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Agieren statt lavieren

karen gerig am Sonntag den 13. Februar 2011

Die Mehrheit der Baselbieter möchte nicht mehr fürs Basler Theater zahlen, so das Resultat des Abstimmungssonntags. Schade. Man kann als Theatergänger oder als Basler nun lavieren und sich über die «Kulturbanausen» enervieren. Luft ablassen tut bekanntlich gut. Zentral jedoch ist jetzt die Frage: wie geht es nun weiter mit dem Theater? Laut Direktor Georges Delnon habe das Theater keinen Plan B, liess er vor der Abstimmung verlauten.

Doch man kann das Theater schlecht einfach schliessen. Das wird der Kanton Basel-Stadt nun verhindern müssen. Philippe Bischof, Leiter des Ressorts Kultur Basel-Stadt, sagte nach Bekanntwerden des Abstimmungsresultats zu Schlaglicht, die Politik kenne immer einen Plan B. Bezüglich des Basler Theaters muss sie das auch haben. Wie der Plan konkret aussieht, darauf müssen wir noch warten. Ob eine weitere Subventionserhöhung des Kantons Basel-Stadt, der jetzt schon als Geldgeber mehr als die Hauptlast trägt, die Lösung ist, ist fraglich.

Trotzdem steht fest: Das Abstimmungsresultat setzt ein sehr schlechtes Zeichen für die Partnerschaft der beiden Halbkantone. Die schwierige Aufgabe der Politik ist es nun, dieses zu neutralisieren. Schliesslich steht in verschiedenen Bereichen wichtige Zusammenarbeit an. Die mit dem neuen Finanzausgleich verknüpften Verhandlungen könnten den Kanton Baselland allerdings bald zu mehr Solidarität zwingen – auch im Bereich der Kultur.

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10 Kommentare zu “Agieren statt lavieren”

  1. Da kann ich nur in den Worten von Papa Pudel sprechen: “Keine Kultur nur Agrikultur am Misthaufen!” Hoffen wir, dass das Theater trotz diesem heftigen Schlag unter die Gürtellinie sich irgendwie wieder aufrappeln kann und eine Lösung für diese (excuse my French) Scheisssituation finden kann.

  2. stephan weber sagt:

    Warum kann man das Theater nicht einfach schliessen? Das ist eine Behauptung, die bisher keiner bewiesen hat. Wieviele Basler nutzen denn das Theater, und warum sollen diese Leute die Kultureinrichtungen nicht voll bezahlen? Warum geht Kultur immer mit Subvention zusammen? Das kann doch so nicht sein. Man möchte Kultur, aber bitte von anderen bezahlt. Dann hätte ich aber auch gerne subventionierte Kinotheater, subventionierte Bücher, subventionierte Musik, subventionierten Kaffee und so weiter. Die Kulturschaffenden sollten ihren Stolz haben und für ihre Leistung einen Preis verlangen. Vom Konsumenten, nicht vom Steuerzahler!

  3. Josef sagt:

    Dieses Theater ist für eine Minderheit. Das zeigt ja genau die Wirtschaftlichkeit. Warum soll man etwas finanzieren was bloss für eine kleine Minderheit ist? Wird diese Theater geschlossen wird nur eine kleine Besucherzahl traurig sein. Ich bin dafür dass man den FCB unterstützt, immerhin allemal 30000 Zuschauer.

  4. Rose sagt:

    Liebes Theater Basel, Du bist Dienstleister am Kunden. Leider können sich die meisten Leute, die dich mit Subventionen querfinanzieren deine Karten gar nicht leisten. Du hast günstige Abos für Schüler und Studenten, für Rentner / IV-Empfänger. Leute mit Familie haben oft wesentlich weniger Geld als Rentner oder Studenten und können sich keinen Theaterbesuch leisten.

    Deine Besucher sterben Dir weg, weil sich nur ältere gut situierte Leute oder Schüler den Theaterbesuch leisten können, aber die jungen Arbeitnehmer mit Familie haben dafür kein Geld mehr. Unsere Eltern- und Grosselterngeneration, die haben alle ein Theaterabo, aber wir jungen Leute – vor allem wenn wir Kinder haben – haben dafür kein Geld mehr.

