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Freie Sicht auf die Stars

Fabian Kern am Mittwoch den 18. September 2013

«Paranoia» läuft ab 19.9. im Rex.

«Paranoia» läuft ab 19. September im Capitol, im Küchlin und im Rex.

Erinnert sich jemand an den roten Knopf? Den roten Knopf am Ende von «Flucht aus L.A.» mit Kurt Russell als «Snake» Plissken? Das B-Movie mit hohem Trash-Faktor ist eigentlich nicht der Erinnerung wert, die Schluss-Pointe allerdings hat durchaus seinen Reiz: Mit dem Drücken des besagten Knopfs wird die Menschheit in die Steinzeit zurückgeworfen – kein Internet, kein Strom mehr. Nur Dunkelheit. Eine Light-Version dieses Knopfs, nämlich jenen zur Zerstörung des allgegenwärtigen Mobilfunknetzes, wünscht sich wohl auch Liam Hemsworth alias Adam Cassidy in «Paranoia». Zumindest in der Mitte des Thrillers um den skrupellosen Machtkampf in der Hightech-Branche, als er dem engmaschigen Überwachungsnetz seiner mächtigen Feinde nicht entschlüpfen kann.

Adam (l.) wird auf seine Rolle vorbereitet. (Bilder: Rialto)

Adam (l.) wird auf seine Rolle vorbereitet. (Rialto)

Zu Beginn hat der findige Telekom-Entwickler nur eines im Kopf: den sozialen Aufstieg, den Sprung vom verhassten Brooklyn über den East River in die Upper Class nach Manhatten. Das grosse Geld lockt nach einer Kindheit in bescheidenen Verhältnissen. Als Schlüssel zum Tresor soll Nicolas Wyatt (Gary Oldman) beziehungsweise dessen Firma Wyatt Corporation dienen. Cassidy fällt mit der Präsentation eines neuen Tools zwar gnadenlos durch und verliert seinen ohnehin schlecht bezahlten Job. Doch er erhält von Wyatt eine zweite Chance. Nicht aus reiner Menschenliebe, sondern aus eiskalter Berechnung. Denn der Unternehmer hat Cassidy in der Hand. Nach einer durchzechten Nacht auf Kosten der Firma hat das Nachwuchstalent die Wahl zwischen Gefängnis und Industriespionage, mit deren fürstlicher Entlöhnung er nicht nur seinen kranken Vater durchfüttern, sondern sich auch in der Cüpli-Gesellschaft bewegen könnte. Eine einfache Wahl.

Emma hat Adams Herz erobert.

Emma hat Adams Herz erobert.

So weit, so schlecht für unseren Helden. Das nächste Problem folgt aber auf dem Fuss. Die Firma, bei der Cassidy als Maulwurf agieren soll, heisst Eikon und gehört Wyatts früherem Partner und jetzigem Erzfeind Jock Goddard (Harrison Ford). Das an sich wäre noch kein Problem. Dass die unbekannte Schöne, in die sich Cassidy gerade eben Hals über Kopf verliebt hat, Emma Jennings (Amber Heard) heisst und Goddards Tochter ist, allerdings schon. Cassidy hat je länger je mehr mit seinem Gewissen zu kämpfen, muss aber feststellen, dass ein Aussteigen nicht akzeptiert ist. Zwischen den Fronten von Wyatt, Goddard und dem FBI muss er um Leben und Freiheit kämpfen.

Erzfeinde: Jock Goddard und Nicolas Wyatt.

Erzfeinde: Jock Goddard und Nicolas Wyatt.

«Paranoia» bietet nichts Neues. Leitthemen sind zwei altbekannte: erstens die Kritik an der Big-Brother-Gesellschaft und zweitens der Preis für den Verkauf der eigenen Prinzipien. Da ist die Auflösung absehbar. Den roten Knopf findet Cassidy übrigens nicht. Dafür – oh Wunder – seine eigenen Werte wieder. Umso besser fürs Publikum. Wenn einen die Story nicht zu sehr fordert, kann man sich besser auf das wirklich Reizvolle des Films konzentrieren: das Personal. Männer ergötzen sich an Amber Heard, Frauen an Liam Hemsworth, Cineasten am Abnützungskampf der beiden älteren Semester Gary Oldman und Harrison Ford. Ist doch auch etwas.

«Paranoia» läuft ab 19. September 2013 in den Basler Kinos Capitol, Pathé Küchlin und Rex.

Weitere Filmstarts in Basel am 19. September: Jobs, Riddick, L’inconnu du lac, Ernest & Clementine.

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