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Lost in Space

Fabian Kern am Donnerstag den 3. Oktober 2013

«Gravity» läuft ab 3. Oktober 2013 in den Basler Kinos Pathé Küchlin und Rex.

«Gravity» läuft ab 3.10. im Pathé Küchlin und im Rex.

Murphy’s Law ist eigentlich ein irdisches Phänomen: Was schiefgehen kann, geht auch schief. Anscheinend besitzt diese Gesetzmässigkeit aber ebenfalls ausserhalb unserer Atmosphäre ihre Gültigkeit – zumindest in Alfonso Cuaróns atemberaubendem Film «Gravity». Wie Sandra Bullock und George Clooney vor der grossartigen Kulisse der Erde Trümmerteile um die Ohren fliegen, und das ohne Geräusche zu produzieren, solche spektakulären Bilder hat man im Kino noch nie gesehen.

Selten hat sich der Protagonist eines Films so lange Zeit gelassen, um vorzukommen. Erst in der letzten Szene hat die titelgebende Schwerkraft ihren ersten Auftritt. Davor ist ihre Absenz das bestimmende Thema. Unter der Schwerelosigkeit im Weltall leidet insbesondere Dr. Ryan Stone (stark: Sandra Bullock). Die Medizintechnikerin befindet sich auf ihrer ersten Mission im Orbit, als sie und ihr Team bei Arbeiten am Weltraumteleskop Hubble in eine zerstörerische Trümmerwolke geraten. Stones Sicherheitsleine reisst und somit auch jegliche Verbindung zu ihrem Team. Panisch driftet sie in den unendlichen Raum ab. Als sie schon nicht mehr an eine Rettung glaubt, wird sie vom souveränen Astronauten und Missionschef Matt Kowalsky (George Clooney) eingesammelt.

Da ist noch alles in Ordnung: Dr. Ryan Stone und Matt Kowalsky. (Bilder: Warner Bros.)

Da ist noch alles in Ordnung: Dr. Ryan Stone und Matt Kowalsky. (Bilder: Warner Bros.)

Leider verbessert das Stones Situation nur unwesentlich, denn das Shuttle ist zerstört und die Besatzung tot. Die beiden Weltraumwanderer müssen deshalb die internationale Raumstation ISS erreichen, um eine Chance auf Rückkehr zur Erde zu haben. Doch die Zeit drängt: Einerseits geht Stone langsam aber sicher die Luft aus, andererseits kehrt die Trümmerwolke, Ergebnis der Sprengung eines russischen Nachtrichtensatelliten, auf der Umlaufbahn mörderisch pünktlich alle 90 Minuten zurück. Ein Wettlauf gegen die Zeit und die Unerbittlichkeit des Alls beginnt.

Da ist nichts mehr in Ordnung: Dr. Stone kämpft ums Überleben.

Da ist nichts mehr in Ordnung: Dr. Stone kämpft im Weltall ums Überleben.

Regie-Shootingstar: Alfonso Cuarón.

Shootingstar: Alfonso Cuarón.

Wer schon immer davon träumte, Astronaut zu werden, überdenkt dies vielleicht nach «Gravity» noch einmal. Die Bilder des mexikanischen Regisseurs Cuarón («Children of Men») sind beklemmend. Klaustrophobie wechselt mit Agoraphobie ab. Ob aus der Totalen, welche die gewaltigen räumlichen Dimensionen ausserhalb unserer Atmosphäre hervorhebt, im Innern einer Raumstation, die Feuer fängt, oder aus der Perspektive von Stone in ihrem Anzug – die Spannung lässt einen nicht los. Das ist ein Kammerspiel mit nur zwei – aber dafür hervorragenden – Darstellern in der grössten Kammer, die existiert. Man ist fast froh, geht dieser eindrückliche Film nicht länger als 91 Minuten. Wenn es ein Plädoyer für die grosse Leinwand und 3D-Technik gibt, dann heisst es «Gravity».

«Gravity» läuft ab 3. Oktober 2013 in den Basler Kinos Pathé Küchlin und Rex.

Weitere Filmstarts in Basel am 3. Oktober: Prisoners, Turbo, Metallica Through the Never, Von heute auf morgen.

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