    Ich bin kulturell interessiert und gehe auch gerne ins Theater, aber in Basel ist es mir einfach zu teuer. Da fliege ich lieber nach London ans Westend oder fahre nach Deutschland, oder schaue mir die Theatervorstellungen von den kleinen Laientheatertruppen in Basel (Semi Circle usw. ) an. In Deutschland zahle ich 11-15 Euro für einen Theatereintritt auf den unbeliebten Plätzen, also gehe ich – wenn ich z.B. in Köln oder Frankfurt bin – immer ins Theater, wenn ich nichts Besseres zu tun habe. Weil die Theaterkarten günstiger sind als der Kinobesuch.

    Ich will im Theater nicht nur belehrt werden, gehe nicht nur dorthin, um mich intellektuell zu fühlen, sondern will auch unterhalten werden. Ich würde gerne ins Theater gehen, finde aber pro Jahr nur eine oder zwei Vorstellungen, die mich interessieren und die schaue ich mir auch an. Mehr kann ich mir (mit Familie und einem akademischen Job) wirklich nicht leisten.

  5. Peter sagt:

    Liebe Rose, das finde ich Spitze! Du hältst die Basler Billette für teuer – und fliegst lieber nach Eng- oder Deutschland, weil’s ja so ja vieeeel billiger kommt… So ein Stuss…

  6. Lukas sagt:

    Wüsste nicht, warum man das Theater noch mehr subventionieren sollte… In meiner Subkultur (Heavy Metal) klappts ja auch ohne Subventionen (vergl. Z7 in Pratteln oder ganze Konzerte mit Hallenmiete, usw) warum dann also nicht bei all den Möchtegern-Baryshnikovs?

  7. René sagt:

    Sehe nicht ein wieso man das Theater noch Subventionieren soll. Wer gehen will soll den entsprechenden Ticketpreis bezahlen.
    Ausserdem sieht das bei Subventionen doch immer gleich aus: Mal gibt man……und das nächste mal solls doch noch mehr sein.

  8. Marcel sagt:

    Die einzige Kultur die wir haben ist die Subventionierung derselben. In einem Privatunternemen richten sich die Einkommen nach den Einnahmen. Das Theater muss also die Preise erhöhen oder die Gagen senken. Die Gagen sind aber durch die Subventionierung der Theater in allen Städten gestiegen. Dies begünstigt durch Paris, Wien und dem hoch verschuldeten Berlin wo dreistellige Millionenbeträge in die Häuser fliessen. Lassen wir die bezahlen die auch davon Nutzen ziehen!

  9. Romano sagt:

    Nun, ich wüsst nicht wieso ich ins Basler Theater gehen will.. Ich habe ein paar Clips angeschaut, von das was das Basler Theater macht und muss sagen, kein Wunder, dass die kein Geld haben. Wer möchte schon ein Theaterstück sehen mit null Kullise ?? oder zahlt man ein überteuertes Billet nur um zu sehen wie 3 Frauen mit einem Staubsauger auf der Bühne rumwursteln??

    und immer die neuinterpretation von alten stücke die nichts mehr mit diesen haben. aber hauptsache kotz modern… wie gesagt am meisten stört mich am Theater das es kein Bühnenbild mehr gibt… nur noch abstrakte komische sachen auf der Bühne die nicht zu stimmung beitragen…

    Zudem, ich habe vom Basler Theater NIE auch nur EIN WORT gehört wo man sparen könnte… NEIN, man sucht einfach das Geld. Jemand anderes soll uns einfach das Geld geben war wir wollen. Sparen ?? was ist das!!! wir erhalten ja Geld, wieso sparren !!!!!!! jetzt könnten sie, aber sie wollen ja nicht.

    Sie sind ja eher dafür das Baselland noch mehr zahlen muss, nur weill sie nein gesagt haben !!! so siehts aus… typisch links halt !!! 7 vor 7 lässt grüssen 😀

  10. Heiner sagt:

    In den 80iger Jahren hatte das Theater Basel mal fast 300`000 Zusachauer. Heute ist man froh, wenn man die düsteren Schindhelm Jahre mit totalem Einbruch bei den Zuschauerzahlen, wieder bei 160`000 Zuschauern an gekommen ist.
    Vergleicht man die Subventionshöhe der 80iger Jahre mit den aktuellen Leistungen des Kantons, findet man schnell heraus das heute jeder Besuch des Theaters mindestens doppelt so hoch subventioniert wird wie damals. Wie rechtfertigt sich das? Würde das Theater wieder die Auslastung der 80iger Jahre erreichen, wären Subventionserhöhungen gar kein Thema……..