisse im Sommercasino meistens sehr gut sind und es dementsprechend immer «geil» tönt, wenn man hier spielt. Ich habe mich also durchaus gefreut, hier spielen zu dürfen.

Aber wenn ihr jetzt für euren Auftritt an der BScene 2015 einen Ort frei nach Wahl aussuchen dürftet, dann wäre es wahrscheinlich nicht das Sommercasino, oder?
Setlik: Am coolsten wäre es natürlich in der Reithalle in der Kaserne zu spielen. Aber ehrlich gesagt würde ich nächstes Jahr dort noch nicht auftreten wollen. Wir sind schliesslich noch immer mitten in einem musikalischen Findungsprozess und haben unsere Bandidentität noch nicht zu 100 Prozent gefunden.
Bachmann: Ja, angesprochener Selbstfindungsakt ist immer noch in vollem Gange. Darum sind wir beispielsweise momentan auch noch nicht dazu bereit, ein Album oder ähnliches aufzunehmen.
Setlik: Bezüglich Studioaufnahmen mache ich der Band noch einen weiteren Stich durch die Rechnung: Ich gehe im August nämlich für fünf Monate in die Ferien. Die Welt muss also noch ein wenig warten, bis sie von uns erobert werden kann.

Und welche Tipps gebt ihr einer aufstrebenden Basler Band, die nächstes Jahr an der BScene spielen möchte, mit auf den Weg?
Setlik: Üben, üben, üben.
Bachmann: Und – das darf durchaus auch einmal gesagt werden – es gibt ein paar Schlüsselpersonen in Basel, bei denen es nur von Vorteil sein kann, wenn man sie kennt.

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